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Generation Schneeflocke

Das Mathe-Abitur war angeblich zu schwer

07.05.2019

| Lesedauer: 2 Minuten
Und schon haben wir nach dem Urbild der „Fridays-for-Future“-Demos eine Art Bewegung „Mondays-for-Maths-Success“. Man weiß mittlerweile, dass man mit Infantilisierung und Hysterisierung von Anliegen Erfolg hat.

Dass das Abitur in Deutschland zur Discounter-Ware verkommt, ist längst bekannt. Der wahre Mensch beginnt ja angeblich erst mit Abitur und Eintritt ins Studium. Dieser Haltung folgen die Realitäten: Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich die Zahl der jährlichen Studienanfänger von damals rund 260.000 auf aktuell gut 500.000 verdoppelt; seit 2014 gibt es pro Jahr mehr junge Leute, die ein Studium beginnen, als junge Leute, die eine berufliche Bildung qua Lehre anfangen. Wie ausgeprägt die Schieflagen sind, zeigt zugleich die Tatsache, dass wir 330 Berufsbildungsordnungen und etwa 18.000 Studienordnungen haben.

Folge: Der Fachkräftemangel ist zum ernsten volkswirtschaftlichen Problem geworden, das Abitur gilt als Standardabschluss. Die Hochschulen aber müssen für Studierberechtigte – was etwas anderes ist als Studierbefähigte – mittlerweile etwa in Mathematik Liftkurse einrichten, damit die jungen Studiosi überhaupt in die Anfangsveranstaltungen der Studienfächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technikwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie hineinfinden.

Kein Wunder, wenn immer mehr junge Leute und deren Eltern daraus trotzdem ein Abitur-Vollkasko-Recht ableiten. Die Parteien und Regierungen nutzen diese Attitüde, indem sie brav Curling-Bildungspolitik betreiben. Will sagen: Der Weg zu Abitur und Studium wird immer mehr geglättet, auf dass doch ja keiner stolpere oder hängenbleibe. Die steigenden Gymnasiasten- und Abiturientenquoten und die immer besser gewordenen Abiturnoten sind Ergebnisse dieser Politik. Obendrein gibt es immer mehr „Einser“-Abiturzeugnisse. Die Landesschnitte beim Abitur bewegen sich dort, wo früher ein Spitzenabitur lag: zwischen den Noten 2,10 und 2,50. Gymnasien mit einem Abiturschnitt von 2,0 oder gar 1,9 sind keine Seltenheit mehr.

Bei so viel Gefälligkeits- und Erleichterungspädagogik kann es doch bitte nicht angehen, dass plötzlich geringfügig anspruchsvollere Abituraufgaben, zum Beispiel in Mathematik, gestellt werden! So geschehen soeben beim teilweise bundesweit einheitlichen Mathematikabitur. Tausende von „Abiturienten“ protestieren derzeit qua Digitalpetitionen gegen die Abiturprüfung. In Bayern sollen es bereits 60.000 (bei 36.000 Abiturienten) sein. Die Politik kuscht, verspricht Aufklärung. Ohne die Korrektur und Bewertung der abgelieferten Arbeiten abzuwarten, stellen sich Oppositionsparteien, Grundschul-Organisationen (!) und nicht wenige Medien an die Seite der „Petenten“. Und schon haben wir nach dem Urbild der „Fridays-for-Future“-Demos eine Art Bewegung „Mondays-for-Maths-Success“. Man weiß mittlerweile, dass man mit Infantilisierung und Hysterisierung von Anliegen Erfolg hat.

Was aber ist der Hintergrund der Aufregung – in Bayern, Niedersachsen, Hamburg und andernorts? Die Abituransprüche in Mathematik waren in den letzten Jahren sukzessive heruntergefahren worden. Weil angehende Abiturienten sich gerne an früheren Prüfungsaufgaben erproben, meinten sie, die weiche Welle werde fortgesetzt. Dann kommen plötzlich geringfügig schwieriger Aufgaben, und man gerät aus dem Häuschen.

Aber piano! Alle erfahrenen Gymnasialdirektoren und Mathematiklehrer, die der Autor dieser Kolumne befragte, bestätigten: Die gestellten Aufgaben entsprechen den Lehrplänen und damit dem Mathematikunterricht der gymnasialen Oberstufe. Nur sind sie eben eine Spur anspruchsvoller ausgefallen.

Was sagt uns das? Die Ursachen liegen weiter zurück. Hier gilt, was bereits in der Kleinkindziehung gilt: Sind Eltern permanent zu großzügig, werden die Ansprüche der Kinder an deren Großzügigkeit immer weiter ausgedehnt. Siehe den berühmten Finger und die ganze Hand! Die Hysterisierung schulischer Ansprüche durch die Adressaten von Bildung zeigt aber auch, was junge Leute heutzutage unter „Recht“ verstehen und wie selbstverständlich meinen, in Anspruch nehmen zu können – nämlich nicht nur ein Recht auf Abitur, sondern ein Recht auf ein Spitzenabitur, mag es auch noch so inflationär vergeben werden. Und so schreiben sie denn via What’s-App-Gruppen: „Leute, unterschreiben, egal, ob zu schwer oder nicht – Hauptsache bessere Note …!“

Ja, das ist sie, die Generation Schneeflocke, in den USA „Generation Snowflakes“: Jugendliche, die – von Helikoptereltern gepampert aufwachsen – noch nie haben erfahren müssen, dass etwas nicht nach ihrer Vorstellung geht. Mit einer solchen Jugend ist kein Staat zu machen, auch wenn der Staat qua Bildungspolitik populistisch meint, das sei die Zukunft.

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73 Kommentare

  1. Der Fisch stinkt immer auch vom Kopf her. Das geht schon in der Grundschule los, wo „jeder mitgenommen werden muss“. Ob er will oder nicht (meist eher die Eltern , die nicht wollen). Schon hier wird der Leistungsgedanken desavouiert.

    Das geht aber schon bei den Lehrkräften los. Ich erinnere mich an Tests in der 2. Klasse unseres Sohnes, die im Mai noch nicht korrigiert und zurückgegeben waren.

