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Noch ist nichts entschieden

Der steinerne Weg des Friedrich Merz

20.12.2021

| Lesedauer: 5 Minuten
Merz wird sich in einem Zweifrontenkrieg wiederfinden: gegen die Merkel’sche Linksfraktion in den eigenen Reihen und gegen die geballte Macht der Neomarxisten in Medien, sogenannter Zivilgesellschaft und Politik.

Der König ist tot – es lebe der König. Das könnte man versucht sein zu rufen angesichts des Ergebnisses der Mitgliederbefragung zum künftigen Vorsitzenden der CDU. Nach rund 20 Jahren nun die vorläufige Genugtuung für den Mann, der nie bis zur letzten Konsequenz durchhielt. Rund 62 Prozent der 248.360 CDU-Mitglieder, die sich an der Befragung beteiligt hatten, stimmten für Friedrich Merz. Das ist zumindest eines: eine Klatsche für Angela Merkel, die bis zuletzt daran arbeitete, den Ungeliebten zu verhindern. Ihr Strohmann, der Vasall aus dem Kanzleramt, wurde von der Basis abgestraft. Nur 12,1 Prozent der Mitglieder entschieden sich für ihn – ein Mann von Ehre würde ein solches Votum zum Anlass nehmen, sich umgehend aus der Politik zurückzuziehen.

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Das allerdings gälte auch für all jene Funktionäre des Mittelbaus, die offensichtlich alles waren, nur keine Repräsentanten ihrer Parteibasis. Das zumindest lässt die Deutlichkeit vermuten, mit der Merz nun zum Favoriten eben jener Basis gekürt wurde. Wobei die Betroffenen sich selbstverständlich schnell damit herausreden werden, dass die Umstände bei der Wahl des Bauernopfers Annegret Kramp-Karrenbauer und des Wahlverlierers Armin Laschet doch eben andere gewesen waren. Was in gewisser Weise sogar zutrifft, denn in beiden Fällen hatte die Schwarze Witwe im Kanzleramt ihre gerauteten Finger fest im Spiel und auf den Funktionären. Das ist nun tatsächlich anders: Des Laschets tiefer Fall, mitorganisiert von Angela Merkel, die zwar nicht ihre Wunschkoalition, dafür aber ihren Wunschkanzler an der Regierung sieht, hinterließ ein Vakuum, das ihr Notnagel Braun zumindest inhaltlich und in der Sache nicht zu füllen in der Lage gewesen ist.

Gewonnen ist noch nichts

Gewiss: Das Ergebnis der Mitgliederbefragung tut weh. Es schmerzt Merkel, weil nun doch noch jener eine Chance bekommt, den sie seit zwei Dekaden erfolgreich an einer politischen Karriere gehindert hat. Es schmerzt die Entourage, die getreu mit Merkel den Niedergang der Union von der Volks- zur Linkspartei mitgegangen ist und in der Dame mit DDR-Funktionärsvergangenheit den Garanten ihrer persönlichen Karriereplanung sah. Das eigentliche Problem wurde und wird dabei bis heute gezielt verdrängt. Es ist das einer Partei, die ihre Prinzipien und Grundsätze aufgab, um mit dem Rückenwind der linken Meinungsmacht Pfründe zu sichern und dabei eine Kernklientel der eigenen Anhängerschaft zur Disposition stellte. Dabei vergaßen die Karrieristen eines, denn schon Lenin wusste: „Die Kapitalisten werden uns noch den Strick verkaufen, mit dem wir sie aufknüpfen.“ Umgeschrieben auf die aktuelle Situation: „Die dekadenten Bürgerlichen werden uns noch die Stimmen schenken, mit denen wir sie aus der Politik vertreiben.“

Koalitionen mit Nicht-Sozialisten sind für Sozialisten seit eh ein Konstrukt, welches ausschließlich dem Ziel dient, die Macht der Gegner zu brechen – eine Erkenntnis, die trotz offenbarter Realität bei der Union noch nicht angekommen ist und die der FDP, die einmal mehr um der Macht willen ihre Grundsätze verrät, noch bevorsteht.

Keine Renaissance der Ära Kohl

Für die CDU soll es nun also Merz richten. Ob das gelingen kann, steht in den Sternen. Zwar gilt in der Union das klassische Prinzip vom toten König, der den König hochleben lässt – doch der Parteibasis schwebt trotz oder wegen Merkel immer noch so etwas wie eine Renaissance der Ära Kohl vor. Die aber wird auch ein Friedrich Merz nicht reanimieren können. Zu sehr hat Merkel die einstige Hochburg des sozial verantwortlichen Bürgertums in die Fänge der linken Ideologen getrieben und ihr durch das kategorische Nein zur AfD jegliche Chance genommen, die Transformation der Republik in eine räterepublikanische DDR 2 Punkt Null zu verhindern.

CDU-VORSITZ NACH MITGLIEDERWUNSCH
Friedrich Merz siegt schon im 1. Wahlgang klar
Auch wenn nun, abgesehen von einigen radikalen Auslegern der Union, die ihr Wohl und Wehe auch künftig in der Unterwerfung unter einen linksgestrickten Zeitgeist erwarten, vor allem der Mittelbau schnell dem neuen König huldigen wird: Gelingt es Merz nicht innerhalb kurzer Zeit, alle Schalthebel der Macht in seine Hände zu legen und die katastrophalen Umfragewerte erkennbar nach oben zu heben, könnte seine Amtszeit ebenfalls von kurzer Dauer sein. Da mögen zwar einige der Altkader hoffen, den Ungeliebten durch entsprechendes Personal einzuhegen – doch das Heft des Handelns liegt nun erst einmal in den Händen des Merz.

Personelle Erneuerung im wahrsten Wortsinn

Will der Sauerländer mehr sein als ein Konkursverwalter, wird er mit dem eisernen Besen durch die Partei gehen müssen. Das beginnt bei der Bundesgeschäftsstelle, die nach faktisch 20 Merkeljahren durchsetzt ist mit Kräften, denen eine konservative Rückbesinnung mehr als suspekt ist. Mögen manche um der Jobgarantie willen wendefähig sein – es steht trotz allem zu erwarten, dass die Frustrierten alles andere als hilfreiche Merz-Unterstützer werden. Dabei ist der unsägliche Generalsekretärsdarsteller Paul Ziemiak nur das kleinste Problem: Der kann als gleichsam politischer Beamter schnell entsorgt werden, auch wenn eine Abfindung als Parlamentarischer Staatssekretär gegenwärtig nicht zur Verfügung steht. Problematisch jedoch wird vor allem die Endverwertung jener, die über Festanstellung verfügen – und das ist der Kern des Apparats.

