Täglich werden wir mit Begriffen konfrontiert, die im Ergebnis einer als alternativlos gepriesenen Energiewende verwendet werden oder durch sie erst entstanden sind. Wir greifen auch Bezeichnungen auf, die in der allgemeinen Vergrünung in den Alltagsgebrauch überzugehen drohen – in nichtalphabetischer Reihenfolge.
K wie
Klimaziel, das
Wenn man davon ausgeht, dass „Klima“ eine Gesamtheit meteorologischer Vorgänge über einen längeren Zeitraum beschreibt, so lässt einen das fusionierte Substantiv „Klimaziel“ einigermaßen ratlos zurück. Der Begriff ist ein Paradebeispiel neudeutscher Sprachpanscherei.
Nehmen wir es wörtlich und stellen uns vor, wie der Beschluss eines Bundeskabinetts zu einem Klimaziel aussehen müsste. Da Deutschland hinreichend groß ist, um differenzierte Klimata aufzuweisen, würden die Ziele in einer Anlage genannt und nach Regionen aufgeschlüsselt, so wie es zum Beispiel die Wärmeversorger und Heizungsprojektanten tun. Diese setzen vier Klimazonen in Deutschland an, die aber für konkrete Klimaziele zu grob gefasst wären. Folgende Formulierung ist denkbar:
„Die Bundesregierung legt die in der Anlage genannten Klimaziele für das Jahr 2030 für die einzelnen Klimazonen fest.“
„Anlage: Zone Breisgau, Bodenseeregion, Schwäbische Alb:
Sommermaximum <= xx Grad
Winterminimum >= – xx Grad
Jahresmittel = xx Grad
Relatives Luftfeuchtemittel = xx %
Niederschlagsmittel = xxxx mm
Durchschnittliche Sonnenscheindauer = xxxx Stunden
Windmittel = x,x m/s
Hauptwindrichtung: XX“
Dies wäre ein beschlossenes Klimaziel, das auf dem langfristigen regionalen Wetter beruht, welches zur Erreichung von Zielen irgendwie beeinflusst werden müsste.
Gemeint ist natürlich anderes. Es ist gängige Praxis, allen Vorgängen, die irgendwie mit Treibhausgasemissionen zu tun haben, den Begriff „Klima“ anzupappen. Eigentlich gehört jeder dieser Begriffe in Anführungszeichen gesetzt, aus Gründen der Lesbarkeit verzichte ich darauf.
Unpräzise Sprache verrät unpräzises Denken und öffnet den Weg zum Klimapopulismus. Komplizierte Sachverhalte zu simplifizieren und einfache Lösungen anzubieten („Abschalten“) sind Kennzeichen des Populismus und helfen in der Realität nicht weiter. Die Basis bildet der durch Computersimulationen gestützte Gedanke, dass höhere Treibhausgasemissionen zwangsläufig zu höheren Temperaturen von Erde, Luft und Wasser führen. Damit ist zu den weiteren Klimaparametern nichts gesagt. Auch die Frage, welche Temperatur maßgebend ist, bleibt offen, denn eine messbare Globaltemperatur gibt es nicht. Nehmen wir an, am Nordpol steigt in wenigen Jahren die Temperatur um drei Grad, in der Wüste Gobi sinkt sie um drei Grad, so wäre die Globaltemperatur zwar konstant, aber regional mit gravierenden Auswirkungen verbunden.
Die schlichte Annahme, nach zu viel „Gas geben“ könne man durch „Gas wegnehmen“ die Geschwindigkeit eines Temperaturanstiegs regeln wie die eines Autos, wird dem komplizierten Gesamtsystem Atmosphäre mit ihren vielen Einflussfaktoren nicht gerecht. Der erbittert geführte und emotionalisierte Streit um das nicht mehr erfüllbare Ziel 2020 lässt sich nur damit erklären, dass dieser simplifizierte Wirkungsmechanismus derart naiv angenommen wird. Nehmen wir aber an, es wäre tatsächlich so einfach und betrachten die deutschen Klimaschutzbemühungen. Nun streiten sich Klimaschutzparteien und andere Beteiligte um eine aus etwa 70 Millionen Tonnen CO2 zu erwartende Differenz. Das sind zirka 0,17 Prozent der globalen jährlichen anthropogenen Emissionsmenge. Dass dieser Anteil eine Atmosphärenreaktion hinsichtlich der Temperatur hervorruft, ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Eher erscheint vor dem Bundestag ein pinkfarbenes Einhorn auf einem Fahrrad.