    Sind da schon super Vorbilder , unsere Grundschullehrerinnen. Wie sollen Kinder da sorgfältiges und schnelles Arbeiten lernen?

  2. Es war (wohl) nicht zu schwer, es war zu viel! Kaum zu schaffen in der vorgegeben Zeit.

  3. Wie wäre es mit:
    Mohammeds for Mathe Abi?
    Da können die zukünftigen Leistungsträger unserer Gesellschaft mal zeigen, dass sie nicht nur in der Moschee den Worten des Imans lauschen, sondern auch toll in Mathematik sind.
    Das wäre doch was…..

  4. Schwurbel- und Plapperwissenschaften sind gefragt. Politik – Rechtsextremisten- Forscher, Antisemitismusforscher, Islamwissenschaftler, Parteienforscher, Studienmacher und Talkshow- Experten aller Art werden gebraucht. Naturwissenschaften wozu? Steht alles in Google, in Wikipedia und im Computer. Nachdenken, Logik, Zusammenhänge erfassen, akribische Arbeit, präzises Arbeiten. Sachargumente austauschen? Wozu ? Das stört nur. – Ich warte nur noch auf die Schülerproteste: Deutsch – Abitur zu schwer. Aber es darf ja jeder schreiben wie er will. Du gucken.
    Im Straßenbild: Junge Mutter starrt auf ihr Handy: Kind im Kinderwagen. Es sucht verzweifelt Blickkontakt. Junger Vater mit Kopfhörer und Handy daneben. Das Kind greint herum. Mutter reagiert und gibt dem Kind sein Spielzeug – ein Handy mit bunten Bildchen und Icons. Harmonie – und ein künftiger Abiturient wächst heran..
    DEUTSCHLAND schafft sich ab. Erst die Sprache, dann die Kultur und den Rest von ganz alleine.

  5. Vielleicht sind wir ja auch bald soweit, dass das Abi wie früher der Trabi im Osten bei der Geburt bestellt und mit 18 dann geliefert wird. Grips ist in diesem Land eh nicht mehr gefragt, da störend für die Politik. Mathebüffeln war wohl immer freitags eingeplant und fiel deshalb aus?

  6. Zugegeben: Mathematik ist ein ungeliebtes Fach. Allerdings sollte auch nicht der Anteil der Lehrer an der Misere verschwiegen werden. Ich hatte das Glück in den letzten Klassen des (westdeutschen) Gymnasiums einen solchen zu haben, der – man höre und staune – für das Fach begeistern konnte. Eine vielleicht seltene Begabung – aber leider später als Professor an die Universität weggelobt. Der Grund war sicher, dass er „Verstehen“ vermitteln konnte, etwas, was viele in diesem Fach nicht vermuten. Es herrscht ein Eindrillen von vorgegebenen Mustern vor – ein Vorteil der DDR-Schulbüchern war: die starke Beweisorientierung. Wir schafften uns für einen Leistungskurs privat ein Schulbuch aus der DDR an (war ja recht preiswert) – Kommentar des Lehrers: über die Marx-Lenin-Zitate könnt ihr weglesen, sonst ist alles gut zu gebrauchen. Wahrscheinlich ist es Ihnen ähnlich gegangen. Der unbeabsichtigte pädagogische Nutzen : man lernt fachlichen Kern von ideologischem Geschnatter zu unterscheiden. Wäre auch gerade heute lebenswichtig, wo Politiker offenbar nicht wissen, wieviel Nullen eine Million hat.

  7. Mathematik ist nicht verhandelbar, läßt keinen psychologischen Verhandlungs- und Debattierspielraum, auch mit seichtem Gerechtigkeitsgequatsche und Klimavisionen kommt man hier nicht weiter, ebensowenig wie mit emotionaler Erpressung von Eltern oder Lehrkörpern oder Verweise auf rassistische Ausgrenzung.
    Bei Mathematik gilt einfach nur logisches und folgerichtiges Denken und die Anwendung von Formeln und erlernten Grundlagen.
    Kein Wunder, dass die überwiegenden Schmalspurabiturienten aus allen Wolken fallen, wenn tatsächlich einmal ein wirklicher Leistungsanspruch an diese herangetragen wird. Das sind sie nicht gewöhnt.

  8. Ich habe 1990 den Realschulabschluss mit Quali gemacht. Ich hab mir die Aufgaben angeguckt – ich wäre da mit Sicherheit durchgekommen. Die Aufgabe vom Rummel kann man mit binomischen Formeln erledigen, das war Klasse 7. Die Kurvendiskussion war in Klasse 10, das hatten wir auch. Bei den Wahrscheinlichkeitsrechnungen hätte ich nichts schreiben können, das hatten wir nicht. Aber den Rest konnte man ableiten, herleiten, Formeln umstellen…

  9. Auf web.de erschien erst kürzlich ein Artikel, der zu Ihrem Thema
    paßt, wie die viel zitierte Faust aufs Auge, lieber Herr Kraus:
    „Wattebausch-Trainer gewinnen keine Meisterschaft. Was Bayern
    München Borussia Dortmund voraushat.“ Über das von Ihnen hier
    behandelte aktuelle Abitur-Schaukelpferd kann man eigentlich nur
    sagen: „Alles wie gehabt.“ Die große Bildungssause scheint noch lange
    nicht ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Dieses Thema läßt mich
    immer sofort an Peter Maffay denken. Der bekam tatsächlich noch
    sieben Brücken zusammen, über die man in Deutschland gehen kann.
    Ohne rot werden zu müssen. Das und ähnlicheswird man in nicht allzu
    langer Zukunft wohl nur noch in Geschichtsbüchern lesen.

  10. Und bald auch auf einem Marktplatz Ihrer Stadt: „Thursdays for bedingungsloses Grundabitur“. Die neue Generation der Raketenforscher und Gehirnchirurgen wird dort die Abschaffung jedweden Prüfungszwangs in allen Schulen fordern und einen garantierten Minimum-Abi-Schnitt von wenigstens 2,0 für alle Gymnasiasten.

