<
>
Wird geladen...
Verständnis für Russland

Der Faktor „China“ im Russischen Krieg gegen die Ukraine

24.02.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
China signalisiert Verständnis für Russlands „legitime Bedenken“. Schuld am Krieg Russlands gegen die Ukraine seien die USA und ihre Verbündeten.

Aus Sicht Chinas ist nicht etwa Russland, sondern sind die USA und ihre Verbündeten für den Krieg in der Ukraine verantwortlich. Das russische Außenministerium teilte nach einem Gespräch von Außenminister Sergej Lawrow und dessen chinesischem Kollegen Wang Yi mit, der Grund für die aktuelle Situation sei „die von den USA und deren Verbündeten ermutigte Weigerung Kiews“, das vom „UN-Sicherheitsrat genehmigte Maßnahmenpaket von Minsk umzusetzen“. Medien berichten außerdem, der chinesische Staatssender CCTV habe Wang dahingehend zitiert, dass China immer die Souveränität und territoriale Integrität aller Länder respektiert habe, aber die Ukraine-Frage jedoch „komplexe und besondere historische Aspekte“ habe. Man verstehe Russlands „legitime Bedenken in Bezug auf Sicherheitsfragen“.

Das Verhältnis zwischen Russland und China war stets schwierig. Mal sah man sich mehr als Partner, mal eher als Kontrahenten. Und das schon zu Zeiten der früheren Sowjetunion. Geprägt durch phasenweise Feindschaft (Krieg am Grenzfluss Ussuri 1969), tendierte das Verhältnis zuletzt wieder zu einer – allerdings ambivalenten – Partnerschaft. Putin und Xi wurden keine Freunde, aber sie sind Partner.

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Ambivalent ist das Verhältnis zwischen Russland und China geblieben. Wobei die Gewichte unterschiedlich verteilt sind. China ist wirtschaftlich eine Weltmacht, Russland ökonomisch ein Leichtgewicht. China zählt militärisch noch (!) nicht, aber demnächst als Weltmacht, Russland ist es nach wie vor. Russland ist für China ein unentbehrlicher Rohstofflieferant. Militärisch ist man jedenfalls dabei, sich zusammenzuraufen. Bei Manövern übten beide Länder gemeinsam in Sibirien: 300.000 Soldaten, 36.000 Fahrzeuge und 1000 Fluggeräte kamen zum Einsatz. Was genau ablief, ist nicht bekannt, im Fernen Osten sind – im Gegensatz zu Manövern westlich des Urals – keine westlichen Beobachter zugelassen. Und auch in der Ostsee (!) sah man beide Marinen schon vereint bei Manövern.

Alles in allem lässt sich derzeit eine Art „strategische Partnerschaft“ zwischen beiden Staaten konstatieren. Das wurde auch klar, als Putin anlässlich der Olympischen Spiele kürzlich in Peking Xi besuchte und man auf Schulterschluss machte. Gemeinsames Ziel jedenfalls ist, die USA aus dem Indopazifischen Raum hinauszudrängen.

Nun also die Ukraine. China und Xi haben damit Probleme. Und damit sind diese Probleme auch Putins und Xis Probleme. China jedenfalls schloss sich den Sanktionen – bislang – nicht an. Zu sehr ist es auf die mit Vertrag von 2014 beschlossenen Gas-Lieferungen Russlands („Power of Siberia“ von 2014) angewiesen.

Problem Nummer 1

Chinas Führung, namentlich Außenminister Wang Yi, verlangte in einem Telefonat mit US-Außenminister Blinken und im Rahmen einer Telefonschaltung zur jüngsten Münchner Sicherheitskonferenz MSC, dass die „Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität jedes Landes geschätzt und respektiert werden“ solle. Und Chinas UN-Botschafter ruft alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf. Was übrigens schon während der Krim-Krise 2014 geschah. Allerdings ist nicht ganz klar, was China aktuell meint. Meint China die Ukraine als Ganzes oder die „abtrünnigen“ Provinzen Donezk und Luhansk? Zudem muss man bei diesem Appell mitdenken, dass China vorhat, die „abtrünnige Provinz“ Taiwan zu schlucken. Da passen Absicht und Appell nicht zusammen. Und auch der „Genozid“-Vorwurf Putins an die Ukraine kann den Chinesen nicht schmecken, sind sie doch diejenigen, die Uiguren unterdrücken und drangsalieren

