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Politikerannäherung?

Coronavirus in Italien: Schnelle Ausbreitung in der roten Zone

25.02.2020

| Lesedauer: 4 Minuten
Mittlerweile gibt es 318 Fälle, darunter 7 Tote. In den Regionen Sizilien, Toskana und Ligurien wurden die ersten Fälle bestätigt. Insgesamt sind 9 Regionen und 21 Provinzen betroffen, am stärksten die Lombardei.

Es gibt einen Satz, der angesichts der Coronavirus-Epidemie in Norditalien an Aktualität gewonnen hat. Er stammt aus dem Kultfilm „Die große Schlacht des Don Camillo“, der auf den Geschichten Giovannino Guareschis basiert. Guareschi war ein Kind der Po-Ebene, genauer aus der Provinz Parma, die nur unweit der heute betroffenen „roten Zone“ liegt. In dieser kleinen Welt, durch welche sich der Fluss Po drängt, leben auch seine berühmtesten Figuren. In einer Anekdote müssen der katholische Dorfpfarrer und der kommunistische Bürgermeister ihre Rivalitäten begraben, um einen versteckten deutschen Panzer untauglich zu machen. Als Don Camillo feststellt, dass den Panzer kein Wehrmachtskreuz, sondern ein amerikanischer Stern ziert, wiegelt Peppone ab: „Hochwürden, Italien ist ein Hafen am Meer, es kommt und geht – wer soll da wissen, wer da kommt und geht. Und alle sprechen sie ausländisch!“

Weltweiter Handel, transkontinentaler Tourismus und Massenmigration haben Italiens Status bis heute nicht geändert. Und der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte beharrt angesichts des Notstands auf die Vernetzung der achtgrößten Volkswirtschaft der Welt: „Italien ist ein sicheres Land, das man bereisen und touristisch besuchen kann, es gibt nur sehr wenige Gebiete mit Beschränkungen; womöglich ist es ein Land, das sicherer ist als viele andere.“ Beschränkungen und Quarantänen, wie sie mittlerweile gegen Rückkehrer aus den Krisenregionen Lombardei und Venetien verhängt wurden, seien „nicht gerechtfertigt“. Kuwait hat alle Flüge von und nach Italien gestrichen, Bulgarien hat dasselbe für die Flüge nach Mailand getan; Prag hat Sonderuntersuchungen für Reisende aus Italien angeordnet, das Vereinigte Königreich rät im selben Fall zu einer vierzehntägigen „Selbstisolation“.

DER VIRUS-EFFEKT AM AKTIENMARKT
Die Corona-Angst drückt auf den Dax
Mittlerweile gibt es 318 Fälle in der ganzen Republik, darunter 7 Tote. In den Regionen Sizilien, Toskana und Ligurien wurden heute die ersten Fälle bestätigt. Insgesamt sind 9 Regionen und 21 Provinzen betroffen. Am stärksten grassiert die Epidemie in der LombardeiMittlerweile gibt es 318 Fälle in der ganzen Republik, darunter 7 Tote. In den Regionen Sizilien, Toskana und Ligurien wurden heute die ersten Fälle bestätigt. Insgesamt sind 9 Regionen und 21 Provinzen betroffen. Am stärksten grassiert die Epidemie in der Lombardei, wo 250 Infizierte registriert wurden, davon allein 101 in der Provinz Lodi. Es handelt sich um jene „rote Zone“ aus zehn Gemeinden mit 50.000 Einwohnern, die von Sicherheitskräften komplett abgeriegelt wurden. Seit heute Morgen sind auch Soldaten eingetroffen, um neue Übergänge zu eröffnen und Versorgungswege in das Quarantänegebiet offenzuhalten. Attilio Fontana, der Ministerpräsident der Lombardei, schließt weitere Barrikaden nicht aus, um die weitere Ausbreitung von COVID-19 aufzuhalten. „Das Virus verbreitet sich sehr schnell“, so Fontana. „85 bis 90 Prozent der Infizierten kommen aus der roten Zone oder haben sich dort aufgehalten.“ Das Horrorszenario ist eine Ausbreitung in die lombardische Hauptstadt Mailand. Einem solchen GAU tritt der Lega-Gouverneur entgegen. Eine Abriegelung Mailands sei „unvorstellbar“.

