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Warum es hier keine Gelben Westen geben wird

Dann sollen sie halt Taxi fahren

26.11.2018

| Lesedauer: 4 Minuten
Zehntausende Menschen gehen in Frankreich auf die Straße – bei uns: Still ruht der See.

Unzählige Aspekte unserer Regierungspolitik bergen große Belastungen für den Einzelnen. In Zukunft oder, wie bei den Energiekosten, schon jetzt. Damit zumindest der Regierung dabei nicht das Geld ausgeht, hat sich die französische ein besonderes Schmankerl ausgedacht. Eine sich – zum Wohle der Umwelt – turnusgemäß selbst erhöhende Energiesteuer. Streng nach dem Motto: Umwelt vor Geldbeutel der Bürger. Ganz im Sinne Marie-Antoinettes, die ja sinngemäß verlautbart haben soll: Wenn den Untertanen das Geld fürs Auto ausgeht, dann sollen sie halt Taxi fahren.

Wie in der Französischen Revolution hat diese Maßnahme das Fass zum überlaufen gebracht. Wieder einmal muckt der Franzose auf und geht massenhaft auf die Straße. Nicht zuletzt aufgrund des wirkmächtigen einfachen Symbols der gelben Warnweste hat es dieser Protest in kürzester Zeit zu einer ‚Bewegung‘ gebracht, die sich dezentral selbst über das Netz organisiert. Mittlerweile richtet sie sich nicht mehr nur gegen die Energiepreise, sondern weitet sich aus auf andere als willkürlich empfundene politischen Maßnahmen.

Und wie sieht es nun bei uns aus? Im Angesicht etwa des ausgewachsenen Energie-Tugendterrors der DUH? Fluten die Warnwesten den Alexanderplatz? Mitnichten. Bei uns bleibt es friedlich. Auch Erzbischof Wölki kann die Dombeleuchtung anlassen. Angela Merkel und ihre Mitstreiter müssen sich keine Sorgen machen. Ihre Untertanen sind für das, was die Franzosen veranstalten, viel zu gut. Zu gut erzogen.

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Offenbar im Gegensatz zu Frankreich ist es hier der Politik, den Medien und vor allem dem Erziehungssystem gelungen, die Bürger so zu schubsen (to nudge), dass auch unangenehme Maßnahmen nicht nur einsichtig ertragen, sondern sogar begrüßt werden. Solange nur das stimmt, was, wie Helmut Kohl immer so schön sagte, ‚hinten rauskommt‘. Und hinten herauskommem soll ja im Moment nichts Geringeres als, wie es im Briefkopf einschlägiger Stiftungen bezeichnet wir als One Sweet World, als eine große einheitliche Welt, bevölkert von glücklichen Migranten, belüftet von Co2-armer Atmosphäre. Wer würde das verweigern? Und vor solch einem Ziel verblassen eben Kleinigkeiten, über die sich die Franzosen unangemessenerweise aufregen.

Wenn es darum geht, in der Welt mit leuchtender Fackel voranzuleuchten, sind wir eben bereit, Einzelschicksale, wie das des Dieselpendlers oder des ruinierten Rentners, auch mal hintanzustellen. Wie Wehrmachtssoldaten, die, so zeigt es die Lektüre so manchen Feldbriefs, ja durch die Hölle des 2. Weltkrieges auch erst einmal hindurch mussten, auf dem Weg in eine strahlende, globaldeutsche Zukunft.

Die enormen Steuern und Netzkosten, die wir jeden Monat über uns ergehen lassen, sind so für uns deshalb eher so etwas wie eine bittere Medizin, die man, wenn man den Sinn erst einmal eingesehen hat, zwar nicht gerne, aber doch bereitwillig und ohne zu Murren einzunehmen bereit ist. Chemotherapie ist auch nicht angenehm, aber notwendig. Brave Patienten wissen das. Und so zahlt man in Deutschland eben seine Energiesteuern, auch um zu beweisen, dass man verstanden hat.

Der Deutsche hat begriffen, dass es zur Rettung der Welt – und um nichts Geringeres geht es hier ja, glaubt man den täglichen Berichten über die Klimakatastrophe, die Plastikverschmutzung der Meere und vor allem die Wanderungsbewegungen – außergewöhnlicher, unter Umständen auch drastischer Maßnahmen bedarf. Wie der Totalverspargelung ganzer Landstriche. Oder der Vernichtung nationaler Schlüsselindustrien.

Wenn es um alles geht, stehen wir eben wie ein Mann hinter unseren – welch passendes Wort – Führern, die es auch hervorragend verstehen, durch geeignete Disziplinierungsmaßnahmen für ein einheitliches Erscheinungsbild zu sorgen. Gerade jetzt werden bewährte Instrumente der DDR wiederbelebt, von Menschen, die noch aus Erfahrung wissen, wie sie anzuwenden sind.

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Aber auch ohne die neuen Überzeugungstechniken aus dem Werkzeugkasten der Ostdiktatur sind wir weit gekommen. Im Westen – und aufgrund der Bevölkerungszahlen ist ja Gott sei Dank noch immer Deutschland eher Westen, werden Westen, also Verkehrswesten, garantiert nur bei Autopannen übergestreift. Hier spielt es eben bis ins gehobene Bürgertum keine Rolle mehr, wieviele Milliarden beispielsweise ein bedingungsloses Grundeinkommen bei bedingungslos geöffneten Grenzen kosten würde. Auf Partys kann man einem führenden Mitarbeiter eines Automobilkonzerns aus dem Rhein-Main-Gebiet begegnen, der den ganzen Individualverkehr für tot erklärt. Wahrscheinlich fährt derselbe Mann mit dem Zug am Weekend in den Hambacher Forst. Man muss sich also nicht wundern, dass sich hier niemand findet zur Verteidigung der Automobilindustrie gegen die Deutsche Umwelthilfe oder gegen Toyota. Man glaubt hier, die hätten ‚im Grunde‘ recht.

Wenn sich in Zeitungen regelmäßig hochdekorierte Akademiker, die es gewöhnt sind, im Auftrag ihrer Fakultäten die Welt so zu bereisen, wie es Klein-Globalisten-Fritzchen ebenfalls anstrebt, über den Aufstieg der Grünen, die Grenzöffnungen und die Seenotrettung freuen, ist doch der Weg in die Soros’sche Open Society perfekt geebnet.

Wenn die Haupturheberin des Migrationspaktes den Spitznamen ‚Genossin Arbour‘ trägt und ausgerechnet der EU- Mann für die Finanzen ein Ultralinker ist, dann wird klar, dass die Reiseroute, auf der wir uns befinden, absichtlich gewählt und gut kartographiert ist.

Wenn alle hochempört sind, auch in den eigenen Reihen, wenn konservative Politiker auch nur ein konservatives Wort sagen, wie Jens Spahn oder Friedrich Merz auf ihrer Herbsttournee. Wenn AKK die neue Claudia Roth wird und alle damit einverstanden sind, dann weiß man: Wer sollte hier gelbe Westen zücken? Wogegen?

Nein. Das global orientierte, pazifistisch geschulte und touristisch- welterfahrene deutsche Publikum ist bereit, durch dick und dünn zu gehen, in eine noch unbekannte, aber bessere Welt. Gelbe Warnwesten bleiben deshalb dort, wo so hingehören. Im Kofferraum.

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Und außerdem: Selbst wenn man nicht ganz einverstanden wäre mit dem Verlauf des Leuchtenden Merkel-Pfades: Man schädigt sich doch nicht selbst. Man verlöre doch jeden Rückhalt, auch im Freundes- und Kollegenkreis. Protestmärsche gegen ganz große Koalitionen, also Bündnisse derer, die sich alle einig sind, werden in Zeiten ohne legitime Opposition doch geradezu zwangsläufig ‚instrumentalisiert‘, bekommen ‚Applaus von der falschen Seite‘. Wie die Gelbwesten in Frankreich ja mittlerweile auch schon von Marine Le Pen. Und das, wie heißt es doch so schön, ‚‘geht gar nicht!‘ Also auch keine Gelbweste, noch nicht mal gegen die Mineralölsteuer. Das wäre ja automatisch ‚instant Pegida‘, mit Antifa und allem.

Die Franzosen sind da anders. Für das große Ganze schlecht gerüstet, unreif, proletarisch, uneinsichtig. Gern ist ihm, dem Franzosen, seine persönliche Situation wichtiger als das Weltenheil. Insbesondere, wenn er das Gefühl haben muss, dass dieses Weltenheil gar nicht bedroht ist durch seinen Citroen C3D. Im Grunde ist der Franzose da auch nur ein – Ossi! Und als solche werden auch die Franzosen irgendwann ein Einsehen haben in den Weltenlauf und das Marschieren aufgeben. Wie unsere Ossis. Jemand, der so aggressiv von Politik und Medien ignoriert wird, der lernt doch irgendwann, dass er einfach nichts zu melden hat. Warnweste hin der her.

Sie müssen also nicht befürchten, dass hier irgendjemand mitmachen wollen wird. Wenn, dann nur ein bißchen. Wie ich so. Beim Zapfsäulenboykott an Montagen. Oder beim Einkaufen oder Spazierengehen. In gelber Warnweste.

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120 Kommentare

  1. „Jemand, der so aggressiv von Politik und Medien ignoriert wird, der lernt doch irgendwann, dass er einfach nichts zu melden hat. Warnweste hin der her.“
    Das ist mE des Pudels Kern Ihres TOP-Artikels. Die „Elitären“ provozieren die Resignation ihrer Bürger – mit Desinformation und laut hörbarem Schweigen. Ein MSM-Polit-Kartell? Nahezu täglich präsentieren sie uns abscheuliche Kriminaldelikte, brechen Gesetze und erfreuen sich unserer Ohnmacht „als Freiwild“? W i d e r l i c h.

  2. Ein AfD-Kanzler? Kein Problem! – – – Das Problem ist Merkel und ihre Politik des ungeregelten Zuzugs – : – Das steht heute auf einer dreiviertel Seite (!) wortwörtlich so in der FAZ! – In einem durchaus mit den protestierenden Gelbwesten sympathisierenden Artikel über den Französischen Kulturgeographen Christophe Guilluy – der viel praktische Erfahrung gesammelt hat während Jahrzehnten der Basisarbeit in dem Problemdepartement Seine-Saint-Denis, dem berühmt-berüchtigten Departement No. 93.
    Der Artikel ist absolut lesenswert und in seiner Tendenz für FAZ-Verhältnisse – – – sensationell. Geschrieben vom altgedienten und mittlerweile glaub‘ ich verrenteten FAZ-Frankreich-Korrespondenten Jürg Altwegg – je oller, desto doller, wie es aussieht!