DRITTER ANLAUF ZUM CDU-VORSITZ
Respekt für Friedrich Merz? Weder ein Liberaler noch ein Konservativer
Die zweite Hürde, die Merz nehmen muss, ist die Fraktion. Dort haben die Anhänger des aktuellen Fraktionsvorsitzenden das Sagen. Merz hingegen ist nach bald 20 Jahren Abstinenz ein Fremdkörper. Den Weg an die Parteispitze werden diese Kräfte, wollen sie nicht das Auseinanderbrechen der CDU riskieren, nun nicht mehr verhindern können. Den Weg an die Fraktionsspitze allerdings durchaus. Räumt Ralph Brinkhaus nicht freiwillig das Feld und gibt sich mit der zweiten Reihe zufrieden, wird Merz ein König Ohneland. Denn die politische Musik spielt im Parlament – nicht in den Parteigremien, die dann wieder nur Sammelbecken politisch Frustrierter sein werden.

Lässt Merz Brinkhaus im Amt, hat er bereits verloren. Scheitert er bei dem Versuch, dessen Posten zu übernehmen, ebenso. Dann wird sich die Union in den kommenden Jahren mit den internen Kämpfen zweier Teilinvaliden beschäftigen – Shakespear’sche Ausmaße nicht ausgeschlossen und ebensolche Dramaturgien ebenfalls nicht.

Der Hauptgegner des Merz steht im zivilgesellschaftlichen Rätestaat

Doch angenommen, Merz gelingt mit dem Basisvotum tatsächlich der Durchmarsch. Er übernimmt als uneingeschränkter Herrscher die Macht in der CDU – was automatisch einen Preußisch-Bayerischen Dauerkonflikt verursachen wird – und es gelingt ihm, durch positive Umfragewerte ehemalige Vasallen Merkels in sein Lager zu holen. Spätestens dann wird sich der frühere Black-Rock-Mitarbeiter mit einer Kampagne konfrontiert sehen, die zu überstehen mehr verlangt als die Notnagelfunktion für eine aus der eigenen Partei vergraulten Basis.

KEINE CHANCE
Wie soll die CDU Opposition sein, wo die Ampel weitermacht wie sie?
Die linken Bataillone stehen schon bereit, um der Union im Falle einer bürgerlichen Restauration den Todesstoß zu versetzen. Die Zwangsumsetzung der Fraktion neben die AfD ist dabei mehr als nur ein Possenspiel. Wer nicht, wie Merkel, das Lied der linken Transformatoren singt, dem wird schnell der Kehlkopf massakriert. Die radikale Linke wittert nach den Jahren der Merkel’schen Vorbereitung mehr als nur Morgenluft. Sie wähnt sich kurz vorm Ziel, das ihr verhasste Bürgertum nebst allen „reaktionären“ Restanten abschließend zu überwinden und den nächsten Versuch einer sozialistischen Utopie zu starten. Ein Unionschef Merz, der den Auftrag seiner Basis verstanden hat, die Union wieder zur Heimat von Konservativen, Liberalen und bürgerlichen Traditionalisten zu machen, wird sich schnell dort wiederfinden, wohin bereits die AfD erfolgreich verdrängt wurde. Die Dominosteine des Konservatismus und des klassischen Bürgertums müssen weiter fallen – geschähe dieses nicht, wäre die linksradikale Politik der vergangenen bald 30 Jahre sinn- und erfolglos geblieben.

Insofern stehen für den Fast-Gekürten die Fußfallen nicht nur in den eigenen Reihen. Daran, dass er Manns genug ist, den anstehenden Spießrutenlauf unbeschadet zu überstehen, darf durchaus gezweifelt werden.

In der deutschen Geschichte folgte auf den Vormärz eine kurze Revolution und eine Phase der Stagnation und Deliberalisierung. Nicht auszuschließen, dass es sich mit Friedrich Merz ähnlich verhalten wird. Die Reaktionäre, die die Vernichtung einer freiheitlichen Gesellschaft im Namen von Klima, Corona, Migration, Gleichheit und sonstiger Schlagwörter betreiben, werden das berühmte „Alles“ tun, um Merz an dem zu hindern, was nun sein vorrangigster Auftrag wäre: die Union wieder zur Bastion eines modernen, aber traditionsbewussten Bürgertums zu machen.

Merz wird sich in einem Zweifrontenkrieg wiederfinden: gegen die Merkel’sche Linksfraktion in den eigenen Reihen und gegen die geballte Macht der Neomarxisten in Medien, sogenannter Zivilgesellschaft und Politik.

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54 Kommentare

  1. Treffender kann man die Problematik eines Siegers innerhalb der schwarzen Partei nicht beschreiben, weil Wunsch und Wirklichkeit sich entgegen stehen und der eigentliche Feind tief verankert in der eigenen Partei steckt und das erste Opfer gleich gefordert hat, obwohl er sich noch linientreu gezeigt hat, aber trotzdem als Risiko für linke Ambitionen betrachtet wurde und dann gehen mußte.

    Wenn der Erwählte nicht zum Rundumschlag ansetzt und sich frei vom linken Geiste macht, dann wird er auf Dauer nicht bestehen können, weil eine doppelte Belastung nach innen und nach außen nicht funktioniert und da gibt es genügend Beispiele bei den roten Kanzlern, die gefallen sind durch innere Intrigen und nicht durch Angriffe von außen, was zwischenzeitlich zur Spezialität in allen Parteien wurde und dadurch niemand mehr sicher ist, wenn er nicht alle um sich herum fällt, was die eigene Sicht versperrt.

    Das allerdings wird große Verwerfungen mit sich führen und damit schafft er sich dann auch in Richtung der Gloablisten keine Freunde und so sitzt er vermutlich mit gebundenen Händen zwischen den Fronten oder er löst sich von allen Verbindlichkeiten und geht seinen neuen eigenen Weg ohne Rücksicht auf die Vergangenheit und führt die Partei zu neuer Größe, was auch nicht ganz ausgeschlossen ist, aber viele Opfer am Wegesrand liegen werden, was für einen wirklichen Strategen am kein Hindernis sein dürfte, wenn er selbst überleben will und dabei kann man nur auf den Kampfeswillen von Trump verweisen, denn anders geht es nicht bei dieser verzwackten Ausgangssituation.

