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Visegrad

Das Visegráder Viererbündnis V4 geht wahrscheinlich seinem Ende entgegen

07.02.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Nach den jüngsten Regierungsveränderungen in Tschechien und der Slowakei scheint das EU-interne Bündnis mit Ungarn und Polen zu zerbrechen.

Es zeichnete sich schon seit einiger Zeit ab: Seit ihren jeweiligen Regierungswechseln fühlten sich Tschechen und Slowaken zunehmend unwohl in der V4 genannten Visegrád-Gruppe, zu der auch Polen und Ungarn gehören. Die ideologische Dominanz Ungarns, die Größe und das Bevölkerungsübergewicht Polens sorgte in den beiden kleinen, in ihren nationalen Identitäten empfindlichen Ländern ohnehin für wachsendes Unbehagen. Aber beide hielten zum Bündnis, so lange sie von Parteien regiert wurden, die dem Globalismus ablehnend gegenüberstanden, und sie von den Abwehrschlachten Polens und Ungarns gegen die Umverteilung von Migranten profitieren konnten. Dann aber kam es zum Machtwechsel, zuerst 2020 in der Slowakei und 2021 in Tschechien, und nun scheint V4 auseinanderzufallen.

In der Slowakei gewann nach dem Mord an einem investigativen Journalisten eine Antikorruptions- Protestpartei die Parlamentswahlen. Ein Jahr später verlor auch in Tschechien die bis dahin regierende ANO Partei die Wahlen. Der tschechische Machtwechsel fand unter – milde gesagt – merkwürdigen Umständen statt. Direkt vor den Wahlen erschienen die unter dem Namen „Pandora“ bekannt gewordenen Veröffentlichungen über illegale Auslandskonten von Politikern. Darin befand sich auch ein Konto des tschechischen Premiers Babis. Perfekt getimt wurde wenige Wochen vor den Wahlen bekannt, dass er 2009 über Offshore-Firmen ein Schloss an der Côte d’Azur gekauft haben soll, darüber hinaus wurden ihm Steuerbetrug und Geldwäsche vorgeworfen. Trotzdem wurde seine Partei ANO stärkste Kraft bei den darauffolgenden Wahlen, da ihm jedoch die Koalitionspartner fehlten, konnte schließlich ODS Vorsitzender Petr Fiala die Regierung bilden.

Vor seiner Wahl vertrat Fiala ausgesprochen konservative Positionen, er war ein Gegner der Migrationspolitik der EU sowie der Ehe für alle. Zunächst zeigte er sich auch als Gegner der Klimapolitik, lenkte aber voriges Jahr plötzlich ein und begrüßte den Green New Deal. Der Grund dafür war, dass er für seine Regierungsmehrheit die links-grüne Piratenpartei brauchte, die das genaue Gegenteil von alledem fordert, was die ODS bis dahin vertrat: Sie tritt für LGBT-Rechte ein, fordert radikale Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und gehört zu den leidenschaftlichen EU-Befürwortern.

Einmal im Amt, erfolgte eine Wende Fialas auch im Verhältnis zur EU. Dies gipfelte in der Ernennung von Mikuláš Bek von der Piratenpartei zum neuen Europaminister, auf einen Posten, den es vorher so nicht gab. Damit begannen auch die Probleme mit V4. Vor wenigen Tagen erklärte Bek, ein tschechisch-slowakisches „Tandem“ müsse ein Gegengewicht zu den polnischen und ungarischen Standpunkten innerhalb von V4 bilden. Bek hat sich vorher schon negativ über die konservativen Regierungen in Polen und Ungarn geäußert. „In ihrem Konflikt mit der EU über die Rechtsstaatlichkeit werden wir einen definitiv anderen Standpunkt einnehmen als sie“, sagte er im vergangenen Jahr, und betonte, dass sein Land in diesen Fragen auf der Seite der EU stünde.

