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Das TV-Duell – Denk ich an Deutschlands „Star“-Journalisten in der Nacht ……

04.09.2017

| Lesedauer: 2 Minuten
Wahlkampf zwischen Platzpatronen-Duell und journalistischem Wattebällchen-Pingpong.

Diese Kolumne hätte ich sogar schreiben können, wenn ich mir das Platzpatronen-Duell Merkel/Schulz nicht angeschaut, sondern in dieser Zeit 90 Minuten lang Sport oder Lektüre betrieben hätte. Aber keine Sorge, lieber Leser, ich habe mir den journalistischen Wattenbällchen-High-Noon namens TV-Duell angetan.

Trotzdem will ich erst einmal sehr grundsätzlich werden. Nach meinem Verständnis ist es der Job und das verfassungsmäßig garantierte Recht der Presse, ja deren Pflicht, real praktizierte Politik nicht nur zu berichten, sondern sie kritisch zu begleiten. Dann wäre sie wirklich und zu Recht die vierte Gewalt im Staate. Andernfalls funktioniert Gewaltenteilung nicht mehr – vor allem nachdem das Parlament aufgehört hat, die Regierung zu kontrollieren, und die Regierung begonnen hat, das Parlament und dessen Regierungskoalition zu kontrollieren. Nun haben wir zu erheblichen Teilen auch noch eine privatrechtlich organisierte und eine öffentlich-rechtliche Presse (sie nennt sich Qualitätspresse), die als Kontrollinstanz ausfällt, weil sie sich wie eine Hofberichterstattungsinstanz von der Regierung diktieren lässt, was und wie oft sie fragen darf.

Wenn solchermaßen die Fäden der eigentlich ersten „Gewalt“ namens Parlament und der „vierten“ Gewalt namens Presse im Bundeskanzleramt zusammenlaufen, liegt der Begriff „total“ oder „totalitär“ in der Luft. Putin, Erdogan und Lukaschenko lassen grüßen – um nur mal lebende Exemplare „gelenkter“ Demokratie zu nennen.

AUßER QUOTEN NICHTS ZU ERWARTEN
Vor dem Duell von Illner, Kloeppel, Maischberger und Strunz
Die Realität ist eine andere. Schlecht für die Verfassung, oder? Rekapitulieren wir: Ein Kanzleramt verweigert ein zweites Kandidatenduell. Ein Kanzleramt nimmt Einfluss auf die Strukturierung des Gespräches. Ja wo sind wir denn? Warum macht die ach so unabhängige Presse nicht einfach das, wozu sie da ist? Warum hat man nicht einfach ein zweites TV-Duell angesetzt? Okay, wenn einer der Kandidaten sich verweigert hätte, dann ist er eben nicht dabei! Natürlich wäre er/sie dabei gewesen, denn ein Fernbleiben hätte einige Prozent an Stimmen gekostet.

Aber zurück zu den „Star“-Journalisten! Brav und zahnlos waren sie. Es kam auch deswegen kein Leben in die Bude, zumal die Amtsinhaberin über mindestens 80 Minuten hinweg die Schlaftablette gab und der Herausforderer sich willentlich oder unwillentlich immer wieder von eigenen Genossen absetzen musste.

TV-DUELL
TV-Duell Merkel/Schulz: Fazit: Eine schreckliche Veranstaltung
Ständig lagen mir Fragen auf der Zunge, die hätten gestellt werden müssen im TV-Duell. Stattdessen: Leitkultur, Fehlanzeige! Griechenland, Fehlanzeige! Kirchenasyl, Fehlanzeige! Was sind denn die „Fluchtursachen“? Doch wohl zu 90 Prozent wirtschaftliche Begehrlichkeiten? Auch hier Fehlanzeige! Kosten der Energiewende, Fehlanzeige! Größenordnung des Familiennachzuges, Fehlanzeige! Man begnügte sich mit Antworten der Art „Diesen Weg werden wir weiterbeschreiten ….“ oder „Daran müssen wir weiterarbeiten ….“ Stattdessen ein gemeinsames Eindreschen auf Trump und natürlich auf Orban, dem man eigentlich dankbar sein müsste, dass er die Grenzen dichtgemacht hat. Wie wäre es hier mit der journalistischen Provokation gewesen? Zum Beispiel der These: Ohne Orban und seine Grenzschließungen gäbe es heute keine Bundeskanzlerin Merkel mehr!

Mein Resümee: Ich hätte doch Sport treiben oder 50 Seiten eines guten Buches lesen sollen. Denn hier traten zwei plus vier Leute auf, die bei mir den Eindruck nährten, wie wenn jetzt schon Koalitionsverhandlungen für eine neue GroKo anstünden. Aber wahrscheinlich will das der deutsche Wahl-Michel so. Er will nicht belästigt werden. Er will ein „weiter so!“ Insofern hat der deutsche Michel die Regierung und den Journalismus, den er verdient. Mein Trost: Immerhin habe ich mir die nachfolgende „Evaluation“ des Duells bei Anne Will mit dem Baron, Müntefering und Gottschalk gespart. So konnte ich wenigstens meinen Erdnusskonsum stoppen, weil ich – siehe diesen Text – in die Tasten greifen musste.