Klimazeichensetzung
In Gesprächen geben unsere Klimabewegten durchaus zu, dass derart geringe Anteile keine Wirkung haben werden. Der wichtigste Antrieb für ihren Kampf besteht darin, „Zeichen setzen“ zu wollen, damit sich Deutschland als internationaler Vorreiter präsentieren kann. Sie geben hinter vorgehaltener Hand zu, dass eine fulminante Wirtschaftskrise die wirksamste Klimaschutzmaßnahme wäre. Dies wirft ein ehrliches Licht auf die vorgebliche Harmonie der vom Klimaschutz okkupierten Ökologie und der Ökonomie.
Die Abkehr von pragmatischer ergebnisorientierter Politik hin zur „Zeichensetzung“ erleben wir auch auf anderen politischen Feldern wie den Auslandseinsätzen der Bundeswehr oder der Entwicklungshilfe. Vernunftgeleitete Politik würde auf realistische Ziele ausgerichtet sein, was auf dem Energiesektor eher schlecht für die Raum greifende semistaatliche Subventionswirtschaft wäre.
In ihrer Zielfestlegung hat sich unsere Regierung grandios verschätzt und schlampig gearbeitet und das wird wie bei der Brennelementesteuer und den Reststrommengen teuer. Das neue Milliardenrisiko besteht nun darin, dass EU-Emissionsvorgaben für Verkehr und Gebäude deutlich verfehlt werden. Berechnungen zeigen, dass selbst bei moderaten Klimaschutzerfolgen bis zu 30 Milliarden Euro an Zahlungen an die EU drohen. Dafür sind Emissionsmengen von anderen Mitgliedsländern zu erwerben. Die Annahmen unserer Regierung zu möglichen Emissionsminderungen in den Bereichen, die nicht dem Emissionshandel unterliegen, waren unrealistisch.
Der einfachere Weg, den Energiesektor weiter par ordre du mufti durch Abschaltungen von Kraftwerken zu Emissionssenkungen zu bewegen (obwohl diese bisher fast ausschließlich aus diesem Sektor kamen) birgt wiederum die Gefahr von Schadenersatz an die Konzerne. Zeichensetzen kann teuer werden.
Auch die Klimaziele des Pariser Vertrags 2015 scheinen schon veraltet. Neue energiehungrige Technologien wie die Kryptowährungen sind nicht berücksichtigt. Der Bitcoin klettert derzeit auf einen Kurs von mehr als 7.500 Dollar, der zu seiner Erstellung nötige Strombedarf ist erheblich und wächst anscheinend ungebremst. Für 2018 schätzt man den Aufwand weltweit auf etwa 140 Terawattstunden, was dem Jahresbedarf Argentiniens entspricht oder 0,6 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs. Das klingt zunächst nicht viel, aber der Gradient ist erheblich.
42.000 Kilowattstunden sind gegenwärtig nötig, um einen einzigen Bitcoin zu „schürfen“. Zum Vergleich: Ein Dreipersonenhaushalt braucht etwa 3.500 Kilowattstunden – pro Jahr. Auch die steigende Weltbevölkerung, 11 Milliarden im Jahr 2050, scheint im Pariser Vertrag nicht dezidiert abgebildet. Es handelt sich bei ihm um eine Zusammenstellung von Absichtserklärungen der einzelnen Staaten.
Was Deutschlands nicht erreichte Ziele angeht, ist die beschriebene Emissionslücke nicht einsam. Auch eine Million E-Fahrzeuge werden wir 2020 nicht auf unseren Straßen sehen. Die Senkung der Verkehrsemissionen beträgt ziemlich genau Null, auch hier eine erhebliche Zielabweichung. Das Kanzlerinnenziel von 2011, die EEG-Umlage bei 3,5 Cent pro Kilowattstunde zu halten, wurde ebenso nicht erfüllt.
