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Was ist ein Plan B?

Brexit: Plan B ist auch kein Plan

19.01.2019

| Lesedauer: 2 Minuten
In den USA trägt eine „Pille danach“ die Handelsbezeichnung „Plan B“. Das trifft exakt den Zustand des Königreichs Großbritannien.

Im Brexit-Chaos ruft alle Welt nach einem Plan B. Was ist das eigentlich?

I.

In den USA trägt eine „Pille danach“ die Handelsbezeichnung „Plan B“. Das trifft exakt den Zustand des Königreichs Großbritannien. Ein bisschen schwanger geht so wenig wie ein bisschen Brexit, egal wie das Kind getauft wird. Plan B ist Abtreibung in einem sehr frühen Stadium.

II.

Ursprünglich ist „Plan B“ eine Erfindung des österreichischen Generalstabs vor dem Ersten Weltkrieg. Plan B wäre zum Einsatz gekommen, falls nur gegen Serbien und Montenegro Krieg geführt worden wäre. Das „B“ stand für Balkan. Plan B wäre ein überschaubarer Krieg gewesen, eine kalkulierbare Katastrophe. Es ist aber nicht passiert, dass er geschehen konnte. Warum nicht gleich Plan B?

III.

Plan B ist eine Alternative zum eigentlichen Plan. Da nicht bloß in Merkelland alternativlose Pläne die Politik bestimmen, ist nirgendwo in den Schubladen ein Plan B zu finden. Gesinnungstäter kommen ohne ihn aus. Erst, wenn ihnen die Gesinnung abhanden gekommen ist, fangen sie verzweifelt an, nach einem Plan B zu suchen.

IV.

Im Unterhaus ist der Plan B bisher nur die Blockade von Plan A der Regierung. Eine überwältigende Mehrheit gegen etwas, aber nicht für irgend etwas anderes. Das ist gegen jeden Verstand und gegen jede Lebenserfahrung. Wer Plan A sagt, muss auch Plan B sagen (Volksweisheit). Aber einen Plan B, der das Wort Plan verdient, hat das Unterhaus nicht.

V.

Die EU besitzt auch keinen Plan B. Die Ankündigung, man könne über jeden Plan B reden, ist kein Plan. Die vermeintlich entschlossene Haltung gegenüber Großbritannien lenkt von der eigenen Reformunfähigkeit ab. Die EU bräuchte einen Plan B für sich selbst .

VI.

Die Deutschen kennen seit Jahren nur immer denselben Plan B, zu dem sie greifen, wenn Plan A scheitert. Er lautet: Wir reparieren Fehler mit Geld. Wir stopfen die Spaltung mit Milliarden. Wir kaufen der Vernunft den besseren Plan B ab und entsorgen ihn. Wenn die fetten Jahre zu Ende gehen, also jetzt, gibt es keinen Plan B mehr.

VII.

Die Demokratie hat von Haus aus immer einen Plan B in petto. Man nennt ihn Opposition. Die real existierende Demokratie aber versagt in Großbritannien wie anderswo vor den Herausforderungen der Gegenwart. Premierministerin May hat als Regierungschefin abgewirtschaftet. Sie verdankt ihre Alternativlosigkeit einem Schattenpremier Corbyn, der seine Unfähigkeit schon beweist, bevor er überhaupt gewählt werden kann.

VIII.

Dieses Problem stellt sich nicht nur in Großbritannien. Die ehemalige Führungsmacht des Westens, die USA, steckt im selben Dilemma. Trump ist unsäglich. Noch unsäglicher sind die Demokraten. Dieser Zustand führt zur Spaltung. Spaltung bedeutet, dass sich die demokratische Gesellschaft weder auf einen Plan A noch auf einen Plan B einigen kann.

IX.