  11. Für den Einzelfall bleibt das ziemlich egal, denn die Spreizung bleibt doch. Es wird in Zukunft gescheiterte Abiturienten als Metzgereifachverkäufer geben und den Top-Einstieg (mit gutem Einstiegsgehalt) in der Industrie in Trainee- und andere Förderprogramme gibt es nur mit Promotion und MBA oben drauf. Meistens noch gesiebt durch ein hartes Assessment. Der Durchschnittsbachelor steht im harten Wettbewerb mit vielen, muss ein mieses Einstiegsgehalt schlucken und landet häufig auch noch bei den Ausbeutern der Zeitarbeitsfirmen. Vielen Snowflakes der Erbengeneration scheint das aber eh alles egal zu sein.

    Das Problemfeld ist die Forschung. Hier bringt uns nur ein Netz von sehr gut ausgebildeten Hochbegabten voran und viele davon werden im Bildungsmatsch unterfordert unter ihrem Potenzial enden. In der Forschung hängen uns die hungrigen Asiaten im Moment ab.

    • Leider gingen die Hochbegabten in D schon immer unter. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern, weil sich ein Hochbegabter eben dadurch auszeichnet, das ihm oder ihr eben kaum einer in seinen Gedankengängen folgen kann und die Lehrer dann lieber mal behaupten der Schüler sei faul als sich mit dem Inhalt des Gelieferten stärker auseinanderzusetzen als es mit dem Erwartungshorizont zu vergleichen. Was da nicht drinsteht ist dann eben falsch. So siebt man aber zuverlässig nicht nur alle raus die mit sturem Bulimie-Pauken ohne Rückfragen und Verständnis nicht viel anfangen können, egal aus welchen Gründen, sondern immer auch die, die eben schon 3 Schritte weiter sind im Kopf und zu neuen, innovativen Schlüssen kommen. Ja, sowas passiert auch in Mathe! Ein Kind errechnet die korrekte Lösung bekommt aber dennoch nicht die volle Punktzahl, weil es durch seine Begabung nicht sklavisch den gezeigten Rechenweg durchgehechelt hat, sondern von selbst auf einen Anderen, genauso gültigen aus der höheren Mathematik gestoßen ist! Selbst miterlebt 1995 und genauso 2012.
      Begabung wird in Deutschland bestenfalls durch schnöden Zufall entdeckt, manchmal sogar weil einLehrer ein Kind zum IQ Test schickt wegen Verdacht auf Bedarf nach Sonderförderung wegen Mangelbegabung! Ich habe eine Freundin die solche Tests auf Anfrage durchführt. Viel zu oft hat sie überdurchschnittlich intelligente Menschen vor sich sitzen, die aber geschickt wurden weil sie angeblich zu dumm sind die ‚richtigen‘ Lösungen zu liefern. Auch die Klugem selbst zweifeln an sich, weil sie selten jemanden treffen der überhaupt in der Lage ist zu verstehen wovon sie reden. Wenn die Erkentniss dann kommt, freut man sich nicht etwa die Chance zu bekommen Nutznießer einer waren Quelle von Zalenten werden zu können, nein! Der Neidgockel hebt sein schmuddeliges Haupt und die Bloßgestelkten beginnen zu hacken und zu piesacken damit die Bedrohung der eigenen Dummheit durch die Intelligenz des Begabten bloß schnell weiterziehen möge! Parallel dazu geht aber die Erwartung an die Allgemeinheit immer weiter runter und jede Generation glaubt dabei dennoch klüger zu sein als die Vorherige und obendrein noch klügere Sprösslinge zu produzieren. Dunning-Kruger-Effekt lässt grüßen…

      • Hier ist es an den Eltern, die Begabung des Kindes zu erkennen und zu fördern und auf Schule und Uni den notwendigen Druck auszuüben. Oder wie in unserem Fall in die CH auszuwandern.

  12. Die Mathematik als solches kann es nicht sein, denn die hat nicht einmal ansatzweise Abiturniveau. Zu vermuten ist und es klang zwischen den Tränen durch, dass es den zukünftigen „Eliten“ am Textverständnis oder vielleicht bereits an der Lesefähigkeit fehlt. Sie verstehen die Aufgabe nicht und sind nicht in der Lage, den vergleichsweise einfachen Lösungsweg herauszudestillieren. Da wären einige „Hilfen“ sicher zweckmäßig gewesen. Insgesamt ein Ausschnitt und eine Momentaufnahme von vielen und alles geht in die gleiche Richtung. Der Prozess auf der schiefen Bahn nach unten wird natürlich nicht stillstehen, zumal ein Teil dieser Schneeflocken irgendwann selbst neue Schneeflöckchen erzeugen, und ein „ Zurück“ wäre mit massiven Schmerzen der Betroffenen ( Flöckchen und ihre Flöckcheneltern )und für die Politik mit Alimentierungsrisiken verbunden. Das wollen wir nun wirklich vermeiden. Mit nur etwas Phantasie kann man sich den offenbar angestrebten Endpunkt ( das Ende ) vorstellen, es sei denn, Schneeflocke trifft auf Wüstensohn. Dann endet es schon früher. Die Anpassung an das Bildungs-Niveau in den Ländern unserer Gäste ist zumindest auf einem guten Weg. Und für den Konsum reicht es allemal, ebenso wie für den Spaß und das Grünwählen. Da würden Aktivitäten des vorderen Hirnbereiches ohnehin nur ( ver)stören. Und eine Politkarriere, eine Tätigkeit bei einer NGO oder auf einem Genderleerstuhl dürfte dadurch eher begünstigt werden, nicht zu vergessen die neuen Einsamkeitsbekämpferinnen.

  13. Der Fehler liegt nur darin, dass Deutschland – obwohl dann zum Bedürftigen geworden – nie die Solidarität der anderen bekommen wird, sondern weiter gemolken wird. Bereits jetzt ist das Durchschnittsvermögen eines griechischen, italienischen oder französischen Haushalts deutlich höher als das eines deutschen Haushalts. Und trotzdem finanziert der deutsche Haushalt über die EU die anderen zu einem großen Teil mit.