Erfolgserlebnisse sind organisierbar. Wenn politische Ziele in Serie nicht erreicht werden, könnte man sich mit einem Beschluss zu den Uhrzeiten der Sonnenauf- und -untergänge Mut machen. Er würde vermutlich erfolgreich umgesetzt – wenn man sich an den Kalender hält.
Frank Hennig ist Diplomingenieur für Kraftwerksanlagen und Energieumwandlung mit langjähriger praktischer Erfahrung. Wie die Energiewende unser Land zu ruinieren droht, erfährt man in seinem Buch Dunkelflaute oder Warum Energie sich nicht wenden lässt. Erhältlich in unserem Shop: www.tichyseinblick.shop
Was wollen Sie eigentlich? Der Energiesektor war unter den großen vier EVUS stets sozialistisch betrieben.
Jetzt ist er es nicht mehr und schon verlieren alle EVUs jede Menge Geld.
So war es ja auch, als die Mauer viel. Ein Sozialist nach dem anderen ging pleite.
Herr Henning, wer Sie nicht auf seiner Seite hat, der hat auch nichts zu lachen. Ich habe mich köstlich amüsiert.
Beim Pariser Klima-Gipfel sind Gottheiten gleich die Klimafanatiker in den Mittelpunkt des Weltgeschehens getreten. Sie haben sich mit den Spitzen der Weltpolitik umgeben und in ihren Echokammern ihre eigene Größe bewundert. Heute sieht und hört man von ihnen nichts mehr. Was war geschehen?
China wurde erlaubt – im Rahmen des weltbewegenden Abkommens – Kohle zu verfeuern, um die Weltmärkte mit Stahl und Aluminium in einem Ausmaß zu fluten, wie es die Welt nicht braucht.
Dann konnte die Wahrheit nicht länger unter dem Teppich gehalten werden; sie wollte ans Licht der vom Klima bedrohten Welt: die „Experten“ mussten kleinlaut zugeben, dass bei den Berechnungen Werte um 45% inflationiert worden sind.
Und jetzt verbauen Sie auch noch mit Ihren fundierten Tatsachen den letzten Ausweg aus dem Dilemma der Klimafanatiker: „wer ist’s gewesen? Donald Trump…
„Unpräzise Sprache verrät unpräzises Denken.“
FALSCH. Das glaubt nur, wer zu wenig gedacht hat.
„Klimaziele“ ist ein gängiger Begriff. Man weiß, was es heißen soll. Es vermeidet lange Wort-Bandwürmer oder sogar Halbsätze, die nicht nur ein Begriff sondern gleich eine ganze Erklärung sein wollen – als ob jedes Mal alles erklärt werden müsste, was schon bekannt ist. Man sieht am Artikel, wie viele Worte man zur präzisen Erklärung braucht – und dabei doch so überflüssig, weil eben bekannt.
Worte wie „Handy“, die jeder versteht, hätten sich nicht etablieren dürfen, wenn es nach den Paradigmen des Autors gegangen wäre. Wie umständlich wäre Sprache ohne solche Worte! Im anglikanischen Bereich bürgern sich schnell unkomplizierte Kurzbezeichnungen für eine neue Sache ein. Es kommt nicht darauf an, ob man damit „recht hat“, sondern ob man es versteht. Deutschland „glänzt“ hingegen durch Sprachbürokratie und Pfennigfuchserei.
Das Wort „Klimaleugner“ stammt übrigens von mir. Habe es vor Jahren in ein Forum der Grünen geschrieben, ohne es vorher schon mal gehört zu haben. Danach hat es sich erstaunlich schnell verbreitet.
Ja, wer hats erfunden?
Der „Wolkenspalter“….
Nur leider ist dieses Wort auch nur wieder eines der Wörter,
die eben unpraezise und darum „nichtssagend“ sind, wenn
man sie in den Sinne gebraucht, wie es ihre grünen Freunde
andauernd tun.
