Täglich werden wir mit Begriffen konfrontiert, die im Ergebnis einer als alternativlos gepriesenen Energiewende verwendet werden oder durch sie erst entstanden sind. Wir greifen auch Bezeichnungen auf, die in der allgemeinen Vergrünung in den Alltagsgebrauch überzugehen drohen – in nichtalphabetischer Reihenfolge.
G wie
Glättung, die
Die „Glättung“ ist ein von der Erneuerbaren-Branche gern benutztes Zauberwort. Es soll den Eindruck erwecken, dass durch weiteren, möglichst umfangreichen Zubau von Windkraftanlagen die unvermeidbar volatile Stromeinspeisung vergleichmäßigt werden kann. Über die Jahre gelang es der Lobby, politischen Entscheidungsträgern einzuflüstern, dass man nur den Ausbau weiter treiben müsste, um eine Verstetigung der Lieferungen zu erreichen. Fürs Volk gibt es die Sprüche: „Irgendwo ist immer Wind“ oder dass sich Wind und Sonne ergänzen würden.
Der Bundesrat ging der Lobby offenbar ungeprüft auf den Leim und formuliert:
„Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, dafür Sorge zu tragen, dass der nationale Ausbau der Windenergie an Land auch weiterhin angemessen in ganz Deutschland regional verteilt fortschreiten kann. Eine solche angemessene Verteilung dient der Netzstabilität wie auch der Versorgungssicherheit insgesamt und bietet allen Ländern die Chance, von der Energiewende zu profitieren und ihren unverzichtbaren Beitrag dazu zu leisten, dass das volle Potenzial der Erneuerbaren Energien erschlossen und die damit einhergehenden Nutzen und Lasten der Energiewende angemessen verteilt werden können.“
Gewinne zu steigern und Lasten zu verteilen ist das eigentliche Ziel der Sage von der Verstetigung. Der Gesetzgeber entsprach der Forderung des Bunderates und beschloss im EEG 2017 im Paragrafen 36h und der zugehörigen Anlage das „Referenzertragsmodell“ (siehe auch „Dunkelflaute“, S. 134). Neue, vom Windaufkommen her uninteressante Flächen sollen für Investitionen in Windkraftanlagen reif gemacht werden, um der Branche den Absatz zu sichern. Im Norden sind die Flächen knapp, der Strom kann immer schlechter abtransportiert werden und das Volk wird mürrisch im Schatten der Rotoren. So geht man mit erhöhter Vergütung weiter in den Süden und lässt dort Geld drucken. Folge dieser Politik: Immer weniger Stromertrag pro installierter Leistung und damit volkswirtschaftlicher Schaden, indem weniger effektiv erzeugter Strom von der Kundengemeinschaft bezahlt werden muss.
Das Mäntelchen der dadurch erreichten angeblichen Glättung des Windstroms über die ganze Republik ist zu dünn, um nicht die Realitäten durchblicken zu lassen.
Frische Brise
Die Offshore-Windenergie ist im Kommen. Als Vattenfall und andere 2011 den ersten Offshore-Windpark Alpha-Ventus (60 Megawatt) in die Nordsee pflanzten, ging das Unternehmen von einer „grundlastnahen“ Stromerzeugung aus. Gut, damals gab es noch keine Betriebserfahrungen und gesicherte Messreihen.
Sechs Jahre später ist man klüger, aber kaum jemand spricht darüber. Auch der Seewind glättet nicht, wie wir hier sehen:
Er weht sogar ziemlich exakt in der gleichen Weise wie der Wind an Land. Der Unterschied besteht darin, dass der Seewind kräftiger weht und daher die Volllaststunden der Anlagen auf See höher sind (ca. 3.800 Stunden pro Jahr) gegenüber Anlagen an Land (ca. 2.200 Stunden pro Jahr in Schleswig-Holstein, 1.000 in Bayern). Stunden und Tage mit Schwachwind und Flaute gibt es aber auch hier. Trotz einer Fast-Verdopplung der installierten Windleistung seit 2010 auf 50.019 Megawatt im Jahr 2016 liegen die Leistungsminima unverändert im sehr niedrigen Bereich:
2010: 117 MW
2011: 86 MW
2012: 115 MW
2013: 118 MW
2014: 24 MW
2015: 105 MW
2016: 141 MW
Wenn die Maxima auf Grund des Zubaus steigen, die Minima aber nicht, ist dies das Gegenteil einer Glättung. Eine Steigerung der volatilen Einspeisung verringert nicht die Schwankungsbreite. Dies ist auch durch die mathematische Statistik nachweisbar, wie Interessenten hier nachlesen können.