  14. Wenn diese https://t.co/pXdWNy6C4d (inzwischen nicht mehr sichtbaren) Aufgaben tatsächlich die Abituraufgaben waren, dann kann ich nur noch den Kopf schütteln.
    Die Geometrie-Aufgabe ist einfache Trigonometrie. Den Stoff hatten wir in der 9. Klasse, über so etwas als Abituraufgabe hätten wir nicht einmal gelacht.
    Die Stochastik-Aufgabe läuft auf einen elementaren Dreisatz hinaus.
    Das schwierigste an den Aufgaben ist, die notwendigen Angaben aus den Texten zu extrahieren.
    Dass man derart papierdünne „Bretter“ überhaupt als Abituraufgaben stellt, ist schon für sich genommen ein Armutszeugnis. Dass eine offensichtlich erhebliche Anzahl Schüler sich von solchen Aufgäbchen überfordert fühlt, setzt der Angelegenheit die Krone auf.
    Der Twitter-User wusste warum er den eingangs verlinkten Beitrag versteckt hat.

  15. Deutschland ist ein Armutsland. Deutschland ist absolut arm an Rohstoffen und fossilen Brennstoffen (die nicht nur für den Betrieb von Verbrennungsmotoren und als Energieträger, sondern auch als Produktionsmittel in der Industrie gebraucht werden), wie sonst fast kein anderer Industriestaat dieser Welt. Folglich ist Deutschland zunächst erst mal Importweltmeister, um überhaupt erst produzieren und exportieren zu können. Der einzige „Rohstoff“, den Deutschland besitzt und der den Wohlstand und damit den sozialen Frieden in diesem Land garantiert, befindet sich zwischen den Ohren. Wenn dieses Potential verloren geht, wird dieses Land in eine wirtschaftliche Abwärtsspirale geraten. „Isch Game over!“, wie einst ein ehem. Wirtschaftsminister zu sagen pflegte.

  16. Von 2000 bis 2009 habe ich im eigenen Betrieb auch ausgebildet (kaufmännische Berufe). Die zu 95% sagen wir mal ‚sehr selbstbewussten‘ Bewerber waren nicht in der Lage, einen einfachen Dreisatz anzuwenden, wussten auch nicht wer Bundeskanzler oder Verteidigungsminister ist. Ihre vermeintlichen Rechte kannten sie jedoch ganz genau.

    Von einigen dieser ehemaligen Azubis weiss ich wie ihr Lebensweg weitergegangen ist. Sagen wir es mal positiv: Sie gehören nicht zu den Machern und Besserverdienern, schreien aber fortwährend nach ihren angeblichen Rechten – und hätten halt gern so ein Haus und ein Auto usw wie die Fleissigen.

    So wird es der heutigen Jugend auch gehen. Die hängt sich selber ab, wobei da teils auch verstrahlte Eltern mit dran Schuld sind. Man vermittelt den Kindern, dass man sich zu fein für ‚Dreckarbeit‘ ist und schaut verächtlich auf die ‚Arbeiter‘ herab.
    Das wird sich absehbar wieder normalisieren und nivellieren, für einige wird das Aufwachen knochenhart werden.

  17. Ich habe mir die Aufgaben noch nicht angesehen, halte mich zur Bewertung also zurück. Was mich wundert ist, das das Gejammer zuvorderst aus Bayern kommt. Dort sind die Schulen im Bundesvergleich doch stets überdurchschnittlich bewertet worden?!
    Wenn es jedoch stimmt, daß von 36.000 Abituriente 60.000 Schwierigkeiten bei der Bewältigung dee Klausur hatten, keimt ein Verdacht auf.??

  18. Es würde mich interessieren, was die Jammerjugend zu meinen Mathe-Abituraufgaben von 1974 sagt. Hatte in der Klausur damals ne 3.

    • Das war damals Durchschnitt, ich hatte bei der 2. Staatspruefung als Fachlehrerin eine 3 und war da unter 400 Prueflingen mit 10 andern auf Platz 200.

  19. Ich hatte bei meiner ersten Abiprüfung eine glatte 4 geschrieben, weil ich schlichtweg die Nerven verloren habe. Totaler Blackout. Ein Elend. Die Note musste/wollte ich mit den anderen beiden Prüfungen ausgleichen, was wirklich schlimm war, mir aber gelungen ist. Das nannte man damals Eigenverantwortung oder wie mein Vater sagte: „Selbst Schuld, ist halt jetzt so.“ Wird heutzutage eigentlich alles wegpetitioniert?!

    • Ich habe im Vordiplom „Organische Chemie“ die veraltete Theorie zur Zweitsubstitution an Aromaten aus der Schule mit der modernen Theorie in der universitären Lehre miteinander vermischt, nur für einen Moment. Ergebnis: Note 2,0 statt der erwarteten Note 1,0. Meinen Chemielehrer trifft dabei nicht einmal eine erkennbare Schuld, denn er hat zumindest nicht versucht mir eine Vorschulkindergartentheorie als Ersatz für eine bessere Note im Abi anzubieten. Wir haben in der Schule immerhin Reaktionsmechanismen erlernt, und nicht „Chemie ist, wenn es knallt und stinkt“! Und dennoch war die schulische Vorbildung zu dünn. Von den Mängeln in Physik und Mathe habe ich noch nicht einmal angefangen, UND ich rede von Abi ´85 auf einem Gymnasium, die ausgewiesen Wert auf humanistische und naturwissenschaftliche Bildung legte. Was mag heute wohl unter Studierfähigkeit zu verstehen sein? Dass der schlecht erzogene Geistesriese die Uni findet?

      • Ich denke, ab Ihrem Abi 85 ging’s steil bergab. Ich habe Abi 93 und ihren ersten Satz schon nicht verstanden. ? Sie würden sich wundern, wie die Studienberechtigten heute so drauf sind. Nicht umsonst gibt es Elternabende an Hochschulen.

