<
>
Wird geladen...
METZGERS ORDNUNGSRUF 34-2020

Der ewige Nullzins

03.09.2020

| Lesedauer: 3 Minuten
Der Strategiewechsel der US-Notenbank beim Inflationsziel wird bald von der EZB kopiert: Die faktische Abschaffung des Zinses dominiert dieses Jahrzehnt.

Seit den 1980er Jahren haben die Notenbanken der Welt die Bekämpfung der Inflation in den Mittelpunkt ihrer geldpolitischen Strategie gestellt. Als Inflationsziel formulierten viele Zentralbanken eine Prozentzahl von um oder maximal 2 Prozent. Bei einem Überschreiten signalisierten sie den Märkten, dass sie mit Zinserhöhungen gegensteuern wollten. Das funktionierte im Prinzip über Jahrzehnte leidlich. Doch nach der Finanzkrise 2010, als die Notenbanken die Märkte mit immer mehr Geld fluteten und die Zinsen immer weiter an oder gar unter die Nullzins-Marke drückten, um die Wirtschaft anzukurbeln, verharrte die offiziell ausgewiesene Inflationsrate oft weit unter der angestrebten Zielmarke von 2 Prozent. Selbst im Wirtschaftsboom mit rekordniedriger Arbeitslosigkeit wollte sich der Preisanstieg nicht beschleunigen – weder in den USA, noch in Japan, noch in Europa.

Jetzt hat die US-Notenbank Fed angekündigt, künftig auch überschießende Inflationsraten zu tolerieren und ein symmetrisches Übersteigen des 2 Prozent-Ziels zuzulassen. Da die bisherige Zielmarke über Jahre unterschritten wurde, will sie künftig auch jahrelange Überschreitungen zulassen. Sie will also zu niedrige Inflation durch spätere höhere Inflation symmetrisch ausgleichen. Das kann in der Praxis bedeuten, dass die Fed künftig auch 3 oder gar bis zu 4 Prozent Inflationsrate akzeptiert, ohne die Zinszügel anzuziehen. Ein ähnlicher Strategiewechsel bahnt sich in der EZB an. Die Debatte begann im Frankfurter EZB-Hauptquartier bereits im vergangenen Herbst und nicht erst, als Christine Lagarde Mario Draghi als Präsidentin folgte. Direkt nach dem Kursschwenk der Fed verkündete Philip Lane, der Chefvolkswirt der EZB, dass sie die Geldschleusen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, die derzeit als Begründung für alles herhalten muss, weiter geöffnet hält: „Wir können definitiv drauflegen, falls nötig.“ Die Folge dieses Notenbankschwenks: Die 2020er Jahre werden das Jahr-zehnt der Null- oder gar Negativzinsen bleiben. Damit werden sich alle Risiken, die sich mit der faktischen Abschaffung des Zinses als Risikoprämie verbinden, multiplizieren.

Zu Risiken und Nebenwirkungen ….

1. Die „Zombifizierung“ des Unternehmenssektors wird sich fortsetzen. Denn wo die Zinsen für das Fremdkapital selbst bei höheren Inflationsraten niedrig bleiben, werden auch nicht konkurrenzfähige Firmen am Markt bleiben und damit die Produktivitätsentwicklung von Volkswirtschaften bremsen.

2. Die Inflationsmessung ist höchst manipulativ. Zum einen werden in Deutschland die Kosten für das Wohnen im Inflationsindex nicht abgebildet – im Gegensatz zu den USA. Zum anderen fallen die Preiseffekte neuer Technologien in Summe eindeutig inflationsdämpfend aus, womöglich stärker als es die amtliche Statistik ausweist: „Digitalisierung frisst Inflation“.

3. Weil die Bevölkerung in den OECD-Ländern altert (Stichwort: demographischer Wandel), steigt die Sparquote, um für den Ruhestand vorzusorgen. Weil Zinsanlagen keine realen Vermögenzuwächse mehr versprechen, der Zins- und Zinseszinseffekt von den Notenbanken eliminiert wurde, werden Sachwerte in Mode bleiben. Die Börsen werden haussieren und vor allem die Marktkapitalisierung der Tech-Giganten und Quasi-Monopolisten (Google, Apple, Facebook und Amazon) weiter explodieren lassen. Aktien und Immobilien, Gold und andere Edelmetalle und Rohstoffe haben Konjunktur. Natürlich sorgt diese durch die Notenbank-Politik künstlich gepushte Hausse für eine Vermögenspreis-Inflation. Doch Blasen platzen irgendwann, zeigt die Geschichte. Deshalb spiegeln Aktienkurse und Immobilienpreise auch bei weitem nicht immer die tatsächliche Werthaltigkeit eines Unternehmens oder einer Immobilie wieder.