  2. Um im Bild zu bleiben:
    Auch wenn der neue König (noch) nicht tot ist, …der neue König ist nackt, …er hat keine Kleider !

    Die „alte Königin“ hat alles mitgenommen, und sowohl körperlich als auch geistig eine große Leere hinterlassen; …und der neue König ist viel zu klein um diese Leere ausfüllen zu können.

  3. Der Frieder hat sich mit seiner Wahl in den Sattel eines toten Pferdes wählen lassen – da werden die aufgetürmten Geröllhaufen der folgsamen, speichelleckenden Schranzen der Gottkanzlerin in den ihnen zugeschanzten Partei- und Fraktionsämtern nur weitere Steine zur Beschleunigung des Untergangs der CDU sein, nicht mehr und nicht weniger.
    In der erneuten Bewerbung, und der deutlichen Wahl aus der Parteibasis, hat Merz mit kreidefressender Stimme, um die ihm immer noch vorhandenen merkelaffinen Mitglieder nicht gänzlich zu verschrecken, versäumt Klartext zu reden. Meine Hoffnung war es,er würde mit dem bei der durch Begünstigung und Cliquenwirtschaft installierten Parteibürokraten und -elite aufräumen und den von Merkel hinterlassenen Augiasstall ausmisten.
    Vielleicht gelingt es ihm gerade noch zu verhindern Merkel zur Ehrenvorsitzenden zu ernennen, aber nur wenn er die Basis dazu aktivieren kann. Andernfalls wird es zur einer Art der Heiligsprechung durch die Delegierten auf dem baldigen Parteitag kommen, gegen die selbst die nordkoreanischen Jubelarien über das Wirken der Kims blass und farblos aussehen werden.
    Wer sagt denn das die Basisempfehlung für Merz auch tatsächlich von den Merkelgetreuen umgesetzt wird? Der Einwand man werde sich daran halten ist genaus werthaltig wie die parteiübergreifenden Beteuerungen das es keine Impfpflicht geben werde.
    Den “ links-grün-gelb“ eingefärbten Sozialismus der Ampel in seinem Lauf hält auch kein schwarzer (in den nächsten vier Jahren der Opposition – so sie denn nicht ständig im Parlament nach Anschub gibt) Esel auf.
    Die CDU hat fertig, wie Flasche leer, in Abwandlung der Aussage eines berühmten Fußballtrainers.

  4. Mit der CDU und der voraussichtlich linkslastigen Ausrichtung durch Herrn Merz sehe ich keine Erfolgsaussichten. Allein seine AfD-Beschimpfungen haben viele Möglichkeiten im bürgerlichen Lager zunichte gemacht. Was soll denn passieren, wenn die Ampel alles kurz und klein regiert ? Wer soll es denn mit der CDU machen oder mit wem die CDU ?
    Wenn es einen charismatischen, rhetorisch begabten AfD-Politiker irgendwann gäbe, dann wird die Partei auch an ihrem Potential von 20-25% kratzen. Wahlen sind nun einmal heute Personenwahlen. Vorausgesetzt, die AfD radikalisiert sich nicht nach Meuthen und hält die Wirrköpfe im Zaum oder fern.

  5. Im Prinzip, wie immer bei Herrn Spahn, d’accord mit dem prognostischen Zusatz, dass er scheitern wird. Er, der Herr Merz, wird schon deshalb scheitern, weil er an sich selbst scheitert. Weder verfügt er ueber die Qualitäten, die es braucht, zumindest einen Teil der Menge hinter sich zu bringen, noch ist auszumachen, fuer was er denn wirklich steht. Die Gefahr, dass ihm Ziele zugeschrieben werden, die er gar nicht verfolgt, ist ebenso evident wie verständlich. Aktuell scheint er deutlich mehr dem kapitalistisch / neoliberalen ( nicht zu verwechseln mit klassisch liberal) Teil der Anywhere naeher zu stehen, als den bürgerlichen Somewheres, der deutschen Mittelschicht. Er verkörpert damit exakt den Teil, der mit den linksgruenen Ideologen von der anderen Seite kolludiert. Und was er, selbst wenn er es wollte, was durchaus zu bezweifeln ist, ganz sicher nicht aendern bzw heilen kann ist das psychische Problem der Deutschen mit dem, was inzwischen „rechts“ genannt wird. Der erfolgreich und vorsaetzlich konditionierte Reflex, dass der Deutsche mehrheitlich, im Westen zu 95 %, bereits dann, wenn die Machthaber und ihre medialen Helfer “ rechts“ schreien, instinktiv und natuerlich ungeprüft zurueckschreckt, macht eine Politik, wie sie in anderen Laendern durchaus erwuenscht ist, hierzulande faktisch nahezu unmoeglich. Es geht schlicht nicht um Fakten, Argumente und nicht einmal mehr um (nationale) Interessen, sondern nur noch um das Gefuehl, welches durch eine auch nur konstruierte Naehe nach dem konstruierten „rechts“ bereits gewisse Störungen erfährt. Das Ergebnis ist klar und wird sich auch nicht aendern : Solange der Deutsche sich nicht von seinem Komplex oder seinen psychischen Defekten befreien kann und will, wird jeder, der nicht (extrem, was letztlich nichts anderes als eine Reaktion auf die bekannten Neurosen darstellt) „linksgruen“ ist, bezogen auf die gesamte Republik keine Mehrheiten erzielen. Es genuegt inzwischen, sachlich richtige Positionen zu beziehen oder das Migrationsthema zu konkretisieren, um in die mediale Neurosenfalle zu laufen, denn natuerlich haben diese Positionen oder die konkrete Verhinderung weiterer Migration Störungen des Wohlfuehlgefuehl zur Folge und fast niemand hierzulande moechte mithaftender Teil der konkreten, sachlich richtigen Reaktionen sein, weder beim klimatischen Weltuntergang, noch bei der Coronaapokalypse oder den unschönen Bildern an der Grenze. Das ist alles „rechts“ und damit „baeh“ und die Abschreckung funktioniert so. Das duerfte auch Merz wissen, unabhängig von seiner Position, die wir bestenfalls nicht kennen, im schlechtesten Fall dort verorten muessen, wo auch die US – amerikanische Ostkuestenmischpoke sitzt.