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81 Kommentare

  1. Wir erleben zur Zeit etwas, was es meines Wissen so noch nie gegeben hat: Ein Land – Deutschland – „DDR-isiert“ sich vollkommen freiwillig und fast ohne Widerstand. Freiheit des Denkens scheint in der Wohlstandsgesellschaft mit zu grossen Unbequemlichkeiten verbunden zu sein. Man erträgt sie nicht.
    Und unsere politische Klasse – der Ausdruck „Elite“ verbietet sich eigentlich für dieses pseudointellektuelle Lumpenproletariat – verfällt in Sektiererei. Komplett mit allem Zubehör: Hohepriester, Prediger, Inquisitoren…
    Wenn es nicht so traurig wäre, man müsste als Sozialwissenschaftler frohlocken, ein solches Phänomen beobachten zu dürfen.

  2. …und viel wichtiger noch: Was sagen die Kandidaten zur Zukunft? Welche Visionen haben sie? Welche Ziele? Wie soll die Republik in ein paar Jahren aussehen?

  3. Man findet auf youTube einen ganzen Kanal der AfD mit wunderbaren Mitschnitten aktueller Wahlkampfauftritte. Tolle eloquente Redner, auch unterhalb der Parteiführung. Das sehe ich mir an, um nicht rettungslos in die Depression zu verfallen. Ja, es gibt noch viele gute Leute mit Verstand und Herz in diesem Land. Nicht in den ÖR Anstalten, sondern auf youtube kommen sie zu Wort, weil ihnen die Politik öffentlich den Mund verbietet.
    Auch wenn sie die Zerstörung nicht mehr aufhalten werden, sie geben doch ein Beispiel dafür, daß noch aufrechte Demokraten für etwas kämpfen, an das sie glauben.
    Rein menschlich macht mir das Hoffnung.

  4. Gut beschrieben. Meine „Theorie“ zu Merkels Motivation: Merkel is imSozialismus aufgewachsen, sozialisiert worden und „groß“ geworden. Sie war mehr als eine Mitläufer. Sie war eine Stütze des Systems und hätte sicherlich in der DDR Karriere gemacht. Die freiheitlich demokratische Grundordnung des Klassenfeindes BRD war ihr immer verhaßt. Der Klassenfeind mußte zu jeder Zeit mit allen Mitteln bekämpft werden. Diesen Haß auf unsere freie und freiheitliche Gesellschaft hat sie nie abgelegt und versucht weiterhin alles, um unsere freie Gesellschaft zu beschädigen. Sie hat bereits mehr als den halben Weg zurückgelegt. Ironie der Geschichte aus meiner Sicht: Die ehemaligen Ossis wählen mittlerweile zu über 20 % AFD, wo die ehemaligen Wessi noch nicht einmal bemerkt haben, wie schädlich Merkels Wirken für unsere Gesellschaft ist.

    • Es wird ja immer wieder gern ins Feld geführt, die BRD hätte die DDR einfach übernommen und einkassiert. Ein Vierteljahrhundert später kommt man nicht umhin, seine Meinung noch einmal zu überprüfen. Zumindest politisch scheint mir einiges dafür zu sprechen, dass die DDR zäher ist, als manch einer für möglich gehalten hat.

  5. Ja Herr Ost, da zitieren wir die deutschen Klassiker, eine Kultur die es ja lt. Özugus gar nicht gibt. Man sollte ihr unsere Klassiker täglich um die Ohren hauen, damit sie mal was anderes kennenlernt , denn nach ihrem Spruch scheint sie nur den Koran zu kennen.

  6. Diese schrieb Ich letzte Woche bei Hugo Müller-Vogg,dem ist nichts hinzu zufügen:Old-Man • vor 4 Tagen

    Ich glaube,Ich werde mir das Spektakel bei einer guten Flasche Wein anschauen,aufnahmebereit muss Ich ja nicht sein,denn meine Wahlentscheidung steht schon lange fest.Aber Hexe Kaukau und den Klabautermann in einem Studio,abgehorcht und breit geklopft von der Spitze des Deutschen Meinungsmanipulier Fernsehen ,das wird ein Fest der Sinne!!

    Aber danach denke Ich dann doch wieder,warum hast Du dir das angetan,du alter Zausel!!

    Heute sage Ich mir es dann noch einmal:warum hast Du dir das angetan,du alter Zausel????

    Sie haben mit jedem Wort Recht Herr Kraus!!

  7. Am lustigsten fand ich, wie Merkel, ganz die Kanzlerin, diverse Präsidenten und Organisationen (UN) aufzählte, mit denen sie dies und das besprochen habe und Schulz aus dem Off immer rief „Ja…ja.. genau..ja..“
    Da wirkte er, wie ein Looser, der auf dem Schulhof versucht, in den Kreis der angesagten Schüler vorzudringen und es nicht schafft.
    Wie armseelig die Presse ist, merkte man am Ende, als Herr Klöppel versuchte, das Diktieren der Duell Anzahl, durch einen Witz ins lächerliche zu ziehen.
    Dem schwante wohl, was man da gemacht hat. Was für Pfeiffen. Kein Wunder das die GroKo sich aufführen, wie Gutsherren.

  8. Ich habe das TV-Duell glücklicherweise nicht gesehen. So, wie Sie es beschrieben haben, klingt es auch nicht nach Duell, sondern eher nach Synchronschwimmen.

