Es war ein Fiasko mit Ansage: Schon seit vielen Monaten schien der Sturz der Konservativen unaufhaltsam, und die Entscheidung Rishi Sunaks, die Wahlen von Januar 2025 auf den 4. Juli 2024 vorzuverlegen, ist von niemandem als Zeichen der Stärke betrachtet worden, sondern eher als verzweifelter Versuch, das Beste aus einer katastrophalen Situation zu machen – nicht ganz unähnlich der ebenso umstrittenen Entscheidung Macrons.
Denn in der Tat hatten sich in den letzten Wochen ein paar Lichtblicke abgezeichnet, von denen zwar jeder wusste, dass sie bald wieder von dunklen Wolken verdüstert werden würden, die aber Sunak die Möglichkeit gaben, die Neuwahlen als Richtungsentscheidung in einem (angeblichen) Kontext der „Stabilisierung“ der Dauerkrise des Vereinigten Königreiches zu präsentieren, oder, in seinen eigenen Worten: „build on the progress we have made – or risk going back to square one”.
Die Hoffnung hinter alledem: Mit hochgerecktem Kopf die politische Bühne verlassen und der Partei zumindest mehr Abgeordnete sichern zu können, als im Januar zu erwarten wären – und zugleich ein Narrativ aufzubauen, das den abzusehenden weiteren Absturz des Landes elegant den Nachfolgern in die Schuhe schiebt. Denn in der Tat hatte sich in den letzten Wochen eine leichte, auch saisonal bedingte Beruhigung der teils katastrophalen Inflationslage gezeigt, ein erneutes zaghaftes Wirtschaftswachstum eingestellt und natürlich auch der PR-Effekt der umstrittenen Entscheidung abgezeichnet, illegale Einwanderer fortan nach Ruanda abzuschieben (ein Gesetz, mit dessen Umsetzung wohlweislich noch nicht wirklich begonnen wurde).
Und last but not least: Die Entscheidung Nigel Farages, mit seiner „Reform“-Partei erneut in die britische Tagespolitik einzusteigen, ließ viele Tories aufhorchen, die eine künftige Übernahme der eigenen Partei durch Farage fürchten (oder erhoffen) – vorgezogene Wahlen, welche auch „Reform“ völlig unvorbereitet trafen, könnten es den liberaleren Tories wenigstens noch eine weitere Wahlperiode lang ermöglichen, im Unterhaus weitgehend unter sich zu bleiben, ohne sich tagtäglich an störenden Rechtspopulisten messen lassen zu müssen. Soweit nun das Kalkül, wie sieht aber jetzt die Wirklichkeit aus?
Die nackten Zahlen sprechen für sich: Nach aktuellem Stand ist Labour klarer Sieger mit 33,8 Prozent (gegen 32,1 Prozent im Jahr 2019), die Tories stürzen ab auf 23,7 Prozent (gegen 43,6 Prozent) – das schlimmste Resultat seit Jahrhunderten –, und Farages „Reform“-Partei erringt einen spektakulären ersten Erfolg von 14,3 Prozent, während die Liberaldemokraten auf 12,2 Prozent verbleiben (gegen 11,9 Prozent) und die schottischen Nationalisten 2,4 Prozent erhalten (gegen 3,9 Prozent). Nun hat das britische Wahlsystem freilich die Besonderheit, dass die konkrete Sitzverteilung im Unterhaus nicht den Anspruch erhebt, die landesweiten Proportionen abzubilden, sondern strikt auf Grundlage des „first past the post“ funktioniert, will sagen: Der in den Wahlbezirken jeweils stärkste Kandidat erhält den Sitz, was seit jeher zu enormen Formen der Über-, aber auch Unterrepräsentierung einzelner Parteien geführt hat.
Dies ist auch diesmal der Fall, und der Sieg von „Labour“ wirkt sich daher in der Praxis umso spektakulärer aus. Im neuen Unterhaus wird Labour daher 411 Sitze erhalten (gegen 206 bei den letzten Wahlen), die Konservativen nur 119 (gegen einst 345), die Liberaldemokraten 71 (gegen 11) die schottischen Nationalisten 9 (gegen 43) und die neue „Reform“-Partei 4 – unter ihnen auch, nach sieben vergeblichen Anläufen, Nigel Farage, was wohl das Unterhaus in der nächsten Sitzungsperiode gehörig aufmischen sollte.