Wenn eine Regierung bleiben muss, weil niemand den Plan B haben will, der darin bestünde, sie abzuwählen, stellt sich schnell die Frage: Was wäre der Plan B zur Demokratie? Die bequemste Antwort lautet: Zur Demokratie gibt es keinen Plan B. Realistisch ist das leider nicht. In allen Diktaturen dieser Welt galt Demokratie als der große Plan B. B wie Befreiung. Diese Strahlkraft hat sie eingebüßt.


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33 Kommentare

  1. In Deutschland wird uns der Plan A gar nicht verraten. Gibt es ihn vielleicht gar nicht? Doch, doch, bei Plan A steht das A für AUTO. Das ist leider Schnee von gestern, lohnt also nicht mehr der Erwähnung. Plan B wie BROT hat ausgedient, weil wir nur noch Kuchen essen, in Deutschland und in Frankreich. Ich bin für Plan G wie GEIST in Verbindung mit Plan W wie WAHRHEIT, denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Das ist schon lange nicht mehr versucht worden, aber manche Dinge sind eben Klassiker, die kommen nie aus der Mode ie der 911er oder das kleien schwarze von Coco Chanel!

  2. ich erlaube mir zu Pkt. 5. eine Anmerkung: in Sache GB ist es nicht die Aufgabe der EU einen Plan B zu präsentieren. Hier hat man den Job mit Plan A und dem ausgehandelten Abkommen sehr professionell erledigt. Man hat dem Austrittskandidaten auch über Alternativen (EWR-Mitgliedschaft, noDeal-Austritt) informiert.
    Mehr kann die EU nicht tun, will sie sich nicht selbst auflösen.
    Die Forderung sich wegen eines Austrittswilligen zu reformieren, bzw. die Behauptung, die EU sei reformunwillig, ist etwas weit hergeholt. Die EU ist ohnehin ein ‚WorkInProgress‘ – so alt sind die Lissabon-Verträge ja nicht.
    Man kann die Reformgeschwindigkeit kritisieren – aber alle Partikularinteressen von 28 (jetz bald 27) Mitgliedern unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach. Auch andere Föderationen (USA, Schweiz) haben ein paar 100 Jahre plus je einem Bürgerkrieg gebraucht, bis eine dynamische Stabilität erreicht war.

  3. Plan B wäre gewesen zu denken, was nicht gedacht werden durfte: Wie gestaltet man einen geordneten Austritt ausder EU. Die Politoligarchie sollte das Wort VORSORGE tunlichst aus ihrem Wortschatz entfernen. Wer Verantwortung meiden möchte, regiere ein Land, besser noch, er „mache in EU“.

  4. Das britische Parlament arbeitet gegen jeden Verstand. Sie, Herr Herles, haben das erkannt – aber einen Plan finde ich bei Ihnen auch nicht. In einem anderen Forum habe ich gelesen: Die Staaten Europas brauchen eines auf alle Fälle nicht – demokratische Belehrungen aus Deutschland.

  5. Plan B ist so einfach. Wenn Plan A nicht funktioniert, dann fragen wir das Volk wohin die Reise gehen soll. Vielleicht wollen die Briten gar nicht aus der EU.
    Und die Briten brauchen auch keine keine Besserwisser aus dem Ausland, die nicht einmal das eigene Land voranbringen.
    „Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat versichert, bis zum letzten Tag an einer vertraglichen Lösung für den Austritt Großbritanniens aus der EU zu arbeiten.“ Für den Austritt? – was sonst.
    Merkel wird alles tun, damit die Briten die EU verlassen. Jetzt kommen die Briten, dann die EU.
    Nicht nur Premierministerin May hat als Regierungschefin abgewirtschaftet. Neuwahlen in Deutschland, welch undemokratischer, populistischer Ansatz.

  6. „ Trump ist unsäglich.“ Roosevelt war es auch. Und Churchill erst! – So denken und reden sie, die Verlierer von gestern, heute und morgen, stets die Wahrheit über die Weltgeschichte im Tornister.