      • Abi ´83. Zu unserer Zeit war die Oberstufe noch eine echte Vorbereitung auf die Universität. 1. Semester = Vorsemester, um sich auf das geänderte System einstellen zu können. Ab dem 2. Semester gings gleich hammerhart zur Sache inklusive Kurse selbst zusammenstellen und auswählen, dabei die Pflichtgrundkurse nicht aus dem Auge verlieren und bei beliebten Lehrern ins Losverfahren zu rutschen mit großem Bangen, ob man dabei sein darf. Jedes Semester Punkte zählen und Extra-Kurse belegen, auch wenn schon mal 36 oder mehr Wochenstunden zusammen kamen, weil die Leistungen in manchen Kursen zu wenig Punkte gebracht hatten, denn es gab keine Gefälligkeits-, Gesinnungs- oder Verhandlungspunkte.
        Einige Zeit schon danach wurde das Kurssystem aufgeweicht, Klassenverband bis Jahrgang 12 eingeführt, weil die armen kleinen Kinderchen zusammen bleiben und emotional nicht überfordert werden sollten. Eine „Reform“ jagte die nächste, nur noch 12 Jahre bis zum Abi, dann doch wieder 13. Die Schule wurde zu Tode nach unten reformiert und genau da dümpelt sie nun herum. Alle haben davor gewarnt, dass hat die Politik aber nicht interessiert.

  20. Herr Kraus,

    ich erlebe gerade fast täglich, wie eine gutgehende Firma zerstört wird. Im vergangenen Jahr, mit wenigen Mitarbeitern, Millionenumsatz, Gewinn über 20%, Vertrieb global, mit Alleinstellungsmerkmal.

    Verkauft – jetzt mehr Mitarbeiter, alle im obersten Gehaltssektor. Wegen schlechter Planung verlängern sich die Lieferzeiten gerade um etliche Wochen. Für die Branche, für die diese Produkte sind (Landwirtschaft) ist das tödlich!
    Der Umsatz geht zurück, statt konkreter Maßnahmen werden immer neue Meetings abgehalten.

    Und das ist noch nicht die Generation Schneeflöckchen, das ist die Generation Golf / Y.

    Und glauben Sie mir eines, viel besser sieht es in anderen Unternehmen auch nicht aus.

    Noch 10 Jahre, dann ist nix mehr da für die Schneeflöckchen.

    • War heute auch über 4,5h in solch einem „Meeting“ mit einem halben Dutzend unter 30-jährigen (!) Project- und Lead-Managern. Ergebnis dieser ganzen Veranstaltung war „heiße Luft“ – sonst nichts! Wir haben uns eine Generation von Dumm-Schwätzern mit hohen Führungs- und Gehalts-Ansprüchen in HUGO-Anzügchen herangezogen, die nur darauf bedacht ist, so wenig Verantwortung wie nur möglich selber zu übernehmen. Diese Generation „ernten“ nur das, was ihre Großväter in den 60 bis 70ern gesät und ihre Väter über die Jahrtausendwende hinweg gehegt und gepflegt haben. Den Acker neu bestellen können und wollen diese nicht. Spätestens in 10-15 Jahren werden diese jedoch das Kommando übernommen haben, dann wird es aber nichts mehr zum „Ernten“ geben.

      • Der Fairness halber sollte aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass sich die Elterngeneration diese Nachfolger selbst herangezogen hat. Wenn ich als Teamleiter/Abteilungsleiter meine Nachfolger gut aussuche, gut einarbeite und gut betreue, dann habe ich auch alle Chancen der Welt, gute Mitarbeiter zu bekommen.

    • Ich habe heute mit einem Mitarbeiter eines Weltkonzerns bei Stuttgart gesprochen. Überall Bildchen mit Blümchen und Banane sollen neue Ideen stimulieren, jede Woche muss er berichten, welche schönen Momente er bei der Arbeit hatte. Er denkt jetzt über Vorruhestand nach. Chef ist eine Frau.

      Die Infantilisierung ist System.

      • ? war das jetzt ein Witz oder Wirklichkeit, das ist zu skurril.
        Chef ist ein Frau? Eine Quotenfrau vermutlich. Manche Chef-Frauen die ich kennenlernen durfte, hatten Power und Know How.

      • Aus meinem ehemaligen Betrieb höre ich ähnliches. Das ist kein Witz. Die Chefs setzen dabei natürlich auch nur Betriebsprogramme um. Es liegt im Trend der Zeit, am Betriebsklima zu polieren, in der Hoffnung, den Ertrag zu verbessern.

        Mit dem Vorurteil, dass Frauen entsprechende Rollen besser ausfüllen, werden viele in solche Positionen eingestellt. Dabei dürfen sie durchaus etwas fachfremd sein (den starken Fachmann sieht man ja eher als führungsunfähig an). Solche Chefinnen tendieren aber nach meiner Erfahrung eher zu solchen infantilen verhaltenstherapeutischen Programmen als Sachorientierte.

    • Ich bin letztes Jahr nach fast 22 Jahren in einem solch tollen (also Ihre vormalige Erfahrung) ausgestiegen, weil ich das Geseiere der Gen. Golf (der ich selber angehöre, mich ihr aber nicht zurechne) nicht mehr ertragen mochte. Die Laberköppe meiner Schulzeit, die sich durch endloses dem Lehrer nach dem Mund und der Gesinnung Schwafelns auf der eigenen Schleimspur sich selbst überholend ein Blubberabitur mit gutem Notenschnitt bescherten, haben sich auch später nicht geändert. Selbstverliebt, eingebildet – worauf weiß kein Mensch, im Zweifel auf Papi – intrigant und hinterf….tzig. Nur gut, daß diese Generation so wenige Kinder in die Welt gesetzt hat. Da bleibt mehr Raum für Menschen mit Mumm und Willen zur eigenen Zukunft. Wenn das dann keine Deutschen sind, was solls. Der Natur ist das einerlei.

  21. Helikopterpolitiker schaffen sich Helikoptereltern und umgekehrt. Alles ein Abwasch.

  22. Die subjektiv empfundene Schwierigkeit einer Prüfung spiegelt in erster Linie die Güte der Vorbereitung wieder. Vielleicht einfach mal an fünf Tagen pro Woche zur Schule gehen …

  23. Das Gute daran ist, dass sie (Schneeflöckchen / Happy-Schwänzing-Kids) ihr Ruinieren des Landes in der Zukunft selber auslöffeln können.