  6. Die CDU kann nichts gewinnen, solange es ihr wichtiger ist, die AfD auszugrenzen als sich von den linken Blockparteien abzugrenzen. Auch Merz steht hier nicht für ein Umdenken.

  7. Wenn man jetzt liest, dass Merz Kretschmer als Vize in sein Team berufen will, dann lässt das nichts Gutes erhoffen. Merz ist auf Merkels Spuren.Das wird nix!

  8. Die neue Regierung hat außer ganz tollen Plänen für das Geld der Bürger und die schweigsam Übergabe keine Vorhaben. Brinkhaus hat sich brav bei der lieben Angela für das Ende auf der Oppositionsbank bedankt. Der CDU-Fraktionsvorsitz endet für Brinkhaus im März. Wenn die CDU-Fraktion den Vorsitz nicht Merz übergibt, haben sie spätestens in 4 Jahren keinen Job mehr. Das Votum der Bürger im September und die Wahl der CDU-Basis ist eindeutig.

  9. Die überwiegende Mehrheit der Parteimitglieder hat doch die Wandlung der CDU zu dem, was sie jetzt ist, zumindest gebilligt oder für gut befunden, sonst wären diese Leute doch in den letzten Jahren massenweise aus der Partei ausgetreten. Diejenigen, die in der Werte-Union noch der ehemals konservativen CDU hinterhertrauern, machen ca. 1% der Mitglieder aus und werden von den restlichen 99% mehr oder weniger argwöhnisch betrachtet. Diese Partei vertritt heute schlicht und ergreifend keine bürgerlichen und konservativen Werte mehr. Zudem hat sie seit Frühjahr 2020 (und auch schon davor, wenngleich nicht in diesem Tempo und mit dieser Effizienz) zusammen mit der SPD im Rahmen der GroKo dafür gesorgt, dass der demokratische Rechtsstatt BRD faktisch abgeschafft wurde.
    Ein Friedrich Merz passt mit seinen jüngsten Aussagen über Ungeimpfte, seiner Abgrenzung und Ausgrenzung gegenüber der AFD wunderbar zu dieser neuen CDU, er wird mit Sicherheit nicht dafür sorgen, dass aus der CDU wieder eine konservative, demokratische und vor allem verfassungstreue Partei wird.

  10. Das politische wildern der CDU bei der sozialistischen Linken hat Fr. Merkel zwar vorübergehend die Macht gesichert. In den letzten Jahren hat der Identitätsverlust der CDU diese jedoch in einer deutliche Abwärtsspirale bei den Wahlen auf Landes- und Bundesebene katapultiert. Insofern hat Hr. Merz durchaus eine Chance, die CDU von einem niedrigen Identitätsprofil wieder auf die eigenständigen konservativen Beine zu stellen. Bei der Durchsetzung seiner Ideen wird er sich aber wahrscheinlich doch noch bei der beinharten Personalpolitik von Fr. Merkel einiges abschauen müssen. .

  11. Zunächst muss man begreifen, dass es nur um gut-sehr gut bezahlte Posten geht. Nicht um Richtungen in der CDU oder FDP. Politische Ziele sind eigentlich nur noch ein mehr oder weniger durchsichtiges Feigenblatt.
    Bei den Spielbanken gibt es einen Spruch: Die Bank gewinnt immer. In der Politik heißt es : Der Funktionär gewinnt immer.
    Der professionelle Politiker ist faktisch gescheitet, wenn er noch keine Versorgungsansprüche aufgesaugt hat. Im wirklichen Leben würde die niemand einstellen. Deshalb würde er jedwede Forderung vertreten, Hauptsache er sichert seien Posten.
    Jetzt müssen die Merkelkinder einem anderen den Rücken kratzen, es dürfte für diese Leute kein Problem sein. 
    Hier: Ein klares NEIN zu Leuten die nichts anderes kennen als als ihre Parteiblase.

  12. Merz‘ Konkurrent ist Lindner. Aber gegen den kommt er nicht an, weil ihm, Merz, 2025 die weiblichen Stimmen fehlen werden. Große Teile der CDU-Wählerschaft werden zur FDP wechseln, weil ihre Stimme dort den größten Korrekturfaktor zur Verhinderung irrer Vorhaben (Verbot der Neuinstallation fossiler Heizanlagen ab 2025 beispielsweise) bewirken wird.
    Leider sind bis 2025 noch keine so großen Katastrophen (bundesweiter Blackout über mehrere Tage beispielsweise, Zusammenbruch von Wirtschaft, Währung und Rentensystem durch Überwechseln der „Boomer“ vom Lager der Leistungsträger in das der -empfänger) zu erwarten, dass CDU und AfD eine rechnerische Mehrheit bekämen — im Umkehrschluss das linke Lager also keine mehr und die CDU gebraucht würde.
    Merz, der bislang noch keine Wahl außer seinem Hochsauerlandwahlkreis gewonnen hat, wird 2025 als Kanzlerkandidat sehr schmerzhaft scheitern.

    • Ich finde Ihren Optimismus hinsichtlich möglicher Blackouts oder wirtschaftlicher Verwerfungen bemerkenswert. Wir reden hier über einen Zeitraum von immerhin knapp 4 Jahren bis zur nächsten Wahl. Alle Anzeichen sprechen eher für alles andere als Optimismus.
      Bzgl. Merz gebe ich Ihnen aber Recht. Nicht zu vergessen auch, daß er 2025 auf die 70 zugeht. Aufbruch und Dynamik sehen anders aus.

  13. Bei welchen Themen genau würde ein Merz eine andere Richtung einschlagen als Merkel? – Masseneinwanderung? Dekarbonisierung? Schuldenvergemeinschaftung? Abbau bürgelicher Freiheiten? – Fehlanzeige. Merz und Merkel konnten nur deshalb nicht miteinander, weil sie um dieselbe Machtposition konkurrierten, nicht weil sie für eine unterschiedliche Auffassung des Verhältnisses von Bürger und Staat stehen. Merz ist Etatist, Technokrat und Globalist wie Merkel.