4. Weil die realwirtschaftliche Rezession als Folge des immer noch andauernden Corona-Pandemie-Schocks, aber auch der Strukturumbruch der industriellen Produktion – etwa im Automobil-Sektor -, auf Jahre hinaus die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften schwä-chen und damit signifikante Lohnzuwächse verhindern wird, werden stark steigende Löhne als Kostentreiber der Inflation ausfallen. Auch eine boomende Nachfrage wird sich bei sinkender Kaufkraft kaum einstellen. Deshalb wird die Vermögenspreisinflation so schnell nicht auf die Verbraucherpreise durchschlagen.

5. Wer wohlhabend ist, über Aktiendepots verfügt und Immobilien besitzt, freut sich an der Vermögenspreisentwicklung. Wer wenig oder nichts besitzt, das ist vor allem die junge Generation, kann sich etwa den Traum vom Eigenheim abschminken. Aus dem eigenen Einkommen erspart werden sich das immer weniger leisten können. Auch deshalb wird sich die Vermögensschere zwischen Alt und Jung weiter öffnen, zumal die Politik die älteren Kohorten mit einer freigebigen Sozialpolitik hofiert, die zusätzlich das Einkommen der Jüngeren schmälert. Denn die „Erben-Generation“ wird die Zeche bezahlen müssen.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

32 Kommentare

  1. Die jungen Deutschen mit Wahlberechtigung und Politikinteresse (dazu zählen viele Migrantenkinder kaum) sind einfach zu wenige, um gegen uns Babyboomer um 60 Jahren anstänkern zu können. Da sind auch nicht alle gut situiert, denn diese Generation hatte es anfänglich nicht gerade leicht bei einem Arbeitsmarkt, der die zu Vielen degradierte. as Problem IST NICHT die alte Generation, sondern die aus dem Ruder gelaufene soziale Schichtung und insbesondere eine schwachsinnige Wohnungsmarktpolitik! Die CDU macht dabei nur Interessenvertretung der Besitzerschicht, die SPD auf Mieterbund, das ist einfach niedrigsten Niveau! Es sollte dabei eine bessere Regional- und Gemeindepolitik möglich sein, der Bund kann das gar nicht leisten! Zur Zeit läuft alles nur auf billigen Lobbyismus hinaus – gerade in der CDU! Die AFD und die SPD verpennen das Thema, wie auch sonst fast alles bei beiden.

  2. Alles was sich progressiv in Prozent erhöht ist ein Schneeball und Verdoppelungssystem. In den 70ern bei Willy Brandt gab es laufend 2-stellige Lohnerhöhungen. Das war die größte Umverteilungsorgie aller Zeiten. Mein Sparvertrag mit 3000 DM Einlage und 8,5% Zinsen verdoppelte sich fast nach 6 Jahren Laufzeit. Wer 3 Millionen anlegte war der King. Wer Nichts hatte schaure in die Röhre. Hat alles etwas mit Mathematik zu tun. Wer 2-stellige Wachstumsraten fordert sollte sich diese Formel anschauen:
    Eine jährliche Zuwachsrate von 1% bedeutet in 100 Jahren Steigerung um das 2,7 fache, bei 2% auf das 7,2 fache, bei 5% auf das 130 fache, bei 7% auf das 870 fache und bei 10% auf das 13 800 fache! (VW wollte mal jährlich 10% mehr Autos bauen)
    Zitat:
    Ein weiterer unverzeihlicher Fehler des modern wirtschaftenden Menschen besteht darin, dass sein Zeithorizont so beschränkt ist. Die weiteste Frist, in der er denkt, ist die Zeit, in der sich sein Kapital rentiert. Die Wirtschaft versteht unter kurzfristig ein bis 2 Jahre, unter mittelfristig bis zu 10 Jahren und als langfristig sieht sie schon Zeitspannen von 10 – 20 Jahren an. Diese Dimensionen sind fahrlässig kurz angesichts der Tatsache, dass ein Mensch in den Wohlstandszonen der Erde heute damit rechnen kann, siebzig Jahre auf dieser Welt zu verbringen. Der begrenzte Zeithorizont der Wirtschaft ist identisch mit ihrer Gewissenlosigkeit. Diese Gewissenlosigkeit, die schon im Umgang mit der Natur sichtbar wurde, äußert sich auch Menschen, ganz besonders den Nachkommen gegenüber, die zum Überleben auf die gleichen Naturgüter angewiesen sein werden wie wir selbst.
    Darum steht der Wirtschaftsprozess auch zeitlich zu den Prozessen der Natur in krassem Missverhältnis.

