Der Asienkorrespondent der französischen Tageszeitung Figaro, Sébastien Falletti, widmet sich der aggressiven Medien-Offensive, die von China in europäischen, afrikanischen und südamerikanischen Redaktionsbüros seit einigen Monaten in Angriff genommen wird. Das Propaganda-Sprachrohr von Präsident Xi Jinping, der CCTV (China Central Television), ist ausschließlich gegenüber der Regierung und der Kommunistischen Partei Chinas verantwortlich.
Eigenes Büro
Nach Informationen des Figaro werde die China Media Group (CMG) ein „imposantes Büro“ in Brüssel eröffnen, um mit im Westen angeworbenen Journalisten das bereits bestehende Aufgebot von Korrespondenten der offiziellen Presse der Volksrepublik, die in der Hauptstadt der EU bereits niedergelassen sind, zu vervollständigen. Der Standort in Brüssel werde dann „einen Apparat von acht Büros, vor allem in Nairobi, London, Sao Paulo und Moskau im Rahmen einer Großoffensive der CMG verstärken, die im vergangenen Dezember 264 neue Stellen ausgeschrieben hat, von denen laut Stellenanzeige 82 speziell der ‚internationalen Propaganda‘ gewidmet sind“. Gesucht werden Bewerber, die ganz bestimmte Kriterien erfüllten und „dem Ruhm des wieder auferstandenen Giganten“ dienen, wie Falletti bemerkt. So würden, wie eine interne Quelle betont, „erfahrene Journalisten gebraucht, die mit Westlern aus allen Milieus Verbindungen knüpfen können, damit sie China loben“.
Propaganda ausbauen
Bei seiner Machtübernahme habe Xi Jinping 2013 verfügt: „Wir müssen ein externes Propaganda-Leitmedium aufbauen mit einem starken internationalen Einfluss. Wir müssen neue Ideen und Formulierungen entwickeln, um die chinesische Geschichte gut zu erzählen“. Was, so urteilt Falletti, ein Euphemismus sei, der „auf den absoluten Gehorsam gegenüber der marxistisch-leninistischen Schulung hinweist, mit der die ideologische Kontrolle über die Gesellschaft wiedergewonnen werden soll“. 2016 habe der „rote Prinz“ Xi Jinping bei einem Besuch des Fernsehsenders CCTV ausdrücklich hervorgehoben, dass die Staatsmedien „die Partei lieben, beschützen und sich eng an ihr ausrichten“ müssten.
Schlechtes Image
Die Entschlossenheit, mit der die Propagandaschlacht im Ausland für eine positive Darstellung Chinas gewonnen werden soll, stütze sich auf enorme zur Verfügung stehende finanzielle Mittel – diese „werden auf 10 Milliarden $ jährlich von David Shambaugh, Professor an der George Washington University, beziffert“. Es sei ein „Werk der Unterminierung“, das an allen Fronten – in den Medien, den sozialen Netzwerken und der Werbung – mit dem Ziel betrieben werde, globalen Einfluss zu erlangen. Weltweit betreibe die offizielle chinesische Presseagentur Xinhua 230 Büros, das seien etwa 40 % mehr als noch im Jahr 2017. Sie verbreite ihre Artikel, die „durch die Zensur gesiebt wurden, wobei als störend empfundene Informationen weggelassen werden, in elf Sprachen“.
Während der Pandemie habe sich das Image Chinas – Umfragen des Pew Research Center vom Oktober zufolge – in 14 Industriestaaten stark verschlechtert, schreibt Falletti. Das Vereinigte Königreich habe sogar soeben die Sendelizenz des CCTV mit dem Argument entzogen, dass dieser Kanal „von der Kommunistischen Partei Chinas kontrolliert“ werde.
Dieser Beitrag erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.