  3. Oh Gott, ja, ich hab’s schon geschrieben, aber es ist einfach so. Die deutsche Gesellschaft kann man nur so beschreiben:

    Napoleon (wahrscheinlich 1806 vor Berlin):
    „Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche.
    Zwiespalt brauchte ich unter ihnen nie zu säen. Ich brauchte nur meine Netze auszuspannen, dann liefen sie wie ein scheues Wild hinein.
    Untereinander haben sie sich gewürgt, und sie meinten, ihre Pflicht zu tun.
    Törichter ist kein anderes Volk auf Erden.
    Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden: die Deutschen glauben sie.
    Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgten sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“

    Daher bekannte Schoppenhauer (Philosoph, 1788-1860):
    „Ich lege hier für den Fall meines Todes das Bekenntnis ab, dass ich die deutsche Nation wegen ihrer überschwänglichen Dummheit verachte und mich schäme, ihr anzugehören.“

    Daher konnte einst der aus Braunau das ganze Land verbraunen, daher war die DDR auch das bei Weitem rigideste kommunistische Regime und bot 7-mal mehr Stasi-Angehörige auf als die UdSSR und 16-mal mehr als Polen pro 1000 Bürger. Und wir haben eine von diesen verheerenden, in der SED bis zum Schluss mitarbeitenden Leuten im Kanzleramt. Warum sollte das diesmal anders laufen, gar demokratisch, vernünftig?
    Dieses Land ist das Land der Tüftler und Denker, aber es ist auch das Land des Massenmenschen, der meint, individualistisch zu sein, aber das beschränkt sich – so sehr ich auch nachdenke, mir fällt nichts ein. Diese Gesellschaft ist eine „Wir-folgen-Gesellschaft“! Es ist wie beim Rattenfänger von Hameln, die kindliche Gesellschaft folgt Dummheiten und unwahren Behauptungen und zerstört willig, was sie selbst erarbeitet, ertüftelt, erreicht und gepflegt hat!
    Aber das ist noch lange nicht alles:
    Beim letzten Desaster hat man als höriger Ideologie- u. Führergläubiger systematisch Menschen gemeuchelt, und als man endlich gestoppt worden war, mussten die Gebäude wieder errichtet werden, diesmal gibt es nichts zum Aufbauen, diesmal lässt man sich peu à peu die gesellschaftliche Struktur, die Kultur, die Zivilisation bis zu Unkenntlichkeit überprägen und immer wieder genuine Landsleute – als lässliche Kollateralschäden – von vollkommen Anderskultivierten und -zivilisierten, die man auch noch mit dem eigenen Lohn der Arbeit und mit Verzicht gut alimentiert und ihre dunklen Geschäfte machen lässt, meucheln.
    Frankreich hat eine breite Gesellschaft, die jetzt Widerstand gegen Herrscher-Zumutungen leistet, hierzulande ist nicht daran zu denken, weil diese Gesellschaft nicht demokratisch denkt, nicht individualistisch, sie ruft immer zur „Geschlossenheit“ auf, nichts ist ihr widerwärtiger als eine Streitdebatte, ihr geht es ums heimelige Wohlfühlen in der Masse, um das beruhigende sentimental-emotionale Aufgehobensein, um die politische Faulheit, sie braucht immer eine Führerfigur, vollkommen egal, wohin die mit ihrer Entourage führt! Deutsche sind die geborenen Claquere, sie klatschen 10er-Minuten lang bis zum eigenen Desaster.

    • Unbequeme Wahrheiten, aber überfällig. Sehr schön in Szene gesetzt von Ihnen, auch wenn einem dabei nicht zum Lachen zumute ist. Je schonungsloser, desto besser ! Jedoch dürfen wir nicht dem alten Selbstverdammungs-Fatalismus verfallen, das wäre schädlich. Schwer, in diesen Zeiten die Balance zu wahren, denn draufhauen möchte man, einfach nur noch draufhauen.

    • Kann da auch was hübsch ambivalentes beisteuern. Im Frühjahr 45 ging in Berlin folgendes um: Alles kein Problem, solange man noch nicht mit der U-Bahn zur Front fahren kann.

    • Welch‘ gute Analyse – äusserst treffend!!!
      Und zum Thema „Geschlossenheit“ in Ihrem exzellenten Beitrag ist mir nur eingefallen, dass deswegen ja auch immer vor „der Spaltung der Gesellschaft“ bereits im Vorfeld politischer Debatten gewarnt wird.

  4. Deutschland ist die Demokratie nach WWII verordnet worden, sie musste nicht erkämpft oder erstritten werden. Nie hat man sich darum bemüht, wirklich zu verstehen, worum es in dieser Staatsform wirklich geht. Sie war dem konsenssüchtigen Deutschen nie angenehm. Der Untertan-Geist ist immer noch sehr viral. Das Erwachen wird grausam sein. Wieder einmal…….

  5. Am letzten WE fand der 12te Kongress von EIKE in München statt.

    Eine Vielzahl von spannenden Vorträgen mit unglaublichen Ergebnissen aus der Forschung von Wissenschaftlern und Forschern welche vom mainstream mit immer mehr Nichtbeachtung gestraft werden.

    Wenn man die Nachrichten in den MM darüber verfolgt wird man feststellen, das diese NGO’s sich exakt wie GO’s verhalten.

    Nicht ein einziges Wort darüber!

    Only der WDR versuchte – wahrscheinlich um das Ganze wieder zu verreissen – Leute inoffiziell zu akkredetieren, wurden aber entdeckt und vom Hausherrn zum Verlassen der Örtlichkeit motiviert.
    Es gibt also Organisationen welche – missachtet von Regierung, Medien und z.B. Wikipedia – trotzdem standfest behaupten das der Kaiser keine Kleider an hat und das auch so publizieren!
    Und die kann man unterstützen, man kann die Forschungsergebnisse teilen und last not least sich mit den Ergebnissen neutraler wissenschaftlicher Forschung vertraut machen.

    – Dann könnte man auch eine richtige Partei wählen –

    das hilft ungemein!

    Nur die rotgrüne ** die bleibt ihrer Stromspeicherung im „Netz“.

    Vater – sie rennen den Gauklern und Scharlatanen hinterher!

    Gruß
    L.J. Finger

  6. Ein Mensch wird ermordet und der Bundespräsident empfiehlt allen Ernstes ein Konzert einer Deutschlandhassenden Krawallband zu besuchen, weil, es geht ja gegen Räächts! Schade, dass man den „Rechten“ den Mord nicht zuordnen konnte!
    Die eigentliche Ursache für den Unmut der Menschen aus den neuen Bundesländern interessiert in überhaupt nicht. Von Ursachen abzulenken, auch das gehört anscheinend zum Auftrag des BP, Hauptsache die Wählmichl sind erstmal ruhig! Ruhe ist die oberste und erste Bürgerpflicht!

  7. Ich habe schon lange den Glauben an „mein Volk“, die Deutschen und ihre Revolutionsfähigkeit verloren. Als ehemalige Gaspreisrebellin und weiterhin GEZ-Verweigerin (samt Gerichtsvollzieher-Erlebnissen und Kontopfändungen – ja, aber ich lebe noch und mache weiter) stand ich bisher immer alleine da. Ich frage mich wirklich, warum nicht wenigstens 50% der GEZ Kritiker ebenso die Zahlung einstellen? Die können uns dann nicht mehr alle pfänden. Aber nein, selbst meine Freunde sind zu bequem den Lastschriftauftrag zu kündigen als zumindest ersten Schritt. Das wird niemals was mit Demos in diesem Land.

    • Ich will mit diesem Staat nicht mehr zu tun haben, als ich muss. Ich will weder den Gerichtsvollzieher vor der Tür oder Pfändungen auf meinem Konto sehen. Für mich ist das wie eine Quellensteuer. Die Verweigerung ändert gar nichts und Mehrheiten bekommt man nicht bewegt, das sieht man an den Wahlen, den Demos, den Diskussionen im Freundes- und Bekanntenkreis.
      Ich will wieder mehr Karate Kid aus den 80ern gucken: Mr. Miyagi lehrte den Jüngling: AKZEPTIERE… AKZEPTIERE… AKZEPTIERE.

      • Genau damit bestätigen Sie ja, was ich schrieb. Der Staat wird sich nur leider nicht an Ihr schwaches Mantra halten, sondern Ihnen noch mehr auf die Pelle rücken, als Ihnen lieb ist. Er ist ohnehin schon in jedem Konto drin….

  8. es nutzt halt wenig bis gar nichts, wenn Einzelne eine gelbe Weste tragen oder sie ins Auto auf den Beifahrersitz legen.
    Es nützt nur dann etwas, wenn dazu Öffentlichkeit herzgestellt wird, also wenn wer sich die Mühe macht, www zu erklären, was das bedeutet. DANN wirkt es erst.
    Das ist viel Arbeit und einer muss das tun – ich selbst bin schon an einem anderem Brennpunkt mehr als eingespannt, würde sofort mitmachen. Aufkleber?

    • Öffentlichkeit wird dann hergestellt, wenn Einzelne die Weste tragen und andere sich daraufhin wundern und fragen oder im internet nachschlagen und sich ebenfalls dazu entschließen. Ich setze auf die Information. Ich werde die Weste sogar zum Arztbesuch tragen (wenn ich sie denn endlich käuflich erwerben kann; muss dazu in die Stadt fahren).

  9. Die Erklärung greift zu viel kurz. Den gerade die Franzosen sind ultralinks und zentralgesteuerte Etatisten.
    Ich denke , das es eher mit unser eingetrichterten „Schuld“ zusammenhängt. Und jetzt haben wir die grosse Chance der ganzen Welt zu zeigen, das wir doch ganz okay sind. Es kann nur diesen einen Grund geben, wieso wir eine Flutung durch Millionen von kulturfremden Sozialmigranten auch noch beklatschen.
    Wie oft musste ich mir die Greultaten von dem Holcaust, den KZs und den Missetaten der Wehrmacht seit der 4 Klasse anhören? Es vergeht kein Tag, indem mich nicht ein SS Obersturmbahnführer aus irgendeinen US-amerikanischen Film angrinst, oder ich vom Zentralrat der Juden höre, wie schlimm es in Deutschland ist und er sich wegen den „Rechtsradikalen“ hier nicht mehr sicher fühlt…

    • Das Schizophrene der Linksgrünlichen ist fatalerweise, dass das ständige Hindeuten auf die Schuld mit der Dauer dazu führt, dass die Schuld negiert wird.

      • Gibt es ein weiteres Volk das überhaupt nur ansatzweise versucht hat für seine Schuld aufzukommen? Und soll diese Schuld per Sippenhaft ewig weitergereicht werden?
        Mein Vater war 2 Jahre 1945, meine Mutter noch gar nicht geboren, mein Opa war zwangsläufig ein Soldat. Welche Schuld sollte ich haben? Diese wird nur uns organisiert eingebläut. Thats it.

    • Man achte mal darauf, dass nicht ein Tag vergeht, in dem nicht mindestens eine ÖRR-Sendung – meisten eine Sendestaffel über mehrere Stunden – über Hitler und Speer, Hitler und sein Hund, Hitler und Eva, Hitler in den Alpen oder irgend eine andere NAZI Boschaft über den Äther flimmert.
      Indoktrination in Reinform. „Denke immer dran, wie böse du bist Deutscherin“ Und tu Buße, Buße, Buße…..

  10. Die Franzosen wachen auf, Macron hat gerade noch 20 % hinter sich. Besäße er so etwas wie Charakter,m er würde zurück treten. Aber da ist er mit Merkel auf einer Linie.
    Reformen wie in Deutschland funktionieren in Frankreich nicht, aber woher sollte der Bubi Macron das wissen? Seine Mutti und er halten durch…bis zur Europa Wahl….

  11. Doch es tut sich etwas. Leise, ganz leise und im Hintergrund läuft das Fass über. Wie bei langsam steigenden Hochwasser. Es formiert sich ein gesellschaftlicher Widerstand. Man beginnt vorsichtig zu reden und sich gegenseitig zu „erkennen“. Offene Proteste wie in Frankreich sicher noch nicht. Dazu ist die Gefahr der Repression, der gesellschaftlichen Ächtung, des Job- und Einkommensverlustes hier zu groß. Es ist schlicht sehr gefährlich geworden eine kritische Meinung zu haben. Wie schon so oft beschrieben, geht der Riss durch die Bevölkerung bis in die Familien hinein. Das Linksgrüne Establishment oder einfach nur der reaktionäre Sozialismus versucht nicht erst seit gestern die Familie als gesellschaftlichen Kern zu attackieren. Nicht ohne Grund freut sich Frank Walter über den Gesinnungsunterricht in den Sekundarschulen. Am besten gleich im Kindergarten.
    Ich beobachte im Moment eine Tendenz die irgendwo zwischen zivilem Ungehorsam und der Überlegung auszuwandern liegt. Der Deutsche Weg könnte sein, dass die Masse nicht demonstrieren wird, sie wird irgendwann einfach nicht mehr zahlen, oder zahlen können. Dies auf ganz subtile und individuelle Art und Weise.