  24. „Liftkurs“

    Mit dem Verwenden solcher Euphemismen machen Sie sich doch mitschuldig Herr Kraus. Das ist nichts anderes als „Förderunterricht“ und den brauchen für gewöhnlich nur diejenigen, die mit dem geforderten MINDESTNIVEAU nicht mithalten können.

    Und wer zum Fördern musste, wurde dafür auch getriezt. So hatte man sich schon alleine um dieser Schmach zu entgehen entsprechend angestrengt.

    Im Leben nicht wäre man auf die Idee gekommen die eigenen schlechten Leistungen auf die angebliche Schwere der Aufgaben zu schieben.

  25. Ein Trauerspiel. MINT ist die einzige Hoffnung für Deutschlands wirtschaftliche Zukunft auf einem globalisierten Markt, und nun ist Mathe zu schwer? Ich kann dazu nur sagen, schon vor 15 Jahren war das Mathe-Leistungskursabi nicht einmal im Ansatz genug für das, was man an der Uni als Grundlagenmathematik versteht. Ich kenne heutige Abiaufgaben nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher es hat – wie in allen Fächern – nochmal deutlich nachgelassen.

    • Nur zur Bestätigung … 1986 LK Mathematik. Nach der 3. Vorlesung (HM f. Ing.), also anderthalb Wochen etwa, war d e r Stoff durch und es ging hinaus aus See.?
      Kann man alles schaffen wenn Fleiß und Begabung da sind. Das herauszufinden ist aber die Aufgabe des Gymnasium. Mit den Pampers sollten sie durch sein, bevor es in den Kindergarten geht.

      • Richtig spaßig wurde es dann mit den ersten Jahrgängen Bologna. Chaos pur, eine Augenweide: Da wurde im zweiten Semester Mathematik vorausgesetzt, die erst im vierten Semester gelehrt wird. Umsortieren – nicht möglich. Aber genau so lernt man was.

  26. Generation Schneeflöckchen – sachkenntnis“frei“, verblödet und noch stolz darauf, HAUPTSACHE HALTUNG! Vor allem dann, wenn’s um den eigenen Vorteil geht. Macht nur so weiter, dauert nicht mehr lange, bis es dann heisst: NEHMEN SIE GEFÄLLIGST HALTUNG AN, SONST..!! (Na ja, ist ja eigentlich heute schon der Fall.)
    Und all das ist kein Zufall; der Verfall des Bildungswesens („Lernbegleiter“ statt Lehrer, Ideologie statt Fakten, „Gefühle“ statt Denken, Schreiben nach Gehör, usw. usf.) ist gewollt und wird seit 20 Jahren zusehends stringenter umgesetzt.
    Dumme Schäfchen lassen sich eben am besten regieren, in vulgo: manipulieren. Man muss sie nur ab und zu belohnen, z. B. mit einem geschenkten Abitur, anschließend mit einem Bachelor in Gender“wissensschaft“. – Hier allerdings ein kleiner Lichtblick („Blog für Schüler & Jugendliche „): http://apollo-news.net/
    Das sind dann allerdings wohl unsere zukünftigen Auswanderer…

  27. Ca 2005 bildete ich Betriebswirte an einer Akademie aus. Nach der Rückgabe von Klausuren gab es eine stets größer werdende Gruppe, deren Teilnehmer meinten, ihre Noten nachverhandeln zu können. Alles, was schlechter als 2- war, führte zu nachverhandlungsbedürftiger Unzufriedenheit. Dies habe ich nicht mitgemacht. Direkt nach einer Klausurrückgabe erfolgte ohne mein Wissen die Evaluation meines Faches. Unauffälliger Notendurchschnitt, Notenverteilung vollkommen normal. Na? Was glauben Sie, wie die Teilnehmer direkt nach Klausurrückgabe meinen Unterricht bewerteten? Große Empörung gab es wegen der Klausurnoten. Die (sozialpädagogische) Leitung meinte daraufhin, ein ernstes Gespräch mit mir führen zu müssen. Ich habe dieses Gespräch kurz gehalten und bekannt gegeben, dass ich meine Lehrtätigkeit per sofort einstelle. Wenn man Betriebswirte auf die Welt loslässt, die in der Abschlussarbeit nicht den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn kennen, dann gute Nacht.

    • Kommt mir bekannt vor – allerdings im IT-Bereich.

    • So und zwar genau so läuft es mittlerweile auf dem Gymnasium. Da kommen doch ernsthaft Notenschnitte im Bereich 3-4 heraus, selbst wenn die Aufgaben 1:1 vorher Hausaufgaben waren. Und Lückentexte, multiple choice… das muss man sich mal vorstellen! Na und wenn die Eltern dann beim Rektor Sturm laufen, mit ihren achsotollen Schützlingen, raten Sie mal wer das „Problem“ zu lösen hat? Die Lehrkraft. „Sorgen Sie für bessere Noten!“

  28. Pisa Ranking Mathe:

    1. Singapur
    2. Hongkong
    3. Macao
    4. Taiwan
    5. Japan
    6. China
    7. Süd-Korea
    ….

    Die Zukunft gehört meinen Freunden in Asien – und ich freu mich drauf.

    • Na dann ist ja gut, dass wir zur Zeit eine massive Zuwanderung aus bildungsfernen Regionen erfahren, wird das Ranking mit Sicherheit zusätzlich positiv beeinflussen 😉

    • Nein, ich freue mich nicht darauf, dass die Zukunft der Deutschen in Asien liegt; denn die Menschen in Deutschland wollen weiterhin gut leben. Dafür müssen allerdings die Voraussetzungen stimmen. Und die rutschen ganz gefährlich
      Wenn die Bildung verramscht wird, ist der Weg für unser Land nicht weit bis zu einem 2. Oder 3.Welt-Land.
      Ich habe 1967 Abi gemacht. Zu der Zeit mussten wir noch alle Fächer bis dahin „mitschleppen“, und die Ansprüche waren bestimmt höher als heute.

