<
>
Wird geladen...
Zur SPD-Kampagne „Bürgerversicherung“

Bürgerversicherung: Wenn Einheitskasse, dann auch Einheitsgräber

03.01.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Falls die SPD es ernst meint mit der Abschaffung von Privilegien, dann sollten sie zunächst mal dafür sorgen, dass alle Bundestagabgeordneten der Gesetzlichen Krankenversicherung beitreten.

„Bürgerversicherung“ lautet die Zauberformel, die alles heilen soll: die schreiende Ungerechtigkeit, die für das deutsche Gesundheitssystem angeblich charakteristisch ist, die mangelnde Ärzteversorgung vor allem in ländlichen Gegenden, das Fortbestehen einer sogenannten Zwei-Klassen-Medizin. So tönt es seit Wochen auf allen SPD-Kanälen, überwiegend wohlwollend begleitet von Medien, denen ein Vollkasko-Versorgungsstaat als Ideal vorschwebt. In Wirklichkeit soll die „Bürgerversicherung“ vor allem eines sichern: den Anspruch der SPD, sich als einzige Partei um die Sorgen und Nöte des kleinen Mannes zu kümmern.

SPIEGEL IM SPIEGEL
Die „Bürgerversicherung“ ist pure Ideologie
Die Hauptpropagandisten der „Bürgerversicherung“, die weit links stehenden Sozialdemokraten Karl Lauterbach und Ralf Stegner, erklären gebetsmühlenartig, nur die als „Bürgerversicherung“ verkleidete Einheitskasse könnte die vermeintliche soziale Eiseskälte in diesem Land in einen wohltemperierten sozialpolitischen oder sozialdemokratischen Frühling überführen. Wenn die geforderte Zwangs-AOK irgendjemanden wirklich helfen würde, dann allenfalls der SPD auf der Suche nach einem neu aufpolierten Gerechtigkeitsprofil. Denn eines ist sicher: Selbst wenn alle „Reichen“ und „Besserverdienenden“ eines Tages in die sozialistische Einheitskasse gezwungen würden, blieben die finanziell Privilegierten, was sie sind: finanziell privilegiert.

Das derzeitige deutsche Gesundheitssystem bevorzuge die Reichen, so das Mantra der Umverteilungsapostel. Nun gut, das „Privileg“ der 10 Prozent Privatversicherten besteht in erster Linie darin, dass sie für 25 Prozent der Einnahmen des Gesundheitssystems sorgen. Ob dieser Preis für zweifellos vorhandene Vorteile nicht zu hoch ist, hat sich schon mancher Privatversicherte gefragt. Was sich nämlich für Alleinstehende durchaus rentiert, rechnet sich für Familienväter und -mütter meistens nicht. Eigentlich sollte man den Privatversicherten also danken, statt sie indirekt zu beschimpfen. Wer aber, wie die Schulz-SPD, im Neid ein wichtigstes und wertvollstes menschliches Motiv sieht, der hält sich mit solchen Feinheiten nicht auf. Wer mehr zahlt als andere, soll nicht etwa ein paar Vorteile davon haben. Nein: Er soll noch mehr in die Gemeinschaftskasse einzahlen und deutlich weniger als bisher bekommen. Wenn schon Umverteilung, dann richtig.

DEAD END
Der deutsche Hang zum Sonderweg ist nicht solidarisch
So schnöde wird das von den Einheitskassen-Befürwortern nicht formuliert. Es geht ihnen „nur“ um den Abbau von Privilegien, es geht um die Abschaffung der Zwei-Klassen-Medizin. Nun gut, wer unterschiedliche „Klassen“ per se für schlecht hält, der sollte dann aber so konsequent sein, und überall für die klassenlose Gesellschaft eintreten. Viel leichter als eine umfassende Gesundheitsreform fiele doch die Abschaffung der 1.Klasse bei der (staatlichen) Bahn. Auch in S-Bahn-Zügen müsste, wo noch nicht geschehen, die Aufteilung in Preis-Klassen aufgehoben werden: Einheitssitze, Einheitsservice und Einheitspreise – Sozialisten-Herz, was begehrst du mehr?

Das Projekt Einheitsschule verfolgt die SPD ja schon seit langem. Sie könnte ihren Kampf gegen Privilegien ja auch auf den öffentlichen Kulturbetrieb ausdehnen. Schluss mit den teuren Logen-Plätzen in städtischen und staatlichen Theatern, her mit dem Einheitspreis – von der ersten bis zur letzten Reihe. Auch passt eigentlich nicht ins sozialdemokratische Gerechtigkeits-Bild, dass die Verstorbenen auf städtischen Friedhöfen in unterschiedlich großen Gräbern ihre letzte Ruhe finden. Höchste Zeit für Einheitsgräber zu Einheitsgebühren – Ruhet in Frieden und Gleichheit.

BüRGERVERSICHERUNG
Zweiklassenmedizin – sozial ungerecht?
Man muss nicht lange suchen, um die aus linker Sicht schreckliche Ungleichheit anzutreffen, die dadurch entsteht, dass die „Reichen“ sich einfach mehr leisten als die „Armen“. Freilich wird sich das in einem „sozialisierten“ Gesundheitssystem nicht ändern. Wer es kann, wird sich immer zusätzliche medizinische Leistungen dazukaufen, sei es über Zusatzversicherungen, sei es durch Begleichung von Arztrechnungen aus der eigenen Tasche. Wer es für nötig hält und es sich leisten kann, wird sich auch im Ausland medizinischen Rat und Hilfe holen, ganz gleich, ob ihm Kosten erstattet werden oder nicht.

Das alles wird auch die Einheitskasse nicht verhindern können, jedenfalls dann nicht, wenn dieses Land ein freies Land bleiben soll. Wer wirklich die Ein-Klassen-Medizin erzwingen will, der muss die Privatliquidation von Ärzten gesetzlich verbieten, der muss private Kliniken zwangsweise schließen und der muss den Straftatbestand der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen im Ausland einführen. Sonst bleibt es bei der Zwei-Klassen-Medizin – allen Lauterbach-Reden zum Trotz.

Zeichen und Wunder – Die US-Steuerreform
Noch ein Tipp für die Genossen Lauterbach und Stegner. Falls diese es wirklich ernst meinen mit der Abschaffung von Privilegien, dann sollten sie sich zunächst mal dafür einsetzen, dass alle Bundestagabgeordneten der Gesetzlichen Krankenversicherung beitreten müssen. Und wenn es dafür keine Mehrheit im Bundestag gibt? Dann sollten zumindest alle sozialdemokratischen Parlamentarier mit gutem Beispiel vorangehen und auf private Versicherungen verzichten. Dann wären die Genossinnen und Genossen wenigstens glaubwürdig. Aber dazu wird es nicht kommen. Weil auch unter Sozialdemokraten gilt: Die Privilegierten sind immer die anderen.

Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

79 Kommentare

  1. „Einheitsgräber“ gibt es bereits. Weil sich der überwiegende Teil gar keine Bestattung mehr leisten kann. Darum sind Armengräber / anonymes Verscharren inzw. Alltag. Die Bestatter Branche kämpft mit allen Tricks um jede Leiche. Das kann nicht mehr geleugnet werden. Die Bürgerversicherung s.z.B. Canada, GB und NL aus Steuermitteln finanziert ist fair. In Deutschland werden die Zwangsabgaben der Mindestlöhner in die sozialen Kassen dazu benutzt, die illegale Ansiedlung von Millionen von vermeintlich Schutzsuchenden zu finanzieren. Diese Last ist nahezu 100% auf die Rentner, Mindestlöhner und auf die H4ler, abgewälzt worden. Jeder dritte Arbeitnehmer befindet sich bereits in Lohnarmut. Die H4ler sind zu einer Horde von Wohnungslosen gemacht worden und die Rentner sammeln Flaschen. Während sich der Staatdienst / der ÖDD, zur reichsten Bevölkerungsschicht selbst gemacht hat. ~ 50% des Etats des Bundeshaushalts beansprucht die Minderheit der Staatsdiener für sich als Personalkosten und lassen sich auch noch die erste Klasse Medizin von der in lebenslange Armut verbrachten Schichten finanzieren. Darum muss die „Bürgerfinanzierung“ endlich kommen. Über die MWST. zahlen alle ( ! ) in die sozialen Kassen ein. Dadurch sinken die Lohnkosten und die Mindestlöhner haben wieder mehr Geld in der Tasche.
    Die Zwangsabgaben sind nicht die Beute der Staatsdiener, welche die sich mit islamischen Welt teilen.