In der Millionenmetropole leeren sich jetzt bereits die Straßen und mehren sich die Atemschutzmasken. Nicht nur in der direkten Umgebung, sondern auch aus der übrigen Lombardei gehen die Meldungen von Hamsterkäufen und leergeräumten Supermärkten um. Die Schulen sind in der gesamten Region geschlossen, die Theater, die Museen, die Kinos. Selbst die Messen abgesagt – oder werden ersatzweise auf Youtube übertragen, ähnlich wie in Venedig und Padua. Bars bleiben in den meisten Kommunen ab 18 Uhr geschlossen. Wie lange die Restaurants noch offenbleiben, ist eine unbeantwortete Frage. Fontanas Regierung prüft ein Dekret, das nicht nur die Schließung von öffentlichen Gebäuden, sondern auch Geschäften verfügen soll. Die eigens ins Leben gerufene Notfallnummer der Region ist ausgefallen aufgrund eines „Tsunamis“ an Fragen, wie es der Corriere della Sera nennt. Anrufer belasteten daraufhin die 112 bis an die Grenze des Kollapses.

Krankenhäuser und Sicherheitskräfte klagen derzeit über einen Engpass bei Atemschutzmasken. Die Produktion ist – ähnlich wie die Pharmaindustrie – nach Ostasien ausgelagert worden. Italien hat zusätzlich am Anfang der Wuhan-Grippe zwei Tonnen medizinischer Hilfspakete in die Volksrepublik geschickt. In Arezzo wurden bereits Mundschutzmasken aus der Radiologie gestohlen. Premier Conte sicherte zu, dass die italienischen Produktionsstätten von Atemmasken ab jetzt das eigene Land bevorzugen müssten. Man würde dafür „außergewöhnliche und sofortige“ Maßnahmen treffen. Ansonsten versuchte er zu beruhigen. Premier Conte nennt den Ausbruch der Epidemie einen „Notfall, den man bewältigen kann“. Auch auf mögliche wirtschaftliche Probleme werde man zeitnah reagieren. „Wir dürfen nicht dramatisieren, die Maßnahmen sind verhältnismäßig.“ In ein ähnliches Horn stieß Fontana. „Das Virus ist sehr aggressiv, was die Verbreitung angeht, aber nicht in seinen Konsequenzen. Es ist weniger als eine normale Grippe, sagen die Experten.“ Auch der WHO-Berater der italienischen Regierung, Walter Ricciardi, beschwichtigte: „Von 100 Leuten genesen 80 schnell, 15 haben ernste, aber behandelbare Probleme, 5 Personen sind besonders schwer betroffen und 3 Prozent sterben. Alle bisher Verstorbenen hatten bereits schwere Vorerkrankungen.“

Gesundheitsminister Roberto Speranza betonte zwar, dass das Coronavirus das ganze Land „geeint“ habe: „Es gibt eine maximale Zusammenarbeit zwischen allen Institutionen des Staates.“ Aber Fontana kritisierte bereits die römische Zentralregierung, die versuche, die Verantwortung auf die Regionen abzuwälzen. „Leider haben wir auf die Regierung gehört und sind still geblieben. Wir haben einen Monat früher mehr Kontrollen gefordert. Man hat uns als Rassisten und Panikmacher bezeichnet.“ Conte verwehrte sich gegen solche Vorwürfe, es sei keine Zeit für Streitereien. Tatsächlich soll Conte sogar Fontanas Parteikollegen, den Ex-Innenminister Matteo Salvini, kontaktiert haben, um diesen möglicherweise wieder in eine überparteiliche, „nationale Regierung“ einzubinden. Die Darstellungen über den Versuch gehen auseinander. Conte behauptet, Salvini sei nicht ans Telefon gegangen, weil er wegen des Regierungsbruchs im August 2019 beleidigt sei, und eine Entschuldigung verlange. Salvini dagegen behauptet, Conte habe die falsche Nummer gewählt – und fügte hinzu: „Conte und seine Minister sollen nicht mich um Verzeihung bitten, sondern 60 Millionen Italiener, die sie hätten verteidigen und schützen müssen. Conte soll sich entschuldigen und dann zurücktreten.“

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54 Kommentare

  1. …schnelle Ausbreitung in der roten Zone..heißt übersetzt – willkommen Corona in Deutschland!!! Nun bist du halt da….