Problem Nummer 2

China verlangte nach diplomatischen Lösungen. Das heißt: China wollte den jetzigen Krieg zwischen Russland und der Ukraine nicht und schon gar keinen eskalierten Konflikt zwischen Russland und der EU bzw. der NATO. Das könnte Chinas Projekt einer Einbindung der Ukraine in die „neue Seidenstraße“ gefährden. Außerdem könnten die Auswirkungen der Energiekrise auf die EU Chinas Handel mit den EU-Staaten belasten. Das will China nicht riskieren.

Problem Nummer 3

Resolutionen des UN-Sicherheitsrates gegen Russland werden den offenbar zu allem entschlossenen Putin zunächst wenig kratzen. Er bricht das Völker- und UN-Recht und geriert sich wie ein Kriegsverbrecher. Indes ist nicht ausgeschlossenen, dass der Sicherheitsrat eine Resolution gegen das Veto-Mitglied verabschiedet und sich China als anderes Veto-Mitglied der Stimme enthält.

Problem Nummer 4

China will sich ganz offenbar den Sanktionen des Westens nicht anschließen. Die Frage allerdings ist, ob China Russland hilft, das US-Finanzsystem zu unterlaufen und Russland Kredite gewährt. Sicher ist das nicht.

Wie auch immer: Der aktuelle Kriegszustand in der Ukraine klärt sich nicht in Berlin, sondern in Moskau, in Washington … und eben auch in Peking. Die Deutschen mit ihrer „werteorientierten und feministischen“ Außenpolitik sind hier nicht einmal Zaungast.

Anzeige
Ad

 

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

33 Kommentare

  1. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Putin hat der Welt gezeigt, dass er relativ wenig Respekt vor dem Westen hat, zu haben braucht; wobei m.E. die NATO gut beraten ist den Ball flach zu halten und die Ukraine als Nichtmitglied nicht militärisch zu unterstützen. Wie auch immer, die Chinesen sind tatsächlich nicht nur der lachende Dritte, sondern sehen staunend, „dass Frechheit siegt“. Das wird sie hinsichtlich der Sticheleien und Eroberungsgelüste im Pazifischen Raum nur ermutigen. Und hat mit diesem erfolgreich vorgeführten Schlag Russlands jetzt das Gefährdungspotential für Taiwan enorm erhöht.

  2. China überlegt aktuell sicherlich, ob nicht jetzt die Gelegenheit zum Angriff auf Taiwan und HongKong günstig wäre.
    Aber die Antwort lautet: nein!
    Denn nur Russland ist nicht erpressbar, weil 1,4 Milliarden Chinesen mehr kaufen können wie 660 Millionen Amerikaner und EU Einwohner.
    Aber China ist erpressbar, weil der Warenaustausch allein mit den USA gigantisch ist. Ein Wegfall würde die chinesische Industrie schwer treffen.

  3. Es hätte keiner Freundschaft mit Russland bedurft, um diese Eskalation zu vermeiden. Partnerschaft beruhend auf gegenseitigem Respekt und Akzeptanz zumindest zwischen der EU und Russland wäre schon sehr viel gewesen! Sich als EU und insbesondere Deutschlands einzig den Interessen der USA zu folgen war wohl nicht die beste Entscheidung, wie sich jetzt zeigt!

  4. China folgt chinesischen Interessen: Wir sagen nichts wenn du die Ukraine einsackst und du sagst nichts wenn wir Taiwan einsacken. Und wenn der Westen deine Energiereserven und Rohstoffe nicht will: Wir nehmen sie gerne. Und ich bin mir sicher das Putin das alles bereits einkalkuliert hatte, es wurde ja lange genug über mögliche Sanktionen spekuliert. Für Russland und China eine Win-Win Situation, für den Westen bleibt der Katzentisch.

