<
>
Wird geladen...
Pleite zu Profit verwandeln

Der Spiegel 52/2018: Der Versuch, aus der Schande noch Profit zu schlagen

22.12.2018

| Lesedauer: 6 Minuten
Das erste Heft nach dem Skandal: Eine nicht genutzte Chance. Statt dessen: ein selbstgefälliges Weiter-So, und weiterhin diejenigen verleumden, die der Wahrheit auf die Spur kommen. Es ist der Versuch, auch noch aus der Pleite Profit zu schlagen.

Ja, man darf wirklich fragen: Geht es noch verlogener beim Spiegel? Die Redaktion schwingt sich im flattrigen blütenweißen Büßerhemd auf, nun an sich selbst investigativ tätig geworden zu sein, während das Blatt rund um diese scheinheilige Inszenierung bloß einfach so weiter macht wie bisher. Nichts hat sich verändert, nichts wird sich verändern.

Die große Ironie hinter der Spiegel-Affäre um viele dutzend erfundene Reportagen: Der Spiegel selbst ist gerade der große Profiteur an der eigenen Schande, nicht nur, weil die Online-Aufrufe bzw. die aktuelle Auflage Verkaufsrekorde brechen könnte, sondern weil sich das viel früher einmal für seine investigative Kraft bekannte Magazin aufschwingt, damit zu prahlen, an sich selbst investigativ geworden zu sein. Es so ausschauen zu lassen, als hätte man diesen ganzen Wahnsinn rund um Claas Relotius, rund um den Betrug am Leser auch einfach unter die blauen Teppichböden in den Redaktionsfluren kehren können. Allerdings, so berichtet ein langjähriger ehemaliger Spiegel-Mitarbeiter auf Anruf lachend: „Nein, diese Teppiche sind fest verklebt, da kann man nichts drunter kehren.“ Aber genau da liegt der Hund begraben: Der Korruptionsskandal bei Siemens wurde durch externe Aufklärer aufgearbeitet, derzeit ist das bei VW im Gang. Nur beim Spiegel spielen die Aufklärer, die die Fälschung zu verantworten haben: Der Ressortleiter, der stellvertretende Chefredakteur. Aber wer einen Saustall ausmisten will, darf den Besen nicht der Wildsau geben.

„Ein Alptraum“ – peinliches Getue ums Gemurkste

Es ist „Ein Alptraum“, eröffnet der Spiegel vermeintlich tief gebeugt und selbstschuldig die große Sause rund um die medienwirksame Selbstbeschmutzung. Und die erste Frage muss hier gleich sein: Wie viel Pathos darf man sich eigentlich noch glaubwürdig aus dem Oberstübchen wringen, während man vorgibt sich gerade brutalst möglich selbst zu geißeln, wenn man besagte Ouvertüre mit einem dramatischen ganzseitigen Foto eröffnet mit der Bildunterschrift: „Blick aus dem Spiegel-Gebäude“? Eine Aufnahme mit Blick auf ein düster verhangenes Hamburg, ganz nebelig und in bedrohlicher Unschärfe.

SüNDENBOCK STATT SELBSTKRITIK
Weshalb DER SPIEGEL nichts lernen wird
Ein Blickwinkel, der nun allerdings schon unabsichtlich alles erzählt: Denn wäre hier nicht ein Foto der Bildredaktion auf das Gebäude selbst die Entsprechung, wenn es dem Spiegel wirklich darum gehen will, mit sich selbst schonungslos ins Gericht zu gehen? Folgerichtig fragt das Intro dann auch: „Und wie hat die Redaktion die Affäre aufgedeckt?“, fast so, als wäre es hier bereits unerheblich geworden, dass diese Affäre eine aus den eigenen Redaktionstuben ist.

Wer sich erinnert fühlt an die Volkswagen-Affäre, damals, als die Chorgesänge des Vorstandes darüber nicht aufhören wollten, dass man alles tun werde für eine lückenlose Aufklärung, darf man sich in der aktuellen Spiegel-Affäre auch an den Umgang der Kirche mit ihren Missbrauchsfällen erinnern, als die Bischofskonferenz erklärte, mit einem Bericht wolle man „die Fälle sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche (selbst) aufarbeiten“?

Vorstellbar ist heute alles. Der Spiegel gibt als Produkt ein Versprechen an seine Leser ab. Wäre es also analog zu den VW-Klagen vorstellbar, dass Abonnenten in Sammelklage die Rückerstattung ihrer Abos einklagen könnten nebst Schadensersatz bzw. die Aufkündigung ihrer vertraglich festgeschriebenen Abo-Laufzeiten? Hat der Spiegel in der dunkelsten Stunde auch solche abwegigen Szenarien durchgespielt?

Die Verantwortlichen spielen Aufklärer

Eine Szene steht für die Hamburger ganz am Anfang ihrer Aufarbeitung, wenn der Leiter der Rechtsabteilung beim Spiegel mit dem Personalchef, dem Betriebsratschef und einem designierten Chefredakteur im Büro des Leiters der Spiegel-IT-Abteilung die Köpfe über einem Monitor zusammenstecken, wo gerade der dienstliche Mail-Account des Sünders „geöffnet“ wird. Was für eine Szene. Aber wirklich passiert? Oder nur geklaut aus Florian Henckel von Donnersmarck „Das Leben der Anderen“? Das Misstrauen gegen das Blatt ist gerade ins Bodenlose gefallen. Sorgt nun die Neugierde über den Sound der Bußeübung für höhere Auflagen?

SCHULD SIND IMMER DIE ANDEREN
Der Spiegel reklamiert Opferrolle in Causa Claas Relotius
Nein, auch dieser Spiegel ist eine Mogelpackung. Dann beispielsweise, wenn er verspricht, in den nächsten Wochen und Monaten alles zu tun, die Affäre aufzuklären, „weil Recherchen Zeit brauchen“, aber Relotius viele dutzend Male offensichtlich nicht die Zeit bekommen hattte, seine Arbeit auf zeitraubenden Recherchen aufbauen lassen zu dürfen. Er sollte liefern, fast egal wie. Als ersten Scharfrichter, der im Magazin zu Wort kommt, hat sich der Spiegel leider keinen scharfen Kritiker ausgesucht, um auch hier maximalen Aufarbeitungswillen zu zeigen, sondern ausgerechnet den ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Der liefert das erhoffte Verständnis, kann sich aber ein paar Spitzen gegenüber dem großen Mitbewerber doch nicht verkneifen, wenn di Lorenzo die Arbeit des Spiegels so beschreibt: „Doch beim Schreiben, meine ich, lassen sie dann einen Teil der Recherchen oft raus zugunsten einer besonders schlüssig oder plausibel klingenden Geschichte.“ Und weiter: „In Ihrem Haus gibt es ja nicht nur einen Reporter, der gern Romane schreibt.“