  2. Vielleicht kommt von Herrn Spahn ja bald das „Harmlose-Viren-Gesetz“?
    Also, wenn er neben CDU-Vize-Vorsitz-Rangelei noch Zeit für sowas hat, natürlich nur…
    Alles wird gut!
    Die schaffen das!

  3. Na klar, alle rationalen Menschen hätten kein Problem damit, Kunden einer Fluggesellschaft zu sein, die 2% Abstürze hat.

    Was sind schon 2% …

  4. Wir alle beten für Instant Karma, bspw Superspreader als Putzkräfte im Regierungsviertel Berlin.

    • Die haben alle ein sicheres Plätzchen im Bunker. Deswegen sind sie auch so cool.

  5. Schon längst hätte der Aufruf an die Bevölkerung Europas erfolgen müssen, nur noch zu reisen, wenn unbedingt nötig und alle Massenveranstaltungen zu meiden. Dazu muss man die Grenzen nicht schließen, aber man könnte schon genauer kontrollieren und überprüfen inwiefern Reisen notwendig sind oder nicht.

    Ich finde, wir sind hier sehr leichtsinnig und bewegen uns auf einem schmalen Grad.

  6. In einer Situation wie der aktuellen ist es wichtig, Informationen und Erfahrungsberichte aus erster Hand zu erhalten. Vielen Dank dafür, Herr Gallina. Den jüngsten Beiträgen auf Ihrem Blog entnehme ich, dass Mitglieder Ihrer Familie in der norditalienischen Gelben Zone zu Hause sind. Ich wünsche Ihrer Familie alles Gute und allen Italienern ein möglichst rasches Ende dieser Bedrohung.

    • Lieber Herr Herr Lichtenberg, haben Sie vielen Dank.

  7. Styxhexenhammer gibt tägliche Corona Virus updates auf Youtube. Lassen Sie sich nicht von dem Namen und seinem Aussehen täuschen. Er ist ein cleverer Kommentator hauptsächlich der US Politik.
    Ps Über Deutschland hat er vor einigen Jahren mal ein Video gemacht: Deutschland wird das erste moderne westliche Land sein das kollabiert.

  8. Meldung von heute: Ein Patient in NRW in kritischem Zustand, muss also schon längere Zeit das Virus verteilt haben (Inkubationszeit bis zu 4 Wochen).. Jetzt wird sich zeigen ob wir wirklich so gut vorbereitet sind wie Herr Spahn meint.

  9. Der Corona-Virus liebt disziplinarme Gesellschaften mit einem Hang zu Debatten in großem häufig wechselnden Personenkreis.

  10. Die Bundesregierung ist „gut aufgestellt“ zum Schutz der Bundesregierung! Für den Rest gilt, „nun ist er halt da der Virus….mir doch egal“.

  11. Coronavirus Sofortmaßnahme der Bundesregierung: Flughafen BER wurde geschlossen

  12. Es ist ja nicht so, dass es keine Warnungen gegeben hätte:
    Man google einfach nach der Drucksache 17/12051 des Deutschen Bundestages vom 03.01.2013:
    (http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712051.pdf)
    Der Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012 enthält eine Risikoanalyse „Pandemie durch Virus Modi-SARS“, in welchem ein außergewöhnliches Seuchengeschehen (Pandemie) basierend auf der Verbreitung eines neuartigen Erregers (z.B. SARS-CoV oder H5N1) vom RKI im Auftrag der Regierung für die Bundesrepublik als „vereinfachtes Modell“ simuliert wurde.
    Der darin prognostizierte Verlauf (3 Wellen mit unvorstellbaren Opferzahlen bis zur Verfügbarkeit eines Impfstoffes) unterstellt den frühzeitigen Einsatz sog. „antiepidemischer Maßnahmen“ (Isolierung der Patienten, Quarantäne für Kontaktpersonen, Schulschließungen, Absage von Großveranstaltungen, etc.) zur Verlangsamung der Ausbreitung.
    Ob der Ausbruch des Corona-Virus SARS-CoV2 in dieses Schema passt, mögen Experten bzw. jeder für sich selbst entscheiden.
    Allerdings hätte man die Zeit nach Bekanntwerden der epidemischen Ausbreitung in Hubei als EU-Kommission oder als Bundesgesundheitsminister besser nutzen können, als mit Gedankenspielen wie „New Green Deal“ oder den Parteivorsitz der CDU. Rosenmontags-Umzüge hätte es bei dieser Gefährdungslage in Deutschland auch nicht gebraucht – man denke nur an die Absage 1990 wegen des Irak-Krieges.
    Oder um es mit den Worten eines kranken Teenagers zu formulieren:
    „How dare you !“