Im folgenden Bild ist gut zu erkennen, dass eine stark steigende installierte Leistung von Windkraftanlagen nicht die entsprechenden Anstiege der Maximal-, weniger noch der Durchschnittsleistung nach sich zieht. Und eben keinen Anstieg der Minimallast.
Wissenschaft und Politik
Die Thinktanks der Erneuerbaren wie Agora oder das IWES (Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik) ignorieren nach Möglichkeit die gemessenen Realitäten, denn sie haben ein politisches Ziel ihrer Auftraggeber umzusetzen. Worin dieses besteht, beschrieb Frank Drieschner in der ZEIT: „Rund um die Erneuerbaren-Energien-Branche ist ein regelrechter politisch-ökonomischer Komplex herangewachsen . . . Alle Akteure in diesem Komplex verbindet ein Interesse: Probleme der Energiewende müssen lösbar erscheinen, damit die Wind- und die Sonnenbranche weiter subventioniert werden.“
Dennoch kommt IWES sie nicht umhin, einzugestehen, „ . . . dass es generell eine große Korrelation der Windstromeinspeisung in ganz Deutschland gibt. Tendenziell lässt sich sagen, dass es Wochen gibt, in denen in allen Teilen Deutschlands viel Wind weht, wie auch Wochen, in denen die Einspeisung in allen Teilen Deutschlands gering ist.“
Aber nicht nur das. Das folgende Bild zeigt die Windstromproduktion in 14 europäischen Ländern, auch hier gehen die Schwankungen weitgehend synchron.
Verläufe, die zu einer Sockelbildung – und damit zu einer Grundlastabsicherung – führen würden, sind beim besten Willen nicht zu erkennen.
Auch die angeführte Glättung der gesamten Windeinspeisung durch den vermehrten Einsatz von Schwachwindanlagen tritt nicht ein. Statistisch laufen fast alle Windkraftanlagen zeitanteilig am häufigsten im Schwachlastbereich, hier als Beispiel der Monat Mai 2017:
[Quelle: Rolf Schuster]
Knapp 88 Prozent der Betriebsstunden verbrachten Windkraftanlagen in Deutschland in diesem Monat im Leistungsbereich unterhalb 30 Prozent. Dabei unterscheiden sich die Kennlinien von Schwach- und Starkwindanlagen kaum.
Die sicher zur Verfügung stehende elektrische Leistung aus Windkraftanlagen ist unwesentlich größer als null. Dass eine Glättung selbst über Jahreszeiträume nicht eintritt, zeigt die Windstromproduktion des Jahres 2016, die trotz eines Zubaus an installierter Leistung von 4.970 Megawatt deutlich unter der von 2015 lag (77,4 zu 79,2 Terawattstunden). Der Wettergott ist kein Grüner.
Öko-Grundlast nicht in Sicht
Fazit: Da die Minima auch bei weiterem Ausbau von Wind- und Sonnenkraft nur kurz über null bleiben, die Maxima jedoch steigen, wird die durch Konventionelle als Backup vorzuhaltende Leistung mit weiterem Zubau an Windkraftanlagen größer, nicht kleiner. Die Regelkapazität könnte reduziert werden durch afrikanische Windparks (DESERTEC lässt grüßen, siehe „Dunkelflaute“, S.53) und ein europäisch dicht ausgebautes Supergrid bis hinter den Ural, dessen Kosten astronomische Höhen erreichen würde. Die Bürgerinitiativen der Trassengegner wären noch vor dem ersten Spatenstich gegründet, von regionalpolitischen Widerständen ganz zu schweigen.
