<
>
Wird geladen...
Internationalistischer Nationalismus oder so

Das Duo Lafontaine-Wagenknecht ruft auf zum letzten Gefecht

04.06.2018

| Lesedauer: 7 Minuten
Die Neuauflage eines Kommunistischen Manifests verbreitet populistische Plattheiten, die dem gesunden Menschenverstand nicht zwingend fremd sein müssen, aber fest in den historisch überholten Denkschemata der Sozialrevolutionäre von 1850 verankert sind.

„Wenn Du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis!“ So lautet in Parteien eine alte Regel, die immer dann greift, wenn die geistigen Kapazitäten und kreativen Anlagen der Großkopferten erschöpft sind oder sich widerstreitende Positionen ineinander verhakt haben. Gern auch werden Arbeitskreise begründet, wenn man missliebige Themen aus der Diskussion entfernen möchte. „Beerdigung erster Klasse“ heißt das dann – und endet nach endlos langen und zermürbenden, aber niemanden außerhalb des Arbeitskreises interessierenden Debatten in irgendwelchen Positionspapieren, die auf Nimmerwiedersehen in irgendwelchen Schubladen verschwinden.

Ähnliches erleben wir derzeit ständig auf der Ebene der großen Politik. Da gründet sich auf der einen Seite eine „Werte-Union“ als eine Art unautorisierter Arbeitskreis der CDU – ein Laden, den in der Partei selbst kaum jemand kennt und schon gar nicht ernst nimmt. Von der Berliner Mehltau-Demokratie-Vernichtungspolitik der GroKo angewiderte Bürger bis hin zur AfD-Aussteigerin Frauke Petry versuchen sich mit der Gründung von Kleinstparteien, die sich irgendwo zwischen AfD, FDP und Union in die Parteienlandschaft quetschen wollen – wer aber meint, in großen Zusammenhängen zu denken, der geht den tiefliegenden Frust gleichsam partei- und systemübergreifend an und versucht sich mit einer „Bewegung“.

Oskars Arbeitskreis soll eine Bewegung werden

Eine solche „Bewegung“ versuchen derzeit die Altkommunistin Sahra Wagenknecht und der USPD-Abweichler Oskar Lafontaine ins Leben zu rufen. Als Arbeitstitel haben sich die beiden ganz internationalistisch die socialnetwork-kompatible Bezeichnung „#fairLand“ ausgesucht – zwischenzeitlich allerdings wissen lassen, sich für ihre Bewegung noch etwas Besseres einfallen lassen zu wollen. Wir dürfen also gespannt sein, unter welchem programmatischen Leitmotiv Sahras Eleven (oder auch mehr oder weniger) demnächst die Hochburgen der Deutschen Politik stürmen werden. Immerhin haben sie den Grundriss ihrer inhaltlichen Vorstellungen bereits fixiert. Und auf irgendwelchen, scheinbar mehr oder weniger undurchsichtigen Kanälen dem Hobby-Magazin von Augstein mit dem Namen „Der Freitag“ zukommen lassen.

Wenn aus dem orthodox-kommunistischen Lager nun tatsächlich einmal neue Aufgüsse historisch überholter Systemkritik kommen, so ist dieses nicht nur dem links-unkoordinierten Jakob selbstverständlich eine große Story wert. Da wir dem ständig mit abstrusen Weltsichten jonglierenden, kleinen Augstein nicht das Feld der Linkskritik allein überlassen wollen, haben wir sein Angebot genutzt und das von ihm verlinkte „fairLand-paper“ einmal angeschaut. Fünf Seiten umfasst das Papier, das die Handschrift Oskars nicht verleugnen kann. Immerhin ist es damit deutlich kürzer als des Marxens „Kommunistisches Manifest“. Weshalb allein schon hieran erkennbar wird, dass Sahra und Oskar davon abgesehen haben, wie ihr berühmter Ziehvater den Globus neu drehen zu wollen. Warum auch – der alte Marx rotiert zumindest in ihren Köpfen unverdrossen weiter.

Oskars Gerechtigkeits-Leier

Ganz im Sinne Oskars steht das Sahraistische Manifest unter dem Schlagwort „Für ein gerechtes und friedliches Land“ und eröffnet mit der Feststellung: „Es geht nicht fair zu.“

Oskar, der Erfinder der „Gerechtigkeitslücke“, in der sich nach Bedarf jeder irgendwie wiederfinden konnte, bleibt also bei seinen Leisten. Und wie damals, bevor er von Gerhard Schröder aus der SPD herausgeekelt worden war, denkt er global und welt-gerecht. Meint er zumindest. Deshalb geht es gleich richtig zur Sache: „Macht triumphiert über Vernunft, Gewalt über Völkerrecht, Gier über Gemeinwohl, Geld über Demokratie. Wo nur noch Werte zählen, die sich an der Börse handeln lassen, bleibt die Menschlichkeit auf der Strecke. Dagegen stehen wir auf: für Fairness und sozialen Zusammenhalt, für Frieden und Abrüstung.“

Steh auf, Genosse!

Bei solch markigen Sätzen muss einem jeden früheren Barrikadenkämpfer doch sofort die Gicht aus den Knochen weichen! Wie formulierte es Walter Dehmel so revolutionär zur Melodie von „Avanti Popolo“? „Steht, auf, ihr Arbeiter! Steht auf Genossen! / Die rote Fahne weht siegentschlossen. / Steht auf, ihr Arbeiter! Steht auf Genossen! / Die rote Fahne erkämpft die Macht.“

Nun ist es also wieder so weit: Sie stehen auf – zumindest der Oskar und die Sahra. Und vielleicht der Rudolf Dreßler, jener heute 77-jährige Sozialist, der seinerzeit den Genossen Gerd wegen der Agenda des Verrats an der Arbeiterschaft zieh. Die anderen bislang angefragten – gleichsam die klassische Klientel von Fistelbarde Konstantin Wecker über Autor Ingo Schulze bis zur stets weinerlichen Ex-BT-Vizechefin Antje Vollmer – sind, so berichtet der Tagesspiegel, noch nicht entschieden, ob sie sich mit Sahra und Oskar bewegen wollen. Absagen haben sich die Bewegten von der Saar bereits bei den früheren Genossen von den linksflügelnden Regierungssozis geholt. Aufrührer Kevin von den Juso-Genossen ließ wissen: „Nicht meine Bewegung!“

Oskars Kampfauftrag

Doch zurück zum Kampfauftrag der „Bewegung“. Da findet sich gleich zum Einstieg all das, was die Sahra regelmäßig für ein Handgeld in den Propaganda-Schauen der Öffentlich-rechtlichen Medien erzählen darf.

„Während Konzerne ihre Aktionäre in Dividenden baden, streiten die Ärmsten an den Tafeln um abgelaufene Lebensmittel“, wissen Oskar und Sahra – doch leider muss ich sie enttäuschen. Da wie immer im Mai die Dividenden-Mitteilungen ins Haus flattern: Die Kapitalverzinsung über Dividende bewegt sich derzeit mit Chance bei schlappen zwei Prozent. Das ist zwar etwas mehr, als dank Draghis EZB-Politik beim Festgeld lockt – darin zu baden, dürfte allerdings beim Benetzen der Unterschenkel enden. Aber so ist er eben, der Oskar: Immer feste druff auf den Neidkomplex der Verlierer – die Revolution braucht menschlichen Schmierstoff, und der kommt nun einmal aus dem Bodensatz der Gesellschaft.