  13. So traurig das ist: da müssen wir durch. Gebiete abriegeln, klar, ich wohne seit zehn Jahren hier in einer Kleinstadt und kenne dutzende von Feldwegen, die rausführen. Wenn man das abriegeln wollte bräuchte man tausende von -ja, was?
    Polizei, Bundeswehr, schwarze Sheriffs? Und wofür? Für eine Krankheit, die für den ganz überwiegenden Teil der Befallenen vielleicht einem leichten Schnupfen ähnelt? Da die Krankheit auch ohne Symptome ansteckend ist dürften in D zigtausende infiziert sein, die täglich zigtausend weitere anstecken. Wir sollten unsere Krankenhäuser verstärken, damit die wenigen ernsthaft Erkrankten gut
    behandet werden können. Alles andere ist nutzlose Verschwendung teurer Resourcen – doch gerade darin ist Europa Spitze.

  14. Ich gehe davon aus, dass unsere Regierung mit der Corona-Krise ebenso „erfolgreich und professionell“ umgehen wird, wie mit der Migrationskrise 2015. Es sind ja auch noch diesselben „Mgmt.-Profis und Macher“ am Ruder. Das heisst dann de facto Nichtstun und Grenzen offen lassen, in Talkshows für eine Europäische Lösung plädieren, derweil alle Kritiker als Nazis beschimpfen und wenn das Desaster da ist, andere EU-Länder die frühzeitiger bessere Vorkehrungen getroffen haben unter dem Hinweis auf Solidarität und Europäische Werte zur Aufnahme von Kranken aus Deutschland zwingen.

    • War ja klar, wieder nur Haß und Hetze von den rechten Internet-trollen, die angeblich schon seit 4 Wochen wissen, was unsere Politprofis gerade total überrascht.

  15. Unserem Volk wünsche ich alles Gute, selbst wenn es mehrheitlich Hyperkompetenzgenies wählt.

    Falls es die Genies in ihrer alternativlosen Weisheit schaffen, aus einer schlimmen Lage elanvoll in eine Katastrophe zu steuern, müssen wir mit ungefähr 750.000 Toten rechnen, plusminus einige hunderttausend nach unten und eine unbestimmte Zahl nach oben.

    Vielleicht geht man dann mit himmelsschreiender Dummheit, Heuchelei und kaum anders als durch böse Absicht zu erklärenden Verantwortungslosigkeit etwas strenger um als bisher. Jedoch, es braucht sehr viel, bis der deutsche Michel mal die Augen aufmacht. Vielleicht reicht da eine fahrlässig behandelte Seuche nicht aus.

    • Bei der großen Pest im Mittelalter und der spanischen Grippe war die zweite Welle die todlichste.

      Also im Winter 20/21 wird’s dann richtig lustig, mit Mutation und Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung …

  16. Auch ich kenne Menschen aus Norditalien: was mir berichtet wurde: der ansonsten überfüllte Bus war bis auf einen Fahrgast leer und das Amt in Padua ebenfalls nahezu leer, für die Menschen wirkt dies gespenstisch, sie haben Angst

    • Aber die Menschen machen dort genau das Richtige! Und bei uns?

      • Ich preppe seit September 2015. Es ist für mich keine Frage des ob, sondern des wann.