Giovanni di Lorenzo kritisiert weiter die Aufarbeitung der Affäre durch den Spiegel und insbesondere durch den designierten Chefredakteur Ullrich Fichtner, der eine Mischung aus Kulturreportage und Essay dafür gewählt hätte, noch dazu, wo er im Text selbst einen jungen Kollegen einfach aufhängen würde. Wohl besonders verwerflich für di Lorenzo: „Wenn man aber schon so schreibt, dann hätte ich mir gewünscht, dass der Autor, der einer der großen Förderer von Claas Relotius war, auch beschreibt, welche Rolle er selbst dabei hatte und warum er selbst auf diese Art der Schreibe reingefallen ist.“ Ein Satz, der das ganze Versagen zusammenfasst.

Das Interview schließt ab mit einer Frage, die fast versöhnlich auf die Fälschungen von Relotius schaut, wenn der fragende Spiegel bereits die Mitschuld anderer, die Schuld des Lesers sucht: „Das Publikum erwartet heute vielleicht auch große Dramaturgie, weil es das von großen Fernsehserien wie bei Netflix gewohnt ist.“ Für di Lorenzo liegt da tatsächlich der Ansatz zur Deformation, wenn ihm mal ein berühmter Reporter (hoffentlich nicht Relotius selbst) gesagt hätte: „Ich habe seit Jahren keine Geschichte mehr gelesen, bei der ich geweint habe.“ Der Chefredakteur der Zeit hatte geantwortet: „Auch ich habe länger nicht mehr geweint oder gewütet beim Lesen einer Reportage.“

Eigentlich sind die Leser daran schuld…

EINE ERKLäRUNG, DIE KEINE IST
Kujau Relotius: Die Fälschungen gehen viel weiter als vom SPIEGEL zugegeben
Nun kann di Lorenzo nicht behaupten, er wüsste nicht um die Wut vieler Leser auch beim Lesen der Produkte aus seinem Hause. Böses Feedback gibt es in den sozialen Netzwerken überreichlich. Mag ja sein, es wird nicht mehr geweint, aber gewütet doch wohl mehr als je zu vor. Und die Fälschungen des Spiegel-Reporters Relotius haben die Wut dieser Menschen auf die so genannten Leitmedien nachträglich wie nachhaltig legitimiert.

Ein Spiegel, der sich nur um sich selbst dreht? Auch das nicht. Besonders abstoßend im Fahrwasser dieses desaströsen Glaubwürdigkeits- und Vertrauensverlustes ist noch etwas anderes. Auch diese Ausgabe im Büßerhemd zeichnet vor allem eines aus: Die Redaktion ist keineswegs gewillt, sich zu verändern. Es sieht vielmehr so aus, als ginge es zunächst einmal darum, den Aufruhr um den Betrug am Leser auch noch gewinnbringend für sich zu vermarkten. Doch, doch, so verhalten sich exaltierte Dandys auf einem untergehenden Schiff, dann, wenn es keine Rettungsboote gibt, man sich aber zu fein ist, selbst ein paar Züge im Haifischbecken der anderen zu schwimmen: So stellt man sich halt an die Bar und trinkt noch ein paar Flaschen vom teuersten Champagner, bevor man elend absäuft und schön besoffen von sich selbst verendet.

Was gibt es noch rund um die große Bußeübung? Der Berichterstattung in der gedruckten Ausgabe vorangestellt ist beispielsweise eine Chronologie der Ereignisse von Chemnitz. Und es ist sofort entsetzlich peinlich, wenn der Eindruck sich verstärkt, es ginge auch hier nur um ein Alibi, darum, endlich einmal zu zeigen, dass man auch faktisch berichten kann, so wie ganz früher, eben getreu dem diese Ausgabe vorangestellten Motto des Blattgründer: „Sagen, was ist.“ Peinlich, weil eben in den letzten Jahren andere übernommen haben. Die Leerstelle dort, wo Rudolf Augstein gesagt haben wollte, was ist, wurde einfach zu groß. Die Idee, Meinung zu machen, indem man sagt, was ist, wurde beim Spiegel dahingehend pervertiert, das man Meinung machte und so vom eigenen Einfluss überzuckert war, das man meinte, diese Meinung von dem was sei, würde dann schon automatisch zu dem werden, was ist.

Und die Verleumdungsmasche geht weiter

DER FALL CLAAS RELOTIUS ./. SPIEGEL
Das Elend des Haltungsjournalismus
Peinlichkeiten runden Seite für Seite diese Enthüllungsstory rund um gefälschte Geschichten aus der eigenen Dunkelkammer ab, dann wenn in besagter Chemnitz-Chronologie der Ereignisse man zwar nicht darum herum kommt, die investigative Arbeit von Tichys Einblick rund um das angebliche Hetzjagdvideo zu erzählen, wenn aber acht (!) verantwortlich zeichnende Redakteure für sechs Seiten es für nötig halten, den Urheber zu verbergen und stattdessen in gewohnt diffamierendem Duktus von einem „rechtskonservativen Online-Portal“ zu schreiben.

Das gleiche dort, wo man sich der Kritik an den Fälschungen stellen wollte und seitenweise angebliche Kritiker zu Wort kommen lässt, Portale wie Übermedien eines ehemaligen Mitarbeiters zitiert werden ebenso, wie die Zeitung „Der Freitag“ ihres Miteigentümers Jakob Augstein. Besser kann man die Farce hinter dieser Selbstreinigung kaum erzählen: Der Adlige stinkt ungewaschen. Er pudert sich die Nase. Aber nur ein bißchen. Und wenn er einfach nur weiter stinkt, zeigt er empört mit dem Finger auf andere.

Statt zu „Sagen, was ist“ spielen die betrogenen Betrüger jetzt Aufklärer.

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

72 Kommentare

  1. Der Spiegel, die Qualitäts-, die Mainstreammedien haben ein Haltungsproblem! Frau Uschi vdL ist meine Zeugin. Sie kennt das von der Bundeswehr, aber da war ihre Aussage falsch. Für all die Vorgenannten trifft die Aussage zu, eher voll ins Schwarze.