Sahras nationalistische Attitüde

Liest man nun ein wenig weiter, dann wird jedoch auffällig, dass auch Sahra ein wenig mitgestrickt hat. Die mit ihrer stets ausgesuchten Kleidung dem Begriff der Salon-Kommunistin alle Ehre machende Dame hatte ja schon häufiger unter Beweis gestellt, dass ihre internationalistische Grundausrichtung gelegentlich Affinitäten zu der innerfamiliären Konkurrenz der nationalistischen Sozialisten durchblicken lässt. Was unter dem Strich nach dem historischen Totalausfall jener nationalistischen Genossen Sinn macht zumindest dann, wenn man seine Klientel auch in den Restanten real-sozialistischer Überlebenskünstler aus dem untergegangenen Arbeiter- und Bauernstaat zu finden sucht.

Also formulieren die beiden richtig knackige Sätze wie: „Für nicht wenige bedeuten innereuropäische Freizügigkeit und Zuwanderung vor allem: mehr Konkurrenz um schlecht bezahlte Arbeitsplätze. Aber auch für osteuropäische Arbeiter in deutschen Schlachthöfen und auf deutschen Feldern ist vor allem die Ausbeutung grenzenlos geworden.“

DIE ANFäLLIGKEIT DER ELITEN FüR DIE DIKTATUR
Warum Intellektuelle den Kapitalismus nicht mögen
Also, deutscher Arbeiter, aufgemerkt! Du darfst es zwar wegen political correctness nicht laut sagen – aber der Oskar und die Sahra haben schon erkannt, wo Dich der wahre Schuh drückt. Wobei die internationalistische Frage unbeantwortet bleibt, weshalb der „osteuropäische Arbeiter“ (also dieses „Pack“ aus Rumänien und so) Dir den Arbeitsplatz wegnehmen kann, indem er in deutschen Schlachthöfen und auf deutschen Feldern immer noch mehr verdient als in der Heimat.

Apropos deutsche Felder! Vielleicht hätten sich Oskar und Sahra, bevor sie sozialistische Plattitüden nationalistisch in die Welt blasen, einmal mit deutschen Spargelbauern ins Benehmen setzen sollen. Die haben es nämlich Saison für Saison immer wieder versucht, deutschen Arbeitern die Chance zum Geldverdienen zu geben. Das Problem: Der Job ist denen zu anstrengend – und die Stütze kommt auch ohne über Feldern gebeugte Dauerhaltung. Aber sorry – darum geht es ja auch nicht in diesem #fairLand-Papier. Wenn interessieren Fakten, wenn es um die Revolution, wenn es um „die Bewegung“ geht!

Die Plattitüden aus hundert Jahren

Und so geht es absatzweise weiter. Hier werden all die Plattitüden aufgelistet, mit denen die Alt-Kommunisten seit nunmehr über hundert Jahren ihre Weltsicht dokumentieren. Die unleugbare Tatsache, dass die sozial Schwachen in alten Sozialwohnungen leben müssen, während mittlerweile massenhaft neue Sozialwohnungen gebaut werden – Schuld der bösen Spekulanten. Dass diese neuen Sozialwohnungen überwiegend an die Neubürger mit der Bezeichnung „Flüchtling“ gehen – das darf man ja auch nicht laut sagen. Aber die Betroffenen verstehen der beiden Altrevolutionäre Feststellungen schon richtig, denn: „Die Flüchtlingskrise hat in Deutschland zu großer Verunsicherung geführt.“ Wer wollte das bestreiten?

Folglich gibt es dann sofort einen klassischen Ja-Aber-Satz aus dem Hause Lafontaine: „Wir lehnen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit ab. Aber wir halten die Art und Weise, wie die Regierung Merkel mit den Herausforderungen umgegangen ist, für unehrlich und inakzeptabel.“ Denn: „Am Ende leiden vor allem die ohnehin Benachteiligten. Wenn die Politik dann noch zuschaut, wie Hassprediger eines radikalisierten Islam schon 5jährigen Kindern ein Weltbild vermitteln, das Integration nahezu unmöglich macht, wird das gesellschaftliche Klima vergiftet.“

Das könnte ebenso in einem Positionspapier der AfD stehen – wodurch die Feststellung an sich dadurch nicht falscher wird. Aber in einem Papier von Kommunisten, die sich doch angeblich der internationalen Solidarität verschrieben haben – zumindest grenzwertig.

Ohne Feindbild kein Widerstand

Selbstverständlich darf auch das klassische Feindbild nicht fehlen. So bedauern die #fairLander, dass überall auf der Welt „rücksichtslos Kriege geführt werden, um Zugang zu begehrten Rohstoffen zu erhalten oder geopolitische Einflusszonen auszuweiten“ – zwar gelte „das für alle großen Militärmächte dieser Welt, besonders aber für die Vereinigten Staaten“. Denn zum großen Bruder Russland „herrscht Eiszeit“, wird bedauernd festgestellt.

SPEZIAL ZUR BUCHMESSE
Frankreich als Land der brillanten Niedergangsanalysen
All das und noch viel mehr erfordert selbstverständlich Widerstand. Der wird dann kämpferisch mit einem Blick auf die Romantiker der bundesdeutschen Ostpolitik wie folgt formuliert: „Wir nehmen das nicht mehr hin. Wir wollen nicht, dass die deutsche Regierung einem unberechenbaren US-Präsidenten die Treue hält, statt sich auf das gute Erbe der Friedenspolitik Willy Brandts zu besinnen.“

Nun – diese sogenannte Friedenspolitik lebte vom Kontext des Kalten Krieges, vom globalen Konflikt zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion, vom nationalen Konflikt zwischen BRD und DDR. All das ist Geschichte. Heute laufen die Konfliktlinien einerseits zwischen dem Rückfall in die Denkwelt des Mittelalters, wenn pseudoreligiöse Glaubenssätze die politische Vernunft ersetzen – und gleichzeitig entlang noch ungeahnter Linien unter dem Aspekt einer künftigen Supermacht China, die für Oskar und Sahra offenbar immer noch in früh-maoistischer Unterentwicklung verharrt, weshalb man sie schlicht ausblenden kann.

Die elf Punkte der Barrikadenkämpfer

Gleichwohl wären die beiden Altkommunisten keine echten Barrikadenkämpfer der sozialistischen Revolution, würden sie ihre im Denken des 19. Jahrhunderts verharrende „Analyse“ nicht mit einem elf Punkte umfassenden Forderungskatalog abschließen. Es sind dieses Forderungen, denen man in manchen Positionen sogar geneigt sein könnte zuzustimmen. Denn sie sind wunderbar populistisch, sprechen die innersten Bedürfnisse an, wenn Renten gefordert werden, die „den Lebensstandard im Alter sichern“, wenn „exzellente Bildung bessere Lebenschancen“ bieten müssen, wenn „mehr Sicherheit im Alltag“ durch mehr Polizei erreicht werden soll.

Gleichzeitig aber atmet dieses Papier unter Marxens Haaren den sozialistischen Mief von über hundert Jahren. Verstaatlichung statt unternehmerische Eigeninitiative; unter Berufung auf Keynes ein Ende der Globalisierung und Rückkehr zur Binnenwirtschaft; Erhalt technisch-ökonomisch unsinniger Arbeitsplätze. Und dann – ganz unmarxistisch – sogar ein Europa der Vaterländer – keine Europäische Union (wofür Oskar und Sahra auf der Barrikade sicherlich einigen Beifall einheimsen werden).

Oskar mit Marxens Federkiel

Zusammengefasst: Diese Neuauflage eines Kommunistischen Manifests enttäuscht auf ganzer Front. Es verbreitet hier und da populistische Plattheiten, die einerseits dem gesunden Menschenverstand nicht zwingend fremd sein müssen, andererseits und gleichzeitig derart fest in den historisch überholten Denkschemata der Sozialrevolutionäre von 1850 verankert sind, dass sie eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Anforderungen der Zeit nicht einmal im Ansatz erahnen, geschweige denn einfordern lassen.

Das, was Oskar und Sahra hier zu Papier (oder Datensatz) gebracht haben, wirkt wie bei Kerzenlicht mit Marxens Federkiel auf brüchigem Pergament verewigt. Nicht zu einer der zukünftigen Fragen wird auch nur der Versuch einer Antwort unternommen.