  7. Es gibt immer mehrere möglichkeiten wer dies nicht ekennt und sagt etwas ist alternativlos, ist nur zu beschränkt im eigenen Denken um dies zu erkennen.
    Mit dem Plan B ist dies hier allerdings so eine Sache.
    May hatte einen klaren Auftrag. Diesem Auftrag gemäß hat sie verhandelt und Ihrer Meinung nach das best machbare für ihr Land, das Ihr die Macht zum Verhandeln gab herausgeholt.
    Sie hat auch noch nachverhandelt als einige mit dem erreichten nicht einverstanden waren und weriterese „heraus geholt“.
    Nun ist es ja aber so, daß mit dem Erreichten viele der anderen „Volksvertreter“ nicht einverstanden sind und ihr Einveerständnis verweigerten. Auf der „anderen Seite“ sprach sich aber die Mehrheit dieser anderen Volksvertreter dafür aus, daß May in Ihrem Amt weiter macht. Was würde es nun aber nutzen wenn May vbon sich aus nochmals nachverhandeln würde? Sie muß jetzt konkret wissen was Diejenigen wollen die nicht einverstanden waren. Diese müssen nun einen konkreten Plan / ihre Vorstellungen präsentiern.
    Nur nein sagen geht nicht: Auch alle anderen „Volksvertreter “ haben den Auftrag ihrer Wähler Probleme zu lösen. Ohne solche konkreten Vorstellungen macht ein Nachverhandeln, zu dem auf Grund der 2. Abstimmung wieder May den Auftrag bekam keinen Sinn.
    Wenn diese Vorstellungen nicht vereinbart werden können, muß aber auch real klar sein was dann für Tatsachen gelten. Dies gilt aber nicht nur für die Briten soinder auch für die Staaten die noch in deer EU sind. Es ist wohl klar, daß es für GB erst einmal Nachteile geben wird bis alles in Bahnen nach den Neuen Vorraussetzungen läuft.
    Aber auch für die EU ohne Mitgliedsdchaft werden sich Nachteile ergeben. Wer sich das nicht eingesteht und es gewissermaßen auf ein „Kräftemessen“ ankommen läßt, tut denen die er vertritt, wohl eher einen schlechten Dienst.
    Der Grund Hauptgrund für die enscheidung pro Brexit war ja wohl, daß sich die Briten von der EU immer mehr bevormundet fühlten, wie dies auch andere noch Mitgliedsstaaten tun. Die verantworetlichen / mächtigen der EU sind daraf aber kein bischen eingegangen sondern haben Ihr konzept wi eine Dampflok auf Schienen weiter „gefahren“, alternativlos halt.
    “ Wenn man zuviel will und übertreibt, erreicht man damit oft das Gegenteil von dem, was man eigentlich wollte“

  8. Brexit kein Plan B.
    EU kein Plan B.
    Deutschland kein Plan B.
    Demokratie hat keinen Plan B.

    Haben wir Menschen einen Plan B?
    Eine Alternative zu Konsum ohne Ende?
    Eine Alternative zum Opfer für andere –
    die dabei ihre Chance verlieren,
    selbstverantwortlich zu leben?

    Das kann jeder für sich frei entscheiden.

    UNO, EU, GB, D und Demokratie sind bloß Rahmen des Lebens. Weder Politiker, noch Parteien oder Volksabstimmungen bestimmen die Ereignisse in einem Land, sondern der Landes-Algorithmus, an dem sich jeder Bewohner dieses Landes mit jedem Gedanken beteiligt.

    Die sinnvolle Lebenskunst fordert von uns, den eigenen Ego-Algorirhmus in seiner Wirkung zu verstehen und zu optimieren. Das geht nur über Entscheidungen für schöpferische Werte, allen voran Ehrlichkeit mit sich selbst getragen von Selbstachtung.

    Wohlstand und Opfer für Natur und Feinstaub sind Ersatzhandlungen, die das schwarze Loch der Selbsttäuschung speisen.

    Jeder Mensch kann nur sich selbst aus der Luftblase von Wille und Vorstellung befreien, indem er wahrnimmt, was ist.