  3. FRANKFURT

    Die Bank von Babylon macht alle Menschen
    gleicher. Sie druckt das Geld bei Tag und
    Nacht. Und macht die Reichen
    immer ärmer und die Armen immer reicher.

    • Das kann so nicht sein. Die Reichen haben ihr Vermögen auf der sicheren Seite. Sie nutzen Investments, die ein Normalsparer nicht erreichen kann.

      Der Bildungsbürger mit Sparbuch verarmt, der erfolgreiche Handwerker ohne Immobilienbesitz, die vielen Änstlichen, welche nun irgendwelche Aktien oder Schrottimmobilen in der Provinz kaufen.

      Die Armen bleiben einfach arm – Mindestlohn reicht in einer Großstadt nur um Aufzustocken oder Wohngelt zu erbetteln.

  4. Fast die komplette private Altersvorsorge wird von dem Null-Zins quasi wertlos werden. Ein bißchen wird man noch raus bekommen (auf das man dann noch Steuern und Sozialabgaben zahlen darf) aber das meiste ist weg, die Unternehmen fast durchweg insvolvent oder kurz davor. Rettung wir abgelehnt…ganz untypisch für einen Staat der sogar brotlosen Künstlern das Überleben sichert. Fazit: Die kommende Rentner-Generation wird sich an den Tafeln treffen, sich um Brotkrummen mit anderen Protagonisten, die diesen Service nutzen, streiten müssen. Die meisten werden weder Miete, Strom oder Gas noch zahlen können…ganz geschweige von Konsumgut das über den täglichen Bedarf hinaus geht. Endlich hat man es geschafft….den Wohlstand in Europa „anzupassen“….in Deutschland eben „nach unten“. Natürlich sind nicht alle betroffen….wenigstens die ÖR-Medien-Schaffenden sind durch üppige Pensions-Fonds vor solcher Unbill abgesichert.

  5. Das größte Problem sehe ich, gerade auch bezüglich der jüngeren Generation, in der gezielten Desinformation und Verschleierung der wahren Ursachen für das Desaster, das gerade auf die jetzt jumge Generation zukommen wird. Als Laie ist es ja inzwischen nötig, sich in ökonomische Zusammenhänge intensiver einzulesen, um ungefähr ein Bild davon zu bekommen, was hier läuft. Dass Null- und Negativzins nur den Staaten/Regierungen und den Reichsten der Reichen nützt, und hier sich bei allen, ALLEN, anderen hemmungslos bedient wird, ist ja erst einmal nicht so leicht nachzuvollziehen. Fange ich in der Familie einmal damit an, ernte ich erstmal ein „Hä?“, und an einer spontanen volkswirtschaftlichen Vorlesung besteht verständlicherweise nicht unbedingt Interesse. Hier versagt die Presselandschaft einmal mehr, deren Aufgabe nicht nur wäre, objektiv zu berichten, sondern auch komplizierte Zusammenhänge verständlich für den einfachen Bürger aufzubreiten.

    • Sehe ich auch so. Bewusste Verschleierungstaktik und der Michel schläft. Dazu passend die Aussage von Henry Ford: „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, dann hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh“.

  6. „Denn die „Erben-Generation“ wird die Zeche bezahlen müssen.“
    sie ist auch die „refugees welcome“, fff Kinder Klimaretter Generation, es ist die Generation, denen Oma Kleinhäuschen nicht reichtund gleichzeitig die Oma als Umweltsau besingt. Es ist die Generation, die den EU Wiederaufbaufond und die Shuldenunion bejubelt, die sich im Gutmenschen-, Klima-, Weltmeere- und Südländerrettertum selbst beweihräuchert und sich vom guten Gefühlt beseelt leiten lässt. Mahner gegen die Schuldenunion sind bestenfalls böse alte weiße Männer & Frauen, meist Nazis. Aktuell bekämpft diese Generation einen Rassismus , eine Ausländerfeindlichkeit im Lande die es in der hysterisch aufgeblähten Form nicht gibt. Keine Generation vorher wuchs in derartigem Wohlstand und Überfluss auf, für keine Generation vorher wurde soviel Geld in Bildung investiert.
    Wer seine Kräfte auf Nebenkriegsschauplätzen vergeudet wird Verlierer sein. Die Generation will es genau so haben. Für alles im Leben muss man einen Preis bezahlen, die Generation trieb den Preis von sich aus in die Höhe.