Wohin mit den explodierenden Menschheitszahlen?

Wie die Rohstoffabhängigkeit der deutschen Wirtschaft bei ständig knapper werdenden Ressourcen entweder abbauen – oder aber den Zustrom zur Veredelung in deutschen Industrien gewährleisten?

Wie die Arbeitsplätze sichern, die vom globalen Markt abhängig sind?
Wie die ständig größer werdende Schere zwischen Rentenempfängern und Sozialbeitragszahlern decken?

Wie dafür sorgen, dass die Konflikte dieser Welt um Nahrung, kleinen Wohlstand und leider auch Herrschaft der Ideologie aufhören?

Wie dem beharrlichen Abbau der Freiheitsrechte durch staatliche Restriktion begegnen?

Wie die globale Umweltvernichtung als Folge ungehemmter Vermehrung in den Griff bekommen?

Nicht einmal SDAJ-Niveau

Nein, dieses #fairLand-Papier erfüllt nicht einmal das Niveau, auf dem sich in den Siebzigern die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend bewegt hat. Hier hat Oskar seine sozialistische Bandschleife in Senilität mit den überholten Rezepten von Vor-Vorgestern zusammengebastelt. Und Sahra, die in den Sprech-Schauen immer so klug daher schwätzt, hat es mit ein bisschen Klientel-gerechtem Nationalismus gewürzt. Und vermutlich dann auch den Begriff der „Bewegung“ eingebracht.

Das, was die beiden hier zu Papier gebracht haben, lohnt nicht einmal für orthodoxe Kommunisten zur Diskussion. Das hatten Marx und Engels vor über 150 Jahren schon mit mehr Intellekt und Tiefgang beschrieben. Das ist tatsächlich nur etwas für outgesourcte Sozialromantiker wie jenen bislang einzigen Bekenner Rudolf Dreßler.

Da wird es mit Sahras Eleven wohl nichts werden. Und falls doch, dann wissen wir zumindest, an welcher Stelle sich die linke Desintellektualität versammelt hat. Was vielleicht auch erklärt, warum die Autoren es ausgerechnet über Jakob Augstein haben in die Öffentlichkeit lancieren lassen. Aber lassen wir das. Über dessen Ergüsse zu philosophieren, fällt ohnehin mangels philosophierbarem Inhalt aus. Insofern: Passt schon, das mit dem Jakob, dem Oskar und der Sahra.

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

53 Kommentare

  1. Mit diesem Papier wenden sich Wagenknecht und Lafontaine sich von der „Internationalen“ ab.
    „Die Spielräume für die Politik in einzelnen Ländern sind auch heute noch weit größer als uns eingeredet wird.“
    „Dagegen sollten Waren lokal erzeugt werden(…); vor allem aber die Finanzen sollten
    weitgehend im nationalen Kontext verbleiben.“
    „Für nicht wenige bedeuten innereuropäische Freizügigkeit und Zuwanderung vor allem: mehr Konkurrenz um schlecht bezahlte Arbeitsplätze.“
    „9. Ein europäisches Deutschland in einem geeinten Europa souveräner Demokratien, bei Wahrung kultureller Eigenständigkeit und mit Respekt vor Tradition und Identität. Wir wollen kein Europa, in dem selbstherrliche Brüsseler Kommissare oder Berliner Politiker den einzelnen Ländern vorschreiben, wie sie ihre Politik zu gestalten haben“.

    Das ist jetzt erst mal nicht per se falsch. Nur halt bisher als böse und „rechts“ verortet. Die Frage ist: Wenn sich nun Sozialisten auf die Nation zurückbesinnen – macht die das dann zu Nationalsozialisten?

    • Ihr letzter Absatz und Ihre abschließende Frage, erscheinen mir, – sehr berechtigt zu sein.

  2. Brandts Friedenspolitik…Kniefall, Kränze niederlegen und das x-te Holocaust-Denkmal einweihen beherrschen diese Figuren hervorragend. Als Israel 1973 im Jom-Kippur-Krieg von Ägypten und Syrien überfallen wurde, hohe Verluste hatte, hat die Brandt-Regierung den USA Überflugrechte zur Versorgung Israels verwehrt und untersagt, dass amerikanisches Kriegsmaterial in Deutschland auf israelische Schiffe verladen wird. (Nebenbei an die Reichsbürger – wie war das möglich, wenn Deutschland angeblich nicht souverän ist?)

    Ich bin mir sicher, dass die intelligenteren Politiker unter den Linken und Grünen nichts so sehr fürchten, als das ihr öffentliches Weltbild Realität wird. Die wissen, dass es zum scheitern verurteilt ist und ihren Kopf kosten wird. Die Blütezeit dieser Leute ist in der Opposition, wenn andere regieren und es dem Land rosig geht, dann können sie bequem ihre hirnrissigen Forderungen stellen. Gregor Guysi hatte die erste Gelegenheit genutzt, sich als Wirtschaftssenator von Berlin abzusetzen. Der ist schlau genug, sich nicht an seinen Worten messen zu lassen und dafür die Verantwortung zu übernehmen.

  3. Ach Gottchen, das gute alte „REAL socialism has never been tried“. Das kriegt man von weltfremden Spinnern seit Ewigkeiten nachgeworfen, wenn sie sich nicht damit abfinden wollen, dass Leute, die in Venezuela im Zoo die Tiger essen wollen, das unvermeidliche und immer wieder bestätigte Ende des Kommunismus ist, wenn man ihn nicht vorher aufhält.

  4. Ja und wie sollte man sinnvolle Artikel dieser Art schreiben können, wenn man sich nicht wenigstens ein bisschen in den beschriebenen Zusammenhängen auskennt?
    Und warum sollte man aus anderen Gründen diese Artikel lesen wollen?
    Eben
    Ich kenne mich eher nicht aus mit allem „oberhalb“ der SPD, warum dann aber jetzt allmählich, ohne meine Interesse für alles zu verlieren, mit dem ich mich in meinem Leben beschäftigt habe?
    Deshalb sind die Arbeitskreise eben auch überhaupt nicht für die Katz, lebt die SPD von kommunaler Arbeit auf, weil man das nicht vergisst, was man sich erarbeitet hat, entsprechend woanders einbringen kann und weil die Probleme heutzutage so komplex geworden sind, dass sie nur noch selten über ausschliesslich die Schiene/gesellschaftliche Intelligenz einer Partei gelöst werden können, wenn man mich fragt.
    Man sollte aber seine Verortung kennen und so etwas wie Loyalität denen gegenüber besitzen, die einem vertrauen.
    Das macht unendlich glücklich.
    Meine Schiene ist schon Jahrzehnte die SPD, dann jetzt auch Cicero und TE.
    Übrigens stimmt der letzte Satz des Artikels, was Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine auch hinüberwachsen lässt zu Augstein, ihre Verortung in ihrer Partei.
    Augstein ist ein Vieldenker und medial veranlagtes mittleres Freies.
    So habe ich Lafontaine auch in der SPD gesehen und wird es Sahra evtl. dann bei den Linken sein, aber bodenständig, deshalb auch das „Nationale“.
    Es wäre sicher spannend, jetzt den einzelnen Fragen nachzugehen und etwas dazu herauszuhauen.
    Das geht leider aus meiner Sicht nicht wegen vor allem Merkel und ihren evtl. unzähligen Zuarbeitern und weil wir im Finanzkapitalismus lebend an einem ziemlich wichtigen Punkt stehen, wie geht es weiter mit dem Euro und damit auch Europa.
    Sah gestern auf ZDF Info die Beiträge über die Antike und natürlich findet man dort die begeisterten Denker der frühen Globalisierung wieder, obwohl es Imperialismus dann auch träfe.
    In der Tat wurde die Welt auch schon ziemlich früh umrundet, vielleicht sogar von Wikingern oder Türken, jedenfalls braucht es Argumente, nicht mit dem Radius eines Alexander des Großen und dem Denken seines Lehrers Aristoteles mal eben die Vereinigten Staaten der Welt auszurufen.
    Mein Argument sind die Kosten, vor Allem die Opfer der Kriege und dass IMMER diejenigen fehlen, die solche Gebilde organisieren UND aufrechterhalten können, nicht zu vergessen die liebe gute alte Selbstbestimmung.
    Mein Argument gegen so manches heutzutage lautet also schlicht Merkel und dass ich mich orientieren muss nicht nur an kühnen Ambitionen, sondern auch an realen Möglichkeiten des Scheiterns. Das wird dann nämlich, je komplexer, desto schwerer abgefangen werden können.
    Lafontaine war ambitioniert in der SPD und man hat ihm viel Raum gegeben, er hat ihn aber nicht nachhaltig gefüllt.
    Vielleicht falsch, aber ich bringe das auch mit dem Attentat auf ihn in Verbindung.
    Diese Einbrüche von Aussen in die persönlichsten und körperlichen Bereiche des Selbst werden von unterschiedlichen Personen unterschiedlich bewältigt.
    Lafontaine sollte verstärkt etwas sagen zu den Möglichkeiten des Euro. Hier bei TE?