Da die Wind- wie die Sonnenenergie zu einem stark fluktuierenden Einspeiseprofil führen, dessen Prognosen immer mit Unsicherheiten behaftet bleiben werden, sind sie nicht in der Lage, Versorgungsaufgaben zu erfüllen. Sollten sie durch ausreichend große Speicherkapazitäten dazu in die Lage versetzt werden, würden die Speicherkosten natürlich bilanziell diesen Erzeugungstechnologien zuzuschlagen sein.
Nennenswert große Stromspeicher existieren kaum und auch in den nächsten Jahren können absehbar keine eingesetzt werden. Damit stellen die konventionellen Erzeuger die nötige und immer stärker schwankende Residuallast bereit, die ergänzend für das Gleichgewicht von Erzeugung und Verbrauch nötig ist. Nur sie können den Wind- und Sonnenstrom noch glätten.
Lieber Herr Diehl,
Ihre Antwort erschöpft sich wieder in Aussagen wie „Der RWE Chef nimmt die Energiewende ernsthaft in Angriff“. Das ist keine wissenschaftliche Argumentation, sondern irrelevanter Unsinn. Was ich im Übrigen leider auch über Ihre Einlassungen insgesamt sagen muss.
Danke
Unsere Stromversorgung wird doch von den Elektrizitätswerken gewährleistet, und nicht von der Wissenschaft.
Wenn der RWE Chef nun die Energiewende mit all ihren Gegebenheiten angeht, können Sie das doch nicht als irrelevanten Unsinn bezeichnen.
Meine Einlassungen insgesamt, sind aber alle Fakten und Daten bezogen, während ihr Wissenschaftlicher Einwurf eher Ihrer Ideologie geschuldet ist.
Sie machen weiter mit dem Unsinn. Irrelevant ist es, festzustellen, dass der RWE-Chef „ernsthaft“ die Energiewende „in Angriff“ nimmt. Egal ob ernsthaft oder im Scherz, als Chef ist er ohnehin nicht der richtige Mann, da seine Aufgabe als Manager in der Aufgabenverteilung besteht. Die Lösung muss aus den Fachabteilungen kommen, wo die Ingenieure sitzen. Dorthin haben Sie es in Ihrem Berufsleben wahrscheinlich nie geschafft, ich verbringe meine Arbeitstage dort.
Was mich besonders fassungslos gemacht hat: In dem Beitrag im ZDF wurden nur Befürworter der „Energiewende“ befragt und gezeigt, die Seite der berechtigten Kritiker wurde fast vollständig ausgeblendet. Bürgerinitiativen wurden als Verhinderer einer „sauberen“ Stromversorgung diffamiert. Es lief auf Wahlwerbung für die Grünen hinaus.
Mein Gott leugnen Sie doch nicht die Tatsachen. WIR SIND am Blackout vorbeigeschrammt und die französischen Kernkraftwerke SIND eingesprungen und sie haben bis zum Anschlag für UNS produziert, auch wenn sie nichts davon hören wollen. Schieben Sie doch nicht alles auf Händler. Man müsste das nicht auf irgendjemanden zuschieben, wenn Deutschland seine Stromversorgung im Griff hätte! Punkt. Ausrufezeichen! An alle Sachen ideologisch heranzugehen bringt nichts! Ist eigentlichist es auch keiner Diskussion wert, wie man mit Fundis sowieso nicht reden kann. Da kann keiner zugeben, dass der andere nicht falsch liegt.
Lesen Sie das, was ich weiter vorn dem Joern Klettke geschrieben habe.
Es geht um diese etwa 300 Euro die durch die gesunkenen Börsenpreise „paradoxerweise“ in der EEG Umlage stecken.
Wenn Sie diese nicht dem Handel überlassen, sondern abzweigen, können Sie den größten Teil eines Kapazitätsmarkt finanzieren.
Meinte ich ja damit, Ideologie ist nie logisch.
Lesen Sie bitte das, was ich dem Herrn Klettke geschrieben habe.
Da ist alles gesagt.
Sehr geehrte Herr Klettke.
Sie müssen keinen Dreisatz, sondern die Mengenlehre anwenden wenn, wenn Sie rausbekommen wollen warum Ihr Strom immer teurer wird.