  17. Jetzt verstehe ich endlich warum ein Graben um den Reichstag gezogen wird, der soll uns vor dem Virus schützen. Da soll nochmal einer sagen wir würden uns nicht vorbereiten.

  18. Hauptsache Panik verbreiten und dann seine Spielchen darauf betreiben. Funktioniert immer, vor allem bei Leuten die keine wirklichen Probleme haben. Selbst wenn der Virus gefährlicher ist als Anfangs vermutet zeigen die bisherigen Zahlen keineswegs eine Katastrophe an.

    Dazu mal ein paar Vergleiche: Vor exakt 100 Jahren tobte die spanische Grippe rund um den Erdball. Und das ganz ohne Flugzeuge und Massentourismus. Sie hat wahrscheinlich etwa 50 Millionen Todesopfer in knapp drei Jahren gefordert. Bezogen auf die heutige Weltbevölkerung wären das mehr als 200 Millionen.
    Die Pestepidemien des Mittelalters haben in den betroffenen Gebieten (und die waren z.T. riesig) gerne mal ein Drittel bis die Hälfte der Bevölkerung hinweggerafft. Und das teilweise in nur drei Monaten.
    In Mittel- und Südamerika sind von 2000 bis 2018 etwa 2 Millionen Menschen Gewalttaten zum Opfer gefallen. Das wäre durchaus mal ein Grund für etwas Panik.

    Also mal die Kirche im Dorf lassen. Denn häufig verursachen rabiate und vor allem auf die Schlagzeilenträchtigkeit hin „optimierte“ Maßnahmen deutlich mehr Schaden als der Virus selbst.

    • Umgekehrt funktioniert auch.
      Völlig unverantwortlich handeln und Menschenleben für einen Dreck erachten (wie das US Militär 1918) und dann genauso viele Tote durch die Grippe bekommen wie gefallene Soldaten.

  19. Österreich hat den Bahnverkehr nach Italien wegen Coronavirus-Verdacht kurzzeitig gestoppt, weil zwei deutsche Passagiere mit Fieber und Husten auffielen.
    Wer in der Bundesrepublik über solche Maßnahmen entscheidet, ist völlig unklar.
    In Deutschland lief der Bahnverkehr am Montag wie geplant weiter.
    Derzeit gibt es keine Einschränkungen im Bahnverkehr von und nach Italien, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn.
    Die Bahn stehe zur Bewertung der Entwicklungen in ständigem Austausch mit den relevanten Gesundheitsorganisationen und -behörden.
    Die Entscheidung über Maßnahmen zur Eindämmung des Virus obliege den Behörden, sagte ein DB-Sprecher.
    Stellt sich nur die Frage, welche Behörde würde eigentlich entscheiden, ob der Zugverkehr eingestellt wird oder andere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus notwendig sind?
    Während in Österreich das Innenministerium entschieden hat, verweist man beim deutschen Bundesinnenministerium auf die Kollegen des Verkehrsministeriums, die Verweisen wieder auf das Gesundheitsministerium.und der Herr Gesundheitsminister Spahn verweist und verlässt sich auf die EU.
    Zum wiederholten mal ist der deutsche Staat nicht in der Lage seine Bürger durch Grenzschließungen vor großer, teils tödlicher Gefahr zu beschützen.

  20. Was ich hier jetzt kommentiere, sage ich als erfahrener Krankenpfleger und Pflegedienstleiter:
    Was in Italien gerade zu sehen ist, darauf werden wir uns hierzulande auch vorbereiten müssen. Die Kliniken sind in einem katastrophalen Zustand. Ärztemangel, Pflegemangel, Hygienemängel.
    Die laufen normal schon alle auf dem Zahnfleisch und kommen kaum mit der Arbeit durch.
    Es gibt auch kaum Handlungsrichtlinien, die sind nicht vorbereitet.
    Ganz ehrlich und menschlich?
    Ich möchte diesen sogenannten „Bundes Spahn“ am liebsten schütteln, bis er endlich begreift.
    Aus seinem Munde hört bzw. liest sich das alles ja sehr harmlos. Das ist es aber nicht. Und SOWAS passiert, wenn ein Banker das Gesundheitsministerium leitet. Im einfachsten Fall weiß er es nicht besser. Aber das ist keine Entschuldigung.
    Das sind alles Dinge, die jetzt passieren werden, da wurde lange genug vor gewarnt. Aber allein schon die Kliniken mussten ja ausgedünnt werden immer mehr. Dazu eine Menge wenig qualifiziertes Personal. Wenn ich mir den Zustand allein der örtlichen Kliniken im Bereich Herne/Bochum anschaue, möchte ich bittere Tränen weinen.

