Daniel Stelter ist ein ungewöhnlicher Ökonom. Nach einer erfolgreichen Beraterkarriere zog es ihn nicht in die Wissenschaft oder Politik, sondern er gründete seinen eigenen kleinen Think Tank „beyond the obvious“ und betätigte sich als fleißiger, kundiger und innovativer Vielschreiber in Zeitungen, Zeitschriften und Blogs. Im Hayekschen Sinne geht es ihm um den Kampf der Ideen. Er will mit seinen Argumenten überzeugen. Sein jüngstes Buch „Das Märchen vom reichen Land“ ist ein überzeugendes Beispiel dafür. Der Spiegel-Bestseller ist inzwischen bereits in der 6. Auflage erschienen und räumt mit dem Mythos auf, dass die Deutschen die großen Profiteure in Europa seien.
Jenseits des Offensichtlichen: Das Märchen vom reichen Land
Die Analyse liegt nicht so weit weg von der meinigen, die ich 2014 in meinem Buch „Nicht mit unserem Geld“ formuliert habe. Die Niedrigzinspolitik der EZB hat erhebliche Kollateralschäden. Auch damit beschäftigt er sich. Werden die Zinsen abgeschafft, dann kann mit Staatsanleihen auch kein Geld mehr verdient werden. Alle diejenigen, die Lebensversicherungen, Bausparverträge und Festgelder bevorzugen, sind die Verlierer. Sie werden kalt enteignet. Der Staat, Immobilien- und Aktienbesitzer profitieren vom billigen Geld.
Der Handelsbilanzüberschuss Deutschland ist für Stelter eher ein Grund zur Sorge. In einer überschuldeten Welt führt dies leicht zum Totalverlust. Besser wäre es, wenn in Deutschland investiert und angelegt würde. Daher ist er, und da unterscheiden wir uns, kein Freund der „schwarzen Null“, in der Haushaltspolitik. Doch die GroKo in Berlin tut eh alles dafür, dass dieser historische Augenblick nur eine kurze Periode war. Anders sieht es aus, wenn er über die Target-Problematik schreibt. Hier erkennt er, dass die wachsenden Salden zu einem Erpressungspotential der Nehmerländer gegenüber den Geberländern führen.
Der Euro als Subventionsprogramm für die Industrie
Etliche seiner Vorschläge zur Reform der Eurozone sind unterstützenswert. Vor einem Zerfall der Eurozone warnt er mit Recht. Sie würde zu einer schweren Rezession auch bei uns führen. Er verweist auf den Abwertungsdruck gegenüber dem Dollar von rund 40 Prozent für Spanien,
Griechenland, Italien und Portugal und von 10 Prozent für Deutschland. Der Aufwertungsdruck Deutschlands gegenüber den Südländern wäre wahrscheinlich ähnlich hoch. Dies würde insgesamt zwangsläufig zu einer massiven Kapitalflucht aus Europa führen. Was sich über viele Jahre im Euroraum an wirtschaftlichen Ungleichgewichten aufgebaut hat, kann nicht mehr so einfach ohne schwerwiegende ökonomische Verwerfungen bereinigt werden. Da hilft es auch wenig, wenn man sagt, man könne nicht so weitermachen wie bisher. Das stimmt zwar, aber eine 180-Grad-Wende ist dennoch nicht sinnvoll.
Es ist ein wenig wohlfeil, dann auf die Politik einzudreschen. „Unsere Politiker können offensichtlich nicht rechnen“, schreibt er in Kapitel 10. Das gehört so in die Kategorie „alle Volkswirte haben sich geirrt“ oder „alle Journalisten schreiben von einander ab“. Pauschalierungen werden der Sachlage nicht gerecht. So ist es auch, wenn er vom Versagen der „politischen Eliten“ spricht. Das klingt etwas nach Marx und Engels, die diese Eliten wegfegen wollten. Dennoch sind viele seiner dann folgenden Vorschläge sinnvoll. Bildungsinvestitionen, private Investitionen, Steuerung der Zuwanderung und vieles mehr. Warum er jedoch eine höhere Erbschaftsteuer fordert, wird mir nicht so ganz klar. Ist doch eine der Erfolgsgeschichten dieses Landes, dass wir viele Hidden Champions im Bereich der Familienunternehmen haben, die in der Fläche über Generationen erfolgreich tätig sind. Auch seine „Szenario drei“ zur Lösung der Eurokrise ist zu statisch. Die Schaffung eines Schuldentilgungsfonds mit Eurobonds unterstellt, dass sich danach die Regelgebundenheit der Schuldenstaaten verbessern würde. Das ist eine Illusion. Es würde zu einer Vergemeinschaftung der Schulden und einer geringeren Verantwortung für die jeweilige Regierungsleistung führen. Ein geordneter Ausstieg derjenigen, die es innerhalb der Eurozone nicht schaffen oder nicht schaffen wollen, wäre da ein weniger invasiver Eingriff.