  2. Die ganze Aufregung, die gespielte wohlgemerkt, ist ja nicht der getürkte Artikel dieses „Journalisten“, oh nein. Es ist der Ärger darüber dass er sich erwischen gelassen hat
    Ich glaube nicht dass das eine Eintagsfliege ist und war.
    Wenn wir Ereignisse wie Chemnitz sehen, und von höchster Stelle Maulkörbe verhängt werden, um ja nicht der Wahrheit die Ehre geben zu müssen, wundert mich die Entwicklung in dieser Angelegenheit überhaupt nicht.
    Hier wird nur sichtbar, was diffus jeder, der ein bisschen mitdachte, spürte.
    Da wird am ganz großen Rad gedreht und sonst nichts, und manchmal bricht eine Speiche.

  3. Vielleicht gibt es eine andere Erklärung. Vielleicht hat Relotius es als seine Mission verstanden, den bösen Rechtspopulisten weltweit den Kampf anzusagen und die natürliche Ordnung einer bedingungslosen Multi-Kulti no borders no nations Gesellschaft wiederherzustellen. Die böse weiße Bevölkerung, welche global zwar nur circa 15% stellt und somit eine Minderheit ist, hat er in seinen Augen vielleicht als bedrohende Mehrheit empfunden, welche ihre Buße tun muss. Denn schließlich ist jeder von uns, solange man weiß ist, ein Täter.

    Jemand der mit Preisen/Auszeichnungen bedacht wurde kann nicht irren oder?

    Seine altruistische Karriere wird er sicher bei C N N oder der B B C fortsetzen können, denn wir haben ihn doch nur missverstanden.

  4. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß dieses jetzt aufgetauchte „Problem“ nur diesen einen „Journalisten“ oder einzig und alleine den Spiegel betrifft. Ich vermute eher ein „Systemproblem“. Dieses ordne ich ein von der wörtlichen und unrecherchierten Übernahme der Agenturartikel bis zu einseitiger Berichterstattung ohne die Kennzeichnung „dieser Artikel stellt ausschließlich die Meinung des Autors dar“. Da werden auch locker vom Hocker Autoren z.B. als „unsere Korrespondentin in Warschau“ bezeichnet (G.Lesser/TAZ) obwohl schon das Fake ist (sie ist freie Journalistin und arbeitet für etliche Magazine). In der Zeit schreiben 4 polnische Journalisten (Michał Kokot, Paweł Wroński, Bartosz T. Wieliński, Roman Imielski) einen sporadischen Blog. Alle vier sind allerdings feste Mitarbeiter der polnischen Zeitung Gazeta Wyborcza, die eindeutig nicht neutral sondern absolut PiS-feindlich ist. Entsprechend realitätsfremd fallen deren Artikel aus. Dieses sind nur zwei Beispiele für falsche Aussage über Autoren und absolut ungeprüfte tendenziöse Berichterstattung, die ich aber auch in anderen Medien gefunden habe.
    Die Tendenz, Artikel nach Gusto der Redaktionsleitung zu schreiben, ist schon lange zu beobachten.
    Umso wichtiger sind Portale wie TE als Gegenpol.
    Vielen Dank dafür und allen TE-Autoren schöne Weihnachten und „guten Rutsch“.

  5. Könnte Claas Relotius vielleicht bei Heribert Prantl in der Lehre gewesen sein?

    Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung), Mitglied der Chefredaktion und Leiter des Meinungsressorts, Mitglied des Ethikrates der Hamburger Akademie für Publizistik, Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, Dozent an den Journalistenschulen in Hamburg und München.

    Im Juli 2012 berichtete Prantl detailversessen in einem Porträt des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle über die Einladung zu einem Abendessen bei diesem – das allerdings nie stattgefunden hatte. Darin beschrieb er unter anderem ausführlich und lebensnah eine Szene aus dessen Küche, schilderte ausführlich, wie es so zugeht, wenn der Richter seine Gerichte zubereitet. Mehr als nur peinlich für Prantl war, als daraufhin einer Sprecherin des Verfassungsgerichts aufgetragen wurde, öffentlich zu erklären, Prantl sei „weder für diesen Artikel noch zu einem anderen Zeitpunkt von Herrn Voßkuhle zu einem privaten Essen eingeladen“ worden, könne daher auch nicht „aus persönlicher Anschauung mit den Kochgewohnheiten des Präsidenten vertraut sein“. Nach einer Debatte um journalistische Sorgfalt sowie nach redaktionsinterner Kritik sah die SZ sich genötigt, eine ‘Klarstellung‘ zu drucken und den ‘Fehler‘ zu bedauern.
    https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/der-eingebildete-gast-eine-einladung-beginnt-in-der-kueche-11835194.html (28.07.2012)

  6. Könnte Claas Relotius vielleicht bei Heribert Prantl in der Lehre gewesen sein?

    Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung), Mitglied der Chefredaktion und Leiter des Meinungsressorts, Mitglied des Ethikrates der Hamburger Akademie für Publizistik, Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, Dozent an den Journalistenschulen in Hamburg und München.

    Im Juli 2012 berichtete Prantl detailversessen in einem Porträt des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle über die Einladung zu einem Abendessen bei diesem – das allerdings nie stattgefunden hatte. Darin beschrieb er unter anderem ausführlich und lebensnah eine Szene aus dessen Küche, schilderte ausführlich, wie es so zugeht, wenn der Richter seine Gerichte zubereitet. Mehr als nur peinlich für Prantl war, als daraufhin einer Sprecherin des Verfassungsgerichts aufgetragen wurde, öffentlich zu erklären, Prantl sei „weder für diesen Artikel noch zu einem anderen Zeitpunkt von Herrn Voßkuhle zu einem privaten Essen eingeladen“ worden, könne daher auch nicht „aus persönlicher Anschauung mit den Kochgewohnheiten des Präsidenten vertraut sein“. Nach einer Debatte um journalistische Sorgfalt sowie nach redaktionsinterner Kritik sah die SZ sich genötigt, eine ‘Klarstellung‘ zu drucken und den ‘Fehler‘ zu bedauern.
    https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/der-eingebildete-gast-eine-einladung-beginnt-in-der-kueche-11835194.html (28.07.2012)

  7. Er hat doch nur gut gemeint, der Relotius.
    Man muss doch helfen wo man kann gegen rächts.

  8. Grundsätzlich stellt sich ebenfalls die wichtige Frage, ob alle oder viele weitere Redakteure, auch in der Chefetage der Spiegel schon im Vorfeld von den Fälschungen und Ungereimtheiten in den Berichten des Skandal-Autors wussten und diese Berichte trotzdem eigenverantwortlich veröffentlicht haben. Denn der Skandal-Autor hatte der Zeitschrift seine gefälschten Berichte nicht aufgezwungen, vielmehr wurden seine Berichte angenommen und dann veröffentlicht. Es scheint, solange der Skandal-Autor geliefert hatte was erwartet wurde und im Einlang mit der linken Strategie der Zeitschrift und auch der linken Politik in Deutschland im Einklang stand, wurden seine Berichte unkritisch und unverholen veröffentlicht, auch dann, wenn es dabei um Fälschungen, Lügen und erfundene Tatsachen handelte.