    Und was am meisten verzweifeln lässt? Die Medien spielen dieses Spiel der Nichtinformation treuherzig mit. Entweder wird gar nicht berichtet, oder nur lauwarmes Wischiwaschi. Es müssten eigentlich längst schon Epidemievorbereitungen getroffen werden. Aber wenig davon zu sehen weit und breit.

    • Ihr Beitrag spricht auch dafür, dass egal in welchem Alter man ist, solange kein Impfstoff in Reichweite weniger Wochen in Sicht ist, es in jedem Fall besser ist, einer der ersten Infizierten zu sein.

    • Weil sie es nicht besser wissen, hoffen und ja niemanden in Panik versetzen wollen. Ich finde das Beschwichtigen unmöglich: Heutemorgen im Radio (ein Sender für junges Klientel): „…das Virus ist nicht mehr als eine normale Grippe und verläuft häufig unauffällig…bis jetzt sind nur Menschen mit Vorerkrankungen oder alte Menschen verstorben…“
      Da brauchen wir uns nicht wundern, dass die Bevölkerung das nicht so ernst nicht, wie bspw. der Chef des „Max-Planck-Instituts“im TV vorgestern. Allein sein Gesicht sprach Bände, wobei er auch nicht an die Möglichkeit des regionalen Abriegelns wie in China glaube.

    • Ihre Sorgen sind sicher allzu berechtigt.
      Allerdings, auch wenn es auf diesem Medium nicht so gerne gelesen wird, sei die Frage erlaubt, welcher Ideologie wir diesen Zustand des Gesundheitssystems verdanken? Kleine Hilfe, diesmal waren es nicht die Linken.

    • Nun, so schnell überschlagen sich die Ereignisse…
      In Göttingen, Erkelenz und Heinsberg wurden aktuell neue Fälle von Corona Infektionen gemeldet. Schulen und Kindergärten im Heinsberger Raum bleiben geschlossen. Ein 47-jähriger Mann aus Heinsberg liegt aktuell intensiv, besteht Lebensgefahr.
      Die Medien wie immer unbesorgt und heiter. Sie spielen das runter. Die Düsseldorfer Uniklinik wird wohl Schwerpunktkrankenhaus hier in der Region. Die haben ne eigene Infektiologie und sind wohl recht gut aufgestellt.

      Tipp von mir…
      Schaut beizeiten mal, dass dringend notwendigen Medikamente im Haus sind. Könnte sonst eng werden. Sich rechtzeitig Mundschutz und Händedesinfektionsspray zu besorgen, schadet sicher auch nicht. Und nein, es schadet auch nicht, einen vernünftigen Vorrat an Lebensmitteln anzulegen.

    • Es werden vor allem alte Weiße sterben in den vergreisenden europäischen Ländern, der feuchte Traum jedes linken Politikers.

  21. Die nächsten Wochen werden erweisen, ob wir es in Sachen Corona-Virus mit dem „schwarzen Schwan“ zu tun hat, wie er von Markus Krall in anderem Zusammenhang gesehen wurde und den niemand so auf der Agenda hatte.
    Globales Phänomen mit möglichen globale Auswirkungen auf die Weltökonomie, man denke nur z.B an kommende massiv gestörte Lieferketten, die sich jetzt schon andeuten u.s.w. Sollte man jetzt noch Produkte Z.B aus der Lombardei kaufen von China ganz zu schweigen. Der Virus ist immerhin auf Oberflächen ziemlich lange überlebensfähig.