Gehen Sie wie folgt vor.
Wir haben gegenwärtig etwa 30% EEG Strom der mit durchschnittlich 13 Cent über die EEG Umlage vergütet wird.
Diese 30% müssen von den Netzbetreibern abgenommen und an der Strombörse – wo die Richtpreise entstehen – vorrangig verkauft werden.
Seit dem das so ist, haben sich die restlichen 70% unseres Strombedarfs halbiert.
So…. jetzt kommt die Mengenlehre.
Wenn Sie nun eine Menge von 30% relativ
teurem EEG Strom mit 70% billiger gewordenem konventionellem
Strom mixen, werden die 100% unseres Strombedarfs billiger,
oder zu mindestens nicht teurer.
Dass das so ist, können Sie in der Praxis verfolgen.
Mit etwa 300 Euro wird ein 4 Personenhaushalt jährlich durch die EEG Umlage belastet, so lesen Sie meisten bei den Energiewende Kritikern.
In der Werbung, oder bei der Stiftung Warentest lesen Sie, dass Sie mehr als 300 Euro jährlich sparen können, wenn Sie zu den Anbietern
wechseln, die die gesunkenen Strom Beschaffungskosten an ihre
Kunden weiter geben.
Die EEG Umlage – die Ihr Strom teurer macht – basiert auf einem paradoxen System, ist artfremd aufgebläht, und spiegelt nicht die
„Mehrkosten“ durch die Energiewende.
Detlef Ka. sagt:
Nullkosten Energieerzeugung ist nicht möglich.
@ Detlef Ka.
Wo hat der Herr Diehl das gesagt. ????
Wenn Sie meine Beiträge so falsch interpretieren, können Sie nicht verstehen was ich sagen will.
Ökonomie schlägt die Physik? – Wie bitte?
Erzeugerkosten: 1 Kilowattstunde aus Braunkohle 2,8 Cent, 1 Kilowattstunde Windkraft an Land 12,7 Cent; Quelle: Statista
Herr Diehl hat mir dann hier mal erklärt, je mehr Windkraft um so preiswerter wird durch die Börse der Strom.
Obwohl ich noch zu Friedenszeiten Abitur und Hochschulabschluss / Maschinenbau erworben habe, habe ich das nicht verstanden.
Jörg Themlitz sagt.
Erzeugerkosten: 1 Kilowattstunde aus Braunkohle 2,8 Cent, 1 Kilowattstunde Windkraft an Land 12,7 Cent; Quelle: Statista
Herr Diehl hat mir dann hier mal erklärt, je mehr Windkraft um so preiswerter wird durch die Börse der Strom.
Obwohl ich noch zu Friedenszeiten Abitur und Hochschulabschluss / Maschinenbau erworben habe, habe ich das nicht verstanden.
@ Jörg Themlitz
Das kann ich Ihnen gerne noch einmal erklären. Aber jetzt genau aufgepasst.
Zu nächst einmal müssen Sie wissen, die 12,7 Cent für den Wind fallen nicht an der Börse an, weil die mit der EEG Umlage bezahlt werden.
Der Wind fällt an der Börse zum „Nulltarif“ an.
Dann müssen Sie beachten, dass die Braunkohle nicht zu 2,8 Cent, sondern nach Angebot und Nachfrage nach dem Merit Order Prinzip angeboten werden.
So nun zur Sache.
Gehen Sie mal über Googl auf Merit Order in die Wiki.
Da sehen Sie rechts die farbige Merit Order Grafik, mit den Angeboten der Erzeugungsarten.
Links die billigste Erzeugung , die Kernenergie, weiter mit der Braunkohle preislich aufsteigend bis hin zur teuersten Erzeugung mit dem Öl ganz rechts Das letzte noch für die Nachfrage benötigte Kraftwerk ( Grenzkraftwerk ) bestimmt den Börsenpreis. Wenn nun die billigen Angebote links zunehmen, fallen rechts die teureren raus, und nicht mehr Öl bestimmt den Preis, sondern Gas oder Steinkohle
Nun zur Rolle des Windstromes
Wie gesagt fällt der zum „Nulltarif“ vorrangig an der Börse an, und steht somit auf der Angebotskurve ganz links.