Daniel Stelter, Das Märchen vom reichen Land. Wie die Politik uns ruiniert.
FinanzBuch Verlag, 256 Seiten, 22,99 €
Empfohlen von Tichys Einblick. Erhältlich im Tichys Einblick Shop >>>
„Ist doch eine der Erfolgsgeschichten dieses Landes, dass wir viele Hidden Champions im Bereich der Familienunternehmen haben, die in der Fläche über Generationen erfolgreich tätig sind.“
Vielleicht wäre es an der Zeit, dass sich die Politik mal mit den echten „Hidden Champions“ auseinandersetzt: den erwerbstätigen Leistungsträgern, die ohne Erbe und nur durch ihre steuer- und sozialabgabepflichtige Erwerbsarbeit den Sozialstaat finanzieren und dafür bis zu oder mehr als 50% ihres Einkommens an die Solidargemeinschaft abgeben müssen. Dass es in der Union und SPD dafür keine Einsicht gibt, kann ich noch nachvollziehen, aber in der FDP sollte es ein Selbstverständnis dafür geben, dass man (Eigen)Leistung nicht stärker belasten sollte als Vermögen, das einem durch die Gnade der Geburt in den Schoss fällt.
Leistung muss sich lohnen – ist das nicht ein FDP Spruch? W0hl eher: Erben muss sich lohnen…
Keine Steuermoral des Staates.
Aufschlussreich diskussionswürdiger Kommentar von O.Höffe in der NZZ
https://www.nzz.ch/meinung/steuer-moral-ld.1411014
Oder warum der Deutsche staatsgläubig bleibt.
Die „schwarze Null“ bremst die Binnenkonjunktur und senkt damit die Inflation in Europa. Damit fällt nicht nur Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern weiter zurück, sondern durch die Unterinvestitionen wird die Zukunft verschlafen. Auch würden diese Investitionen den Kapitalstock erhöhen, der eines Tages unsere „eiserne Reserve“ sein könnte, falls der Euro zerbricht.
Ich seh das mit den Familienunternehmen als „hidden champions“ ein bisschen kritischer als der Autor. Natürlich wird ein familiengeführtes Unternehmen oft wesentlich strategischer geführt als ein von angestellten Managern geleitetes Unternehmen. Allerdings sind längst nicht alle Unternehmen im Familienbesitz auch familiengeführt. Oft sitzt die Familie nur im Hintergrund und hält bei der Gewinnabrechnung die Hand auf – Diehl ist (mittlerweile) so ein klassisches Beispiel. Zum Anderen hat diese Masse an Familienunternehmen auch Auswirkungen auf die Altersvorsorge der Bevölkerung. Der Gedanke, dass man sich, im Rahmen seiner Möglichkeiten, direkt an der Wirtschaft beteiligen soll (Aktien), anstatt nur auf die Umverteilung des Staates (Rente) zu hoffen ist schon richtig. Nur wenn ein großer Teil der profitablen „hidden champions“ im Familienbesitz sind, kann ich das eben nicht. Es gibt keine Beteiligungsmöglichkeit an Bosch, Carl Zeiss etc und wenn ich nicht gerade dort arbeite habe ich als normaler Bürger wenig vom Erfolg dieser Firmen.
Natürlich profitieren Sie als Bürger in Deutschland von diesen Unternehmen und zwar ohne Risiko und ohne eigenes Zutun. Diese Unternehmen bezahlen Steuern. Die Angestellten dieser Unternehmen zahlen Steuern und liegen nicht dem Staat auf der Tasche. Die Angestellten der Unternehmen nehmen Dienstleistungen in Anspruch und kaufen Güter. Das lässt die Wirtschaft florieren, wodurch wieder mehr Steuern generiert werden, die in Infrastruktur und staatliche Leistungen z.B. in Exekutive und Judikative investiert werden können. Straßen können gebaut werden, auf denen auch Sie fahren dürfen. Polizei kann bezahlt werden, die auch Sie schützt. Schulen können gebaut und mit Personal besetzt werden, in die auch Ihre Kinder gehen können.