Nach einem unlängst stattgefundenen Treffen zwischen ihm und dem stellvertretenden slowakischen Außenminister Martin Klus erklärte Bek noch einmal ausdrücklich, dass in der Frage der Rechtsstaatlichkeit und der Beziehungen zur EU die tschechischen und slowakischen Vertreter Standpunkte einbringen würden, die nicht unbedingt einem einheitlichen Standpunkt innerhalb von V4 entsprächen. Die Zusammenarbeit innerhalb von V4 sei schön und gut, aber man sollte anstreben, mit allen anderen EU-Mitgliedern ähnlich intensive Beziehungen auszubauen, sagte Bek in einem Interview mit dem Medienunternehmen Bloomberg.

Gut zu dieser Wende in den tschechischen Beziehungen zu Ungarn passt ein Facebook-Eintrag der Vorsitzenden der Partei TOP 09 und Präsidentin des tschechischen Parlaments, Markéta Pekarová Adamová, in der sie den bevorzugten Weg zum Sturz Viktor Orbáns beschreibt. „Die Tschechen haben schon Babis davongejagt. Ich hoffe, dass die Ungarn damit auch Erfolg haben werden. Die Verteilung der politischen Kräfte in Ungarn ist in etwa so wie bei uns. Die ungarische Opposition hat ihre Differenzen überwunden und kämpft mit vereinten Kräften gegen die populistische Regierung von Viktor Orbán. Der zögert nicht, auf Kosten seiner Verbündeten, zu denen auch wir gehören, zwielichtige Beziehungen mit Russland und China zu pflegen.“

Die Auflösungserscheinungen innerhalb von V4 sind ein schwerer Schlag gegen Polen und insbesondere Ungarn, wo im April Parlamentswahlen stattfinden werden. Die Bemühungen der EU-Führung, diese beiden Länder zu isolieren, sie als Diktaturen hinzustellen und mit Vertragsverletzungsverfahren zu überziehen und sogar zu versuchen, sie aus der EU zu drängen, werden sich im Vorlauf zu den ungarischen Wahlen sicherlich noch verstärken. Die Sprengung von V4 ist ein großer Erfolg der EU auf diesem Wege der Isolierung der beiden letzten verbliebenen konservativ geführten Länder unter ihren Mitgliedern.

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35 Kommentare

  1. Die EU wird am Ende sein, wenn sie am Ende ist, nicht vorher.
    Sie wird erst noch den Totalitarismus erlangen, um dann in Anarchie auseinanderzufallen.

  2. https://www.facebook.com/profile.php?id=100018331772261
    Ungarn hat viele Feinde, so die SPD, aber auch viele Freunde, sonst würden diese sich nicht auf Ungarn verlassen. Die SPD tut alles dafür, die Tochter großer Kommunisten, nämlich Klára Dobrev – und ihren Ehemann, den ehemaligen Ministerpräsidenten, Bankrotteur und Wahlbetrüger Ferenc Gyurcsány – in Amt und Würden zu bringen!
    Die Schwimm WM 2022 findet in Budapest statt, nachdem Japan plötzlich absagte!

  3. Wenn eine Partei nach den Wahlen ihre Meinung zu einem Thema komplett ändert, müssen sich die Wähler schon fragen, wie hoch das Korruptionsgeld wohl gewesen ist, was da (von der EU) in Aussicht gestellt wurde. Dafür kann man schon mal seine Wähler verar…
    Das Bollwerk gegen die Linksradikalos in der EU wurde geschwächt. Aber Totgesagte leben meistens länger als gedacht. Viktor Orban hat mehr Verbündete als mancher meint.