    Mein Plan B?
    Über den Dingen/Worten anderer stehen
    und Selbst(be)achtung optimieren.

  9. Kapitaen Notaras: „Der Westen“ hat sich einfach vergallopiert mit seinen überzogenen gutmenschlich-universalistischen Ansprüchen, mit denen er angetreten ist, als er noch Kraft und Dynamik hatte.“ Ja, so ist es. Der „Idealismus“ der Linken ist ja nichts als die Erwartung, man könne hier auf Erden, nach all den Fortschritten der letzten 200 Jahre, das Paradies haben. Weil das nicht geht, geben jetzt diese Linken all dem die Schuld, welches für die Fortschritte der Menschheit der letzten 200 Jahre gesorgt hat: Marktwirtschaft / Kapitalismus, Wissenschaft, männliche Rationalität, Rechtstaatlichkeit. Und gehen daran, all dies zu zerstören, weil sie ihr irdisches Paradies nicht haben können.

  10. Sehr schön was sie „das Konzept B“nennen!!!
    Worauf sie hinweisen.
    So lange ich denken kann bin ich der Devise gefolgt „Optionen offen halten“ (siehe ihre Volksweisheiten). Oma, die einfache Metzgerfrau meinte nicht selten „geht die Leberwurst nicht, geht die Blutwurst“. –
    Kosto: „Geht der Käse nicht, geht vielleicht die Butter“. – 😉
    Immer wieder höchst erstaunlich, wie prinzipientreu und gleichzeitig höchst naiv und gleichzeitige kategorisch alte Weisheiten („Oma-Sprüche“) grob missachtend sich so Viele heute verhalten. Als hätten exklusiv(!) S I E jegliche Weisheit gepachtet. Als wüssten ausschließlich SIE, wo der Zug hin fährt, wie die Zukunft aussehen sollte. –
    – Im Grunde ein ausgesprochen „kindliches“ Verhalten! –
    Diese scheinbare nur und einerseits so mütterliche wie puddingartige „Alternativlosigkeit“ bei einer Staatenlenkerin. Einer die einerseits als „Patin“ sich verhält und gleichzeitig so gar kein „patengemäss“ stringentes Verhalten zeigt. Ein nur scheinbarer Widerspruch wenn man den elementaren psychologischen Hintergrund dieses Verhaltens berücksichtigt. –

    Dazu noch einmal Robert Bly und sein Buch „Die kindliche Gesellschaft“! 😉
    Ich weise noch einmal darauf hin, dass er schon vor 20 Jahren beschreibt warum und wie die amerikanische (beileibe nicht nur diese) Gesellschaft zu einer Gesellschaft der „Kinder“ (nicht adoleszente Menschen mit kindlichem Verhalten) verändert. Dieser „Zug“ ist -in mancherlei Hinsicht – längst bei uns angekommen. –

  11. Danke für den Link.

    Denn dort sind wunderbar die Zahlen aus dem Easy-system dokumentiert – und wenn man sich die ansieht, dann sieht man, dass die ofiziellen Zahlen, die uns heute für 2015 genannt werden, nur Lügen sein können!

  12. Der Plan B ist der No-Deal!

    Denn nur dann sind die Britten wirklich wieder komplett frei. Jeder Vertrag mit der EU würde den Britten heute die Luft abschnüren, unter dem macht es die EU nicht.

    Also gibt es den No-Deal. Danach wird die EU ganz sichre bereitwillig, von sich aus, diverse Einzelverträge mit GB schließen, dewnn sonst verliert sie selbst (bzw. ihre Nationalstaaten) viel zu viel

    • Sehr richtig, das ist auch ein guter Plan – sozusagen disruptiv -, denn er verlangt von allen Beteiligten, sich darüber im klaren zu sein, was das Beharren auf den eigenen Positionen für – dann auch tatsächlich eintretende – Folgen hat. Und da bin ich mir sehr sicher, dass der von den etablierten EU-Eliten an die Wand gemalte Untergang Grossbritanniens ausbleibt.