Und zu guter Letzt geben auch solche Unternehmen hin und wieder Anleihen heraus. Sie können also sogar auch durch eigenes Aktivwerden vom Erfolg der Unternehmen profitieren, indem Sie eine solche Anleihe zeichnen und die Zinsen kassieren. Von allem Anderen profitieren Sie ohne eigenes Zutun und ohne eigenes Risiko nur aufgrund dessen, dass Sie zufällig in Deutschland geboren wurden. Ich empfinde da ehrlich gesagt keinen nimmersatten Anspruch sondern einfach nur Dankbarkeit.
Finden Sie die realexistierenden „Reibungsverluste“ Ihrer theoretisch lobenswerten „Sozialstaatsphantasie“ nicht ein wenig zu hoch??
Wo sind denn die großen Investitionen: BER oder Elbphilharmonie oder Stuttgart 21 oder oder oder …?
Wo sind denn die Investitionen in Innere wie Äußere Sicherheit??
Meinen Sie, ohne Steuereinnahmen könnten die Investitionen größer sein. Das unsere Regierungen lieber verschwenden, als zu investieren, steht noch auf einem anderen Blatt und liegt im Auge des Betrachters.
Ganz genau.
Manche vergessen auch ganz, daß Eigentümer von Aktien nicht nur von Firmemgewinnen profitieren, Sondern auch Verluste mit tragen müssen bis zum Totalverlust.
Man erinnere sich an die T-Aktie. Verkäufer war der Staat. Die wurde hochgejubelt als „Volksaktie“, jeder Bürger sollte so an den propagierten zukünftigen enormen Gewinnen beteiligt sein. Ausgegeben /verkauft zu horenden Preisen, war die Aktie nach kurzer Zeit nur noch ein Bruchteil wert.
Ich meine, das war z.B. ein Betrug am „Kleinen Bürger“ der nicht viel Ahnung vom Aktiemgeschäft hatte und sich auf die Propaganda / Zusagen des „Staates“
verließ
Ich muss mal lachen.
Schauen Sie doch mal auf http://www.bundeshaushalt.de wie sich die Einnahmenseite zusammensetzt. Einkommenssteuern und Soli machen zusammen den größten Posten aus – vor Unternehmenssteuern. Wenn man dann noch Verbrauchssteuern wie die Mehrwertsteuer dazurechnet, die Unternehmen nicht selbst zahlen, sondern an Verbraucher durchreichen, ist vollkommen klar, dass Unternehmen im Vergleich zu Erwerbstätigen viel weniger zur Finanzierung der Solidargemeinschaft beitragen.
Und Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer finden Sie in der Aufstellung auf http://www.bundeshaushalt.de gar nicht, weil diese Steuern erstens nicht direkt dem Bund zustehen und von den jährlich vererbten 400 Milliarden EUR nur lächerliche 8 Milliarden EUR Steuern anfallen – ein Posten, der so klein ist, dass man ihn mit der Lupe suchen muss.
Eigentlich geht es bei der Erbschaftssteuer um Investitionsbedingungen und Gerechtigkeit. Die Erbschaftssteuer greift normalerweise NOCHMALS (und erratisch – abhängig von naturgemäß zufälligen Todesfällen) auf bereits versteuertes Einkommen zu, weil Vermögen eben durch (zu versteuerndes) Einkommen und Sparen gebildet wird. Das ist ungerecht, nicht „sozial ungerecht“, sondern tatsächlich ungerecht. Und zweitens wird durch diese Doppelbesteuerung (von Einkommen einerseits und daraus gebildetem Vermögen andererseits) natürlich der Anreiz zum Sparen und Investieren verringert. Man spart für sich selbst, für seine Kinder, aber wohl kaum für den verschwenderischen Steuerstaat. Man kann dem natürlich auch ausweichen, indem man ganz legal in ein Steuerparadies umzieht, etwa in die Schweiz. Dort findet man schon heute einen Großteil der deutschen Familienunternehmer und Millionäre. Für Deutschland ist das doppelt schlecht: Es schwächt die Bindung der Unternehmen an den Standort Deutschland und führt noch dazu zu geringeren statt höheren Steuereinnahmen. Und schließlich ist die Erbschaftssteuer eine der kompliziertesten und am teuersten zu erhebenden Steuern überhaupt.