  2. der Herr Lauterbach hai keine Ahnung, aber davon viel. Ein Beispiel:
    79 wunderbare Jahre alt, 750€ Beitrag, 30% Selbstbeteiligung und berufsbedingt keine Übernahme der Arzneikosten, ca. 800€.
    Dafür bekomm ich vielleicht früher einen Termin. Aber wehe, ich komm ins Krankenhaus. Zweimal hab ich schon einen Herzkatheter abgelehnt mit der Frage: Und was nützt das m i r ? In dem Alter hast halt a bissl Weinstein in den Herzkranzgefäßen, na und?

    • Na Sie Glücklicher! – Wenn ein heute 50jähriger in Ihr Alter kommt, wird er vermutlich entweder das Dreifache an Beitrag zahlen oder schon längst an den horrenden Beiträgen zugrunde gegangen sein!

  3. In Australien kann man sich anschauen, wie ein aus Steuergeldern preiswert arbeitendes Gesundheitssystem funktionieren kann, mit ganzen sechs Krankenkassen (für jeden Bundesstaat eine). Dafür sind über 30% der Bevölkerung zusätzlich privat versichert und das staatliche System ist sehr dankbar dafür, da so die knappen Mittel der Basisversorgung nicht strapaziert werden. Je nachdem wie gut der Staatshaushalt dasteht, wird die private Versicherung steuerlich gefördert.

  4. Schon heute ist die gesetzliche Krankenversicherung eine gewaltige Geldumverteilungsmaschine. Wer knapp unter der Beitragsbemessungsgrenze als Arbeitnehmer liegt, dem knöpft die AOK knapp 700 (!) Euro im Monat ab, damit Vater Staat für einen Hartz-IV-Versicherten nur knapp 100 Euro zahlen muss.
    Auch das Heer der zugewanderten Neubürger werden die Arbeitnehmer durchfinanzieren müssen, da sich auch hier die Bundesregierung einen schlanken Fuß macht. Solche gigantischen Umverteilungsmaschinen können auf Dauer nur in homogenen Staaten Bestand haben, in denen die Mehrheit annimmt, dass alle Mitbürger fleißig und ordentlich sind (lange Zeit galt das für die Skandinavier), nicht aber in extrem heterogenen Gesellschaften, wie z.B. den USA, wo nur eine Minderheit glaubt, dass die Landsleute alle fleißig arbeiten.

  5. Darf dann der Privatversicherte als Zwangsmitglied in der Einheitsversicherung denn dann aus der Privatversicherung aus- und in die GKV übertreten? Bislang ist ihm dieser Weg ja versperrt. Und ich ahne, wohin die Reise gehen wird: der Private muss privat bleiben, darf weiterhin nicht zurück in die gesetzliche KV und darf dann bei Leistungsanspruch seine zusätzliche Zwangsversicherung nicht belasten.
    Ich frage mich, wieso noch keiner der ansonsten sich so eloquent gebenden Qualitätsjournalist auf die Idee gekommen ist, genau die Frage nach dem Übertritt privat nach gesetzlich unter den Vorzeichen der Bürgerversicherung deren Protagonisten zu stellen.

  6. Wie schon richtig angemerkt, geht es beim Thema „Bürgerversicherung“ in der Hauptsache darum, das marode gesetzliche System vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Kurzfristig schielt man auf die Rücklagen der Privaten. Langfristig sollen dann die „Gutverdiener“ den Karren aus dem Dreck ziehen. Wenn es keine Fluchtmöglichkeit in die Privaten mehr gibt, wird dann auch ganz schnell die Bemessungsgrenze (BG) fallen oder in absurde Regionen angehoben. Übrigens glaube ich auch nicht an das Argument, eine Zweiklassenmedizin gäbe es immer, weil Gutverdiener dann extern medizinische Betreuung einkaufen. Das mag für Milliardäre stimmen, aber das Gros der Privaten sind neben Beamten, kleinere Selbstständige und Angestellte mit Verdienst zwischen 70k-120k. Die können nicht mal eben >1000€/Monat Bürgerversicherung (darauf würde es hinauslaufen, wenn die BG fällt) stemmen und dann noch extern vorsorgen. Und selbst wenn die BG auf ihrem aktuellen Wert von ~60000€ bleibt (sehr unwahrscheinlich) sind wir schon bei monatlichen Abgaben von >700€. Von wegen private Krankenkasse wäre unbezahlbar – gegen die Gesetzliche sind das Peanuts.

    Übrigens würde eine Bürgerversicherung auch zu einer gewaltigen Verteuerung der Arbeitskosten besonders für die besser bezahlten Jobs in D führen. Die Unternehmen werden das kaum mitmachen, sondern wo immer möglich eben diese besser bezahlten Jobs ins Ausland verlagern. Die Folgen für den Staatshaushalt kann man sich ausmalen.

  7. Komisch, seit Jahrzehnten sind die Sozen immer vorne mitdabei!
    Beim Abgreifen , Mauscheleien und Bevormundungen der Bürger.
    Diese Partei wird immer mehr an Rückhalt in der Bevölkerung verlieren!
    ZU RECHT!

  8. Bürgerversicherung ein Profilierungsprojekt der SPD? Vielleicht früher – jetzt aber soll sie vor allem helfen, die Gesundheitskosten der Merkel-Gäste zu verschleiern.
    Jeder, als was auch immer anerkannte Migrant landet im Hartz IV System und ist dann GKV-versichert. Der Staatsfunk hat neulich ja schon jubelnd verkündet, dass noch nie soviele Menschen gesetzlich versichert waren (ob dieser Zugewinn an Personen auch ein Zugewinn an Beitragszahlern war, wurde schamhaft verschwiegen). Schon die normalen Hartzler kosten die Krankenkassen doppelt so viel, wie der Staat einzahlt, wieviel werden die jahrzehntelang unterversorgten Flüchtlinge wohl kosten?
    Damit der Bürgerdepp das nicht so deutlich merkt soll jetzt das ganze System umgekrempelt werden. Die Politik will nicht nur neue Zwangszahler und deren Milliarden-Rückstellungen abgreifen, sondern auch die statistische Basis zu Bewertung und Vergleichbarkeit zukünftiger Kosten zerstören.
    Wenn jetzt alles durchmischt wird, kann man später nicht mehr die Mehrkosten durch Flüchtlinge identifizieren. Die Bürgerversicherung wird kommen!

  9. Gesetzlich Versicherte haben längere Wartezeiten gegenüber Privatpatienten bei der Terminvergabe und schlechtere Leistungen bei Ärzten. Die Zuzahlungen besondes für zahnärztliche Leistungen sind immens, oft kaum oder oft auch nicht mehr bezahlbar.

    Bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) kommt es zur Umverteilung zwischen besser verdienenden, kinderlosen Mitgliedern und wirtschaftlich schlechter gestellten Familien mit Kindern. Versicherte mit hohen Beitragszahlungen kommen für Geringverdienende und Nichtbeitragszahler auf.
    Bei der GKV ist zwar die Leistung für alle Versicherten gleich, die Beiträge richten sich aber nach dem Einkommen.

    Bei der Privaten Krankenversicherung (PKV) gilt dagegen das Prinzip der Gleichheit von Beiträgen und Leistungen. Wer mehr bezahlt, bekommt höhere Leistungen.

    Ist diese unterschiedliche Verfahrensweise denn gerecht? Die Tür zur PKV ist doch den meisten Menschen verschlossen!

    Die Ungerechtigkeit liegt darin, dass sich Selbstständige, Beamte und Arbeiter/Angestellte sowie freiberuflich tätige Künstler und Journalisten mit einem Bruttoeinkommen oberhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze (59.400 Euro), also Besserverdienende, sich nicht am Umverteilungsmechanismus der GKV beteiligen müssen – die können sich einfach abseilen und erhalten, sofern keine oder wenig Kinder und bei guter Gesundheit (positive Risikoauslese) bei Antragsstellung für weniger Geld viel mehr an Leistungen.
    So etwas gibt es in anderen Bereichen nicht, der Staat sagt ja auch nicht, dass sich nur Personen mit mehr als 59.400 Euro ein sicheres und luxuriöses Auto kaufen dürfen (und die anderen nicht) und dafür auch noch weniger bezahlen müssen.

    Auch unter der Bürgerversicherung könnten diejenigen, die es sich leisten können – aber auch diejenigen, die es sich leisten möchten! – Zusatzversicherungen abgeschliessen – wo liegt das Problem? Vielleicht weil PKV-Versicherte genau wissen, dass sie besser gestellt sind?

    • Haben Sie selber schon einmal ein privatärztliche Rechnung erhalten und bezahlt? Ist Ihnen bekannt, dass Ärzte hier in aller Regel den 2,3 fachen Satz berechnen können – teilweise auch noch mehr – und in aller Regel auch tun?