So ein „ausgedachter“ Begriff, will eigentlich nur eines in Grunde
erreichen, naemlich eine sinnvolle Diskussion um das Thema
schon in Entstehen zu „ersticken“ und etwaige Gegenpositionen
und deren Vorbringer in eine bestimmte Ecke zu draengen.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger….
Selten so einen kruden Blödsinn gehört – einschließlich „grüner Freunde“.
Nein. „Klimaziel“ wäre mit „Emissionsziel“ eindeutig und kurz beschrieben.
Nö, das ist Effizienz.
„Der einfachere Weg, den Energiesektor weiter par ordre du mufti durch Abschaltungen von Kraftwerken zu Emissionssenkungen zu bewegen … birgt wiederum die Gefahr von Schadenersatz an die Konzerne. Zeichensetzen kann teuer werden.“
Und wenn schon! Die Richtig-Gesinnungs-Einfachdenker (mitunter trotz Doktortitel, was einen mitunter fassungslos machen kann, wenn auch noch in naturwissenschaftlichen Fächern) gehen davon aus, dass wir es doch haben! Und es wird ja auch „niemandem weggenommen“, wie der Oberschlichtdenker gesagt hat (Ich darf nicht daran denken, dass er ein Ministergehalt bezieht)! Insbesondere, da der „Steuerzahlergedenktag“ gerade vorbei ist! Simpler geht nimmer! Da will man sagen: „Eher erscheint vor dem Bundestag ein pinkfarbenes Einhorn auf einem Fahrrad.“ Aber das passiert doch regelmäßig! Oder fährt das Hofreitix immer mit dem Dienstwagen vor? Man will nur noch heulen! Oder schreien! Oder speien! Vielleicht sollte man anfangen zu trinken? Lässt sich das noch im Suff ertragen?
Wir schalten einfach alles ab und „wärmen uns im warmen Licht der Abendsonne“, wie Herr Tichy gestern so passend formulierte. So retten wir das „Klima“.
Gute Nacht, Deutschland.
Unberücksichtigt ist weiterhin, dass jeden Tag 100 Millionen Barrel Erdöl gefördert, und verarbeitet werden. Ob nun als Benzin oder Diesel, in modernen Motoren verbrannt, als Schweröl in einem Containerschiff verfeuert, oder zu anderen Produkten umgewandelt wird, und vielleicht als PET-Flasche im Meer landet, ist hier in Deutschland nicht zu verhindern. Hinzu kommen noch ein paar Milliarden Kubikmeter „klimaneutralen“ Erdgases, bei deren Verbrennung offenbar mehr Sauerstoff als Treibhausgase entstehen. Mit steigender Weltbevölkerung, steigt natürlich auch die Zahl der Nutztiere. Es braucht mehr Weide- und Ackerland, welches durch Brandrodung gewonnen wird, und schließlich verödet. Natürlich ist das dann auch noch unsere Schuld, schließlich hat jeder Gartenmöbel aus edlen Tropenhölzern. Übrigens ist die CO2-Emission eines Rindes höher, als die eines modernen PKW mit durchschnittlicher Jahresnutzungsdauer. Die Abholzung der Tropenwälder, die Verödung ganzer Landstriche, durch ein immer schnelleres Bevölkerungswachstum in den ärmsten Ländern der Welt, werden mehr Einfluss auf das Klima haben, als eine Euro4, 5, oder 6 Norm in Deutschlands Umweltzonen. Mit Fahrverboten das Klima retten zu wollen, kann nur der Schildbürgerstreich einer hanebüchenen Politik sein, die per Verordnung Naturgesetze ausser Kraft setzen will. Es sind Psychopathen wie Hofreiter, die daraus ihren Honig saugen, zum Berufsethos gemacht haben, und aggressiv zur Schau stellen. Das ist so, als wolle ein Kleinwüchsiger im Zirkus als Clown angestellt werden. Dann wird er sich auch keinen feinen Maßanzug zulegen, sondern ein passendes Kostüm, und Clownsmaske. Die letzte Eiszeit begann übrigens vor 110.000 Jahren, und endete vor 12.000 Jahren. Bislang hat man noch keine versteinerte Wurst gefunden, die darauf schließen lässt, dass unsere Vorfahren exzessive Grillpartys veranstaltet hätten, die da Mammut haben aussterben lassen.