Je mehr Wind nun anfällt, desto mehr macht der sich nach rechts breit und schiebt die teureren Angebote rechts raus aus der Angebotskurve. Nicht mehr das teure Öl bestimmt dann den Preis, sondern Gas oder Steinkohle, oder sogar Braunkohle Der Börsenpreis wird entsprechend geringer.
Ich hoffe ich konnte Ihren Hochschulabschluss bezüglich der Energiewende noch um eine interessante Erkenntnis erweitern.
Für weitere Fragen, z.B . was mit den vom Wind gesenkten Börsenpreisen geschieht, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Sehr geehrter Herr Diehl, hören Sie doch endlich mal mit dem Taschenspielertrick auf, die EEG-Stütze auszuklammern.
Von einer Strombörse im Sinne von Börse kann eh keine Rede sein. Das hatte ich Ihnen bereits mitgeteilt
Börsen bilden den Markt am Besten ab.
Das geht natürlich fehl, wenn der eine Marktteilnehmer auf Kosten des Endkunden hoch subventioniert wird und damit sein Produkt unter seinem Erzeugerpreis anbieten kann.
Das ist dann Sozialismus. Und den möchte ich aus bekannten Gründen nicht noch mal. Ich stehe auf Leistung und Marktwirtschaft.
Damit nehme ich ausdrücklich nicht die großen Stromerzeuger in Schutz. Die haben schon vor vielen Jahren in Windparks investiert und kassieren fleißig mit EEG.
Chris sagt:
Ich kann nicht recht nachvollziehen, inwiefern Ihre Ausführungen die Argumente von Herrn Henning entkräften
@ Chris
Herr Henning sieht in der Glättung der EE Spitzen ein künftiges Problem.
Ich entnehme der Realität und den Ausführungen des RWE Chef das im Zuge der Energiewende ein Kapazitätsmarkt die Glättung übernehmen kann.
Das heißt dann nicht Gätten, sondern Backup
klingt nicht plausibel. Ich bitte um weitere Details, vorzugsweise ohne Einleitung mit „ich entnehme der Realität“ (wirkt albern, das tun nämlich alle).
Zitat 1: “ ein Kapazitätsmarkt die Glättung übernehmen kann“
Zitat 2: “ nicht Gätten, sondern Backup“
ja was denn nun, glätten oder nicht glätten? Was ist „Backup“?
danke.
Gut wenn Sie mit „Ich entnehme der Realität“ nichts anfangen können, sage ichs etwas genauer. Der Chef von RWE will entgegen des Herrn Henning nicht die EE Spitzen glätten, sondern nimmt sie wie sie kommen, und will mit einem Kapazitätsmarkt die Versorgung sicher stellen
Zitat, Terium
Die Feuerwehr wird auch nicht allein für das Löschwasser bezahlt“, erklärte Terium: „Sie wird genauso dafür bezahlt, dass sie rund um die Uhr mit ihren Geräten in Bereitschaft ist – das wollen wir auch!“
Herr Henning ist doch der Meinung die EE Spitzen müssten geglättet werden, um die Versorgung sicher zu stellen.
Der verfügbare Strom (nicht nur die Spitzen) muss, wenn ich Herrn Henning richtig verstehe, aus 2 Gründen geglättet werden:
a) weil der Strombedarf stetig ist. In diesem Fall müssen die „Versorungs-Täler“ auf das Niveau des Bedarfs angehoben werden, indem mit fossilem Strom aufgefüllt wird
b) weil das Stromnetz in seiner Stabilität bedroht ist. In diesem Fall müssen die Spitzen weggenommen werden
Das Ganze kann mit der Einrichtung eines „Kapazitätsmarkts“ nicht geheilt werden. Ist zuwenig Strom da, dann muss er irgendwoher nachgeliefert werden. Ist zuviel da, wird es verworfen. Das bleibt so, solange es keine geeignete Speichertechnologie gibt.