Es könnte und NUR bei uns besser werden,
wenn man von seinem „hohen, arroganten und damit gänzlich faschen Ross“ heruntersteigen würde!!! – Womit nicht zu rechnen ist. –
Zumindest nicht bevor der Saftladen hier gänzlich unter dieser Diktatur von äusserst mittelmässigen Figuren zusammengebrochen ist. –
Was wir hier längst haben ist das was klassisch Gebildete (wo gibts die noch?) einmal Ochlokratie (Pöbelherrschaft) nennen: Der Pöbel (der Ungebildeten den man sich systematisch heran „zog“) wählt aus seine Reihen die „Mittelmässigsten“ um ihn zu regieren. –
Dort herrscht – formal und nominal – zwar eindeutig der Marxismus (eine seiner Varianten). Aber im Grunde herrscht zunemend eine „noch milde“ (und vor allem KLUGE) Form von nationalem Chauvinismus. –
Der – siehe die neue Kinder-Politik – nicht nur auf ökonomische Qualität setzt, sondern jetzt sogar wieder auf „Masse“. (Während in Indien ein halbherziger halb-demokratischer Weg gesucht wird.) –
Ob China – wie im Mittelalter schon mal freiwillig geschehen –
sich wieder von der Weltbühne verabschieden wird???
Keine Ahnung. Ich sehe keine Anzeichen dafür.
Wer den Wettbewerb USA-China gewinnen wird?
Der „Dekadente“ oder der „hungrige Neu-Aufbrecher???
Keine Frage!!!
Deutschland, bzw. ein „wirkliches“ Europa
hatten zu Beginn des Jahrtausends ihre Chance.
Sie wurde so kleinkarriert wie GRÜNDLICHST versemmelt!
Am „Kindertisch der neuen Seidenstraße“ dürfen wir noch zuschauen.
Warum M. so „milde“ gegenüber China ist?
Ich schreibe es ihrer Sozialisierung/Ausbildung in Elternhaus und DDR zu.
Einfach so dicht gemacht, der Propagandafunk in London. Was alles so geht, und so schnell , wenn man nicht in Brüssel um Erlaubnis betteln braucht…..muß doch Spaß machen, sein eigner Herr zu sein. Und seine eigne Frau auch.
Chinas 10 Milliarden sind doch nichts gegen unsere 1 Milliarde alleine gegen Rechts. Oder die 8,5 Milliarden jährlich für den GEZ-Funk. Von sonstigen Geldern für Propaganda ganz zu schweigen. Ich denke, die BRD alleine gibt mehr Geld für Propaganda aus als China.
Wäre ich China würde ich vor allem Mainstream-Journalisten im Westen umgarnen. Mit Geld, Preisen und Lob. Sie sind nicht die schlausten und geil auf Geld und Nähe zur Macht. Die kann man leicht kriegen.
….und das ganze Repertoire an haltungsgerechten Formulierungen haben sie auch drauf. Instinktiv und intuitiv angeeignet, learning by doing. Funktioniert nur mit gesundem Untertanengeist bei Abwesenheit von Rückgrat.
Sie meinen fraglos dienigen „Artikel-Schreiber“,
die belieben sich Journalisten zu nennen!!!
In Deutschland werden sie sehr schnell fündig werden.
Die Grundhaltung von mindestens 75% der Journalisten ist derart, dass keine großen Schulungsmaßnahmen nötig sein werden.
Von der herbeigesehnten Klimadiktatur zum sozialistischen Original ist es nur ein kleiner Schritt.
Hier geht’s um US Interessen vs Chinesische Interessen. Und wenn bspw die USA behaupten, China hatte bzgl Covid gelogen, daher konnte der Westen erst spät reagieren, und China behauptet dass dies nicht stimmt, lügen offensichtlich die USA, denn Ende Januar 2019 war bekannt was Sache ist, und der Westen hat bis März/April nichts gemacht.
Da scheint es fast, als ob China sich berechtigterweise gehen US lügen wehrt. Das nennt sich aber nicht Propaganda, sondern Richtigstellung.
Bei uns wird immer verbreitet, Russland sei für Internetattacken verantwortlich. Ich glaube, dass diese eher aus China kommen. Die sind besser in der IT und haben im Zweifel die „Hardware“ zur Unterstützung.
