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Illusionen in der Demokratie

Dann wählt mal schön!

15.02.2025

| Lesedauer: 2 Minuten
Wahlen versprechen Wandel, doch am Ende bleibt alles beim Alten – oder wird noch schlimmer. Während Deutschland weiter absteigt, dreht sich die Politik im Kreis, unfähig, die eigenen Fehler zu korrigieren.

Wahlen sind optimistische Rituale. Der Bürger huldigt dem Glauben, mit seiner Stimme die Dinge ändern zu können. Wahlen gehorchen der großen Illusion, dass Wandel möglich durch Abstimmung sei. Ohne diese Illusion kann Demokratie nicht funktionieren. Falls sie überhaupt funktioniert. Das ist das Paradox, mit dem wir leben müssen.

I.

Wenn schon kein Wandel, dann doch wenigstens ein Wechsel! Schön wär’s. Wenn am kommenden Sonntag gewählt ist, wird mindestens eine der Parteien, die das Land denkbar schlecht regiert haben, wieder mitregieren. Abgesehen davon, dass die wahrscheinlichen Wahlgewinner, die Unionsparteien, nicht gerade unschuldig sind am Zustand dieses Landes. Aber das muss nicht zwingend bedeuten, dass es weitergeht wie bisher. Dafür sorgt schon das Trumpeltier im Porzellanladen, ob es uns gefällt oder nicht. Auch der objektive Druck der Probleme bewirkt mehr als die Wahlen. Ob Rot oder Grün: Selbst die werden nicht weitermachen können wie bisher.

II.

Was nun? Szenario 1: Ein Mitte-Links-Bündnis unter Merz kommt zustande, mit Luschen wie Lauterbach und Esken oder Habeck und Bärbock im Kabinett. Mit solchen Leuten darf Merz sich herumschlagen. Sein Kabinett scheitert an den Herausforderungen in zwei oder drei Jahren. Dann kommt es zu vorgezogenen Neuwahlen und davor schon zum Austausch des Führungspersonals. Eine weitere Illusion: Wer soll es denn machen? Es fehlt an qualifiziertem Nachwuchs in allen Parteien. Die von der Funktionärskaste deformierte Parteiendemokratie bringt nichts Besseres zustande. Viele Wähler hoffen auf österreichische Verhältnisse – also auf ein Rechts-Mitte-Bündnis. Aber das gibt es ja neuerdings nicht mal mehr in Österreich.

III.

Szenario 2: Eine Koalition unter Merz findet auch nach vier, fünf Monaten Verhandlungen nicht zusammen, weil sich die Beteiligten über die Verteilung der Posten nicht einigen. Das wären dann wirklich österreichische Verhältnisse. Dann kriegen wir Neuwahlen schon binnen eines Jahres. Es wäre keineswegs ausgemacht, dass die AfD danach eine Regierung bilden könnte. Vielleicht kriegen wir danach auch eine linke Volksfront. Den Deutschen ist alles zuzutrauen.

IV.

Szenario 3: Die mir sympathischste Lösung wäre eine Minderheitsregierung. Sie widerspricht zwar dem deutschen Ordnungssinn, wäre aber besser als ständige Koalitionsquerelen. Offene Abstimmungen wären die Vorraussetzungen dafür, also auch mit Stimmen aus den Reihen der AfD.

V.

Vor zwanzig Jahren, passend zur Bundestagswahl, die Gerhard Schröder verlor und Angela Merkel gewann, schrieb ich ein Buch mit dem süffisanten Titel „Dann wählt mal schön! Wie wir unsere Demokratie ruinieren“, damals ein Bestseller. Es handelte von der „Bürgerverdrossenheit der Politiker“ und von der Politikerverdrossenheit der Bürger, die inzwischen umschlägt in Demokratieverdrossenheit. So weit ist es gekommen. Doch hat diese Demokratie 16 Jahre Merkel und 3 Jahre Ampel überlebt – und ist immer noch nicht ganz ruiniert. Und noch immer das desillusionierende Gefühl, dass die Wahl, wie auch immer sie ausfällt, wenig Einfluss haben wird auf die Politik der Republik.

VI.

Ein paar Bücher und Wahlen weiter hat sich an der Analyse nichts geändert. Doch, etwas hat sich verändert: Dieses Land ist in einem noch ungleich schlechteren Zustand, gerade weil sich nichts am Wesen und Unwesen der deutschen Art, Politik zu betreiben, geändert hat. Das Land fiel dramatisch zurück. Es kann weder seine äußere noch seine innere Sicherheit garantieren, die Wirtschaft schmiert ab, der Wohlstand sinkt, die Sozialsysteme sind nicht zukunftsfest, das Bildungssystem lahmt, die Infrastruktur bröckelt dahin. Wir sind einen guten Schritt näher am Abgrund.

VII.

Das alte Buch endete mit dem alles in allem optimistischen Satz, der dennoch immer stimmt: „Dann wählt mal schön und verliert trotzdem nicht das Vertrauen in die Demokratie. Sie kann nichts dafür. Wir selbst sind es, die sie ruinieren.“

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73 Kommentare

  1. Seit 30 Jahren wird es mit jeder Regierung schlechter. Seit 30 Jahren immer wieder die Gleichen wählen und auf Besserung hoffen? Wann merkt es der deutsche Wähler endlich. Energiepreise unbezahlbar, das Stück Butter 3,50 €. Zur Erinnerung, das sind 7,– DM. Benzinpreise fast dort, wo Trittin hinwollte (5 DM). Geld unkontrolliert verschleudern in alle Welt. Und mit den Gleichen an der Macht wird es so weiter gehen. Sind die Grün-Rot-Wähler in Westdeutschland alle so reich, dass sie das nicht merken? Oder sponsern sie diese Nichtsnutze freiwillig.

  2. Nr I gelesen und schon keine Lust mehr weiterzulesen. Klare Kante zeigen ist schlecht? Lieber die lupenreinen deutschen und EU-Demokraten kleinlaut fragen, ob sie bitte bitte biiiitte die Meinungsfreiheit wieder herstellen und von denen unerwünschte DEMOKRATISCHE Parteien vielleicht doch einbeziehen in „ihrer“ Demokratie? Oder vielleicht besser gar nichts sagen und tun?

    Ich, für meinen Teil, bin erst mal froh, dass es wieder Politiker mit Rückgrat gibt. Momentan sind Trump und JD Vance das Beste, was uns passieren kann.

    Robert Kennedy jr wurde im Amt bestätigt. Hoffentlich schwappt auch da was zu uns herüber.