  5. „Immer feste druff auf den Neidkomplex der Verlierer – die Revolution braucht menschlichen Schmierstoff, und der kommt nun einmal aus dem Bodensatz der Gesellschaft.“

    und dann der Schluss

    „Insofern: Passt schon, das mit dem Jakob, dem Oskar und der Sahra.“

    Das nenne ich mal Qualitätsjournalismus ! Extraklasse sozusagen.

  6. Für diese Leute gilt seit kurzem: „… Und dann kommt eine lupenreine Definition des neuen Linksfaschisten. Mit dem Einsatz brutalster Gewalt den ganzen krachend gescheiterten Mist nochmal versuchen. Ersatzklassenkampf bis zur totalen Schizophrenie. Dasselbe immer zu wiederholen und andere Ergebnisse zu erwarten ist, das wußte schon Albert Einstein, die Definition von Wahnsinn. Die Existenz kommunistischer Diktaturen zu leugnen sollte genauso strafbar sein wie das Leugnen des Holocaust.

  7. „Die indän`adionaale so´sialischtsche Bewääschung häld nisch Ox noch Ääsel auf“ würde das ein Herr mit Hütchen und spermafarbenem Anzug kommentieren, so er noch lebte.

  8. Über die explodierenden Bevölkerungszahlen sollten sich die explodierenden Bevölkerungen selbst Gedanken machen. Dafür hat Sahra viel zu sehr die Haare schön, als dass sie darauf eine Antwort fände. Für die hohen Reproduktionsquoten in manchen Erdteilen gibt es keine Lösung durch immer höhere Wachstumsraten. Und irgendwann werden selbst die Schlauchboote knapp.

    • Langsam, langsam, es ist bewiesen, daß in Ländern mit hohem Sozialstandard, den nur eine soziale Marktwirtschaft hervorbringen kann, die Bevölkerungsmehrung zum Erliegen kommt oder sogar ein Bevölkerungsrückgang festzustellen ist. Auch hier hat Deutschland den Beweis angetreten. Nur gibt es jetzt wiederum viele arisch-moralisch denkende Linksmischpoke, welche ob ihres mangelnden Intellekts und ideologischen Scheuklappen keinen Durchblick hat. Deutschland wird nicht dadurch gerettet, daß wir Afrikaner, Asiaten und schon gar nicht Orientale nach D importieren. Wir brauchen sie nicht. Diese müssen in ihren eigenen Ländern dafür sorgen, daß dort das Bevölkerungswachstum zum Stillstand kommt. Aber dazu sind sie zu faul, gehen den Weg des geringsten Widerstand und legen sich in die schwarz-rot-grüne Hängematte einer BRD statt ihre Heimat zu entwickeln und ihren Staat aufzubauen. Und wir haben in D viele Vollidioten, welche das noch nicht einmal verstehen.

      • Wozu muss eine Bevölkerung denn endlos wachsen?

  9. „Es wird Zeit, dass wir die Lehren von Karl Marx endlich richtig umsetzen, damit wir eine ökologisch nachhaltige, gerechte und friedliche Welt für Alle schaffen. Wer das anders sieht ist ein Nazi.“

    Sorry, aber Sie sollten Ihre Bekanntschaften überdenken. In Ihrem „Bekanntenkreis befinden sich sehr viele Leute die sich selber für dynamisch, klug, progressiv und dem Durchschnittsbürger intellektuell haushoch überlegen fühlen“ dabei sind es nur sich selbst überschätzende und vom nicht vorhandenen Selbstwertgefühl zernagte Dummköpfe. Mutmaßlich auch weitgehend mit häßlichen 3-Tage Bärten versehen. Das Erkennungszeichen solchen linkspopulistischen Gedankengutes.

    Der Erfolg unserer BRD beruht ausschließlich auf dem erfolgreichen Einsatz einer sozialen Marktwirtschaft mit hochgradiger Arbeitsteilung und damit Aufteilung von Kapital, Verantwortung und Macht über viele Menschen. Die Menschen, welche das vollbracht haben als „Nazi“ zu bezeichnen ist widerlich, ungeheuerlich und einfach nur dumm. Dazu bedarf es keiner „richtigen“ Umsetzung von letztlich nur moralisierenden, kommunistischen Unterdrückungsphantasien eines Marx. Dieses funktioniert nicht. Weder für die Freiheit des Menschen noch für den wirtschaftlichen Erfolg der Menschheit. Seit Marx ist es mehrfach im real existierenden Experiment bewiesen worden, nicht nur in Deutschland. Die Erfolge von 50 Jahren sozialer Marktwirtschaft in Deutschland lassen uns heute noch an dem von ihr geschaffenen Freiheit mit Wohlstand zehren.

  10. „Wohin mit den explodierenden Menschheitszahlen?“
    Kein Problem. Merkel macht es doch vor, wohin. Die neuen Sozialwohnungen mit Bodenheizung und Einbauküche für explodierende Menschheitszahlen lösen derzeit das Problem. Für eine gesunde Austarierung eigenen Bevölkerungsbestandes sorgt sie auch. Einheimische werden massiv zur Ader gelassen, bis das der Tod sie davon befreien möge. Ersatz für das sozialverträgliche Ableben ist schon reichlich vorhanden.

    • Wieso? Werden schon neue Scheiterhaufen zur Hexenverbrennung für deutsche Inländer errichtet?