Von China lernen, heißt für unsere classe politique, Machtaneignung und Machterhalt lernen. Die lobenden Äußerungen der demokratischen!! Kanzlerin zu Chinas Bewältigung der Corona-Krise, machen fassungslos. Entlarven sie doch den undemokratischen, despotistischen Geist derer, die ihr Volk zu entmündigen versuchen, weil sie es in Wahrheit verachten. „ Chinaüberzeugte Experten“ erledigen als „Beauftragte der Politik“ längst die notwendige Gehirnwäsche, um den deutschen Untertan endgültig von Elend und Jämmerlichkeit der freiheitlichen Demokratie zu überzeugen. Die Demokratiemüdigkeit, die Demokratieüberforderung hier zu Lande lassen Schlimmes befürchten.
Lumpige 10 Milliarden $? Da kommen die aber gegen die, allein in DL 8,6 Milliarden € nicht an. Aber vielleicht wollen die Chinesen unsere Propaganda ein wenig abkupfern für Gutes haben die immer ein Händchen. Jetzt bekommt unsere Propaganda einen Zweifrontenkrieg gegen Russland und China, das wird interessant.
Und da westliche „Journalisten“ überwiegend links wählen, werden sie begeistert die Propaganda Chinas verbreiten. Und reichlich Geld bekommen sie dafür auch noch ..
Im Grunde eine überflüssige Investition. Sofern man unter „Chinaisierung“ Gleichschaltung und Anpassung versteht, ist das doch zu mindestens 80% bereits gelungen.
Vermutlich ist das ein Propagandacoup Chinas – der Westen, besonders in Deutschland Wähler der Union und der „Grünen“, soll gar nicht bemerken, daß er längst „chinaisiert“ ist.
Ein so riesiger Unterschied zu unserer Propaganda-Maschinerie ÖRF besteht nicht. Sicherlich nicht ganz so radikal, aber dennoch mit dem gleichen Auftrag. Die Politik aus Berlin und Brüssel möglichst schön „reden und schreiben“ und alle die eine andere Meinung vertreten bis zur Auslöschung diffamieren. Und in Deutschland kostet das 8 Milliarden jährlich, GEZ-Gebühren!
seit Jahrzehnten habe ich geschäftlich mit China, mit Chinesen zu tun. Ich habe noch die Bilder der wenigen Chinesen, die in den Westen durften, vor Augen. In mausgrauen Einheitsanzügen traten sie bescheiden auf, hatten Dolmetscher dabei und verhandeln war ein Geben & Nehmen. Sehr schnell kamen dann Verhandler aus China in teuren Maßanzügen, die alle Vertrags- und Lieferbedingungen diktieren wollten und meine jungen Kollegen, in Harmonie und „win/win“ trainiert, gerieten fast ins Hintertreffen, da sie unfähig sind, knallharte Worte wie „Nein“ „auf keinen Fall“ u.ä. zu verwenden. Immer öfter war ich alleine in den Verhandlungsrunden und stoppte aufgrund rechtlicher Vorgaben in Deutschland.
Als US Präsident Trump gegen Huawei sehr laut auftrat, wurden die Chinesen hier etwas leiser. Jetzt, nach Ausbruch der Pandemie sind die Anzüge geblieben, die Verhandlungen seitens der Chinesen wieder zurückhaltender, bescheidener.
Die Chinesen sind anpassungsfähig, wie die Islamisten anfangs auch waren, die Deutschen sind in ihrer Naivität unfähig.
Alle machen Propaganda. Also was soll´s? Ob China wirklich so böse ist, wie in den deutschen Medien dargestellt, kann ich nicht beurteilen, da ich auch auf deutsche Medien nicht vertrauen kann.
China ist ein kommunistische Diktatur, schlimmer als die Sowjetunion vor ihrer Auflösung war.
Ich denke, man kann sie durchaus mit der stalinistischen UDSSR vergleichen, nur eben weiter fortgeschritten und nicht so offensichtlich Menschen verachtend.
Wollen Sie das chinesische Modell in Europa?
Es gibt kein chinesisches Modell in Europa. Es handelt sich um ein grünes Modell. Benennen Sie doch die Dinge, wie sie sind, anstatt nach ausländischen Bösewichtern zu suchen.