  3. In der Politik sitzen heute Verwalter und Taktiker, politisierte Hausfrauen undzaghafte Männer, die zuerst ihre weltrettenden Frauen (Esken, Pausa, Faeser und Co) fragen, bevor sie etwas tun.Wie soll da Schwung in die Bude kommen?
    Aber die biederen Bürger wollten doch genau diese sozial gerechte Konstellation, oder nicht? Es liegt an der Gesamtkultur der Bürgertumsmehrheit: die ist pc und politfrömmelnd hoch drei, weil selbst recht denkfaul und über die Medien gehirngewaschen.

  4. Das ist der spießige Mief der BRD der 80er Jahre, als man als Speckjäger im Schatten der Großmacht unterwegs war.

  5. Wenn Merz mit Rot-Grün koaliert, wird diese Regierung keinen Bestand haben. Danach kommen Söder und die AfD.
    Denn anders sind die drängenden Probleme nicht zu lösen – allen voran die Migrationskrise.

  6. Spätestens seit der Rede von US-Vizepräsidenten Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz wissen die deutschen Wähler, dass sie von ausgewiesenen Anti-Demokraten regiert werden. Wer also Veränderungen will, wer z.B. eine echte Asylwende will, der sollte auf jeden Fall die konservativ demokratische AfD wählen. Ohne die AfD wird sich in unserem Land nichts zu unserem Vorteil ändern. Im Gegenteil, ohne die AfD wird alles noch schlechter werden.    

  7. Ein großer amerikanischer Präsident gewann die Wahl mit der ganz schlichten Frage an seine Wähler: Geht es Ihnen besser heute als vor der letzten Wahl? Der deutsche Wahl-Bürger ist in der Mehrzahl nicht in der Lage, sich diese Frage zu stellen, sie sachlich zu beantworten und schließlich als letzte kognitive Höchstleistung wahlpolitische Konsequenzen aus diesen Überlegungen zu ziehen. Er hält das massenhafte Einstimmen in das Credo: „Nie wieder, ist jetzt“ für den Nachweis höchster demokratischer Reife und ist unfähig zu erkennen, dass es genau diese Haltung ist, die das so genannte „nie wieder“ erst ermöglicht. Dieses Volk ähnelt der ständig misshandelten Ehefrau, die nach jeder Prügel immer noch glaubt, ihr Mann meint es doch gar nicht so; es ist für eine Demokratie nicht reif genug.

  8. „Wenn am kommenden Sonntag gewählt ist, wird mindestens eine der Parteien, die das Land denkbar schlecht regiert haben, wieder mitregieren.“
    Da die Union mit der SPD auch schlecht und zum Nachteil unseres Landes regiert hat, wären es schon zwei. Deshalb wurde die GroKo abgewählt und die genauso schlechte Ampel installiert. Und da die Wähler mit dieser Ampel nicht zufrieden sind wählen sie vermutlich wieder die GroKo, anstatt mal eine neue, unverbrauchtes Partei zu wählen. Und wenn die Wähler dann wieder mal mit der GroKo unzufrieden sind, dann wählen sie wieder die Ampel. Das ist der reale Irrsinn in diesem Land. Und so geht es immer im Kreis herum und nichts wird sich ändern oder besser.
    „Die Definition von Wahnsinn: Das Gleiche immer und immer wieder tun und ein anderes Ergebnis erwarten.“
    Albert Einstein

  9. Bedingt richtig, dass wir sie ruinieren – unsere Demokratie. Aber welche Demokratie könnten wir denn ruinieren? Unsere – oder deren Demokratie? Damit meine ich die Demokratie der Ökosozialisten in den Parteien, Parlamenten und Regierungen. In den Räten der Städte und Kommunen, in den Verwaltungen und Schulen, Universitäten und weiß der Teufel wo sie noch überall stecken.

  10. Die schlechtesten Wähler sind die Nichtwähler. Sie sind sich nicht im Klaren, dass sie mit ihrer Wahlverweigerung mithelfen, den falschen an die Macht zu verhelfen.

    • Diese Wahl hätte man sich eigentlich sparen können. Wer an die Macht kommt, steht schon fest. Auch, was aus den Stimmen für die AfD wird. Inwieweit der Bundestag dann noch als demokratisch und verfassungsgemäß tagt und schwerwiegende Entscheidungen auch im Auftrag des Volkes erfüllen kann, muss jeder für sich alleine entscheiden.

    • Der immer gleiche logische Denkfehler:
      So lange niemand weiß, wen die Nichtwähler überhaupt wählen würden, wenn sie denn wählen würden, kann man keinerlei Aussage darüber machen, in welcher Richtung ihre Stimmen das Ergebnis der Wahl beeinflussen würden.
      Man stelle sich nur vor, alle Nichtwähler würden VOLT wählen.
      Das kann ja wohl niemand wollen.

  11. „Der Bürger huldigt dem Glauben, mit seiner Stimme die Dinge ändern zu können.“ – Zumindest waren die Wahlen im März 1990 in der DDR derart erfolgreich, dass Herles‘ Zitat nicht stimmt. Und eine radikale, politische Änderung ist und bleibt eine Revolution.

  12. „Szenario 1: Ein Mitte-Links-Bündnis unter Merz……“

    Da beginnt schon der Irrtum. Es gibt keine Mitte mehr. Die CDU war mal Mitte, historisch gesehen. Seit Merkel ist sie so links wie die SPD und zeigt das auch täglich, inkl. Wahlprogramm.
    Nur die Wähler glauben seltsamerweise immer noch an eine konservative CDU.
    Realitätsverweigerung als Träger des Gedankens……

  13. Herr Herles, Sie sagen, die Demokratie sei noch nicht ganz ruiniert.

    Das sehe ich deutlich anders. Ich sehe unser System vergleichbar einem faulen Zahn dessen Struktur so schwach ist, dass alles an ihm nur noch künstliche Fassade ist. Besser wäre es, ihn herauszufinden, dann wäre wenigstens Schluss mit der Illusion.