  7. Irgendwann wird auch der Nullzins nicht mehr reichen, um die westlichen, wirtschaftlichen Schneeballsysteme weiter am Leben zu halten. Dann kommen dann weitere Steuern dazu z.B auf Gold, Grundstücke, Aktien usw.

  8. Bitte nochmal überprüfen. Nach meinen Informationen sind in Deutschland die Mieten mit ca. 32 % im „Warenkorb“.

    • …und diese Mieten werden mit Zwang gebremst oder gedeckelt.
      Und wo stehen die Immobilienpreise?
      Na also.

  9. Heute im normalen Supermarkt sollte ein Kilo rote Paprika fast 6 Euro kosten. Die Preise bei den Bäckern sind schon länger astronomisch. Bei mir im Ort(BW) sind die Neumieten innerhalb eines Jahres um etwa 15% gestiegen. Strom und Wasser haben sich stark verteuert. Städtische Gebühren gehen durch die Decke. Energiepreiserhöhungen, höhere Steuern und Gebühren lassen alles teurer werden. Das hat für die Güter des täglichen Bedarfs zur Zeit viel größere Auswirkungen als der Nullzins. Weil der Staat auf Gewinnsteuern verzichten muss, werden andere Steuern und Gebühren weiter stark steigen.

    • und die Generation, die hier beklagt wird, ging vor Corona für noch mehr Verbrauchssteuern auf die Straße bzw. fuhr ihre Kinder Freitags statt zur Schule zur Demo.

  10. Der Generationen-Konflikt, der in dieser Konstellation schlummert, könnte Auslöser für eine neue Revolte werden. Es wird kein „Neo-68“ werden, sondern
    ein Rückzug auf wiederentdeckte Werte, in jeder Hinsicht. In der nahenden Katastrophe steckt also ein Stück Hoffnung, das nur die kommende junge Generation bescheren kann.

  11. …“Die Inflationsmessung ist höchst manipulativ. Zum einen werden in Deutschland die Kosten für das Wohnen im Inflationsindex nicht abgebildet – im Gegensatz zu den USA“…
    Natürlich werden in Deutschland bzw. in der EU die Wohnkosten im Warenkorb bei der Inflationsmessung berücksichtigt, sogar ziemlich realistisch mit rd. 1/3. Damit sind Wohnkostensteigerungen sehr wohl in der offiziellen Inflationsrate mit beinhaltet. Dies sollte eigentlich einem „Wirtschaftsexperten“ bekannt sein.

    • Natürlich werden in Deutschland bzw. in der EU die Wohnkosten im Warenkorb bei der Inflationsmessung NICHT berücksichtigt. Wer sein Eigenheim oder die ETW abstottert statt Miete zahlt, fällt geflissentlich durch das Raster.

  12. Warum soll der Irrsinn nur an der Zinsfront fröhliche Urständ feiern, wenn er es in der Politik nicht auch tut. Und das sehen wir ja jeden Tag auf Neue. Nur noch zum an den Kopf fassen alles.

  13. Vor der „Corona Krise“ sind viele Volkswirtschaften in der sogenannten “Ersten Welt” nur noch langsam oder gar nicht mehr gewachsen. Das Gleiche gilt auch für viele Unternehmen, selbst einem Unternehmen wie Apple fehlt heute die Innovationskraft seines ehemaligen Gründers und damit das frühere Wachstum und die verbundenen finanziellen Ertragssteigerungen. Die Datenkrake und Blase Tesla verdient Ihr Geld nicht mit dem Bau und Verkauf von Elektroautos, dies ist ein reines Verlustgeschäft. Gewinne werden durch den Verkauf von CO2 Emissionsrechten erwirtschaftet.

    Die Kombination von sinkender Wirtschaftsleistung bei steigender Verschuldung und Zinslast ist auf Dauer weder für Staaten, noch für Unternehmen oder Privatpersonen haltbar und führt zwangläufig zum finanziellen Kollaps. Bis zur kommenden Währungsreform wird es daher auch keine nennenswerte Verzinsung von Kapital durch die Zentralbanken mehr geben, da Unternehmen und Staaten die Zinslast für Kredite gar nicht mehr bewältigen können.

