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Lehrstunden für Bedenkenträger

Der Drohnenfaktor in Äthiopien und im Jemen

01.01.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Drohnen haben sich binnen weniger Jahre zu einem bevorzugten Kampfmittel insbesondere in Konflikten der zweiten und der dritten Welt entwickelt; sie spielen inzwischen entscheidende Rollen auf den Gefechtsfeldern dieser unruhigen Welt.

Erneute Wendung im äthiopischen Bürgerkrieg. Ausländische Waffenlieferungen an die Regierungstruppen machen den Rebellen der Tigray Defense Forces (TDF) zu schaffen. Bewaffnete Drohnen spielen bei deren Bekämpfung eine ausschlaggebende Rolle. Nach dem Krieg um Bergkarabach zwischen Aserbaidschan und Armenien vor Jahresfrist ist dies nun ein weiterer Waffengang, in dem nicht mehr das herkömmliche Militär mit Bodentruppen und etwas Luftwaffe den Ausschlag für Sieg oder Niederlage gibt.

Äthiopien, am Horn von Afrika gelegen, gilt als eines der Ursprungsländer des modernen Menschen. Auch unser Kaffee stammt von dort. Nach dem Krieg um Eritrea und dessen Unabhängigkeit 1993 hat sich seit 2020 ein Konflikt um regionale Wahlen in der Nordprovinz Tigray zu einem veritablen Bürgerkrieg ausgeweitet. Mit dem Einsatz bewaffneter Drohnen war es den Regierungstruppen zunächst gelungen, in Tigray einzumarschieren. Die wiedererstarkten Rebellen bei ihrem Marsch auf die Hauptstadt Addis Abeba abzuwehren, erforderte den Einsatz neu beschaffter türkischer Kampfdrohnen, nachdem die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Drohnenunterstützung eingestellt hatten.

Daneben nimmt allem Anschein nach auch im seit sechs Jahren tobenden Konflikt im Jemen der Einsatz von Kampf- und Aufklärungsdrohnen zu. In diesem Stellvertreterkrieg zwischen dem Iran und Saudi-Arabien setzen die Huthis immer wieder Drohnen ein und attackieren beispielsweise saudische Flughäfen. Die Verteidigung gegen Raketen- und Drohnenangriffe aus dem Jemen bereitet dabei selbst den potenziell weit überlegenen Saudis zunehmende Schwierigkeiten. Bereits 2020 hatten die Huthi-Rebellen möglicherweise unter iranischer Unterstützung mit Marschflugkörpern Ölanlagen des Staatskonzerns Aramco in Saudi-Arabien angegriffen.

Paradigmenwechsel: Der moderne Krieg ist ein Drohnenkrieg

Wer Augen hat zu sehen und Ohren zu hören, der überzeuge sich von dem fundamentalen Paradigmenwechsel (Neusprech Game Changer), der gegenwärtig im Bereich des Militärischen stattfindet. In einer Zeit, in der Fotodrohnen von jedem besseren Supermarkt angeboten werden, stürzen sich sowohl Waffenhersteller als auch Armeen und Konfliktparteien auf dieses aktuelle Mittel der Wahl. Zur Beherrschung der Technik sind selbst bisherige Schwellenländer wie die Türkei in der Lage und steigen zu Produzenten unbemannter Fluggeräte auf. Im Krieg um Bergkarabach wurden deren technische Fähigkeiten nachdrücklich demonstriert.

