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Der Kurzfrist-Fokus hilft langfristig nicht

Der Iran ist unkalkulierbarer, als der Westen sehen will

16.04.2024

| Lesedauer: 4 Minuten
Verdrängt wird, dass Israel die Atomwaffenanlagen des Iran oder seine militärindustrielle Infrastruktur direkt angreifen kann - um so früher, je länger die USA nichts gegen das Werden des Iran zur Atomwaffenmacht tun. Was auch immer Washington vorher beschlösse, es käme aus dem Zugzwang nicht raus, Israel zu folgen.

Erster Medienaufschlag Katastrophe. Dann folgen die unehrlichen Beteuerungen, die scheinheiligen Friedensworte und das große Abwiegeln. Börsenmeldungen wie diese passen auch dazu: „Dax startet trotz Eskalation zwischen Iran und Israel im Plus.“ Warum trotz? Deswegen, steigen doch die Wettmöglichkeiten in den Börsen genannten Wettbuden. (Übrigens stürzte die iranische Währung Rial am inoffiziellen Markt ab.)

Fest steht, hätte das Teheraner Mullah-Regime Israel schweren Schaden zufügen wollen, hätte es die Hisbollah-Miliz im Libanon mit ihren um die 20.000 Aktiven, etwa 20.000 Reservisten und ihrem Arsenal an Kleinwaffen, Panzern, Drohnen und verschiedenen Langstreckenraketen von der Leine gelassen. Hat Teheran aber nicht, sondern die USA und damit wissentlich auch Israel Tage vorher von ihrem Vorhaben informiert. Die Mullahs wollten, dass die Sache in etwa so abläuft, wie sie es tat. Ein militärischer Test war es nebenbei auch. Nun wissen alle Beteiligten und Beobachter, dass die israelische Armee ohne die Hilfe aus Washington, London, Amman und Riad nicht einen so hohen Anteil von 99 Prozent der 170 Drohnen, über 30 Marschflugkörper und mehr als 120 ballistischen Raketen (welche die Lufträume mehrerer Länder verletzten), hätte unschädlich machen können. Die Kosten für diese Stunden dauernde Verteidigung werden übrigens auf über eine Milliarde US-Dollar geschätzt.

ISRAEL WENIGER ALLEIN ALS OFT SUGGERIERT
Was der iranische Angriff auf Israel offenbart
Teheran verfolgte mit diesem Angriff vor allem zwei Ziele, die es auch erreichte. Zuhause, seinen Söldnern der Hisbollah, der Huthis und der Hamas signalisierte Teheran, wir tun etwas. Zweitens griff der Iran Israel erstmals vom eigenen Boden aus direkt an. Teherans Leute bei den UN sorgen dafür, das als völkerrechtlich gerechtfertigt eintragen zu lassen. Das nächst Mal ist dann kein Präzedenzfall mehr – und somit sind die Medien weltweit auf Iran-Linie programmiert.

Unabsichtlich stärkt Teheran die Unterstützung der israelischen Regierung daheim für die anhaltende Forderung von Ministerpräsident Netanyahu nach einer Invasion in Rafah, der anscheinend „letzten Hochburg“ der Hamas. Irans Militärschlag zwingt Washington noch mehr in die Region, aus der es einst möglichst raus wollte, und macht die Bemühungen der USA gegen Russland und China noch schwerer.

Flankierend wies UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk (Prototyp des UN- Schmalspurfunktionärs) Vorwürfe der israelischen Regierung zurück, die UN seien im Gazakrieg einseitig, und sagte zum Luftangriff der israelischen Armee auf einen Versorgungskonvoi, bei dem am 1. April sieben Mitarbeiter der NGO „World Food Kitchen“ getötet wurden: „Entscheidend ist hier und in allen anderen Fällen schwerer Menschenrechtsverbrechen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.“ Er erwarte, dass die von Israel angekündigten Schritte zur Untersuchung dieser Tragödie dies tatsächlich bewirken und sich solche Vorfälle nicht wiederholen. „Menschenrechtsverbrechen“ weist nach Den Haag zur Klage Nicaraguas gegen Deutschland.

DROHNEN, RAKETEN, MARSCHFLUGKöRPER
Iran greift Israel an – USA koordinieren Verteidigungsmaßnahmen
US-Präsident Biden ließ verkünden, dass er eine „gemeinsame diplomatische Antwort auf Irans dreisten Angriff“ für wünschenswert hält, aber keinen Militärschlag. Klar, Biden steht im Wahlkampf. Dass viele westliche Regierungen diesen Aufruf wiederholen, ist auch klar, alle haben zuhause ihre ebenfalls angekratzte Macht zu verteidigen.