    • Die Frage bei den vielen Schulden ist nur: Gibt es irgendeine Art von Schuldenschnitt oder werden die Schulden weginflationiert. Natürlich wollen alle Staaten letzteres, weil es weniger Unruhe in der Bevölkerung schafft.

      • Ja, das ist die Frage der Fragen. Hier ist meine Theorie unter Berücksichtigung der Tatsache des unser Wirtschaftssystem schon seit Jahren am Schuldenabgrund steht. Am Ende wird der Corona Virus verantwortlich gemacht werden. Da uns dieser Virus ja in die Krise “gestürzt” hat, mussten die Notenbanken natürlich viel Geld drucken um uns alle zu retten. Man wird dabei vergessen dass nur Wenige gerettet wurden und die Breite Masse verloren hat. Wie auch immer, die exzessive Geldvermehrung wird dann, gewollt zur Inflation bei allen Gütern führen die sich irgendwann nicht mehr kontrollieren lässt. Was wir heute schon bei Gold, Aktien und Immobilien sehen ist in meinen Augen nichts anderes als Assettinflation, wer kann flüchtet aus dem Bargeld. Am Ende steht dann die Einführung neuer, digitaler Währungen mit denen sich in der Zukunft ungeahnte Kontroll- und Manipulations-Möglichkeiten für die Lenker unserer Geschicke ergeben.
        Es wird mit Sicherheit dann auch eine Art von Schuldenschnitt bei der Durchführung der Währungsreform geben, ich kann mir aber nicht vorstellen das der normale (verschuldete) Bürger davon profitieren wird, das ginge gegen den Sinn von einer solchen Reform. Wir können alle nur hoffen dass ich Unrecht habe mit meiner Vermutung.

      • Der Fahrplan steht übrigens schon fest. Das WEF stellt das auf seiner Webseite dar was wir denn so alles erwarten können:
        https://intelligence.weforum.org/topics/a1Gb00000038qmPEAQ?tab=publications

        Wem noch nicht klar ist was hier geplant wird, diese Webseite gibt Antworten für jeden Lebensbereich und jedes Land:
        https://intelligence.weforum.org

        Man braucht sich nur durchzublicken und kann sehen wie alles bis ins Detail geplant ist. Hier wird nichts dem Zufall überlassen, auch nicht das Corona Virus.

  14. Widerspruch, Herr Metzger! Ihre Ausführungen sind durchgängig schlüssig, mit Ausnahme des Zinssatzes. Wenn die Verbraucherpreise steigen, werden die Nominalzinsen aufgrund sinkender Realverzinsungen nach oben tendieren.Oder glauben Sie, die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes bleibt so niedrig, wenn die Leute merken, dass sich ihre Ersparnisse entwerten? Keiner wird mehr Nominalwerte horten, wenn sich die Kaufkraft in wenigen Jahren halbiert. Und seitdem Geld- und Fiskalpolitik verschmelzen, steigen im Westen auch die breiten Geldmengen M2 und M3. Hinzu kommt die Deglobalisierung durch Corona, die politischen Konflikte wie USA-China oder Brexit sowie die Kosten der Energiewende.

    Oder plakativ: Bei 6% Inflationsrate und minus 2% Realzins kommen immer noch 4% Nominalzins raus.Und das kann Staaten und Zombieunternehmen schon in die Knie zwingen, wenn sie ihre Einnahmen nicht steigern können. Wäre vor 15 Jahren noch unkritisch gewesen.

    • Doch. Rentner werden Nominalwerte horten. Und das sind nicht wenige. Und ich kenne genug, die das schon länger tun und auch erklärtermaßen weiterhin tun werden. An diesen Speck will das System heran und das wird funktionieren.

  15. Nur Gold ist Geld, alles andere ist Kredit oder Schuld. Da ist das Problem.

  16. Herr Metzger, ich gehöre wie sie zu den Alten.Sie haben sicher in vielen Recht.Aber 1.die junge Generation nimmt die angesprochene Problematik in der Mehrzahl gar nicht wahr.2.Sie rebelliert auch nicht gegen die Rentengeschenke (z.B.Rente mir 63) welche sie mitfinazieren muss ,ohne eine Gegenleistung im Alter zu erhalten.3.Die kostspielige Einwanderung von schlecht ausgebildeten Zuwanderern, interessiert die Jugend in der Mehrzahl auch nicht.Sie wird aber teuer dafür zahlen müssen.(zzgl. der von Ihnen beschriebenen Inflation, welche viele Ahnungslose um ihr angespartes bringen wird).