  9. „Betrogene“ Betrüger? Ich glaube, Betrüger reicht hier…!

  10. Guter Text der mitten ins schwarze trifft Herr Wallasch.
    Wer aber glaubt denn noch das an Aufklärung,Wiederherstellung der Reputation des Blattes gearbeit wird sieht sich getäuscht.
    Für mich stellt sich nur noch die Frage wie die Redaktion mit den Vorwürfen der amerikanischen Administration umgehen wird,wird auch dort versuchen denen einen Bären aufzubinden?
    Schaut man sich das Gewerbe der links-rot-grün verseuchten Presse genauer an,dann wird sehr schnell klar warum die Begriffe „Lügenpresse“,“Lückenpresse“,“Regierunspresse“ so treffsicher angewandt werden können,den Beweis liefern die „gescholtenen“ ja mit großer Hingabe beständig und permanent selber!

  11. Was ist mit Keno Verseck? Was für Lügen er über Ungarn schreibt, ist von Grund auf nicht wahr. Jetzt über Vandalismus, großes Zirkus im Parlament, lachhafte selbst Lößnitzkling der Organisatoren, nichts zu lesen. Übrigens. In Deutschland gilt immer noch die durchschnittliche 48 St/Woche Richtlinie. In der EU sind jährlich 416 Überstunden als Richtlinie. In Ungarn jetzt darf man über 250/300 jährlich auf ausgesprochenes Wunsch der Arbeitnehmer, wenn schriftlich vereinbart, bis 400 Steht gearbeitet werden. Also kein Sklaven Gesetz. In Irland , Dänemark und so weiter sind über diese 400 Grenze.
    Also kommt jetzt der Keno?

  12. Widerlich, das Ganze – und so gar nicht überraschend. Und, wie im Artikel ja herausgearbeitet, nichts wird sich ändern, diese ganze, von ihrer eigenen Hypermoral ins Delirium beförderte Blase, C. Klebrig, G. Lorenzo, die Leute von der SZ usw usf, werden ein paar Krokodilstränen weinen, weiter mit ihren Fingern auf andere zeigen und weitermachen. Ob der breite Publikum jetzt aufwacht? Wohl eher nicht, die sind von der Relotius-Presse und dem Relotius-Funk so nachhaltig sediert, dass sie die Fakten, die dann doch in Bruchstücken zu ihnen durchdringen, nicht mehr vernünftig einordnen und werten können.

  13. Fragt sich, wie lange es noch dauert, ehe man Trump und die AfD als die wahren Schuldigen der Relotius-Affäre ausfindig macht.

  14. Nun mal ganz ehrlich. War irgendjemand überrascht, dass diese Stories genau so entstehen? Also ich war es nicht. Ich habe vor Relotius mir meine Meinung nicht von Spiegel bilden lassen und werde es auch hinterher nicht tun.

  15. Wie heißt der Titel: „Sagen was ist“?
    Die Antwort ist doch jetzt einfach:
    Der Spiegel ist Teil der Lügenpresse. q.e.d

    Synonym für Lügenpresse ist jetzt auch Relotiuspresse. Außerdem hoffe ich, daß es noch vernünftige Menschen in diesem Land gibt und die Auflagenzahlen des Spiegels in den Keller fallen.

    • Auch Die Zeit ist Teil der Lügenpresse. Hat Sie doch am 3.12.2018 hinten auf Seite 34 in fünf Spalten selbst beschrieben, welcher „Infomüll“ von ihr verbreitet wurde. „

  16. Relotius schreibt gerade an seinem Rehabilitationsbuch „Wenn ich sie getroffen hätte“.

  17. Auch hier gibt es eine explizite Anspielung auf Drogen im Fall Relotius. Wenn bei Relotius Drogen im Spiel waren – hat Fichtner als dessen Chef was gewusst?
    Hat der Aufenthalt in Fergus Falls bereits diesen Hintergrund gehabt – eine wochenlange Recherche im Nowhereland der Amerikanischen Provinz in einem offenbar auch der Redaktion bekannten Krisenzustand von Relotius?

    Außerdem , merkwürdig: Wer ist eigentlich dieser Claas Relotius überhaupt? Woher stammt er?

    Dass Fichtner sich selber weitgehend außen vor lässt, ist mir ebenfalls komisch vorgekommen.
    Auch die Räuberpistoplen-Dreh, die die Schilderung von Juan Morenos Rolle bei der Aufklärung dieses Falles von Fichtner verpasst bekommt – sehr, sehr merkwürdig. Wieso riskierte Moreno eigentlich seinen Kopf? – Ist da nicht auch mit Fichtner ein Gaul durchgegangen – oder waren die Reaktionen auf Morenos berechtigter Kritik an Relotius innerhalb der Redaktion (das würde wieder Fichtner betreffen) tatsächlich so panisch un kopflos, dass man ernsthaft daran gedacht hat, Moreno loszuwerden?
    Was aber würde das über die innere Verfassung des Spiegel verraten?

    • In einem Artikel der TAZ las ich: „Die Geschichtenerzähler beim Spiegel, intern werden sie „Märchenfraktion“ genannt, bekamen auch personell über die Jahre mehr Einfluss. (…) So sei über Jahre das Schönschreiben hausintern mehr prämiert worden als die Recherche, bemängeln einige im Haus.“

      Jetzt frage ich mich, warum Ullrich Fichtner ausgerechnet seine „Enthüllungsgeschichte“ ebenfalls in diesem „Schönschreib-Stil“ verfasst hat. Dass dies aus Dummheit geschah, kann ich mir nicht so recht vorstellen.

  18. Der neuste Witz ist: Relotius hat möglicherweise auch noch Spendengelder veruntreut bzw. in die eigene Tasche gesteckt. Potz Blitz! Empörung! Lametta und Konfetti! … oder so.

    Wo gibt es denn sowas, dass die Spendengelder durch die Hilfsorganisation und deren Personal selbst verbraten werden? Das ist ja unerhört!