  4. Sollten die V4 auseinander brechen wie es von Koenen asszòny beschrieben und sicherlich auch befürchtet wird, hätte das nicht nur schwerwiegende Auswirkungen auf Ungarn, welches sich gerade im Wahlkampfmodus befindet, sondern auch auf uns, für die V4 immer so eine Art Opposition waren, die den brüsseler Allmachtsphantasien, schon mehrfach erfolgreich die Schranken aufgezeigt hat. Mit der Schleifung der Bastion V4, wie sie aus Brüssel und Berlin mit allen Mitteln angegangen wird,werden alle die , die sich ein vereintes Europa der Vaterländer, statt eines europäischen Zentralstaates nach dem Muster des untergegangenen Ostblocks wünschen, einen herben Rückschlag erleben müssen.
    Trotzdem wäre die eigentliche Tragödie nicht nur für die Ungarn selber aber auch für uns, wenn es Orbàn Viktor nicht schaffen sollte im Karmeliterkloster im budapester Burgviertel zu bleiben.
    Die Wahl einer Marionette Gyùrcsànys zum Oberbürgermeister von Budapest vor zwei Jahren, zeigte nur zu gut, dass, wenn die Lebensumstände der Wähler sich von Jahr zu Jahr bessern, diese schon mal zu bequem werden, sich ihres Verstandes zu bedienen. Das Wirken der erwähnten Marionette, wird im budapester Stadtbild bereits sichtbar. Man kann den Magyaren nur wünschen, auch denen , die an Orbàn zu Recht einiges kritisieren, bei ihrer Wahlendscheidung sich der Zustände in ihrem Land unter Gyùrcsány zu erinnern, oder an ihre Kinder und Enkelkinder zu denken.
    Vielleicht wäre es für viele noch unentschiedene Ungarn hilfreich, einen Blick nach Schland und in seine Städte zu werfen.
    Auch im nahen Wien könnten sie besichtigen, was auf sie und ihr Land zukommt, sollte der Pöbler, Spalter und das Volk Tag für Tag beleidigende Màrky-Zay aus Gyùrcsànys bunter Truppe in das erwähnte Kloster als Hausherr einziehen.

    • Hier nochmal ein Ausschnitt aus der Lügenrede von Gyurcsány, mit dem er 2006 zigtausende junge Leute zum Protest auf die Straße zog. Gyurcsánys Schergen schlugen blutig auf diese ein. Die von Unbekannt in in die Öffentlichkeit lancierte Rede offenbarte einen Wahlbetrug, daran besteht kein Zweifel!
      „…Wir haben keine große Wahl. Weil wir es verf*ckt haben. Nicht ein bisschen, sondern sehr. Sowas Beklopptes, was wir getan haben, hat sich in Europa noch kein einziges Land erlaubt. Man kann es erklären. Es ist offensichtlich, dass wir in den letzten anderthalb bis zwei Jahren durchweg gelogen haben. Es war uns klar, dass das, was wir sagen, nicht wahr ist. Wir sind so weit über die Möglichkeiten des Landes hinausgegangen, wie wir uns das vorher nicht vorstellen konnten, dass die gemeinsame Regierung der Ungarischen Sozialistischen Partei und der Liberalen dies jemals tun würde. Ansonsten haben wir vier Jahre lang nichts gemacht. Nichts. Ich kann keine einzige Regierungsmaßnahme nennen, worauf wir stolz sein könnten, außer dass wir letzten Endes die Regierung aus der Scheiße wieder rausholen konnten. Nichts anderes. … Ich bin fast dran krepiert, dass wir anderthalb Jahre so tun mussten, als ob wir regieren würden. Stattdessen haben wir gelogen, von morgens bis in die Nacht, auch abends… Meine persönliche Geschichte ist; verändern wir dieses Hurenland, weil wer wird es sonst tun? Viktor Orban und seine Leute werden es tun? Oder Plan C: Es bleibt alles beim alten. Man kann noch eine Weile weiter wursteln. Natürlich ist die Situation des Gesundheitswesens kompliziert. Jeder, der eine medizinische Einrichtung betritt, weiß, dass sie auf zahllosen Lügen aufgebaut ist… Ich denke, dass wir es schaffen können. Kinder, ich denke, wir werden Konflikte haben, ja, so wird es sein. Es wird Demonstrationen geben, was sonst. Lasst die Leute vorm Parlament demonstrieren. Nach einer Weile wird’s denen langweilig und sie gehen nach Hause. … Was wäre, wenn wir unsere Popularität nicht verlieren würden, weil wir uns gegenseitig ins Knie ficken, sondern wir große soziale Sachen machen würden. Und es ist kein Problem, dass wir für eine Weile die Unterstützung der Gesellschaft verlieren. Dann holen wir sie zurück. Weil sie es irgendwann verstehen…“

  5. Es ist abzusehen, dass nicht nur das Bündnis bröckelt, sondern auch die Ablehnung gegen Migranten, gegen den Klimawahn u. ä. Auch Osteuropa wird „fallen“, und zwar um in Richtung linksaussen. Oder Sie steigen aus der EU aus, aber das wollen alle Osteuropäer nicht, denn die dummen Deutschen, über Brüssel, haben sie über Jahre hinweg gut versorgt und werden, wenn sie spuren, dies auch weiterhin tun, natürlich auf Kosten ihrer eigenen Bürger. Allerdings gehen damit auch die letzten Bastionen verloren auf unserem Kontinent, wohin man als Deutsche/r, vor allem als Rentner*innen, auswandern könnte. Dann sind wir alle Gefangene.