      Ein Teil der – sorry – „Verlogenheit“ in dieser „Diskussion“ ist schlicht und ergreifend die Tatsache, dass privat krankenversicherte Personen für die gleiche Leistung eines Arztes ein deutlich höheres Entgeld zu zahlen haben, als Personen, die in einer GKV versichert sind. Darüber hinaus sind für jedes einzelne Familienmitglied monatlich entsprechende Beiträge zu entrichten. Dort gibt es keine kostenfreie „Familienversicherung“.

      Obwohl ich selber seit gut 17 Jahren PKV versichert bin, so halte ich dennoch die Abschaffung der PKV – allerdings aus anderen Gründen heraus – für eine gute Idee.

    • Ich behaupte jetzt einmal, Sie sind gesetzlich versichert! – Denn Sie haben keine Ahnung was bei den Privaten mittlerweile abgeht und was ein „Selbständiger“ im mittleren Alter so bezahlt für seine PKV und wie das so ist mit den „Leistungen“!

  10. Sehr gut geschrieben Herr Müller-Vogg,da kann Ich ihnen nur zustimmen!
    Das es nur um eine Neidkultur geht,das habe Ich im letzten Jahr schon bei Rainer Zitelmann geschrieben.
    Warten wir einmal ab was aus den Roten Wünschen wird,Ich glaube nichts!!
    Ein Nachbar von mir war selbstständiger Dachdecker Meister,hatte einen sehr gut gehenden Betrieb,ist mein Jahrgang.Von dem weiß Ich,was er im Monat für sich und seine Frau an die PKK zahlen muss,da kämen sehr vielen Neidern die Tränen!Der wäre liebend gern in der gesetzlichen Krankenkasse,das können Sie mir glauben!

  11. Dann sollte es auch für alle Bürger einen Einheitsverdienst etwas über den Mindestlohn geben. Das wäre doch gerecht? Das gilt dann z.B. auch für Profi-Sportler, Vorstände Banker und Politiker etc….

  12. Wie kann eine Partei, die stets versucht, sich gendergerecht auszudrücken, den Begriff „Bürgerversicherung“ in die Debatte werfen? Sollte es nicht „BürgerInnenversicherung“ heißen? Oder, um jegliche Diskriminierung auszuschließen: „Menschenversicherung“?

  13. Es gibt Sie tatsächlich Volksvertreter, die in den gesetzlichen KK versichert sind. Es gibt auch solche die Rentenversicherungsbeiträge abführen. Dies ist aber die Ausnahme und nicht die Regel. Spätestens ab der 2. Legislaturzeit sind die Altersversorgungsansprüche weitaus höher, als hart erarbeitete Rentenansprüche. Ein Beispiel: Ein Landtagsabgeordneter in Rhld-Pf. hat nach 2 Legislaturperioden mehr Pensionsansprüche als ein durchschnittlicher Facharbeiter der 45 Jahre gearbeitet hat. Ich möchte nochmals an den Rentenklauparagrafen im SGB VI erinnern. Verändert von Rotgrün unter der Führung eines Sozis namens Gerhard Schröder mit kräftiger Unterstützung der Grünen (Fischer, Trittin, Künast, Roth usw.) Der Rentenartfaktor wurde im § 67 des genannten Gesetzes von 1,5 auf 1,o gekürzt. Durch eine Veränderung der Berechnung sollte dies verschleiert werden. Geneigte Leser, die ihr in der gesetzlichen RV seit, schaut doch bitte eurere jährliche Rentenmitteilung an. Auf einer der letzten Seiten steht folgendes: Der Rentenartfaktor ist 1.0. Multipliziert die persönlichen Entgeltpunkt mit den Faktor 1,5 und mit dem Ergebnis den aktuellen Rentenwert. Dann vergleicht bitte beide Ergebnisse, Die Differenz hat man euch einfach weggenommen. Den Zugangsfaktor lasse ich außen vor.

    Nun zur Bürgerversicherung. Um diese einzuführen muss das Grundgesetz geändert werden Art. 20 GG. Sehr interessanter Artikel. Wird zur Zeit nach Gutsherrenart ausgehebelt.

    Je breiter eine Versicherung das Risiko streuen kann um so kostengünstiger sollte die Versicherung auch sein. Das Gegenteil ist zur Zeit der Fall. Durch die vielen Hartz IV Empfänger werden die gesetzlichen Krankenkasse in eine finanzielle Schieflage gebracht. Nur etwa 40 % der erbrachten Leistungen werden durch die gezahlten Beiträge ausgeglichen. Durch die Zuwanderung wird die Schere zwischen den Leistungen und der Beitragszahlung weiter aufgehen. Nun will die SPD, alle zur Kasse bitten, das zu erwartende Defizit auszugleichen.

    Mir sollen die klugen Ministerialbeamten erklären, wie die BV, aussehen soll. Üblicherweise wird bei Arbeitnehmern, die pflichtversichert sind, das Entgelt aus der versicherungspflichtigen Beschäftigung bis zur Beitragsbemessungsgrenze, als Beitragsgrundlage herangezogen. Alle anderen Einnahmen aus Kaptialerträgen, Mieten, Zinseinnahmen und sonstige Einkunftsarten bleiben außen vor.

    Bei Selbständigen, Beamten, und Freiberuflern werden alle Einkunftsarten heute schon (Info für Herrn Tichy) bis zur Beitragsbemessungsgrenze mit Beiträgen belegt. Geneigte Leser fällt Ihnen was auf? Zukünftig werden alle Arbeitnehmer, will der Gesetzgeber die Gleichbehandlung aller in der Bürgerversicherung Versicherten herbeiführen, auch diesen, ihre anderen Einkunftsarten der Beitragszahlung unterwerfen müssen. Dies wird auch für alle Rentner und Rentnerinnen gelten müssen (Freiw. versicherte Rentner werden heute schon so behandelt). Umverteilung von unten nach oben ist bei der SPD fast schon Tradition.

    Die Aussage, nur gut Betuchte können sich in Ausland behandeln lassen ist so nicht richtig. Heute schon hat Jedermann das gesetzlich verbriefte Recht sich innerhalb der EU, in dem EU-Staat seiner Wahl behandeln zulassen. Dazu gibt es entsprechende EU-Verordnungen auf die ich nicht näher eingehe (Tausende von Seiten). Die superbezahlte EU-Bürokratie will doch auch beschäftigt sein.

    Vielen Fachärzten, aus den Rändern der kassenärztlichen Versorgung (Hautärzte, Urologen. Orthopäden), wird durch die geplante Bürgerversicherung, der wirtschaftliche Boden entzogen. Ohne die privatversicherten Patienten, können solche Fachärzte nicht überleben.

    Privilegierte wird es immer geben. Die haben soviel Cash, dank der Abschaffung der Vermögenssteuer durch die SPD immer mehr und mehr, dass diese das ärztliche Honorar aus der Portokasse bezahlen und anschließend über das Finanzamt, eine kräftige Rückerstattung erhalten.

  14. „Nun gut, das „Privileg“ der 10 Prozent Privatversicherten besteht in erster Linie darin, dass sie für 25 Prozent der Einnahmen des Gesundheitssystems sorgen.“

    Tja, Herr HMV, da haben die Privatversichterten wohl nicht an die Zukunft gedacht, oder hatten die Alle, von Anfang an, Heirat und Kinder bekommen nicht auf dem Radar?

    Das Frau und Kinder dann auch privat versichert werden müssen, stand schon bei Vertragsabschluß fest. Jung, Gesund und „Blöd“, und das für Privatversicherte fast alle Leistungen teurer abgerechnet werden als bei Krankenversicherten, war auch kein Geheimnis, welches über Nacht über diese hereingebrochen ist!

    Anders bei den Beamten, welche ja Zwangsprivatversichert sind, weil der Staat es so will.

    Wer meine älteren Kommentare gelesen hat weis, das ich alle in der Krankenversicherung haben will, samt begründung dafür.