  11. Es ist löblich, für mich aber unverständlich, warum sich Herr Spahn noch mit solchen Abhandlungen beschäftigt. Habe ich nicht hier (oder in der Print-Ausgabe) einen hervorragenden Artikel über sog. Intellektuelle gelesen? Oder war es im Cicero? Nun denn, Frau Wagenknecht und Herr Lafontaine haben als sog. Linksintellektuelle, denen es aufgrund ständiger Alimentierung durch den Steuerzahler sehr gut geht, keinerlei Ahnung von den Sorgen und Nöten der normalen arbeitenden Bevölkerung. Und zwar weder von den Sorgen und Nöten derjenigen, die wenig verdienen, noch von denen der Reichen, was ihrer Ansicht nach ja bereits jeder Facharbeiter ist. Ich bin Frau Wagenknecht mal in der LH Lounge am Frankfurter Flughafen (Terminal 1, A-Bereich) begegnet, habe mich aber nicht getraut, mal zu fragen, wie sie aus dieser Perspektive die Realität erkennen will. Die Manager, die man dort trifft, sehen immerhin in ihren Unternehmen alle gesellschaftlichen Schichten.
    Wer laufend vom Geld der Steuerzahler durch den Staat alimentiert wird, ist selbstverständlich staatsgläubig. Für denjenigen, der über die Hälfte des Jahres durch den Staat ausgebeutet wird, ist dieser eher eine Zumutung. Ich sehe keine Möglichkeit, diese zwei Sichtweisen in unserem System zur Deckung zu bringen. Nächster Punkt: Wer politische Konstrukte wie den Euro zur Ideologie erklärt, ist selbstverständlich nicht in der Lage, zu erkennen, dass durch den Euro weite Teile der Bevölkerung Kaufkraftverluste hinnehmen mussten und im Gegenzug Vermögenswerte wie Immobilien im Preis stiegen. Ein wahrer Linker müsste eigentlich die sofortige Abschaffung des Euros fordern.
    Dass unser System für Massenzuwanderung ungeeignet ist, weil es die sog. negative soziale Selektion fördert, geht Lafontaine und Wagenknecht anscheinend so langsam auf. Warum thematisieren sie es dann nicht. Wenn Deutschland ein Einwanderungsland werden soll, was von der aktuellen Regierung offensichtlich gewünscht ist, so müssen unsere Steuern drastisch auf das Niveau von z. B. Singapur oder der Schweiz gedrückt werden. Sozialleistungen dürfte es im Gegenzug nur als Versicherungsleistungen geben. Wollen die Linken das? Wenn nicht, dann müssen sie ein sofortiges Ende der aktuellen Zuwanderungspolitik fordern. Tun sie aber nicht. Daher sind beide unglaubwürdig, womit so einer linken Sammlungsbewegung nur mit Ablehnung begegnet werden kann. Um linke Ziele zu erreichen, müsste diese linke Sammlungsbewegung eigentlich zunächst einmal die Forderungen der AfD stützen.

    • Könnten Sie mir bitte erklären, wie ein Land mit einer Besiedlungsdichte von 230 E/qkm ein Einwanderungsland werden kann?

      Zum Vergleich: EU 116 E/qkm, USA 33 E/qkm, Saudi-Arabien 15 E/qkm.

      Gesamt Europa (nicht EU!) 70 E/qkm, gesamt Afrika 30 E/qkm.

      Wo ist da also der Platz für wachsende Bevölkerungen? Sicher doch nicht in Europa!

      • Ist das Gesamt- oder Nutzfläche? Schon jetzt schüttle ich den Kopf wieso in Erdbebengebieten gebaut wird und dann ist das Gejammer wieder groß. Auf Gipfeln lebt sich ähnlich schlecht wie im Sumpf.

    • Lieber Herr Gerle,
      vorab: Die Thematik Massenzuwanderung haben wir bei TE bereits des Öfteren aufgegriffen. Ich darf in diesem Zusammenhang an meinen Text zu den „Torrent of Faces“ vom 20. September 2016 (!) erinnern: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/spahns-spitzwege/un-a-torrent-of-faces/
      Warum ich mich dennoch mit solchen Dingen wie dem #fairLand-Papier beschäftige? Weil es m. E. notwendig ist, die Inhaltsleere solcher plakativ-populistischen Deklarationen zu verdeutlichen. Lafontaine-Wagenknecht wollen, wie Sie zu Recht feststellen, darauf ihr persönliches Süppchen kochen – deshalb scheint es mir sinnvoll, auf solche Elaborate einen etwas genaueren Blick zu werfen umso mehr, wenn daraus eine „Bewegung“ werden soll. Ich bitte dafür um Verständnis – und ich stelle fest, dass dieses nicht nur Sie veranlasst hat, sich mit einigen der wichtigen Gegenwartsprobleme ausgiebiger zu beschäftigen. Allein das war doch die Mühe bereits wert.
      Und was die Intellektualität „linker Intellektueller“ betrifft – da haben Sie doch den Nagel auf den Kopf getroffen. Wolkenkuckucksheim statt Vernunft. Von den Protagonisten aber als „Vernunft“ verkauft. Das allerdings spricht bereits für sich selbst – und darf dennoch gelegentlich beleuchtet werden, damit es nicht in der Erinnerung verloren geht.

      • Die Masche, sich selbst quasi präventiv als „rational“ zu deklarieren, ist nicht neu. Siehe „Rational“Wiki.

  12. Also, Herr Spahn, wenn ich Ihre ganze Mäkelei an Sarah und Oskar für bare Münze nehme, dann bleibt dem hier lesenden Zeitgenossen wohl doch nur der einzige Ausweg, lernen durch Schmerz, sonst Zuwendung zur AfD. M.E. haben beide innerhalb der Linken und der linken SPD noch am ehesten verstanden, dass Antifa und Anbiedern bei den Merkelfans keine gangbaren Wege für abhängig Beschäftigte sind. Sie verbauen mit ihrer Kritik die erfolgsträchtigsten Lösungsansätze der klassisch linken Art (angepasst an aktuelle Zustände) UND der bürgerlichen kritischen Mitte. Halte das für suboptimal, da das gesamte linke Spektrum ausgegrenzt wird, der andere Zweig sich selbst in’s Abseits begibt. Damit wird der von gewissen Leuten gewünschten Ausdifferenzierung der Gesellschaft in Kleinstgrüppchen (= faktisch bedeutungslos) Vorschub geleistet, was natürlich zuerst der Raute nützt. Wofür sind Sie denn nun
    eigentlich wirklich, wollen Sie mit 30 x 10-Mann-Gruppen unterschiedlicher Politrichtung das aktuelle Desaster in Berlin abstellen?

    • Wofür ich bin? Nun, ich bin dafür, dass die Menschen ihren Kopf benutzen und nicht irgendwelchen „mainstreams“ und/oder „Bewegungen“ kritiklos hinterher laufen. Tun sie dieses, wird sich der Rest von selbst erledigen.

      • Sie wissen aber schon, dass die von Sarah und Oskar beförderte Richtung ganz genau GEGEN den Mainstream arbeitet, oder? Auch verdienstvoll, wenn Sie dem Michel beim Denken auf die Sprünge helfen wollen, gerade der Mainstream glaubt da, eine Abkürzung zu kennen… Und das mit dem Selbsterledigen ist in D leider eine unsichere Option, Sie kennen doch den Spruch von Weizsäcker über des Michels Haupteigenschaften? Habe ja nix dagegen, wenn Sie eine konservative Richtung bevorzugen, die Argumente der Linken (da meine ich progressive Leute) sind nicht einfach beiseite zu wischen. Gibt da zu viele Aha-Denkanstöße, und intuitiv liegen die Ossis auch dank ihrer Praxis deutlich zielführender mit ihrer Meinung als unter Glas gezogene Wunderblumen! (die Chefin, Kipping, Ihr Namensvetter, Uschi, Grüne usw.) Und deren teils gravierende Defizite und notorischer Unverstand / Ahnungslosigkeit lassen sich bei den aktuellen Problemen nahezu täglich „bewundern“. Man muss nicht für Alles offen sein, aber ernsthafte und am Allgemeinwohl ausgerichtete Sichtweisen sind zu beherzigen! Eine derart umsichtige Opposition (mit konservativen und sozialen Wurzeln) hätte alle Chancen, mit der Gesellschaft den Holzweg zum Abgrund zu verlassen, denn mit Merkel und Co bleibt uns nur der Untergang bzw. vorher noch ein Krieg zur Ablenkung. (analog der Ansicht von Buffets Vater!)