Stalin hat 20 Millionen Leute umbringen lassen (auch wenn in deutschen Medien seit ein paar Jahren starke Bemühungen um Relativierung seiner Verbrechen und der Opferzahlen zu beobachten sind). Da kann das heutige China glaub nicht ganz mithalten.
Bei den Uiguren handelt es sich um Muslime, die einen islamischen Staat auf chinesischem Boden errichten wollen und sich dazu auch terroristischer Mittel bedienen. Dagegen greift die Regierung völlig zu recht konsequent durch.
Bei den Rebellen in Hong Kong handelt es sich um die chinesische Version europäischer Chaoten vom Schlage Antifa & Co. Auch hier handelt China absolut richtig.
Können Chinesen das Mißtrauen gegenüber ihren Medien ungestraft äußern? Hier ist es Ihnen immerhin noch möglich.
Wenn das alles ist, was wir den Chinesen noch voraus haben….
Natürlich betreibt China, wie alle Staaten, die sich das leisten können, Image Pflege. So bekannt, so normal. Nachrichtenwert des Artikels also gleich 0.
Allerdings zeigt der Artikel, das diese Image Pflege funktioniert. Nur weil Gold und Rot zufällig perfekt in die traditionelle chinesischen Farbenlehre passen, ist das Land noch lange nicht „marxistisch“. Das war es nie, ist es heute nicht und wird es auch nie sein.
P.S.: Sollten die Mittel für derartige Aktivitäten allerdings tatsächlich bei lediglich 10 Mrd. liegen, ist das eher enttäuschend. Von jemandem der den durchaus vielversprechenden Versuch startet die einzige Supermacht in ihre Schranken zu weisen hätte ich eigentlich mehr erwartet. Oder zeigt das eher, das China den „Westen“ schon gar nicht mehr als ernst zu nehmenden Gegner sieht? Verständlich wäre das.
Da werden sich schon genügend willfährige käufliche Schreiberlinge finden lassen. Denn die EU sieht sich ja eher durch Putins Einflussnahne bedroht, als durch die Propaganda aus Peking. Dann noch ein paar hundert Lobbyisten nach Brüsel, die die Unternehmen chinafreundlich einstimmen.Und schon wird nicht mehr über Menschenrechte oder andere unschöne Dinge geredet werden. Gerade Deutschland ist doch wirtschaftlich längst abhängig von China und duldet seit Jahren: Aufkauf von deutschem Hightech, staatliche Kontrolle unserer Unternehmen in China, unfaire Handelsbeziehungen, Copyright und Patentverstösse u.s.w Trump hatte dies erkannt und bemängelt. Aber der war ja böse.
Da bekommen ja die links-grünen Propaganda-Organe wie Spiegel und FAZ ernsthafte Konkurrenz.
Um diese Arbeitsplätze werden sich die deutschen Journalistendarsteller prügeln……
Wundert mich nicht im Geringsten. Die Naivität, die der Westen (bis auf Trump) in dieser Frage an den Tag gelegt hat, nimmt einen die Luft.
Die meisten europäischen Rundfunkanstalten haben übrigens in den vergangenen 10, 15 Jahren mit Verweis auf das Internet ihren Auslandsrundfunk auf Kurzwelle eingestellt. China hat diese Lücke mit massiver Sendeleistung gefüllt und kein Mensch in D — außer ein paar technisch versierte ‚Nerds‘ — nimmt auch nur Notiz davon.
Das ist dann der Seidenstraße zweiter Teil……….
Während bei uns über Klima, Corona, BLM u.a. gejammert und politisiert wird, machen die Chinesen Nägel mit Köpfen.
Braucht man sich da noch zu wundern, dass der Westen und insbesondere das „so vorbildliche“ D abschmiert und die Chinesen die wertvollen wirtschaftlichen Brosamen einsammeln?
Journalisten und Sender als Propaganda-Sprachrohr? Doch nicht bei uns 😉
+++++++ super, danke!
Stasi und KGB finanzierten seinerzeit die „Friedensbewegung“ und andere. Die Frage ist, wer macht das heute, und die Antwort für mich ist nicht Putin.
Sondern?