  14. Wenn Merz tatsächlich daran interessiert ist, den bürgerlichen und konservativen Menschen die Heimat zurückzugeben, muss er als erstes die Blockade brechen zur einzig weiteren konservativen Partei. Und das ist nunmal die AfD.
    Die AfD täte gut daran, mit Merz Gespräche zu suchen und Merz täte gut daran, diese politische und mediale Hetzjagd auf die AfD zu beenden. Davon kann er immens profitieren und schlußendlich damit auch die Menschen in Deutschland.
    Die Suggestion, dass die Menschen in Deutschland nur auf linksgrün gepolt sind, ist medial verursacht. Auch hier läßt sich mit klugen und geschickten, ich sage mal Leckerlis, eine Trendwende erreichen.
    Eine CDU, die sich an ihre Wurzeln erinnert, ist gemeinsam mit der zweiten konservativen Partei in Deutschlands Parteienlandschaft, durchaus in der Lage, den Wahnsinn zu beenden, der hier abläuft.

  15. Interessant wird es erst, wenn die Wahlen im Osten kommen. Sollte es dort zu größeren Mehrheiten bei der AfD kommen, wird die CDU sich entscheiden müssen. Vorher wird da gar nichts passieren und hinterher ist es für einen Richtungswechsel unter Merz zu spät. Merz hat meiner Meinung nach nicht die Stärke zur Führung und auch nicht den Willen zur Richtungsänderung. Hätte er diese beide Eigenschaften, hätte er im Hintergrund schon viel früher alles getan, Merkel gar nicht erst so gegen Deutschland wüten zu lassen.

  16. Sehr einleuchtende und zutreffende Analyse des Ist-Zustandes einer Partei, die kurz vor der geistigen Insolvenz steht. Herr Merz muss die intellektuellen Veganer in der CDU „ausmerzen“. Sonst wird das nichts.

  17. Ich halte ihn weitestgehend für eine ziemliche Niete, der sich hin und wieder wie ein Gockel aufplustert und den harten Mann mimt, nur um dann schnell wieder die Flucht zu ergreifen.
    Braucht kein Mensch.
    Unser Land schon gar nicht.

  18. Ich frage mich immer, warum das Wort „Parteibasis“ im Zusammenhang mit der CDU verwendet wird. Natürlich hat sie eine „Basis“ aus Parteimitgliedern, die nicht auch zugleich Funktionäre sind.
    Aber, egal was man gegen die Grünen oder die SPD sagen kann, die Mehrzahl derer, die in linke Parteien eintritt, strebt einer Agenda nach, einer „Sache“. Natürlich, gerade bisher auf kommunaler oder Landesebene, konnte die Mitgliedschaft in der SPD oder in Städten und als Frau gerade bei den Grünen sehr viel eher ein Ticket zu politischer Karriere sein als bei der CDU. Demzufolge ist der Mitgliederstamm der CDU auch deutlich älter als der der Grünen (wobei diese mit Volt inzwischen erhebliche Konkurrenz bei Jungkadern bekommen)
    Aber niemand trat je in die CDU wegen einer, der „Sache“ ein. Nicht einmal, wenn er konservativ war, das war seit 2006 bestenfalls ein Grund zum Austritt und seit 2012 gehen solche Leute in die AfD, wenn sie in die Berufspolitik wollen.
    Natürlich ist das Votum der Mitgliederbefragung eindeutig. Röttgen und Braun wollten gerade die älteren der Mitglieder nicht. Und doch: Wir wissen nicht, wie das Mitgliedervotum ausgegangen wäre. wäre Hans-Georg Maaßen angetreten. Anstatt der sinnlosen Bewerbung für ein Bundestagsmandat in einem Wahlbezirk, mit dem er so wenig zu tun hatte wie mit Malmö oder Buxtehude, hätte er die Wahl aussitzen sollen und dann, nach der völlig absehbaren Niederlage von Laschet, sich als echte konservative Alternative und Abrechnung mit der Merkel-Ära anbieten sollen. Merz hätte überhaupt keine Wahl gehabt, als auf Maaßen zuzugehen, denn nur so hätte er die entscheidenden Stimmen der altkonservativen Mitglieder erhalten. So aber wird Merz nun im Grunde den gleichen Kurs fahren, den auch Röttgen gefahren hätte: Ein bißchen Scheinopposition gegen die Ampel, deutliches Blinken nach links, harte Hetze gegen die AfD und sich als stete Alterbative zur FDP bei Rotgrün anbieten.
    Das erscheint dem mittleren Funktionärskader immer noch der einfachste Weg zurück zu Karrieren, Dienstwagen und Macht. Merz wird sich mit ihnen arrangieren müssen, und rechts hat er keinen, der ihm dabei beispränge. Von Maaßen hat man seit dem 26. September nichts mehr gehört. Auch das ein Zeichen, wie es um die konservativen Kohorten in der CDU steht. Warum sollte Merz nun also auf sie Rücksicht nehmen?

  19. Endlich eine realistische Analyse ! Mönchlein Du gehst einen schweren Gang .

  20. Gestatten Sie mir eine Anmerkung: Ich habe beschrieben, was der Kern der Unions-Merz-Wähler erwartet. Ich habe nicht behauptet, dass Merz deren Vorstellungen entsprechen wird. Und was meine eigenen Erwartungen an meinen früheren Nachbarn in der Wilhelmstraße 77 betrifft – die finden in dem Text nicht statt.
    Eigentlich ging ich davon aus, dass bei TE – unter den Kommentatoren – nicht der Bote für die Botschaft verantwortlich gemacht wird. Thinkself als Selbstverständlichkeit fordert insofern einen gewissen Anspruch: Erst Lesen, dann Verstehen, dann Denken, dann Schreiben.

    • Richtiger Hinweis – allerdings verweisen Sie bei Merz‘ Chancen, was eine erhoffte konservative Kehrtwende angeht, vor allem auf innerparteiliche Widerstände, nicht auf sein eigenes politisches Profil, das sich kaum vom unter Merkel etablierten Mainstream unterscheidet (sonst hätte er die Partei längst verlassen). Aber vermutlich erwarten Sie (zurecht) von TE-Lesern, dass denen im Unterschied zur CDU-Basis von vornherein klar ist, mit wem sie es bei Merz zu tun haben.