    In der Art: „‚Mal sehen‘, sprach der Blinde zum Lahmen, ‚es wird schon gehen‘.“

  9. Habe das TV-Duell nicht gesehen, aber laut „Business Insider“ beschwerten sich viele Zuschauer wohl, dass die Moderatoren, besonders Strunz, zu AfD-mäßig gefragt hätten:

    „Auch bei Twitter stieß die Rolle der Moderatoren auf Kritik — vor allem
    die überspitzten Fragen erinnerten viele an die Rhetorik der AfD. Das
    Duell war in die Themenkomplexe Flüchtlingspolitik, Außenpolitik,
    soziale Gerechtigkeit und innere Sicherheit eingeteilt. Besonders bei
    der Flüchtlingspolitik und der inneren Sicherheit hatten viele Zuschauer
    das Gefühl, die AfD habe jetzt schon den Erfolg gefeiert, im TV-Duell
    stark präsent gewesen zu sein.“

    Wenn man mal die Twitter-Accounts anklickt, stellt man fest, dass diese „vielen Zuschauer“ vor allem Spiegel-Redakteure oder DGB-Fuzzis sind. Vermittelt wird einem aber der Eindruck, dass es sich um die Meinung von Otto Normal handelt. Billiger kann man den Leser nicht manipulieren.

    http://www.businessinsider.de/tv-duell-warum-viele-zuschauer-die-moderatoren-so-unertraeglich-fanden-2017-9

  10. “ Ein Kanzleramt verweigert ein zweites Duell, ein Kanzleramt nimmt Einfluß…..“

    diese Liste könnte man endlos weiterführen und ja, wir sind nicht mehr weit entfernt von Erdogan und Putin. Noch werden wir nur verbal beschimpft und ausgegrenzt, aber es ist nur noch ein kleiner Schritt, bis zu türkischen oder russischen Verhältnissen.
    Ich bin mir sicher, Merkel wird auch in Zukunft viel reden,nichts sagen und De und die EU kontinuierlich vor die Wand fahren, bis zum bitteren Ende.
    Wenn wir längst auf ihrem Scherbenhaufen sitzen, schaut sie vielleicht aus Paraguay zu und ist sie dann zufrieden mit ihrem Werk ?

    Der Urfaust endet mit “ Heinrich, mir graut vor dir.“
    Ich würde es auch Merkel ins Gesicht sagen :“ Angela, mir graut vor Dir.“

  11. Sehr gutes Stichwort, Herr Kraus, „Zwei plus vier“. Diesmal war es ein Zwei-plus-vier-Klassentreffen auf einem Boot, das auf Grund gelaufen ist und keiner den anderen der Verantwortung dafür bezichtigen konnte, weil eben alle Anwesenden an der Havarie beteiligt sind. Gesetzesbruch und Nichtaufklärung haben einen Pakt geschlossen.

  12. „Insofern hat der deutsche Michel die Regierung und den Journalismus, den er verdient.“

    Tja, und was ist mit den ‚Micheln‘, die zähneknirschend in unsere ‚Demokratie‘ eingebunden sind?

  13. Eine sicher ganz gut vorbereitet Inszenierung
    bei der die Beteiligten wie üblich ablieferten.
    Jahrelang im Geschäft und in Verhalten und Sprache gecoacht.
    Ein Schauspiel.
    Eine Komödie oder eher ein Trauerspiel, ob der gefundenen Neubesetzung des kaum mehr als durchschnittlich unterhaltsamen Kontrahenten ?
    Wer besser unterhalten werden will, gehe mal wieder ins Theater oder die Oper.
    Oder abends in der Bahnhofstraße spazieren, wenn’s mal was politisches sein soll.

  14. Ich stelle mir gerade vor, auf DDR 2 findet ein „Duell“ zwischen Honecker und Schabowski statt, da bliebe kein Auge trocken.
    Wenn nicht die furchtbaren Verbrechen der Merkel-Clique und der Totalverlust unserer Staatlichkeit hinter dieser surrealen Veranstaltung versteckt würden, dann hätte ich sogar drüber lachen können.

  15. Ich habe die Sendung im Radio gehört. Seit gestern glaube ich, dass Angela Merkel der Prototyp eines Sprachroboters ist, der stundenlang ohne Empathie Phrasen absondert. Herr Schulz plapperte so als Beiwerk dies und das. Alle Probleme wurden letztendlich ausgeklammert, bzw. Fragen zu Problemen weitschweifig umschifft. Die Fragen, die den Bürger und die Zukunft dieses Landes betreffen kamen kaum wirklich vor. Insofern war es ziemlich egal, ob da noch weitere Themenblöcke fehlten. Die Antworten aus dem Raumschiff wären ja immer dieselben gewesen.

    • Im Radio konnten Sie es natürlich nicht sehen, aber es war verräterisch, was passierte, wenn man beide gleichzeitig im Splitscreen sehen konnte. Immer wieder, gefühlt dutzendemal, sah man den jeweils anderen nicken, während der eine seinen Spruch aufsagte.
      Das ist kein Duell, das ist sozialistischer Einheitsbrei.

  16. Das TV-Duell hat Eindeutig gezeigt, dass in wesentlichen Fragen praktisch ungestört am Volk vorbei regiert werden kann.

    Es hängt mit der immer noch funktionierenden Abschottung des Parteiensystems gegen unerwünschte Konkurrenz zusammen. Dieser Machtsicherungsmechanismus beruht auf einer beiderseitigen disziplinierenden Kumpanei von politischer Klasse und meinungsbestimmenden Fernsehsender.

    Solange sich Politik und Medien einig sind (DDR läßt grüßen), gewisse Themen nicht oder nur unter bestimmten Aspekten zu behandeln und keiner politischen Kraft Raum zu geben, die dieses Kartell gefährden könnte, sichern sie gegenseitig ihre Hegemonie.

    Martin Schulz hätte schon längst auffallen müssen, dass Merkel die Union immer mehr in eine Grün-Sozialistische Partei verwandelt hat und somit ein großes Problem für seine SPD herangewachsen ist. Merkel hat die Seele und die Werte der Union an eine Grün-Sozialistische Ideologiepolitik verkauft und verraten….das ist der Preis der Union, den diese bitter (spätestens nach dem Ausscheiden der Merkel aus der Politik) bereuen wird.