      • Falsch;
        1. Die Zukunft der Asiaten liegt in Asien.

        2. Die Zukunft der Deutschen liegt im der Hand der Schneeflöckchen

        3. Meine Zukunft liegt dann 5 Fuss unter der Erde

    • Das Problem bei den Asiaten ist-und da werden mir sicherlich einige Recht geben, die schon mit ihnen gearbeitet haben- dass sie aktuell (noch) nicht in der Lage sind, komplexe Sachverhalte kreativ im Team, innovativ, lösungsorientiert und fachübergreifend zu lösen. Da ist z.B. einer für EIN Sachthema zuständig, ein anderer für ein anderes und jeder bleibt in seiner Schiene. So kann es passieren, dass bei Meetings in China ein Deutscher Ing. sich plötzlich 15 Mitarbeitern gegenübersitzen sieht. Ich weiß nicht, ob dies an de Mentalität oder Kultur liegt. Da bremsen sie sich noch aus.

  29. Alle, die in dieser Mathe-Prüfung eine 2 oder besser haben, sind bestimmt wieder sowas wie ‘Bildungs-Nazis’.

    Deutschland will nur unterdurchschnittliche
    Schueler
    Politiker
    Einwanderer
    Waffen
    Sicherheit
    Flughäfen – Berlin
    Bahnhöfe – Stuttgart

    Geliefert wie bestellt

  30. Wenn man sonst Freitags für das Klima streiken geht, dann aber plötzlich Freitags Mathe Abi schreiben will, dann ist das Gehirn auch nicht so auf Leistung ausgelegt.
    Das da etliche auf der Strecke bleiben, ist nun mal so.
    Da wurden vorher halt andere Prioritäten für wichtig befunden. Ich habe mein Abi gemacht, dafür aber auch mal auf Hobbys und Freizeit verzichtet. Hat geklappt.
    Welche jetzt meinen sich mit einer Petition durch das Abi zu schmuggeln, die werden mit ihrer Leistung an der Uni scheitern. Vor 20 Jahren war Abi sicher auch noch schwerer. Wer das heute noch verpatzt, der hat sich schlicht nicht genug vorbereitet.

  31. An der Uni werden viele schon scheitern, aber das richtige Aussieben kommt später.
    Auf dem Weltmarkt, wo unsere kleinen Hascherle mit den bildungshungrigen Kids aus China und Korea konkurrieren müssen.
    Ich habe das mal im Fernsehen gesehen, Da gibt es Lehrer, die werden gefeiert wie Popstars.
    Kein Platz mehr frei, manche Schüler saßen in den Fensterbänken, oder auf dem Boden.
    Die Lehrer haben dort teilweise Gagen wie hierzulande Top Manager.
    Hier dagegen werden sie beschimpft, bespuckt und mit immer neuem linksgrünen BILDungsquatsch behindert.
    Was habe ich mich aufgeregt über dieses unsinnige Schreiben nach Gehör. Bis zum Direktor habe ich mich mit denen aufgenommen. Es war nichts zu machen, die wussten besser was für mein Kind gut ist.
    Heute nimmt man den Blödsinn wieder zurück weil es eben genau nichts bringt.
    Aber man traut den Kindern ja nicht einmal zu mit dem Füller zu schreiben und lässt sie jahrelang Bleistifte verwenden. Noten gibt es auch keine…. Ich verstehe es einfach nicht.

  32. Gegen eine unabhängig Überprüfung des Schwierigkeitsgrades hätte ich ja nichts, das wäre fair, aber nur weil viele Leute meinen, es sei zu schwer, muss es das nicht unbedingt sein. Interessant ist aber in der Tat vor allem, dass heutzutage jegliches Missfallen von Zuständen gleich in eine „Bewegung“ umgemünzt wird. Kann Eintracht Frankfurt nicht auch ‘ne Online-Petition starten, weil FC Chelsea einfach ein zu schwerer Gegner ist.

  33. Ich sitze hier gerade über Mathematikabiturkorrekturen und frage mich, ob ich denn bei dieser doch so ätzenden Arbeit weitermachen soll. Wäre es nicht besser, ich würde die Klasse zusammenholen und wir würden dann über die Noten reden? Ich mache einen Notenvorschlag, der Schüler macht einen Notenvorschlag. Dann versuchen wir uns zu einigen. Wenn es nicht gelingt, dann lassen wir die Klasse über die Note abstimmen. Das ist einfühlsam und achtsam und nachhaltig-demokratisch. Zudem könnte ich die beiden Korrekturtage, die mir von der Schule zugestanden wurden, nützen, um meinen Garten zu machen oder mir sonst ein bißchen Erholung zu gönnen. Das habe ich mir schließlich auch verdient.
    Um sich künftig den Ärger zu ersparen, sollte man überlegen, ob man nicht auf diesen ganzen präfaschistischen Prüfungsquatsch verzichten sollte. Das Abitur wird einfach jedem hier Wohnenden mit dem 17. Geburtstag zugesprochen. Volljährig wird man ja auch mit 18, ohne eine Prüfung ablegen zu müssen. Das ist einfach, unbürokratisch und gerecht.
    So. Und jetzt beuge ich mich wieder über die Arbeiten und lasse meinen Rotstift über die Blätter gleiten. Ich weiß schließlich nicht, ob mein Schulleiter mit meinem Vorschlag einverstanden ist. Ich bin halt doch nur ein alter spießiger Kryptofaschist …

    • Genau, Sie autoritäre **, Sie! ?

      Aber im Ernst, ist es wirklich so schlimm? Immerhin ist es doch eine LK Prüfung. Da sind die Ergebnisse dank höherer Motivation doch meist recht erfreilich? – Oder ist das auch schon Deutsche Geschichte?

    • Fließen in die Noten denn nicht Geschlecht, Hautfarbe und eventuelle körperliche Handicaps mit ein?