  21. Die Union wieder auf den konservativen Weg zu führen, wäre selbst für einen durchsetzungsfähigen, machtorientierten Politiker ein ganz dickes Brett. Dass ein Merz das schafft, halte ich für ausgeschlossen. Er hat bereits bewiesen, dass er nicht über die dafür notwendigen Charaktereigenschaften verfügt. Sonst wäre er nicht so oft von Merkel abgekocht worden. Zumal diese ja noch weiter im Hintergrund intrigiert. Die Zukunft der Union wird wohl eher darin liegen passiv zu warten, bis die Ampel der Zorn der Bürger über die wirtschaftliche Talfahrt und den persönlichen Wohlstandsverlust einholt.

  22. Eine herausragende Analyse die die Problematiken für Merz perfekt auf den Punkt bringt. Man kann es kurz machen. Merz ist weder Willens noch in der Lage die einstigen konservativen Werte der CDU wieder aus dem Verborgenen zurückzuholen. Er ist ebenso links-grüner Mainstreamer wie erste Äußerungen bestätigen. Anzuecken, gegen die Systemmedien anzukämpfen hat er gar nicht vor. Insofern wird er auch personalpolitisch nicht mit dem eigentlich notwendigen eisernen Besen kehren. Alle Altkader, Merkelaner, werden bleiben wo sie sind, insofern wird sich schon deshalb nichts aber auch gar nichts ändern, eine Partei im notwendigen Untergang!

  23. In der Tat, das wird hart. Zumal niemand weiß, wie sehr Merz selbst bereits den Ungeist der Merkelunion verinnerlicht hat. Ist er wirklich der Mann, der eine solche Wende herbeiführen möchte? Man sollte auch eines nicht vergessen: Merkel hat mit ihrer Machenschaften den Aufstieg der AfD überhaupt erst ermöglicht und deren mittlerweile Stammwähler haben kaum einen Grund, nun sofort wieder zur Union zurückzukehren. Solange die Union jedoch am Dogma des Unvereinbarkeitsbeschlusses (einer Koalition) mit der AfD festhält, wird eine Wende niemals möglich sein, da sie immer einen linken Koalitions-„Partner“ als Bremsklotz am Bein haben wird. Und auch die (Lindner-)FDP steht für eine schwarz-gelb-blaue Koalition kaum zur Verfügung. Man kann davon ausgehen, daß die Linken insgeheim darum beten, daß die AfD noch recht lange bei den gegenwärtigen Werten verbleiben wird… denn das sichert die (Mit-)Herrschaft der Linken.
    Es sei denn, die Wähler bekunden in der Breite den Wunsch nach einem Wechsel, wonach es aber derzeit nicht aussieht; die großangelegte Gehirnwäsche der Medien zeigt ihre Wirkung.

  24. „Aber wieso gerade er auf die Idee kommt, das der Merkel Klon und Black Rock Aktivist Merz auch nur im Ansatz je auf die Idee kommen könnte aus der „Union wieder zu Bastion eines modernen, aber traditionsbewussten Bürgertums“ machen zu wollen, bleibt wohl auf Ewig das Geheimnis des Autors.“

    Die Hoffnung sirbt bekanntlich zuletzt – mitunter scheint sie sogar von den Toten wieder aufzuerstehen.

  25. „Merz wird sich in einem Zweifrontenkrieg wiederfinden: gegen die Merkel’sche Linksfraktion in den eigenen Reihen…“

    Nein, überhaupt nicht. Er hat sich bereits in den Tross der „Anti-Rechten“ eingereiht und sich damit klar inmitten der selbsternannten „Zivilgesellschaft“ positioniert, wo sich der Rest der Altparteien schon tummelt. Motto: „Im Zweifel links-grün!“

  26. Alles richtig analysiert. Aber letztlich hatten und haben es die Wähler mit ihrem Stimmzettel in der Hand, den Irrsinn zu beenden. Das werden sie aber nicht, da sie sich weiterhin gegen ihre Interessen von den Medien, bzw. deren Sponsoren manipulieren lassen. Ich habe dieses Land abgeschrieben, was mir, Jahrgang 1943, allerdings nicht schwer fällt.

  27. In der Tat, das wird hart. Zumal niemand weiß, wie sehr Merz selbst bereits den Ungeist der Merkelunion verinnerlicht hat. Ist er wirklich der Mann, der eine solche Wende herbeiführen möchte? Man sollte auch eines nicht vergessen: Merkel hat mit ihrer Machenschaften den Aufstieg der AfD überhaupt erst ermöglicht und deren mittlerweile Stammwähler haben kaum einen Grund, nun sofort wieder zur Union zurückzukehren. Solange die Union jedoch am Dogma des Unvereinbarkeitsbeschlusses (einer Koalition) mit der AfD festhält, wird eine Wende niemals möglich sein, da sie immer einen linken Koalitions-„Partner“ als Bremsklotz am Bein haben wird. Und auch die (Lindner-)FDP steht für eine schwarz-gelb-blaue Koalition kaum zur Verfügung. Man kann davon ausgehen, daß die Linken insgeheim darum beten, daß die AfD noch recht lange bei den gegenwärtigen Werten verbleiben wird… denn das sichert die (Mit-)Herrschaft der Linken.
    Es sei denn, die Wähler bekunden in der Breite den Wunsch nach einem Wechsel, wonach es aber derzeit nicht aussieht;die großangelegte Gehirnwäsche der Medien zeigt ihre Wirkung.

  28. In der Tat, das wird hart. Zumal niemand weiß, wie sehr Merz selbst bereits den Ungeist der Merkelunion verinnerlicht hat. Ist er wirklich der Mann, der eine solche Wende herbeiführen möchte? Man sollte auch eines nicht vergessen: Merkel hat mit ihrer Machenschaften den Aufstieg der AfD überhaupt erst ermöglicht und deren mittlerweile Stammwähler haben kaum einen Grund, nun sofort wieder zur Union zurückzukehren. Solange die Union jedoch am Dogma des Unvereinbarkeitsbeschlusses (einer Koalition) mit der AfD festhält, wird eine Wende niemals möglich sein, da sie immer einen linken Koalitions-„Partner“ als Bremsklotz am Bein haben wird. Und auch die (Lindner-)FDP steht für eine schwarz-gelb-blaue Koalition kaum zur Verfügung. Man kann davon ausgehen, daß die Linken insgeheim darum beten, daß die AfD noch recht lange bei den gegenwärtigen Werten verbleiben wird… denn das sichert die (Mit-)Herrschaft der Linken.
    Es sei denn, die Wähler bekunden in der Breite den Wunsch nach einem Wechsel, wonach es aber derzeit nicht aussieht; die großangelegte Gehirnwäsche der Medien zeigt ihre Wirkung.