    • Sehr geehrter Herr Peda, ich bin dankbar, dass endlich einmal jemand sagt, dass wir Beamten bzw Familienmitglieder „zwangsprivatisiert“ sind! Es ist für den Öffentlichen Arbeitgeber ganz einfach billiger! Der 50% Arbeitgeberanteil für die KV entfällt, Kosten fallen nur an, wenn tatsächlich jemand erkrankt. Es gibt keinen Riesenwasserkopf an Verwaltung, und die Einreichung von Rechnungen obliegt dem Kranken. Ich muß für Medikamente in Vorleistung gehen, oft auch für Arztrechnungen, da eine Mindestmenge abgerechnet werden muß. Dazu kommt dann die Bearbeitungszeit durch die Beihilfeabteilung bzw. die PKV, die gut und gern 2-3 Wochen betragen kann. Das heißt für mich, ich habe die Arbeit, diese Dinge nachzuweisen. Und ich müßte eigentlich immer einen Betrag auf Vorrat haben, wenn höhere Rechnungen bezahlt werden müssen. Wenn ich das nicht kann, muß ich die Überziehungszinsen bei meiner Sparkasse zahlen. Sollte mir ein Rezept verlorengehen, habe ich Pech gehabt. Da Medikamente durchaus nicht immer preisgünstig sind (bei mir kostet ein bestimmtes über 300 €), kann das ganz gut „in die Hose gehen.“
      Und bezüglich der Kosten für die PKV: jedes unserer 3 Kinder mußte seit der Geburt PVK-versichert werden! Nichts mit Familienversicherung! Ich selbst mußte seinerzeit im Jahre des Heils 1970 nach der Geburt unseres Ältesten meine durchaus gute Stellung kündigen. Damals gab es noch keinen längeren Mutterschutz bzw. Freistellung mit Garantie auf Wiedereinstellung, geschweige denn ein größeres Kindergeld, oder, wie heißt es noch, Familiengeld für den Betreuenden. Und da ich das Pech hatte, Probleme mit Nierensteinen zu haben, durfte ich für mich, dann zwanghaft privatversichert, einen Zusatzbeitrag von 30 % auf meinen normalen PKV-Beitrag zahlen, und dass tue ich jetzt seit 37 Jahren, obwohl ich jahrzehntelang keine weiteren Schwierigkeiten mit den Nieren hatte. Noch Fragen? Ich hätte liebendgern meine „Privilegien“ gegen eine vernünftige Weiterversicherung bei meiner ursprünglichen KV getauscht, das war aber gesetzlich nicht vorgesehen. Darum werde ich so langsam aber sicher stocksauer, wenn mir mal wieder jemand was von „Beamtenprivilegien“ bzgl. Krankenversicherung erzählt.
      Trotzdem nachträglich ein Gesundes Neues Jahr 2018 für alle hier, seien es Kommentatoren oder das Team. Gruß, Mabell

  15. Herr Müller-Vogg beschreibt zwar zutreffend die Aspekte der Sozialistischen Neidkampagne, stößt jedoch nicht zum Kern der Sache vor. Zunächst war die AOK praktisch pleite, weshalb der „Gesundheitsfond“, in den die Beiträge von allen gesetzlich Versicherten fließen, geschaffen wurde. Aus diesem Topf werden jedoch auch die Leistungen für HartzIV Empfängern gezahlt, die selbst keine Beiträge zahlen können. An der Stelle beginnt Ausplündrung der GKV durch den Staat. Die FAZ berichtete am 28.6.2014, dass Schäuble den Staatszuschuss an die Kassen (2014) um 3,5 Milliarden Euro- und 2015 um weitere 2,5 Milliarden Euro gekürzt hat. Am 29.12.2017 berichtete Dorothea Siems in Welt-Online, dass die Zahl der Hartz-IV-Bezieher bedingt durch die Zuwanderung gegenüber 2016 um 1,3 Millionen gestiegen ist, weshalb die Beitragszahler rund 8,6 Milliarden Euro zuschießen müssen. Nur aus diesem Grund sollen jetzt die PKV`n geplündert werden.

  16. Ein Gutes hätte die Bürgerversicherung ja: Der Wegfall zigtausender Gehälter für die Angestellten der mehreren hundert gesetzlichen Krankenkassen und bei den kassenärztlichen Vereinigungen Ein massives Einsparpotential. Oder wollen die Spezialdemokraten diesen potentiellen Wählern etwa nicht an’s Portemonnaie? Überhaupt, ich bin für die Verstaatlichung der ambulanten Versorgung. Die Kassenärzte hätten vielleicht weniger Einnahmen, dafür ein festes Gehalt und Urlaubsanspruch sowie Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall. Aber so haben es der Fliegenmann und Pöbelralle sicher gar nicht gemeint.

  17. Einheits-KV 3. Klasse fuer das „Arbeit geh weg – ich komme“ Parlamentspersonal ja!!! Fuer uns, die wir uns um den Rest kuemmern muessten, selbstverstaendlich 1. Klasse mit Gourmet-Versorgung.
    Ich wuensche Ihnen und uns ein 2018, das sich nicht staendig fremdschaemen muss.

  18. Lieber Herr Müller-Vogg, vielen Dank für diesen schönen Artikel. Wie recht Sie haben. Bei dieser verlogenen Sozenbande ist die Gleichheit immer nur für die anderen da. Selbst passen sie schon auf, daß sie nicht zu „gleich“ werden.

  19. „Wer wirklich die Ein-Klassen-Medizin erzwingen will, der muss die Privatliquidation von Ärzten gesetzlich verbieten, der muss private Kliniken zwangsweise schließen und der muss den Straftatbestand der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen im Ausland einführen.“ Guter Hinweis an die baldigen Großkoalitionäre. Das entsprechende Gesetz wird der Bundeszensurminister Maas ganz schnell erstellen lassen.

  20. Eigentlich ist alle Aufregung umsonst, denn die Zwei-Klassen-Medizin wird ja mit einer Bürgerversicherung nicht abgeschafft.

    Wer es sich leisten kann schließt zukünftig entsprechende Zusatzversicherungen ab (das lukrative Geschäft der Privatversicherungen läuft also weiter) oder wer wirklich finanziell gut gestellt ist, zahlt seine Bevorzungsbetreuung im ärztlichen Behandlungsfall aus der Privatschatulle. Das zeigt: Gleichmacherei ist nur Augenwischerei aus ideologischen Gründen, mehr nicht.

    Zur Gleichmacherei habe ich noch einen Vorschlag für die SPD: Alle Bürger sollen nur das gleiche Auto kaufen, besitzen und fahren dürfen. Das würde auch die Menschen optisch gleicher machen und gleichzeitig auch die Produktion bei den Autoherstellern vereinfachen, mit dem positiven Nebeneffekt der Massenproduktion, nämlich eine Kostenminimierung bei den Produktionskosten mit der Folge von einer Reduzierung der Autoverkaufspreise. Auch die Werkstattkosten werden dann günstiger, weil nicht mehr so viele unterschiedlich Ersatzteile vorrätig gehalten werden müssen. Also liebe SPD-Ideologen, es gibt noch viel zu tun für euch!

  21. Ich war bis 1973 als junger Ingenieur Mitglied der Technikerkrankenkass.Als ich später
    Beschäftigter einer Körperschaft öffentlichen Rechts wurde,wurde ich auch sozialver-
    versicherungsfrei gestellt.Ich konnte Mitglied in der TK bleiben,hätte aber keinen
    Arbeitgeberanteil zum Kassenversicherungsbeitrag mehr erhalten,d.h. ich hätte da-
    mals den vollen KV-Beitrag alleine stemmen müssen.Statt mtl. ca.300,-DM dann
    ca.600,-DM. Dieser Mehrbetrag war für einen jungen Ingenieur in der damaligen Zeit
    viel Geld.
    Die Alternative hieß also Privatkasse und den Rest über Beihilfe abrechnen.Die Ersatz-
    kassen ergingen sich damals schon in Angstmacherei nach dem Motto,daß man mit
    zunehmendem Alter der Verelendung anheim fallen würde,es kein Zurück mehr geben
    würde und es überhaupt alles fürchterlich schlimm sei,die Türen der Ersatzkassen
    seien für immer vernagelt.
    Trotzdem wagte ich den Absprung und bin heute 45 Jahre privat versichert. Als soge-
    nannter priviligierter Privatpatient lag ich nun mit Schlüsselbeinbruch im Zweibett-
    zimmer der Städtischen Krankenanstalten in Köln.Mein Bettnachbar war Mitglied
    der Techniker Krankenkasse.Wir teilten uns also das gleiche Zimmer, die Ärzte waren
    die gleichen und der Händedruck auch.Ich habe mich vollkommen normal gefühlt
    und keineswegs priviligiert und das war auch gut so.
    Wäre mir in jungen Jahren der Arbeitgeberanteil zur KV gewährt worden dann
    wäre ich sicherlich heute noch Mitglied der TK.

    • Mir erging es genauso. Zuerst war ich als Student Mitglied in der TKK(Techniker) Als ich dann Beamter wurde, wäre ich gerne dort weiter Mitglied geblieben. Habe damals mit
      dem Vorstand der TK telefoniert, der mir sagte, der TK sei es vom Bundesversicherungsaufsichtsamt verboten worden einen Tarif für Beamte anzubieten. Die SPD war damals mit in der Regierung.