    Begründung:
    1. Demokratie allein als „Herrschaft der Mehrheit“ ist per se nicht gut oder wünschenswert. Auch eine Mehrheit kann fanatisch sein oder verbrecherisch, oder auch verblendet bzw verführbar. Hier bedarf es zusätzlich zur Mehrheitsherrschaft einiger Schutzmechanismen für Minderheiten und Individuen, und das sind garantierte Individualrechte. Diese sind seit Corona ausgehebelt, und es kann jederzeit wiedergeschehen. Es gibt und wird keine Bestebungen geben, diese Schwachstelle zu korrigieren.
    2. Es bedarf einer gegenseitigen Kontrolle, durch z.B. Gewaltenteilung. Diese ist bei uns beschädigt, und es gibt keine Anzeichen der Heilung.
    3. Siehe Umgang mit Opposition und anderen Meinungen, siehe Verfassungsschutz und seine Macht, seine Tätigkeit für die Exekutive gegenüber Politischer Opposition. Dürfte in einer Demokratie nicht sein. Es erlaubt, Beamte und Soldaten politisch zu beeinflussen und einzuschüchtern, ganz konkret. Auch hier gibt es keine Bestrebungen etwas zu bessern oder zu heilen.
    4. Das Parteien und Listensystem, sowie die parlamentarische als auch Regierungsarbeit sind (und das kann man selbst rausfinden und jeder erfahrene redlich politische Journalist müsste es zugeben) korumpiert. Abstimmungen und Reden im Bundestag sind reine Show. Abgeordnete in der Masse völlig wirkungslos, alles wird durch Beauftragte, durch Koalitionsverträge und irgendwelche Arbeitsgruppen behandelt, ohne Einbeziehung der Bürger und meist ohne Einfluss ihrer z.B. direkt gewählten Vertreter.
    5.zu gleichgeschakteten Meduen muss ich ja wohl nix sagen.
    6.Zu gebildetem, aufgeklärtem und mündige Volk muss ich auch nix sagen.

    Wo zur Hölle soll das jetzt noch Demokratie sein? Welcher der elementaren Pfeiler eines Systems, dass den Bamen Demokratie wirklich verdient, funktioniert denn noch so, wie es eigentlich soll, oder es das GG vorsieht? Das ist Demokratie-Schein! Ja, Wahlen haben wir. Nur sind sie für das, was politisch läuft viel zu irrelevant.

    Ich sehe dar gar nix mehr. Aber bitte überzeugen Sie mich und nennen mir die Punkte, wo ich falsch liegt. Ich würde ja gern noch n Fünkchen Hoffnung sehen.

  14. Solange die Wähler nicht scharenweise von ARD und ZDF zum neuen Westfernsehen umschalten wird das nichts.

  15. Wahlen sind optimistische Rituale. Der Bürger huldigt dem Glauben, mit seiner Stimme die Dinge ändern zu können.“
    „Optimistisch“ ja, aber keineswegs sinnlos. Das Credo der meisten Nichtwähler ist ja, dass Wahlen nichts ändern. Aber sie können sehr wohl etwas ändern, wie man in den USA und in Argentinien sehen kann.
    Die Nichtwähler müssen nur den Mut haben, sich mit Alternativen in der Parteienlandschaft zu beschäftigen und sich selbst anhand von Originalquellen oder auch alternativen Medien zu informieren. Selbst wenn er am Ende dann nur das aus seiner jeweiligen Sicht „kleinste Übel“ wählt.
    Von den etablierten Medien wie dem grünen ÖRR oder den roten Kampfpostillen werden sie die Wahrheit nicht erfahren. Und auch eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge!
    Auch in Italien hat es lange gebraucht, bis eine Mitte-Rechts-Regierung eine grundlegende Änderung in der Politik einläuten konnte. Das wird in Österreich früher oder später in ähnlicher Weise auch passieren. Österreich ist noch eine „Hängepartie“ mit wahrscheinlichen Neuwahlen.
    Auch in Deutschland wird es früher oder später zu grundlegenden Änderungen kommen müssen, weil die Realität Deutschland dazu zwingen wird. Auch wenn Deutschland mal wieder die letzte Schlafmütze sein wird. Es wäre aber in dt. Interesse, wenn diese notwendigen Änderungen früher kämen.
    Und dazu muss der Wähler auch wirklich von seinem Wahlrecht Gebrauch machen, und sich alle die Informationen, die er für seine Wahlentscheidung benötigt, selbst holen! Und bitte nicht unbedingt beim „Wahl-O-Mat“ – die wird von der Bundeszentrale für pol. Bildung betrieben und ist daher keine gesichert neutrale und seriöse Quelle.

  16. „Szenario 3: Die mir sympathischste Lösung wäre eine Minderheitsregierung.“
    Ist indirekt auch eine direkte Demokratie, wobei leider der Souverän draussen ist. Wenn die Minderheitsregierung ihre Entscheidungenden dem Souverän zur bestätigung vorlegen muss, dann passt es.
    Das eine behindert die Korruption, das andere einseitige Ideologie!

    • Es wird keine Minderheitsregierung geben. Kann man sich komplett sparen, die Diskussion.

  17. „Dann wählt mal schön und verliert trotzdem nicht das Vertrauen in die Demokratie. Sie kann nichts dafür. Wir selbst sind es, die sie ruinieren.“

    …weil die Masse der Wähler nicht den Mut aufbringt, den Wechsel zu wählen, d.h, allen Parteien, die das Land an die Wand gefahren haben, auch der Union, die rote Karte zu zeigen.

  18. Ich frage mich, wie Merz nach seiner Bewertung

    »Es ist fast schon ein übergriffiger Umgang mit den Europäern, insbesondere mit uns Deutschen«

    »Wir haben eine andere Meinung.«

    die er auf Vance‘ Mahnung

    »Es gibt keinen Platz für Brandmauern«

    »Die Demokratie beruht auf dem heiligen Grundsatz, dass die Stimme des Volkes zählt.«

    gegenüber den Sendern RTL und ntv machte, nach seiner Kanzlerkrönung Donald Trump unter die Augen zu treten gedenkt?
    Merz macht mit seiner unglaublichen Äußerung »Wir haben eine andere Meinung.« deutlich, dass er und die gesamte deutsche Politschickeria -wen sonst könnte er mit „wir“ meinen- von Demokratie rein gar nichts hält.
    Spätestens jetzt sollte auch dem wohlmeinenden CDU-Wähler aufgehen, was er von einer Regierung Merz unter den Fittichen von rot und/oder grün zu erwarten hat.

  19. Die CDU übernimmt in der nächsten Bundesregierung die Rolle der FDP und nickt alles ab, was Linksgrün will. Dafür darf Merz Kanzler spielen. Das hält vier Jahre.

  20. Im Grunde liefert Herles mit diesem Beitrag selbst ein Beispiel, warum Wahlen nicht unbedingt eine Veränderung herbeiführen. Allzu Menschen nehmen zwar die Missstände in diesem Land wahr, sind jedoch nicht bereit, die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Genau diese Inflexibilität ermöglicht den mehltauigen Stillstand.

  21. Gesunde Politik ist wie ein zweirädriger Eselskarren, das eine Rad steht für Rechtmäßigkeit, das andere für Kultur. Und nur wenn beide Räder sich gleich schnell drehen, kommt die Stadt voran. Wenn einer dieser beiden Begriffe in der Praxis pervertiert wird, geht der Karren im Kreis.