Die Vorteile liegen seit Jahren auf der Hand: Drohnen können rund um die Uhr zuschlagen und kurzfristig lageabhängige Schwerpunkte bilden, sie sind auch nicht einfach zu bekämpfen. Unbemannte Fluggeräte verursachen einen vergleichsweise geringen Aufwand, es müssen keine Besatzungen mit teuren Flugstunden in Übung gehalten werden, ferner kann die Aufklärung der Lage Hand in Hand gehen mit der Bekämpfung des Gegners. TE hat hierzu mehrfach berichtet:

Der Krieg in Bergkarabach und die Konsequenzen für die Bundeswehr

Bewaffnete Drohnen

Der Krieg in Bergkarabach und die Konsequenzen für die Bundeswehr

Die Bundeswehr soll von Kampfdrohnen nur träumen

Entscheidende Waffe der Gegenwart

Die Bundeswehr soll von Kampfdrohnen nur träumen

Drohnen haben sich daher binnen weniger Jahre zu einem bevorzugten Kampfmittel insbesondere in Konflikten der zweiten und der dritten Welt entwickelt, sie spielen inzwischen entscheidende Rollen auf den Gefechtsfeldern dieser unruhigen Welt.

Deutscher Michel aufwachen!

Das möchte man rufen, damit diese Erkenntnisse nun endlich auch bei der Ausrüstung unserer Armee zum Tragen kommen. Aufklärungsdrohnen sind zwar in der Bundeswehr in verschiedener Form eingeführt, die geforderte Bewaffnung wurde aber von der SPD jahrelang mit teils fadenscheinigen Argumenten verhindert. Immerhin enthält der Ampel-Koalitionsvertrag nun eine Passage, nach der die Bewaffnung von Drohnen ermöglicht werden soll. Die Merkel-Regierungspartei SPD musste erst zur Scholz-Kanzlerpartei aufsteigen, bis sie über dieses Stöckchen springen wollte. Dies unter „verbindlichen und transparenten Auflagen und unter Berücksichtigung von ethischen und sicherheitspolitischen Aspekten“. Wohltönende Begleitmusik, nachdem das Bundesministerium der Verteidigung bereits seit Jahren entsprechende Auflagen festgeschrieben hat.

Wer nun glauben machen möchte, es sei mit der Bewaffnung der von Israel geleasten Heron TP-Drohnen getan, irrt sich gewaltig. Die überfällige Ausstattung der Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen kann nur ein erster Schritt sein. Die Weltkugel hat sich ohne Rücksicht auf deutsche Bedenkenträger weitergedreht. Wer auf einem heutigen Gefechtsfeld bestehen und seine Soldaten schützen möchte, benötigt ein in sich greifendes und abgestimmtes Konzept verschiedener Drohnen für verschiedene Aufgaben. Daneben – wie hier ebenfalls gefordert – benötigt die Bundeswehr mit höchster Priorität eine funktionsfähige Flugabwehr, um der latenten Bedrohung durch verschiedenartige Kleinstdrohnen etwas entgegensetzen zu können.

Mit den auch in der Bundeswehr verfügbaren Patriot-Abfangraketen ist bei Kosten von einer Million Dollar pro Stück gegen die „fliegenden 10 000-Dollar-Rasenmäher“ (NZZ) der Huthis wenig auszurichten. Diese sind in großer Zahl einsetzbar, kaum zu orten und mit schwerfälligen Riesenraketen nicht mit Aussicht auf Erfolg zu bekämpfen. Diese Erfahrung macht derzeit das Königreich Saudi-Arabien: Dem Wüstenstaat fehlen die passenden Abwehrmittel, die Munition wird knapp.

Bis die Deutschen endlich zu Potte kommen, wird es aber wie üblich Jahre dauern. Die Bundeswehrplaner werden zunächst aktuelle Studienergebnisse vorzulegen haben als Basis für amtliche Forderungsdokumente. Auch sind vor einem Vertrag entsprechende Gelder in den Haushaltsplan einzustellen, was wiederum zulasten anderer Forderungen gehen dürfte, wenn nicht der Verteidigungsetat aufgestockt wird. Auf brauchbares Gerät zur Abwehr dieser aktuellen Bedrohung durch den um sich greifenden Drohneneinsatz wird die Truppe folglich weitere Jahre warten müssen. Achtung Sarkasmus: Mögliche Gegner werden sicherlich Rücksicht darauf nehmen, bis auch die deutschen Bedenkenträger so weit sind, dass sich ihre Soldaten adäquat wehren können!