  17. …. ich konnte mir die vorgezogene verschwurbelte Koalitionsverhandlung und das dümmlich anbiederne Eindreschen des Herrn Schulz auf Herrn Trump nicht durchgehend ansehen und schaltetet auf den verbleibenen Duellfreien Privatsender Pro7 um. Dort lief sinnigerweise „Edge of tmorrow“. Ein science fiction, in dem die Helden in einer Zeitschleife immer wieder versuchen, das sichere Verderben durch eine relevante Veränderung der Fakten zu verhindern. Leider nur science fiction aber doch ein tolles timing der Programmgestalter.

  18. Nun ja, es gibt schon Erkenntnisse, die man selbst aus dieser Sendung ziehen kann, wenn auch nur in Bestätigung des Bekannten.
    So hörte ich heute morgen im Deutschlandfunk wie Merkel auf den Vorwurf von Schulz, sie habe ohne Absprache mit den europäischen Politikern gehandelt, in etwa folgendes antwortete: Sie habe die Grenzen öffnen müssen, da absehbar gewesen sei, dass es mit Orban zu keiner Einigung gekommen wäre.
    Trotz des ganzen Aufwandes, sich keinerlei Angriffsfläche auszusetzen, – hier hat sich Merkel doch wieder einmal selbst entlarvt.
    Mal ganz abgesehen davon, dass es noch andere Repräsentanten ihrer Länder außer Orban gibt, die von der eigenmächtigen Grenzöffnung Merkels mitbetroffen wurden, – Merkel lässt hier wieder einmal nur ihren eigenen moralischen Imperativ gelten, dem Orban gefälligst hätte folgen sollen. Dass Orbans Argumente mindestens soviel Gültigkeit gehabt haben könnten, wie ihre eigenen, das kommt ihr überhaupt nicht in den Sinn. Wäre es denn für die mentale Verfassung in Deutschland vollkommen undenkbar gewesen, angesichts der Tragweite der Geschehnisse auf eine gemeinsame Meinungsbildung zu setzen, an deren Ende dann auch eine gemeinsame Entscheidung steht?
    Ein paar Tage mehr investiert, eine systematische Auswertung der Situation, eine Abwägung von Handlungsoptionen und deren Folgen zusammen mit den europäischen Partnern wäre nicht nur vernünftig, sondern auch politisch vermittelbar gewesen. Die „Kollateralschäden vor den Grenzen hätten wohl kaum größer sein können, als sie nun im Lande für Jahrzehnte fest installiert sein werden.

  19. Tante Bräsig und Onkel Bräsig haben sich zu einem abendlichen Plausch getroffen, bei dem sie die ärgerlichen Familiengeheimnisse, an denen ihre Familie leidet, tunlichst außen vor ließen. Onkel Bräsig murrte zwar etwas über Tante Bräsigs Dickkopf, mit dem sie herumzuwurschteln pflegt, ohne sich ernsthaft beraten zu lassen. Aber eigentlich war er mit ihr weitgehend einer Meinung, besonders wenn sie beide aus dem Fenster schauten, und sich über die nähere und weitere Nachbarschaft ausließen, die so etwas von bäh ist. Ein Spießeridyll.

  20. Es war eher eine Karnevalssitzung. Mit Merkel im AfD-farbenen Jeckchen. Nur den Walhalla-Marsch haben die weggelassen…

    • und einer schrieb:“ mit Baumarkt Halskette“ Großartig!

  21. ‚warum macht die ach so unabhängige Presse nicht einfach das, wozu sie da ist?‘ Zitat Ende. Tja, man könnte meinen, weil sie nicht mehr unabhängig ist. Insofern lobe ich mir die neueren Publikationen wie TE und den Mut, der die Journalisten antreibt, zum Urverständnis zurück zu finden, sich dem Leser verpflichtet zu fühlen. Es ist sehr zu wünschen, dass es noch mehr Leser/innen geben wird, die das Medien-Geschäftsgebaren durchschauen und sich entsprechend abwenden. Mit großen schönen Bildern – wozu sich gerade kürzlich ein bisher bekanntes Qualitätsmedium entschieden hat, ganz auf Linie mit dem ehemaligen Qualitätsmedium aus dem SPRINGER Verlag – ist es nicht getan (man könnte meinen, die gleichen Grafiker seien am Werk gewesen!). Alles ist so breiig – entsprechend der politischen ‚Kultur‘. Die Frage wäre noch zu klären: was ist (war) Ursache, was Wirkung? Atlantikbrücke?

  22. Na dann habe ich gestern Abend ja alles richtig gemacht. Zuerst las ich bei TE, dann ein interessantes Buch über Schlafstörungen. Als ich so gegen 21:15 die Glotze anwarf in der Hoffnung noch eine interessante Doku über Tiere oder andere Länder zu erwischen, erschrak ich mich fürchterlich. Ich vergaß völlig das nach dem Einschalten immer ARD erscheint, da es auf dem ersten Programmspeicherplatz des Gerätes gespeichert ist. Prompt glotzen mich Mutti und Maddin künstlich grinsend und gleichzeitig gelangweilt an. Ich vernahm in den 30 Sekunden nur inhaltslose Sprechblasen und wusste nicht was zuvor gefragt wurde. War aber auch nicht wichtig. Die Blasen passten so ziemlich auf jede Frage. Ich konnte geradenoch rechtzeitig ausschalten bevor mein Blutdruck durch die Decke ging.