  22. Gegen den Willen der Beamten, die mit 50 % Rabatt privatversichert sind, wird es keine sogenannte Bürgerversicherung geben. Und wie der große Vorsitzende der SPD für sich persönlich den Begriff „soziale Gerechtigkeit“ interpretiert, darf man nicht schreiben. Es könnte ja gegen das neue Gesetz zur Abschaffung der Meinungsfreiheit verstoßen.
    PS: Man kann es nicht glauben, dass der Bankrott des viel gelobten Landes „Deutsche Demokratische Republik“ erst vor wenigen Jahrzehnten stattgefunden hat. Mehr als die Hälfte unserer Gesellschaft und unserer Politiker wollen wieder dorthin?!

    • der 50% Rabatt nennt sich bei Angestellten Arbeitgeberbeitrag und beinhaltet bei Beamten nicht die kostenlose Mitversicherung von Familienangehörigen , gerne auch solchen, die in der Türkei leben, sofern der Versicherte Türke ist.

      • Endlich klärt jemand dahingehend auf, dass bei den Privatversicherten für jedes Familienmitglied eigene Beiträge bezahlt werden müssen. In der Pension muss nur noch für 30 % Leistung der PrivatKrankenkasse bezahlt werden. Den Rest übernimmt die Beihilfe, vorausgesetzt, das Einkommen des Ehepartners, für den Beihilfe beantragt wird, übersteigt einen gewissen Sockelbetrag nicht.
        Mein Fall: Wegen Kindererziehung und Elternversorgung lange nicht gearbeitet und mit BeamtenEhemann mit eigenem hohen Beitrag privat versichert.
        Die Kosten sehen mittlerweile so aus:
        Für 30 %, die die Privatkasse an den Rechnungen und Medikamenten oft nur teilweise übernimmt, bezahlen wir mittlerweile mehr als 600 Euro monatlich, also jeder um die 300 Euro, eingerechnet eine seit Jahrzehnten bestehende freiwillige Pflegeversicherung, die je 25 Euro ausmacht, eine Zahnersatzversicherung und Anspruch auf Chefarztbehandlung und Zweibettzimmer.
        Zu meiner Rente von 285 Euro bekomme ich von der Rentenversicherung um die 20 Euro Zuschuss zur Krankenkasse.

        In der Debatte wird auch gerne vergessen zu sagen, dass alle Rechnungen und Medikamente vorzufinanzieren sind und dann erst bei der Krankenkasse und der Beihilfe eingereicht werden müssen.

        Ich möchte nicht klagen, ich bin bereit, für gewisse Vorteile bei manchen Ärzten und Behandlungen auch mehr zu bezahlen.
        Ich finde es nur nicht in Ordnung, dass von der SPD so eine Neiddebatte geschürt wird. Aufklärung wäre ehrlicher.

  23. Einfach anteilig Nichtzahler (plus deren nichtzahlende Ehepartner, plus Abkömmlinge und plus im Ausland befindliche berechtigte Anverwandte) bei gleichbleibendem Bundeszuschuss von 97 Euro von der GKV in die PKV umschichten.

    Denn die Gemeinschaft der Privatversicherten wird es sich ja sicherlich nicht nehmen lassen, die Mittelschicht bei der Stämmung dieser Last auch über den Steueranteil hinaus zu unterstützen.

    Wer rechnet denn mal fix aus, wie viele dann in die PKV wechseln würden? Etwa 11% aller H4-Berechtigten? Grob ca. 150 Euro p.P., die mindestens über den Steueranteil hinaus anfallen. Dann durch die bisherigen Privatversicherten teilen…
    :-)))

  24. Alles richtig.
    Nur:
    Die SPD ist in der Lage, so hoch zu pokern und Merkel wird ihnen alles geben.
    Nur so kann sie eine Minderheitsregierung oder gar Neuwahlen verhindern.
    Der obige Appell sollte also an die Union gerichtet werden; aber, wo oder wer ist die Union?

  25. Nicht Sie oder ich, aber ‚wir‘ brauchen eine möglichst grosse Zahl von Kassen als Pfründe für parteinahe Funktionäre.

    • Das müssen sie mal erklären.
      Erstens, seit 1990 ist die Zahl der gestzlichen Krankenkassen von über 1100 auf 110 geschrumpft. Und nun nennen Sie mir einen halbwegs bekannten Politfunktionär, der im Verwaltungsrat einer gesetzlichen Krankenkasse sitzt. Da verdient man viel zu wenig. Die Spitzenverdiener unter den GKV-Vorständen verdienen gerade mal rund 250.000€ im Jahr. die meisten deutlich weniger. Menschen mit Parteibuch zieht es da eher in die freie Wirtschaft oder zu wohlsubventionierten Staatsunternehmen wie Bahn oder VW.

  26. „Einheitsgräber“, oh ja, unbedingt! Klingt schon nach dem nächsten Olymp, den die Genossen erklimmen werden. Künftige Begräbnisse dann ohne Sarg o. Urne – die Verblichenen in ein paar (Hand)Tücher gewickelt und anschl. gen Mekka verbuddelt. „Was für a schöne Leich“, was für ein „Zeichen gelungener Integration“, nicht wahr, lieber
    S …. P …. D …. (s)? Ehre, wem Ehre gebührt … Apropos: was treibt eigentlich Genosse Jochen Hartloff (Scharia) so?

  27. Ach, im Grunde geht es doch darum, mehr Geld für diejenigen zu erhalten, die versorgt werden und nichts einzahlen. Niemals eingezahlt haben und auch niemals einzahlen werden.

    Wer nun frohlockt, durch die Bürgerversicherung würden endlich Privilegien abgeschafft und alle gleichbehandelt, wird dann womöglich feststellen, daß das Niveau, auf dem diese Gleichbehandlung stattfindet, sinkt und sinkt.

    • die Privilegien werden bleiben, denn natürlich werden die, die es sich leisten können, private Zusatzversicherungen abschliessen.

    • Die Zwangsabgaben Zahler der sozialen Kassen haben die Lasten der sogenannten „Wiedervereinigung“ zu fast 100% getragen und sind jetzt erneut gezwungen die Lasten der erste Klasse Versorgungen der Staatsdiener und die Lasten der illegalen Ansiedlung von Millionen vermeintlich Schutzsuchende zu übernehmen. Zeitgleich ist die tatsächliche medizinische Versorgung der Zwangsabgabenzahler nicht mehr garantiert und krank sein ist für die Mindestlöhner und für die Rentner unbezahlbar gemacht worden. Wenn sich die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen in einer Gesellschaft verändert haben, dann muss die Politik darauf reagieren. Das schreibe ich, obwohl ich zur SPD grundsätzlich in Opposition stehen.

  28. Vor einigen Jahren, als es uns finanziell noch nicht so gut ging, weil Frau auf Grund chronisch kranken Kind nicht arbeiten konnte, waren Beide durch mich bei der gesetzlichen Familienversichert.

    Nun ist Kind aus dem Haus, Geld ist auch da, aber wir bleiben trotzdem aus Solidarität bei der mit dem „A“.

  29. Gerade Lauterbach: Saß jahrelang im Aufsichtsrat der Rhön-Kliniken, machte sich dort die Taschen voll und sah zu, wie die dortigen Putzfrauen ausgebeutet wurden. Schlimmer geht`s nimmer.

  30. „dann sollten sie zunächst mal dafür sorgen, dass alle Bundestagabgeordneten der Gesetzlichen Krankenversicherung beitreten.“

    Zustimmung. Und der Rentenversicherung auch, die unsere diätensichselbsterhöhenden Volksvertreter beide, immer auf Kosten anderer, „reformieren“, ohne jedoch selbst von diesen „Reformen“ selbst betroffen zu sein.
    Alle sind gleich, nur einige (=Abgeordnete, Politiker) sind gleicher!

    • Dann sind die vielen Beamten unter den Bundestagsabgeordneten nicht auszunehmen. Auch die SPD Beamten haben Vorteile. Herr Stegner, bitte gleichmachen und lautstark das Thema übernehmen. Ich messe Sie daran. Werden Sie am Ende kein „Bettvorleger“.

      • Ich würde mal behaupten, ein Großteil der Beamten bis in den mittleren Dienst hinein würden für die Vorteile der gesetzlichen Krankenversicherung (und derer gibt es einige, zB. Sachleistungsprinzip, Familienvericherung etc.) gern auf die Heilfürsorge und die n+1 Zusatzversicherungen von Arthritis bis Zahnversagen verzichten.

    • Zur Ergänzung: Bundestagsabgeordnete erhalten nach 4 Jahren ein Zusatzrente von knapp 1000€, meine Schwiegermutter erhielt nach 45 Jahren harter Arbeit und nach dem Aufziehen von 4 Kindern ca. 900€ Gesamtrente.