    • Ihrem Kommentar stimme ich zu. Dem Artikel nicht so sehr. Es stimmt, die Deutschen waren schon immer sehr obrigkeitshörig. Aber auch ich beobachte, dass es brodelt. Und es brodelt nun schon seit einiger Zeit innerhalb der normalerweise nicht protestierenden Mittelschicht. Die gehen nicht oder kaum auf die Straße. Zumindest in meinem Umfeld suchen immer mehr Leute nach Möglichkeiten des zivilen Ungehorsams. Selbst das kann natürlich teuer werden. So erhielt ich einen Strafbefehl in Höhe von 1.000,-EUR, weil ich es gewagt hatte, auf die Überweisung für ein 20,-EUR Ticket (war ne gemeine Falle) „für die Strauchdiebe“ zu schreiben. Nun, da steht in Zukunft jetzt gar nichts mehr im Verwendungszweck. Dafür wird jedes Ticket jetzt mit mind. 5 Einzelüberweisungen völlig ohne Text bezahlt. Außerdem gibt es ein paar Cent Überzahlung, was die Buchhaltung freut. Ein Freund von mir ärgert neuerdings jedes Quartal die GEZ mit Teilüberweisungen ohne Angabe der Referenz, weil die von ihm jetzt mehr Geld wollen, da er selbständig ist. Weitere Beispiele für zivilen Ungehorsam erspare ich mir hier, obwohl es da eine Menge spaßiger Dinge gibt. Ich erzähle dies hier, weil es für mich relativ neu ist, dass gut-situierte Menschen der Mittelschicht nun endlich anfangen, mit zugegeben kleinen Nadelstichen Widerstand zu leisten. Die Regierenden haben dies anscheinend schon mitbekommen. Erzieherische Maßnahmen des Staates nehmen schließlich prophylaktisch zu. Auch das StGB hat inzwischen in erster Linie den Zweck, die wertschöpfende Mittelschicht zu disziplinieren, was man daran sieht, dass richtige Verbrechen eher nachsichtig verfolgt werden, aber bei Kleinigkeiten wie dem Nicht-Bezahlen der Rundfunksteuer oder schon bei kleinen Ungereimtheiten in der Steuererklärung sofort der Justiz-Apparat, der dann erstaunlich effizient ist, mit aller Härte zuschlägt. Wenn man dagegen die Finanzverwaltung verklagt, dann dauert es Jahre, bis irgendwas passiert.
      Leider werden auch die kleinen Nadelstiche nichts bewegen. Für ein Umdenken im Staatsapparat wäre die Mobilisierung von Massen erforderlich. Aktionen wie Demonstrationen mit gelben Westen würden in Deutschland aber nur die Umerziehungsmaßnahmen von Staat und Medien erhöhen. Interessantere Effekte ließen sich mit Methoden erreichen, mit denen schon ein Herr Ghandi die Briten aus Indien vertrieben hat.
      Persönlich träume ich von einem Steuer-Boykott. Alle Selbständigen sollten zu einem Steuertermin einfach mal die Steuern nicht zahlen bzw. den Bankeinzug zurück gehen lassen. Wenn es alle zum selben Zeitpunkt machen, wird es mit dem Eintreiben der Steuern schwierig, auch wenn der Staat beim Einkassieren unendliche Ressourcen zur Verfügung hat. Schön wäre es auch, wenn alle Berufstätigen an einem Montag (es müsste für alle derselbe Montag sein) mal auf ihr Auto verzichten und versuchen, anderweitig zur Arbeit zu gelangen. Es stimmt, das lässt sich in Deutschland nicht organisieren, wäre aber ein riesen Spaß. Ich würde aber gerne mitmachen. Hat jemand Ideen, wie man solche Aktionen organisieren könnte? Bei der nun anstehenden Erhöhung der Grundsteuern wäre doch ein schöner Anlass gegeben, mal so eine Aktion zu starten.

      • Sie meinen also den zivilen Ungehorsam. Leider machen die Deutschen dabei nicht mit, denn es sind keine politisch denkenden Leute, keine Individualisten, keine selbstbewussten Leute, die mit dem Wissen, nur ein Leben zu haben, den Urhebern der Zumutungen entgegentreten. Die Deutschen sind brav, s. mein obiger Text.
        Wir bekommen hierzulande niemals die Masse zusammen wie in Frankreich. Muckt einer auf, wird er hart bestraft, s. Netzdurchwirkungsgesetz mit der Millionenstrafe, GEZ-Gebühren mit möglichem Gefängnisaufenthalt, um die anderen zu erziehen, und das wirkt bei Deutschen. Sie lernen nichts. Sie folgen dem Rattenfänger von Hameln.

    • Mannonann. Das ist doch das Problem. Immer umdrehen und gucken, ob man ja nicht alleine ist.
      Einfach mal so eine blöde Weste anziehen, auf dem Weg zur Arbeit.
      Da wird man nicht eingesperrt und es kommen auch keine Gerichtsvollzieher. Und nochwas: es ist ein herrliches Gefühl. Und wenn man nach zwei Tagen den ersten Gleichgesinnten sieht…

  12. Danke für die Ausführung. Man lernt immer noch dazu.

  13. Einige Foristen trauen sich, die gelbe Warnweste aufs Armaturenbrett sichtbar auszulegen bzw. sie zu tragen. Bravo, auch ich habe heute eine auf dem Kölner Neumarkt getragen. Teils unbemerkt, teils verschämt nachgeschaut vom weltoffenem Kölner. Natürlich liegt auch eine sichtbar im Auto. Es ist wie überall in der Gesellschaft. Es bedarf immer eines Anstoßes von außen, damit man seine eigene Trägheit und in der heutigen Denunziationsrepublik von Merkels Gnaden, seine Angst überwindet, sich gegen die 5. Kolonne der GroKo, die rotfaschistischen sozialdemokratischen und Stasi-Roten Antifahorden zu stellen. Wie wenige haben vor fünf Jahren die AfD gewählt? Heute sind es bereits Millionen. Und genau davor haben diese CDU-, CSU-, SPD-, LINKEn-, GRÜNEn arbeitsscheuen, ungewaschenen und bekifften Totalversager Angst. Und das ist gut so. Denn ich möchte meinen Kindern und Enkeln ersparen, für diese rotfaschistische Sche…. zu schuften und sie zu alimentieren.

  14. Wer soll hier in Deutschland auf die Straße gehen? Etwa die ganzen Intellektuellen, die die Altparteien wählen? Schafe, einfach nur Schafe.

    • Mit Verlaub, das ist zu einfach! Die „ganzen Intellektuellen“: Wen meinen Sie? Wenn Sie diejenigen meinen, die sich als „Kulturschaffende“ bezeichneten und einen offenen Claquer-Brief schrieben, nach Vorbild der DDR-„Kulturschaffenden“, dann müssen Sie die außen vor lassen. Für Intellektuelle halte ich die ganz bestimmt nicht! Meine Kollegen in der Wissenschaft, meine Freunde und Bekannten zähle ich zu den „Intellektuellen“, aber fast alle sagen nichts öffentlich, nur in unserem Kreis, weil sie sonst ihre gesellschaftliche und teils auch ihre finanzielle Existenz, sofern sie noch voll arbeiten, mehr oder weniger verlieren würden. So haben das 3. Reich funktioniert und die DDR.
      Wir sind keine Schafe, aber die faktische Diktatur ist schon längst viel zu weit gediehen. Und sie konnte deshalb so aufblühen, weil aus den Grünen bzw. Steinewerfern ein Marsch durch die Institutionen entstand. Anno 1968 ff. probte man den Aufstand gegen Leute wie Filbinger und viele gegen die eigenen Eltern. Man hatte Erfolg, und diejenigen, die nach meiner Beobachtung kein Elternhaus hatten, in dem sie sich wohlfühlten, in dem kein Diskurs gepflegt wurde, blieben bei ihrer Dagegen-Haltung. Sie wurden Lehrer, Juristen, Beamte, Antifa-Protagonisten, viele kamen außerregulär unter, wo sie sich letztlich langsam fest u. a. als NGOs etablierten. Sie konnten so innerhalb von 40 Jahren das gesellschaftliche Denken formen.
      Wir haben es mit einem Zeitenwechsel zu tun, eingeleitet von Rebellen, die, zwangsläufige eigene Erfahrung mit solchen, als Jugendliche in eine strikte absurde linke Ideologie absackten und schon damals keine Argumente vorbrachten, sondern gilfig und giftig emotional fertigmachen wollten. Einer von denen endete als Terrorist, ein paar andere bekamen gerade noch die Kurve, man machte in der Schule einen Bogen um die.
      Es ist die Saat, die aufgegangen ist.

  15. Deutschland ein landesübergreifendes Erziehungslager de luxe mit Merkel und Genossen als Lagerleitung.

  16. Oder 8% in 3 Raten,die am Ende nichts wert sind,wie bei Verdi..

  17. Wenn hierzulande auch nur ein paar Leute abweichend von der von oben vorgegebenen Linie abweichend demonstrieren, kommt sofort die M****-Jugend und nordet sie wieder ein.

  18. Ich zähle mal ein paar Faktoren auf, warum solche Bewegungen es derzeit in Deutschland schwer haben – und wie die „Eliten“ es derzeit immernoch schaffen, die Menschen in einem geistigen Gefängnis zu halten:

    – Obrigkeitshörigkeit.
    Der Deutsche neigt dazu, sich mit der Obrigkeit zu identifizieren und glaubt auch noch, was ihm von der Kanzel gepredigt wird (wie „Lohnverzicht für Arbeitsplätze“ oder „Teurer Strom für Klimaschutz“…). Er vertraut sein Schicksal im Zweifel auch eher der Obrigkeit an als dem einfachen Bürger („Deplorablables“), dem er im Grunde tief mißtraut. „Populismus“ ist eine politische Todsünde.
    Die „Obrigkeit“ schließt auch die Medien und das „Expertentum“ ein.

    – Kollektivschuld.
    Der Deutsche wagt es nicht, eigene Ansprüche ans Leben anzumelden, wenn sie irgendeinem vorgegeben ideologisch korrekten Ziel [s.o.] widersprechen. Die kollektive Schuld speist sich nicht nur aus der Vergangenheit, sondern der Deutsche nimmt bereitswillig jede aktuell angebotene Schuld – oder „Verantwortung“ – auf sich (Klimaschutz, EU-„Friedensprojekt“…).
    Ähnliches funktioniert auch in anderen westlichen Staaten. Da geht es dann um „Diversity“ und „Climate Change“. Das muss kollektive Psychologie sein, die möglicherweise tief in der christlichen Religion angelegte Erbschuldgefühle anspricht.

    – Nationalstolz vs. Globalisierung
    Der Deutsche hat, wie kein Bürger dieser Welt, die Ideologie der Globalisierung angenommen. Das ist kein Wunder, wird ihm doch ständig erklärt, wie böse einerseits „nationaler Egoismus“ ist, und andererseits, dass es keine Frage der Meinung, sondern alternativloser Fortschrittlichkeit sei, die transnationale Globalisierung zu begrüßen und anzustreben. Er folgt hier einem idealistisch- teleologischen Geschichstverständnis.
    Weiterhin hat der Deutsche in der Historie, anders als z.b. Polen oder Ungarn, keine gute Erfahrung mit Nationalstolz gemacht. Für Polen und Ungarn war das Nationalempfinden wichtig, um sich in den Wogen der Zeitläufte zu behaupten (Kampf gegen Islam, Warschauer Pakt) – die Deutschen sehen immer nur „Hitler“.

    – nationaler Kulturrelativismus vs. internationaler Avantgardismus.
    Trotz des nationalen Minderwertigkeitskomplexes, schwingt der Deutsche sich gern über andere Völker auf und glaubt sich durch die harte Lektion moralischer „Stahlgewitter“ der Weltkriegsschuld nun zum Bessersein berufen. So sieht er sich in seinem teleologischen Geschichtsbewusstsein selbst als Avantgarde, welche anderen, „noch“ im Nationaldenken verhafteten Völkern den Weg weisen muss. Solches Oberlehrertum kommt nicht bei allen Völkern dieser Welt gut an…
    Zugleich ist der Deutsche aber nicht in der Lage, die eigenen Werte im Inlande zu behaupten. Hier lässt man sich kulturrelativistisch toleranzbesoffen von anderen, selbstbewusster auftretenden Kulturen an die Wand drücken und beklatscht das auch noch.
    Eine seltsame Schizophrenie!

    – Angst vor der eigenen Courage.
    Dem Deutschen wurde eingetrichtert, dass Revolutionen und Unruhen, zumal wenn sie aus „Populismus“ gespeist sind, immer in „Hitler“ oder etwas ähnlichem münden. Deshalb stehen viele immer noch zu Merkel und dem „System“ als vermeintlich geringeres Übel. Seltsamerweise ist es den Medien gelungen, die Erinnerung an das 3. Reich ständig wachzuhalten und weiterzubefeuern, aber die Erinnerung an den November 1989 einschlafen zu lassen. Dabei wäre 1989 eine gute Blaupause für das, was jetzt kommen könnte – und dringend notwendig wäre!