    Meiner Meinung nach hätte einfach eine zweite, eine dritte, eine vierte …. Gesprächsrunde angesetzt werden sollen. Jede Sendung mit eigenem Thema: Fluchtlingskrise, Eurokrise, Kriminalitätsbekämfung, Altersarmut, Bildung und Zukunft unseres Landes….. Und wer nicht kommt bleibt halt da. Fragen werden aus der Bevölkerung entgegengenomen und knallhart gefragt und nachgehakt.

    Von der SPD ist inhaltlich nichts mehr zu erwarten. Bestenfalls über die böse AfD herziehen. (natürlich ohne sie inhaltlich zu stellen). Mutti blubbert um den heissen Brei rum. Hauptsache es wird nichts negatives berichtet und alles in Deutschland läuft bestens dank Muttis Regierungskünste. Der Wahlmichel ist zufrieden weil alles gut ist. Er kann jetzt erst mal weiter verdrängen und sich um wichtigeres kümmern. Schliesslich ist Herbst und der Garten muss aufgeräumt werden.

    Was macht eigentlich der Gottschalk bei der unparteiischen Anne Will? Da hätte doch gleich eine Laberrunde mit Gottschalk, Lothar Matthäus, Kader Loth und der Gewinnerin von Germanys Next Topmodel ins Leben rufen können. Wäre inhaltlich bestimmt das gleiche Niveau.

    Danke Herr Kraus, das Sie sich das gestern Abend für die TE-Leserschaft angetan haben. Sie haben uns sehr viel Leid erspart.

    • Ich konnte nicht anders.(Kabel 1) Ich stehe zu meinen old school heroes.
      Die haben gute schlagkräftige Argumente.
      Terence Hill & Bud Spencer
      Und das Beste, es gewinnen immer die Richtigen.

      • Es hat seine Vorteile, wenn man nicht journalistisch in Sachen Bundestagswahl tätig werden muss, weil man seinen Beruf ausübt und sich sein täglich Brot damit verdienen muss. Ich durfte auch nach fast unerträglichen 15 Minuten umschalten und mir – kaum weniger schwachsinnig, aber weitaus unterhaltender – ansehen, wie Tom Cruise – diesmal mit Hilfe von Emily Blunt – wieder einmal die Welt gerettet hat!
        Erst danach schaltete ich noch einmal für ein paar Minuten zurück – da war dann schon das Anne-Will-Geplapper dran – um mir das zu erwartende Ergebnis anzusehen und genau da wurden die Umfrageergebnisse bekanntgegeben: Mutti wird’s wieder machen, sagen angeblich die Fernsehzuschauer…
        Und dann hatte ich für den Abend endgültig genug und ich habe lieber Musik gehört!
        Am Wahlabend werde ich mir dann mit Genuss die langen Gesichter ansehen, wenn die Auszählungen zu ganz anderen als den erwarteten Ergebnissen führen.

    • Sagen Sie, bitte, nichts Schlechtes über Gottschalk.
      Das Beste des ganzen Abends war für mich Gottschalks Bemerkung:
      “ Er (Gabriel) hat die Dornenkrone an Schulz weitergegeben.“
      Da wurden doch alle längst Entschlummerten wieder wach.

  23. „Was sind denn die „Fluchtursachen“? Doch wohl zu 90 Prozent wirtschaftliche Begehrlichkeiten?“

    Treffer! Fluchtmigranten, die in Libyen, also meist vor der Beratung durch NGOs bzw. deutsche Behörden, von der International Organization for Migration (IOM) befragt werden, sagen das auch ganz offen und freiwillig.

    „Drivers of Migration: Reasons for Leaving Countries of Origin

    The majority of respondents (91%) reported having left their countries of origin due to economic reasons, which could include poverty and lack of access to livelihood opportunities. 5% reported war, conflict, insecurity or political reasons for leaving and 2% reported limited access to basic services. The remaining 2% reported other reasons for leaving.“

    Bei einer der Einreise in die EU vorgelagerten Prüfung der Asylgründe, wie u.a. von den USA und Kanada praktiziert, würden also mindestens 91, eher aber 95 Prozent der Anträge als unbegründet abgewiesen.

    Auch die Zusammensetzung nach Geschlechtern kann die IOM, im Gegensatz zu deutschen Behörden, sehr genau benennen:

    „Migrant Demographics

    Out of the 393,652 migrants identified 93% were reported as adults and 7% as minors. The majority of adult migrants were reported as male (89%) and the remaining 11% as female. Of the minors, 63% were reported as accompanied and 37% as unaccompanied.“

    Postfaktisch ist die Asyldebatte also in der Tat, aber nicht so, wie man es uns immer wieder eintrichtern möchte. Die Fakten werden sogar dann ignoriert, wenn sie von Organisationen stammen, deren erklärtes Ziel der Schutz der Migranten ist.

    Kein Wunder, dass weder Merkel noch Schulz jemals zu diesen Fakten befragt werden, denn die Groko wurde und wird von den ÖR-Medien und nahezu allen Zeitungen gerade für das Ignorieren eben dieser Fakten gefeiert.

    Quelle der Zitate:
    http://www.globaldtm.info/dtm-libya-migrant-report-information-package-11-june-july-2017/

    • In der Bundesregierung wird eben nicht nur palavert, sondern Handeln ist die Maxime. Man hat natürlich die von Ihnen zitierten Zahlen nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern auch gleich einen Plan gefasst, wie hier Abhilfe zu schaffen ist – Familiennachzug ist das Mittel der Wahl, um die aufgezeigten Diskrepanzen im Alters- und Geschlechterverhältnis zu beheben. Und da wird nicht lange gefackelt, sondern umgesetzt. Bis Ende 2018 bin ich da zuversichtlich, dass unsere neue/alte Regierung in dieser misslichen Angelegenheit Abhilfe geschaffen hat. Nebenbei offenbaren Ihre Zahlen eine weiteres Problem: Bei 89 % Männern und 11 % Frauen frage ich mich, wo denn die ganzen Transgender abgeblieben sind? Wegdiskriminiert? Oder wäre es möglich, dass es in den Fluchtregionen tatsächlich keine 60 Geschlechter geben sollte?