      • Genauere Zahlen: Pro Jahr sind das 233€, also nach 4 Jahren 932€, nach 27 Jahren 6296€.

    • Eine Einheitsversicherung für alle? Dann wird wieder das DDR-Prinzip eingeführt. Darüber wurde nur nach der Wiedervereinigung im TV informiert.

      Es werden dann Medikamente der Kategorie A, B, C und D eingeführt:

      Kategorie A – Medikamente kann man sich ohne Rezept in der Apotheke kaufen
      Kategorie B – gibt es nur, wenn man ein Rezept vom Arzt bekommt
      Kategorie C – für Staatsangestellte, Beamte und Politiker immer einfach so auf Rezept erlaubt, der Rest der Bevölkerung muss einen Antrag bei einer Behörde stellen. Wird es genehmnigt dann darf es der Arzt verschreiben
      Kategorie D – die bekommen nur die Staatsangestellten, Beamten und Politiker auf Rezept. Dem Rest der Bevölkerung ist die Verschreibung verboten.

      Für die ärztliche Behandlung wird das getan, was der Kommunist, Regierungs- und Parteichef Fidel Castro gemacht hat. Der ließ sich im Ausland behandeln. Der Rest der Bevölkerung hatte Pech. Denen war das nicht erlaubt, auch wenn es in Kuba nicht genug Ärzte gibt.

  31. Für die GKV viel ergiebiger wäre die konsequente Reform aller beitragsfrei Versicherten. Bei ca. 72 Mio Versicherten/Leistungsberechtigten gibt es nur ca. 55 Mio Beitragszahler, von denen auch noch mehrere Millionen sehr niedrige Beiträge zahlen. Wenn für die ca. 17 Mio gratis Mitversicherten, und einige Millionen Niedrig-Beitragszahler auch nur durchschnittliche Beiträge, aus Steuermitteln, in den Gesundheitsfond bezahlt würden, dann könnte der Faktor Arbeit mit Beitragssenkungen entlastet werden, und es könnte mehr Geld für tatsächlich notwendige Leistungsverbesserungen bezahlt werden. Die Bürgerversicherung kann sehr leicht mit überzeugenden Sachargumenten, und ganz ohne politische Polemik diskreditiert werden. Über Zusatzversicherungen, oder Eigenleistungen, würde es die 1. Klasse ohnehin immer geben, so wie es für mehr Geld immer den Nobel-Italiener und die Currywurst-Bude gibt.

  32. welche Privilegien meint denn der Autor? Bis auf die vielleicht schnellere Terminvergabe doch wohl keinen. Die dem Patienten zu Teil werdende Behandlung muß aufgrund seiner Tätigkeit als Arzt immer gleich gut sein. Die anderen Privilegien kann sich jeder Patient zusätzlich dazu versichern lassen. Viele Privatpatienten sind im Alter gar nicht mehr in der Lage die horrenden Beiträge zu finanzieren. Das Privatkassensystem ist eine reine Abzocke, legitimiert durch Unterstützung der Politiker. Der ehemalige Gesundheitsminister Bahr (FDP) sitzt heute im Vorstand der APK Versicheurng (Allianz). Soviel zu seiner Unabhängigkeit während seiner Tätigkeit als Minister. Warum ein Arzt das 2,3 fache (230
    %) beim Begrüßungsgeld von einem Privatpatienten verlangen darf erschließt sich mir nicht. Ist es der Händedruck oder was??? Warum der Zaharzt für die Tätigkeit die er durch seine Assistentin bei der Zahnreinigung erbringen läßt auch das 2,3 fache verrechnnen darf ist auch nicht nachvollziehbar. Die Gier in dieser Branche ist grenzenlos. Ärzte und hippokratischer Eid ist vergleichbar dem Amtseid unserer Politiker. Nichts wert.

    • Volle Zustimmung.
      Aus eigener Erfahrung kann ich nur Bestätigen, dass vor allem Fachärzte Privatpatienten mehr als Opfer sehen, das mit unsinnigen Behandlungen und OPs für den Profit missbraucht wird.
      Unser System ist weltweit einmalig und überfällig zur Reformierung.
      Grundversorgung für alle , von allen finanziert.Extras und Luxus privat,so wie in vielen Ländern, warum soll es bei uns nicht gehen?
      Und wichtig: Rechnung für alle Leistungen,geringe Selbstbeteiligung sorgt dafür, dass Missbrauch reduziert wird, auch in vielen Ländern erfolgreich erprobt.
      Dass es so kommen wird,wage ich bei der Lobby von PKVs-Pharmaindustrie-Ärzten-Beamten…. zu bezweifeln.

    • Und drittens, weil der Weg von der PKV in die GKV vom Gesetzgeber mit zahlreichen, teilweise unüberbrückbaren Hürden gespickt ist. Teilweise ist dies nur über eine Privatinsolvenz möglich.

    • Schein trügt. 2,3 Fache Faktor ist nicht 230%, sondern teilweise weniger, als gesetzliche Krankenkasse für ihre Versicherten zahlt. Liegt daran, dass private Gebührenordnung seit mehr als 20 Jahren nicht steigt.

    • Vor Schengen und vor der sogenannten „Wiedervereinigung“, war die medizinische Versorgung der West-Deutschen Zwangsabgabenzahler weltweit ohne Beispiel. Es gab die Möglichkeit Menschen zu helfen, bevor diese lebensgefährlich erkrankten. Damals waren Kurorte in West-Deutschland ein wichtiger Wirtschaftszweig. Heute sind ganze Landstriche, in denen bis in die 80er Jahre das Leben tobte und sehr gut verdient wurde, zu „lost places“ gemacht worden. Denn inzwischen sind es nur noch Staatsdiener, welche einmal jährlich Anspruch auf eine Kur haben. Die ehemals einkömmlichen und sicheren Arbeitsplätze sind zerstört. Die Infrastruktur ist vernichtet. Statt dessen pumpt der Solidar Beitrag bis heute Milliarden nach Meck-Pomm um die Illusion einer funktionierenden / einkömmlichen Tourismusbranche vorzugaukeln. Für das „Steigenberger Projekt“ gab und gibt es dort allerdings keinen Bedarf. Genauso gut hätte mit den Steuergeldern ein totes Pferd füttern können. Es muss ein Umdenken stattfinden. Hier ist Solidarität von den Staatsdienern einzufordern.

  33. Herr Müller-Vogg, sie haben das Prinzip der Versicherungswirtschaft leider nicht verstanden. Es beruht auf dem Prinzip Gegenseitigkeit und Solidarität.
    Weder die PKV noch die GKV kann so wie heute auf Dauer funktionieren.
    Die Lösung ist einfach…eine Grundversicherung für jeden, in der alle einzahlen, aber nur das absolut Notwendige abgedeckt wird. So werden die Belastungen für jeden minimiert…und jeder kann dann zusätzlichen Komfort extra buchen und bezahlen.
    Gerne würde ich ihnen das persönlich vorrechnen und vielleicht würde sie es dann verstehen…die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt

    • „…und jeder kann dann zusätzlichen Komfort extra buchen und bezahlen.“ Klar, wenn der sich das leisten kann. Der Rest verrottet halt. Schöne neofeudale Welt.

    • Sie haben da einen Fehler in Ihrem Text.

      Richtig wird es zukünftig heißen: Grundversorgung für für alle, für die, die einzahlen und für die, die nicht einzahlen. Und um die, die nicht einzahlen geht es dabei in erster Linie. Das ist der wichtigste Bestandteil der Bürgerversammlung.

      Übrigens,wenn Sie meinen „für das, was absolut notwendig ist“. Wenn das Geld der Kassen nicht reicht, weil die Bürgerversicherung so viele Personen, die nichts einzahlen mit versichert, dann wird „das, was absolut notwendig ist“, schnell nach unten korrigiert.

  34. Ralf Stegner. Für mich die beste Besetzung für den Posten des SPD Vorsitzenden. Ein Ausnahmetalent. Seine charmant freundliche Art, sich immer äußert gewählt, kompetent und sachbezogen zu Gehör zu bringen wird im ganzen Land bewundert. Ein echter Sympathieträger sozusagen. Seine Wortgewandheit und sein Sachverstand sind nahezu  unerreicht. Auch im Umgang mit Andersdenkenden ist er als guter Zuhörer und sympathisch auftretender Gesprächspartner hoch angesehen. Nie verzieht er dabei sein Gesicht. Neutral, freundlich und sympathisch wie Marietta Slomka, Klaus Kleber oder Karl Eduard von Schnitzler. Nie gewinnt man den Eindruck, dass er/sie permanent auf einem zähen Stück Gammelfleisch herumkaut.  Oder er kandidiert gleich für den Job des Bundestagsvizepräsidenten. Dann ist er mit der unnachahmlichen Claudia Roth auf Augenhöhe.