    – Schubladendenken.
    Ich bin selbst früher sehr „links“ gewesen, bin aber in den letzten Jahren zum Zweifeln gekommen. Bin jetzt aber nicht einfach nach „rechts“ gegangen, sondern versuche heute, diese Schubladen generell zu meiden, weil verblödend. Ich gucke lieber, was in den Schubladen drin ist und bediene mich in beiden… und ich frage mich, was diese Schubladen eigentlich bezwecken und wer sie wie befüllt. Denn die Inhalte ändern sich heimlich.
    Weiterhin beobachte ich, dass bei weiten Teilen der Bevölkerung – zumindest eigentlich bei allen unter 70 Jahre – die „linke“ Seite und „links sein“ immer noch als positiv besetzt gilt, während „rechts“ synonym für böse ist. Allerdings gucken die wenigsten überhaupt in die Schublade hinen. Und deshalb folgen sie auch dem blödesten nun als „links“ deklarierten Unsinn (z.b. Islamfreudigkeit mit Pussymütze) und scheuen alles, was als „rechts“ deklariert wird, wie der Teufel das Weihwasser (auch wenn es, wie z.b. „free speech“, vor kurzem noch ein „linkes“ Thema war).
    Die „Eliten“ haben das längst erkannt und labeln inzwischen alles, was ihnen nicht passt oder sie kritisiert, als „rechts“ (auch die Gelbwesten!). Notfalls werden wahrscheinlich ein paar Bilderbuchnazis eingeflogen und medienwirksam fotografiert.
    Diese Methode funktioniert leider sehr gut – so wurden damals auch die Montagsmahnwachen in Berlin eingedampft, als sie zu groß zu werden drohten. Und ich beobachte das heute in meinem Freundeskreis, wie sofort ängstlich zurückgeschreckt wird, wenn irgendetwas von den MSM als „rechts“ bezeichnet wird. Viele verteidigen inzwischen sogar George Soros, weil Kritik an ihm „rechts“ (und „antisemitisch“) genannt wird.

    – Denkfaulheit und mediale Verblödung
    Das ist der letzte Punkt, in dem es eher um die kollektive Psyche des deutschen Bürgers geht. Er hat verlernt unabhängig und frei und logisch zu denken. Er bewegt sich zwischen Sprechblasen und Buzzwords und lässt sich beliebig triggern. Die wenigsten merken das. Und die wenigsten mißtrauen den Mainstreammedien.
    Gefühl und das korrekte Gewissen (siehe Punkt 1) sind wichtiger als die Realität oder rationales Nachdenken und Extrapolieren. Man steht auf dem Standpunkt „Ich bin klein mein Herz ist rein“ – Hauptsache, man denkt nichts Böses, Egoistisches oder „menschenfeindliches“ – aber an das Morgen denkt man nicht. Erstaunlich ist auch die Fähigkeit zur selektiven Gefahrenausblendung.
    Diese Leute haben eine wahnsinnige Angst davor, auf der „falschen Seite“ zu stehen und retten sich deshalb in eine diffuse Nettigkeit und indifferente Menschenfreundlichkeit.
    Man könnte sich vorstellen, dass sie sich in einer anderen Zukunft, einmal auf ihren „Guten Willen“ berufen könnten, so wie die Ex-Nazis nach 1945 auf den „Befehlsnotstand“.

    PS.. Warum das so ist? Keine Ahnung. Gern werden die „68er“ dafür verantwortlich gemacht. Das greift aber zu kurz, da wird „68“ überschätzt, und wir finden das generationenübergreifend. Und gerade die heutige, durch SJW-tum auffallende, junge Generation ist nicht mehr (nur) von 68ern, sondern auch von den Kindern der „geistig moralischen Wende“ der 80er-Jahre erzogen worden. Und ich zumindest kann von mir sagen, dass ich in der Schulzeit das „Denken“ sowohl von typischen „68ern“ wie auch von konservativen Lehrern gelernt habe.
    Tatsächlich, glaube ich, hat es einerseits mit der gesamten Nachkriegszeit zu tun, in der der BRD-Bürger wie ein Mastkaninchen gehalten wurde – wohlständig und unmündig (was auch erklären würde, dass der DDR-Bürger insgesamt etwas streitlustiger ist), andererseits spielt sicherlich auch das kollektive Kriegstrauma eine Rolle, wie Markus Vahlefeld in seinem neuen Buch andeutet, aber das führt hier zu weit…

    • Sehr gute Analyse! Über jeden einzelnen Aspekt könnte man stundenlang diskutieren, aber das führte in der Tat hier zu weit.
      Zum Punkt „Angst davor, auf der falschen Seite zu stehen“ und die Rolle der Medien dabei hat Thilo Sarrazin in seinem Buch „Der neue Tugendterror“ sehr viel Kluges geschrieben. Die meisten Menschen neigen dazu, dort, wo sie nicht selbst Experten sind, den Meinungen der Medien zu folgen. Und wie die heute agieren, ist sattsam bekannt. Die vierte Gewalt im Staat ist mindestens so wichtig wie die drei anderen und versagt – bis auf wenige Ausnahmen – leider völlig …

    • Sehr treffend, zutreffend.
      Was ich AUCH beobachte ist die „Vereinzelung“ der Menschen.
      Seltenst kommt es in Bahn, Bus, selbst in Reisegruppen noch zu igendwelchen – und seien sie noch so belanglos – kleinen Gesprächen mit Fremden. Mir scheint, Dass mit jedweglicher Meinung – und betreffe sie auch noch so eine Belanglosigkeit – hinter dem Berg gehalten wird. – Man KÖNNTE sich – was auch immer betreffend – quasi versehentlich geoutet haben. – Zumindest scheinbar ,ein „Kollektiv“ der Meinungslosen. –
      Ich vermute, dass sich im Untergrund – bei längst nicht mehr Wenigen – ein erheblicher „Groll“ aufbaut. Desto stärker, je vehementer die angebliche Korrektheit propagiert wird. Ein Groll der hoffentlich bald hervorbricht. Ein Freund meint immer wieder: Wir brauchen Tabu-Brecher! Irgendwo ist er schon, wir kennen ihn nur noch nicht!! –

      • Absolut richtig beobachtet !

  19. Marie-Antoinette wird so manches nachgesagt, der Ausspruch mit dem Kuchen soll nie gefallen sein, höchstwahrscheinlich ist er im Getümmel der vorrevolutionären Verunglimpfungen von Gazettenschreibern erfunden worden, die das Feuer propagandistisch anheizen halfen. Marie-Antoinette ist eine der verkanntesten Persönlichkeiten des österreichichen Hochadels und der höfischen Gesellschaft Frankreichs gewesen. Nicht unumstritten, nicht ohne Weltfremdheit, wie sie gewissen Eliten zueigen ist, aber weniger arrogant und bösartig, als man es ihr lange Zeit nachsagte. Sie teilt ihr Schicksal mit Kaiser Wilhelm dem Zweiten, dem nach dem „verlorenen“ Weltkrieg auch so manchen angehängt wurde, was nicht der Wirklichkeit entsprach. In diesen Zeiten gescheiterter Demokratien wünscht man sich zuweilen, Monarchist zu sein, es wäre auch nicht schlimmer, aber in mancher Hinsicht glanzvoller.

  20. Historisch bedingt: wo die Franzosen ihre Revolution hatten, hatten die Deutschen den Bauernkrieg. Jeder der nur ein quäntchen Aufsässigkeit besass wurde kurzerhand ausgerottet, und dadurch der Genpool entsprechnd ausgedünnt. Ein Nation von Duckmäusern und Untertanen war die Folge – und ist es immer noch. Man „wählt“ eine Obrigkeit die einen seit Jahren und Jahrzehnten belügt, betrügt und ausplündert – auch wenn dem Michel ein Blick 4 Jahre zurück eigentlich zeigen müsste wie weit die schamlose Lügerei der Politik eigentlich geht.

  21. Erstaunlich wie ruhig die privaten Stromkunden in Deutschland angesichts solcher Preise bleiben. Auf Basis der Preise von 2015 zahlen wir in Deutschland über 80% mehr als vergleichbare Haushalte in Frankreich. Nur Dänemark ist noch teurer. Sucht man nach den Gründen für diesen hohen Preis, dann kommt man sehr schnell zu der Erkenntnis, dass dafür die sog. „Energiewende“ verantwortlich ist, die uns unsere Regierung ohne wirkliche Not aufgezwungen hat und die Hunderttausende von Haushalten in die Existenznot drängt. In Frankreich stammen 17,8% der Stromerzeugung aus Erneuerbaren, in Deutschland 38,5%. Der Kernenergieanteil beträgt 72,3% vs. 13,2% und Stein-/ Braunkohle sowie Gas machen 7,2% vs. 48% aus. Wir könnten nicht nur den CO2-Ausstoß drastisch verringern, sondern auch noch die Preise dazu, wenn wir die Kernenergie weiter nutzen würden. Diesbezüglich sind die Franzosen klüger!
    Aus Angst vor den erratischen und populistischen Grünen belastet uns unsere Regierung ohne jeden rationalen Grund! Wann endlich gehen wir auch auf die Straßen – gerne auch mit gelben Westen?!

    • Ich habe mich über die Jahre mit der Verbrauchsknappserei fast kaputtgespart, auch dieses Jahr wieder ein schönes Guthaben geerntet. Kurz darauf bekomme ich eine Preiserhöhung um mehr als satte 10 Prozent ! Unfassbar !

  22. Noch ist der Spritpreis in Frankreich ja noch viel günstiger, als hier bei uns. Wir werden ständig von der Mineralindustrie verdummt und die deutschen Medien machen das Spiel mit. Sie erzählen uns, der Spritpreis wäre so hoch, weil die Binnenflüsse Niedrigwasser haben und die Öltankschiffe deshalb nur mit halber Ladung fahren können, was die Frachtkosten erhöhen würde.

    Ich wohne hier am Rhein, wo der Rhein die deutsch-französische Grenze bildet. Seit Wochen fällt der Rohölpreis rapide und der Sprit wird bei uns trotzdem täglich teurer, angeblich wegen dem Niedrigwasser im Rhein. Auf der französischen Seite sind die Spritpreise jedoch seit Wochen rückläufig. Anscheinend ist der Wasserspiegel des Rheins auf der linken Rheinseite, der französischen Seite deutlich höher, als auf der deutschen Seite. Heute kostete ein Liter E10 in Strasbourg 22 Eurocent weniger, als auf der deutschrn Rheinseite.

    • Das Argument, das Niedrigwasser der Binnenflüsse treibe den Spritpreis in die Höhe, dazu fällt mir nur ein: Dümmer geht’s nimmer! Ich tanke, seit Einführung der Ökosteuer ausschließlich in Tirol. Kann mir einer erklären, warum dort das Benzin um 30€cent der Liter billiger ist als in Bayern? Kommen sie bitte nicht mit der Erklärung, dass Tirol einen besseren Zugang zum Rhein hat – an der Tankstelle hängt ein großes Schild:
      Unser Benzin kommt aus Ingolstadt! Aber vielleicht liegt ja Ingolstadt näher an der Isar?
      Oder an der Würm, die durch den Münchner Westen mäandert?

  23. Es gibt in Deutschland eine immer stärker wachsende Protestbewegung, die sich aktiv gegen staatliche Zwangsbeglückung wendet: Die über tausend Anti-Windkraft-Initiativen, die gegen die Landschafts- und Naturzerstörung sowie die Gesundheitsgefährdung durch riesige Industriegiganten vor den Wohnzimmerfenstern protestieren.
    Dies zeigt, dass auch Deutsche auf die Straße gehen, wenn eine bestimmte Qualität der Bevormundung und Belästigung erreicht ist und diese Qualität dürfte in den nächsten Jahren erreicht werden, Stichwort Industriesterben mit resultierender Arbeitslosigkeit, Blackouts der Stromversorgung mit Todesopfern und schweren sozialen Spannungen aufgrund von sinkenden Steuereinnahmen.
    Es wird schon.

    • Es gibt auch viele schöne Aufkleber „Windkraft Nein Danke“.