    Achso, nein. Von SOS Mediteranee bis Mission Lifeline ist Spendengelder verbraten das Tagesgeschäft. Genau genommen auf alten, ausrangierten Feinstaub- und Dieselruß-Schleudern mit alten Schiffsdieseln auf Schweröl-Basis wird die ganze Kohle verheizt, während die Crews sich zwei Drittel der Zeit am Mittelmeer die Klaten braten.

    Was glauben die Leute eigentlich, wofür die heute spenden, wenn als Hilfsprojekt Flüchtlingshilfe am Mittelmeer angegeben wird? Für warme Mahlzeiten, medizinische Versorgung und Begrüßungsgeld? Das wird doch alles aus Steuergeldern bezahlt.

  19. „Rechte Krawalle Die Bluttat von Chemnitz – eine Rekonstruktion“ steht als Unterschlagzeile dieses peinlichen Titels.

    Das erweist den Titel gleich zum Tendenzstück. Oberflächliches Publikum soll denken, es habe in Chemnitz blutrünstigen „rechten“ Krawall gegeben.
    Was bekanntlich nicht der Fall gewesen war. Es gab ja auch keine „Hetzjagden“, allenfalls ein paar Hitlergrüße Besoffener und/oder durch V-Leute. Die sind widerlich, klar, aber meines Wissens ist durch so einen Gruß noch niemand gestorben. Durch gezückte Messer schon.
    Der „Spiegel“ lässt aber mal so eben mitschwingen, irgendwelche entfesselten Nazis hätten da in Chemnitz parolengrölend ein Massaker angerichtet.

    Ein widerliches Blatt.

    Und ich wiederhole mich gern: Ja, ich freue mich über den Fall des „Spiegel-Kollegen“ Claas Relotius und freue mich ganz offen, ehrlich und schadenfroh über diesen Volltreffer ins aufgeblasene Verlagskontor.

    Hoffentlich kommt da noch mehr ans Tageslicht, Relotius ist bestimmt kein Einzelfall.

    • Was wir mit Chemnitz erlebt haben, war der exzessive Auswuchs dieser inzwischen typischen Opfer/Täter Verdrehung, allerdings in einem noch nie dagewesenen Ausmaß.

      **

  20. Herr Wallasch, am 20.12.2018 hatte ich unter Ihrem Artikel zur Spiegel-Affäre diesen Kommentar geschrieben:
    „Hoffentlich kommt niemand auf die Idee, diesen „Spiegel-Skandal“ für eine geschickte Marketingstrategie zu halten.“
    Ich hätte noch hinzufügen sollen:
    Besonders vor dem Hintergrund, dass ab Januar die SPIEGEL-Chefredaktion neu besetzt wird und damit ja auch ein Wandel beim SPIEGEL angestrebt wird, kommt dieser Skandal doch wie gerufen. So nach dem Motto: Ab heute keine Märchen mehr, unser zukünftiger Slogan heißt: „Sagen, was ist“.

  21. Sagen, was ist – jetzt, nachdem man ertappt worden ist in eigener Sache. Nicht sehr überzeugend, nachdem der Istzustand das Gegenteil von der Devise „sagen, was ist“ ist, nämlich „schreiben, was nicht ist“ und nicht selten „weglassen, was ist“.

    Der Spiegel ist einem Shitstorm in den sozialen Medien zuvorgekommen, der zu erwarten war, nachdem die amerikanischen Kleinstädter ihren Unmut über die falschen Darstellungen ausgedrückt und die Falschdarstellungen in 11 Punkten explizit dargelegt haben.

    Das einzige, was mich überzeugen könnte wäre eine Umkehr zum investigativen Journalismus und zum kritischen Hinterfragen der Politik und ihrer Protagonisten.

  22. Die guten Branchenfreunde stehen den Spiegel-Lügnern fest zur Seite. Stefan Endter vom Deutschen Journalisten Verband: „Ich fürchte, dass auch diejenigen, die in der Bundesrepublik Qualitätsmedien, verantwortlichen Journalismus, als Lügenpresse diskreditieren genau diesen Vorfall nutzen werden um weiter gegen die Medien zu polemisieren.“ Klar, wer den Spiegel in der Vergangenheit als Lügenpresse diskreditiert hat, wird sicher weiter gegen die Medien polemisieren. https://www.welt.de/kultur/medien/article185950500/Fall-Relotius-Unsere-Glaubwuerdigkeit-steht-auf-dem-Spiel.html

  23. Sie sind so entsetzlich dumm und arrogant, diese ganze linke Medienmischpoke. Ich habe genau zum angeblichen Hetzjagdvideo und zur Spiegel-Affäre auf NDR-Online Stellung genommen. Man verwies mich bezüglich des Videos allen Ernstes auf den Tagesschau-Faktenfinder eines linksradikalen Journalisten… Es bedarf mehr Magazine, wie Tichys, ansonsten ist das alles nicht mehr zu ertragen.

  24. Eines muss man denen vom „Spiegel“ schon lassen: Die haben Chuzpe. Wenn in Bayern einer zu Grabe getragen wird, der einiges auf dem Kerbholz hat, dann sagt der Pfarrer – nach Aufzählung aller Sünden – zum Schluss: Aber a Hund war er scho‘, als Ausdruck höchster Bewunderung.

  25. Gute Frage, klare Antwort: Beim Spiegel geht es immer noch ein Spur verlogener; diese Leute haben einfach keine Integrität. Die Spiegelmacher haben wohl auch noch nicht geschnallt, was WWW bedeutet -intelligente Suchmaschinen können heute multilingual von überall her suchen; da sollte man vielleicht besser nachdenken, bevor man solchen unwahren Quatsch druckt.

    Aus meine Sicht lautet die spannendere Frage: wo sonst noch werden solche Geschichten erfunden? Ich habe da so ein Gefühl… und ich weiß schon, warum ich bestimme Druckerzeugnisse aus München oder Hamburg nicht mehr lese.

    Die Wahrheit ist ein Tochter der Zeit, nicht der Gewalt.

    Ihnen allen bei TE und den anderen Lesern wünsche ich Frohe und Gesegnete Weihnachten.

  26. Inn der tat, die SPIEGEL-Leser sind selber daran Schuld, dass sie vom SPIEGEL gelogen werden. Wer eben belogen werden will, der wird auch belogen.

    [PS]
    Ich wünsche dem gesamten Team von TE und auch den Lesern und Kommentatoren ein fröhliches, besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest.