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20 Kommentare

  1. Deutschland kann sich ja ein paar Kargu-2 Drohnen aus der Türkei mitbringen lassen:
    https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/drohnen-libysche-regierung-soll-autonome-drohnen-eingesetzt-haben

    https://de.rayhaber.com/2021/06/turk-yapimi-drone-kargu-2-iha-akilli-algoritma-ile-dusmani-algiliyor-ve-yok-ediyor/onome-drohnen-eingesetzt-haben
    Zielrichtung: große Mutterdrohne setzt eine reihe kleiner Drohnen ab, sprengt sich selbst z.B. an einer Hauswand und öffnet damit einen Zugang für die kleinen KI gesteuerten Drohnen. Diese schwärmen aus, identifizieren die Zielperson und sprengen diese in die Luft.
    In der Abwehrtechnik wird an Drohnenschwärmen welche sich in Kamikazemanier auf potentielle Angreifer stürzen gearbeitet (bzw. haben bereits diverse Freilandtest sowohl in China als auch Alska durchlaufen)
    Einige Marines tragen bereits kleine nur wenige Gramm leichte Aufklärungsdrohnen im Krigsgebiet bei sich.
    Die Suche nach dem tatsächlichen Einsatz autonomer Waffensysteme z.B. im Irak ergibt eine Vielzahl von Treffern. Selbst SüdKorea hat die Situation dort als Live-test genutzt.
    Die Technik ist da.

  2. Dagege wird es Gegenmittel geben. Das war bisher immer so. Das Problem bleibt, dass man um die Beschaffungen eines Kampfmittels (z.B. Kampfbomber oder Luftabwehrraketen) nicht umhinkommt. Genau an dieser Stelle versagt Deutschland mit seinem Dekadenzpazifismus.

  3. Dieses angebliche „Ethisch-moralische Problem“, das durch den Einsatz von Gefechtsdrohnen entsteht ist natürlich nur ein Ablenkungsmanöver der Linken, das bei genauerer Betrachtung nur deren erbärmliche Arroganz entlarvt. Denn 1. besteht kein qualitativer Unterschied ob ein Feind durch einen Schuss aus einer Entfernung von einigen hundert Metern, oder von einer aus beliebiger Entfernung gesteuerten Drohne, plötzlich und unerwartet stirbt. Die Zeiten von Säbelhieb und Handgemenge sind schon länger vorbei.
    Und 2. Bedenken gegenüber dem Einsatz von Gefechtsdrohnen implizieren doch nur, dass der Bedenkenträger vom Soldaten erwartet, dass er sein Leben doch ein bisschen mehr riskieren sollte. Das ist krank. Besonders wenn es sich um Bedenkenträger handelt, die den Soldaten in den Einsatz befehlen.
    Zusammenfassend muss man erkennen:
    Die technischen und umsetzbaren Voraussetzungen für einen verbundenen Kampf von Infanterie und Gefechtsdrohnen sind vorhanden. Eine taktisch klug eingesetzte Streitkraft mit ausreichenden Artilleriebeobachtungdrohnen, Pionierdrohnen (Einsatz von Minen aller Art, zu jeder Zeit, in jedem Gelände), autonom operierende Drohnenschwärme etc., ist nichts entgegenzusetzen.
    Der kluge Soldat, auch in unseren Streitkräften, weis das und wird sich einem auch nur rudimentär mit Drohnen ausgestatteten Feind nicht entgegenstellen. Man kann nur hoffen, dass er seine Kameraden rechtzeitig warnt.
    Alle anderen, die sich an einem Einsatz ohne ausgereifte Drohnenunterstützung beteiligen machen sich schuldig. Vom Abgeordneten über den Minister, dem General bis zum Hauptmann. Denn die müssten wissen was sie tun.