    • Was denken Sie wie schnell die zu Rechtsradikalen oder Menschenrechtsfeinde umetiketiert werden? So ging es den Reichsbürgern, den Identitären, den Bürgern von Chemnitz usw.
      Apropos Chemnitz, Herr Tichy was ist aus ihrem Beweis geworden, dass es doch keine „Hetzjagden“ gab. Verpufft? Hat sich jemand entschuldigt? Wurde Maasen wieder eingestellt? Hat die AFD das im Plenarsaal zur Ausprache gebracht und dieses Merkel der Lüge überführt?
      Nein, die Deutschen haben sich selbst verdient, ein Volk von Ja-Sagern und Obrigkeitshörigen Kriechern.

  24. Lieber Herr Winter, im März 1989 haben auch nur ganz wenige geglaubt, daß im Oktober Hunderttausende unterwegs sein werden. Ich habe in Weimar im Januar 1990 sogar mal einen Generalstreik hinbekommen. In einer dunkelrotgrünen Beamtenstadt. Es muß nur ein Großereignis kommen, und das kommt.

    • Dieser Protest kam eben nicht von der Strasse, sorry das ich ihren Traum etwas geraderücke. Das ist ein Märchen das bis heute erzählt wird. In Wirklichkeit war die DDR und die Sowjetunion wirtschaftlich am Ende und die Struktur zerfiel von innen. Die Genossen haben erkannt das sie mit ihrem Sozialismus nicht mehr weiter kommen, die Sateliten-Staaten sind der Sowjetunion einfach zu teuer geworden.
      Eine andere Erklärung laut Gorbatschow und einiger hoher Militärs war die absichtliche Auflösung um so den Kapitalismus zu unterwandern.
      Und wenn ich mir das Ergebnis jetzt hier live und in Farbe ansehe, hatten sie Erfolg. Wir werden immer mehr im Sinne der DDR regiert!
      Hätten die Genossen damals einen Schiessbefehl erteilt, würden sie heute noch in OstDeutschland hinter der Mauer leben.

  25. Wer allen Ernstes glaubt mit den Deutschen sei eine Protestbewegung größeren Siles zu organisieren ,der sollte sich vielleicht an die Untergangsddr erinnern . Es geht,wenn der Druck im Kessel hoch genug ist . Allerdings stehen den heutigen Machthabern- innen sehr viel subtilere Beeinflussungsmäglichkeiten als die dumpfe Ostpropaganda es jemals zustande brachte . Heute wird sofort verunglimpft ,gelogen und die “ populistische und Nazikeule geschwungen ,wenn es darum geht ,nicht willkommene Gedanken und Denkanstöße zu unterbinden . Und es gibt mittlerweile staatliche Schlägertrupps ,die bei Bedarf eingesetzt werden . Ergo : die Macht des Volkes reicht bis zu den Kugelschreibern und Nelken vor der Wahl und danach ist Parteiarbeit angesagt. Wem diese Klänge vertraut sind – der ist auch schon älter und kennt beide Seiten der Medaille .
    Überigens , wir haben mal von einer besseren Medaillenseite geträumt aber dieser Traum wurde Merkelisiert .

    • Daß die DDR-Deutschen durch gerades Rückgrat eine „sanfte Revolution“ hinbekommen hätten, gehört zu den schon wieder unausrottbaren Geschichtslügen. Die DDR war als Staat nicht mehr zu halten, weil die UdSSR ihr den Teppich unter den Füßen weggezogen hatte. Das haben die SED-Bonzen einsehen müssen. Darum gab’s keinen Schießbefehl und keine Russen- (und NVA-)Panzer wie 1953. Der Rest sind Märchen vom wackeren DDR-Aufstand.

  26. Wir sollten doch auf dem Teppich bleiben.Was wird denn passieren wenn hier die üblichen Verdächtigen(Wutbürger,Populisten und Nazis) auf die Straße gehen.In den MSMedien findet das ganze entweder garnicht statt oder Variante 2 :Von linker Seite wird behauptet-Populisten und Nazis stacheln das Volk an und instrumentalisieren die prekäre Lage einiger Abgehängter.Solange nicht ein grosser wesentlicher Teil der Bevölkerung aufgewacht ist wird sich durch solche Demonstrationen garnichts ändern,d.h. die Linken werden auf die Demonstrationen zeigen und sagen ,unterstützt durch die Falschberichterstattung ,seht ihr diese Typen wollen die Demokratie zerstören.
    Ich bin der festen Überzeugung ohne,dass es viel schlechter wird wird sich nichts zum Guten wenden.

  27. Deutschland ist nicht Frankreich.
    Deutschland war geteilt und Ost und West haben dadurch einen anderen Erfahrungshorizont und eine andere Ausgangslage.
    Der Widerstand im Osten kommt über die Straße und das gemeine Volk, ähnlich wie in Frankreich. Denn im Osten musste das Volk gegen den Staat opponieren, um frei zu werden. Im Westen kommt der Widerstand über den konservativen Teil des Apparates, denn die Menschen wollen ihre alte West-BRD zurück.
    Beide Formen des Widerstandes unterscheiden sich nur oberflächlich. Das Ziel ist das selbe. Wenn man dies begriffen hat, kann man dies effizient nutzen.
    Es gibt Widerstand innerhalb und außerhalb des Systems. Ein enormer strategischer Vorteil. Es mangelt nur hie und da ein wenig an Koordination.

  28. Das wird so kommen:

    Am 1. Mai werden Dieselfahrer in gelber Weste protestieren – in Berlin oder Hamburg. Die Veranstaltung wird von der Antifa gekapert und es kommen Wasserwerfer und Traenengas zum Einsatz. Trotzdem werden ca. 200-300 Autos abgefackelt, vorzugsweise Dieselfahrzeuge.

    So loest man die Dieselkrise.
    Neuwagenkaeufe sind garantiert.

  29. „Die enormen Steuern und Netzkosten, die wir jeden Monat über uns ergehen lassen, sind so für uns deshalb eher so etwas wie eine bittere Medizin, die man, wenn man den Sinn erst einmal eingesehen hat, zwar nicht gerne, aber doch bereitwillig und ohne zu Murren einzunehmen bereit ist.“

    NEIN! so betrachte ich die zusätzlichen Kosten ganz sicher nicht. Aber Demonstrationen haben in Deutschland noch nie etwas bewirkt. Die jeweiligen Startbahnen, oder Bahnhöfe kamen trotzdem, nur etwas später und viel teurer. Die Jahrzente dauernden Demos gegen den Atomstrom haben nichts, aber auch gar nichts bewirkt, außer dass sie den DStaat viel Geld gekostet haben. Nur die egomanische 180Grad-Wende von Merkel hat dafür gesorgt, dass uns der Atomstrom abgeschaltet wird.
    Die Pegidaproteste bewegen nichts, außer der Verdauung von ein paar Spaziergängern.
    Was würde in Deutschland passieren, wenn einige mit gelben Warnwesten durch die Innenstädte ziehen? Nur nach vorheriger Anmeldug, gut abgesperrt mit Umleitungsschildern für den Verkehr? NICHTS!
    Ja, würden wir unangemeldet in Masse einfach auf die Autobahnen gehen, dass würde vielleicht etwas bewegen – aber das würde ja bedeuten gegen das Gesetz zu verstoßen und sich selbst in Gefahr zu bringen. Das können wir nicht. Wir wollen Sicherheit, wir möchten, dass das rote Kreuz oder die Maltheser mit dabei sind, falls man sich einen Splitter in den Finger holt. Wir hätten gerne rollende Toiletten dabei, schließlich möchte man nicht erst 15 Minuten nach einem WC suchen. Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass alle anderen gegen die Demonstranten sind – die Franzosen dagegen halten es für selbstverständlich, dass alle anderen auf ihrer Seite sind, selbst wenn sie selbst nicht mitdemonstrieren. Das ist der größte Unterschied zwischen und und den Franzosen.

  30. Das Problem ist, dass den Franzosen aufgrund der ständig steigenden Preise vor allem ihr Lebensstil genommen wird, nämlich abends häufig auszugehen oder sich mittags ins Restaurant zu setzen und dazu seinen Wein zu trinken, ohne dauernd auf die Preise zu starren…
    Es ist ja nicht nur der Diesel, sondern auch die Wohn- und Grundsteuern sowie die Energiekosten galoppieren davon. Die Nebenkosten für eine 70 Quadratmeter-Wohnung in Paris oder in Nizza liegen inzwischen zwischen 8000 und 10 000 Euro im Jahr. Wer soll das noch bezahlen? Da ist kaum noch ein Kneipen- und Restaurantbesuch drin, das traditionelle vorweihnachtliche Plateau mit Meeresfrüchten wird gestrichen, das versprochene Paar Lammfell-Stiefel für die Tochter klemmt man sich ebenso wie die 3 Tage Skifahren in Chatel, die man dem Sohn versprochen hat. Und das Musical im Olympia ebenfalls… und das hier sind schon die Sorgen des gehobenen Bürgertums. Bei den Geringverdienern sind nicht mal mehr ein Pastis und Moules Frites drin. Und wenn es erst an den Urlaub geht…
    Na ja, bei diesem Thema könnten die Deutschen auch aufwachen. Allerdings leben die Deutschen seit jeher viel bescheidener als die Franzosen, weil sie in der Vergangenheit nie wirklich die Mittel hatten, um sich den lässigen Lebensstil der Franzosen leisten zu können, angefangen vom Ferienhaus am Meer bis zur Gänsestopfleber als Vorspeise.
    In Frankreich käme kein Mensch auf die Idee, „den Gürtel enger zu schnallen, um die Welt zu retten“. In Frankreich will man seine Lebensart retten, die früher selbstverständlich war und heute unbezahlbar wird. Das ist es, was die Franzosen vereint und gegen die Regierung aufbringt.

    • Was Sie beschreiben passt mitnichten zu dem, was im UN-Migrationspakt gelistet ist und dann auch von Frankreich gefordert würde, sollte Macron zustimmen.
      Ob der Präsident weiß, dass, so er unterzeichnet, keine guten Zeiten für ihn kommen werden?

    • an Ches Fonfon; Ihr Mietpreisangebot für Nizza ist geradezu absolut kostengünstig.
      Meine persönliche Erfahrung für diese Region Frankreichs ist diese; habe gerade verzweifelt ein einfaches 1 Zimmerappartment in Nizza u.Umgebung zum Mieten gesucht.
      Da in etwa liegen die Mietpreise von 8000,- bis 10000,- Euro/Jahr plus Nebenkosten.
      Eine einfache 3 Zi.Wohnung, nicht in gehobener Lage und Ausstattung liegen die Mietpreise bei etwa dem 3-fachen. So ergeben sich Zustände wie etwa diese, dass zum Bsp.
      Polizisten die in diese Region versetzt werden, dies zuallererst als Strafversetzung empfinden u.dann zu 4 – 5 Personen in einem 1-2 Zi.Appartment leben müssen.
      Aus diesen Gründen ist derzeit auch die Selbstmordrate unter Polizisten stark angestiegen.
      Verzweiflung pur.

      • Nein, lieber Herr Werner, es ging nicht um eine Mietwohnung, sondern es geht dabei um die „simplen“ Nebenkosten einer Eigentumswohnung… also das, was man netto dazuverdienen muss, um sich seine eigene Bude überhaupt leisten zu können. Das ist vor allem bei geerbten Wohnungen in teuren Gegenden in Paris oder an der Cote d’Azur ein Drama für die Erben, wenn sie keine Berufe haben, die viel abwerfen, zum Beispiel Lehrer.
        Ansonsten haben Sie natürlich recht bzgl. der Mietpreise.

  31. Kaum irgendwo wird die Erziehung bereitwilliger und von der Windel an dem Staat übergeben, als in Frankreich. Vor ca. 25 Jahren war ich dort außerhalb der Ferienzeit mit zwei Kleinkindern und wurde mehrmals sehr unfreundlich auf der Straße gefragt, wieso die Kinder nicht im Hort sind, wo sie hingehören.
    Man liebt die staatliche Rundumversorgung und stellt niemals die zentralistische Regierung und ihre Bevormundung in Frage. Im Gegenteil bevormundet man selber gern und sei es nur eine fremde Frau mit zwei Kindern auf der Straße. Die gelegentlichen Demos haben den Wert einer Gaudi und solange sie nicht stören, stören sie ja nicht. Von mir aus kann der Autor gerne in einer gelben Weste spazieren gehen, solange er nicht auf die Idee kommt, mir den Weg zu versperren.