      • ;-)) Danke!

  24. Frage: Wie bezeichnet man die Staatsform, in der eine Regierung 1. das Parlament, 2. die Medien und 3. zumindest die obersten Bundesgerichte kontrolliert?

    • Die Basis für die Staatsform, die Sie suchen, ist in jedem Fall die so genannte freiheitlich-demokratische Grundordnung.

      Freiheitlich, weil das Machtprinzip weitreichend auslegungsfähig ist.
      Demokratisch, weil eine Minderheit sich als Souverän verstehen darf.
      Grundordnung, weil die Ordnung im Grunde auch aufgehoben werden darf.

      Die demokratische Diktatur gilt deshalb als die modernste Staatsform. Die so genannte Deutsche Demokratische Diktatur (DDD, auch 3D genannt) ging aus dem Zusammenschluss zweier gesellschaftlicher Experimente, BRD und DDR, hervor, die, jedes für sich, zum einen nicht überlebenswillig bzw. zum anderen nicht überlebensfähig waren. Die einen wollten die Diktatur, die anderen die Bananen.

      • Grandiose Erklärung!

      • Man dankt. Grüße.

  25. Es gibt nur einen Nenner für solche Schwafel-Sendungen:

    1. September 2013 Frau Merkel
    „Mit mir wird es keine PKW Maut geben“

    1. September 2014
    Nach Wiederstand von Teilen der CDU spricht Merkel ein Machtwort für die
    Maut: „Sie steht im Koalitionsvertrag, und sie wird kommen.“

    Ein kluger Wähler gibt auf die Äußerungen nichts, die ihnen Politiker einsäuseln. Es ist nichts wert, hat keine Substanz und dient nur dazu, die Wähler für dumm zu verkaufen.
    Wenn ein Politiker für seine gebrochene Versprechungen persönlich die Konsequenzen tragen müsste, finanziell wie persönliche Haftung, dann könnte man über den Wert solcher Sendungen noch diskutieren.

    Keiner würde bei einen Chef anfangen der ihm säuselnt sagt. Mit mir wirst Du im 2. Jahr das dreifache verdienen. Und er bekommt keinen Cent merh er hat sogar noch mehr Abgaben zu zahlen. Der Wähler (Angestellte) wird bestimmt erneut sich bei ihm einstellen lassen.

  26. willkommen in der DDR 3.0, nennen wir das Kind doch einfach beim Namen, …es ist Propaganda.

    Der Michel schläft nicht, ihm ist es egal, es juckt in alles nicht mehr, Kriminalität, Energiewende, Euro/Zinsen, u.s.w…., Merkel wird wieder Chefin und die Abwicklung dieses Landes incl. des Staatsvolkes (falls dieses noch existiert) geht weiter und weiter ,..(ob Schulz oder Merkel, scheißegal)

    .. ins geheim denke ich manchmal vielleicht wäre es besser gewesen Orban und die anderen hätten die Grenzen nicht zu gemacht, sondern alles offen gelassen,..und Italien, Griechenland, Türkei u.a..würden uns Ihre Flüchtlinge schicken u.s.w…, dann würde die Abwicklung schneller gehen ! – auch im Interesse unserer Nachbarvölker !

  27. Gerade eben, um 09.20 Uhr im Laufband bei n-tv: „Beide Kandidaten (Merkel u. Schulz) lehnen Rente mit 70 ab.“ Das heißt dann wohl, daß wir uns schon mal darauf einstellen können, bis 72 oder 74 zu arbeiten?

    • wie war das damals noch mit der Mehrwertsteuer? Der eine oder andere mag sich noch erinnern…

      • 0+2=3 oder so ähnlich.

  28. Vielen Dank für diesen Kommentar. Genau auf den Punkt gebracht.
    Außerdem war das Ganze beste Wahlhilfe für die AFD.

  29. In WDR2 sprach eine Journalistin vorhin von einem lebendigen Duell. Da hinterfrage ich aber nun wirklich die journalistische Kompetenz. Dieses Duell, was keines war, hat für mich nur Verlierer. Merkel, Schulz, die journalistischen Fragesteller, die Bürgerinnen und Bürger sowie letztendlich die Demokratie. Einfach nur traurig….

  30. Wenn es richtig wäre, dass jedes Volk tatsächlich immer die Regierung bekäme, die es verdient, wäre es um die Verdienste des deutsche Volks wohl nicht so gut bestellt.
    Wenn diese Satz überhaupt jemals Gültigkeit hat, dann vielleicht sehr langfristig. Dazwischen ist es wie mit den Marktgleichgewichten. In der Theorie immer gegeben, in der Praxis erhebliche und auch langfristige Abweichungen.
    Die meisten haben leider noch nicht begriffen, dass die Politik bezüglich Rechtsstaat und Demokratie seit einiger Zeit mit dem Tischtuchtrick arbeitet. Das geht alles so schnell und geräuschlos, dass der politisch nicht so interessierte, arbeitende Durchschnittsdeutsche den Ernst der Lage noch gar nicht erkannt hat. Zumal ihn die vierte Gewalt bei derartigen Erkenntnissen ja nicht gerade unterstützt. Und diejenigen, die es begriffen haben, stellen frustriert fest, dass es mit wirklich handfesten Alternativen auch nicht so weit her ist.