Wirklich schön geschrieben. Wie irrsinnig das Ganze ist
erkennt man auch daran, dass wir ja künftig mit elektrisch betriebenen Wärmepumpen heizen sollen und mit Elektroautos rumfahren sollen. Und da denken die Leute dass es Fahrverbote für den Diesel geben wird. Mein Tipp ist eher das es Fahrverbote für die Stromer geben wird (wenn es knapp wird). Die ganze
Energiewende ist ein einziges Irrenhaus wobei Frau Dr. Merkel die Königin ist. Ich denke aber dass sie mittlerweile nicht einmal mehr den Unterschied zwischen Proton und Photon erklären kann.
Det sagt.
Terium forderte die Schaffung eines „dezentralen Kapazitätsmarktes“,
Logisch, dass dieser „Preis“ wieder oben auf die EEG-Umlage, auf die Offshore-Umlage, auf die Kraft-Wärme-Kopplungs Abgabe und auf die in den Netzkosten versteckten Anschluss- und Verteilungskosten des
EE-Stroms obendrauf gesattelt wird und vom Verbraucher zu zahlen ist.
Die EE-Abzocker werden ja wohl nicht auf ihre Renditen
verzichten.
@ Det
Nein…, da muss keiner auf Rendite verzichten. Da muss auch nichts auf die EEG Umlage draufgeschlagen werden, da in der Umlage steckt schon Geld drinnen, das nicht für die EE Vergütungen benötigt wird,
und irgendwo versandet.
Schauen Sie mal im folgenden Link bei „Zusammensetzung der EEG Umlage“
https://www.greencity-energy.de/news/zusammensetzung-der-eeg-umlage/
In den 6,24 Cent in 2014 waren schon 1,45 Cent enthalten, die dem paradoxen System geschuldet sind. Die sind lediglich in der Umlage weil ie Börsenpreise sinken.
Das Paradoxon,….wenn die Börsenpreise sinken kann sich nicht nur Ihr Versorger billiger den Strom beschaffen, sondern Sie bezahlen dafür auch noch höhere Umlage.
Genau mit diesem Geld, das da irgendwo versandet können Sie einen Kapazitätsmarkt locker finanzieren.
Machen Sie mal etwas weniger Polemik und beschäftigen Sie sich mit der
Materie, Sie werden interessante Erkenntnisse gewinnen.
Die Erde selbst nicht. Aber die Bergleute arbeiten nicht umsonst. Und irgenwann liefert die Erde nicht mehr, während Sonne und Wind liefern so lange es leben gibt auf diesem Planeten.
Okay, Herr Diehl, aber die Windräder und Sonnenkollektoren werden auch nicht zum Nulltarif produziert. Außerdem fallen immer Standkosten an oder wie die sich dann nennen. Und wie ich schon sagte, Energie muss bereitgestellt werden, auch wenn keine abgegeben werden kann. Die Windräder drehen sich nicht von ganz allein. Weitere Probleme, die man noch nicht gelöst hat, will ich jetzt gar nicht nennen, die kann jeder googlen.
Sie haben die flexiblen Gaskraftwerke vergessen.
Ideal für die unsteten EE.
So sieht das ja auch der Chef von RWE
Seehofer lehnt doch sogar die Erweiterung der Trassen ab, weil sein neues Gaskraftwerk in Irsching nicht ausgelastet ist.
In der Tat wären Gaskraftwerke Ideale Partner bei einer
halbwegs durchdachten Energiewende. Man müsste aber die komplette regenerative
Energieerzeugung mittels dieser Kraftwerke Backupen. Mal davon abgesehen das
dies ökonomisch sehr ungünstig ist gibt es daran aber noch exakt 2 andere
Probleme:
1. Es wird NICHT gemacht. Wir brauchen jetzt sofort mindestens 20 GW
Anschlussleistung an Gaskraftwerken, wenn wir aus dem Atomstrom komplett
aussteigen wollen. Und wir brauchen sie bis 2022. Schauen sie doch mal wie
viele dieser Kraftwerke derzeit im Bau sind…. Bis 2020 wird es neue
Gaskraftwerke mit einer Anschlussleistung von insgesamt 3,1 GW in Betrieb
nehmen. Das ist so viel wie 3 AKW´s liefern. 14 AKW´s werden aber
abgeschaltet… und dabei ist noch nicht einmal die Stilllegung der
Kohlekraftwerke mit eingerechnet…
2. Gaskraftwerke sind im Vergleich zur Kohle sehr teuer. Deshalb wollte man Ihr
hochgelobtes Irsching auch schon vom Netz nehmen. (googeln sie einfach
„irsching vom netz nehmen“ ) Da man es nicht getan hat denke ich das
mal wieder viele Steuermittel verbrannt wurden.