Hat die Biden-Administration noch mehr als die Wahlen im Sinn, muss sie hier und jetzt die zusätzlichen Hilfen zur Unterstützung Israels durch den Kongress bringen. Ohne sie, vor allem auch der Luftverteidigungsfähigkeiten, könnte schon jetzt ein großregionaler Krieg im Gange sein. Der Stop Harboring Iranian Petroleum (SHIP) Act, der parteiübergreifend im Repräsentantenhaus verabschiedet wurde, muss nun durch den Senat. Diese Gesetzgebung würde den Iran darin behindern, seine Angriffe durch den Verkauf von Öl zu finanzieren, das zu 80 Prozent von China gekauft wird. Und Washington muss ohne weiteren Zeitverzug verhindern, dass der Iran Atomwaffenmacht wird.

Nicht einkalkuliert wird erstens, dass Teheran und Iran nicht identisch sind, und zweitens dass Israel – nicht heute, aber morgen – die Atomwaffenanlagen des Iran oder seine verteidigungsindustrielle Basis direkt angreifen könnte – um so früher, je länger die USA nichts gegen das Werden des Iran zur Atomwaffenmacht tun. Was auch immer Washington vorher beschlossen hätte, es käme aus dem Zugzwang nicht raus, Israel zu folgen.

ISRAEL GEHEN DIE OPTIONEN AUS
Der „Kreislauf der Gewalt“ lässt sich nur stoppen, wenn Israel gewinnt
In Teheran sichern die Revolutionsgarden längst nicht mehr nur das Religionsregime der Mullahs, sondern beherrschen dieses im Zweifelsfall. Sie werden auf 125.000 bis 200.000 Mann geschätzt. Die Revolutionsgarden haben eigenständige Truppenteile für Heer, Luftwaffe und Marine (etwa 20.000 Mann) sowie Spezialeinheiten wie die Quds-Einheit (Truppenstärke 5.000 Mann) und die Ashura-Einheiten. Khamenei und den Revolutionsgarden gehören um die 80 Prozent der iranischen Wirtschaft: außer den größten Baufirmen auch Fluggesellschaften, Minen, Versicherungen, Banken, Elektrizitätswerke, Telekommunikationsfirmen, Fußballklubs und Hotels. Die libanesische Hisbollahmiliz kriegt 700 Millionen Euro jährlich, palästinensische Terrororganisationen wie die Hamas und der Palästinensische Islamische Dschihad 120 Millionen. Teheran stattet die Huthi-Rebellen im Jemen aus und zahlt einen Teil des Gehalts der 100.000 schiitischen Milizen im Irak. In Syrien unterhält Teheran Milizen mit insgesamt 50.000 Mann – neben Tausenden Revolutionsgardisten, die dort seit Jahren sind. Täglich liefern iranische Transportflugzeuge Syriens Präsident Baschar al-Assad Munition und Waffen. In Syrien hat der Mullah-Revolutionsgarden-Komplex Anteile am Telekommunikationsmarkt, exklusive Schürfrechte, Anteile an Kraftwerken und exklusive Weiderechte auf Tausenden Hektar Land. Die Baufirmen der Revolutionsgarden verdienen am Wiederaufbau Syriens, wie es die USA später in der Ukraine vorhaben.

Im Hintergrund gehen die Fünfergespräche zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen und zur Befreiung der israelischen Geiseln weiter. Allerdings weiß die Hamas laut eigenen Angaben nicht mehr mit Gewissheit, dass sie auch nur 40 israelische Geiseln in ihrer Gewalt hätte, die noch am Leben seien und die „humanitären“ Kriterien für derzeit diskutierte Austauschvorschläge mit Israel erfüllen.

In Israel berät das Kriegskabinett wieder weiter, welche Antwort der Iran und wann auf seinen Präzedenz-Direkt-Angriff erhält. Die israelische Regierung könnte diesen Zustand als Etappe im Propagandakrieg auch länger hinziehen. Zusammen mit den neuesten Nachrichten über einen Geisel-Gefangenen-Austausch liegt ein leichter Vorteil im Propagandakrieg zur Zeit bei Israel, bevor er mithilfe des polit-medialen Komplexes im Westen wieder an die Palästinenser-Propaganda zurück fällt.