  6. Polen und Ungarn müssen sich in naher Zukunft entscheiden, ob sie für nationale Souveränität auf die Fördermilliarden aus Brüssel verzichten wollen. Es ist eine Wette auf die Zukunft, denn der Geldfluss aus Deutschland via Brüssel könnte schneller versiegen, als sich das die Osteuropäer vorstellen mögen.

  7. Es ist traurig, dass Konservative in Deutschland sich an zweifelhafte „Verbündete“ wie Ungarn, Polen und Russland halten müssen, um zu sehen, wie die Allmachtsfantasien unserer rot-grün-woken Menschheitsretter und Gesinnungswächter an Grenzen stoßen – denn Grenzen rot-grüner Hegemonie scheint es in Deutschland nicht mehr zu geben. Hier wachsen ihre Bäume in den Himmel, so groß ist die Schar der Mitläufer und so marginalisiert und machtlos ist die konservative Opposition. Ein Tichy macht leider noch keinen Sommer…

  8. Die Zeit der „Andersartigkeit“ des Ostens geht vorbei. Es wird dabei oft vergessen, daß auch der „Westen“ nicht immer linksliberal oder grün-globalistisch war. Daß er es ist, hat einen Grund: Den Wohlstand.
    Im gesamten Osten, also nicht nur Ostdeutschland, findet allmählich ein Generationswechsel statt. Die Generation jener, die den Umschwung von 1989/1990 auslöste oder trug, und nochmehr jene Kohorten, die im östlichen, also nicht westlich beeinflußten System aufwuchsen und von ihm sozialisiert wurde, kommt in die Jahre und beginnt abzutreten. Was aber nachwächst, also die Jahrgänge, die nach der Wende geboren oder zumindest sozialisiert wurden, ist so grün-linksliberal wie ihre westlichen Altersgenossen. Sie sind die erste Generation von Wohlstandskindern im Osten, und so werden sie genau so links, dekadent und eskapistisch sein, wie es im Westen mit den Boomern losging. Es spielt dabei keine Rolle, ob die urbane Mittelschicht in Warschau oder Budapest nur das halbe Einkommen hat wie in München oder Berlin: Lastenräder, LTTBQI, Kinderlosigkeit und Wokeness machen auch um diese Länder keinen Bogen. Sie sind unabänderlicher Teil des Zyklus einer Zivilisation.
    Eine Runde werden es Leute wie Orban bei Wahlen noch einmal schaffen, so wie Kohl 1986. Aber man sollte nicht vergessen: Ohne den Mauerfall wäre Kohl schon 1990 abgewáhlt worden und wie hätten Grünlinks nicht erst seit 23, sondern 32 Jahren. Die Konservativen im Osten wird keine Mauerfall retten.
    Wenn es wieder konservativer werden soll, muss das im Westen anfangen. Der Osten ist uns bloß 30 Jahren hinterher.

    • Ziemlich ernüchternd, aber wohl eine treffende Analyse.

  9. Die EU als Vorreiter für Einheitsbrei. Regenbogen gilt nur auf dem Fussballplatz. Und D geht mutig voran.

  10. Vermutlich sind deutsche Steuergelder über die EU geflossen und wie sagten schon die alten Landsknechte: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing…..