Wie sie es auch drehen und wenden. Es wird nicht funktionieren. Der Blackout
wird kommen. Die Frage ist nur wann…
@ioeides:disqus C.Falk
Kommentieren Sie sich bereits selber, verehrter C.Falk oder liegt hier eine magische Verdopplung ihrer eigenen Person vor?
ch dachte mir schon, dass ich mit meinem Beitrag etwas für Turbulenzen sorge.
Nein,.. ich bin icht vom BEE. Ich gehöre weder einer politischen Partei, noch einer Umweltschutzorganisation an. Ich bin unterdessen Rentner der seit 1992 seine erste PV Anlage betreibt, und von da an die Entwicklung der Energiewende, hobbymäßig, akribisch verfolgt. Ich war fast 40 Jahre in einem großen Unternehmen im logistischen Bereich tätig, und betrachte die Energiewende nicht nur von der physikalischen Seite, weil zum Gelingen, die Logistik auch eine große Rolle spielen muss.
Ich habe ausdrücklich betont, dass meine Betrachtung keine Erfindung von mir ist, sondern lediglich eine Beschreibung der Realität, und dem was man daraus entnehmen kann.
Aber nun der Reihe nach. EON und RWE gründen neue Töchter mit dem vielsagenden Namen „ÖKO Handel und Vertrieb“ weil sie gemerkt haben, dass Strom an der Börse Bei Wind und Sonneneinspeisung Phasenweise billiger ist als ihre eigene Produktion.
Das haben die übrigens laut Recherchen schon immer gemacht, nur geht das jetzt auf getrennte Rechnung.
Siehe hier:
https://idblog.hdm-stuttgart.de/strompreis/category/rechercheergebnisse/
Zitat:
Diesezwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE
auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Dazu kommt das, was der RWE Chef im Folgenden von sich gibt.
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article125425602/RWE-setzt-jetzt-voll-auf-die-Energiewende.html
Zitt: Deutschlands größter Stromerzeuger RWE AG will sich als maßgeblicher Gestalter der deutschen Energiewende neu erfinden. „Deutschland will die Energiewende und die Energiewende braucht RWE“, sagte Konzernchef
Peter Terium bei der Vorlage einer desaströsen Jahresbilanz am
Stammsitz in Essen.
Terium forderte die Schaffung eines „dezentralen
Kapazitätsmarktes“, auf dem sich ein Preis für gesicherte
Erzeugungsleistung bilden könne. Damit könnten Kraftwerke
refinanziert werden, die derzeit wegen des Ökostrom-Vorrangs kaum noch zum Einsatz kommen und deshalb vor der Stilllegung stehen.
„Die Feuerwehr wird auch nicht allein für das Löschwasser
bezahlt“, erklärte Terium: „Sie wird genauso dafür bezahlt,
dass sie rund um die Uhr mit ihren Geräten in Bereitschaft ist –
das wollen wir auch!“ Zitat Ende.
So,… nun erklären Sie mir mal, was soll denn ein
Kapazitätsmarkt für gesicherte Erzeugungsleistung anderes sein
als die Möglichkeit „Zu Glätten“ wenn Sonne und Wind
weniger billigen Strom liefern.
Die flexiblen und von den EE derzeit verdrängten
Gaskraftwerke sind doch die ideale Lösung dafür.
Wie gesagt, das ist keine Träumerei oder Erfindung von mir, ich beobachte lediglich schon seit Jahren was tatsächlich geschieht, und ziehe meine Schlüsse draus.