    Und – ganz wichtig – er erfüllt ebenfalls eine weitere, in linken Kreisen sehr sehr wichtige Voraussetzung.  Nämlich auch noch nie einer Erwerbstätigkeit in der freien Wirtschaft (der schnöden „Arbeiterklassse“) nachgegangen zu sein. Stegner studierte sieben Jahre die typischen brot-, nutz- und wertlosen Fächer Politikwissenschaft, Germanistik und Geschichte. Dann schnell in den warmen Schoß der Partei und ein paar kleine Nebentätigkeiten, die natürlich ebenfalls immer artig vom Steuerzahler finanziert wurden. (Quelle: Wikipedia). Echte „Werte“ schaffende Arbeit  ist in diesen linken Kreisen nicht gut angesehen und würde einer Karriere im Dienste der Arbeiterklasse großen Schaden zufügen.

    • Daumen hoch, :-), Sie haben Ralf Stegner perfekt beschrieben.

    • Herrlich! Mir ist so richtig warm ums Herz geworden.

    • Zustimmung! Nur in einem liegen Sie resp. Wikipedia mglw. falsch.

      Er hat nicht Geschichte studiert, sondern wie die überwiegende Mehrheit seiner Kollegen
      die herrschende Geschichtsschreibung = Geschichtsschreibung der Herrschenden!

      Außerdem versuchen Sie mal freundlich zu gucken, wenn Sie ständig Zitronenbonbons kauen müssen ( nicht Gammelfleisch ) 😉

    • Super beschrieben, vielen Dank.
      Ich verstehe wirklich nicht, dass die SPD immer noch nicht gemerkt hat, dass es sie JEDES Mal, wenn Ralf Stegner sich gewichtig zu Wort meldet oder in einer Talk Show auftritt, ein Prozent Wählerstimmen kostet. Und da ausgerechnet Ralf Stegner omnipräsent zu sein scheint, ist die SPD eben inzwischen bei weit unter 20 % angekommen.
      Ganz ehrlich: warum ist immer noch niemand in der SPD-Parteiführung (naja, da ist die Hoffnung wahrscheinlich tatsächlich verloren, aber die BASIS müsste doch mal handeln) auf die Idee gekommen, den Ralf Stegner mal nachts zu kidnappen und ihm MINDESTENS die Mundwinkel per Nadel und Faden zwangsweise nach oben zu ziehen oder NOCH BESSER ihm den Mund gleich ganz zuzunähen?
      Aber mir solls recht sein. Solange Ralf Stegner sich tatsächlich immer noch zu Wort melden darf, solange wird es mit der SPD weiter steil bergab gehen.
      Und immerhin: mit dem neuen Parteivorsitzenden Schulz haben sie ja schon einen würdigen Nachfolger gefunden. Warten wir mal noch 6 Monate, dann wird der von der Mehrheit der Bevölkerung als mindestens genauso unsympathisch empfunden werden 😉

  35. Wenn das „medizinische Personal“ ihren „hippokratischen Eid“ folgt, behandeln Sie ihre Patienten nach „medizinischer Bedürftigkeit“ – statt Geldbeutel!
    Die wirtschaftsorientierte „Tauschwert-Gesellschaft“ realisiert „Feudalrechte“ – Reiche vor Arme, da zahlungskräftig!

    Der geistige Wert „hippokratischer Eid“ erodiert unter dem „Tauschwert“ – Schade! Daran wird auch keine SPD-Bürgerversicherung etwas ändern.
    Um den „hippokratischen Eid“ mehr Gewicht zu verleihen, sollten Parteien einen Gegenpart zum Tauschwert entwickeln:
    Damit die selbstbezügliche Eigenart vom Tauschwert zivilisiert wird.

  36. Eins sollte ja wohl grundsätzlich Voraussetzeung sein. Wenn eine Bürgerversicherung, dann für JEDE im Inland ansässige Person. Ohne Ausnahme. Die ärtzliche Leistung ist dann für alle gleich. Wer es dann noch komfortabler haben möchte, kann sich ja gerne zusätzlich versichern.

  37. Sie haben ja recht. Und trotzdem kann ich diesem Vorschlag etwas abgewinnen. Ich bin freiwillig in der GKV geblieben, um auch noch im Alter die Beiträge zahlen zu können. Ab Januar zahle ich knapp 800 Euro monatlich in die GKV, also 9.600 Euro p.a. Meine mit der Bürgerversicherung verbundene Hoffnung wäre ein niedrigerer Beitrag, um dann private Leistungen zusätzlich zu honorieren, so wie ich das jetzt auch mache. Durch die steigenden Beiträge der letzten Jahre habe ich dieses „Budget“ aber immer weiter herunter gefahren. In einem Jahr lagen meine „Gesundheitsausgaben“ (also inkl. GKV) bei knapp 12 TEuro. Hier mal was extra. Da mal einen Privattermin, um nicht 2 Std in der Praxis herum zu sitzen. Aber: ich bin insgesamt ziemlich gesund und fit! Das ist eine Menge Geld! Mir ist es zu viel Geld, um das man mich enteignet.

  38. Neben dem bei SPDlern üblichen Neid auf tatsächliche Leistungsträger und -erbringer liegen der Einheitsversicherung womöglich noch andere Absichten zugrunde. Man muss nämlich die medizinische Versorgung der illegalen Migranten und deren in der Regel sehr grossen Familien finanzieren. Bei den Einheitsversicherungen lassen sich dann auch noch für die Genossen lukrative Versorgungsposten schaffen.

    Die Bürgerversicherung ist natürlich überflüssig wie ein Kropf.

    1) Man braucht lediglich für alle eine Kassenwahlfreiheit zu ermöglichen. Dann kann jeder für sich entscheiden, was er bei welcher Kasse über eine obligatorische Mindestsicherung hinaus versichern will.

    2) Der Risikostrukturausgleich ist abzuschaffen, er verhindert seit 1994, dass Kassen wirtschaftlich handeln müssen. Dann muss jede Kasse wirtschaftlich arbeiten oder untergehen.

    3) Die Kassen müssen eine vollständige Selbstverwaltung eingeräumt bekommen, die jegliche Ein- und Übergriffe durch Regierungen ausschliesst.

    4) Die Kassen dürfen keine durch Regierungen angeordnete kassenfremde Leistungen mehr erbringen müssen.

    5) Die ärztlichen Honorare müssen im Sinne einer modernen Kosten- und Leistungsrechnung und einer daraus sich ergebenden Deckungsbeitragsrechnung abgerechnet werden.

  39. Ein Aspekt fehlt mir im Artikel:
    Ist es nicht so, daß derzeit, nämlich durch die Alternative PKV, die Erhöhung oder Abschaffung der Bemessungsgrenze sowie das Einbeziehen sonstiger Einkünfte, etwa aus Mieten und Kapitalerträgen, wegen des dann drohenden Abwanderns aus den gesetzlichen Kassen gebremst werden?

  40. Einheitskasse, Einheitsmeinung, vereinigte Staaten von Europa, alles soll vereinheitlicht werden, dabei schreien doch die Sozen und die Grünen immer nach Vielfalt und
    Buntheit ? Wie passt denn das zusammen ?

    • Weil sie immer das Gegenteil fordern von dem was sie eigentlich wollen. Und da sie nicht mal das wissen, muessen diese Chaoten ab(aus)treten. Zum Sich-Selbstfinden sollen sollen sie sich einen anderen Zirkus suchen. Ein besseres 2018 wuensche ich Ihnen.

  41. als ich zum gymnasium ging, war ich bei meinem vater privatversichert danach machte ich eine lehre als werkzeugmacher undwar bei der aok versichert. ich turnete aber auch in der leistungsklasse und verletzte mich bei reckabgang.. die zuständige krankenkasse war damals, 1954 die aok. ich wurde für 6 wochen krankgeschrieben, sollte in hellersen operiert werden, aber ehe ich dort vorstellig wurde, hatte ich eine vorladung zum vertrauensarzt der aok. der wollte mich jeden 3. tag sehen und nach drei wochen wieder gesundschreiben. ich bin dann aus der aok ausgetreten und als
    selbstzahler in eine private krankenkasse eingetreten. nach vielm hin und her machte dielehrfirma auch mit, ich vermute auch deshalb, weil ich gut bekannt war mit den firmeneignern! von arbeitskollegen erfuhr ich oft, mit welcher härte die aok vertrauensärzte mit wirklich kranken umgegangen sind! es sollte mir nie wieder passieren mitglied in einer krankenkasse zu werden. im augenblick bin ich mitglied eines berufsständischen versorgungswerkes, meine frau auch!