    • Der Brexit ist das Ziel und hat mit einen Plan nichts zu tun. Es gibt bei einen Austritt keinen Plan oder Vertrag..es gibt nur das fristgerechte Kündigungsschreiben..mit einen fixen Austrittsdatum

  13. Wie sollte denn Frau May im vereinigten Königreich einen Plan B erstellen, was eigentlich Sache des Initiators Cameron war und weil dieser politisch nicht überlebt hat wurde sie zur Sachwalterin einer äußerst schwierigen Aufgabe und sie ist dabei es zu lösen, ob sie es ohne Schaden schafft ist eine andere Frage, aber sie hält sich an die Wählerentscheidung und das ist das wichtigste, wenn man noch von einer parlamentarischen Demokratie sprechen will im Gegensatz zu unseren Autokraten und damit meine ich nicht nur die Regierungskoalition als solche, sondern auch ihre parlamentarischen Mitläufer und darüber hinaus, denn wären sie unabhängig, dann würden sie sich ähnlich verhalten wie die Briten und nicht unisono abnicken und deshalb sind sie bei den Bürgern unten durch und nur werden nur noch durch die über fünfundsechzigjährigen in ihrer zum Teil grenzenlosen Naivität gehalten, was sich äußerst negativ für ihre eigenen Kinder und Enkel auswirkt und allein daran kann man schon erkennen, was von ihrem Wissensstand halten zu ist, aber auch hier sind natürlich Ausnahmen gegegeben, leider nur in einer Minderheit.

  14. Was man mit den Engländern gemacht hat war kein Deal, sondern ein Diktat. Plan B ist dann der Handel nach WTO-Vertrag, und allemal besser, als ein EU-Protektorat zu werden. Den Briten ging es schließlich um Unabhängigkeit, und nicht um Knechtschaft.

  15. Das mit dem „unsäglichen“ Trump, hätte ich doch gern erklärt.
    Andere schreiben, er sei überraschend erfolgreich. O.K., als „Kumpel auf´n Bier“ von nebenan wünsche ich ihn mir auch nicht, aber das ist ja auch nicht sein Job, den macht er gut finde auch ich.

    • Auch mir ist entgangen, warum Trump noch „eingeflochten“ werden mußte, samt ebenfalls versagender Demokraten…….Ich versage mir an dieser Stelle die Antwort……?

  16. In der Tat profitiert die Regierung in allen drei der genannten Länder von der Schwäche der Opposition. Eine weitere Gemeinsamkeit: In allen Ländern ist es eine linke Opposition, die sich durch unmögliche Positionen unwählbar macht. Die Krise der Demokratie ist daher in erster Linie eine Krise der Linken. Ohne ernstzunehmende Opposition, entfällt jedoch ein wichtiges Korrektiv für die Regierung. So wird die Krise der Linken in der Tat zu einer Krise der Demokratie.
    In UK, immerhin, ist das Parlament so unabhängig, dass sich ersatzweise eine Opposition im eigenen, bürgerlichen Lager bildet. Die Hürden für einen Regierubgswechsel sind jedoch höher und durch Wahl nur schwer beeinflussbar.
    In den USA, immerhin, macht Trump, sieht man von seiner polarisierenden, clownesken Art ab, im großen Ganzen eine Politik, die seinem Land nutzt.
    In Deutschland hingegen ist die Krise der Linken Teil der Regierung.

    • Sehr gute Analyse! „Die Krise der Demokratie ist in erster Linie eine Krise der Linken.“
      Alternativlose Schwarz-Weiß-Ideologie und demokratischer Diskurs schließen sich nun mal aus.

  17. Über den Brexit haben wir jetzt so ziemlich alles gehört, was auch gedacht werden kann. Beeindruckend waren die Kommentare über eine Verfassungskrise in UK.