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36 Kommentare

  1. Die israelische Regierung ist vom Beistand bzw. den Waffenlieferungen der USA abhängig und wird nur eskalieren, wenn Washington einverstanden ist. Die Regierung Biden hat erklärt, daß sie keine Eskalation wünscht und einen israelischen Vergeltungsschlag gegen Iran nicht unterstützt. Entscheidend ist aber, was sie tatsächlich wollen.
    Interessant zu wissen wäre, ob Washington über den israelischen Angriff auf die iranische Botschaft in Damaskus vorab informiert war. Angesichts der möglichen Folgen dieser heftigen Provokation ist das ziemlich wahrscheinlich. Der Iran hat mit Bedacht Vergeltung geübt und will offenbar nicht eskalieren. Wie das bei Israel und den USA aussieht, wird sich bald zeigen.

  2. „Die Kosten für diese Stunden dauernde Verteidigung werden übrigens auf über eine Milliarde US-Dollar geschätzt.“
    Die ist ein wesentlicher Kollateralnutzen nicht nur für den Iran – die USA zu schwächen. Die Biden-Administration fürchtet einen weiteren militärischen Konfliktherd und der Iran weiß das. Wir müssen nicht lange rätseln, wer die Nase vorn hat im Wirtschaftskrieg gegen autokratische Systeme. Der Iran ist eine Autokratie, aber nicht erst seit dem Mullahregime. Die USA und UK können bis heute nicht akzeptieren was Mohammad Mossadegh einleitete und das Operation Ajax scheiterte. Die Iraner wissen das, egal ob Mullahanhänger oder säkularer Gesinnung. Die Unkalkulierbarkeit des Irans resultiert aus dem Wissen, dass die meisten Iraner das Mullahregime hassen, den Westen aber nicht lieben.
    Israel wurde zum Instrument amerikanischer Interessen gegen Iran, bis Barack Hussein Obama kam und das Spiel nicht mehr mochte. Trump hatte zu wenig Zeit, das zu ändern und nun erweist sich die Freundschaft der USA zu Israel als Danaergeschenk.

    • > Der Iran ist eine Autokratie, aber nicht erst seit dem Mullahregime.

      Vielleicht, aber in den USA herrscht inzwischen die totalitäre Wokeness, damit kann man sich die Floskel „Demokratie gegen Diktatur“ sparen. Es gibt keine Demokratien mehr und nur noch Diktaturen auf der Welt.

  3. Was kommt als nächstes,eine Aufzählung wen allen voran die USA für Regierungsputsche bezahlt hat oder wie westliche Geheimorganisationen überall auf der Welt Unruhen anstiften. Das ist allgemein bekannt,ups, oder doch Verschwörungstheorie. Wer hat denn nun Recht
    https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/ukraine-krieg/ukraine-revolution-gericht-verurteilt-erstmals-maidan-todesschuetzen-li.2150666
    oder
    https://multipolar-magazin.de/artikel/katchanovski-maidan-scharfschutzen
    Fakt ist,das es uns nichts angeht und wo waren denn bitte alle die jetzt aufschrein,als das iranische Volk,aus purer Not heraus,den westlich orientierten Schah stürzte und Khomeinei aus dem französischen Exil zurückkam.
    >>Doch wie konnten Demokraten, Kommunisten und Liberale zulassen, dass ihr Land in die Hände von Mullahs fällt? Warum wurde aus der Revolution eine Islamische Revolution?
    „Die Islamische Revolution 1979 bedeutete nicht, die Iraner wollten eine islamistische Regierung, die Einführung der Scharia oder den Schleierzwang für Frauen. Niemals! Einfach gesagt: Die Iraner sahen keinen Widerspruch zwischen dem Islam und einer demokratischen Regierung“, sagt Sadegh Zibalakalam von der Universität Teheran.<<
    >>Davon war auch anfangs nicht die Rede. Revolutionsführer Ruhollah Khomeini, der die Proteste gegen das Schah-Regime zunächst aus dem französischen Exil heraus lenkte, habe nie von Sharia und Schleierzwang gesprochen, sagt Zibakalam.<<
    Stellt sich die Frage,wie das Volk es zulassen konnte das es soweit kam und heia hopsa,da kenne ich doch noch welche die das gleiche Problem ignorieren und der Islam ganz deutlich doch auch nach Deutschland gehört.Achso das ist ja ein anderer Islam,vergessen,tschuldigung.