  11. Tschechen und Slowaken möchten in der EU nur in Frieden leben und von Kooperation profitieren – die wirtschaftlichen Verbindungen mit DTL sind extrem eng. Aus diesem Grund sind die Beziehungen zu Berlin auch „gut“ – man sieht sich gezwungen, den Berliner Zirkus mitzumachen und auf bessere Zeiten zu hoffen. Die Skandinavier verhalten sich übrigens ganz ähnlich, nur haben diese eine wirtschaftlich extrem starke Position. In Ungarn gibt es den Sondereffekt „Orban“. Der kann auch ganz schnell vorbei sein. Polen verhält sich politisch ähnlich wie Frankreich. Der als übermächtig empfundene Nachbar wird argwöhnisch beäugt. Allerdings hat Polen gleich zwei davon, das ist der Unterschied zu FR. Und dann gibt es in Polen auch noch die Katholische Kirche, welche enormen politischen Einfluss hat. Also versucht man, eine eigenständige (von Berlin wesentlich abweichende) Position zu definieren. Das hat historisch allerdings noch nie wirklich funktioniert.

    • Der Sondereffekt Orbán sieht wie aus?
      Kennen Sie den Sondereffet „Ferenc Gyurcsány“? Dieser linksliberale ehemalige Ministerpräsident und von Soros unterstützte Chaot ist der eigentliche Sondereffekt. Weil dieser Gyurcsány und seine Frau im Hintergrund die Strippen ziehen, tut sich die vereinigte Opposition in Ungarn schwer. Gyurcsány hat 2006 zugegeben, dass er alle vor seiner Wiederwahl betrogen hatte. (Balatonöszödi Lügenrede). Die Ungarn werden sich dreimal überlegen, solche Leute wiederzuwählen. Informieren Sie sich!

      • Der „Sondereffekt Orban“ sieht so aus, dass es Orban gelang, das rechte Lager unter Einbeziehung „populistischer“ Positionen zu einigen und eine Mehrheit zustande zu bringen. Mehrheiten wüssen immer wieder bestätigt werden, deshalb kann es also mit Orban schnell vorbei sein. Bitte interpretieren Sie nicht mehr in meine Aussagen als das, was ich geschrieben habe. Orban hat etwas geschafft, was z.B. die Politiker der AfD hierzulande nicht hinbekommen haben. Einigkeit zu erlangen ist eine wesentliche Voraussetzung.

      • Ja, nachvollziehbar, was Sie meinen. Aber: Orbáns Machtfülle hat etwas mit dem totalen Versagen der linksliberalen Vorgängerregierung zu tun.

  12. Auch in Vergangenheit war Tschechei und Slowakei der Linie treu, siehe bisherigen Abstimmungen in der EU. Bei den V4 Staaten haben beide Nationen profitiert vom Widerstand gegen arabische und afrikanische Migration. Jetzt, scheint so, haben sie, scheint es gegen Geld-Versprechen, vielleicht den polnischen Anteil, ihre Positionen aufgegeben. In diese Falle der EU/Deutsch/USA Versprechungen ist die Ukraine getappt, jetzt die beiden anderen.

    • In Ungarn ist es nur so, das ich hier für die kWh Erdgas mit knapp 2,7 Eurocent und bei Strom mit 12 Eurocent kWh dabei bin und auch keine exorbitanten Gebühren für Haus ,Müll ,Wasser usw. zahlen muss. Dazu im abgelegenen Dorf den Bus ,der alle 20 Minuten fährt, kostenlos nutzen darf. Jeder Landkreis hat eine Großküche, bei der ich einfache aber schmackhafte warme Mahlzeiten zu 2,8 € geliefert bekomme !!!
      Für arme Menschen ist der Preis nochmals reduziert. Polizei oder Rettungsdienste sind binnen weniger Minuten vor Ort. Natürlich gibt es auch Mängel im Gesundheitswesen oder an anderer Stelle.
      69 Jahre Deutschland als Selbstständiger war eine fiskalische Bestrafung für Fleiß. Im System Orban fühle ich mich jetzt wohl.

  13. Zitat: „Vor seiner Wahl vertrat Fiala ausgesprochen konservative Positionen, er war ein Gegner der Migrationspolitik der EU sowie der Ehe für alle. Zunächst zeigte er sich auch als Gegner der „, lenkte aber voriges Jahr plötzlich ein und begrüßte den Green New Deal“

    > Mhh, warum erinnert mich die „Fiala“ nur an unsere FTP?

    Scheinbar gibt es überall Politijer und Parteien denen es nur darum geht auf die Stühle der Macht zu kommen und davor ihr Land & Volk verraten und zerstören.