  29. Warten wir doch einfach ab, ob Merz den der Not gehorchenden und zur AfD abgewanderten Unionswählern ein Angebot machen kann. Für mich sieht es leider nicht danach aus. Die Landtagswahlen im nächsten Jahr könnten sich als Indikator erweisen. Aber Eile tut not.

    • Wie sollte er? Er hat doch jede Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen und selber gesagt, er will jeden aus der Partei werfen, der das anders sieht. Also kann er unmöglich den zur AfD abgewanderten Leuten etwas anbieten.

    • Im nächsten Jahr wird nur im Westen gewählt. Da schichtet der Wähler seine Wahlstimme nur zwischen den vier Altparteien um. Ich glaube nicht, daß das viel bewegen wird. Die Wähler haben in den letzten Jahren nur eines gezeigt, nämlich, daß sie aus demokratischer Sicht ein Totalausfall sind.

  30. Liebe Tichy‘s-Redakteure….Entschuldigen Sie bitte, dass ich mich auf diese Weise an Sie wende: Irgendwie klappt es heute mit der „ Kommentar-Funktion“ nicht richtig.. Was ist da los? Zum Artikel über die am Wochenende stattgefundenen Demonstrationen, kann ich nicht kommentieren. Auch erscheinen mir die wenigen Wortbeiträge sehr mager, da dieses Thema doch eigentlich sehr wichtig ist… Können Sie den Fehler finden? Vielen Dank..

  31. Die CDU/CSU muss sich aus dieser absurden Situation befreien, nur noch mit linken Parteien regieren zu können. Was nützt mir eine Merz´sche Union, wenn diese ohne Grüne oder SPD keine Machtoption für das bürgerliche Lager mehr hat?

    Es wird immer so getan, als hätte Merkel es „verbockt“ mit der AfD eine Partei rechts der Union entstehen zu lassen. Geht man aber davon aus, daß Frau Merkel der Union und dem bürgerlichen Lager schaden wollte, ist das eine kluge Strategie. Hier entweichen 10, vielleicht 12 oder an manchen Tagen auch mal 15% aus dem bürgerlichen Lager. Selbst wenn man das anders sieht, ist mindestens die Hälfte dieser Wähler bürgerlich. Durch die Entstehung der AfD hat das bürgerliche Lager bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag keine Machtoption mehr. Es sei denn FDP und Union würden „cohones“ wachsen, was aber quasi ausgeschlossen ist.

    Nun, selbst wenn es Hr Merz gelingt die CDU wieder flott zu machen, stellt sich im Anschluss die Frage nach der Machtoption ohne AfD.

    • Wäre die AfD nicht auf der Bühne erschienen, hätten wir jetzt ein Merkel-Kabinett V. Ganz einfach. Merz muss bzgl. AfD buchstäblich gar nichts machen. Sich auf Kosten der AfD profilieren zu wollen, ist hoffnungslos und lächerlich, mag es die akkred. Presse auch noch so sehr verlangen. Eine Machtoption mit AfD stellt sich dann, wenn die AfD sich entsprechend ausrichtet. So weit sind wir aber nicht.

    • „Die CDU/CSU muss sich aus dieser absurden Situation befreien, nur noch mit linken Parteien regieren zu können.“

      Muß sie das? Wozu?

      Mir als Wähler und Bürger ist die Union schnuppe, mir geht es um Deutschland. Und dafür gibt es eine klare Alternative.

    • Vermutlich ist Merz klar, das er nur mit der AfD und der FDP evtl. eine Chance hat die Regierung zu übernehmen, aber es wird ihm wahrscheinlich der Mut fehlen diese zu nutzen.

  32. Nahezu volle Übereinstimmung, nur mit dem „Neomarxismus“ habe ich meine Probleme. Fragen Sie doch mal eine Baerbock, einen Scholz, eine Thunberg, und wie sie alle heißen, unsere Klimaapostel, Feminismusbewegten, Putinhasser usw. nach ihrem Verhältnis zum und ihren Kenntnissen über den Marxismus. Sie werden überrascht sein.

    • Spielt doch keine Rolle. Leider kann man durchaus auch neomarxistische Politik machen ohne jemals von Marx und co. gehört zu haben. Die Ampel demonstriert das doch täglich! (Grüße an die FDP!!!)

  33. Wenn es Merz nicht gelingt den Gegenswing gegen Gender u Klima zu nutzen, dann wird ihm wohl nicht zu helfen sein!

  34. Der poli-mediale Komplex der Neokommunisten wird die Macht nicht mehr aus der Hand geben. Auf Merz zu setzen ist von derselben Qualität wie die Hoffnung auf die FDP in der neuen Regierung. Isch over. Willkommen im Sozialismus.

  35. Noch macht die CDU bei der Ausgrenzung der AfD mit. Wer aber sagt, dass die Ausgrenzung nicht auch die CDU ereilen wird? Etwa bei der Besetzung von Ausschüssen? Wenn Merz wirklich etwas ändern will, wird er die Gleichsetzung der CDU mit der AfD nicht verhindern können, die akkred. Presse arbeitet schon daran. Klar muss er nach dem Fraktionssitz greifen. Wird ihm dieser verwehrt, bleibt nur der Rücktritt. Die Drohung damit bleibt ihm als Waffe; es ist vllt. seine einzige Waffe. Wir haben noch keinen Vormärz gesehen, das wäre ja wenigstens etwas. Die CDU scheint sich aber bei ca. 21% (+-3%) gemütlich einzurichten. Als Merkel-Traditionsverein kann sie auch weiter bestehen. Unter 5% wird sie nie fallen.

  36. Merz, ein alter Herr, er gehört zur alten CDU-Kaste, die in den vergangenen 20 Jahre (1991 wurde Merkel „Kohl‘s Mädchen“) die Straße gebaut hat, die zu einem totalitären politischen System führte.

    Von ihm kann man keine grundlegende Änderung der CDU erwarten.

    Ich denke, Merz wird das bei der CDU, was derzeit Lindner bei der FDP ist.