  4. Diese Gesetzgebung würde den Iran darin behindern, seine Angriffe durch den Verkauf von Öl zu finanzieren, das zu 80 Prozent von China gekauft wird. „:
    Mal eine blöde Frage: Die USA sind also in der Lage zu verhindern, dass der Iran an China Öl verkauft?
    Sind umgekehrt die Chinesen in der Lage, zu verhindern, dass Norwegen Lachs an die USA verkauft?
    Wie geht so etwas? Hat China so viel Angst vor US-Sanktionen, dass sie immer nur machen, was die USA erlauben?
    Falls ja, ist es mit der „Weltmacht“ China nicht weit her.

  5. Wer heute noch glaubt der Iran hätte keine Atomwaffen der irrt sich ganz gewaltig. Der Iran ist ein großes und reiches Land. Atomwaffen plus den notwendigen Einrichtungen kann oder konnte der Iran ohne Problem bei seine Schutzmächten in Russland oder China kaufen. Die Schutzmächte Russland und China werden den Iran nicht kampflos von den USA und Israel vernichten lassen. Es ist davon auszugehen, dass diese Atom-Waffen bereit stehen und eingesetzt werden, sollte der Iran angegriffen werden. Und wer angegriffen wird hat jedes Recht sich zu verteidigen.  

  6. P.S. Phantasie kann man auch so schreiben und der „Grüßangriff“ wird ein sehr unfreundlicher Großangriff sein. Bitte die Fehler zu entschuldigen

  7. Sehe ich ähnlich
    Letztlich auch ein Nerventest, um Israel unter Dauer-Stress zu setzen.
    Ja, der ehem. Westen: Bevor Israel fällt, wird der Westen, in erster Linie der europäische, Geschichte sein (Die USA werden viel (zu viel!) zu tun kriegen).
    Das bedeutet: Wer gebietet künftig über die islamischen Massen in Europa? Und wer würde sie, nach Ablauf von einigen Generationen, zu einem konzertierten Grüßangriff auf Israel über das westliche Mittelmeer führen?
    Nur Fantasie?
    Wenn Israel irgendwann einmal fällt, dann dank des verrotteten Westens…

  8. Entscheidend für die nächsten Spielzüge im Konflikt wird sein, wie Israel jetzt auf den Angriff Irans, der nicht der ganz große Hammerschlag war, zumal über verschiedene Kanäle schon voher zu Kenntnis der USA und damit Israels gekommen ist, reagiert. Wird der Gegenschlag, der so sicher wie das Amen in der Kirche ist, eher moderat ausfallen oder erhebliche Opferzahlen zur Folge haben und wird dieser kommende Angiff auch gegen die iranischen Atomanlagen geführt werden, wenn mit welcher Intensität. Den nächsten Zug werden dann wieder die Mullahs vorbereiten und ausführen, wahrscheinlich so, wenn Israel eher moderat vorgeht, dann auch auf dieser Ebene, wenn ncht möglichweise mit der Aktivierung des militärischen Potentials der Hisbollah im Libanon.
    Interessant wird sein, wieweit die Einflussmöglichkeiten der USA noch sind, dämpfend auf die israelischen Entscheider für den nächsten Schritt einzuwirken und welche Zugzwänge sich ergeben, falls eine gewisse Schwelle überschritten wird, die von den USA dann als Eskalation angesehen werden könnte, die so im Moment nicht gewünscht ist.
    Meine Prognose, Israel wird eher moderat und mit Überlegung (wie angekündigt) seinen Gegenschlag ausführen, allerdings schon so, dass der Iran nicht nur ein eher harmloses „Feuerwerk“ am Himmel zu beobachten hat. Militärtechnisch ist ebenfalls von Interesse über welche Abwehrmittel bei Rakten und Drohnenangriffen der Iran verfügt und wie effizient diese sind.

  9. Ich weiß nicht….. -wenn man auch diesen Artikel über die Mullahs und Allah-Fanatiker liest, wie kann da die verantwortliche „Polit- und Regierungs-Elite“ in EUropa nur zulassen, dass sich Massen dieser muslimischen Glaubensfanatiker und Taugenixe zwecks ewiger Alimentierung , Gesundheitspflege und Altersversorgung in der EU einnisten und hinzu den Islam am verbreiten sind? ?