Irgendwo muss das Geld ja herkommen um den EU Moloch zu finanzieren und da ist doch nichts einfacher als Geld durch sog. Strafzahlungen zu organisieren, welches dann vom Bürger nicht so sehr als direkter Diebstahl (Steuer) aus seiner Tasche wahrgenommen wird. Diese sog. Ziele in der EU werden dann so geschickt gesetzt, dass Sie unerfüllbar sind und Strafzahlungen quasi unumgänglich sind. Die geschieht auf X Gebieten und die Mehrheit der Lemminge findet das ok und springt und springt und springt. Oh heilige Einfalt steh mir bei.
……….. Das „Klimaziel“ war mal die Begründung für die hohe Förderung des EEG. Das hat sich Gott sei Dank erübrigt, weil heute nur noch der wirtschaftliche Vorteil der Erneuerbaren Energien, insbesondere von Sonne & Wind ausschlaggebend für das weltweite Wachstum ist.
Schauen wir uns doch mal die Sachlage an:
Die Solarenergie hat noch in 2009 mit 46 ct/kWh gefördert werden müssen, im Übrigen einer der Gründe, warum die EEG-Umlage zwischen 2009 und 2013 so stark angestiegen ist.
Heute kostet eine kWh aus einer großen PV-Anlage nur noch 1/10, also 4,6 ct/kWh.
Wie sieht es bei der Windenergie aus?
Bei der Windenergie stand die EEG-Vergütung zwischenzeitlich bei über 9 ct/kWh. Seit August 2014 waren es nur noch 8 ct/kWh und seit letztem Jahr stehen wir aktuell bei 4,6 ct/kWh. Wir haben im November 2017 sogar schon 3,84 ct/kWh als Preis gesehen, allerdings nur für Anlagen, die erst in 2022 errichtet werden müssen.
Allerdings ist dies bereits ein Fingerzeig, wo es hingeht.
Ich mache es nun so einfach wie möglich für Sie und Ihre Leser:
Alle Kohlekraftwerksbetreiber in Deutschland schließen derzeit nach und nach Ihre Kohlekraftwerke, vor allem die Steinkohlekraftwerksbetreiber.
In 2016 wurden noch ca. 99 TWh an Steinkohlekraft verkauft,
in 2017 waren es nur noch knapp unter 82 TWh und in 2018 werden es absehbar nur noch ca. 70 TWh sein.
jedes Jahr werden weiterhin ca. 18 TWh an die Erneuerbaren verlorengehen, die sich nun hauptsächlich in das Marktvolumen der Steinkohle fressen werden, nur etwas abgebremst durch die Atom- und Braunkohleabschaltungen, die parallel bis 2022 stattfinden.
Sollte die Politik nicht mit vorzeitigen, zusätzlichen Braunkohleabschaltungen eingreifen, womit ich aber rechne, werden Deutschlands Steinkohlekraftwerke (zumindest die, die dann noch da sind) in 2020 nur noch ca. 50 TWh, also die Hälfte der Menge von 2016 abliefern.
Ich hoffe, dass ich Ihnen und Ihren Lesern jetzt nicht erklären muss, was dies für die Wirtschaftlichkeit der betroffenen Steinkohlekraftwerke bedeutet, zumal die Absenkung des Marktanteils ja nicht gleichmässig stattfindet, sondern die alten Kohlemühlen im Binnenland werden zuerst schließen müssen, weil sie die schlechteste Kostensituation haben.
Ausnahme: Die Kraftwerke, die in KWK fahren und genug Fernwärme verkaufen.
Die Versorgungslücken, die in dieser Zeit womöglich von den Kohleabschaltungen in den 4 Monaten von November – Februar gerissen werden, können durch unsere bestehenden Erdgaskraftwerke mehr als gut ausgeglichen werden. Die sind sowieso unterbeschäftigt.