    (Leoluca Orlando)

  22. Konnte sich Merz früher keine Chance auslassen, sich stolz als „Transatlantiker“ zu bezeichnen, so vermeidet er das tunlichst seit dem 5. November. Warum bloß?

  23. Tja, was nun? Deutschland ist kein isoliertes Land sondern eingebettet in europäische und transatlantische Bezüge. Merz als zukünftiger Kanzler kann sich eine massive Verschlechterung der deutsch/amerikanichen Beziehungen nicht leisten, weder ökonomisch noch sicherheitspolitisch. Die deutsche Partnerpartei für die Trump-Administration ist die AfD. Deutlicher als Vance in München kann man sich diesbezüglich nicht positionieren. Merz wird nach dem 23.Feb. nicht umhinkommen, harte Fakten zur Kenntnis zu nehmen, wenn er nicht vollständig realitätsbefreite Politik, was transatlantische Bezüge angeht, beteiben will. Da alles mit allem zusammenhängt, werden auch seine koalitionstechnischen Überlegungen sich von diesem Umstand nicht befreien können. Merz mit Grün und Rot, die beide fundamentale Trump-Hasser sind, wird den zukünftigen Kanzler in eine wenig beneidenswerte Lage bringen. Eine Minderheitenregierung könnte Folge solcher nüchterner Analysen sein. Ob Merz dazu mental in der Lage ist, wird sich zeigen.

  24. Dann wählt mal schön!….wir sehen ja an den USA das sich dinge ändern aber eben in beide richtungen und am ende bleibt so alles beim alten. Auch hier glauben viele wähler wenn wir konservative politik machen alles besser wird. Schaue ich mir die konservative politik der AfD und Merz CDU an würde zb bei der migration zwar was passieren aber gleichzeitig würde noch mehr nach „oben“ verteilt. Ich meine das liegt an dem menschlichen sozial verhalten = reich vs arm….oben MITTE unten! Dann sollen sie doch kuchen essen!

  25. S.g. Herr Herles, Sie beschreiben die desolate Realität in Deutschland, wie sie die ausgegrenzten und diffamierten kritischen Bürger schon seit 2015 sehen. Mit Merkel und der CDU erinnern sie diskret auch an deren Mitschuld. Ihr Hinweis auf ein MITTE-LINKS Bündnis soll wohl ein Scherz sein, da die CDU sich schon lange von Mitte verabschiedet hat! Gegen Ende schlagen sie die Minderheitsregierung als non plus ultra in dieser verfahrenen Situation vor. Das wäre auch mein Vorschlag als Übergangslösung mit der AfD als Mehrheitsbeschaffer für eine demokratische Regierung des Volkes, durch das Volk, für das Volk (A. Lincoln). Denn mit der antidemokratischen Brandmauer hat sich die grün-affine CDU willig in die rotgrüne Gefangenschaft begeben. Dümmer geht’s nimmer!
    Mit TRUMPELTIER im PORZELLANLADEN zeigen sie Ihre bekannte Antipathie gegen den US-Präsidenten. Nun Trump ist natürlich kein Bismarck. Aber seine direkte und unmissverständliche Art Politik zu machen, ist in vielerlei Hinsicht in der verfahrenen Lage des sog. Abendlands wohl der richtige politische Besen, um den gesamten dekadenten ideologischen Müll auszumisten. Trump tut das mit großem Erfolg in den USA wie Milei in Argentinien.
    Zur Erinnerung. Deutschlands Erfolgsmodell basierte auf den vier Säulen:
    1. Import von preiswerter Energie und günstigen Rohstoffen
    2. Förderung von Bildung und Anerkennung von Leistung sowie das Primat auf Ingenieurs- und Natur-Wissenschaften
    3. Rückkehr auf Erhards Marktwirtschaft nach dem Prinzip des Ordoliberalismus.
    4. Export von Qualität Made in Germany
    Mit den derzeitigen Ineptokraten der Altparteien und der Einmauerung der trotzigen Union wird das garantiert nichts. Denn wer die Gedanken und Sorgen von Millionen von Wählern aus dem demokratischen Diskurs ausschließt, der hat nicht nur Demokratie nicht verstanden, nein, der ist auch ein Feind der Demokratie! Und genau deshalb wäre eine Frau Dr. Weidel als Bundeskanzlerin ein Glücksfall für unsere Demokratie und für unser Deutschland wie auch für die EU.

  26. Herr Herles, wie kommen Sie eigentlich auf dieses schmale Brett zu behaupten, dass wir, die Wählerinnen und Wähler es sind, die diese Demokratie ruinieren?
    Es sind doch die Parteien gewesen, die sich diesen Staat zur Beute gemacht und die Demokratie nach ihren Regeln gestaltet haben. Die jüngste Wahlrechtsreform hat doch gerade erst dafür gesorgt, dass die Wahlmöglichkeiten von Direktkandidaten zugunsten linientreuer Parteisoldaten zunehmend ausgehebelt und eingeschränkt wurde. Dummdreiste Parteiideologen, die sich niemals dem direkten Wählervotum stellen müssen, werden so in die Parlamente gespült.

  27. Friedrich Merz ist schon gescheitert, egal in welchem Szenario.
    Die strukturellen Defizite sind schon so groß geworden, das kann niemand mehr glatt ziehen.
    Auch eine Alleinregierung Marke Weidel könnte die strukturellen Defizite nicht mehr beseitigen.
    Der Wohlstand hier ist aus kollektiver Hoch und Höchstleistung zwischen 1945 und 1990 entstanden, der parteipolitisch ermöglicht und getragen worden ist. Das wird es in den heutigen Strukturen und mit dem heutigen Personal nie wieder geben.
    Parteien, Politiker, EU und Bund sind zum Mühlstein am Bein der Bürger und der Industrie geworden, der alle ersäuft.
    Wer kann muss sich diesen Mühlstein vom Bein schaffen und sich außerhalb der EU ein neues Leben aufbauen.
    Für 90 Prozent der heutigen arbeitswilligen und leistungsfähigen jungen Menschen ist es wirtschaftlicher Selbstmord, in Deutschland und der EU zu bleiben.
    Wer heute 16 ist wird bis zu seinem 70. Geburtstag von Parteien, Politikern, EU und Bund ausgeplündert und dransaliert. Danach verfällt er in Altersarmut.
    Das sind die Strukturen und das ist das System, von dem die Günstlinge der Parteien profitieren.
    20 Jahre in Brüssel, dann kriegst du im Rentenalter 70 Prozent deiner letzten Bezüge.
    Auf diese Rentenformel wirst du in der Deutschen Rentenversicherung vergeblich warten. Deine Altersarmut zahlt die fetten Rentenbezüge der Politik, die dein Leben und deinen Wohlstand zerstört.