  4. Militärisches Denken ist im links-grün gestimmten politisch-medialen Komplex Deutschlands genauso verpönt wie Grenzsicherung.

  5. Ich weiß nicht, ob Aserbaidschan Armenien sonst schon überlegen war?

  6. Ich habe kein Problem, wenn die Bundeswehr keine Drohnen hat. Das wird dann halt ein weiterer peinlicher Vorfall der BRD bei irgendeinem internationalem Einsatz. Umso öfter diese BRD abschmiert, umso besser für alle Beteiligten und für die Deutschen.

  7. In Deutschland hat man keine Zeit für RealitätsBlödsinn, wir müssen schließlich erstmal das Klima die Welt und das Universum retten. Dumm nur dass sich weder das Klima noch das Universum dafür interessiert

  8. Das hat man davon wenn man nur noch mit Weltrettungsfantasien sich beschäftigt , die Realität nicht mehr zu Kenntnis nimmt und nicht mehr merkt dass man selbst nicht mehr zu retten ist.

  9. Was, bitteschön, soll die Bundeswehr verteidigen?

  10. Drohnen sind wichtig und müssen in die Bundeswehr. Den Etat kann man einfrieren. Die Truppe mit dem riesigen Verwaltungsappat kann man verkleinern.

  11. Eine Drohne ist nichts als ein Kleinflugzeug. Sie abzuwehren erfordert keine anderen Mittel als die sonstiger Kleinflugkörper. Gegen kleine Drohnen helfen vermutlich am besten minderkalibrige Abwehrkanonen sehr hoher Kadenz, wie es sie im Marinesektor gegen Seezielflugkörper schon lange gibt. Sie können vor das zu schützdende Objekt einen regelrechten Geschossvorhang legen, den die Drohne nur durchbrechen kann, wenn sie ausreichend gepanzert wäre. Da Drohnen aber wie alle Flugkörper leicht sein müssen, sind sie in der Regel nicht stark gepanzert und von Wuchtgeschossen von Kalibern wie 20 oder 30mm abzuschießen.
    Das Problem dürfte eher die Ortung der Drohnen und ihre hohe Beweglichkeit sein. Ich denke, anstatt Abwehrwaffen am Boden wird man auf Abwehrdrohnen verfallen, die entweder selbst mit Kanonen und Flugkörpern gegen Luftziele bewaffnet sind oder die Billigvariante, die sich einfach neben der Feinddrohne selbst sprengt und damit die Feinddrohne vernichtet.
    Mit anderen Worten, wir erleben nur eine Automatisierung und Miniaturisierung des Luftkampfes. Bemannte Kampfflugzeuge werden schon im kommenden Jahrzehnt der Vergangenheit angehören. Es lohnt sich im Grunde für Deutschland auch nicht, einen Nachfolger für den Eurofighter zu entwickeln, stattdessen sollte in eine bewaffnete Drohne mit ähnlichen Flug- und Kampfleistungen investiert werden.
    Für die alternden Nationen des Westens werden Drohnen ebenso unentbehrlich werden wie für die 3. Welt. Hierzulande ist es weniger der Kosten- und Intelligenzfaktor, sondern der Mangel an jungen Männern, an Soldaten. Geld wird man keins sparen, aber Soldaten, Piloten allemal. Auch der Nachfolger des Leopard II, so es je einen geben wird, sollte eine Panzerdrohne sein. Im Grunde gibt es in einem Panzer nichts, was nicht auch ein rechnergesteuerter Automat erledigen könnte.

    Das eigentliche Problem der Drohnen spricht der Beitrag aber gar nicht an. die moralischen Fragen des automatisierten Krieges. Schon in 20 Jahren werden Drohnen völlig autonom agieren können. Wer aber kontrolliert sie dann? Wer ist verantwortlich, wenn sie zuschlägt und der Bordrechner dann doch einen Kindergarten mit einer Truppenansammlung verwechselt? Es wäre dringend Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Die Terminator-Filme sind weniger Fiktion als wir glauben.