  31. Herrlich dieser Fernsehabend!
    Kuschelnd mit meiner Frau, die Mediathek der ARD mit einer schönen Reise-Doku
    genutzt und anschließend Netflix für eine Komödie gewählt.
    Alles gut, gehen sie weiter.

  32. Neben einer wie zu erwarten grottenschlechten schauspielerischen
    Leistung von Frau M. ein Lehrstück darin, wie man in 90 Min. praktisch
    nichts sagen und nichts relevantes hartnäckig erfragen kann und den Zuschauer für dumm und blöd erklärt und ihn in
    diesem Zustand auch belassen will. Und eben auch, wie man mit so etwas
    Groteskem und Absurden auch noch in ein paar Wochen durchkommt. Und am Schluß feiern sich alle wie gehabt selbst, die beiden jeder für sich und die vier sowieso gemeinsam. Gut gemacht, Auftrag erfüllt. Eines
    hat diese Sendung jedoch gezeigt, einerseits die klare Ansage eines
    eiskalten und gnadenlosen „Weiter So“ der Kanzlerin nach der BTW und
    andererseits das hilflose Angebiedere des vermeintlichen
    „Herausforderers“, bei dem sich jeder SPD-Wähler und jedes Mitglied in
    Grund und Boden schämen oder vor Wut schäumen müßte. Es ist ein Skandal
    und eine Schande, was hierzulande Politik und Parteien mit dem Bürger
    machen und sich Macht und die lukrativen Posten und Pöstchen sichern.

    • Die Bürger lassen sich das leider mehrheitlich gefallen.

      • Die Bürger können diesem Unsinn am Wahltag eine Absage erteilen, indem sie für die AfD stimmen.

        Vermutlich wird das aber nicht in einem wirksamen Umfang geschehen. Und sie haben ganz Recht: Wer nicht dagegen stimmt, macht mit.

    • Ein Schlüsselsatz aus dem NZZ-Artikel: „Er war von allem Anfang an der falsche Kandidat, um Merkel zu schlagen, weil er inhaltlich nahezu ihr Klon ist.“ Es begegneten sich zwei Klone, die weiter in den Machtzirkeln bleiben wolle.

      • Streiche Klone setze Clowns

  33. Lupenreiner Sozialismus, was will man erwarten. DDR läßt grüßen.

    • ich glaube mit lupenreiner Sozialismus tun Sie Merkel, Schulz, Klöppel & Co einen gefallen, …das war schon Marxismus im Endstadium !

  34. Der Abend hatte drei Verlierer: MERKEL,SCHULZ,MODERATOREN:
    Also es soll so weitergehen.Wo waren Altersarmut,Mieterhöhung,Sicherheit etc. ?
    Nach dem nichtssagenden Wattebauschgeschwurbel wird wohl die AFD der
    Gewiiner sein !

  35. Schulz hätte diesem, vom Kanzleramt diktierten Duell nie zustimmen dürfen. Statt dessen hätte er sich an die Wähler wenden sollen mit einem klaren Statement, dass Merkel die Aufarbeitung von 12 Jahren Regierung und einen ausführlichen Diskurs über die Zukunft des Landes verweigert.

    Er hätte klar stellen müssen, dass das Kanzleramt auf erpresserische Art und Weise Einfluß nimmt auf die TV-Sender und er, als wahrer Demokrat, diese totalitäre Handlungsweise nicht unterstützt.

    Er hielt den Beweis in den Händen, dass Merkel versucht die deutsche Demokratie in ein totalitäres System umzuwandeln, welches nicht nur das Parlament missachtet, sondern auch den Medien vorschreibt, wie sie ein TV-Duell durchzuführen haben. Er hätte sich als Retter der Demokratie stilisieren können mit der Einsicht, dass auch die SPD oft versagt hat und sich von Merkel manipulieren ließ. Aber, so hätte er klar stellen können, „wir haben verstanden“.

    Unabhängig von allen Inhalten, hätte er Merkel als wahre Undemokratin an die Wand nageln können. Warum tat er es nicht? Weil er genau so tickt und das Volk auch für ihn einfach nur noch Stimmvieh ist. Auch er ist so in seiner Blase verfangen, dass er die Chancen nicht sah.

    Mit solchen Leuten hat unsere Demokratie fertig!

    • Werter Mick, was soll Schulz denn machen? Er war in Brüssel als Spitzenfunktionär einer der Antreiber der aktuellen Lage in Europa und Deutschland. Seine Partei war und ist Teil des Merkelschen Machtapparates, ihres Tun und Handelns in den letzten 4 Jahren. Er und die SPD sind aktiver Teil des Systems und der Probleme unseres Landes. Sein persönliches Problem und Dilemma ist daher nur, das alles bestmöglich zu kaschieren, ohne sich und der SPD die Chancen für ein „Weiter So“ zusammen mit Merkel nach der BTW zu verbauen. Der Mann kann also gar nicht anders und will es ja auch nicht, wie das Wohlfühl-„Duell“ gezeigt hat.

    • Natürlich hätte er das machen sollen. Das setzte aber voraus, dass er aus einem anderen Holz geschnitzt wäre als Merkel, dass er Rückgrat hat, dass er einen Ar… in der Hose hat und wirklich etwas anders machen will. Da er aber der gleichen Politikerkaste angehört und nur unter einer anderen Fahne marschiert, macht er es nicht, denn es könnte ja auch unbequeme Folgen haben.