Das uralte Argument mit der Doppelbesteuerung ist lächerlich. Zahlen Sie Mehrwertsteuer? Ökosteuer an der Zapfsäule? Natürlich! Und Sie bezahlen diese Steuern mit ihrem verfügbaren Einkommen nach Einkommensbesteuerung. Wenn Sie gegen „Doppelbesteuerung“ sind, argumentieren Sie auch gegen die Mehrwertsteuer und andere Verbrauchssteuern? Oder die Grunderwerbssteuer, die jedes Mal aufs neue fällig wird, wenn ein Grundstück den Eigentümer wechselt?
Diese Art der Argumentation ist einfach nur lächerlich, zumal der Besteuerte im Fall einer Erbschafts- oder Schenkungssteuer noch niemals in seinem Leben auf diese Art des Vermögensverkehr besteuert wurde. Die Steuer wird von Beschenkten oder Erbenden bezahlt.
Die Familienunternehmen zahlen oft großzügige Jahresbonuse an ihre Angestellten. Diese sollten sie dann aber nicht verprassen, sondern anlegen.
Hier mal ein Denkanstoß zum Thema Jahresbonus:
Verena Bahlsen erhält durch die Gnade der Geburt und ohne Eigenleistung ein Viertel der Bahlsen Anteile. Sie zahlt auf dieses leistungslose Einkommen keine Sozialabgaben und wahrscheinlich auch keine Steuern. Im Vergleich dazu bekomme ich auf Basis meiner Arbeitsleistung einen großzügigen Jahresbonus von meinem Arbeitgeber in Form von Unternehmensanteilen. Im Gegensatz zu Frau Bahlsen habe ich dafür gerackert und muss davon mehr als die Hälfte in Form von Steuern und Sozialabgaben an den Solidarstaat abgeben.
„… räumt mit dem Mythos auf, dass die Deutschen die großen Profiteure in Europa seien.“
Es gibt doch viele Deutsche, die richtig profitieren. Nur eben die deutsche Mittelschicht nicht.
Am meisten von der EU und dem Euro profitieren ca 35 sehr reiche Familien in Deutschland. Alle Profite landen früher oder später bei denen. Darum ist deren Vermögen seit der Euro-Einführung auch sehr stark gestiegen. In Griechenland und anderen Ländern ist das übrigens genauso. Die EU und ihr Euro ist eben in erster Linie ein Projekt von der Elite – für die Elite.
Wenn 40 % der Bevölkerung keinerlei Vermögen besitzt, kann man nicht von einem reichen Land sprechen!
Ich bin jetzt mal grob und hau einen raus: die unteren 20% sind Hartz4 und Niedriglohnsektor, die nächsten 20% sind leider dem Konsum verfallen.
Wie oben beschrieben sind in diesem Bereich die Löhne im Vergleich zu anderen Ländern in der EU nicht schlecht. Wieso klappt die Vermögensbildung in Italien viel besser? Den Deutschen wird suggeriert, dass dort der Privatmann genauso mit seinem Geld umgeht wie sein Staat, das Gegenteil ist der Fall. Und nicht nur in Italien.
Ein in D weitverbreitetes Mittelklassemodell einer deutschen Auto-Prämiummarke ist neben einer zu großen und damit zu teuren Mietwohnung das effektivste Kapitalvernichtungsprogramm für den Normalverdiener.
Man sollte so ehrlich sein, dass das das Hauptproblem für viele in Deutschland ist, Kapital zu bilden. Natürlich ist das nicht der einzige Grund, aber wenn nach über 70 Jahren fast durchgehenden Wachstums quasi die Hälfte der Bevölkerung absolut nichts besitzt, da darf man nicht nur dem Staat, der Gesellschaft oder sonstwem die Schuld in die Schuhe schieben, da hat auch manch ein Individuum einen dauerhaften Fehler gemacht.
Auch das gehört zu Deutschland, wir sind nicht die Sparsamsten auf diesem Kontinent!!
Mit 20% kommen Sie nicht hin. 30% der Deutschen haben kein Vermögen. 10% haben sogar negatives Vermögen. Der Median des Vermögens lag bei ca.15k €. Das heißt, dass Sie mit einem Vermögen von mehr als 15k € in Deutschland schon zu der Hälfte der Reichen in Deutschland gehören.
Zahlen sind übrigens von 2007, habe keine Neueren gefunden. Dürfte aber schlimmer geworden sein.
Ich denke das Problem bei uns ist die Staatsgläubigkeit und die daraus resultierenden Steuern und Abgaben. Viele Deutsche denken, wenn sie ihr Geld beim Staat abgeben, in die staatlichen „Versicherungen“ einbezahlen, sei das eine Art Vermögen und sie seien abgesichert. Beim Tod verfällt der Anspruch und das angesparte „Vermögen“ und Lobbies/Netzwerke/Korrupte bedienen sich hemmungslos an diesen Töpfen.