    Das, was zum Beispiel in Deutschland von der Bevölkerung nach 1945 mit Schweiß sowie mit Schwielen und Blut an den Händen aus den Trümmerbergen inkl. einer funktionierenden Wirt- und Gesellschaft während vor allem 50 bis 60 Jahren neu erschaffen und immer weiter entwickelt wurde, wird nun innerhalb 2 bis 3 Jahrzehnte vorsätzlich und wissentlich von einer Minderheit an grünwoken Ideologen und Traumtänzern wieder zerkloppt und in die Tonne getreten.

    Und das Volk, dass dieses Land aufgebaut hat, guckt alt und träge geworden schweigend und beifallklatschend zu wie es in den Abgrund geführt wird. Armes Deutschland!

    • „Glaubensfanatiker und Taugenixe zwecks ewiger Alimentierung , Gesundheitspflege und Altersversorgung in der EU einnisten und hinzu den Islam am verbreiten sind.“

      Man könnte glatt meinen, Sie sprechen von den EU-Klima-Eliten, der Bundesregierung oder den 16 Jahren davor.

  10. Israel sollte sich möglichst wenig ablenken lassen und sich darauf konzentrieren das Problem Gazastreifen zu lösen. Dieser darf nach dem Angriff der Hamas nicht in seiner bisherigen Form bestehen bleiben. Mittelfristiges Ziel sollte sein, diesen ganz oder Teilweise ins Israelische Staatsgebiet zu integrieren. Wie auch immer, die Antwort auf den Terror der Hamas/Palästinenser muss im Ergebnis eine Landnahme durch die Israelis sein. Alles andere wären keine wahrnehmbaren Konsequenzen. Eine Antwort die auch Teheran versteht.

  11. „…dass Israel – nicht heute, aber morgen – die Atomwaffenanlagen des Iran oder seine verteidigungsindustrielle Basis direkt angreifen könnte…“

    Könnte? Muß! Und soll! Was denn sonst? Wir in Europa werden dankbar dafür sein müssen. Denn Irans Trägerraketen werden irgendwann bis Europa fliegen können und auch die Treffgenauigkeit wird weiterentwickelt werden. Von einem solchen Regime, wie dort, würden wir dann bei jeder Meinungsverschiedenheit physisch bedroht. Da bräuchte nur mal wieder jemand einen Koran verbrennen, oder Mohammed-Karikaturen zeigen…

  12. Die radikalislamischen Gruppen und Mullahs des Irans wären eigentlich recht gut kalkulierbar, wenn man sich denn tatsächlich jemals mit ihnen beschäftigt hätte. Dass seit Entstehung des Islams sunnitische wie schiitische Herrscher miteinander und gemeinsam gegen ‚Ungläubige‘ kämpfen, ist nur allzu offensichtlich.

    Das Problem sind eher saudumme Akteure in USA, UK, FR und Deutschland, die die zuvor genannten theokratischen wie auch geopolitische Zusammenhänge nicht nur nicht sehen wollten und wollen, sondern die auch noch radikalislamische Herrscher wie bspw. in Afghanistan oder im Iran stärkten.

    Nach dem militärischen Scheitern vieler Einsätze der USA und ihren darauf folgenden Rückzügen sowie der aktuellen (Über-)Belastung durch ihren Ukrainekrieg wissen der Iran und andere geopolitische Akteure, dass die USA den Iran nicht selbst angreifen werden.

  13. Hat jetzt Israel ZUERST die Botschaft des Iran in Syrien angegriffen und iranische Generäle getötet oder nicht?
    Denn wenn ja, ist nicht der Iran der Angreifer, sondern Israel. Und dann hat der Iran auch jedes Recht, sich zu wehren. Oder sehe ich das irgendwie falsch?! Ich kann und mag der westlichen Linie des Irans als Schurkenstaat hier nicht folgen! Wenn wir überhaupt etwas tun sollten, dann sollten wir Israel auffordern, sich zu mäßigen! Warum sichern wir dem Angreifer Unterstützung zu?

    • „Sie meinen das Gebäude in Damaskus, das offiziell ein Konsulat war“
      Es handelte sich hierbei um ein Konsulatsgebäude auf dem Gelände der iranischen Botschaft. Der Angriff war somit ein direkter Angriff auf den Iran. Wer sich dort aufhielt ist zweitrangig, entscheidend ist, dass ein Botschaftsgelände, noch dazu das Botschaftsgelände in Syrien, exterritoriales Gebiet ist.