  27. Jetzt schreibe ich mal: Lieber Herr Wallasch, bisher habe ich zwar Ihr Potential gesehen, aber nicht in Ihren Artikeln. Vielmehr habe ich mich gefragt, warum arbeitet der Typ sich am Spiegel so ab? Jetzt fahren Sie die Ernte ein, Glückwunsch. Ja, Sie hatten Recht, da nicht locker zu lassen. Ich hatte immer das Gefühl, dass Sie Potential haben, konnte aber nicht erkennen, dass Sie verdammt richtig liegen. Falsch. Richtiger ist, dass Sie dran geblieben sind, wo es eben doch sehr notwendig ist. Ich hatte dieses und andere Blättchen schon lange abgeschrieben.Dies ist für mich der beste Artikel, den Sie bisher geschrieben haben, aber das mag an meiner bisherigen Einschätzung von Ihnen liegen.
    Im übrigen finde ich das Giovanni di Lorenzo bei Ihnen zu gut wegkommt, der sollte sich mal mehr in Frage stellen. Ab und zu gucke ich bei der Zeit vorbei und finde es nur noch katastrophal.
    In unserem Land wird so gelogen, dass man täglich Gefahr läuft depressiv zu werden oder mindestens Alkoholiker. Was dann ja auch dasselbe ist.
    Wenn ich Ihre Artikel gelesen habe , dachte ich wir sind ca. 10 bis 20 Jahre auseinander, altersmäßig. Das sind wir nicht, wie ich gerade gegoogelt habe, vielmehr fast gleich alt.
    Aber ich hatte alte Eltern und war die Jüngste in der Familie. Da fühlt man sich schon mal, wie aus der falschen Eierschale geschlüpft.
    Ich wünsch allen bei Tichys Einblick FROHE Weihnachten und Ihnen Herr Wallasch ganz besonders.

    • Ich las und lese Herrn Wallasch immer sehr gern. Scharfer Sinn und
      spitze Feder. Das macht einen guten Journalisten aus (war selbst ‚mal
      einer, ob gut, kann ich nur ahnen).

  28. Der Spiegel macht das, was der Sozialismus..der Linke Fanatiker immer macht..er übernimmt die Deutungshoheit… das Denken der Deutschen.. solange der Deutsche immer noch wie ein beduerftiges Kind verhaelt, solange wird es den linken Sozialismus ein leichtes sein über das Gehirn der deutschen Leser und Bürger die Meinungsbildung Hoheit zu erlangen. Der Deutsche muss sich erst vom Sozialamt = Staat lösen um frei entscheiden zu können.. selbstständig werden… selbstbestimmten und eigenverantwortlich sein Leben in die eigenen Hände zu nehmen… frei von sozialistischer staatlicher Gängelung

  29. Mal ganz ehrlich, wer hätte denn von dieser linken Bande etwas anderes erwartet, die versuchen zur Zeit nur noch zu retten was zu retten ist und das kann man ihnen noch nicht einmal übel nehmen, aber die destruktive Art ist dieselbe wie ihre Berichterstattung im allgemeinen, denn es zählt ja zu den Prinzipien ihres Schöpfers und zugleich ihrer vererbten Mentalität, linkes Gedankengut schon seit Jahrzehnten nicht nur hoffähig zu machen, sondern auch am Leben zu erhalten und dabei schrecken sie vor nichts zurück und dieser Fall ist keineswegs der erste, er ist nur anders und der Zeit gemäß, wobei sie sich immer mehr in`s Abseits stellen, denn auch ihre Leserschaft scheint nicht mehr so überzeugt zu sein von ihrem Schaffen und die Zahlen ihrer Auflagen zeigen ja in Kontinuität nach unten und das dürfte wohl die einzige berechenbare Größenordnung sein, alles andere erinnert an sozialisitsche Quatschbuden und ist schon seit Jahren nicht mehr ernst zu nehmen, denn es gab mal einen investigativen Spiegel, wenn auch sehr einseitig ausgelegt, aber immer noch besser als das heutige Trauerbild, welches sie abgeben und noch nicht einmal mehr sozialistische Idendität aufzeigt, eher ein Wirrwar von Gegebenheiten, die keinen vernünftigen Menschen mehr hinter dem Ofen vorlocken, allenfalls noch jene, die glauben sie würden etwas sinnvolles lesen und das hängt mit ihrer eigenen und meist jüngeren Biographie zusammen und die entspricht der Qualität und Mentalität ihres Mediums.

  30. Der SPIEGEL hat das Glaubwürdigkeitsniveau von „Closer“ oder der früheren „Quick“ unterschritten.

    • „Neue Spezial“ – wobei das Blatt deutlich mehr Humor hatte.

    • Ach ja, die Quick ! Man wird ganz wehmütig.. .

  31. „Sagen, was ist“ auf dem Titelblatt bei diesem Anlass. Das war eine Empfehlung direkt aus dem „Ministerium für Wahrheit“.

  32. Herr Wallasch – Sie beschreiben eventuelle Rechtsansprüche von Lesern oder Abonnenten gegen das Blatt.
    Gehen die Ansprüche aber nicht viel weiter, wenn sich Zeitungsverlage oder auch ÖRR im Einklang mit den „Mächtigen“ erdreisten, nur das zu schreiben oder zu senden, was in ihren Augen das Passende für ein ganzes Land ist, und bei Meinungsbildung und -verfestigung beständig nachhelfen?
    Und solche eindrücklich diffamieren und an Pranger stellen, die eine andere Meinung vertreten?
    Dazu zusätzlich und nachgewiesen auch noch falsch Zeugnis wider andere ablegen? (Was macht Merkel eigentlich jetzt hinsichtlich Hasi? Weiter schweigen?)
    Sind wir nicht genau da, wo wir heute sind, weil Spiegel und Konsorten die Gefährlichkeit der Einreisepolitik für jeden seit Jahren ausblenden, gar leugnen und nur bedeckt berichten, wenn es mit der „Integration“ nicht klappt?
    Wird nicht durch „getürkte“ Gazetten- und TV-Berichter bis hin zu den streng einseitig ausgewählten und kommentierten Nachrichten ein ganzes Land bei Stange einer Politik gehalten, die es in Kürze in den Abgrund führen wird?
    Würden Wahlen so ausgehen, wie sie ausgehen, würde der Wahrheit gemäß realistisch berichtet und die Kapriolen dieser Regierung als das, was sie sind, dargestellt?
    Wer von diesen gemeinschaftlichen Verursachern geht wann für das, was einem ganzen Land auf diese Weise und mit solchen Mitteln fortdauernd angetan wird, in Haftung?