Wenn man mehr privates Vermögen will, muss man den Staat schlank machen.
Werte/er hagr,
ich schrieb von 40 % der Bevölkerung in D ohne Vermögen, die ich in in zwei etwa gleich große Gruppen aufgeteilt hatte.
Ansonsten bin ich Ihrer Meinung.
Das Ausmaß der Staatsgläubigkeit ist dem Otto-Normalverbraucher in D überhaupt nicht bewusst.
Hier wird wieder der übliche Unsinn verbreitet: Die schwachen Länder sollen aus dem Euro aussteigen. Die werden den Teufel tun. Sie haben ja nur Vorteile: Strukturausgleich (Geld von den „reicheren“ Staaten), niedrige Zinsen, bessere Verschuldungsmöglichkeiten und die Chance, daß die Schulden vergemeinschaftet werden. Außerdem wäre es natürlich wirtschaftlicher Selbstmord (würden so zusammenkrachen wie jetzt die Türkei). Nach meiner Kenntnis hat bisher immer der stärkere Partner eine Währungsunion aufgekündigt, im Euro-Fall wäre das z.B. Deutschland. Was nicht passieren wird, da wir keine Deutschen mehr sind, sondern nur noch Europäer.
Die schwachen Staaten werden weder austreten noch würde Deutschland von einem Aufkündigen profitieren. Es gibt natürlich noch eine dritte Möglichkeit: Schwache Staaten rauswerfen. Dazu bedarf es natürlich eines Stimmrechts, das den starken Staaten die Kontrolle ermöglicht… bekanntermaßen kontrolliert in der EU aber der Schwache den Starken.
Chinas Wirtschaft versiert auf Schulden.
Gut dass die stabilen USA dagegen halten …
Welche Wirtschaft basiert nicht auf Schulden, die deutsche etwa? Kennen Sie die Eigenkapitalquote der deutschen Firmen??
Das muss ja auch was mit Steuern zu tun haben, warum haben sonst alle Unternehmen Schulden, auch die, die blendend dastehen und wachsen/verdienen wie verrückt?
Und natürlich wird der ganze Westen amerikanisiert, Sparen ist PFUI, Leben auf Pump normal.
Hier wird wieder der übliche Unsinn verbreitet: Die schwachen Länder sollen aus dem Euro aussteigen. Die werden den Teufel tun. Sie haben ja nur Vorteile: Strukturausgleich (Geld von den „reicheren“ Staaten, niedrige Zinsen, bessere Verschuldungsmöglichkeiten und die Chance, daß die Schulden vergemeinschaftet werden. Außerdem wäre es natürlich wirtschaftlicher Selbstmord (würden so zusammenkrachen wie jetzt die Türkei). Nach meiner Kenntnis hat bisher immer der stärkere Partner eine Währungsunion aufgekündigt, im Euro-Fall z.B. Deutschland. Was nicht passieren wird, da wir keine Deutschen mehr sind, sondern nur noch Europäer.
und um die immer höher steigenden Sozialausgaben zu bewältigen, denkt man jetzt an die CO2 Steuer. Das ist nichts anderes als eine 2. Mehrwertsteuer, denn alles aber auch alles wird durch diese Steuer dann teurer. Dieses dumme gelaber von einigen Politikern, nur Vermögende kommen in den >Genuss< dieser Steuer – kann man sofort vergessen. Auch der nicht Vermögende kauft mal ein Brötchen oder Brot und dreimal darf geraten werden was beim Backen anfällt. Das war nur ein kleines Beispiel für die Weitergabe der gestiegenen Betriebskosten an den Verbraucher.
„Unsere Politiker können offensichtlich nicht rechnen“, schreibt er in Kapitel 10.
Die Aussage ist korrekt. Mit diesen Politikern meint er diejenigen der Regierung, denn die anderen haben eh nichts zu melden. Außerdem braucht der Staat gar nicht zu „rechnen“, denn er ist auf seinem Gebiet ein Monopolist. Ein Monopolist erhöht einfach den Preis für seine Güter (in diesem Fall die Steuer) oder bietet seine Waren mit einer geringeren Qualität an. Es gibt ja schließlich keine Konkurrenz.