    • Zwei Fragen an Sie:….Was haben Sie heute gegessen?……Wie oft waren Sie bisher in Frankreich in Urlaub?……Vive la France??

    • Es geht nicht um Bevormundung und Zentralismus, sondern in Frankreich wird die Schulpflicht sehr ernst genommen. In ihrem Fall hat man wohl vermutet, dass Sie ihre Erziehungsplicht vernachlässigen und Ihre Kinder zum Schulschwänzen animieren…

      Deutsche Mütter, die in Frankreich leben, fallen regelmäßig aus allen Wolken, wenn die „maitresse“ sie zurechtweist, dass man seine Kinder nicht bringen und holen kann, wann man will, dass man sich auch schon im Kindergarten an die offiziellen Ferien zu halten habe ( Von wegen: Im Mai ist Mallorca so billig) und dass die „école maternelle“ keine Wald- Spiel- und Matschkita ist, bei der die Eltern ständig reinquatschen dürfen. Man kann das autoritär und völlig daneben finden, aber so ist es nun mal. Immerhin weiß damit jeder, wo der Hammer hängt.

      • Wobei es eine merkwürdige Melange gibt zwischen zyklisch ausbrechender Subjektivität und einem sehr strukturierten Bildungssystem, in dem sogar die Universitäten sehr verschult sind. Dort werden jedenfalls Autoritäten fast durchgehend respektiert.

    • Dies ist eine einzelne und subjektive Erfahrung, schade, dass Sie Frankreich nicht so erlebt haben, wie es wirklich ist!
      Die zentralistische Verwaltung in Frankreich wird alles andere als von den Franzosen geliebt. Unzählige Versuche gab es in den „Provinzen“ diese zu brechen, leider vergeblich, dies mag auch historische Gründe haben. Aus der Tatsache, dass diese zentralistische Verwaltung nun mal so exisitiert, können Sie aber nicht auf ihre Beliebtheit schließen. Eine staatliche Rundumversorgung mögern die individuellen Franzosen schon überhaupt nicht, wie Sie auf diese Idee kommen, ist mir schleierhaft. Ganz im Gegenteil, der Franzose muckt deutlich häufiger auf als der Deutsche. Der Kindergarten in Frankreich ist nicht mit dem hiesigen vergleichbar. Dort ist es eine Art Vorschule, in der die Kinder auf die Schule vorbereitet werden. Ihre Aussage Franzosen würden bevormunden ist ein Pauschalurteil, das auf Ihrer subjektiven einzelnen Erfahrung beruht. Franzosen sind üblicherweiese äußerst kommunikativ, freundlich und hilfsbereit.
      Viva la France!

      • Ich kann Ihren Kommentar bestätigen. Ich habe recht lange auf einem Projekt in der Normandie gearbeitet. Zumindest dort schien die zentralistische und bevormundende Regierung in Paris geradezu gehasst zu werden. Andererseits scheint mir Sozialneid in Frankreich noch ausgeprägter als in Deutschland zu sein. Das kann ein Staat super zum Ausplündern nutzen, was man ja auch in Deutschland beobachten kann. Bei einem progressiven Steuersystem kann unser Staat die Forderung nach Steuersenkungen immer damit abschmettern, dass es immer jemanden gibt, der von Steuersenkungen mehr profitiert als man selber. Der Neid-Faktor wird in Deutschland aber noch extremer in Frankreich gnadenlos durch die Regierenden ausgenutzt.

  32. Seit rund einer Woche habe ich eine gelbe Warnweste auf dem Armaturenbrett unter der Windschutzscheibe. Die Spiegelung der grellen Weste im Glas ist nicht optimal, doch werte ich sie als Indiz, dass die Weste auch von außen gut wahrgenommen werden kann.

    Das ist natürlich kein revolutionärer Akt und man kann es sogar als hilflose Aktion belächeln. Ich aber denke, es ist mehr als nichts. Vielleicht regt es den ein oder anderen, der es sieht, zum Denken an. Vielleicht fühlen Gleichgesinnte sich so unterstützt. Vielleicht trägt dieses Symbol doch dazu bei, eine breitere Bewegung zu initiieren.

    Wer es gar nicht erst versucht, der kann nur scheitern.

    • Sehr gut und den Glühwein in der Pollerfestung können sie selber saufen, ist eh ungesund und schmeckt auch noch greislich. Vom Blumenkasten über die Poller zur Panzersperre – willkommen in der Pollerreplik Deitschland.

  33. Zwei Dinge hindern uns daran es den Franzosen gleichzumachen, die implantierte Kollektivschuld, gepaart mit dem Untertanengeist seit hunderten von Jahren und in dieser Gemengenlage wird das auch bei uns nichts mehr und somit werden wir verraten und verkauft und da hilft auch die neue Opposition nichts mehr, die eher nur noch wie ein Feigenblatt wirkt und somit gehen wir unserem Untergang entgegen, der kein Zufall ist, sondern gründet auf langen Bemühungen von unterschiedlichen Seiten um uns als Staat und Volk zu eliminieren und wer das zuläßt hat diese Art der Behandlung verdient, sonst würden sie sich aus legitimen Recht heraus wehren.

    • Wer hat denn in Frankreich,diesen Protest gestartet? Diese gelben Westen.
      Bin bereit mit zu machen,falls ein Aufruf folgt.

  34. Immerhin protestiert der Osten in Tausender – Zahlen in Formationen wir Pegida, Frauenmärschen, Chemnitz – Spontandemos. Nicht furchtbar Viele, aber eine gewisse Stetigkeit ist da ja immerhin schon drin. Vielleicht sind steigende Gewaltkriminalität, Überfremdung und Aushöhlung des Rechts-, sowie Sozialstaates hierbei einfach die stärkeren Motive, als Dieselfahrverbote. Die Reaktionen der Regierenden sind übrigens gleich in F wie in D: Denunzieren, verunglimpfen, kriminalisieren und so weiter. Mit „Feine Sahne Fischfilet“ haben unsere Herrschenden aber noch etwas, das die Franzosen (wohl aus geschmacklichen Gründen) nicht haben.

  35. Köstlich … .

    … aber was gibt es da zu jammern. Das ist nun mal so.

    Der Herr des Hauses geht arbeiten und erkämpft sein Leistungseinkommen im globalisierten Markt, die Dame des Hauses fährt das teure SUV, macht irgendwas Soziales – und wählt offensichtlich grün.

    Die Kleinunternehmerin ringt die Hände ob ihres Euro 5 Diesels und weint dabei bittere Tränen wegen der Relativierung der Position der Richtlinienkompetenzinhaberin … wer soll es denn sonst machen … ?

    Die von verhinderten 68’er Revolutionären als Schülerin gehirngewaschene Freiberuflerin betet für die weibliche Kandidatin – wo und für was auch immer – – alles besser als ein Mann … diese Schweine mit ihrem Geschacher – … .

    Kaffeetanten von 50 bis 80 sind sich über ihren Torten einig, die gleichaltrige Geschlechtsgenossin in führender politischer Stellung mache das schon. Die Integration werde auch noch hinzubekommen sein – fehlte wohl nur noch der Lastenausgleich wie einst in den Fünfzigern – wie sollten sie es denn sonst schaffen.

    Der Rentner, der im Abfall nach Pfandflaschen sucht, wird weiträumig umkurvt, in soziale Brennpunkte geht da sowieso keiner … da sang schon Degenhardt einst „Geh doch in die Oberstadt, mach’s wie Deine Brüder“, jetzt umgetextet zu „Wir bleiben in der Oberstadt …“.

    Oder man geht in die Unterstadt, eröffnet ein paar schicke Szenekneipen, „renoviert“ alten Wohnbestand, „verloftet“ die Mansarden und wählt, da man so herrlich alternativ ist, korrekt. Man gehört ja nicht mehr zum Establishment.

    Läuft doch … alles easy. Geld wie Heu. Für die Heuschrecken.

    Und die wählen, was hip ist, dann sind sie dabei … und haben so kein schlechtes Gewissen.

    Die Arbeiter, Strassenkinder und Rentner müssen sich dann woanders verkriechen. Sind dort nicht mehr erwünscht.

  36. ich, Ü60, stand einst an Samstagen in der Stadt und sammelte Unterschriften gegen TTIP. Dabei habe ich so manchen Zeigefinger an der Stirn von jungen Leuten erlebt. Die Propaganda klappte hervorragend: wer lacht nicht über ein Chlorhühnchen? Ich bin auch mehrmals bei jedem Wetter in München auf Anti TTIP Demonstrationen gewesen. Dabei machte ich die Beobachtung, dass wir „alten, weisen“ Menschen so ziemlich unter uns sind. Junge Leute kamen wohl und wurde von Ordnern isoliert, da sie zum schwarzen Block gehörten und nur auf Randale aus waren. Junge Familien = Fehlanzeige. Dabei ging es gerade um deren Zukunft. Irgendwie stimmt es schon mit den alten, weißen Männern und auch Frauen. Jüngeren Leuten fehlt wohl eine App fürs Smartphone udn so richtig nach Demo schauts auch nicht aus, wenn alle das Haupt gebeugt und die Schultern nach vorne halten.
    Dann dachte ich, die Leute würden Großveranstaltungen meiden. Wieder Fehlanzeige: junge Frauen rennen hin und beklagen sich hinterher begrapscht worden zu sein. Eingezäuntes Oktoberfest = kein Problem. Eingezäunte Feste generell, Weihnachtsmärkte wie eine Festung gesichert – stört nur uns Alte. Ich bin der Überzeugung noch nie ging es jungen Leuten und jungen Familien so gut wie heute, wäre es anders, sähen unsere Straßen aus, wie einst 1968 als Joschka Fischer noch Pflastersteine warf. Selbst zum Boykott sind die Deutschen zu faul. Blieben Kunden aus, würden Innenstädte verwaisen, Autos auf Halde bleiben, Smartphones und Elektrotechnik in den Regalen der Händler verstauben, Fußballstadien, Konzerte, Feste frei von Kunden sein – es käme Druck auf die Regierung auf.
    Auf die Straße gehen bringt auch wirklich wenig, die Regierung zieht ihre Agenda durch. Vielleicht würde Konsumverweigerung ein wenig helfen, aber wie schon gesagt, selbst das ist den Deutschen zuviel.

    • Leider war ausgerechnet das Chlorhühnchen das mit abstand dümmste Argument gegen TTIP

  37. Lieber Herr Winter. Lider stimmt Ihre Analyse ganz und gar.
    Wie konnte es so weit kommen? War es letztendlich nicht auch der konservative Journalismus der sich bei strittigen Themen in den letzten Jahren geduckt hat und so das Feld linken Meinungsmachern überlassen hat?
    Sie dürfen ja auch im ZDF Freitags ein paar Minuten gedämpft lästern. Aber würden Sie sich trauen dort auch so zu argumentieren wie in diesem Artikel?

    • …Ihnen wird entgangen sein, dass ich freitags NICHT MEHR unterwegs bin….

  38. Da fällt mir als Wessi immer der große Ostschauspieler Kurt Böwe im „Polizeinotruf“ ein, wie er seinem jungen Kollegen entrüstet entgegegenschleuder: „Wofür hab ich denn im Herbst ’89 hinter der Gardine gestanden?!“

  39. Gemeinsam mit meiner Frau beobachtete ich am Samstag zufällig die Demonstration der französischen Gelbwesten auf der Europabrücke von Deutschland nach Frankreich über den Rhein bei Strasbourg.

    Dabei haben wir uns beide gefragt: Was muss überhaupt passieren, dass wir beide selber bei uns in Deutschland ebenso öffentlich unseren Protest vorbringen, so wie es da die Franzosen tun? Ehrlich gesagt, wir konnten die uns selber gestellte Frage nicht wirklich beantworten.

    Viele Kommentatoren hier monieren hier, dass „die Deutschen“ sich alles gefallen lassen. Dabei muss sich doch jeder fragen, was er selber macht, wie oft er denn selber auf die Straße geht, um öffentlich zu protestieren. „Die Deutschen“, das ist so eine schöne anonyme Gruppe und vor allem meint man mit „die Deutschen“ nicht sich selber, sondern die anderen.