  33. @DiLorenzo. Ich weine und wüte seit vielen Jahren über jede begeisterte Nachricht in der Zeit und im Spiegel über Merkels Missetaten, Griechenlandrettung, AKW Abschaltung re. Energiewende, Grenzöffnung….. alles Dinge, die Zeit und Spiegel in gemeinsamer Desinformation und Propaganda priesen und preisen. Sollte man mal Herrn DiLorenzo und Kollegen ganz persönlich mitteilen, dann haben sie auch was zum Weinen und Wüten.

    • Das können die nicht machen, wenn dabei auch noch heraus kommt das die AFD recht hat, und keine Rechtsradikalen sind, dann würden die AFD Zahlen durch die Decke gehen.

  34. „Wer einmal lügt . . .“
    und wenn es dann noch
    viel mehr als einmal war!

  35. „US-Botschafter sieht die USA als Opfer der gefälschten Berichte.
    Richard Grenell fordert eine unabhängige Untersuchung beim „Spiegel“. Er erhebt schwere Vorwürfe gegen das Magazin. Die Chefredaktion bietet eine Entschuldigung an“ hahaha…. „YOU ARE FAKENEWS!!!“ Wie ehrlich könnte schon die Entschuldigen dieser preisgekrönten Märchenjournalie ausfallen 😉

    • Daumen hoch, aber Märchen und Journaille sollte man besser nicht in einem Atemzug nennen, dafür haben Märchen einfach zuviel Gehalt. Sie erzählen über die Geschichte und die Menschheit und haben eine Tiefe, von der Blätter wie der Spiegel keine Ahnung haben. Die Leute dort leben nur oberflächlich und so schreiben sie auch. Deshalb wurde Grenell in der „Welt“ sofort wieder gebasht. Sie werden es nicht mehr lernen, solche Journalisten wissen garnicht warum sie überhaupt auf der Welt sind.

  36. „Der Spiegel“ kriegt seinen Stolz nie wieder hoch.

  37. Also ganz ehrlich, der Aufmacher ist für mich wie „Spiegelwerbung“ gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Das erste Mal, dass ich Ihren Artkel nicht lese Herr Wallasch (evtl. ein Fehler…?!) . Wirkt so „kauft den letzten Spiegel und ihr seid dabei“ nö, ich will nicht dabei sein! Es kann auch ein anderes Cover reißen, aber so, ne, geht gar nicht! Canibols Werbung fand ich schon immer suboptimal und deplaziert. Der Spiegel war / ist / und wird keine epochalen Erkenntnisse für mich und meine Hirnrinden preisgeben. Eventuell hätte (wäre, wäre…) ein anderes Titelbild mich gelockt / angesprochen, aber diese unsägliche Spiegelgrütze, nein, sorry, geht gar nicht….

    • Also ich fand den Artikel Klasse und würden Sie ihn doch noch Lesen, würden Sie feststellen das der Text alles andere als eine Empfehlung oder gar Werbung für den Spiegel ist, hier mal ein Sätze zum anfixen 🙂
      [….]
      Aber wer einen Saustall ausmisten will, darf den Besen nicht der Wildsau geben.

      Und die erste Frage muss hier gleich sein: Wie viel Pathos darf man sich eigentlich noch glaubwürdig aus dem Oberstübchen wringen, während man vorgibt sich gerade brutalst möglich selbst zu geißeln, wenn man besagte Ouvertüre mit einem dramatischen ganzseitigen Foto eröffnet mit der Bildunterschrift: „Blick aus dem Spiegel-Gebäude“?

      Ein Spiegel, der sich nur um sich selbst dreht? Auch das nicht. Besonders abstoßend im Fahrwasser dieses desaströsen Glaubwürdigkeits- und Vertrauensverlustes ist noch etwas anderes.

    • Haben da völlig anders empfunden und gegenteiligen Schluß gezogen, Sonnenschein. Titel und Bild hatten uns schon fast etwas neugierig gemacht. Aber dank Wallasch blieb uns der Verzehr einer verwesenden Ente erspart (und die Groschen für das Fläschchen in der Tasche).

  38. WAR DENN ANDERES ZU ERWARTEN?
    Wer auf der untersten Stufe journalistischen Niveaus angekommen ist, bei dem gehen eben Profitgier und Selbstgerechtigkeit Hand in Hand.

  39. Interessant wäre der aktuelle Verlauf der Verkaufszahlen der Systemmedien

      • Danke!, aber die aktuellen Zahlen für den „Spiegel“ konnte ich nicht finden

      • @imwestennichtsneues
        Sie haben Recht. Unter der o.g. Seite sind nur die „aktuel ausgewerteten Auflagen“ bis Nr. 46 zu finden. Mehr ist leider nicht drin.

      • Logisch – SPIEGEL, STERN und ZEIT haben kürzlich beschlossen, nur noch die durchschnittlichen Auflagen des abgelaufenen Quartals mitzuteilen. Als Werbetreibender würde ich mir meine Gedanken machen.

  40. Können Spiegel-Leser jetzt ihre alten Ausgaben gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgeben?

  41. Der Gedanke, der Leser ist Schuld, ist vielleicht gar nicht falsch. Wer so etwas kauft, hat selber Schuld.

    • Auf dem Titelblatt zu schreiben: „Sagen, was ist“, ist eine bodenlose Frechheit! Diese Journalisten-Darsteller vom SPIEGEL, alle infiziert durch den „Schnibbismus“, sind Lichtjahren entfernt von journalistischer Redlichkeit und erdreisten sich dem Leser gegenüber so zu tun, als richte man sich journalistisch danach aus, zu „sagen, was ist“.

      Das war’s SPIEGEL!

  42. Herr Wallasch, wer glaubt dem Spiegel denn noch? Wer liest den Spiegel denn noch, wenn er informiert werden will? – Selbst die gläubige Anhängerschaft von Frau Merkel kennt doch ihr politisch korrektes Programm für betreutes Denken. Dazu braucht es nicht die Geschichtchen vom Spiegel.

    • Och, die meisten der letzten Spiegel Leser haben dem Spiegel längst verziehen, selbst die Zeit macht tatsächlich Werbung für den Spiegel und die meisten Kommentare fallen positiv aus.

      Dieser Skandal wird dem Spiegel, so befürchte ich, überhaupt nicht schaden, vielleicht sogar nutzen.

  43. Das Motto: „Lügen, was soll’s.“ wäre besser als aktuelles Spiegel-Cover geeignet.
    Bildlich hinterlegt mit einem x-beliebigen Spiegel-Redakteur, der im Namen der Wahrheit, den abgeschnittenen Kopf eines x-beliebigen (Spiegel-) Lesers in der Hand hält.