    Was -auch- die tschechische Bevölkerung betrifft, denen kann ich nur empfehlen, dass sie sich unser linksgrün verblödetes Deutschland mit unseren „Bunt-Städten“ und auch solch Länder wie zum Beispiel Belgien, Frankreich oder Schweden mit deren „bereichernden“ muslimischen und afrikanischen „Fachkräfte“ und Allah-Fanatiker angucken sollten.

    Wenn die Tschechen wollen das auch ihr Land so links-grün rückständig und verblödet wird und das auch in deren Städte viele -vor allem muslimische und afrikanische- Ausländer-Ghettos entstehen UND viele „schöne“ Moslem-Reaktoren(Moscheen) gebaut werden, dann haben sie mit ihrer neuen Regierung alles richtig gemacht und müssen nur genau so wie jetzt weiter machen. Dann haben auch die Tschechen in 30-50 Jahre Zustände wie hier in Deutschland oder Schweden.

  14. Nun, da haben einige NGO und Geheimdienste gewiss ganze Arbeit geleistet. Wohl an denn, wackere Tschechen und Slowaken, dann beweist Euch und nehmt uns mal je eine halbe Million Migranten ab. Ihr sollt doch bekommen dürfen, was Ihr Euch wünscht. Dazu Schluss mit Kohle und Kernenergie und der „Fortschritt“ ist nicht mehr aufzuhalten. Ich gönne es Euch von ganzem Herzen.

  15. Der Artikel ist undifferenziert. An der abgewählten tschechischen Regierung war so gut wie gar nichts konservativ. Es war eine Koalition der populistischen ANO-Partei mit den in Tschechien sehr linken Sozialdemokraten, toleriert und unterstützt durch die Kommunisten. Sie hat vor allem die Staatsverschuldung durch soziale Wohltaten massiv in die Höhe getrieben. In den allermeisten Politikfeldern nimmt die neue Regierung deutlich konservativere Positionen ein als die alte.

    • Danke für die Infos. In ungarischen Medien stand gerade, dass die Tschechen ein Kontingent an die serbisch-ungarische Grenze senden. Unten die deutschsprachige BZ.
      Die Vorstellung, dass nun die Tschechen auf die deutsche Seite springen könnten, zeugt von wenig Kenntnis. Frau Koenen schreibt hervorragende Artikel über Ungarn, sie stammt aus Budapest. Aber hier hat sie wahrscheinlich nicht die Wahrheit erfasst. Meine Hoffnung: Die EU zerlegt sich gerade selber, die EZB ist in der Sackgasse mit ihrer Politik und die deutschen Modelle zu Energie und multikultureller Gesellschaft erkennen immer mehr als naiv. Da müssen Realisten ran.
      https://www.budapester.hu/ausland/tschechisches-kontingent/
      https://www.budapester.hu/meinung/demokratie-die-ungarn-entscheiden-alleine/

  16. Es war klar, dass die Visegradstaaten aus 2+2 Staaten bestehen. Die Tschechesslowakei war auch nicht gerade ein Ort des Aufbegehrens gegen die Zentralmacht in Moskau. Die Rolle Ungarns und Polens war und ist die der widerborstigen Abwehr von Bevormundung.