    • Der erste Satz von Ihnen deutet schon in die richtige Richtung: China folgt chinesischen Interessen, Russland folgt russischen Interessen, die USA folgen ihren eigenen Interessen – ohne Wertung – nur Deutschland hat offenbar keine Interessen außer Grün, Gender, Feminismus und alles, was andere erst gar nicht interessiert!

  5. Irgendwer sollte „unseren“ Politdarstellern als erstes mal einen Globus schenken und erklären. Daß es schon länger eine dem „Westen“ entgegen „arbeitende“ Allianz Rußland-China- Iran-Türkei gibt, samt deren agierender Satelliten, insgesamt seit Jahren zumindest zum Festigen der jeweiligen Interessen von denen „rum gezündelt“ wird, ohne daß es jemand ernstlich zur Kenntnis nahm, ist der Truppe offenbar entgangen. Wer da mal die Einflußbereiche markiert, wird feststellen können, daß es sich nicht unbedingt um eine unbedeutende „Staatengemeinschaft“ handelt. Die Zeiten, sie aufzuhalten, dürften auch vorbei sein, egal ob Chinas Expansionspolitik, selbige des Iran samt „Atomprogramm“, der Türkei (Krieg gegen Armenien zuletzt blieb ohne jegliche Reaktion). Mal abwarten, wann Taiwan „heim ins Reich gehllt wird“.

  6. Strategisch clever wäre es von China die Situation in der Ukraine bis zur Esklalation abzuwarten. Eine Eskalation an der Polnischen Ostgrenze zwischen Russland/Weißrussland und der Nato würde die Pazifische Flanke der USA zwangsläufig schwächen, was China den Zugang zum wichtigsten Halbleiterhersteller der Welt, Taiwan, vereinfachen würde, HongKong kann man gleich mitmachen.
    Demografisch gesehen müssen die Millionen junge Chinesische Männer im besten Alter irgendwo hin, bevor sie Pensionsansprüche erhalten oder zur Gefahr für die innere Sicherheit aufgrund von Perspektivlosigkeit und keine Aussicht auf Familie haben. Stellt sich die Frage, ob es wirklich eskaliert.

  7. Das „Völkerrecht“ ist ausschließlich ein Legitimationsbeschaffer für den stärkeren. Schon Alexander von Makedonien hat sich das Abschlachten der Bevölkerung von Theben nachträglich durch den peloponnesischen Bund als gerechtfertigt abnicken lassen.
    Und „Kriegsverbrecher“ gibt es nur bei den Verlierern. Bei den Gewinnern nennt man das „Helden“. Auch hierfür ist Alexander nicht das erste, aber doch ein schön plastisches Beispiel.

    Und was China betrifft:
    Zu sehr ist es auf die mit Vertrag von 2014 beschlossenen Gas-Lieferungen Russlands („Power of Siberia“ von 2014) angewiesen.“
    Das ist Strategiedenken auf Krämer Niveau. China spielt sein ganz eigenes Spiel. Und das zielt nicht auf die „Seidenstrasse“ sondern auf die globale Poolposition. China ist daher vor allem an einer langfristigen strukturellen Schwächung des Westens interessiert. Und da sind sie in den letzten zwei Jahren mächtig vorangekommen.

  8. Ausgezeichnete Analyse von Herrn Krauss in Hinblick auf den „Faktor China“ in der gegenwärtigen Krise. Die „feministische“ Außenpolitik von Frau Baerbock, samt ihrer Berater in ihrem Ministerium, die offensichtlich nur lautstark reagieren können auf die geostrategisch fundierten Aktionen der russischen Förderation, illuminieren die intellektuelle Spannweite der Außenministerin.