  28. Das Besondere an der deutschen Demokratie ist, daß die Bürger alle paar Jahre mit der Abgabe ihrer Wählerstimme auch jeden tatsächlichen politischen Einfluß ab- bzw. aufgeben. Ideal für die dominierenden Parteien, die dann machen können, was sie wollen. Unliebsame politische Konkurrenten werden von der herrschenden Parteienoligarchie einfach diffamiert und von der Regierungsmacht ausgeschlossen. Eine solche „Demokratie“ ist nur Simulation.
    Das traurige Ergebnis ist allenthalben zu besichtigen: Es wird gegen die legitimen mehrheitlichen Bürgerinteressen regiert, zum Wohle von Politikern, MS-Medien und einflußreichen sonstigen Gruppierungen.
    Das läßt sich nur durch direkte Demokratie, also Volksabstimmungen zu allen wichtigen Fragen und Entscheidungen, ändern. Das fordert die AfD, also jene Partei, die vom Establishment in völliger Verdrehung der Tatsachen als demokratiefeindlich hingestellt wird (da würde selbst Orwell noch staunen).

    Merz wird mit SPD und/oder Grünen noch eine zeitlang weiterwursteln, bis die Bürger dann endlich einen politischen Wechsel erzwingen. Das dürfte voraussichtlich 2027 der Fall sein, wenn die Regierung die finanziellen Daumenschrauben endgültig überdreht, die Migrationsproblamatik weiter eskaliert und der wirtschaftliche Niedergang voll durchschlägt.

  29. Wir sind noch Meilen von einer Änderung bzw. Besserung entfernt, weil sämtliche Diskussion – wie auch diese – ausklammern, wie sich denn so eine Änderung auf der Ebene des Einzelnen abspielen soll?
    Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass man mit vielen westlichen Demografien als Politiker auf Grund von Altersstruktur, Bildungsverteilung und Anspruchsdenken wenig erreichen kann außer bloß Wohlstandsverwaltung. Das soll übrgiens nicht die Politiker aus der Verplfichtung nehmen. Es ist klar deren Verschulden, dass diese Option der Wohlstandsverwaltung nunmehr vom Tisch zu sein scheint.
    Aber, um sich Merzens Slogan zu bedienen, ist die Frage tatsächlich, wie wir wieder nach vorne kommen.

  30. Also wirklich, Herr Herles, bei all diesen schlauen und tiefgehenden Überlegungen, die Sie stets formulieren, sind Sie jemals auf den Gedanken gekommen, dass das Problem möglicherweise bei Ihnen selbst zu finden ist. Sie sagen es ja selbst, Sie haben schon vor zwanzig Jahren in Ihrem Buch genauso geklagt, wie Sie heute klagen. Aus meiner Sicht eine grundsätzlich linke Einstellung, die Lösungen und (Er-) Löser wie einen Trump unmöglich machen (im doppelten Sinne).

    Die Anforderung an eine Lösung wird einfach so hoch gelegt, dass sie völlig unrealistisch wie lebensfremd ist und damit letztlich eine Lösung verhindert. Als ob man für sein Auto eine Werkstatt sucht, die einem Operationssaal gleicht in der die Monteure in weißen Kitteln mit Krawatte und Mundschutz herumlaufen und die damit wirbt vollkommen „ölfrei“ zu sein.

    Diese Einstellung wirkt wie eine Lösungsvermeidungsstrategie, weil der Verlust des Problems durch eine Lösung, scheinbar noch weitaus größeren Schmerz bereitet als das Problem selbst.

  31. „Die mir sympathischste Lösung wäre eine Minderheitsregierung.“
    Für mich auch, aber nur wenn Rot-Grün-Dunkelrot von vorneherin außen vor wären. Dazu müßte die Union die Zustimmung der AfD tolerieren und dies hat Merz sich bereits „erfolgreich“ verbaut.

  32. Und ich dachte Trumpeltiere wären die die nicht wüssten was sie tun und nicht wüssten wie sie unfallfrei von a nach b kommen?
    Das DOGE-Projekt scheint mir doch sehr zielgerichtet und keineswegs ungeschickt.

  33. „Carlo Schmid am 8. September 1948 zur Natur und Bedeutung der Grundrechte.
    Zur Einschränkbarkeit der Grundrechte durch einfaches Gesetz vertrat Schmid eine differenzierte Position:
    Er sprach sich gegen einen allgemeinen Gesetzesvorbehalt aus. 
    Dies deutet darauf hin, dass Schmid eine zu leichte Einschränkung der Grundrechte durch einfache Gesetze ablehnte.“

    Was sind die Grundrechte also wert, wenn sie wie im GG vorgesehen so einfach ausgehebelt werden können?

    • Er wird sich nicht durchgesetzt haben, da das von den westalliierten Siegermaechten 1948 befohlene („Frankfurter Dokumente“) und von durch die Siegermaechte vermoege von diesen ernannter, „Parlamentarischer Raete“ zu verfassende „Grundgesetz“ insgesamt -bis zur (befohlenen) Verabschiedung durch eben diese „Parlamentarischen Raete“ im Bonner Museum Koenig- diesen Hohen (westalliierten) Vertretern vorzulegen war, die dann darin herumredigierten.
      Wirkliche Freiheit war ja auch gar nicht gewollt, sondern allein die Illusion von Freiheit durch lizenzierte Parteien – nicht viel anders als in der DDR musste eben alles „demokratisch aussehen“.
      Fragt sich, was aus den Parteien-Pappkameraden wird, wenn deren Washingtoner Garanten unter dem „new Sheriff in town“ die Korsettstangen herausziehen, wie das Gorbatschow 1989 mit der DDR tat.
      Ob die dann auch einfach zusammenklappen oder sich vielmehr an die redundante, Bruesseler Tyrannei
      ankletten.
      Bestrebungen, dies zu tun, sind offenkundig, doch wankt der Bruesseler Moloch, der bisher auf die militaerischen Faehigkeiten der U.S.A. in seinen Verschwendungsorgien zum Erhalt seines widernatuerlichen Systems und auch -als Komplementaer- auf den US$ setzte, bereits erkennbar
      Das Entsetzen ueber die Rede von Vance gestern in Muenchen war ja in den groesstenteils versteinerten Gesichtern der Vasallen und dem hektischen Gekake des Berliner Gruess-August, das hinter markigen Worten die nackte Nervositaet durchscheinen liess, abzulesen.
      Da wehte ein eiskalter Hauch XX.Parteitag durch den ach so elitaeren Muenchener Clubsaal.