Wie geht es nun weiter mit dem Vereinigten Königreich? „Labour“ erbt eine vertrackte Situation und wird zwar möglicherweise den weniger privilegierten Bevölkerungsschichten eine gewisse vorübergehende Beruhigung der Lage bringen, doch um den Preis erneuter Schulden und mit wenig Hoffnung auf Dankbarkeit. Denn das Problem der Masseneinwanderung, der woken Propaganda und der Parallelgesellschaften wird sie schon aus ideologischen Gründen kaum in den Griff bekommen (wollen) und somit „Reform“ entsprechende Munition liefern. Auch die Hoffnung der Konservativen, nach Art der Post-Merkel-CDU in den nächsten Jahren einfach ihre eigene Verantwortung verdrängen und auf die Amnesie der Wähler bauen zu können, dürfte im Vereinigten Königreich weniger erfolgversprechend sein als in Deutschland, zumal Farage bereits mit dem Brexit ein Durchbruch in die ganz große Politik und eine Vernetzung mit den Medien gelungen war, von denen die AfD nur träumen kann.
Denn gerade der Brexit, der sowohl von „Labour“ als auch von den „Tories“ kaum noch öffentlich erwähnt wird – von den ersteren aus Hilflosigkeit, den letzteren aus Scham – ist gleichsam der Elefant im Raum, auf den Farage genüsslich aufmerksam machen wird, und zwar mit der einfachen Botschaft, dass es nicht etwa die in der Tat hochkomplexen Konsequenzen dieser Entscheidung waren, die für die gegenwärtige Misere verantwortlich seien, sondern vielmehr die stümperhafte, ja eigentlich völlig unwillige Durchsetzung des Brexit durch eine als zu moderat verschriene konservative Elite, die gehofft hat, wirtschafts- wie außenpolitisch da weiterzumachen, wo Margret Thatcher aufgehört hatte.
Es steht zu erwarten, dass Farage mit dieser einfachen Botschaft durchaus eine Lücke füllen wird, die ihn mittelfristig nicht etwa zum Konkurrenten der Konservativen, sondern zu ihrem Vorsitzenden machen könnte – nicht unähnlich der Entwicklung in den USA, die Donald Trump an die Spitze der Republikaner gespült und diese Partei von Grund auf revolutioniert hat. Die Wahlen vom 4. Juli wären somit nicht eigentlich der Beginn einer allgemeinen Linksbewegung des Vereinigten Königreiches, sondern vielmehr der Startschuss für ihre mögliche ideologische Radikalisierung, die in einer Wiedergeburt der „Tories“ unter erheblich populistischeren Vorzeichen stünde, wie sich ja schon ansatzweise unter Boris Johnson abzeichnete.
Freilich gilt es zu bedenken, dass vieles von dem, was die Bürger damals der EU zugeschrieben haben, sich nach dem Brexit als endemische Probleme des modernen Westens herausgestellt hat, auf die auch ein völlig souveränes Land nur wenig Einfluss nehmen kann, solange seine Politik sich in den Grenzen von Gewaltenteilung und internationalen Verträgen bewegt. Die Deindustrialisierung Europas, die soziale Polarisierung, die Überalterung der Bevölkerung, die Rentenkrise, die Überlastung des Gesundheitssektors, der Migrationsdruck aus dem globalen Süden, die Konkurrenz Chinas, die identitäre Selbstauflösung durch woken und grünen Terror, die Bildungskrise oder die Herausbildung von fundamentalistischen Parallelgesellschaften – all dies sind Entwicklungen, die zwar von den gegenwärtigen Eliten teils gewollt, teils ungewollt gefördert oder doch nicht behindert werden, die aber schon vor vielen Jahrzehnten eingesetzt haben und uns selbst bei drastischsten Maßnahmen auch noch viele Jahrzehnte begleiten werden, egal, wie die Verteilung der Macht zwischen Washington, Brüssel und London, Paris oder Berlin nun aussieht, und somit ist gerade der Brexit ein Paradebeispiel dafür geworden, dass die institutionelle Abnabelung von Brüssel eben für sich alleine genommen keineswegs ausreicht, quasi automatisch eine Verbesserung der Situation zu erzwingen.