  12. Bitte um Aufklärung: In den guten alten Zeiten des Kalten Krieges hatten wir in der Bundeswehr ein ganzes Arsenal an Flieger- und Flugabwehrmitteln, angefangen vom Fla-MG, über Fliegerfaust, Roland und den (im scharfen Schuss schwer beeindruckenden) Gepard bis hin zur Hawk und dieses Arsenal war immerhin dazu da, der sowjetischen Luftmacht (mit Fitter, Flogger, Fulcrum, Fluppe und wie sie alle hießen) zu begegnen und nicht irgendwelchem Fernlenkgedöns. Was macht es eigentlich so schwierig, eine mit eher beschaulicher Geschwindigkeit dahinpropellernde Drohne vom Himmel zu holen?

    • Drohnen unterscheiden sich von hochtechnisierten Waffensystemen wie Kampfhubschrauber, Bomber oder auch Panzer durch 3 Dinge
      1) Sie sind unbemannt. Bei Verlust geht der bedienende Soldat (so es einen gibt) nicht mit verloren, sondern nur die Drohne muss ersetzt werden.
      2) Die derzeit von Ländern wie Iran, Jemen oder irregulären Streitkräften eingesetzten Drohnen sind nicht teuer. Häufig wird nur frei verfügbare zivile Technik verwendet, die allenfalls gegen Komminikationsstörungen gehärtet wird. Im Grunde sind sie von jedem Soldaten bedienbar, der auch mit einem Smartphone oder Gameboy umgehen kann – das dürfte auch in der 3. Welt auf 90% der kriegsfähigen Männer zutreffen.
      3) Geringe Größe, hohe Mobiltät in der Luft und niedrige Flughöhen machen Drohnen für auf herkömmliche Luftwaffensysteme ausgelegte Radar- und Abwehrtechnik schwer erfassbar. Auch ein Gepard war gegen russische Kampfhubschrauber konzipiert und nicht gegen Drohnen, die auf die Ladelattform eines Technicals passen.
      Wir erleben derzeit eine typische Übergangsphase, wenn ein neues, die Spielregeln des Krieges grundsätzlich neu definierendes Waffensystem auftaucht. Das war beim Bogen, der Muskete, Maschinengewehr, dem Panzer, dem Flugzeug oder letztlich auch der Atombombe (die echte Landkriege zwischen Atommächten unmöglich machte und zu den sog. asymmetrischen und Stellvertreterkriegen führte) nicht anders. Es gibt kein Kriegsmittel, gegen das es nicht auch ein Gegenmittel gäbe. Nur muss sich Deutschland eben entscheiden, für was es sich entscheidet. Der eskapistische Pazifismus der linken Eliten lässt diese Kampfmittel nicht einfach verschwinden. Was, wenn es wieder zu einem Migrantenansturm wie 2015 kommt und diese Migranten anfangen, einfach Drohnen gegen Grenztruppen zu verwenden? Niemand wüsste, wer sie wirklich gesteuert hat.

  13. Ich frage mich immer, was diese „ethischen Grundsätze“ beim Drohnenkrieg eigentlich bedeuten sollen. Müssen wir militärischen Gegnern immer die Möglichkeit bieten auch deutsche Soldaten töten zu können, sonst ist es nicht ethisch, oder wovon reden diese Leute? Dürfen Drohnen dann nur von der Front, vom Gefahrengebiet aus gesteuert werden?