      • Wenn dem so ist, dann müssten wirklich die Meldungen aller großen Medien, auch die der internationalen, Fake News sein.
        Die Deutsche Welle schreibt hierzu:
        „Es handelt sich um das Konsulargebäude der iranischen Botschaft.

        In dem Haus befanden sich die Residenzräume des iranischen Botschafters Hossein Akbari. Dieser hatte sich jedoch zum Zeitpunkt des Anschlags im nebenan gelegenen Hauptgebäude der Botschaft aufgehalten und die Explosion deshalb überlebt.“

        Aber selbst wenn ihre Behauptung stimmt, bleibt immer noch das Problem, dass dieses Gebäude in Damaskus und nicht in Tel Aviv stand.
        Mit der gleichen Logik, konsequent zu Ende gedacht, wäre auch ein Raketenangriff auf ein beliebiges Wohnhaus in Berlin, Leipzig oder Düsseldorf legitim. Denn eines kann als sicher angenommen werden, nämlich, dass sich im Taumel der Wilkommenskultur auch einige Terroristen und Menschenschlächter nach Deutschland abgesetzt haben.

  14. Es ist richtig, dass der Iran für den Westen politisch schwer zu kalkulieren ist.
    Aber andere Staaten haben mit dem Iran keine Probleme. Außerdem sind die Probleme die wir haben hausgemacht. Denn der Westen hatte viel zu lange auf den Schah im Iran gesetzt, also den dortigen König. Die islamische Opposition die dann später den Schah vertrieb und die Macht errang wurde sehr lange ignoriert. Das wissen die Iraner und der Rest der Welt weiß es auch.

  15. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es lohnt sich einzugestehen, dass der Wiederaufstieg des Islam, nebst der Wirtschaft trotz (oder gerade wegen) dessen Politik der Geburtenfabriken, ohne Not, zu einem Gutteil auf den Knochen des Westens nur hat stattfinden können. Es wäre besser gewesen, diese Menschen ihrem selbst gewählten Schicksal zu überlassen, anstatt sie über diverse Wege wie z.B. der Zuwanderung, in die Lage zu versetzen, statt einem Wertetransfer, nur den des Wohlstands, den aber richtig, zu bewerkstelligen. Letzteres – zugegeben ein Kunststück, welches in der überheblich engen Vorstellungswelt westlicher Hybris, keiner auf der Rechnung haben will.

  16. Ich vermute, dass linke Regierungen weltweit totalitäre Regime wie das in China und das im Iran bewundern und gern ebenso gegen die eigene Bevölkerung vorgehen würden. Deshalb auch der Kuschelkurs des deutschen Staatsoberhauptes mit den Mullahs und deshalb die unterwürfigen Besuche von Baerbock beim Terrorführer Abbas. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.

  17. Dieser sog. Nahe Osten erinnert mich an den Balkan vor dem 1. Wk; ein Pulverfass. Hauptagitator sind natürlich die unberechenbaren und mächtigen Mullahs, die inzwischen auch die eigene Bevölkerung in Geiselhaft halten und jede Gegenwehr im Keim ersticken. (Übrigens, Steinmeiers freundliche Gesten an die Mullahs sollte eigentlich deutlich gebrandmarkt werden!) Die natürlichen Antipoden sind die Anhänger der Sunniten mit Saudi Arabien an der Spitze und Israel als notgedrugener Verbündeter.
    Lösen lässt sich dieses Problem mit einer iranischen Revolution und Beseitigung des Mullah Regimes nur zum Teil. Denn dann würden sich die natürlichen muslimischen Feinde Israels wieder treffen und ihre Ziele gegen Israel vereinen. Denn Israel ist im Nahen Osten nicht nur religiös, sondern auch als Demokratie ein Stachel im muslimisch und damit antidemokratisch geprägten Nahen Osten.
    Lösungen sind nicht in Sicht. D.h. mittelfristig kann eigentlich nur ein modus vivvendi sinnvoll sein, d.h. ein Ausgleich der Kräfte.