Es steht zu vermuten, dass diese Einsicht allmählich auch im Vereinigten Königreich Fuß fassen, dabei aber nicht etwa zu einer grundlegenden Infragestellung des Brexits als solchem führen wird, sondern vielmehr zum Bewusstsein, dass nur ein gemeinsames Handeln aller patriotischen gegen die globalistischen Kräfte jene kritische Masse herausbilden kann, der allein ein langfristiges Umsteuern in den oben genannten Punkten möglich sein wird: Nur, wenn ein signifikanter Teil des gesamten europäischen Wirtschafts- und Kulturraums, zu dem eben auch das Vereinigte Königreich zählt, sich eng zusammenschließt, um endlich längerfristige Alternativmodelle zum Niedergang umzusetzen, kann verhindert werden, dass ein solches Ideal weiterhin mit jenem Erfolg torpediert wird, den man in den letzten Jahren in Polen, Ungarn und eben auch im Vereinigten Königreich gesehen hat.
Schlage vor, den Ausdruck „nicht wirklich“ in einem Wort zu schreiben, da er immer genau so benutzt wird, wie z.B. „unwirklich“, was er aber nicht bedeutet. Oder anders gesagt, man könnte auf „nichtwirklich“ wirklich verzichten. Ist sowieso nur Grünsprech.
Was UK davon abhält, eine zukunftsfähige europäische Perspektive zu denken, ist ihre „special relationship“ zu den USA.
UK hat immer noch Eliten, die nicht davon lassen können, in imperialen Kriterien zu denken und dann wenigstens Juniorpartner des US-Imperiums sein wollen.
Ein Boris Johnson, der die Friedensverhandlungen in Istanbul März 2022 sabotiert hat und so wesentlich für die Eskalation in der Ukraine verantwortlich ist, mag hier als personifiziertes Beispiel dienen für ein Problem, das durchaus strukturelle Qualität hat.
Erst wenn die Engländer sich ihre imperialen Allüren abschminken, werden sie ein Partner für Kontinentaleuropa sein.
> Erst wenn die Engländer sich ihre imperialen Allüren abschminken, werden sie ein Partner für Kontinentaleuropa sein.
Die müssen noch aufhören, in den „Garten“-Kategorien zu denken, der irgendwie dem „Dschungel“ überlegen sein sollte. Man muss vor allem Partner für Eurasien werden: China, Indien, Russland, Indonesien… (BIP-Reihenfolge)
Das Enttaeuschendste und Bezeichnendste ist fuer mich die Klatsche fuer Andrew Bridgen, und das sogar trotz der Publicity die der Postmaster Skandal und seine gute Rolle dabei gerade hatten.
Das zeigt klar, dass die Masse hier bzgl. Covid nicht nur lieber den Kopf in den Sand steckt, sondern das Gleiche gerne wieder earlier, longer und harder machen wuerde.
Meine Nachbarn in Sussex stehen da stellvertretend: sie fuehlen sich durch Boris‘ partying deceived, fanden Lockdowns&co aber trotzdem richtig- den Widersinn dessen kapieren sie gar nicht.
Erschreckend ist auch, dass so viele prominente Wet Tories , inkl. Sunak, Hunt, wiedergewaehlt wurden und soviele Brexiters&co nicht.
Das deckt sich ebenfalls mit den Auffassungen meiner Nachbarn, und beides laesst mich daran zweifeln, dass diese Tories sich Richtung Conservative erneuern werden, oder dass eine solche rechte Partei tatsaechlich mal hier regieren wird.
Und zum Sterben sind die Tories immer noch zu stark- dass sie doch weit mehr Stimmen als Reform bekommen haben ist i.A. einiger Kopf an Kopf Umfragen ebenfalls schlecht fuer die Richtung und Leadership bei Erneuerung/Ersatz.
Das einzig Positive, das ich sehe, ist, dass C&R zusammen mehr Stimmen bekommen haben als Labour. Wenn man allerdings dann die anderen linken Parteien zu Labour’s Stimmen hinzuzaehlt ist klar, dass GB derzeit tatsaechlich stramm links tickt. Dass der Brexit rueckabgewickelt wird kann ich mir trotz allem ebenfalls nicht vorstellen. Es laeuft tatsaechlich auch nicht so schlecht wie es in der deutschen Presse immer dargestellt wird und war kaum ein Thema der ausschlaggebend, abgesehen von einigen Kandidaten s.o..