    Was ist in UK geschehen? In der ersten Abstimmung hat das Parlament den Plan A von Theresa May – weicher Brexit – abgelehnt. Heißt nichts anderes, als das Parlament hat für einen Plan B – harter Brexit – gestimmt.

    In der zweiten Abstimmung hat das Parlament Theresa May aufgetragen, den Plan B durchzuführen, außer, die EU bewegt sich. Das ist doch keine Verfassungskrise.

  18. Was heißt denn Plan B? Hört sich ja grundsätzlich gut an. Aber:
    UK hat nunmal abgestimmt und den Brexit gewählt. Es hat sich im Vorfeld – aus was für Gründen auch immer – niemand ernsthaft bemüht, die Folgen zu erklären. Und Frau Merkel hat wohl mit diesem Ergebnis nicht gerechnet, als sie Herrn Cameron mit einer Absage zu den UK Migrationswünschen heimwärts schickte. Dann wäre die Wahl möglicherweise anders ausgefallen.
    Nun ist das Ergebnis da. Man kann ja nicht so lange wählen, bis das Ergebnis „stimmt“. Also muss es umgesetzt werden. Für das Wie braucht man natürlich einen Plan. Und einen Plan B zu haben, erscheint vernünftig. Aber nützt er etwas? Pläne sind wunderbar, aber nicht, wenn man einen Partner braucht, um ihn umzusetzen. Und UK braucht für jeden Plan die EU. Und wenn die EU mauert, nützt auch kein Plan B.
    Hier in der EU und auch in Deutschland haben wir vergessen, dass man aus den unterschiedlichsten Gründen seine Partner nicht bloßstellen sollte. Darauf läuft das Verhalten der EU aber m. E hinaus. Und sie will rigoros von weiteren Austritten abschrecken. Und bisher sieht es so aus, als wolle die EU dazu die völlige Unterwerfung UKs. Was sagt es aus über eine Partnerschaft, wenn man so mit einem Partner umgeht?
    Der Vortrag von Herrn Hans-Werner Sinn ist, wie immer, erfreulich sachlich ohne Interesse an Bloßstellung. Und sein Vorschlag am Ende seines Vortrags erscheint mir vernünftig. http://www.hanswernersinn.de/de/video-vortrag-die-bedeutung-des-brexit-fuer-deutschland-und-europa-17122018
    Der weitere Umgang mit UK wird zeigen, in welche Richtung diese „Partnerschaft“ EU sich entwickeln soll.
    Und das weitere Verhalten unserer Kanzlerin wird zeigen, wohin sich die Machtverhältnisse innerhalb der EU bewegen sollen. Denn, wie Herr Sinn darlegt, der „Nordblock“ verliert seine Vetomöglichkeit. Meiner Einschätzung nach werden die Stimmverhältnisse nach einem Austritt UKs kaum im Interesse des „Nordblocks“ angepasst werden. Verhandlungen dazu wären wohl nur Augenwischerei.

  19. Im englischsprachigen Bereich wäre der Merkelsche Plan B genauer Vitamin B, B für bribery. Passt auch im Deutschen: ‚Bestechung‘. Solange eben das Geld da ist.

  20. Kann es sein, daß der „Plan B“, entgegen allen Unkenrufen, schon längst existiert? Wir wähnen uns noch immer in der besten Demokratie. Das bekommen wir auch täglich von der Politik und sämtlichen Medien verkauft.