  13. Kommunisten und Sozialisten waren schon immer das größte Unglück auf der Welt und im Gegensatz zu allen anderen Parteien merken die beiden wenigstens, daß sich der Wind von links nach rechts dreht und sie versuchen das mit ihren Mitteln abzuwehren und das ist legitim, wird ihnen aber nicht weiterhelfen, denn die Leute haben die Nase voll von linksidiologischen Experimenten, die uns nur einen Haufen Geld kosten und nichts bringen, im Gegenteil wir sollen verramscht und unserer Heimat beraubt werden und das will die deutsche Bevölkerung nicht und deshalb dieser schleichende Wandel, der ebenso wenig aufzuhalten ist, wie der Linkstrend aus früheren Jahren, der bis heute anhält aber dem Untergang geweiht ist und das ist gut so, denn noch bestimmt der Souverän wo es lang geht und nicht selbsternannte Saboteure und Kollaborateure, die nur eines im Sinn haben uns den Boden unter den Füßen wegzureisen und das wird aufhören, denn der Widerstand kommt zwar noch zögerlich von Innen umso mehr aber von außen und darüber kann man sich nur freuen.

    • Hajo, mach ab und zu mal nen Punkt – aber recht haste, Gruß Giesemann.

  14. Ein humoristisch gut gewürzter Text, der seine Pointen hat und auch seine Treffer. Auf der anderen Seite wage ich zwischen die Lacher einzuwerfen: Kein Rauch ohne Feuer.

    Nein Herr Spahn, da gärt sehr wohl was. Lafontaine halte ich für zu alt und zu sehr in der alten BRD verhangen, als daß er eine „Bewegung“ für heute und erst recht morgen begründen könnte. Sein Erzfehler bis heute war nicht, Sarah Wagenknecht zu heiraten, sondern die SPD zu verlassen. Sie wissen schon, mit dem Hubschrauber damals. Ich halte ihn keineswegs für einen Quatschkopf, einen Ralf Stegner hätte er in seinen guten Zeiten mit einem kalten Blick zum Schweigen gebracht. In der Welt der schnellen Tweets, in der Stegner in der Bundespolitik unangefochten ist, ist Lafontaine aber so fremd und verloren wie Angela Merkel beim re:publica Kongress der Netz-Linken. Und wie Gauland hat sein Interesse an der Zukunft von ca. 20 Jahren geendet. Sie werden von O.L. sicher bei einem guten Rotwein stundenlang Anekdoten und Geschichten hören, die zu einem Buch gereichten – leider nur aus den 80ern und 90ern. Das ist kein Vorwurf, sondern eine Folge des Alters. Irgendwann versteht man, daß am Ende alles sowieso nichts nutzt, und dann bleibt man stehen.
    Trotzdem formulieren sie ein Unwohlsein, daß, genau besehen, sehr weit verbreitet ist. Auf der einen Seite steht die Sattheit des Bürgertums am Erfolg des eigenen Aufstiegs, das sie zu Diesel- Fleisch- Technik- Auto- sonstiger Verachtung greifen läßt. Es gibt die Angst der bürgerlichen Mütter um ihre Einzelkinder, heute war wieder ein possierlicher Artikel in der „Welt“ über Helikoptereltern. Meine kleine Nichte (10 Jahre) ist gerade auf Klassenfahrt, was machen die Eltern? Sie geben den Kindern eine Webcam mit eingebauter SIM mit (!) damit sie sie auch aus der Ferne immer im Blick haben. (Ist aber rausgekommen, der Lehrer hat sie ausgeschaltet. Jetzt bemühen die Eltern einen Rechtsanwalt) Es gibt die Angst, daß die Party, auf der wir alle tanzen (und alle ahnen düster, daß es nur eine Party ist) plötzlich vorbei ist, was dann? Wer, frage ich Sie, hat denn heute noch ehrlich gute Laune?
    Auf der anderen Seite haben wir Menschen ohne Aufstiegsversprechen trotz härtester Arbeit. Sie erleben einen steten Zustrom von zerlumpten Ausländern, von denen sie wissen, daß die maximal ihre Jobs und Wohnungen bekommen können – aber sie nicht, wie die Arbeiter noch vor 50 Jahren, einfach „wegaufsteigen“ können. Gleichzeitig verströmen diese Ausländer eine Kraft und Unerbittlichkeit, die sie selbst zuletzt nur noch bei ihren Eltern erlebt haben.
    Erfolg haben Bewegungen immer nur, wenn sie auf scheinbar komplexe Probleme eine einfache Antwort geben können, die jeder versteht (obwohl er nichts versteht) Die letzte Bewegung, die das schaffte, war die romantisch-linke mit „Atomkraft nein Danke!“ und „Schwerter zu Pflugscharen“ Dazu dachte sich jeder die Bilder von Atompilzen. Der Erfolg, das muß man sagen, ist durchschlagend, Holger Douglas wird hier im Blatt nicht müde, dagegen anzuschreiben. Und naja, tagesaktuell wegen Gauland, auch die mit „Kauf nicht beim Juden“ war so eine.
    Dazu ist Lafontaine der falsche, obwohl er seine Jeanne d’Arc an sich gefunden hat. Aber wehe, wenn einer kommt, der das kann. Wenn dann noch so etwas kommt, wie der Zusammenbruch des Euros?

    • Wie bitte?!!
      „Und naja, tagesaktuell wegen Gauland, auch die mit „Kauf nicht beim Juden“ war so eine“.

  15. Ein neues „Völker hört die Signale“ können sich diese verkrachten Existenzen schenken,denn die „blöden“,die noch auf so etwas hereinfallen sind schon vergeben,und kleben an der Union,an der SPD,an den Grünen. Die brauchen keine neuen Heilsbringer,die haben ihre Zerstörer schon selber gewählt!!

  16. Das linke Denken, bzw. das „Linkssein“ ist hier bei TE ja nicht sonderlich beliebt, – und dafür gibt es gute Gründe.
    Ich würde gerne beleuchten, – wie dieses heutige „Linkssein“ sich manifestiert, – und ich meine damit den grossen linken Konsens, – der sich von der Partei DIE LINKE, – über die Gewerkschaften, über die Amtskirchen. – bis weit in das bürgerlich-liberale Lager hinzieht, – um dann auf die Thematik des Versuchs einer neuen linken Bewegung einzugehen.

    Meiner Ansicht nach gibt es 2 Glaubenssätze, die das heutige Linkssein ausmachen und die letzten Endes auch in weiten Kreisen unserer Bevölkerung, leider, angenommen worden sind:
    1 Alle Menschen sind gleich.
    2. Der Mensch ist von Geburt an, per se, – gut und nur gut.

    Um hier gleich in medias res zu gehen: „Alle Menschen sind gleich“ – Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen dem Angehörigen einer Nation und allen anderen Menschen auf der Welt – No nations, – no borders. „Alle Menschen sind gleich“ ist die Antithese zum Nationalstaat in dieser heutigen Interpretation. Geschichtlich wird diese gedankliche Richtung im Linkssein durch eine starke Hinwendung zum Internationalismus gestützt, – die zumindest in der extremen Linken, immer schon, in Teilen, vorhanden war und die heute absolut die Oberhand hat (Ein nationales Linkssein kann/darf es nicht geben).
    Der zweite Glaubenssatz „Der Mensch ist von Geburt an, per se, – gut und nur gut.“ führt zu dem katastrophalen Irrtum, dass die Menschen, die aus anderen Kulturräumen kommen, nichts Böses im Schilde führen/nicht Böse handeln können, – bzw in Ergänzung mit Glaubenssatz 1: Nicht krimineller/böser sein können als ein Innländer.