Und die schon ersparten 100Mrd Schulden dank Nichtteilnahme am 800Mrd Covidhilfen an Italien&co Fond bleiben da noch aussen vor.
Dummerweise stellen das auch die Brexiter nie heraus. Aber jedes Volk bekommt halt die Politiker, Regierung, Politik und Ergebnisse dessen die es verdient. Deutschland und GB werden sich ergo immer aehnlicher.
> Meine Nachbarn in Sussex stehen da stellvertretend: sie fuehlen sich durch Boris‘ partying deceived, fanden Lockdowns&co aber trotzdem richtig- den Widersinn dessen kapieren sie gar nicht
Wie in Buntschland (siehe auch den letzten Satz Vorpostings) – daher ist es besser, wenn der Spinnende Westen geopolitisch möglichst wenig zu melden hat. Dann wird der Great Reset wenigstens nicht der übrigen Welt aufgezwungen.
So sehr es daneben ist, Schwarz-Afrikaner Kulturelle Aneignung in Europäischen Fußball-Teams betreiben zu lassen, so dämlich ist es, einen Inder zum Britischen Premier zu machen. Die Briten wollen genausowenig von einem Inder regiert werden, wie Inder von einer Deutschen Kaiserin.
Der Brexit war das schlimmste, was den Tories passieren konnte. Statt sich zu streiten, OB sie ihn wollen, mussten sie sich danach darum streiten, WIE sie ihn gestalten sollen. Viel einfacher wäre es für sie gewesen, wenn sie den Brexit dem Land weiter wie eine Karotte vor die Nase hätten halten können.
Mit dem Brexit haben die Tories außerdem einen fähigen Premier verloren, und stattdessen wurden Leute wie Johnson und Triss nach oben gespült, wobei letztere noch unfähiger war als ihr Vorgänger chaotisch.
So sehr ich die Ihre Analysen auch Schätze Herr Engels, mit der Hoffnung das rückstandsfreie Verschwinden des Westens bis spätestens zum Ende diesen Jahrhunderts könnte noch verhindert werden liegen sie mindestens 40, wenn nicht 50 Jahre hinter der Kurve.
Es werden sich nur die Gesichter ändern. Sonst nichts. Schon ein gewisser Tony Blair von der Labour Party hat sich als willfähriges Schoßhündchen der Amis erwiesen. Daran wird sich auch dieses Mal nichts ändern.
Gilt für jeden Politiker:
„Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter“
Das wird sich erst ändern, wenn Politiker für ihre nachweisbaren Lügen, persönlich haftbar gemacht werden können.
Die offene Gesellschaft lernt von ihren Gegnern oder geht unter.
Und entgegen aller „Linker“ Propaganda sind es nicht die Rechten, die heute Gegner der bestehenden Gesellschaften sind, sie sind primär nur Gegner der Auswüchse und ihrer Irrwege, zb bei Themen wie Masseneinwanderung, Klima/Energiepolitik, Renten und Wohlfahrt für Jedermann, ausufernden Staatsausgaben, bei denen selbst kleinste Einsparungen/Kürzungen regelmäßig zum Ende der Zeit oder des Rechtsstaates oder der Demokratie (Tm) skandalisiert werden etc, natürlich regelmäßig von „links“ (in Rot oder Grün oder Geld oder Schwarz, egal)
Die sog. Etablierten oder Demokraten im Westen haben sich reihenweise in Sackgassen manövriert, aus denen sie ohne Gesichtsverlust nicht mehr herauskommen. Was den Massen jahrelang als alternativlos verkauft wurde und sich dennoch morgen als falsch oder Fehler erweist, stärkt das Vertrauen in die Führungsklasse sicher nicht. Dicke Backen machen alleine reicht halt nicht.
Moderne Politik im Westen, in stark medienlastigen Demokratien, hat sich lange den Luxus von Wohlfühl- und Symbolpolitik erlaubt, in der es wenig um konkrete Ergebnisse, aber fast alles um PR/Marketing des Fühlens geht.
Prima Klima und Gerechtigkeit für die ganze Welt (oder Freibier für alle) kann sich jedes Kind wünschen, nur mit der Umsetzung von (wenig bescheidenen Wünschen) ist das bekanntlich so eine Sache.
Sozialisten versprechen seit über 100 Jahren die Abschaffung jeder Form von Unterdrückung, Ausbeutung und Armut und haben meist nur genau das geschafft, was sie zu bekämpfen vorgaben: Unterdückung, Armut, Ausbeutung von Mensch und Natur etc.