  9. Das Minsker-Abkommen wurde von der Ukraine jahrelang selber mit Füssen getreten. Aber schuld war immer nur Putin. Die Ukraine wurde vom Westen nie kritisiert. Es wurde jetzt wirklich Zeit für einen Regime-Change. So konnte es mit der Ukraine nicht mehr weitergehen. Anscheinend gibt es da viele Oligarchen, die heiss auf EU-Geld sind – um jeden Preis. Und die EU und USA haben zuletzt auch noch Oel ins Feuer gegossen (Weigerung Sicherheitsgarantien). Verantwortung für das jetztige Debakel müssen alleine EU und die USA tragen. Die USA sind sowieso nur an der Zerstörung von Nord-Stream2 interessiert – von Anfang an. Mit Putin hab ich jetzt eher Mitleid, weil er das ganze Chaos in der Ukraine wieder in geordnete Bahnen bringen muss. Das gibt Arbeit! Ich hoffe, es gelingt im bald.

  10. Problem Nr. 5: China will Taiwan und wenn Russland jetzt die Ukraine bekommt, dann will China sicher Taiwan kassieren.

    • Genau, das ist mE sogar der eigentliche Grund… und der „Westen“ wird bei Taiwan genauso hilflos zuschauen… in der Praxis rächt es sich eben, wenn politische Akteure nach intersektionellen Merkmalen und ideologischer Borniertheit ausgewählt werden, statt nach Kompetenz…

  11. Kaffesatzleserei ohne Hintergrund, Herr Kraus. China hat doch offiziell verlauten lassen, dass es die Position Russlands voll unterstützt. Da etwas anderes hinein lesen zu wollen, da ist der Wunsch der Vater des Gedankens.

  12. Mal sehen wie lange Taiwan noch existiert, jetzt wo der Westen seine Schwäche endgültig bewiesen hat.

  13. Klar hat er ein Verständnis für russische Invasion, den China breitet sich auch auf eine mögliche militärische Invasion auf Taiwan vor. Während die einzige Supermacht USA von den Demokraten und Linken gekapert wurde, ist es eine einmalige historische Gelegenheit für Russland und China ihre geopolitischen Interessen mit Waffengewalt zu forcieren. Ohne USA-Streitkräfte gibt’s Nato-Bündnis nur auf dem Papier!
    Während Putin seine Kriegsmaschinerie für den Ernstfall mit europäischen Geldern modernisierte, träumten die europäischen Politiker von CO2 freies grünes Europa ohne Kernkraft mithilfe des russischen Gases und der Energie.
    Russische Invasion in die Ukraine ist die Fortsetzung des Afghanistan-Desasters.

  14. China kann sich zurücklehnen und abwarten. Sollte der Westen sich versteigen und sich gegen Russland einlassen, dann wird China verhindern, dass der Westen seinen direkten Einfluss auf Gebiete östlich des Ural ausweiten kann.
    Eines aber wird immer offensichtlicher und eigentlich schon seit Maria Theresia sollte es bekannt sein: Feministische Politik ist weder gerechter noch friedlicher.
    Auch wenn augenscheinlich Putin den ersten Schuss abgegeben hat, zur Rauferei gehören immer zwei! Der woke Weicheiwesten kann eben keine respektierten Pflöcke mehr einschlagen! Das ist eine Entwicklung, die schon 30 Jahre andauert, in einem Teil Deutschlands inzwischen über 70 Jahre.

    • Der europäische Verbraucher könnte China zeigen, dass auch weniger Absatz möglich ist – aber das wird der Generation Handy nicht schmecken, Konsumverzicht sollen nur alle anderen leisten.

  15. Es ist nicht überraschend wenn die Chinesen die russische Interpretation teilen, dass die Ukraine, wie auch Belarus, in 1991 abtrünnig gewordene Provinzen Russlands sind. Es ist egal wie man dazu politisch-historisch steht, es ist nach allen Regeln der Weltordnung, die auch von den Chinesen und den Russen im Prinzip, und auf dem Papier, akzeptiert wurde, nicht akzeptabel, ein vor 30 Jahren entstandenes Faktum mit militärischer Gewalt zu korrigieren. Wir wollen den Krieg als legitime Fortsetzung der Politik ausschließen. Die autoritären Machtstaaten ticken anders. Die Krim, wo kein Schuß fiel, konnte man mit Zähneknirschen vielleicht noch hinnehmen. Für uns ist die Invasion nicht hinnehmbar. Die Chinesen wollen sich eine Tür zur Heimholung von Taiwan offen halten.