  42. Natürlich könnte man in diesem spezialdemokratischen Einheitsmodell gesundheitlicher Versorgung auch einen Schritt in den projektierten europäischen Einheitsstaat sehen. Der hl. Martin kennt sich bei solchen vorbereitenden Schritten der im Dunkeln operierenden Euro-„Eliten“ ja aus!

  43. Lieber Herr Müller-Vogg,
    sehr gute Argumente – Glückwunsch zum Artikel und alles Gute für 2018. Noch einige Vorschläge: Einheitskantine für alle, Verbot teurer Restaurants, alle gehen zu McDonald. Alle dürfen nur noch im Einheitshotel einkehren (2 Sterne), alle dürfen nur noch das gleiche Auto fahren (VW), Villenviertel werden abgerissen, um gerechterweise Sozialwohnungen dort zu bauen. Das löst dann auch das Wohnraumproblem. Liebe Grüße zt

    • Beim McDonalds-Vorschlag gibt es dann allerdings Probleme mit den Damen und Herren aus der grünen Liga. Bitte den Vorschlag nochmal nacharbeiten…..

  44. Wo bleibt bei der Gleichheitsprogrammatik der SPD eigentlich die Beihilfe der Beamten ? Aha-ist etwas ganz anderes! Oder? Jedenfalls gehört die Beibehaltung des Beamtentums (inklusive: der Beihilfe) zu den wesentlichen Bedingungen der Restauration nach dem 2. Weltkrieg. Wenn schon Gleichheit, dann eben konsequent und für alle. Da hat Müller-Vogg schon gut argumentiert und die abstrusen Ansichten eines Lauterbachs und seiner Gerechtigkeitspartei sehr schön entlarvt. Der mit der besonderen Beziehung zum Staat begründete Beamtenstatus, der erhebliche Versicherungsvorteile einschließt, sollte endlich auf den Prüfstand. Da bleibt unsere Gerechtigkeitspartei jedoch sprachlos. Wer wollte sich jetzt mit den Beamten zum Beispiel in Ministerien anlegen? Auch die Willkommenskultur findet in der Beamtenschaft ja viele Freunde und soll keinesfalls in Gefahr geraten.
    Noch ein anderes Argument gegen die Einführung der Gleichheit im Gesundheitswesen: Never change a winning team! Der Vergleich mit den Staaten, in denen die Einheitsversicherung existiert, zeigt, wie überragend trotz aller Fehler unser System gerade auch für die unteren Sozialschichten ist. Wer verändert, sollte wissen, wie die Wirklichkeit aussieht. Er trägt auch die Beweislast für Veränderungen. Nach Umwelt, Klima, Energie, Gender und Migration wird wieder ohne jede Vernunft ein neues Utopieprojekt in Gang gebracht. Wo bleibt eigentlich das Augenmaß, die Erdhaftung und das Projekt der Bewahrung unserer Bestände?

  45. Das ist ja alles richtig, aber mit derlei Argumenten wird man bei der Klientel wohl nicht durchdringen.
    Es geht den Sozialisten um „Gerechtigkeit“, und das bedeutet Gleichmacherei.
    Es geht auch nicht darum, das System insgesamt oder für Benachteiligte zu verbessern, denn die SPD kann traditionell lediglich Missstände verwalten, das zeigt die Erfahrung.
    Wenn also nach der Einführung der Bürgerversicherung (Zwangs-AOK für alle) alle gleich hohe Beiträge für die gleiche schlechte Behandlung zahlen, und alle gleich monatelang auf einen Arzttermin warten, dann ist ja das Ziel erreicht: keiner geniesst mehr „Privilegien“. Alles klar!
    Sollten dann „die Reichen“ sich doch wieder mit Zusatzversicherungen eine bessere Gesundheitsversorgung dazukaufen (d.i. „Zweiklassenmedizin“ durch die Hintertür), dann kann man ja „Verbote“ und „Regulierung“ fordern – neues Futter für den nächsten neidgetriebenen Wahlkampf.

  46. Ach, Herr Müller-Vogg, ein guter Sozialdemokrat denkt doch an sich selbst zuletzt! 😉
    (Beim Geben jedenfalls – und so auch hier.)

  47. „Bürgerversicherung“ – kommt doch eh nicht!

    – Die gibt’s zwar in fast jedem Land (z.B. Canada eine Person 54 Dollar pro Monat – http://www.kanadaspezialist.com/2009/10/20/kanada-gesundheitswesen-krankenversicherung/751/), in manchen Ländern ist die Krankenversicherung sogar staatlich über Steuern finanziert (Neuseeland – http://www.peterhahn.co.nz/Versicherungen.31.0.html) und jeder der bessere Leistungen haben will, kann sich für wenig Geld (ca. 100,– Euro) noch sehr gut privat zusätzlich versichern, aber in Deutschland möchte man scheinbar lieber Amerikanische Verhältnisse, wo sich Bsp. USA 50.000.000 Menschen keine Krankenversicherung mehr leisten können (http://www.bild.de/politik/ausland/donald-trump/trumpcare-millionen-unversichert-50833310.bild.html)! – Darauf wird es in D (im Alter) für viele Privatversicherte demnächst sicherlich auch hinauslaufen, vor allem für kleine Selbständige, die sind oft schon jetzt von den horrenden Monatsbeiträgen ihrer PKV völlig überfordert (1 Person, je nach Tarif, auch gerne mal 550 – 1000,– Euro pro Monat)! – Witzig dabei, es gibt Versicherungspflicht, bedeutet manche wird die „Krankenversicherung“ wohl in den Ruin treiben… http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge/versicherung/private-krankenversicherung-wie-viele-privatpatienten-verarmen/7754958-6.html

    Und nachdem schon lange keine Politik mehr für sondern, so hat man den Eindruck, nur noch gegen die eigenen Bürger gemacht wird, braucht sich Herr Vogt keine Sorgen machen…

    • Meiner Meinung nach ist das deutsche Gesundheitssystem wirtschaftlicher Unsinn. Gibt es Studien (vermutlich ja) die belegen, wieviel Geld die Krankenkassenverwaltungen verschlingen ohne irgendetwas zur aerztlichen Versorgung beizutragen? Ich wuerde eine staatliche Gesundheitsversorgung wie zB den britischen NHS einfuehren, wenn ich koennte. Gute Basisversorgung fuer alle mit robusten Clinical Governenance und wirtschaftlicher Governance (sorry, mir faellt gerade kein deutsches Aequivalent dazu ein) , Hausarztsystem und Einbeziehung medizinischer Laien = potentielle Patienten. Technische Untersuchungen durch Spezialisten mit robuster Indikationsstellung fuer Untersuchungen (inkl Labor) und chirurgischen Eingriffen. Ebenso im Zahnmedizinischen Bereich. Zuzahlungen beim Zahnarzt abhaengig von notwendiger Behandlung( das foerdert auch das Bewusstsein fuer Zahnhygiene).
      Dieses Sozialgeschwaetz einiger Kreise lassen wir mal aussen vor, es wird nie Gleichheit geben. das waere auch wider der Natur. Es geht darum, eine gute medizinische Grundversorgung inkl Praevention fuer alle anzubieten .
      Ja, ich habe ueber 20 Jahre als Allgemeinaerztin im NHS gearbeitet. Da man sich den Arzt selber aussuchen kann, den man dann immer nach Moeglichkeit konsultiert wenn noetig, baut sich schnell ein gutes Vetrauensverhaeltnis auf. Patienteninteraktion ist ein grosser Baustein in der Ausbildung. Der Verdienst ist weitgehend unabhaengig von der Ausuebung der aerztlichen Taetigkeit. Wer sich privat versichern will oder eine Leistung selber bezahlen will, kann das machen; ist aber beileibe ueberfluessig.
      Ich habe gestern gelesen ,bei TE oder aehnlicme , dass des Deutschen Ding einfache Loesungen nicht sind.

  48. Befreite man die Gesetzlichen Krankenkassen von dem überflüssigen Bürokratentum und würde sie zu einer einzigen mit den besten Leistungen zusammen zu führen, wären zwar einige der besten Kumpels der geschäftsführenden Regierung arbeitslos, aber die für ihre gesetzliche Krankenkasse Zahlenden, hätten bestimmt bessere medizinische Leistungen.
    Würde man ehrlich die Leistungen für die in den letzten 4 Jahren Asylanten beziffern, hätte man wahrscheinlich Überschüsse.

Einen Kommentar abschicken