Grüne versprechen Welt und Klimarettung und verhunzen dafür Natur und Gesellschaft und reißen in Deutschland alle negativen CO2 Rekorde der Vergangenheit.
Die Konservativen schreiben sich seit jeher innere und äußere Sicherheit auf die Fahnen, gerne auch irgendwas mit Christentum, und öffnen alle Türen für prekäre, muslimische Massenzuwanderung, die auch noch so grottig (nämlich gar nich) organisiert wurde, dass die innere Sicherheit zerbröselte. Und niemand hat in Deutschland die Bundeswehr mehr demontiert und bis zur Wehrlosigkeit degradiert, als die Union unter ihrer Kanzlerin Merkel.
Was 1968 mit dem Muff der 1000 Jahren unter den Talaren gemeint war, gilt heute für die völlig verkrustete, morsche Berufspolitik der „etablierten“ Parteien vergleichbar.
Unbeweglich, dysfunktional, widersprüchlich und verlogen bis zynisch klammert man sich an die Erbhöfe der Macht (und der Staatsknete), versucht jede Form von Sachdebatte im Keim zu ersticken, weil man sie auch nicht mehr führen und aushalten kann, Veränderungen gehen wenn überhaupt nur noch in homöopathischen Dosen, dauern Ewigkeiten und bewirken in der Realität meist wenig bis nichts – außer dem Verursachen gigantischer Kosten.
Kurz: Alles dauert ewig, bewirkt wenig und kostet dennoch fast immer wahnsinnig viel
Ist eine schlechtere Bilanz von Politik überhaupt vorstellbar?
Das Mehrheitswahlrecht in seiner britischen Version schafft nicht nur stabile Mehrheiten im Parlament, sondern zwingt in diesem Fall auch die Tories, die nach rechts an Reform UK verlorenen Stimmen aktiv und ohne Wählerbeschimpfung zurückgewinnen zu wollen. Im Verhältniswahlrecht finden sich leider die Wahlverlierer durch geschicktes Koalieren am Ende doch viel zu oft auf den Regierungsbänken wieder, während Protestwähler einfach ignoriert werden. Dass allerdings die drittstärkste Partei (Reform) nicht mehr Sitze als die viertstärkste (LibDem) bekommt, ist demgegenüber mehr als nur ein Schönheitsfehler!
Es zwingt vor allem die Wähler vor Ort sich für einen Kandidaten zu entscheiden.
Hoffentlich sind die Labours nicht so grün-woke-marxistisch veranlagt wie unsere linken Ideologen. Zeit für Farage, den Laden etwas aufzumischen und Positionen aufzuzeigen, die das Land wieder voran bringen können.
Im Gegenteil: nur wenn sich dem gemeinen Wähler die Labour-Partei so indiskutabel woke und grün-marxistisch präsentiert, wird er einen Farange wählen. Ich betrachte Mr. Starmer allenfalls als Interims-Mann mit staubiger Ausstrahlung. Keine Chance gegen den eleganten und brillanten Farage.
Nö. Sie sind deutlich schlimmer. Und ob die vier Mann Truppe um Farage da im Parlament rumhampelt ist wahrscheinlich höchst unterhaltsame, aber ansonsten völlig irrelevant.
Der gesamte grünwoke-sozialistische Wertewesten torkelt in den selbstverschuldeten Untergang. Die sogenannten „Rechtspopulisten“ sind in Wahrheit die bürgerliche Mitte, deren Einfluss sich allerdings in Grenzen hält, weil grosse Teile der wohlstandsverwahrlosten Bevölkerungen des genannten „Wertewestens“ in irgendeiner Form Transferempfänger sind und harte Wahrheiten wie etwa „ohne Fleiß kein Preis“ oder „Wohlstand kommt nicht aus der Steckdose, sondern muss erarbeitet werden“ schlichtweg nicht mehr wissen.
> Nur, wenn ein signifikanter Teil des gesamten europäischen Wirtschafts- und Kulturraums, zu dem eben auch das Vereinigte Königreich zählt, sich eng zusammenschließt, um endlich längerfristige Alternativmodelle zum Niedergang umzusetzen
Man blendet immer wieder das größte Land Europas aus, welches sich nun mal der globalistischen Wokeness widersetzt und dafür genauso verteufelt wird wie (einst) Polen oder Ungarn. Ich vermute, Orbán sieht die Ähnlichkeit besser als Morawiecki.