    • Ich kann mir gut vorstellen, dass das nicht die ersten Korrekturen sind, die Sie zu bewältigen haben. Und wenn das so ist, haben Sie sicherlich auch die stetig abnehmenden Leistungen der Schüler im Laufe der Jahre mit verfolgen können.
      Ich verstehe Ihren Sarkasmus sehr gut und frage mich sowieso schon seit Jahren, wie Menschen sich diesen Beruf überhaupt noch antun können. Aber trösten Sie sich: Da gibt es noch andere Schulformen als das Gymnasium und da ist es dann wirklich richtig schlimm.

  34. Ich gebe gelegentlich (sehr generischen) mathematischen Stützunterricht für Migranten. Mangels mathemathischer Grundkenntnisse und geringer Fähigkeiten zu geistigen Transferleistungen versuchen viele zunächst, einzelne arithmetische Rechenaufgaben auswändig zu lernen, also 4 + 8 = 12 und 9 – 2 = 7. Sie fühlen sich dann meist betrogen, wenn bei einer Prüfung eine Rechenaufgabe erscheint – wie etwa 17 + 36 – die zuvor im Unterricht noch nicht aufgetaucht ist. Sier halten das dann für einen Versuch, sie zu hintergehen und ihnen zu schaden. Könnte der Fall mit den Abiturienten ähnlich liegen?

    • Offensichtlich befinden sich Ihre Schüler in der falschen Einrichtung, denn
      Auswendig lernen und rezitieren können reicht für die Koran-Schule allemal?

    • Ja wahrscheinlich ist das so. Was machen wir blos mit einem Land voller Opfer und wenn am Ende alle Opfer sind, wem gibt man dann die Schuld? Es ist ein einziges Jammertal und die Alten, die Kriegskinder verstehen die Welt nicht mehr ich schäme mich vor ihnen für diese Generationen von verwöhnten Versagern.

  35. Früher war Bildung in Deutschland kostenlos. Heute ist sie umsonst.

    • Bildung ist niemals umsonst.

      Schulbesuch ist weitgehend umsonst, denn da wird vergleichsweise wenig Bildung vermittert. Ursachen; viele.

  36. Anstatt Fridays-for-Future ein paar Mitwochs-mit-Mathe und das Problem waere nicht da.

    Ist den kids aber wurscht. Die haben drei Chancen das zu bekommen was sie wollen:
    1. Ihr eigener Protest
    2. Die Eltern werden das schon richten
    3. Gruene u SPD lassen ihre Zöglinge nicht hängen

    Snowflake wird nicht mit Schneeflocke uebersetzt sondern mit Jammerlappen.

    • Danke!

      das ist wie bei den berüchtigten »stehenden Ovationen« statt anhaltenem Beifall. Da man für eine Karriere bei »irgendwas mit Medien« aber mit ‚Deutsch: schwach ausreichend‘ schon überqualifiziert ist, brauchen wir uns über nichts mehr zu wundern.

  37. Ein Land im Sturzflug. Außer Know how und Bildung haben wir nichts zu bieten. Und unsere jungen Menschen werden von Generation zu Generation dümmer dank linker Ideologie im Bildungsbetrieb. Was sie übrigens nicht daran hindert arrogant zu sein, sie nennen es „aufrecht“. Ach ja: „Haltung“ nicht vergessen – heutzutage das Synonym für Mitläufertum. Eine Generation, die stolz ist auf ihre Dummheit, das hatten wir noch nicht.

    • Ja, dem kann man uneingeschränkt zustimmen.
      Merkt man täglich bei Bewerbungsgesprächen.
      Die Ansprüche werden immer höher, die Qualifikationen immer geringer. Man kann inzwischen schon froh sein, wenn so manche(r) Bewerber/-in seinen/ ihren Namen richtig schreiben, bis drei zählen und die Tür zum Büro öffnen, kann.

    • Schon ich – Abi 1970 – stellte fest,
      dass die Abis meine Vaters – Kriegs-Abi 43 + nochmal 47 – mehr wert waren als mein Abi. Und das Abi meines Schwiegervaters (1938) erkennbar mehr wert als die Abis meines Vaters. Was ich als späterer „Ausbilder“ (ab 80) konstatieren musste war eine „galoppierende Inflation“. Im Galopp wurden die Schulsystem reformiert und mit gleicher Geschwindigkeit galoppierte das Niveau des Abis Richtung Fußboden. – Ein Schelm der darin keine Systematik mit „Linksdrall“ erkennt. – Mindestens ab dem „Marsch durch die Institutionen“ also ab ca. 68. – In meinen Augen ist das Ziel ist klar: Proletarisierung von in diesem Zustand weit besser „steuerbarer Massen“! –

      Dazu kommt noch Eines:
      Etwas was Robert Bly in „Die kindliche Gesellschaft“ (1998) beschreibt. Die Erfahrung des erwachsen Werdens, die „Firmung“ („Fest-Werdung“ im ursprünglichen (!!!) Sinne von Erleben von Angst, schmerzhafter Erfahrung) fehlt heute! – Samt dem anschließenden „Verantwortung übernehmen“ für sich selbst und XY. – An die Stelle des „Rockzipfels der Mutter“ tritt für heutige „Erwachsene“ garnicht selten wahrhaft KINDLICHE Staatsgläubigkeit. –  
      Es fehlt die Erfahrung von „angstvoll zu bestehender Not“ die erst „erwachsen“ macht. – Stattdessen „Party“. – Böse formuliert: Die – mindestens von Eltern/Großeltern noch gemachte -Erfahrung von ECHTER Not/Krieg. – (Was mich für die Zukunft nicht gerade fröhlich macht.)  

    • Das schlimme am Dumm sein ist ja, dass der Betroffene es nicht merkt. Gut, das kann auch ein Segen sein, solange man keine Verantwortung für andere übernimmt.

    • Das müssen aber West-Linke sein. Habe von früheren DDR-Bürgern gehört, wie anspruchsvoll da die Mathe-Klausuren waren.

    • Und das hat gerade erst begonnen und wird immer weiter gehen und immer absurder werden. Darauf kann man sich schon einstellen, in diesem kranken und kaputten Land!

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