  44. Hallo, die oberste Nachrichtenfälscherin („Hetzjagten in Chemnitz“) und ihr Pressechef sitzen aber immer noch im Kanzleramt. Die False-Flags um Politik durchzusetzen. Der Fisch stinkt also vom Kopf her. Der „Spiegel“ spiegelt einfach die Wirklichkeit in diesem Land (und im Westen) und könnte aber nun auch nochmal zu Chemnitz recherchieren, denn da war doch auch ein Romanschreiber, und ein Spielfilmer beteiligt an der Story. Ehrlich gesagt: gut dass das dem „Spiegel“ passiert ist, das öffnet vielleicht die Augen von einigen Träumern in diesem Land – und führt am Ende zu mehr Wahrheit im „Spiegel“? Bis dahin: Trump hat recht, alles Fake-News. Kein deutscher Politiker wird sich übrigens kritisch zu dieser Sache äußern, wetten? MfG

    • Die Oberste und ihr Pressechef kommen damit auch nur durch, weil sie keine kritische Berichterstattung, keine kritischen Nachfragen und schon gar keine Konfrontation mit den Tatsachen durch die Medien, zu denen auch der Spiegel gehört, zu befürchten hat.

    • Sie glauben an Wunder? Niemand wird Chemnitz nochmal recherchieren. Der Spiegel würde durch die Decke gehen, aber nur einen Tag, dann hätte der Merkelclan das Blatt aus dem Verkehr gezogen.

  45. Nelson Mandela sagte 1994 auf dem Kongress des International Press Institutes „Eine kritische, unabhängige und investigative Presse ist der Lebensnerv jeder Demokratie.“ Was hierzulande die staatlichen Medien betreiben, hat mit Mandelas mahnenden Worten nichts mehr zu tun und ist plumpe Propaganda, Stimmungsmache, Zensur und Hofberichterstattung auf Geheiß der Politik. Kein Wunder also das viele informierte Bürger von Politik, Regierung und den gleichgeschalteten Medien die Nase voll haben und das man sich mittlerweile ernsthaft Sorgen um den Stand der Demokratie in diesem Lande machen muß und sollte!

    • Im CICERO gibt es eine schöne Relotius „Reportage“ zu Mandela:
      Die schönste Stelle im Text lautet:
      „Bei einem ihrer seltenen Besuche kam Mandelas Ehefrau Winnie mit ihrem gerade geborenen Enkel auf die Insel und bat mich, sie mit dem Baby zu Mandela zu lassen. Das war jedoch streng verboten. Hätte ich zugestimmt, hätte Winnie diese Geschichte sicher später herumerzählt und ich hätte meinen Job verloren. Als sie aber dabei war, schon wieder zu gehen und nur noch ein paar Formulare auszufüllen, gab sie mir den Kleinen in den Arm. Es war das erste Mal, dass ich ein schwarzes Kind im Arm hatte, und ich nutzte den Augenblick, da Winnie beschäftigt war, um zu Mandela zu gehen. Als er seinen Enkel das erste Mal hielt, hat er bitterlich geweint.“

      Kaum zu glauben, aber wahr? Winnie überlässt ihren neugeborenen Enkel dem Gefängniswärter ihres Mannes, während sie Formulare ausfüllt.
      Das ist doch Bullshit!

      https://www.cicero.de/aussenpolitik/interview-mit-dem-gefaengnisaufseher-nelson-mandelas-wir-alle-stehen-seiner-schuld/56601

  46. Ja, DDR und nichts anderes. Mir gruselt vor uns Deutschen.

    • Na, Herr Joe Brauner und Konsorten unterscheiden sich ja ebenso in keinster Weise mehr von Angelika Unterlauf und Konsorten. Nur hatte die Zweitgenannte weit höheren Druck auszuhalten, als sie die ihr vorgegebenen Lügen auftischen musste.

  47. „weil Recherchen Zeit brauchen“. Wie nett. Mein Gott, ein Großteil der defizitären Medien-Berichterstattung beruht doch gerade darauf, dass man sich nicht die Zeit nimmt, zu recherchieren und nachzudenken/zu analysieren, sondern per Kopieren und Einfügen Pressemeldungen, Kurzberichte über Studien und gern auch besorgniserregende Meldungen über die Boshaftigkeit der Gesellschaft („Baerbock erschrocken über Aggressivität gegen Politiker. Seitdem sie Parteichefin ist, schlägt Annalena Baerbock viel Hass entgegen“) direkt von den Verfassern schnell mal an den Leser und User zu bringen, zumal wenn’s 1. gut ins Weltbild passt und 2. etwas Alarmierendes an sich hat. Ich habe den „Spiegel“ und die „Zeit“ früher mal für feinsinnige Intellektuellen-Blätter gehalten.

  48. Wer hat denn ernsthaft gedacht, daß hier eine Art Systemaufarbeitung stattfinden wird? Die stattfinden müßte, wenn man aufarbeiten und tiefer schauen wollte. Die ÖR-Medien sind Vasallen der Politik und insbesondere der Merkelregierung geworden. Die wollen und müssen natürlich so weitermachen. Hier könnte nur eine Art Wikilieaks helfen und offensichtlich machen, was der Fall nur kurz an die Oberfläche brachte. Nämlich das hier ein System der Meinungsmache und ein Zuarbeiten zur Regierungspolitik und umgekehrt stattfindet und damit, statt Politikontrolle durch die Medien, ein Propagandaapparat entstanden ist. Ein Wikileaks der ÖR, also die Erkenntnis, das der Fall Relotius kein Einzelfall ist, könnte das System vielleicht vollends zum Einsturz bringen. Entweder durch Recherche von Außen und /oder durch Mithilfe von involvierten Leuten in den Agenturen, die das System nicht mehr länger mitmachen wollen. Letzteres ist sicher unwahrscheinlich, aber es gibt dort sicher doch noch einige ehrenwerte Menschen, die iht Gewissen nicht vollends verkauft haben. Aber die Durchleuchtung von Außen, ähnlich wie bei den Plagiatsentdeckungen von Dr.Titeln, könnte hier Gigantisches bewegen und bewirken. Wenn das Mediensystem zusammenbricht und offenbart wird, dann bricht die wichtigeste Säule und Stütze der Politik und der Parteienoligarchie zusammen!

    • Auch wikileaks ist inzwischen unterwandert. Herr Assange ist wohl noch 1 zu 1, aber in Hausarrest.

Einen Kommentar abschicken