  17. Es war klar, dass die EU und György Soros alles unternehmen werden, um Orbán zu beseitigen – wobei diese wussten, dass sie dabei am besten vorankommen, wenn die EU einerseits Gelder zurückhält und andererseits der Opposition Argumente in Hand gibt, mit der diese behaupten kann, Ungarn sei isoliert. Das Scheinargument der unfreien Medien und der mangelnden Rechtsstaatlichkeit verfängt sich in Ungarn kaum, weil die Ungarn die Realität diesbezüglich gut kennen
    Das Land hat seit der Abwahl des sozialistischen Bankrotteurs und Wahlbetrügers Ferenc Gyurcsány (Lügenrede von Balatonöszöd) im Jahr 2010 einen wirtschaftlich und politisch konsequenten Weg nach oben eingeschlagen. Die Rückkehr Gyurcsánys schien daher undenkbar. Das Oppositionsbündnis aus linken und rechtsextremen Parteien würde Ungarn einen schweren Schlag versetzten, wobei Gyurcsány dem Oppositionsführer Marki-Zay schon mal vorsichtshalber mitteilte, dass zuerst das Parlament gewählt wird, und dann der Ministerpräsident – was soviel bedeutet, dass sich Gyurcsány oder seine nicht weniger berüchtigte Frau Klára Dobrev wieder an die Spitze setzten könnten. Dann kann Orbáns Partei Fidesz die nächste Wahl hoffnungsvoll ins Visier nehmen, den der Zusammenbruch der Regierung Gyurcsány-Dobrev wäre vorprogrammiert.
    Denk ich an Ungarn in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht. Ich hoffe darauf, dass die Ungarn noch vor den anderen erkennen, dass eine EU, die sich in einen Brüsseler Zentralstaat verwandelt, nicht die Lösung bedeuten kann.
    Die Schwäche der EU ist ihre teure und abgehobene Bürokratie, die nach ideologischen Grundsätzen handelt. Bevor dies alles offensichtlich wird, sollten sich die Bürger mal das idiotische Geldsystem reinziehen. Gestern im Presseklub des ARD sogar einstimmig: Die EZB ist in einer Sackgasse, in der sie nicht mal wenden kann!

  18. Ein kenntnisreicher Bericht, danke Krisztina Koenen (ich las Ihre Artikel schon zu Kommune-Zeiten mit Gewinn, übrigens…).
    Die EU ist der große Futtertrog und Geldnapf.

  19. Die EU ist nicht mehr zu retten – nach dem Wegfall der V4 erst recht nicht. Abschaffen, und etwas neues gründen. Man braucht keinen gigantischen Superstaat, um die wenigen guten Eigenschaften (z.B. grenzübergreifender Personennahverkehr) der EU zu erreichen. Dafür reichen lokale Absprachen.

  20. Ja, leider. Scheint es, dass Tschechen und Slowaken noch immer sich in der Lokaiposition sühlen…Soros leistete bei uns volle Arbeit und es zeigte sich, dass bei uns 1989 nicht um Freiheit, sondern um Bananen ging.

    • Ich denke, dem Volk ging es um Freiheit — aber den von Westgeheimdiensten eingeschleusten Profiteuren ging es um etwas ganz anderes.
      Während 1989 klar manches richtige erreicht hat, war es wahrscheinlich eine CIA-Farbrevolution, wie in so vielen anderen Ländern, deren Regierung Soros&Co nicht passt.

  21. Wenn Destruktion ein Erfolg ist!
    Wieder einmal Dank an die Eu!
    Ihr habt euch wieder mal selbst
    demaskiert und das wahre Gesicht
    gezeigt.

  22. Mittlerweile glaube ich, dass die osteuropäischen Staaten durch den Eisernen Vorhang Jahrzehnte von der Entwicklung im Westen abgeschnitten waren, und diese nun verspätet nachholen.
    Ich glaube, dass die PiS und Orban nur Rückzugsgefechte führen, die sie verlieren werden. Osteuropa wird genauso werden wie Westeuropa. Nur etwas später.

    • Entwicklung vs Veränderung
      Entwicklung ist das falsche Wort, denn Entwicklung beschreibt etwas positives (ent-wickeln). Was sich im Westen abgespielt hat, ist eine Veränderung, und zwar zum Schlechten.

  23. Ungarn sollte aus der Nato austreten und wieder eine Gemeinschaft mit Österreich bilden und zwar auf neutraler Grundlage.
    Die Neutralität sichert dann das Überleben.

    • Das wird nicht stattfinden, weil lauter EU-Fanatiker an der Macht sind und in diesem Moloch ihr Heil sehen, statt einmal den Hausverstand einzuschalten.

    • Einer solchen neutralen Gemeinschaft würde sich evtl. auch die Schweiz und Liechtenstein anschliessen — aber der EU zum Glück nicht.

    • Mit Verlaub, aber Österreich ist doch genauso krank und kaputt wie Deutschland! Österreich und Ungarn wäre wie Feuer und Wasser. Das würde nie etwas. Und warum auch, Ungarn wird Österreich in Zukunft sowieso einholen.

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