  22. Kleine Meldung von einem Betroffenen….die Nachbarn meiner Mutter sind Italiener und kommen aus der betroffenen Gegend aus der Naehe von Mailand…ihr Sohn lebt und arbeitet noch dort…natuerlich ist man im taeglichen telefonischen Kontakt….Letzte Meldung des Sohnes….alles ist abgesperrt…die Polizei steht mit Maschinenpistolen auf der Strasse und laesst niemanden rein oder raus….schlimm ist aber…das Essen geht den Bewohnern aus….alle Laeden sind zu bzw. leer gekauft….Nachschub darf nicht rein….es ist auch keiner da der ihn liefern wuerde….noch hungert man nicht richtig…aber einige kratzen schon die Reste zusammen….die Polizei zuckt mit den Schultern und weisst alle die zum Einkaufen raus wollen, zurueck….sowas wird natuerlich…auch nicht in den italienischen Medien….kolportiert.

    • Danke für die Info. So langsam sollte auch der extremste Relativierer und Verhamloser einsehen, dass er für sich & seine Familie (die Haustiere nicht vergessen!) Vorräte für mindestens vier Wochen einlagern sollte. Noch ist alle im Überfluss vorhanden, noch sind alle Geschäfte geöffnet. Was in ein paar Tagen/Wochen sein wird, weiß man nicht, aber es kann richtig böse werden. Und wer jetzt sagt: „Das kann hier nicht passieren“, möge bedenken, dass unsere ital. Nachbarn das vor einer Woche wohl auch gesagt haben. Ignoranz wird einen jedenfalls nicht satt machen.

    • Hätte man noch vor zwei Monaten, an Weihnachten, sich vorstellen können, so etwas zu lesen?

  23. Deutschland liegt mitten in Europa, 9 Nachbarn, mehrere internationale Flughäfen, Hauptbahnhöfe und Häfen, Großstädte und Ballungsräume.
    Täglich 100.000 sende Einreisen und Übernachtung.
    82 Mio Menschen auf engsten Raum.
    Deutschland ist sicher, wid versichert.
    Aber sicher, ganz bestimmt, man muss nur dran glauben.
    Wenn ich mir vorstelle wie dieses hysterische, ängstliche und paronide Land eine Pandemie durchlebt, mit unselbständigen und besonders besorgten Bürgern, medial aufgearbeitet fürden politischen Missbrauch, na dann reise ich lieber rechtzeitig aus.

    • „Deutschland liegt mitten in Europa, 9 Nachbarn, mehrere internationale Flughäfen, Hauptbahnhöfe und Häfen, Großstädte und Ballungsräume.“

      Und die Grenzen werden auf keinen Fall dicht gemacht. Weil Freizügigkeit für alle ja das Wichtigste und ein Menschenrecht ist.

      Ich bin mal gespannt, wann die ersten Nummernschilder von Autos von außerhalb in Großstädten geklaut werden. Man kann sich an ein paar Fingern abzählen, dass sollte es dicke kommen, das falsche Nummernschild keine Eintrittskarte für den Mann oder die Frau von Welt sein wird.

    • Deutschland ist sicherlich ebenso sicher wie seine Grenzen – nur Mut!

  24. Hohe Kontagiosität, relativ geringe Virulenz. Offensichtlich ein großer Anteil klinisch inapparenter Verläufe. Wie eine mittelschwere Influenzapandemie.
    Das einhegen zu wollen, geht nicht und vergrößert nur die Hysterie.
    Naturgemäß wird früher oder später mal wieder eine Seuche relevante Bevölkerungszahlen dahin raffen. Diese ist es nicht.

    • Sie vergessen, dass bisher noch alle Patienten mit Medikamenten behandelt werden konnten.

      • Medikamente die aus China kommen und von denen die Regierung es nie für nötig hielt Notvorräte anzulegen.

      • Alle DEUTSCHEN Patienten, sie vergessen die Toten weltweit, darunter auch Ärzte und Pflegepersonal im „besten“ Alter. In China sind es knapp 80000 sicher infizierte und knapp 3000 Tote, rechnen sie mal durch, und das trotz Abriegelung und Polizeistaat.