    • Für Sie ist die Invasion nicht hinnehmbar, ich habe keinerlei Problem damit.
      Wie die Chinesen (und nicht nur die) zutreffend feststellen, hat Kiew sich fast 7 Jahre geweigert, das (völkerrechtlich verbindliche) Minsker Abkommen umzusetzen.
      Und heute habe ich zufällig noch ein paar Filmsequenzen vom Maidan 2014 gesehen. In der Schlussphase sind die „Demonstranten“ mit Radladern auf die Polizisten losgegangen, es wurden Molotow-Cocktails auf die Polizisten geworfen. Aus dem Hotel, wo die „Einsatzleitung“ der Revolutionäre aufhielt, wurden wahllos Menschen erschossen. Eine Brutalität ohnegleichen, die die darauf aufbauenden Regierungen Poroschenko und Selenski unheilbar delegitimiert.
      Die Ukraine ist ein gescheiterter Staat.

  16. „Kriegsverbrecher“ Putin, einverstandnen, aber was sind dann die Verantwortlichen für die Zerstörung Serbiens, des Iraks, Syriens, Libyens und zahlreicher anderer Länder die ohne UN-Mandat verheert worden sind, von den „Regime-Changes“ ganz zu schweigen ?

    • So ein Blödsinn, so viel Blödheit. Es geht grundsätzlich nicht darum, von welcher „Seite“ der Regime-Change kommt, sondern mit welchen Mitteln.

      Und da sieht Putin und sein Russland -wie immer- vergleichsweise ziemlich beschissen aus, gerade was die Ukraine betrifft. Ist aber nicht das einzige Land, wo Russland wiederholt mit Waffengewalt und Angriffskrieg einen Regime-Change durchsetzen wollte. Der Regime-Change zuvor war auch dort vergleichsweise gewaltfrei, zumindest von Seiten der Revoluzzer.

      Ich werde es jedenfalls auch im kalten Winter genießen, wenn in Russland die Sanktiönchen einschlagen. Und wenn nötig, kriegt China noch welche hinterher. Ja, lieber Exilant, an wen will China im Fall des Falles seine Produkte eigentlich verkaufen und in welcher Währung? An Russland in Rubel??? Wenn da eine Eiszeit kommt, ist auch China ganz schnell so klein wie vor 30 Jahren. Kreative Ideen produziert das Land nach wie vor nicht, sondern importiert sie.

  17. Ich finde, die Frage warum die Absprachen von Minsk nie umgesetzt wurden ist legitim. Vereinbarungen immer einzuhalten immer nur von anderen zu erwarten und selbst sich nicht daran zu halten kann auf Dauer nicht gut gehen. Diese westliche Unsitte fällt uns jetzt schwer auf die Füße. Da helfen auch die Empörungsstatements unserer Politiker nicht weiter. Der Westen hat sich zu sehr an die Grenzen Rußlands hin ausgedehnt und hoffte dass dies keinerlei Konsequenzen nach sich ziehen würde. Die dafür Verantwortlichen haben sich getäuscht. Eines können die Russen – kämpfen. Sie mußten immer schon einen erheblichen Blutzuoll leisten (27 Millionen tote Menschen im II. WK). Das sollten wir nie vergessen. Die Geschichtsvergessenheit, insbesondere beim grünen Führungspersonal (immerhin verantwortlich für den ersten völkerrechtswidrigen Angriffskrieg (Auslandseinsatz der Bundeswehr) – kleines fettes Fischer als Verantwortlicher der grünen Friedenspartei) kann man halt nicht wegdiskutieren. Heute auf das Völkerrecht zu rekurieren aus dem Munde dieser Kriegsbefürworter ist schlicht lächerlich oder schlicht nur geschichstvergessen. Zeigt meiner Meinung nach aber nur dass diese Truppe fremdbestimmt ist. Wenig glaubwürdig dieser ganze Laden.