    • Die einzige Lösung die ich zu 2 sehe, ist das Pyramidenspiel mit den Renten und Sozialromantismus sofort zu beenden, die einbezahlten Beträge, nicht Inflations bereinigt, minus bereits erhaltene Leistungen (Gesundheits, Sozial und Pflegeunterstützung sowie jedes jemals erhaltene Öffentliche Einkommen, egal ob Minister, öffentlich angestellte Krankenhelferin oder Unternehmer der öffentliche Aufträge annahm), zurück zu zahlen, bzw. Bei negativem Betrag das zu Unrecht erworbenes Ponzi Vermögen an die mit positivem Steueraufkommen zurück zu zahlen. Dass es viele Alte noch härter treffen wird als bisher ist mir egal, führt für die Versager die sich auf die Pyramidenspiele verlassen haben und gemeint haben die Kinder von anderen würden ihnen ein Goldenes Alter bezahlen Sterbehilfe ein. Der Sozialromantismus der Nachkriegszeit gehört ein Riegel vorgeschoben, getränkt im Blut der Verräter an den Zukünftigen Generationen dieses Kontinents.

      • @ RentenNeinDanke: ich wünsche Ihnen ein wirklich langes Leben.

    • Die Nummer 3 ist der Killer für die aktuelle Generation bis 40-50, da hier ein Klientel in die Sozialsysteme zieht, dass nicht beiträgt, nichts beitragen wird und auch nichts beitragen kann, da die entsprechende Qualifikation fehlt. Diese Menschen, so hart das klingt, waren in ihrem Herkunftsland Überschuss und sind es hier auch. Wer aus der dritten Welt in die erste kommt, hat nahezu keine Chance.
      Diese Generation wird still gestellt mit der Klima-Hysterie, die angeblich das Leben kostet, was sich schlecht beweisen lässt.
      Wie das Gesellschaftsmodell in Deutschland und Europa in 30 Jahren aussieht, ich habe keine Ahnung. Wenn man die Kurve bei Energieversorgung und Migration nicht bekommt, ist Inflation, Zins und Eigentum für die Masse ein eher untergeordnetes Problem.

    • Es gab nie eine Rente mit 63, das war nur das Narrativ. Es gab eine Rente nach 45 Beitragsjahren für eng begrenzte Geburtsjahrgänge. So ist das mit den Narrativen: die Anrechnung einer Kindererziehungszeit wurde in Deutschland 1986 unter dem Schlagwort „Babyjahr“ für NACH 1992 geborene Kinder eingeführt. Babyjahr wurde bejubelt. Die Gerechtigkeitslücke für VOR 1992 geborene Kinder wurde unter dem Narrativ „Mütterrente“ teilweise geschlossen . „Babyjahr“ wurde bejubelt , „Mütterrente“ wird verteufelt.
      Die kostspielige Einwanderung in unser Sozialsystem wird teuer werden und richtig ist, dass die ganze Zeche von den nachfolgenden Generationen bezahlt werden muss. Sie sind es aber auch, die entweder mit „refugees welcome“ die offenen Grenzen bejubeln oder einfach schweigen.

  17. Der Nullzins ist eine reine Umverteilungspolitik zu Lasten der arbeitenden Bevölkerung. Denn sparen lohnt nicht, dafür gibt es keine Zinsen, und das Geld wird durch die Inflation entwertet. Offiziell ist die Inflation zwar bei NULL, aber dass das auch nur eine Lüge ist, stellt man spätestens beim nächsten Restaurantbesuch fest. Wenn der Gastwirt die Rechnung präsentiert, und man für 2 Essen in DM gerechnet 150 Schleifen gelöhnt hat, machen sich erste Bedenken breit.

    • Die Einführung des Euros war nichts anderes als eine Währungsreform bei der den Deutschen die Hälfte der Kaufkraft Ihrer alten Währung genommen wurde. Ich denke es ist unmöglich so ein Konstrukt am Leben zu erhalten, da Europa aus vielen Ländern mit gravierenden Abweichungen bei der Wirtschaftsleistung besteht, aber ohne einen komplett harmonisierten Wirtschaftsraum.

      • Die Halbierung der Kaufkraft war nur der erste Schritt. Die verdeckte Inflationierung war und ist ein noch viel größerer Schritt. Gegen Gold (und nur Gold ist Geld) hat der Euro seit seiner Einführung 83% an Kaufkraft verloren (Quelle bitte selber suchen (Vorträge von Prof. Polleit)).

Einen Kommentar abschicken