    • Das ist der falsche Ansatz. Krieg wird heute völkerrechtlich durch die (ältere) Haager Landkriegsordnung und die (neuere) Genfer Konvention reguliert. Darin ist festgehalten, was eine (erlaubte oder geduldete) militärische Handlung und was auch im Krieg Mord, oder „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ ist. Daraus entstand auch die moderne Trennung zwischen „zivilen“ Opfern (die zu vermeiden seien) und militärischen Kombattanten, die getötet werden dürfen. Früher war diese Trennung unüblich, zudem hat jeder militärische Konflikt die Eigenschaft, dass es zu einer Enthemmung der Beteiligten kommt und nicht mehr zwischen Soldaten und Zivilisten unterschieden wird, oder Zivlisten, wie z. B. bei der Bomberoffensive der Alliierten im 2. WK gegen Deutschland, zum bevorzugten Ziel des Feindes werden.
      Hinter all dem steht aber das Konzept der Verfolgbarkeit von Verantwortung, vom obersten Befehlshaber bis hin zum einfachen Soldaten. Am Ende treffen bisher in einem Krieg immer Menschen die Entscheidung, sitzen an einem Abzug oder Knopf oder drücken eine Taste.
      Bei Drohnen wird dieses Prinzip erstmals außer Kraft gesetzt. Noch werden sie zumindest für ihren Einsatz programmiert von irgendeinem Entscheider, der auch den Befehl gibt, sie überhaupt zu starten. Doch das wird bald anders werden, denn dann werden Drohnen autonom agieren, sebst entscheiden, wann, wo, und wen sie angreifen. Es wird möglicherweise keine Möglichkeit geben, sie seitens des Einsetzers zu stoppen, auch um dem Feind nicht die Möglichkeit zu geben, diese Zerstörung auszulösen.
      Daran hängen vielfältige ethische und moralische Fragen. Denn bedenken Sie: Drohnen werden nicht nur den Krieg verändern, sondern auch die Kriminalität und deren Bekämpfung. Wenn Sie demnächst eine Zielperson eliminieren wollen, werden Sie eher nicht mehr auf den Scharfschützen oder Killer verfallen, sondern eine Drohne einsetzen, die sich nicht auf Sie zurückverfolgen lässt. Hat dann die Drohne getötet oder Sie? Käme es dann zu so einem Anschlag – und dien Polizei bricht in einen Chat ein, in dem die Tötung dieser Person gefordert wurde. Sie können sicher sein, dass das vielen schonm reichen wird, diese als Schuldige zu benennen. Denn die Drohne wird nicht preisgeben können, wer sie gestartet hat. Und irgendwann könnte das ein Rechnerprogramm sein, das beginnt, bestimmte Menschen als Bedrohung zu identifizieren.

  14. Vorderlader? Ich denke Pfeil und Bogen sind angesagt, wegen CO2 und kein Feinstaub! Das ermöglicht dann den absolut ökologisch korrekten Krieg!

  15. In einer von Transformation geänderten Welt (aus der Sicht von Deutschland) werden ja keine Drohnen mehr benötigt. Allein die Anwesenheit von Annalena ist schon Drohung genug, dabei braucht sie noch nicht einmal ein Wort zu sprechen.
    Für eine ausreichende Luftaufklärung werden in D zukünftig Libellen eingesetzt. Reicht doch vollkommen aus.

  16. In Anbetracht der deutschen Energiewende mit Windmühlen wäre wahrscheinlich eine Nachrüstung der Bundeswehr mit Pfeil und Bogen adäquat und ökologisch alternativlos.

    • Da haben Sie nur teilweise recht, Herr Müller. Die Voraussetzung für den Einsatz der Pfeile ist, dass sie zu 100 % biologisch abbaubar sein müssen, ansonsten würde das Schwermetall der Pfeilspitzen die CO2-Bilanz in nicht vertretbare Bereiche abdriften lassen.

  17. Da braut sich was zusammen. Entweder wird Deutschland bei Drohnen technologisch und militärisch mitmachen oder ist in einigen Jahren nicht mehr verteidigungsfähig.
    Von der Ampel erwarte ich den gleichen Murks wie von Merkel. Heiße Luftreden zur Weltenrettung und ansonsten inkompetentes „Durchwurschteln“.

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