Das gehört so in die Kategorie „alle Volkswirte haben sich geirrt“
Ein Großteil der im Staatsdienst stehenden Volkswirte haben sich geirrt, denn die Makroökonomie ist eine politische Wissenschaft, die der Rechtfertigung der Politik dient. Es gab eine große Front gegen den Euro, auch unter den Volkswirten (u.a. Milton Friedman), die es besser wußten, aber für Politiker gilt nur die nächste Wahl. Der Euro ist ein politisches Projekt und er möge bitte genauso bald scheitern wie die EU!
Wir haben eine EU die in dieser Form niemand wollte. Was bitte habe ich mit einem bulgarischen Wanderarbeiter oder einem rumänischen Sinti zu tun? Die sind mir genauso egal wie ich Ihnen, außer dass ich für sie zahlen darf.
Die in D niedrige Quote an Wohnungseigentum geht aber schon auf die 1960/1970er Jahre zurück. Die Planungshoheit der Gemeinden mit der politischen Baulandverknappung für Wohnbebauung, nicht für Gewerbegebiete, und die perfektionistischen Bauvorschriften haben im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen den Erwerb von Wohneigentum immer schon sehr teuer gehalten. In D das 5-6-fache des Durchschnittseinkommens, international jahrzehntelang das 3-4-fache. Trotz Miegel/Biedenkopf und ihre Prognosen hat man auch in den 70ern nur sehr halbherzig um kapitalgedeckte Zusatzrenten zur Ergänzung des Umlagesystem gekümmert, obwohl absehbar wurde, dass bei steigender Lebenserwartung und Rentenbezugsdauer, und höheren Gesundheitskosten während der letzten 10 Lebensjahre, die Umlagesysteme unzureichend werden. Selbst in den 1990ern hat man die Pflegeversicherung ( Erbschaftssicherungsgesetz für die bürgerliche Klientel) auf Umlagebasis noch draufgepackt. Das waren vielleicht die wichtigsten aber sicher nicht die einzigen Faktoren, warum “ die Deutschen“, im Verhältnis zu vielen anderen, im Durchschnitt nie wohlhabend wurden. Es waren 60 Jahre erfolgreiche Interessenpolitik für Sachwertbesitzer aller Art.
Auch wenn Ihr Hinweis auf die in der BRD immer schon sehr teuren Bauvorschriften richtig ist: nach neuster Statistik hat Italien auch mehr durchschnittliches Kapitalvermögen.
Was nützt denn eine einsame deutsche schwarze Null? Sie kann den Euro nicht retten. Auch sind die deutschen Schulden inklusive künftigen Verpflichtungen (Pensionen, Renten,..) bereits in einem Zustand, der ist nicht mehr umkehrbar.
Da bleibt nur die Devise, sich an anderen vergleichbaren Ländern zu orientieren und den Kopf weder nach oben noch nach unten rauszustrecken. Kommt es in Zukunft zu einem Währungsschnitt oder was auch immer gibt es keinen Anlass, sich an Deutschland besonders gütlich zu tun.
Banken haben nur bedingt mit dem Reichtum eines Landes zu tun. An erster Stelle stehen produzierende Betriebe, danach kommt der Mittstand. Hier generiert sich die breite Masse an Wohlstand. Wenn am Anfang des Berichts darüber geklagt wird das zu wenig investiert und zu viel konsumiert wird, dann sind das eindeutig die Folgen verfehlter Wirtschafts – und Finanzpolitik innerhalb der EU und Deutschlands. Das sich viele Journalisten gerne und ausgiebig mit Staatsanleihen und Subventionsprogrammen beschäftigen, die nur Indikatoren sind für ein Auf oder Ab, bfingt kein ?icht in die Probleme. Ganz am Anfang ztand die Überlegung das Staat und Wirtschaft an die Billion DM Erspartes der Deutschen wollten. Da die Politik tut was die Wirtschaft (damit meine ich die Finanzwirtsvhaft) will hat man den Konsum nach amerikanischen Vorbild etabliert. Das Vermögen der Deutschen schrumpfte. Aber erst der Euro, der kurze Zeit nach seiner Einführung Konsumgüter extrem verteuerte ließ das Guthaben schneller schmelzen. Mit der Anhebung der Steuern und vor allem der Mehrwertsteuer kann in einem normalen Haushalt weder gespart noch investiert werden. Real