Zwar ist Strom aus Erdgas teurer als Strom aus Steinkohle, aber dafür ist Strom aus Wind & Sonne auch deutlich billiger als Strom aus Steinkohle, besonders an der Börse, so dass der Durchschnittspreis zumindest nicht aus diesem Grund steigen wird.
Wir haben bereits heute mehr als genug Wasser-, Biomasse- und Erdgaskraftwerke, die immer einspringen können, wenn Wind- und Sonne nicht ausreichend liefern. Auch bei den Speichern haben wir mittlerweile ca. 1/3 der Speicherkapazität, die wir bis 2035 brauchen.
Hinzu kommen nochmal 1,4 GW an Wasserkraft, die zur Zeit mit dem Projekt NordLink angeschlossen wird und ab 2020 in Betrieb geht.
Da die Technologie zur Nutzung von Wind, Sonne und Batterien sich rasant weiterentwickelt, ist es völlig gleichgültig, was ein ewig gestriger, ehemaliger Energieingenieur dazu meint, denn wichtig sind nur die Meinungen von Investoren, Lieferanten und Technikern der neuen Welt.
Solange sich Investoren finden, die in Wind, Sonne und Batterien investieren, wird die Kohle-Mafia auch untergehen.
Und das Schöne: Kein Investor rechnet mehr damit, dass es ab 2021 noch eine EEG-Förderung für Wind- und Solarenergie mehr geben wird.
Oder wie es Gabriel in 2014 richtig formulierte: Der „Welpenschutz“ ist jetzt vorbei.
Und da die Welpen jetzt als Erwachsene auf die Jagd gehen, haben die Senioren der Kohle nichts mehr zu melden.
Möge die alte Energiewirtschaft in Frieden ruhen. Je früher sie mit ihren Geldvernichtern verschwindet, desto besser.
P.S.: Auch die Entscheidungen der Politik sind ab 2021 unerheblich, denn ohne EEG-Vergütung steuert die Politik auch nichts mehr.
Leider vergessen Sie , dass die regenerativen Energie sehr unstet zur Verfügung steht , und aus diesem Grund immer noch Backups als konvenionelle Kraftwerke zur Verfügung stehen müssen. Wenn diese konventionellen Kraftwerke ihre Investitionskosten in kurzen Betriebszeiten verdienen müssen , werden die Fixkosten halt auf den wenigen erzeugten Strom umgelegt , oder wenn das nicht geht , einfach nicht gebaut oder ersetzt.
Die Versorgungsicherheit nimmt ab , und die Kosten steigen.
Bitte lesen Sie meinen Kommentar oben zu Ende. Ich habe das Backup beschrieben.
Es besteht aus:
7,8 GW Wasserkraft
14 GW Biomasse und
38,2 GW Erdgas, wovon 29 GW bereits existieren.
In den Monaten November – Februar kommt noch eine Kaltreserve von 15 GW für die sog. „Dunkelflaute“ hinzu, die durchschnittlich nur an 10 Tagen während dieser 4 Monate ganz oder teilweise zum Einsatz kommt.
Zusätzlich hierzu werden noch Speicher von 160 GWh mit 35 GW Leistung für den Tagesgang benötigt (ca. 50 GWh an Speichern mit ca. 9 GW Leistung existieren bereits), mit denen die täglichen Bedarfsspitzen abgefahren werden können.
Dies reduziert damit auch die benötigte Leistung beim Erzeugungsbackup.
Nachts wird geladen und tagsüber entladen, im Sommer auch mal umgekehrt.
Die Leistungssicherung auf die o.g. Art ist sehr viel billiger als im bisherigen System. Das liegt daran, dass Erdgaskraftwerke, wie sie hier gebraucht werden, in der Investition nur ca. 1/4 eines Kohlekraftwerkes kosten.
Das bedeutet: Wenn ein Kohlekraftwerk 4.000 Volllaststunden/a braucht um sich zu amortisieren, benötigt ein Gaskraftwerk nur ca. 1.000 Stunden/a.