  18. Das mag alles richtig sein, aber die rotgrünen „Transformatoren“ aus Brüssel, Berlin und anderen europäischen Hauptstädten, die wie immer vollmundig mit Völkerrecht, Menschenrechten und humanitären Krisen um sich ballern, haben immer noch nicht verstanden, dass die Mullahs nicht auf der Milchsuppe daher geschwommen kommen, sondern ebenso wie Putin und Xi nationale herrschaftliche Ziele anstreben, die ganz klar imperialistisch geprägt sind.
    Sie sagen das ganz offen.
    Unsere sich selbst, als fehlerlos fühlende politische Elite, beschenkt uns mit Cannabis bedampften Geschlechterwechsel und missachtet die dunklen Wolken der Bedrohung eines weltweiten Wettersturzes von Sicherheit und Frieden.

  19. „Der Iran ist unkalkulierbarer, als der Westen sehen will“
    Also kalkulierbarer als dieser (Test)Angriff geht ja wohl kaum. Denn alle direkt und indirekt Beteiligten, von den USA über Israel bis zur Türkei, wurden von Teheran lange zuvor über den bevorstehenden Angriff informiert. Zudem griff der Iran, und auch das wurde vorher verkündet, keine zivilen Ziele an. Das trotz dieser ultralangen Vorwarnzeit, trotz Patriot-Einsatz, trotz RAF, trotz Iron Dome dennoch mehrere iranische Raketen (man spricht von mindestens 8) ihre Ziele (hier ist die Rede von dreien), zumal nochmals besonders geschützte Militärflugplätze erreichten, zeigt, dass der Iran als militärischer Gegner durchaus ernst zu nehmen ist.
    Und das, Wahlkampf hin oder her, scheint inzwischen selbst Joe Biden begriffen zu haben.

  20. Israel wird sich intensiv und zielgenau auf die Atomanlagen und Raketenarsenale der Mullas konzentrieren. Das wird etwas dauern aber dann hoffentlich das Atom Gespenst in der Region langfristig ausschalten. Das ist im überregionalen Interesse der Saudis, Chinesen und auch Putins. Die Fanatiker all dieser „Garden“ sind ebensolche Elite Einheiten wie die des Irakers Hussein.

    • Sowohl China als auch Russland stehen an der Seite des Iran.
      Sie können ja mal darüber rätseln, wie der Iran trotz Sanktionen innerhalb der vergangenen 10 Jahre ein Militär aufbauen konnte, dass es sich heute leisten kann, einen Angriff auf Israel nicht nur anzukündigen sondern auch auszuführen.
      Offenbar ist man sich in Teheran ziemlich sicher, dass weder die Amerikaner noch die Israelis einen Gegenschlag wagen werden.

      • Gibt’s für Ihre Behauptung „hunderte Milliarden US-Dollar“ auch validierbare Quellen?
        Es stimmt, es werden immer mal wieder Gelder an den Iran gezaht. Nur handelt es sich dabei keineswegs um „unsäglichen Appeasement-Politik“ odet gar großzügige Spenden, sondern um, wie es der Wertewesten nennt, die Freigabe „eingefrorener Vermögenswerte“. Man gibt dem Iran also etwas von dem Geld zurück, was ihm nach jeder normalen Rechtsauffassung sowieso gehört. Aktuell geht’s um 6 Mrd $ die dem Iran von Joe Biden zugestanden wurden.
        Der tagesanzeiger.ch schrieb am 12.09.23 dazu:
        „Das Weisse Haus hat 6 Milliarden US-Dollar freigegeben, die dem Iran gehören und auf Konten bei südkoreanischen Banken eingefroren waren.“

  21. Wenn es nicht noch eine innenpolitisch verursachte Absetzung des jetzigen Regimes gibt, wird man an einem Krieg gegen den Iran nicht herumkommen, wenn man verhindern will, dass er Atommacht wird. Verhandeln tut der Iran ja nur wie Hamas & Co.: Um seine Verhandlungspartner reinzulegen, Zeit und Geld von ihnen zu ertricksen und seine Kriegsziele noch besser zu verfolgen.

    Es gibt in der Region wohl eine ganze Reihe von Staaten, die vor einer Atommacht Iran Angst haben. Deshalb wären Israel und die USA da nicht ganz allein. (Deutschland und die EU sind „enorm besorgt“, verdienen Geld und gucken ansonsten zu.)

  22. Gibt es den Westen noch? Und selbst wenn, sollte er nicht erwachsen genug sein, andere Länder und Kulturen zu verstehen?
    Die tatsächlichen, neuen Stärkeverhältnisse finde ich elegant dargestellt.