  18. Danke Herr Kraus, dass Sie dies beleuchten. Beispielsweise heute in der South China Morning Post diese Schlagzeile (per Übersetzer): China hebt inmitten der Ukraine-Krise alle Einfuhrbeschränkungen für Weizen gegenüber Russland auf.  Die Vereinbarung spiegelt die Vertiefung der Beziehungen zwischen Peking und Moskau wider und trägt gleichzeitig Chinas Bedürfnis nach verbesserter Ernährungssicherheit Rechnung. China könnte eine Rettungsleine für die russische Wirtschaft sein, nachdem die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten diese Woche rasche Wirtschaftssanktionen gegen Moskau verhängt haben.
    Dies lässt somit durchaus bezweifeln, dass die vom Westen angedachten Sanktionen Russland ernsthaft schaden oder bei Putin ein Einlenken gegenüber dem Westen zu bewirken. Putin weiß sicherlich, was er tut. Er ist kein Selbstmörder.

  19. Die Deutschen mit ihrer „werteorientierten und feministischen“ Außenpolitik sind hier nicht einmal Zaungast.“:
    Das gilt nicht nur für Deutschland. Das gilt für ganz Europa. Und weil das Klima rauher wird, könnten die verschiedenen Mächte Europa das auch stärker spüren lassen.

    • Echt sinnvolle Sanktion der Nichtkauf von Russischem Gas, der uns den kalten Hintern und die kalte „Küche“ beschert und den Chinesen einen kostengünstigen Zukauf zur Sicherung ihrer Versorgung. Aber „wir“ können ja nach den vom Wesen geschaffenen wirtschaftlichen Abhängigkeiten auch noch die Volksrepublik sanktionieren. Hat bestimmt Wirkung, zu unserem Nachteil

  20. Die deutsche Außenpolitik ist nur noch lächerlich. Infantile minister*innen versuchen sich auf moralweltmeister und werden in null komma nichts über strategische Machtpolitik belehrt. Man kann auch sagen: Strategie trifft auf Dummheit. Ich fühle mich hier in Deutschland wie in Star Wars bei den handelsförderation: ohne Rückgrat, ohne Ehre, ohne Plan. Ist das sch….

  21. Ja, damit hat von unseren zündelnden und Öl ins Feuer gießenden geistigen U-Booten niemand gerechnet! Sämtliche westliche Sanktionen sind, wie bei Kim auch, für die Tonne, denn China versorgt sie mit allem, was sie brauchen. Hier, im Falle Russlands, sogar zurecht und wenn man Chinas Erklärungen folgt dann muss man sagen, die haben sogar mehr begriffen, wie die meisten Protagonisten hier im Westen. Putin wurde mit dem Rücken von NATO/Westen an die Wand gestellt und hat sich aber nicht abschrecken lassen sondern diesem seit 1989 schwelenden und 2014 entzündeten Konflikt mit langer, acht Jahre dauernder Geduld ertragen, die jetzt final ein Ende hat und wie ich finde haben muss. Unsere bornieten Schnösel von Politikern meinen immer noch, alles und jeden übervorteilen zu können, doch sind sie für Putin nicht früh genug aufgestanden. Die einzige Konsequenz, die aus diesen Scharmützeln erneut erwächst, ist der neue kalte Krieg, der in den westlichen Köpfen nie aufgehört hat, weswegen es NATO & Co. bis heute gibt. Wäre 1989 irgendjemand hingegangen und hätte Moskau in irgendeiner Form den EU-Beitritt (bei der TR versuchte man es ja auch jahrelang vergeblich zu erzwingen) angeboten, die Welt sähe heute insgesamt anders aus. Aber das wäre zu einfach, denn man muss sich Optionen offen halten! Durch Corona liegt die Weltwirtschaft stark geschwächt am Boden. Was also liegt zur Belebung näher, als ein ordentlicher Konflikt/Krieg, der die Kassen füllt und die unbeteiligten Melkkühe bis zum letzten Cent ausquetscht. Dieses Spiel verstehen die Amerikaner wie Europäer gut und diesmal ist es eben nicht der Irak oder Syrien, nein, diesmal legt man sich mal so richtig und ultimativ mit den russischen Bären an. Als vernunftbegabter Mensch kommt es einem wie im Kindergarten vor, indem sich Kleinkinder im Sandkasten um Spielzeug zancken und einer den anderen so lange provoziert, bis einer die Schaufel zückt und dem anddren richtig eine drüber haut…. Und unsere Presse und Politiker stehen daneben und feuern den Zankapfel an statt zu schlichten…..