    Was Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine nun in „ihrem“, linken Klientel versuchen ist nichts Anderes als die Quadratur des Kreises, – wie von einigen hier auch schon spöttisch bemerkt: einen Internationalen-(aber dann doch irgendwie)nationalen Sozialismus (Insofern wäre die Abkürzung dann, wenn überhaupt: INS). Dazu (Siehe Glaubenssatz 1) ist das Anti-Nationale, – in der heutigen Linken zu sehr in die DNA eingegangen, – als dass das irgendwie funktionieren könnte. Das will die Mehrheit der Linksseienden nicht und die, die davon angesprochen sein könnten (Nicht im linken Spektrum, sondern in der Bevölkerung), nehmen den Linken, eine Abkehr vom Internationalismus hin in Richtung Patriotismus/Nationalismus, nicht ab, – die wählen die Höcke AfD, die sich bewusst national und sozial positioniert.
    Denn es gibt keinen Internationalen-nationalen-Sozialismus, – das ist eine contradictio in adiecto !
    Es geht eben nicht, – wie es leider gerne, und vorallem leider auch hier bei TE versucht wird, – einfach Alles was einem nicht gefällt/was nicht der eigenen Verortung entspricht – in einen Sack zu stecken und als gleich anzusehen – vulgo, Alles was nicht liberal ist (Was auch immer liberal dann im Einzelnen sein mag): Faschismus, Kommunismus/Sozialismus, Islam, Kollektivismus, Staatlichkeit … ach Sie/Ihr könnt das besser aufzählen als ich … und dann auch noch, wie im Falle von Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine, – zu denken, – das dann auch noch, zusammen, funktioniert.

  17. Das Unrecht auf der Welt zu beklagen, ist nicht Aufgabe der Kommunisten. Die pachten diesen Weltschmerz nur für sich und berufen sich stets selbst, das Unrecht zu beenden. Zur Not auch mit Unrecht. Aber das Anprangern der Missstände auf der Welt haben noch keinem geholfen, der in ihnen lebt. Nur denjenigen, die sich damit rühmen, diese zu beenden.
    Es müssen Lösungen her und keine neuen Bewegungen. Lagerkämpfe müssen auch mal der Sache wegen beendet oder zumindest angehalten werden.

  18. Also unvoreingenommen, als reine Zustands-Ist-Analyse kann man einigen Punkten des „#fairLand“-Papiers durchaus zustimmen:
    – „Macht triumphiert über Vernunft, Gewalt über Völkerrecht, Gier über Gemeinwohl, Geld über Demokratie. …“ dies sind wohl unbestritten Punkte, die politisch bekämpft werden sollten.
    – „Für nicht wenige bedeuten innereuropäische Freizügigkeit und Zuwanderung vor allem: mehr Konkurrenz um schlecht bezahlte Arbeitsplätze. […]“ hierbei geht es ja, wie weiter im Text erwähnt wird, nicht primär um die Seasonarbeiter auf dem Feld, die nach getaner Arbeit wieder nach Hause fahren, sondern um die wirkliche Konkurrenz um AUCH (aber nicht AUSSCHLIESSLICH) „schlecht bezahlte Arbeitsplätze.“
    – „Wir lehnen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit ab. Aber wir halten die Art und Weise, wie die Regierung Merkel mit den Herausforderungen umgegangen ist, für unehrlich und inakzeptabel.“ Und „Wenn die Politik dann noch zuschaut, wie Hassprediger eines radikalisierten Islam schon 5jährigen Kindern ein Weltbild vermitteln, das Integration nahezu unmöglich macht, wird das gesellschaftliche Klima vergiftet.“ Ich denke, das dies auch so gut wie jeder TE-Leser unterschreiben würde.
    – „wenn Renten gefordert werden, die „den Lebensstandard im Alter sichern““ ich denke das wünscht sich auch jeder Rentenzahler.
    – „[…] ein Europa der Vaterländer – keine Europäische Union (wofür Oskar und Sahra auf der Barrikade sicherlich einigen Beifall einheimsen werden).“ dies liegt aber Größtenteils hauptsächlich daran, das die EU zu viele Fehler begangen hat, begeht und (siehe in Planung stehende Änderungen) noch begehen wird. EURO-Politik, Gesetzgebung (beispielsweise: Vorschrift über die Krümmung von Gurken(auch wenn zurückgenommen), oder: Wattzahl von Staubsaugern, oder: Wattzahl von Glühbirnen…), Abkommen die nicht eingehalten werden… Sowie eine zu extreme Differenz (Staatsbilanz) zwischen den (vorallem) nördlichen und südlichen Mitgliedsstaaten.

    Dieses sind mMn Punkte, die den Ist-Zustand benennen. Wie Herr Spahn schon erwähnte der Populismus („dem Volke nach dem Mund reden“) dieses Papiers, dabei aber den wahren Zustand zumindest erahnen lässt.

    Nun die (auch von Herrn Spahn schon formulierte) Kritik:
    – Es wird auf die USA und Trump geschimpft, aber die „Eiszeit“ mit Russland betrauert. Hier muss ich sagen: „gleiches Recht für alle“, was ein Staat verbricht, darf bei einem anderen nicht toleriert werden. Also wenn man die USA für seine Expansionspolitik im Nahen-Osten rügt, dann sollte man Russland ebenso für seine Expansionspolitik rügen. Hier wurde und wird mit zweierlei Maß gemessen. (Betrifft aber alle Parteien)
    – „wenn „exzellente Bildung bessere Lebenschancen“ bieten müssen“ Muss bessere Bildung zwangsläufig (!) einen besseren Job garantieren, oder sollte nicht lieber ein jeder den Job machen dürfen, der ihm/ihr am besten gefällt/liegt (entsprechenden Bildungsgrad vorausgesetzt)? Warum sollte ein Abiturienten sich nicht dazu entscheiden dürfen zB. Maurer zu werden? Dieser Punkt ist vielleicht auch nur unglücklich formuliert (aber bei der AFD wird ja auch alles auf die Goldwage gelegt).
    – „wenn „mehr Sicherheit im Alltag“ durch mehr Polizei erreicht werden soll.“ hier wäre es doch wirklich Interessant, warum wir in Deutschland auf einmal „mehr Polizei für mehr Sicherheit“ brauchen (auch wenn hierüber nicht einmal laut spekuliert werden darf).
    – ebenso all die unbeantworteten Fragen, die Herr Spahn unter der Überschrift „Wohin mit den explodierenden Menschheitszahlen?“ aufgeführt hat.

    Was hier vorliegt eignet sich also nur für Analysezwecke, bietet aber keine/kaum auf Dauer praktikablen Lösungen, die nicht im Ureigenen Sinne der Verfasser sind, Stoff für Diskussionen, welche Lösungsmöglichkeiten es gäbe, bietet dieses Papier aber durchaus wenn es als Analyse des Ist-Zustandes gesehen und verstanden wird.

  19. na ja Herr Spahn…“Oskars Gerechtigkeits-Leier“… ist mir lieber als die permanenten Wort und Begriffsverdrehungen unserer Edeljournalisten. Sie schreiben alle sehr viel, die Realitäten sind leider andere. Warum sollte jemand nicht Gerechtigkeit anmahnen, die es so nicht gibt. Ist doch ehrenwert, anstatt sich als Friedenspartei zu bezeichnen und sich als Kriegshetzer zu betätigen. Wahrheiten sind eben manchmal schwer zu ertragen. Sie zu verschweigen ist eher suboptimal. Von den Schreiberlingen und Hofschranzen haben wir genug.

  20. Herr Spahn, bis auf die Überschrift stimme ich Ihnen zu. Aber für mich ist eine der wirklich großen Fragen die, wieso sich immer wieder Anhänger und Verteidiger des Kommunismus / Sozialismus gibt obwohl die Praxis oft genug gescheitert ist. Da scheint es mit der oft behaupteten „linken Intelligenz“ und besseren Bildung / Ausbildung nicht wirklich gut zu stehen.