Erklären Sie doch mal was der RWE Chef anderes sagt, als meine Betrachtung der Entwicklung.
Lieber Herr Diehl,
es stimmt halt Beides:
1) RWE und andere nutzen die Strombörse, um billig Strom einzukaufen, drosseln ihre eigene Produktion (mit konventionellen Kraftwerken) und schauen, dass sie übers Jahr einen guten Schnitt machen. Wenn es jetzt noch einen Kapazitätsmarkt mit garantiertem Preis gibt, dann ist die Sache ökonomisch für RWE fast wie vor der sog. Energiewende.
2) Wind und Sonne bringt in langen Zeiten des Tages (oder des Jahres) eine Grundlast, die gegen Null strebt. Es müssen also in mindestens der Höhe der Leistung von Wind und Sonne konventionelle Kraftwerke vorgehalten werden, damit es nicht zu dem befürchteten Blackout kommt. Es sind auch konventionele Krafwerke notwendig, die heute noch nicht existieren. Je mehr E-Autos, E-Busse, E-LKWs oder E-Bikes fahren, desto mehr. D. h. Investitionen, Wartung etc. dafür werden dramatisch steigen und den Strompreis immer weiter nach oben treiben.
3) Conclusio: Die Energiewende ist unvernünftig, an der RWE und grüne Investoren vernünftig verdienen, der Verbraucher dies finanziert durch irrsinnig steigende Strompreise.
Die DDR war ein an Rohstoffen armes Land, was sich auch darin zeigte, daß man den einzigen wirklich reichlich vorhandenen Bodenschatz, die Braunkohle, mit aller Macht ausnutzte. Zuvorderst, um den eigenen Energiebedarf zu sichern, was in Winterzeiten immer wieder an die Grenzen stieß und zu einem System der systematischen Ortsnetz-Abschaltungen führte, um die Netzstabilität zu sichern.
Der Druck auf die Verantwortlichen der Energiewirtschaft war diesbezüglich groß.
Wenn es kostengünstig und sinnvoll gewesen wäre, Sonne und Wind für die Energieversorgung des Landes zu nutzen, dann hätte die chronisch arme DDR das längst gemacht.
Über die Fachkompetenzen der für Energie zuständigen Minister muss man auch nicht referieren, die letzten beiden DDR-Minister waren Bergingenieur bzw. Elektroingenieur. Die wußten noch, daß der Strom nicht einfach nur aus der Steckdose kommt.
Wenn nicht bald Speichermöglichkeiten geschaffen werden, dann wird es ungemütlich – und sauteuer. Denn eins wird vermutlich nicht passieren: Dass der Verbrauch zeitlich an die Erzeugung angepasst wird. (Wir laden unsere Elektroautos künftig nur noch ab Windstärke 6…) 🙂
Wenn man die Energiewende ohne ideologische Scheuklappen rein aus Kosten-Nutzen-Sicht betrachtet, kommt man zum Ergebnis, dass mit sehr viel Geld ein geradezu erbärmlicher Erfolg erzielt wird. CO2-Einsparung? Fehlanzeige! Versorgungssicherheit? Es wird lediglich eine Menge Geld von ärmeren Bevölkerungsschichten zu Wohlhabenden umverteilt. Kein anderes Land, welches sich diesen Irrsinn anschaut, wird versuchen, uns nachzueifern. Aber wir machen natürlich alles besser als die übrige Welt. Hauptsache ein Gefühl der moralischen Überlegenheit. Vorwärts immer, rückwärts nimmer.
man hat damit etwas die Invest. angekurbelt. es liegen ja Mrd auf den sparkonten. und das ganze war sehr lukrativ. es ist eben nur nicht techn. und wirt. nachhaltig.
Ebenso wie die Speicherkosten müssen auch die „Glättungskosten“ durch konventionelle Kraftwerke sowie auch die Redispatch-Kosten auf die Herstellkosten von WK- und PV-Anlagenstrom aufgeschlagen werden, denn ohne diese zusätzlichen Leistungen wäre EEG-Strom völlig nutzlos.
Mit einer solchen echten Kostenzuordnung sähen die EEG-Profiteure ganz schön alt aus.