      • So sehr ich Gerhard Schröder nicht mag, aber der hätte sich das nicht diktieren lassen.
        Man mag über Gas Gerd denken was man will, bei all seinen Fehlern, aber der war ein Macher. Auch wenn er das Falsche gemacht hat.

      • Ich glaube allerdings auch, daß Schröder dem Terror und den Glücksritter nicht die Grenzen geöffnet hätte. Ein Selfie mit einem sog. Flüchtling hätte es mit ihm ebenfalls nie gegeben. Und er hatte Recht als er sagte:“ Sie kann es nicht.“

    • Chulz möchte aber weiterhin am Katzentisch „mitregieren“.
      Wo sollte er denn sonst weiterverwendet oder „entsorgt“ werden.
      Zurück nach Würselen kann er auch nicht.

    • Das Problem ist aber: Schulz Partei regiert derzeit mit Merkel und es ist nicht auszuschließen, dass es wieder auf eine GroKo hinausläuft.
      Haben Sie nicht bemerkt, dass die sich dauernd einig waren?
      Schulz wird also den Teufel tun und sich die Posten verbauen. Der weiß doch auch längst, das es maximal zum Schildknappen reicht, bei ihrer Majestät.
      Traurig, aber so ist es nun mal.

      • Vermutlich spekuliert Schulz bereits auf den Posen eines Außenministers. Da will er sich die freundliche Zuwendung Merkels nicht kaputt machen.
        Wenn du mir nicht wehtust, schone ich dich auch!
        Und unsere freie Presse macht den Diener dazu.

  36. Eine Natio, die bei der Wahl des Staatsoberhauptes diese zwei Gestalten als einzige Möglichkeit hat, ist mitleiderregend. Das ist nicht besser als Trump vs. Clinton in sediert.

  37. Mit ähnlichen Positionen kann man eben nicht in eine Auseinandersetzung gehen. Deuschland hätte besseres verdient. Eine andere Wirtschaftspolitik, andere Energiepolitik, andere Flüchtlingspolitik. Mehr mit der EU abgestimmt. Schade. Für mich war das nichts! Ich muss weitersuchen!

  38. Kasperlestheater der übelsten Sorte mit Moderatoren die sich dieses Pöstchen irgendwie ergattert haben und dafür mit Zwangsgebühren (bei den ö.r.) zugesch….werden. Die Unterwürfigkeit der Hofberichterstatter war nicht zu übersehen. Es ist ziemlich egal welche Partei am 24.09. gewählt wird. Für den Wähler ändert sich nichts. Ob rot oder schwarz, völlig egal. In seiner Verzweiflung wird der Wähler der FDP wieder in den Bundestag verhelfen. Dann ist die Katastrophe perfekt. finis germaniae.

  39. Ich hatte mir mehr erwartet von diesem sogenannten Duell. Den drängendsten Fragen unserer Zeit wurde nur mit den üblichen Floskeln und Ausflüchten begegnet. Frau Merkel in ihrer typisch beruhigenden Art, war vor allem darum besorgt keine Wähler mehr zu verlieren, während Herr Schulz krampfhaft versuchte seine letzte Chance zu nutzen und die Kanzlerin in Bedrängnis zu bringen, was aber praktisch nicht wirklich gelang. Wichtige Themen für Unentschlossene wie zum Beispiel Bildung, Digitalisierung und Energiewende wurden so gut wie gar nicht angesprochen.
    …ich habe die Sendung nicht gesehen, aber ist mein Kommentar zutreffend?

  40. Vielen Dank für die Zusammmenfassung. Wie ich mir vorher schon dachte, war das Endspiel um die Volleyball-EM der Männer zwischen D und Russland spannender. Ein Tie-Break war beim TV-Duell nicht zu erwarten.

  41. Wer will denn schon hören, was die Opposition will? Lieb Vaterland, magst ruhig sein.

  42. ARD und ZDF wie die anderen Öffentlich-Rechtlichen sind mit der GEZ von der Politik abhängig und damit erpressbar. Schließlich hat die Politik das Zwangsgebührenfinanzierungsgesetz GEZ eingeführt von denen die Öffentlich-Rechtlichen Leben.
    Die Öffentlich-Rechtlichen sind mit der GEZ somit zum Propgandafunk der Regierung verkommen….eine Propganda die von uns Steuerzahlern/Deutsches Volk auch noch finanziert wird. Das GEZ ist das Problem der Deutschen Medienlandschaft! Die AfD ist die einzige Partei die diesen Übel = GEZ an den Kragen gehen will und eine Abschaffung fordert…..die auch DRINGEND NOTWENDIG ist, wenn man nicht wie in Weißrussland oder Nordkorea nur noch staatlich gelenkte Medien (Propaganda) zu sehen und zu hören bekommen will.

  43. Keiner stellte die Frage zu Merkels Grundgesetzbruch! Oder zum EUGH-Urteil, das bescheinigte, dass durch Merkel auch EU-Recht gebrochen wurde.
    Das sagt sehr vielt über die Fragesteller und das vorangegangene „Gespräch“!

    • Es war alles nach meiner Meinung ein abgekartetes Spiel, wie man so sagt.

    • Es wurden laut Bundesanwaltschaft doch erst 1000 Anzeigen gegen Frau Merkel abgewiesen. So lange sie mehr Facebook-Likes als Anzeigen hat, kann man da leider nichts machen.

  44. Wulf muss ja traurig sein, er hat sein Eingreifen in die „4. Gewalt“ mit dem Leben (als BuPrä) bezahlen müssen und seine Parteigenossin darf das. Quod licet…?

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