So kann man nur argumentieren, wenn man dieses Land (außerhalb von st piter und Moskau) nicht kennt.
Endlich mal eine andere Sicht auf die Dinge in Großbritannien als die selbstbesoffenen Jubelarien über den Sieg von Labour in den übrigen Medien.
Mal ehrlich….was waren denn die Tories in den letzten Jahren? Ein total unfähiger und verwirrter Haufen….nicht das Labour besser wäre….aber in UK haben sie ja nicht mal eine Alternative….Farage der sich nach der Brexit Abstimmung einfach mal verdünnisiert hat ist für mich keine Alternative. Insofern….es wird wohl einen zweiten Tony Blair geben….viele werden wieder enttäuscht werden….weil Labour keine Labour schafft sondern nur weitere Armut….aber die Tories haben auch nichts gerissen. Immerhin haben sie in UK keine ernsthaften Grünen….das ist schon mal viel wert.
> die Konkurrenz Chinas
Großbritannien spielt in der gleichen geopolitischen Klasse wie Iran, die Türkei oder bestenfalls Brasilien. Da im letzten Winter 1/4 der Briten die Stromrechnungen nicht zahlen konnten, kann Geopolitk unmöglich die größte Sorge auf der Insel sein?
> egal, wie die Verteilung der Macht zwischen Washington, Brüssel und London, Paris oder Berlin nun aussieht, und somit ist gerade der Brexit ein Paradebeispiel dafür geworden, dass die institutionelle Abnabelung von Brüssel eben für sich alleine genommen keineswegs ausreicht, quasi automatisch eine Verbesserung der Situation zu erzwingen.
Geopolitisch ist für ein heruntergekommenes Land mit 70-80 Millionen Einwohnern nicht mehr drin. Zumindest bliebe den Briten der „Green Deal“ erspart, wären die zwei größten Parteien nicht Woke (korrupt) genug, ohne Brüssel den gleichen Suizid zu begehen.
Die Nachteile eines Brexits entstanden ausschließlich aus der Erpressung durch Brüssel. Wer in den Binnenmarkt will, muß kuschen.
Die wirtschaftliche Katastrophe auf der Insel kommt nicht vom Brexit, sondern von der gleichen Dekarbonisierung, wie sie in der EUdSSR befolgt wird, nur ohne Frau Von De. Statt ihr befolgen die Chefs der beiden großen Parteien (Tory, Labour) die Wokeness – in dieser Hinsicht huldigen die Briten der Wokeness noch mehr als die Michels. (Beim Gendern oder den anderen Hysterien übrigens ebenso.) Ich las Artikel, laut den die Briten sich sogar um mehr %% dekarbonisiert haben, als die Kontinent-EUdSSR.
Auf einem Campus einer der britischen Unis wurde eine historische Statue durch welche von… Greta ersetzt – auf solch idiotische Ideen kommt man nicht mal in Buntschland.
Es ist zwar richtig, daß Ihre sogenannte Dekarbonisierung völlig belanglos bleibt, bei einem CO2-Anteil von 0,04% an unserer Luft, was erdhistorisch extrem niedrig ist. Aber Frankreich welches mit billigem Atom-Strom „dekarbonisiert“, ist trotzdem pleite, weil die ökonomischen Systeme Europas mittlerweile informell in den Sozialismus abgerutscht sind. Zu viele Konzerne, Medien, Staatsbedienstete & NGOs schmarotzen, wie Vampire, am Steuerzahler. Hinzu kommt die extrem ansteigende Kurve der Bürokratisierung. In einem 200-Mann-Betrieb arbeiten mindestens 5 nichts mehr & reportieren nur noch. Die Erpressung von der ich sprach, können Sie anhand der Schweiz beobachten, die als Nicht-EU-Mitglied gezwungen ist, alle politischen Entscheidungen (zB Massenmigration) der EU mitzutragen, um in der EU Business machen zu dürfen. Der Britische Mob (historisch begründbar) ist noch dämlicher als unserer. Die Volksschulpflicht wurde in Britannien erst 1886 & die Hauptschule 1914 eingeführt. Die Britischen Deppen leisten sich auch immer noch einen Deutschen König. Wie blöd kann man sein?