sind die Löhne nicht mit den Lebenskosten gestiegen. Der Vorsatz das Gesparte Geld in Umlauf zu bringen und die Bevölkerung daran zu hindern neues Geld zu sparen ist eine Erfolgsgeschichte die zu 70% der Politik zuzuschreiben ist. Auch dann wenn sie nicht gegengesteuert hat ist sie verantwortlich. Das in Griechenland das pro Kopf Vermögen nach der Euroeiführung um ein vielfaches höher ist liegt daran das man Griechen im Grunde nichts pfänden kann. Da ich einen emfindlichen Magen habe möchte ich da nicht in Einzelheiten gehen. Jetzt, nachdem auch die Deitschen, wie die Amerikaner, ihren Konsum zum großen Teil über Kredite finanzieren müssen aber die europäische Zinspolitik der islamischen folgt (Zinsen sind im Islam verboten. Das machen nur die Juden) fällt weder für den Staat noch für die Banken allzuviel Geld ab. Nun heißt es es würde zuviel konsumiert. Wenn man sich nun ansieht warum so wenig investiert wird muß man wieder die Fehler der Politik betrachten. Wenn eine Firma mit 100 Angestellten und einem Jahresumsatz von 40 Mio. Euro in z.B. neue Geschäftsfelder oder Produktionsstätten investieren will dann kann man nicht darauf hoffen das ein Auftraggeber diese Investitionen, sozusagen als Vorkasse bezahlt. Dieses Geld muß über Zinsen, wenn auch nur als Sicherheit, Kredite oder eben, das war viele Jahre Gang und Gebe, über Luxemburg oder die Schweiz generiert werden. All diese Möglichkeiten hat die Politik zunichte gemacht. Und ja, Luxemburger Geld wurde investiert in Deutschland. Zudem ist das Bankgeheimnis gefallen und Beiträge für Krankenkassen und Rente sind unverhältmäßig gestiegen. Man wird von vielen Faktoren daran gehindert in Deutschland zu investieren. Die Politik der EU und die von Deutschland sind maßgeblich daran schuld das ich als Unternehmer entmündigt wurde und das mir Menschen, die keine Ahnung davon haben wie ein Betrieb der Löhne und Steuern bezahlt zu führen ist, meine unternehmerische Freiheit verbieten. Die EU wird zur Mangelwirtschaft verdammt und gibt fas Motto raus „wer investiert ist dumm“.
Sie kennen das Sprichwort vom Teufel, der auf den größten Haufen scheißt?
So ist das auch bei der Akkumulation von Vermögen. Sie schreiben es ja selbst, Aktien und Betongold sind das Unterpfand der Reichen. Deren Erträge dann noch zu gering im Vergleich zu Lohneinkünften besteuert werden.
Der Haufen wächst und es gibt nur zwei Möglichkeiten, dem entgegenzusteuern.
Krieg (Zerstörung des Anlagevermögens) und damit einhergehende Inflation (Zerstörung des Geldwertes) oder Umverteilung.
Eine Erbschaftssteuer mag komplex, zuweilen ungerecht sein.
Besser als Krieg ist sie allemal.
„Deren Erträge dann noch zu gering im Vergleich zu Lohneinkünften besteuert werden.“
Falsche Aussagen werden selbst durch permanente Wiederholung nicht wahrer:
1) Sie sind Aktionär, Ihr Anteil am Gewinn der Gesellschaft beträgt z.B. 100 €
2) Dann werden Ihnen, von diesem Gewinn auf Ebene der Firma erst mal 30% KSt abgezogen.
3) Verbleiben Ihnen somit 70€ (Dividende)
4) davon zahlen sie 25% KapErtrSt.= €17,50, verbleiben also €52,50
5) dann zahlen Sie noch Soli + Kirchensteuer auf die 17,50€ , sofern gläubig.
6) von den 100 € Gewinnanteil verbleiben Ihnen somit ca. 50€, will heissen Sie haben ca. 50% Steuer auf ihren Gewinnanteil bezahlt.
7) 50% ist gering im Vergleich zur Lohnsteuer ?
8) Nachrechnen hilft. Nicht alles glauben was so geschrieben wird.
WIR WERDEN GEMOLKEN UND ÜBERVORTEILT
bis zum geht-nicht-mehr. Wir sind die Zahlmeister Europas und müssen für alle anderen die Arbeit machen. Das dolce vita der Südländer wird vom dummen Michel finanziert. Wahr ist:
-wir haben das geringste Medianeinkommen der Eurozone.
-wir haben mit das höchste Renteneintrittsalter und es soll immer weiter erhöht werden.