    • Die Mortalität bei einer normalen Influenza Epidemie liegt bei etwa 0,1%. Beim Corona-Virus etwa bei 0,5-1,5%, das ist eine Steigerungsrate von 500-1500%. Noch nicht wirklichgefährlich für Betroffene, was die Überlebenschance angeht aber auch nicht mit einer normalen säsonalen Grippe vergleichbar.Quarantäne maßnahmen , wie sie jetzt ablaufen sind zumindst bei älteren Influenza Epidemie bisher nicht so eingeleitet worden..

      • Man weiß doch gar nicht wie viele tatsächlich erkrankt waren/sind, ohne dass es überhaupt bei denen großartig ausgebrochen ist, von daher sind Sterblichkeitsraten mit Vorsicht zu genießen.
        Natürlich sollte man aufpassen und Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, Menschenmassen nicht unbedingt suchen, Abstand halten, desinfizieren, aber es wird vielfach so getan, als würden 50% der Bevölkerung gleichzeitig betroffen sein und davon dann noch 50% sicher sterben. Klar, als Angehöriger einer Risikogruppe muss man natürlich zusätzlich aufpassen und da fehlt es definitiv an einer vernünftigen Informationspolitik wobei der Grad zwischen Informieren und Panikmache auch an der Rezeption der Adressaten hängt. Erschreckend ist in meinen Augen vielmehr wie rigoros in Italien Gebiete abgeriegelt werden. Aber Hauptsache bei Migrationswellen ist das nicht möglich, damit die Wirtschaft nicht leidet. Alles Heuchler.

    • Äh ja, relativ geringe Virulenz? Genau deshalb haben die Chinesen und Italiener ja auch weiträumig Gebiete gesperrt. Unter Quarantäne gestellt. Natürlich nur wegen der relativ geringe Virulenz. Die haben ganz einfach keine Ahnung.

  25. Was macht eigentlich unser Gesundheitsminister? In unserem Land mangelt es an Tatkraft, das wurde 2015 offenbar und das wird auch heute wieder deutlich. Wie ist dies möglich? Weil die Medien hinter der Regierung stehen, egal wie oft sie versagt.

    • Sie fragen was unser Gesundheitsminister macht? Vielleicht wird er gerade von der Merkel als Pudel Gassi geführt, und zwar zur CDU Vorsitzenden Kür.

  26. Es gibt im Augenblick wichtigere Themen: Wer wird CDU Chef und Kandidat.
    Karnevalprobleme und Virus stören da nur. Bildung ebenfalls sekundär.
    Es lebe die Demokratie.
    Es ist zum Verzweifeln..
    Ein Gruß aus Thüringen

  27. Mache mit keine Gedanken – da Herr Spahn ja alles im Griff hat 🙂
    Denke nur der verwechselt dies mit dem Bier gleichen Namens und sieht dies deshalb so locker ?
    Da kommt de facto etwas auf uns zu, was vielleicht nicht so erwartet wird ?
    Aber man will ja die Bevölkerung nicht verunsichern, obwohl die Kreise enger werden ?
    An was muss ich nur denken ? Kann gar nicht sein, da die Regierung immer recht hatte und absolut autark und suverän agierte – weshalb ich mir keine Gedanken machen brauch !
    Werde wieder ÖR schauen, da bin ich zumindest mental beruhigt und es darf ja nicht sein, was sein kann.
    Ist der Virus eigentlich „rechts“ ? Nee – der ist somit links und kommunistisch, da der sich um die Belange der Bürgerschaft und dies gleichgeschaltet kümmert ? Dies auch da man dies als Gefahr recht relaxt (noh) sieht, was die Vermutung für Dummys zumindest bestätigt.
    Zynismus aus !

    • Sie haben aber Gottvertrauen. Meine Güte!
      Ein Banker! mit Politikstudium! Sehr vertrauenserweckend in Pandemie-Dingen.
      Die Geisteswissenschaftler, die meinen alles zu können sind unser Untergang.
      Und fast alle Parteien haben nur solche Flachzangen.

      • Da hätte man Frau von der Leyen mal gebrauchen können, jetzt ist sie leider weg….

      • 1 Billion für den Green Deal, aber kein Geld in 4 Wochen Vorlaufzeit Atemmasken für das Pack zu produzieren.

        Uschi hat da glaube ich andere Prioritäten …

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