    Noch etwas, was mir bei der Demonstration der Gelbwesten auf der Europabrücke auffiel: Die Protestler selber behinderten nicht den Autoverkehr, trotzdem gab es aus beiden Richtungen zur Brücke Verkehrsbehinderungen. Ursache hierfür war, dass die französischen Autofahrer bei den Deminstranten abbremsten und per Hupkonzert und Zurufe den Protestlern ihre Unterstützung zeigten. (Am Wochende sind auf beiden Richtungen viele Franzosen unterwegs, weil sie nach Deutschland kommen, um Zigaretten zu kaufen).

    Man muss sich mal vorstellen was bei einer solchen Demonstration in Deutschland passieren würde, wenn es hierbei zu Verkehrsstörungen kommen würde. Vermutlich würden viele Autofahrer den Protestlern einen Vogel und den Stinkefinger zeigen, weil sich sich über die Steaßenverkehrsbelästigung ärgern.

    • Ich würde auf die Straße gehen, sobald sie das Wasser antasten. Wenn das Trinkwasser privatisiert wird, geh ich auf die Straße, stell mich mitten drauf und bleib da stehen, bis sie es rückgängig machen.

    • Ja, der Deutsche will sich eben nicht aufhalten lassen bei seinem eiligen Schritt, seiner eiligen Fahrt auffa Maloche, der Dummi-Dhimmi. Und die Anderen schauen zu, verwundert – aber auch interessiert. Und sowas wie Konsumverweigerung, Vorsicht, das könnte Teile der Regierung verunsichern. Kein Glühwein saufen hinter Pollern! Na sowas. Und der Fiskus weiß: Ohne Umsatz keine Umsatzsteuer (= euphemistisch „Mehrwertsteuer“ – wo, verflucht, ist da „Mehrwert“?). Deshalb muss der alte Diesel wech, ein neuer muss her – sonst fahren die den alten noch so lange, bis er bricht. Meine Beobachtung in FR: Lauter Fahrer von Kleinwagen, ziemliche Rostlauben, die teuren Autobahnen leer, weil nur der Boche da durchbricht. Ganz alleine. Deshalb geht DE auch nicht unter, die Anderen lieben und brauchen uns, wer soll denn sonst noch über die Autobahnen dort … ? Die Italiener?? Porca miseria.

    • Wann hat denn „auf die Strasse gehen“ in DE jemals was geändert? 1989, und das war in der DDR? Für die Politkaste ist das kein demokratisches Instrument, und kann somit folgenlos ignoriert werden. Jede Form von „Protest“ in DE ist doch vollkommen für den Arsch und den Aufwand nicht wert – Ausnahmen bilden höchstens „Öko“-Themen wenn sie die Regierungslinie unterstützen (Hambacher Forst).

  40. Die Franzosen haben sich ihre Subjektivität von Gesinnungsdruck nicht nehmen lassen und der Opportunismus hat noch lange nicht das hier übliche Level erreicht. Französische Studenten übrigens, die ich betreute, äußerten mir gegenüber immer, sie würden sich im Osten Deutschlands wohler fühlen, der sei noch sowas wie authentisch und ein bißchen wie in Frankreich… Vraiment…!

    • Bei aller Sympathie für die Gelbwesten: Die ganze Streikerei hat in Frankreich letztlich zu einem reformunfähigen, gelähmten Gemeinwesen geführt. Frankreich ist schon lange nicht mehr international wettbewerbsfähig und wird es auch nicht mehr werden. Die Islamisierung ist noch deutlicher fortgeschritten als bei uns. Das konnten sie offenbar nicht wegstreiken.

  41. Eine amüsante Analyse Herr Winter. Wenn noch ihre Feststellung, wonach Merkels Untertanen zu gut erzogen für wahrnehmbaren Protest seien, eine Umschreibung für die Bequemlichkeitsverblödung eines großen Teiles davon ist, schließe ich mich gerne an. Nicht zuletzt durch die Sozialisation in den Schulen und vor allem durch unsere Qualitätsmedien ist ein Großteil unserer Bevölkerung derart weichgespült, dass er die Folgen derzeitigen Regierungshandelns, bzw. Nichthandelns, kaum noch erkennt oder überhaupt zur Kenntnis nehmen will. Der eine Teil begnügt sich mit frauensuchenden Bauern oder Dreckfressern im Dschungel und merkt gar nicht, wie er über den Tisch gezogen wird. Der Nächste ist der festen Überzeugung selbst mit seiner Stimme an der Urne sowieso nichts ausrichten zu können und findet sich ab. Weitere sind und bleiben Obrigkeitshörig und dem Letzten, dem kleinsten Teil in der Kette geht es nicht zuletzt auch deshalb so gut, dass er die globale Welt nicht als Problem erkennt, sondern deren Vorteile und die Verblödung der Übrigen Zwangsabgabenzahler für sich zu nutzen weiß. Entsprechend ist man auch in der Politik so besorgt darum, dass man Michel erst gar nicht mehr mit Problemen belasten möchte, da ihn ein Teil der Antworten nur verunsichern würde. Selbst die einst so mächtige Interessenvertretung der Autofahrer ist gleichgeschaltet und zu einem Interessenverband der Autoindustrie verkommen oder gleich zur Versicherung mutiert, anstatt sich noch um die Belange seiner Mitglieder zu kümmern oder diese gar auf die Straße zu bringen.
    Wenn der Dumm-Michel schon die Umverteilung seines Einkommens und seines Vermögens bei gleichzeitiger Entwertung seiner Spar- und Rentenanlegen hartnäckig nicht zur Kenntnis nehmen will oder nicht mehr kann, wie kann man dann erwarten, dass er sich mit der Einschränkung seiner Mobilität oder gar seinen Freiheitsrechten auch nur befassen würde. Solange es genügend Unterhaltung für ihn gibt, das schnelle Internet weiter versprochen wird und das neuste I-Phone oder der nächste Urlaub auf Kredit finanzierbar bleiben, solange bleibt man hier zu Hause auf der Couch und überlässt alles weitere Leuten, die vorgeben alles zu verstehen und die vor jeder Wahl oder in den Talkrunden im Fernsehen alles versprechen. Und wenn man dann noch von höchster Stelle hört „Deutschland geht es gut und das ist ein Grund zur Freude“, warum sollte man da noch auf die Straße gehen?

    • Ich bin ganz bei Ihnen, Sie sprechen mir aus der Seele ! Danke für die erhellenden Worte !

  42. Die Hitzköpfigkeit der Franzosen ist uns vielleicht fremd. Andere Stammesbräuche, Kampf mit offenem Visier, Zaubertränke, u.s.w.

    Inspiriert von zwei Sätzen –
    1. Still und starr ruht der See.
    2. Stille Wasser sind tief.
    – werfe ich die Hühner-Knochen in die Luft und deute die Zeichen.

    Mögen die Herrschaften sich in Sicherheit wiegen, davonkommen werden sie uns „Barbaren“ nimmer mehr. Die letzte große imperiale Macht soll davon schreckliche Albträume bekommen haben. –

  43. Stimmt alles, leider, Herr Winter, was Sie in Ihrem Kommentar beschreiben….aber: Werden in Frankreich Mitglieder oder Sympathisanten des „Front National“ aus Fußballvereinen geschmissen? Müssen Parteiangehörige des „Front National“ eine Bar verlassen, weil der überaus korrekte Gastwirt solche Leute nicht bedienen will? Werden Lehrer in franz. Schulen latent aktiv gegen sogenanntes „ rechtes Gedankengut“..Wird der FN in politischen TV-Runden so geschnitten, wie die AfD? Ich sage „Nein“…..Frankreich ist viel liberaler als die Bundesrepublik Deutschland….seit Merkel…Ich weiß, wovon ich rede, denn ich bin einen größeren Teil des Jahres bei unseren( von mir heißgeliebten) Nachbarn..Es würde also für den deutschen Michel sehr unangenehm werden, falls er protestiert..Ich zitiere einen der Politdarsteller mit seinen Lieblingsworten:“ Mit der ganzen Härte des Gesetztes…“ usw. würde er bestraft…..

    • Wenn er (der Michel) aber schön alles schluckt, was ihm seine Vorturner aus der etablierten Politik so einflößen, dann wird er eines Tages unter schwersten Entzugserscheinungen leiden.
      Also Nahrung, Getränke außer Leitungswasser, Heizung, Rente / reduzierter Lohn, gepfändetes Konto, Zwangshypothek, defektes / stillgelegtes Auto, geklautes Fahrrad, werden ihn „entschlacken“, während er gleichzeitig mit den Gästen täglich neu das Zusammenleben aushandeln und um spärliche Tafelgaben streiten darf.
      Aber vielleicht schaffen „interessierte Kreise“ dann mit neuen Kriegen tolle Beschäftigungsmodelle, wegen drohender „Langeweile“/ Nahrungssuche.
      Bin mit mir selbst nicht im Reinen, ob drohende suizidale Versuchungen der Spätmerker dann der Gesellschaft als Ganzes nützen, außerdem eine ausgleichende Gerechtigkeit auf ultimativer Basis darstellen. (evolutionstechnisch betrachtet…)
      Unmenschlich, oder die folgerichtige Konsequenz benannt?

      • Die ganzen Genderweiber sind jedenfalls so oder so eine evolutionäre Sackgasse.

  44. Es gibt ein Phänomen in diesem Lande:
    Mit einer gut gemachten Medienkampagne kann man das Gefühl der Menschen z.B. für einen kleinen einsamen und frierenden Pinguin in der Antarktis erreichen, mit entsprechenden Hilfszahlungen und Hilfsaktionen.
    Die Bevölkerung hat von der moralischen Wächtern der Medien die offizielle Erlaubnis bekommen über etwas empört zu sein und das auch zeigen zu dürfen.
    Gleichzeitig kann es sein, dass auf den Bus einer Fußballmannschaft ein Bombenanschlag ausgeführt wird und die engsten Mitarbeiter (Trainer, Manager, …) der betroffenen Spieler cool davon reden „Wir aus dem Pott lassen uns davon nicht beeinflussen.“
    Oder die Tochter eines Nachbarn einige Straßen weit weg, hat es „getroffen“, aber der eigene Tochter wird nichts passieren.
    Es erinnert alles schwer an das Buch „Biedermann und die Brandstifter“.

  45. „Ich zahle gern Steuern“, sagte neulich eine Bekannte zu mir, und da hilft dann wirklich gar nichts mehr, es bleibt einem der Mund offen stehen. Warum Freiheit, wenn man sich auch 24 Stunden lang vom Staat betüdeln lassen kann? Unfaßbar.

    • Haha – sagte meine Schwester neulich auch. Lehrerin.?

      • Auf wessen Kosten bestreiten Sie Ihr Dasein? Schneiden Sie Ihre Einkünfte aus Ihren Rippen? Kopfschüttel!

    • Jan Genau. Die Gewerbetreibenden Freiberufler und Handwerker können doch sowieso „ALLES von der Steuer absetzen“, also sollen Sie doch nicht jammern.

  46. lieber Herr Winter, sobald sie etwas organisieren, mache ich mit:
    gelbe Weste im Auto? Oder ähnliches?
    Es muss halte jemand organisieren – und das könnten doch Sie sein oder?

    • Liebe Sonja, ich habe die Weste so sichtbar wie möglich auf dem Armaturenbrett über dem Beifahrersitz. Mir ist relativ egal, ob einer mitmacht, das macht auch allein richtig Spass. Ein paar aus Familie und Bekanntenkreis fanden es aber witzig und haben ihre auch platziert. Gestern habe ich noch Regendecken für den Hund in gelber Leuchtfarbe entdeckt…

      • Oh what fun!

    • Das meinen Sie doch sicher ironisch, oder? Können Sie sich etwa nicht ohne Anordnung von Herrn Winter zur Auslage einer gelben Weste auf dem Armaturenbrett durchringen?