  21. Was soll man jetzt dazu sagen? Lafontaine, Wagenknecht und Augstein sind sicher viel besser gekleidet als Marx, Engels oder Luxemburg, aber geistig offenbar doch noch nicht so weit wie die Vorfahren. Und bei denen hat es schon nicht funktioniert. Wenn ich zwischen Lafontaine und Schröder zu wählen habe, nehme ich Schröder. Der ist Trump und natürlich auch Putin viel ählicher, also ein Handelnder, kein Theoretiker. Die Politik Willy Brandts ist das Problem, nicht die Lösung. Wegen Staatssekretär Bahrs Annäherung haben wir jetzt den Wandel, in eine ganz falsche Richtung. Was mich bedrückt, ist die Tatsache, daß die Klassenkameraden aus der ehemaligen DDR einstimmig berichten, nie einen sympathischen Kommunisten getroffen zu haben! Da ist mir der Firmenchef vom BKU mit Ideen, Humor und einem Augenzwinkern doch lieber. Der weinenden Antje, die ihr ganzes Leben mit Politik verplempert hat, und allen anderen aus der linken Szene empfehle ich sozusagen als Kurbegleiter ein Buch des großen UNO-Generals Dag Hammarskjöld: DIE LÄNGSTE REISE IST DIE REISE NACH INNEN. Auf dieser Reise scheidet sich das Licht von der Finsternis!!!

    • Ich muss Ihnen in einem widersprechen – das mit den sympathischen Kommunisten. Einen hatte ich mal getroffen. Das war Gregor Gysi, der nicht nur sympathisch rüberkommt, sondern auch was im Kopf hat. Allerdings – vielleicht (das ist meine Vermutung) ist der gar kein Kommunist, sondern tut nur so, weil das für ihn erst in der DDR der unvermeidbare und dann in der BRD bei seiner Vita der sinnvollste Karriereweg gewesen ist.

      • Herr Spahn, bei allem Respekt, aber Herr Gysi mag als Mensch sympahtisch wirken, aber sein kann er es nie! Wer als IM für die STASI arbeitete, ohne es seinem Mandanten darzustellen, übte Parteienverrat. Das Übelste was ein Rechtsanwalt tun kann und Gysi tat es. Dazu gibt es keine Rechtfertigung. Auch nicht die, welche Gysi ständig larmoyant vorbringt, nur zum Wohle seiner Mandanten gearbeitet zu haben. Es ist Lüge und wie können Sie die Mär von der Unvermeidbarkeit nur glauben? Er war und ist charakteschwach – um es vorsichtig zu formulieren. Er geriert sich bis heute als der gutmenschliche Kommunist. Das nenne ich Hinterhältigkeit und ich empfinde das als widerlich, auch wenn ich sicherlich mit Gysi schwätzen könnte. Aber bei ihm gibt es einen Punkt, wie bei allen Ideologen: wo es kritisch wird schweigt er.

  22. Wagenknecht kann man wirklich bescheinigen, daß sie zum sehr engen Zirkel der kreativen und eigenständigen Köpfen der Linken gehört. Aber der Rest der als Unterstützer angefragten versprüht den Charme abgetakelter Fregatten, wenn eine solche Metapher in Helldeutschland erlaubt ist.

    So wird man weder den Erfolg Macrons noch den der 5 Sterne Bewegung Italiens kopieren können. Und Kevin, der gehypte Junggenosse sieht erstmal die Karrierchancen bei der SPD als günstiger. Wenn die ganz auseinanderfliegt, kann man ja noch mal durchrufen. Und Augstein-Infizierung in der Außenkommunikation ist in Bezug auf Seriosität eine Last, die man so schnell nicht los wird.

    • Was hat die Wagenknecht denn bis jetzt so außergewöhnlich kreatives in die Welt entlassen?Eigenständig,na gut.

  23. Das zielt alles auf eine sehr unmündige Gesellschaft. Und leider ist die deutsche Gesellschaft in weiten Teilen so.

  24. Es ist doch nicht alles falsch, was Sahra Wagenknecht schreibt.
    Das hebt Sie schon mal wohltuend ab vom sonstigen Altparteien – Einheitsbrei.
    Herr Spahn macht sich darüber lustig, dass Wagenknecht die Situation des osteuropäischen Arbeiters im Westen als „Ausbeutung“ betrachtet, wo doch dieser viel mehr verdient als in der Heimat.
    Dazu ein Beispiel, dass ich neulich im Fernsehen sah:
    Da wurde über polnische Pflegerinnen berichtet, die sich in der Schweiz und Deutschland um reiche Menschen kümmern, die sich eine Privatpflegerin leisten können.
    Im Vergleich zu ihrer Heimat verdienen sie natürlich gutes Geld.
    Aber zu was für einem Preis? Die Frauen haben oft selber Familie in der Heimat, eine Frau hatte selber eine pflegebedürftige Mutter, die in Ostpolen zusammengepferchte mit über 20 anderen „Seniorinnen“ in einem Zimmer lag. Für die Pflege ihrer Mutter hatte sie keine Zeit, sie musste ja Geld ranschaffen in der Schweiz.
    Eine andere Frau war Mutter von zwei kleinen Kindern, herz-zereissend die Szene, als Mama wieder einmal für 3 Monate weg musste nach Deutschland..
    Ja, die Frauen machen das freiwillig.
    Niemand zwingt sie.
    Die Verlockungen sind gross. Wer in Polen sein Haus ab bezahlen muss, wer seinen Jon dort verliert, der greift zu solchen Mitteln.
    Schrecklich ist es trotzdem.
    Es entzweit Familien und spaltet die Gesellschaft.
    Der Kampf um die billigsten Arbeitsplätze bringt oft nur kurzfristige Gewinner, auf lange Sicht aber viele Verlierer.
    Geld ist nicht alles im Leben!

    • Inwieweit wäre das Leben dieser Frauen besser, wenn sie die Arbeit im Westen nicht hätten?

      • Die Kinder würden mit ihrer Mutter aufwachsen. Wäre das nichts?

      • Und hungrig. Kann man sich jetzt aussuchen, was besser ist.
        Option 3: keine Kinder kriegen, die man nicht anständig ernähren kann.

    • Und wie viele Pendler müssen jeden Tag von Ost nach West fahren und kommen nur am Wochenende nach Haus? Oder Außendienstler die die ganze Woche in Hotels übernachten? Was soll das Gejammere.

  25. Die neue Bewegung würde keine neuen Wähler für das linke Lager akquirieren, sondern selbiges noch mehr zersplittern und der SPD möglicherweise den Todesstoß versetzen.
    „Völker hört die Signale, auf zum letzten Gefecht“.

    • Die Leute, die der SPD den Todesstoß versetzen, sitzen dort im Parteivorstand und in Regierungsämtern.

  26. Internationalistischer Nationalismus: Danke, Herr Spahn. Das trifft’s exakt. Bringt man den Sozialismus der NSDAP ins Puzzle, ergibt sich ein stimmiges Bild. Wann merken die Leute endlich, dass Sozialismus zwar das wort sozial enthält – aber rein gar nichts damit zu tun hat. Umverteilung, Zwangsbeglückung des Volkes und „Kampf“ gegen alle Andersdenkenden sind die Markenzeichen – nicht sozial.

  27. Und für den „Frieden“ im Land ist dann WER zuständig, die Antifa?
    Alte Leier mit neuem Anstrich, mehr konnte man von diesen Ewiggestrigen Kultur-Marxisten nicht erwarten, maximal aufgerüstet mit ein paar „rechtspopulistischen“ Parolen, weil der Hauptkonkurrent um Wählerstimmen inzwischen eher am rechten Rand zu finden ist, obwohl man in dem Fall wohl besser vom „Blauen Rand“ sprechen sollte.
    Nee nee Oskar, so wird das nix, ist auch besser so, deine Ideen gehören ins Museum und nicht in den Plenarsaal.

  28. lediglich Schmähartikel von Hr. Spahn ohne echte inhaltliche Auseinandersetzung.

    • Ich hätte mich ja gern mit echten Inhalten auseinandergesetzt – nur: Wo nix ist, ist auch nix zum auseinandersetzen. Uferlos Phrasendreschen mag ja den einen oder anderen Altbarrikadenkämpfer in nostalgische Glückgefühle versetzen – allein wird dadurch die Welt nicht besser und kein einziges Problem gelöst.

Einen Kommentar abschicken