  37. Das alles sind Gedankenspiele, wie sie 2019 noch angemessen gewesen wären. Die Ära Kohl ist Vergangenheit, die Ära Merkel ist vorbei, die Ära Scholz wird gar nicht erst beginnen. Der Mann ist schon jetzt Vergangenheit, er weiß es nur noch nicht. Die nächsten Jahre, vor allem die nächsten Monate werden ganz andere Auseinandersetzungen sehen, nicht nur in D. Sehr, sehr bittere Auseinandersetzung zwischen dem polit-medialen-Komplex und seinen Verbündeten und Anstiftern wie der Pharmaindustrie und anderen internationalen Organisationen/Konzernen einerseits und einer Öffentlichkeit, die im nächsten Jahr sehen und spüren wird, wie sehr und von wem sie betrogen wurde. Die ersten Risse in der Lügenmauer sind ja in den Staatsmedien schon sichtbar. Darauf wird weiter herumgehämmert und es wird weitere Krisen geben, vor allem eine globale Finanzkrise. Uns stehen schwere Umwälzungen bevor. In 5 bis 10 Jahren wird 2019 so fern sein wie 1920 das Jahr 1913.

    • Sehr treffend beschrieben, auch wird Merz den Spagat zur Abgrenzung zur AfD und das bei gleichen Inhalten, bewältigen müssen! Scholz ist naiv, das hat er bereits gezeigt. Er ist im Begriff die Büchse der Pandora zu öffnen, ohne auch nur ansatzweise deren Ausmaß zu erahnen. Gewachsene Strukturen lassen sich nicht so einfach per Dekret und Zwang aufbrechen und neu kreieren. Die Deutschen sind zwar recht behäbig und obrigkeitshörig, aber wenn sie ihre gewohnte Behaglichkeit verlieren, werden sie zu Furien. Und dieser Punkt wird kommen.

  38. Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, die alten Seilschaften zu sprengen. Merz kann in den Ländern die CDU Selbstfesselung aufzulösen versuchen und punktuelle sachliche Zusammenarbeit mit der verfemten AFD zulassen. Dazu braucht er nicht Fraktionvorsitzender im Bundestag zu sein. Wenn ich es richtig sehe, könnte da so mancher Pfeiler der linken Strategie ins Wanken geraten. Nächstes Jahr sind ja diverse Wahlen.

  39. Er weiß, dass es hart wird. Die meisten Medien werden versuchen, ihn fertig zu machen. Es war mit Sicherheit auch hart, zweimal knapp zu verlieren und dennoch ein drittes Mal für den Parteivorsitz zu kandidieren. Er könnte sich zurücklehnen, sein Geld und das Leben genießen. Aber er kämpft. Und stellt sich dem ganzen medialen Shitstorm, der ihn auf jeden Fall erwartet. Ich muss gestehen, das imponiert mir. Ich wünsche ihm Nerven wie Drahtseile und Erfolg.

  40. Merz hat allerdings den Vortei, dass er nicht Kanzler ist, was er wahrscheinlich wäre, hätten die Merkel-Kader nicht seine Wahl zum Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten verhindert, was der CDU den Wahlsieg gründlich verhagelt hat. Da er nicht Kanzler ist, hat er auch keine Rücksichten zu nehmen auf regierungsinterne Koalitionsrücksichten und könnte, wenn er das Zeug dazu hätte, innerhalb der CDU durchstarten etwa nach dem rogorosen Vorbild der A.Merkel, um seine Linie zu befestigen.
    In der Tat wird der erste Fingerzeig, wie es um Fr.Merz bestellt ist, sein, ob er den Fraktionsvorsitz für sich fordert und auch bekommt oder ob er Kotau macht vor den Kadern der Union, die ihn bisher erfolgreich verhindert hatten. Sollte er sich nicht durchsetzten, ist er mit Beginn seines dann sehr kurzen Vorsitzes eine lahme Ente ohne zuvor eine bewegliche, schwimmende und fliegende zu sein.

  41. Wer glaubt, dass Merz konservative Politik vorantreiben wird, der glaubt auch – wo es jetzt wieder so weit ist – auch an den Weihnachtsmann. Er wird allenfalls weniger progressiv sein als rot / grün und etwas wirtschaftsliberaler als der linke Flügel der eigenen Partei.. Das war´s aber auch schon.

    • Er wird keineswegs „wirtschaftsliberaler“ sein, sondern vor allem die Interessen des Finanzkapitalismus (der mit Kapitalismus so wenig zu tun hat, wie ein Wattwurm mit einer Glühlampe) vertreten. Interessierte Kreise haben ihn nicht umsonst da platziert wo er heute ist. Und die intellektuell unterbelichtete Basis der CDU in die richtige Richtung zu treiben, ist nun wahrlich kein Kunststück.
      Wer daran glaubt, dass er bei Black Rock Millionen verdient hat weil er so ein „genialer Wirtschaftsexperte“ ist, der glaubt auch das Zitronenfalter Zitronen falten.

  42. Alles zutreffend analysiert. Pflichtlektüre für Merz!
    Man muss es realistisch sehen: Merz wird mit den Merkelianern und dem Merkelschen Vermächtnis Tabula Rasa machen müssen. Alles andere führt ins Nichts. Auch eine Öffnung Richtung AfD und WerteUnion muss zum Pflichtprogramm gehören. Merz muss liefern. Er muss den Neomarxisten und den Transformatoren den Kampf ansagen. Schmusekurs und Anbiederung werden nicht zum Ziel führen.

  43. Mein Gott. Merz ist der gleiche Typ wie Lindner, nur psychisch etwas schwächer. Natürlich muss er dem linken Mainstream nach dem Mund reden, um dort zu überleben.
    Mir kommen die „Konservativen“ wie Frauen vor, die an „ihrem“ Heiratsschwindler festhalten, egal um wieviel Geld er sie betrogen hat.
    Das kann ich nicht ernst nehmen.

    • Ja es ist schon erstaunlich wie viele in Merz eine „Alternative“ sehen, die er nicht mal dann ist wenn man blind und taub durch die Welt torkelt. Ich bin mir nur nicht sicher ob das pure Verzweiflung oder eine Form von kollektivem Stockholmsyndrom ist.
      Den Vergleich mit dem Heiratsschwindler finde ich ziemlich passend.

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