  47. Tja, was soll ich jetzt schreiben? Ich als klar „Abgehängter“ habe ich mir im Oktober einen neuen 5er bestellt, Abgaswerte passen, kein Problem.
    Wenn die DUH und Toyota sich jetzt noch die Benziner vornehmen sind die Straßen wieder etwas freier, mal ganz egoistisch gedacht.
    Leid tut es mir nur um diejenigen die es sich gerade nicht leisten können.
    Für die heißt es, in Gedenken an die Grünen, ab in die U-Bahn, hin und wieder ein paar harte Schläge oder eine Messerklinge einkassieren, alles im Fahrpreis inbegriffen.
    ÖMVś auch bekannt als Erziehungsanstalt für Frauen werden zu Traumazentren, zu Orten wo Zucht und Ordnung mit Härte beibgebracht wird. Eine echte Chance für unsere Clans und Neubürger ihrer Berufung zu folgen und Religionsfreiheit Sure für Sure
    erlebbar zu machen.
    Seltsam das gerade eine SPD mit dabei ist der geliebten Arbeiterin das Leben derart zur Hölle machen.

    • Die SPD ist nur noch so eine Art Arbeiterparte Phantasialand, mit Bergmannskapelle und anderen folkloristischen Einlagen. Wo sind dort in führender Position noch Arbeiter, sorry: Arbeitende natürlich zu finden?

  48. HEINE HAT MAL GESAGT:
    „…der 10-te Teil dessen was die Leute in Deutschland erduldet haben hätte in Frankreich 36 Revolutionen hervorgebracht… die deutsche Geduld und die französische unterscheiden sich sehr…“ Ist es Mangel an Temperament oder die sprichwörtliche Obrigkeitshörigkeit, die dazu führen, dass die Deutschen alles ertragen ohne sich zu wehren? Dass die AfD bei der ButaWahl „nur“ ~13% erreicht hat. Dass auch dieser unsägliche Migrationspakt offensichtlich stumm hingenommen wird, statt in Massen dagegen auf die Straßen zu gehen. Dass andere politische Missstände, wie die „Energiewende“, die mutwillige und durch keine rationalen Argumente begründbare Zerstörung der genialen Dieseltechnologie, die ungeheuerliche Zerrüttung der Staatsfinanzen durch die „€-Rettung“, die zur Selbstvernichtung führende Asylkatastrophe, das stetige Absinken der Reallöhne bei gleichzeitigem stetigen Wachsen der Abgabenlast mehr oder weniger stumm hingenommen werden. Man verzweifelt fast an diesem Land, dass dringend notwendige politische veränderungen so quälend langsam vor sich gehen.

    Ich versuche mal eine Analyse; welche Gründe kann es geben?
    -Die protestantische Leistungsmoral basiert auf Selbstkasteiung und Entsagung; man treibt die eigenen Leute mit der Peitsche an, um Wertschöpfung zu erzielen, die dann vom Rest der Welt abgesahnt wird. Was ein gestandenes Nordlicht ist, das arbeitet wie der Hamster im Rad, lässt sich ausnutzen und bedankt sich noch dafür. Man nennt das „hanseatische Mentalität“.
    -je weiter man in den Norden geht, desto temperament- und leidenschaftsloser werden die Leute (ich will hier nicht das böse Wort „dümmer“ gebrauchen); man sieht es auch am Beispiel Schweden, wie die sich selbst versenkt haben. Dümmliche Noblesse oder wei könnte man diese komische Moral nennen?
    -in den katholischen Regionen Süddeutschlands war die Kirche immer involviert nach dem Motto „halt du sie dumm, ich halt sie arm.“
    -Die 68-er Gammler und Hippies sind konsequent den Marsch durch die Institutionen gegangen und sind heute an allen Beamtenschaltstellen, sind Schulleiter, etc.
    -der deutsche Michel vergräbt sich in der Arbeit und der Familie. Er ignoriert bequem und denkfaul alles, was sich außerhalb dieses Mikrokosmos abspielt. Wenn sich dunkel Gewitterwolken und eine mögliche Sintflut andeuten macht er Türen und Fenster zu.
    -Er ist obrigkeitshörig, ganz gleich wie lächerlich, unzurechnungsfähig, unqualifiziert und rechtsbrecherisch diese Obrigkeit sein mag. Da hatte Zuckmayer schon recht: so was wie den Hauptmann von Köpenick kann es nur hier geben; andere hätten so viel Selbstbewusstsein, sich seine Papiere zeigen zu lassen.

    Man könnte ganze Bücher drüber schreiben, aber das Ganze ist zu unappetitlich und frustrierend. Ich warte das nächste Jahr noch ab, und wenn dann nicht in mindestens einem Bundesland die Wahlen zu einer FUNDAMENTALEN ERNEUERUNG führen, dann werde ich meinerseits um politisches Asyl in einem anderen Land nachsuchen.

  49. Vor einigen Jahren gingen in Frankreich gegen die „Homo-Ehe“ Millionen auf die Straße. Auch mit Unterstützung konservativer Gruppierung und sogar großejnTeilen der katholischen Kirche.
    Meldungen dazu bei uns: Null.
    Aber wenn 10 linke „Aktivisten“ für etwas demonstrieren, was den Herrn Qualitätsjournalisten bei uns gefühlt, wird es eine große Meldung in der Tagesschau.

    • Und? Hat der Protest der Millionen gegen die Homo-Ehe etwas bewirkt? Nein, er war nutzlos.

      • Nach dem Motto sollten Sie hier aber besser garnicht erst mitlesen, stört nur das allgemeine Wohlbefinden. Und bei Äußerungen unter modernen Zeitgenossen könnten Sie sich böse Schimpfworte einfangen.

  50. Ich habe ein Aufruf für Solidarität gefunden. GELBE WESTEN auf Beifahrersitz!
    es ist schon eigenartig in Deutschland. Als vor 5 Jahren die Orban Regierung hätte gekippt werden sollen, waren in Budapest 1.000.000 Menschen auf der Straße.
    Unter BEKEMENET gibt es immer noch Bilder im Net.
    Ich befürchte, Tages es gewaltig, wenn JETZT nicht HALT gesagt wird!

    • Ich würde für Merkel aber nicht auf die Straße gehen. Leider hat Herr Winter recht.

  51. Einfach herrlich! Danke.
    Ja, als Einer, der seit Jahren nicht nur auf dem Sofa saß und Kommentare zur eigenen Beruhigung in irgendwelche Foren tippte, bleibt einem das Lächeln bei diesem Text zwar im halse stecken, aber er beschreibt die deutsche Situation sehr gut.
    Nur zwei Anmerkungen:
    1.
    Die Umerziehung der (West-)Deutschen begann schon kurz nach dem 08.05.19Siewissen schon durch die Westalliierten. Diese haben ganze Arbeit geleistet.
    Und nein, damit meine ich mitnichten, die Entnazifizierung, sondern die Entgermanisierung.
    2.
    Die Ossis sind dieser Umerziehung entgangen, hatten stattdessen einen Versuch zu erdulden, sich zu sozialistischen Menschen umformen zu lassen. Der Versuch ist allerdings – entgegen desjenigen in Westdeutschland – grandios gescheitert. Und nun muckt der gemeine Ossi auf – zumindest ein bisschen. Und das wird er auch weiterhin tun.

  52. Will es mal so sagen…des Deutschen größter Feind ist der Deutsche selbst.
    Der Deutsche…im ständigen Kampf mit sich selbst…mit seiner selbst auferlegten Schuld. Lieber fühlt sich der Deutsche selbst Schuldig als die Schuld bei der Politik zu suchen…zu hinterfragen.

  53. Immerhin hat die Krombacher Brauerei die Zusammenarbeit mit der DUH eingestellt, und mein neues Auto ist kein Toyota mehr (nach über 15 Jahren ‚Markentreue‘).
    😉

    • Gute Entscheidung. Ich wollte mir eigentlich einen neuen RAV 4 zulegen. Natürlich jetzt nicht mehr….aber was?

      • Mein letzter war auch ein RAV 4 Executive Diesel (8 Jahre, 150000km), mein neuer ein GLA200, Händler-Dienstwagen, mit 2.5 Monaten und 1700km (kein Schreibfehler).

        Ein Auto mit 193PS, ds bei 180km/h abgeregelt wird, brauche ich nicht

  54. Leider muss sich jeder einzelne von uns , der Verfasser dieser Mail eingeschlossen selbst an die Nase fassen wenn wie uns von der Regierung den Ngo’s und der Presse herumschubsen lassen .
    Vielleicht finden das viele von uns auch gut, das wir uns im Sinne der Weltverbesserung so wie sich das interessierte Kreise vorstellen , von den genannten dreien immer wieder penetrieren lassen .
    Bei den Grünen, der Teufel soll sie holen, ist das wohl so und die schweigende Mehrheit rennt diesen Kaspern hinterher
    In Frankreich wäre die A40 schon am Freitag nach dem Urteil von erzürnten Autofahren dicht gemacht worden
    Felix Frankreich.
    Und hier .
    Nichts als Bahnhofsklatscher, Hambis und Vollpfosten, die sich jetzt einen Kopf machen wie sie ihre nächten Karre zahlen sollen anstatt sie brennend vor das Kanzleramt zu schieben

  55. Es ist wie immer, der Franzose protestiert, der Deutsche geht zur Arbeit.

  56. Beinahe schon 70 Jahre Wohlsstand und Sicherheit (beschützt von US-Waffen) haben einen Menschentypus geschaffen, der nie um etwas kämpfen, der kaum leiden (von Ausnahmen abgesehen), der nie etwas ernsthaft verteidigen musste.
    Das Elementare (frei nach Ernst Jünger) wurde aus der Komfortzone verbannt – diesen Traum wollen noch zu viele weiterträumen, daher manche Wahlergebnisse.
    Der Osten ist da schon anders, bei den Sowjets gabs keine Streicheleinheiten.
    Gleichwohl: Weniger Revolte, als viel eher Rückzug, innere Emigration, innere Kündigung und später im elendigen Alter gar Selbstmord kann ich mir als Reaktionsmuster vorstellen.
    Freilich: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Dann fliegen aber richtig die Fetzen…

    • Sehr guter Beitrag, Kompliment. Hoffen wir, dass Ihre Aussagen zum Osten zutreffen. Als Wessi halte ich es hier nicht mehr aus, habe mich im Osten beworben und wenn es klappt werde ich demnächst rüber machen. So ziemlich meine letzte Hoffnung. Der Westen ist zwar insgesamt gerade dabei, sich zu erneuern (Trump, Brexit, etc.), aber Westdeutschland ist da ausgenommen, isoliert sich immer mehr, wird immer verrotteter, materiell wie ideell. Nicht mehr zum Aushalten hier.

      • WOW! Respekt! Ich, alte Ossi, lebe seit gut 25 Jahren im Westen und es ist grauenhaft! Die Menschen sind nett und bemüht, aber man kann nicht verstehen, warum sie so lethargisch sind. Keiner, wirklich kein einziger Mensch (!), spricht bei mir auf der Arbeit über dieses Thema. Alle tun so, als würde nichts im Land passieren, als wäre alles normal. Montags werden die Fußballergebnisse ausgetauscht, Urlaub wird geplant, Betriebsfeiern zum Weihnachtsfest organisiert. Ich komme mir vor, wie bei den Tributen. Brot und Spiele für das Volk. Diesel, DHU oder gar Flüchtlinge? Kein Thema! Ich glaube, da hat noch nicht mal einer was vom Migrationspakt gehört. Und wenn ich dann versuche, hier und da mal eine Spitze während der ÖR-Nachrichten im Radio fallen zu lassen, dann wiegeln sie ab: ist alles nur Fake von der AfD. Kann man eh nicht glauben….
        Deshalb habe ich es aufgegeben. Die Auswanderung läuft. Im Sommer bin ich (hoffentlich) weg.

      • Genau meine Beobachtung auch. Die einzigen, die sich hier in meiner Gegend über Politik überhaupt unterhalten, sind alles Ossis. Ich bin inzwischen überzeugt, den Ansässigen hat man das über die Jahrzehnte komplett weggezüchtet.

      • Ich, Wessi von Geburt, lebe seit einigen Jahren bei den Ossis – es ist kein Vergleich. Hier lebt man noch unter MENSCHEN.

  57. Der Deutsche will ja einzeln gar nicht auffahlen. Deswegen keine Chance für die Warnweste. Dafür aber um so mehr als dem Kollektiv der Fortschrittlichen und der Besseren zugehörend.

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