  34. Die Vorhersage zu heute hat der geehrte und weise Herr Goergen fast vor 10 Jahren gemacht.
    1.Die Veränderung in DE ist nur von außen möglich, sieht JD Vance/Trump
    2.Die Lawine rollt immer schneller. Geld ist knapp. Genauso wie Geduld.
    Wie auch immer die Koalition aussehen wird, es gibt kein gemütliches Regieren mehr. Politik muss liefern.

  35. Sehr guter Beitrag abgesehen vom überflüssigen Seitenhieb auf das „ Trumpeltier“!
    Hat man die Rede von Vance gehört sollten wir dankbar sein für Trump!

  36. Wir sehen gerade, wie das ideologische Kartenhaus „UnsereDemokratie“ wackelt, weil sein Fundament aus falschen Prämissen zerbröselt.

    Corona, Ukraine, Klima……..eine rasante Entzauberung der Narrative.

    Nur Deutschland bleibt stur bei seiner Geisterfahrt, obwohl schon drei der vier Räder der Karre abgefallen sind.

  37. Szenario 3 fände ich auch am besten. Ein weiteres zumindest theoretisch denkbares Szenario ist aber in Brandmauer-Zeiten: Scholz bleibt Kanzler unter einer Grün-Rot-SehrRot-Regierung. SPD, Grüne und die Linke kommen derzeit in Umfragen auf 34, 37 Prozent. Und das BSW ist nicht so weit von der 5-Prozent-Grenze entfernt (wiewohl ich nicht glaube, dass es sie überspringt.) Die Linke könnte also „die Rettung“ sein, wenn sie wirklich bei 6 Prozent landet. Das wäre dann die verschärfte Ampel …

  38. Die Wähler werden am Sonntag die Große Koalition wählen, also die Koalition zwischen CDU und AfD. Wie ernst es Merz mit der Demokratie nimmt, werden wir in den Verhandlungen danach sehen.

    • Merz wird mit der AfD weder Gespräche führen noch verhandeln. Wenn es für Schwarz-Rot nicht reicht, was gem. aktueller Umfragen schon fast sicher ist, dann wird Merz die Grünen in die Koalition hinzuholen. Das ist bereits ausgemachte Sache. Gehen Sie weiter, da gibt es nichts zu sehen.

      Zu 95 % werden wir eine schwarz-rot-grüne Schwampel-Regierung bekommen. Es sei denn, die FDP kommt wieder ins Parlament. Denn dann reicht es schon rein rechnerisch nicht für die Schwampel. Wer Blau oder Schwarz wählt, sollte also besser eine der beiden Stimmen der FDP geben.

      • FDP ist idenfizierter Versprecher: es gilt das gebrochene Wort. Die braucht kein Mensch mehr.

      • Sorry, aber ich wähle nicht taktisch, sondern aus Überzeugung. Und die FDP hat mich gar nicht überzeugt.

  39. Herr herles merkt kun auch , dass am der afd kein Weg vorbei geht. Wenn auch nur sehr widerwillig.
    Ansonsten sehe ich die Entwicklung genauso wie er voraus. Nur im Gegensatz zu Herrn herle ist mir das Schicksal der cdu völlig egal. Wer zu spät kommt , den bestraft das Leben.

  40. „Dafür sorgt schon das Trumpeltier im Porzellanladen, ob es uns gefällt oder nicht.“

    Es mag Ihnen nicht gefallen, Herr Herles, mir gefällt es. Sehr sogar. Ein Hoffnungsschimmer in unsrer Postdemokratie. Zum Ausmisten des politischen Augiasstalls brauchen wir nichts weniger als ein „Trumpeltier“ – mit all seinen Konsequenzen. Wie dringlich das ist, hat sich gestern am Aufjaulen unserer Politikdarsteller nach der Vance-Rede in München gezeigt.

  41. Doch, doch, Wahlen könnten etwas verändern, wären die Wähler bereit, Alternativen anzukreuzen. Aber anscheinend nehmen die Bürger ihre antrainierte Feigheit mit in die Wahlzelle…

  42. „Wahlen gehorchen der großen Illusion, dass Wandel möglich durch Abstimmung sei. Ohne diese Illusion kann Demokratie nicht funktionieren.“
    Nun denn – wenn man beobachtet, wie die neuen Besen im Oval Office kehren, könnte man dann dennoch wieder ein wenig Hoffnung gewinnen.
    Gut. Durch eine gestohlene Wahl hatte Trump aber auch 4 Jahre Zeit, sich auf das nun vor unseren Augen stattfindende akribische „Aufräumen“ minutiös vorzubereiten.

  43. Zitat:“Trumpeltier im Porzellanladen“. Eher: Herkules im Augias-Stall.

  44. „Wir sind einen guten Schritt näher am Abgrund.“
    Ja, ja,die Welt steht am Abgrund.
    Wir in Deutschland sind aber immer der Welt weit voraus 😉

  45. Meine Wahlprognose.
    Vielleicht wird die CDU stärkste Partei.
    Aber zu vermuten, AfD wir 2.-stärkste Partei. Auch stärkste schließe ich nicht aus. (denn viele Wähler scheuen sich, bei Umfragen die Wahrheit zu sagen)
    Bei den anden Parteien zusammen mit CDU ohne AfD wird es zur Regieungsmehrheit nicht reichen.
    Wir bekommen, wie schon überall in Europa, österreichische Verhältnisse.
    Das wird lustig und traurig zugleich.

  46. Was schwer einzuschätzen ist, wieviele Wähler können 0,5 + 0,5 zusammenrechnen. Mit einer Regierungsbeteiligung von links egal welche Farbe wird kein Gesetz der letzen 3 Jahre eliminieret. Außerdem gilt es sich zu erinnern das es zur letzten Wahl entschiedet war „Merkel muss weg“. Jetzt kommt die Frau wieder durch die Hintertür.
    Um wieder auf den richtigen Weg zu kommen muß man Karte und Kompass rausholen und sich im Gelände orientieren. Da gibt es Hinweise zu sehen, wie die Rede von Herrn Vance.

  47. Laut Grundgesetz hat der Souverän die Berechtigung sich auch handfest gegen eine Parteiendiktatur zu wehren. Genau das muß den Großkopferten mal klar gemacht werden. Wir haben das Recht gegen den tiefen Staat mit allen uns gegebenen Mitteln vorzugehen. Ich, der Bürger bin der Staat! Keine SPD, keine Grüne und keine CDU. Meine Sicherheit, mein Wohlstand sollen die Delegierten als Mittelpunkt ihres Auftrags sehen, nicht ihre Sicherheit und ihren Wohlstand. Wenn Wahlen in der Parteien-Oligarchie nichts mehr nützen, wenn sie den Souverän mißachten und ihm immer weiter in eine existentielle Kriese stürzen, dann, sagt das Grundgesetz ist es Zeit seine Würde zu verteidigen.