  22. Genau darüber haben Putin und Xi gesprochen. Ich mache deine Olympiade nicht kaputt und marschiere erst drei Tage nach deren Ablauf ein und du gibst mir im Notfall Kredite. Putin wird diese Kredite sehr bald brauchen.

  23. Ich bin dann mal ne Weile weg hier, so viel einseitige und hetzerische Überschriften an einem Tag sind mir einfach zu viel. Ich habs ja schon mehrmals gesagt, einseitig ist okay wenn auch mal die andere Seite zu Wort kommt, aber beim Thema Russland gibts hier ja nur die eine (NATO-)Version der Geschichte.

  24. Indien und Indonesien würde ich auch nicht außer Acht lassen.
    So wirklich lieb haben die sich ja alle nicht, aber wirtschaftliche Interessen schweißen zusammen.
    Der selbsternannte „Wertwesten“ sollte sich warm anziehen, besser noch mal eigene „Wokekultur“ gründlichst überdenken.

  25. Wir haben zwei Probleme : Eine „pazifistische, entnationalisierte Außenpolitik eines Landes, das sich selbst auflösen, in einem Imperium aufgehen will und dessen Figuren von niemanden ernst genommen werden und zugleich jede Menge Sympathisanten und Anhaenger Putins, vielleicht auch Xi’s, die es ganz toll finden, wenn den Amis mal einer zeigt, wo der Hammer haengt. Irgendwie vermisse ich die Bilder des virilen Vladimir mit freiem Oberkörper auf dem Pferd oder mit dem sibirischen Tiger im Schwitzkasten. Der freie Oberkörper passt perfekt zur Entbloessung der toenenden, appellierenden, zeternden Westfiguren in deren „unterem Bereich“ , die allerdings nicht wissen (wollen), dass sie schon lange ohne Höschen dastehen. Da ruft man im finsteren Tann umso lauter. Vielleicht sollten wir unsere Einsatzkraefte auch neu rekrutieren. Frauen, solche, die Frauen sein wollen, Eunuchen und alle 99 Diversen, kurz alle ausser den normalen, weissen Männern, an die Front, denn die Sympathien von Vladimir fuer derartige Erscheinungen halten sich Grenzen, wofuer ich durchaus Verständnis hege. Diese Gruppen haetten durchaus das ein oder andere zu verlieren, aber das aktiviert sie nicht einmal gegen den Islam. Haben sich die Linksgruenen eigentlich wieder erholt von der Attacke der Frau von Storch auf Tessa?

  26. Das verarmte und wirtschaftlich völlig heruntergekommene Russland hat sich ins Vasallentum Chinas begeben – welches interessanterweise grosse Gebiete Sibiriens („die ungleichen Verträge“ des 19. Jh.) beansprucht.
    Interessante Frage: Kann Xi Jinping sein Schosshündchen Wladimir davon abhalten, einen Weltkrieg zu entfachen? Oder versucht er mit der Annexion Taiwans einen auszulösen?
    Alles in allem: Die Chancen stehen für WK N0 III gar nicht so schlecht
     
     

  27. Wenn die Chinesen mal nicht die Gunst der Stunde nutzen und Taiwan „überfallen“; wobei ich Taiwans militärische Wehrhaftigkeit höher einschätze als das der Ukraine

Einen Kommentar abschicken