  23. Was auch immer die USA oder Israel gegen den Iran zu unternehmen gedenken, wird nicht mehr als ein kurzfristiger Erfolg sein. Die multipolare Weltordnung, zu der auch ein starkes Persien gehört, läßt sich nicht mehr aufhalten.Und so lange Israel im Gazastreifen weiter tötet, sitzt das iranische Mullahregime fester denn je im Sattel.

  24. Der Westen hätte die Welt längst aufteilen müssen. Aber da man sich untereinander nicht über den Weg traut, keiner dem Anderen etwas gönnt und man zerstritten ist, ist diese Chance längst vorbei. Heute sieht man sich als kleine weiße Minderheit einem globalen Süden von 7 Milliarden Menschen gegenüber, von dem wir uns auch noch überrennen lassen und zum Schwellenland werden. Aber nicht Schwellenland, dass den Wohlstand anstrebt, sondern ein Land, das ins Elend stürzt. Die letzte Generation muss aufpassen, dass sie bei all ihrer Liebe zum Klima nicht untergeht. Wenn es immer weiter abwärts geht, wird bald der Kleber knapp.

    • > Der Westen hätte die Welt längst aufteilen müssen.

      Und wenn die übrige Welt gar nicht „aufgeteilt“ werden will? Die Zeiten sind vorbei, in den der Westen alles beliebig durchziehen konnte. Das ist aber an sich kein „Untergang“ – nach 500 Jahren muss sich der Westen wieder mit der übrigen Welt arrangieren.

  25. ES ist einfach nur unbeschreiblich, wie schwach der Westen geworden ist, auch gegenüber einem solch lächerlichen Versagerregime wie im Iran. Je länger man die gewähren lässt, umso größer wird die Gefahr einer umfassenden Eskalation. Daneben muss man auch die Rolle des Westens in der UN überdenken. Die UN wird vom Westen finanziert und von Staaten dominiert, die zwar die Konventionen unterschrieben haben, sich aber einen Dreck um diese scheren. Insbesondere in den Nebenorganisationen wie die Flüchtlingshilfe oder die WHO, in die viel Geld fließt, muss entweder aufgeräumt oder der Geldfluss abgestellt werden.

    • Woher haben Sie die gesicherte Information, dass der Iran von einem „Versagerregime“ regiert wird? Im Iran leben über ~95 Mio Menschen und wenn man sich abseits der deutschen Qualitätspresse beliest, kommt man zu der erstaunlichen Erkenntnis, dass die überwältigende Mehrheit doch recht zufrieden mit diesem „Versagerregime“ scheint. Es mag uns im Westen nicht gefallen und auch befremden wie die Iraner dort leben, aber es ist offenbar genau die Gesellschaft, die sie sich wünschen.

      • Dann schauen Sie sich die Lebensverhältnisse in einem Land an, das mit über die größten Ölreserven der Welt verfügt, von Armut und Inflation geplagt ist und keinen Schritt vorwärts kommt, weil ein paar mittelalterliche Mullahs die Ideologie wichtiger ist. Mir kommt es nicht darauf an, ob die Bevölkerung dahinter steht, viel wichtiger ist, dass die Regierung gegen den Westen und meinen Lebensstil ist und immer versuchen wird, ihren Schwachsinn weiter zu verbreiten, Man muss sich nur ansehen, was aus dem Libanon geworden ist, seit die Mullahs dort mitmischen. Wir sollten wieder lernen , unsere Interessen zu verteidigen, anstatt Verständnis für unsere Feinde zu haben.

      • „Unsere“ Interessen verteidigen, im Iran? Und dabei kommt es auch nicht darauf an, ob die Bevölkerung, also die im Iran, genau diese Mullahs haben will?!
        Ob der Schaden, den die iranischen Regierung, die ja gegen ihren Lebensstil ist, anzurichten vermag, jemals auch nur in die Nähe dessen kommt, was die Ampel zu verantworten hat, wage ich doch stark zu bezweifeln.
        Über die Lebensverhältnisse im Iran kann ich nichts sagen, aber ich gehe stark davon aus, dass sich Ihr Wissen darüber auch nur auf Medienberichten und dem üblichen „Das weiß doch jeder!“ beschränkt.

      • Hahaha, woher a.stricker die Information hat? Aus der selben Quelle wie ich. In Deutschland lebt man nämlich auch unter einem Versagerregime mit einer Gesellschaft die sich das offenbar wünscht.

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