    • Sehr gut gesagt, das unterschreibe ich auch.
      Allerdings bräuchte man, wollte man das durchsetzen, entweder:

      • Richter, die sich noch an das gesetzte Recht halten, oder
      • Gewalt.

      An beidem habe ich erhebliche Zweifel. Und jetzt?

  48. “Trumpeltier?”
    Sehr geehrter Herr Herles, wenn die Welt wirklich so demokratisch wäre, wie Sie es hier propagieren, wahlweise negieren, dann könnte ich als Deutscher den amerikanischen Präsidenten wählen. Meine Stimme hätte er jedenfalls!
    Bemühen Sie sich also nicht, diese Demokratiesimulation a la Bundesrepublik schön schreiben zu wollen.
    Und noch etwas: Es ist ganz schlechter Stil, den Wähler dafür zu beschimpfen, dass er an freien und geheimen Wahlen teilnimmt.
    Was nämlich auch Sie, vor allem aber alle UNSERE-DEMOKRATIE-VERFECHTER noch nicht verstanden haben ist, daß sogar ich als sehr konservativer Wähler die jeweiligen Wahlergebnisse akzeptiere! Und ich habe mittlerweile verstanden, daß diesem Land manchmal nur von aussen auf die Sprünge geholfen werden kann, da ich mich eben leider weder auf die Politik, noch auf meine Mitbürger verlassen kann. Meine Genugtuung ist lediglich, daß auch alle „Normalbürger“ unter dieser katastrophalen Politik zu leiden haben. Auch, wenn sehr viele Leute sich lieber die Zunge abbeissen würden als zuzugeben, daß sie mit ihrer (undemokratischen) Meinung mehr als schief liegen.

    • Ein Paradoxon bzw eibe Ilusion oder eher eine Aberglaube ist das ganze aber doch. Die Verfechter der „Unserer-Demokratie“ glauben nämlich auch, dass das beste System in jeder Situation ist und das ist einfach nicht wahr. Weder liefert Demokratie beste Entscheidung nur weil man etwas demokratisch entschieden hat, noch ist der Begriff klar. Für mich ist Demokratie eine Methode in der Gruppe eine Entscheidung zu treffen. Für den Michel ist das etwas was magischerweise garantiert, dass man nur jede Paar Jahre eigene Stimme an der Wahlurne abgeben muss, und die Vertreter dann immer Recht haben. In der Wirklichkeit darf der Wähler in D. nicht mal den Kanzler wählen. Man unterhält die Illusion aber indem man immer die Kanzlerkandidaten hat.
      Was das System der Demokratie anbietet, ist eine Wechsel. Diese war früher jeden Tag möglich – man musste nur die Bürger in Athens dazu bewegen sich zusammen tun und man konnte eine demokratische Entscheidung treffen und dabei die eine von gestern korrigieren. Dazu braucht man 2 Dinge: mündige Bürger und direkte Demokratie. Weder eine noch andere haben wir. Was wir stattdessen haben ist eine repräsentative Demokratie. Wir wählen Vertreter. Dieses Systems bietet nur eins: man kann die Vertreter abwählen. Wie gut das geht, können wir seit Jahren in D. sehen. Komischerweise selbst Experten bei wahlrecht.de behaupten, dass man mit dem deutschen System „Verhinderung eines Kartells etablierter Parteien“ erreichen kann. Da gibt es andere Kuriositäten aber das ist echt interessant, nicht wahr?
      Man konnte das System natürlich verbessern. Kartellbildung kann mMn nicht verhindern, dafür kann man die Macht des Kartells mit der direkten Demokratie beschränken. Das allerdings hilft nicht viel, wenn die Medien durch den tiefen Staat, Oligarchen usw gekapert worden sind. Deshalb ist der Kauf von Twitter durch Elon so wichtig, Es gibt dieser Videoausschnitt wo er es Joe Rogan und seinem Publikum erklärt hat: wähl als ob davon ihr Leben abhängig wäre, weil es das ist (“ vote like your life depends on it, because it does.“). Nun wir haben keinen Elon und selbst wenn, wie sind dabei Twitter zu verbieten und zensieren was das Zeug hält schon seit NetzDG Zeiten. Aber selbst in D. wird das System kollabieren, schon deshalb, weil die Oligarchen weiter Geld verdienen wollen und in einem gescheiterten Staat ist das zwar möglich aber nicht so einfach, dazu lebt man nicht so schön in so einem gescheiterten Staat.
      Wenn es aber schnell gehen soll, müssen die Amis Demokratie nach D. exportieren, statt die andere Länder dazu quellen, die es nicht wollen und wo diese Art der Intervention einfach nur Tot und Zerstörung bringt (wie Iraq, Ukraine, Libyen usw). Mal sehen ob die hiesige Mafia so einfach zuhört und wie Putin gesagt hat, mit dem Schwanz wedelnd ihn einfach zuhört. Die habe es genossen mit dem tiefen Staat in USA zusammen zu arbeiten. Es wird für uns alle schmerzhaft, das jetzt umzudrehen.

  49. Doch, doch, die Wähler könnten die Zustände verändern, wenn sie nur bereit wären, auch Alternativen ihre Stimme zu geben.

  50. Merkwürdig: Ihre favorisierte Partei hat den Zustand an entscheidender Stelle herbeigeführt. Warum wollen Sie eigentlich unbedingt, dass die ihr Zerstörungswerk fortsetzen können?

    • Nennt sich wohl Investor bias.Wenn man seit Ewigkeiten in eine Idee(Aktie,Partei etc.) investiert ist dann kleben viele Leute an diesen einmal getroffenen Entscheidungen anstatt das Ding abzuschreiben.

    • Eingedenk der vorhandenen Restdemokratie nach geschlagenen 1X Jahren mutwilliger Erosion derselben besteht halt noch bei ~30 % die Hoffnung, dass der neue CEO der zerstörungsinitiativen Partei nach 3 erfolglosen Anlaufjahren doch noch zu seiner früheren Besinnung kommt. Am besten beweisen können würde der sich nur im täglichen Bemühen um notwendige Mehrheiten.