-unsere angeblichen Exportüberschüsse sind zumindest im Hinblick auf die Eurozone ein Witz: wir produzieren zwar hochwertige Güter und Waren, die wir exportieren, vor allem in den Süden. Nur: über Target2 geben wir denen quasi das Geld, um diese Waren zu kaufen. Target2 ist vereinfacht gesagt ein zinsloser Überziehungskredit ohne Laufzeitbegrenzung. Das Geld (mittlerweile knapp 1 Milliarde) sehen wir nie wieder.
-die Griechenland“rettung“ ist wissenschaftlich nachweisbar ein fass ohne Boden. Die vielen Milliarden, die uns das regelmäßig kostet könnte man genau so gut auf einen Haufen werfen und anzünden – sie werden sinnlos vergeudet, müssen aber vom kleinen Mann hart erarbeitet werden und fehlen uns bitterlich.
-die Nullzinspolitik der EZB trifft unsere Sparer, besonders den kleinen Mann extrem hart. Das globalisierte Großkapital profitiert davon, nutzt die EU aus, um uns zu melken.
-unsere Arbeitsbelastung wird immer höher, Steuern und Abgaben auch, während die Reallöhne sinken.
-unsere Infrastruktur verkommt zusehends, ist in weiten Teilen schon jetzt auf Drittweltniveau.
-wir haben mit den geringsten Immobilienbesitz der €-Zone.
-die Asylanten wollen alle zu uns, weil sie der irrigen Meinung sind, hier gibt es am meisten zu holen. Und alle anderen wollen uns die Asylanten zuschustern, selbst keine haben. Auch Schengen geht zu unseren Lasten.
-durch die wachsende Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt gibt es bei uns immer mehr prekäre Arbeitsverhältnisse, immer weniger Sicherheit.
-es gibt noch unendlich Vieles, was im Bereich €/EZB zu nennen wäre und was alles zu unseren lasten geht.
Mag sein, dass einzelne Großunternehmen (die zwar dem Namen nach noch deutsch sind, aber ihre Steuern schon weitgehend im Ausland zahlen) vom € profitieren. Beim deutschen Durchschnittsbürger kommt davon aber nichts an, der ist der ganz große Verlierer des €. Wir werden ausgebeutet und müssen bluten – um eine finanzpolitische Missgeburt wie den € am künstlichen Tropf zu halten. Der € stranguliert uns, macht uns kaputt. Und daher kann es nur heißen: raus, so schnell es geht!
Ach schön wärs, wenn der Target2 Saldo bei einer knappen Milliarde läge!
Der beträgt inzwischen das Tausendfache, – knapp eine Billion Euro…
Volle Zustimmung. Nur zu Target2: 1 Milliarde wäre schön – es sind aber fast 1 Billion €!
Hey, wir brauchen beim Grenzübertritt nun kein Geld mehr zu wechseln!!!!!!!
Da können wir diese paar kleinen Nebenwirkungen doch locker erstragen, oder?????
(IRONIE AUS!)
Eine kleine Korrektur. Die Target 2 Verbindlichkeiten anderer Länder bei uns sind bei etwas über 950 Milliarden aufgelaufen. Eine Milliarde würde uns nicht jucken aber die fast eine Billion, und die werden wir bald geknackt haben, werden uns das Genick brechen.
Sie haben ja recht mit allem was sie schildern. Aber 2017 waren 87% der Wähler mit dieser Politik wie sie von ihnen beschrieben wurde einverstanden. So what?
„Und daher kann es nur heißen: raus, so schnell es geht!“
Das wäre das Karriereende der meisten deutschen Politiker – und „wir“ würden reflexhaft von den Miteuropäern allesamt zu „Nazis“ kollektiviert. Darum bleiben „wir“ der EU erhalten.
Persönlich kann jeder, der sein EURO-Klumpenrisiko (in Form von Gehalt, Mieteinnahmen, EURO-Geldanlagen und -Versicherungen, last but not least der gesetzlichen Rente) vermindern möchte, ohne gleich auszuwandern, dies sehr einfach tun: z. B. konsequenter Tausch der verfügbaren Euronen in norwegische, dänische, britische, japanische, südkoreanische, Schweizer und US-Amerikanische Aktien.
Wer möchte, dass ein drei reichen Ländern und 20 armen Ländern gleich [gut] geht, der wird die drei reichen Länder arm machen müssen.
Gleichstand ist Rücklauf, nur merken das die deutschen Schlafwandlern nicht, die immer noch glauben in einer Oase zu leben, während die Karawane längst weiter gezogen ist.
Zurück werden ein paar Kamele bleiben! 😉
Ein paar?
Sehr viele!