    • Die mir sympathischste Lösung wäre eine Minderheitsregierung… also auch mit Stimmen aus den Reihen der AfD.
      Der Traum aller Unionswähler, die so ziemlich jede AfD-Position unterstützen, sich jedoch nicht trauen, die AfD zu wählen. Wenn man sie fragt warum, so kommt’s immer „wegen Höcke“. Dabei können sie nicht mal erklären, was an dem meistgewählten Politiker Thüringens so rechtsradikal ist. (Die einzige konkrete Aussage kam mal von Julian Reichelt: ihm gefällt’s nicht, wie sich Höcke Strähne aus dem Gesicht streicht. Kein Witz.) Stattdessen träumen sie davon, dass ihre „favorisierte Partei“ auf magische Weise das Programm der AfD umsetzt. Und zwar als Minderheitsregierung. Als ob sie nicht das Affentheater um eine einzige – unbedeutende! – Abstimmung gesehen haben und Merzes zig Entschuldigungen davor und hunderte danach. Als ob sie Merzes Schwüre auf die Klimakirche, also auf die Zerschlagung der Wirtschaft und Enteignung der Bürger, nicht wahrgenommen haben. Und jetzt soll derselbe Merz und seine wackelige, gespaltene, ergrünte Partei gegen die rotgrüne Meute ein ganzes konservatives Programm umsetzen, Position für Position? Das Aufwachen aus dem Traum wird schmerzen.

  51. „Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.“
    Alle haben gesagt es ginge nicht und dann kam einer der das nicht wußte und hat es einfach gemacht.
    Wähler in Deutschland vereinigt euch, denn ihr habt nichts zu verlieren als eine Staatsquote von über 50 Prozent und Halunken an der Spitze, die das Geld verprassen.
    Meine Hoffnung, daß sich in Deutschland etwas verändert bevor es wieder so aussieht wie im Mai 1945, ist nicht groß, aber noch nicht ganz verschwunden!

  52. Dann wählt mal schön! 😉
    „Wahlen versprechen Wandel, doch am Ende bleibt alles beim Alten – oder wird noch schlimmer. Während Deutschland weiter absteigt, dreht sich die Politik im Kreis, unfähig, die eigenen Fehler zu korrigieren.“
    Unfähig, abe insbesondere unwillig. Nichts mehr hinzuzufügen.

    „Im neu-deutschem Autismus kam eine irrationale deutsche Bauchnabelschau heraus, die nur noch Hitler und Auschwitz als deutsche Geschichte gelten ließ,

    aber schon jeden Strukturvergleich mit anderen Massenverbrechen oder auch nur den Gebrauch der Kategorie „Totalitarismus“,

    als rechtsextreme nationalistische Apologie denunzierte“

    Quelle:
    „Europäische Erziehung“ – ISSN 0423-6238 Heft 1/2012, Imanuel Geiss, S6.

  53. Es bleibt alles beim alten! Weil es vor allem Rentner wie Sie aus Westdeutschland gibt, die immer noch an die Altparteien glauben ! Leute wie Herr Herles glauben immer noch an die Rückkehr der Bonner Republik mit Strauß, Kohl, Schmidt und Genscher. Gute Nacht Hr. Herles

  54. Manchmal hilft Wählen, weil die Wahlen tatsächlich einen Wandel herbeiführen. Die USA derzeit sind in Paradebeispiel. Es gilt nicht mehr für Deutschland, Großbritannien, Österreich. Der Wählerwille wird ausgehebelt durch Absprachen zwischen den Wahlverlierern. Ehemals bürgerliche Parteien paktieren mir den Linken und verraten ihre eigene Wählerschaft. Wozu eine Minderheitsregierung? Die CDU bekäme ihre offiziell formulierten Forderungen ohnehin nur mit der AfD durch, also wäre eine Koalition die stabilere Lösung. Auch bei Hermes steht die Brandmauer noch, wie es scheint.

  55. Minderheitsregierung: Herr Merz wird sich niemals dauerhaft – bei jeder Entscheidung mit AfD Stimmen – der Gewalt der Zivilgesellschaft gegen stellen. Es wird die schwarze „Ampel“ geben.

    • Herr Merz kann nicht mehr zurück, aber es gibt andere geschmeidigere bei der cdu.

    • Das mit den „spontanen“ Aufmärschen wird sich sehr schnell geben, wenn die für deren Organisation nötige Steuergeldquelle versiegt ist.

  56. Ich wehre mich gegen die pauschale Behauptung, es wären wir selbst die die Demokratie ruinieren würden.
    Wer ist denn „wir“? Ich wähle seit Bestehen der Schwefelpartei (Klonovsky), nicht mehr die etablierten Parteien. Mit mir sind es inzwischen weitere 20-22 % der Wähler, die damit fertig haben.
    „Wir“, das sind aus meiner Sicht die unsäglichen Schmierer der Mehrheit von Presse und ÖR, die nur noch ihre eigenen Interessen und das alte Parteiensystem schützen und jegliche Veränderung torpedieren, finanziell unterstützt von Regierungen und NGO’s; man kann dies ohne weiteres systemische Korruption nennen.
    Wenn der Autor mit fast infantilem „Humor“ von Trumpeltier spricht, so betreibt er im Prinzip nur das Geschäft der Etablierten, indem er die amerikanische Erneuerungsbewegung unter Trump diskreditíert. Man kann einiges gegen Trump anführen und oft genug kann man den Kopf über seine Ausdrucksweise schütteln. Jedoch ist er derzeit der einzige Politiker der hoffen lässt, dass das verkrustete demokratiefeindliche System der Bolschewoken demnächst der Vergangenheit angehören könnte.

    • „Man kann einiges gegen Trump anführen und oft genug kann man den Kopf über seine Ausdrucksweise schütteln.“
      Mir ist bislang noch jeder den Beweis für solche Ausführungen schuldig geblieben.
      Es bleibt regelmäßig im Allgemeinen, wenn man in Presse und Politik mit solchen Anschuldigungen „beglückt“ wird.
      .
      Gestern schrieb hier auch einer über seine angeblich nicht vorhandenen „Manieren“. Auch da kein Beleg für solches. Fleißarbeit wäre, tatsächlich einmal zu listen, wo Trump derart aufgefallen sein soll.
      .
      Aber es ist in der Welt und man muss anmerken, dass niemand gefeit ist, solcher Propaganda gedankenlos auch noch zuzuarbeiten.

  57. Mein Gedanke: Blau muss mindestens 25% erreichen, dann kommt man an ihr nicht vorbei – Sperrminorität. Das ist besser als „Schwarz stark machen in einer irgendeiner Rot-Grün-Konstellation“, denn da würde Schwarz immer den Rot-Grünen nachgeben. Und die Gelben als Bremser? Geht schief, wie erlebt!

    • 25% AfD wurden auch von einem US Institut vorhergesagt, sowie 27% für die Union. Ich fürchte allerdings, dass diese Zahlen durch besonders gute Demokraten bei der Auszählung korrigiert werden. Darf ja nicht sein…
      Klappt das aus irgendwelchen Gründen nicht, wird die Wahl annulliert. Wegen Beeinflussung! Entweder durch Wladimir oder Donald…

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