    Befindet sich der „Plan B“ aber nicht längst in der Umsetzung? Die Sozialisten werden immer dreister. Erst machen sie den Strom teuer, wenig später werden sie ihn zuteilen. Walzwerke und Aluhütten können heute schon ein Lied davon singen. Erst machen sie das Auto madig, wollen ab 2020 den Benzinpreis bis zur Schmerzgrenze erhöhen und eine Elektrofahrzeugquote einführen. Als „Abfallprodukt“ werden schon mal die Dieselfahrer enteignet. Gewiß werden die Benzinkutscher folgen. Wenig später werden die Sozialisten festlegen, wer, wann, womit, wohin fahren darf. Erst erzählen sie uns, wir lebten im wohlständigsten Deutschland, das es je gab. Dann öffnen sie das Land für Jedermann weltweit. Und erzählen uns, „unser Wohlstand werde sich ändern – aber so, daß wir das nicht als Verlust wahrnehmen werden“. Vom Staat finanzierte NGO klagen den Verzicht auf Massentierhaltung ein und wollen die vegane Ernährung für Alle. Die EU soll „Freiheit für Alle“ sicherstellen, hat aber gerade ein Gesetz erlassen, wonach finanzielle Förderung nur den Ländern gewährt wird, die sich „rechtsstaatlich“ verhalten. Was man getrost auch als Lex Polen/Ungarn ansehen kann.

    Das fällt mir jetzt gerade so auf Anhieb ein. Deutschland, Frankreich und Schweden als Vorreiter des Sozialismus in der EU. Der „Plan B“ scheint mir die Implementierung des Sozialismus in der EU zu sein, der seine häßliche Fratze hinter der netten Mutti- und Macron-Maske verbirgt – alldieweil wir noch immer Glauben gemacht werden, es würde nach dem „Plan A“ verfahren.

    Speziell Deutschland hat unter Mutti eine komplette 180° Wende vollzogen. Bis 2004 war es immer „5 vor 12“. DIESE Einstellung hat Deutschland wirtschaftlich und politisch stark gemacht. „5 vor 12“ setzte immer Kräfte frei, die in der Lage waren, Probleme zu beseitigen. Seit 2005 gibt es kein „5 vor 12“ mehr. Seit 2005 „schaffen wir das“. Der Chor der Medien fällt in den Chor der Politik ein. Genau das war der Anfang vom Ende der DDR. Wir scheinen auf dem geraden Weg, den gleichen Fehler nochmals zu machen. Und die paar Leute, die sich ähnliche Gedanken machen wie ich, werden jetzt zum „Prüffall“ für den Verfassungsschutz.

    Ob das Alles tatsächlich darauf hinaus läuft, weiß ich nicht. Ich sehe die Fakten. „Mein Gefühl“ läßt mich anhand dessen, was tatsächlich geschieht, das Risiko hierfür mit deutlich über 50% einschätzen. Ziemlich sicher bin ich mir, daß es bereits ein wenig später als „5 vor 12“ ist.

    • Noch ’n Schuss Animal Farm dazu, und es passt. Dass man nachts ueberhaupt noch Schlaf ob dieser Entwicklung… Das „Warum?“ bleibt.

      • 70%+ der Wähler schlafen gut, weil sie sich auf der richtigen Seite wähnen.
        Sozialisten und Kommunisten mögen ja von Vielem keine Ahnung haben – das heißt mitnichten, die seien dumm. Dumm sind die, die auf deren Geschwätz – von Gerechtigkeit und Gleichheit, von Gender und dessen Pay-Gap, von Klimawandel und dessen „Bekämpfung“, von NOx und Feinstaub und den von diesen verursachten Millionen von Todesfällen – hereinfallen. Fällt Ihnen was auf? Hier geht es nur um Emotion – nie um Fakten. Diese Faktenresistenz scheint ein Gen-Defekt jeglicher Sozialisten zu sein. Mit Emotionen lassen sich aber viele Menschen einfangen.

        Merkel und Kumpane, hätten sie nicht auf der Vorarbeit des Kabinetts Schröder aufbauen können, hätten längst abgewirtschaftet. Sozialisten können nur Versprechungen – die nennen sie dann „Pläne“ und erwarten, daß diese „von selbst“ eintreffen. Zur zielführenden Beeinflussung fehlt denen nämlich JEDES Know-How.

        Die Immobilisierung der Gesellschaft ist ein Grundpfeiler des Sozialismus. Wenn Sie sich heute, jetzt gleich um 12, nicht in Ihr Auto setzen können um sich gegen Mitternacht oder so mit Gesinnungsfreunden in Madrid treffen zu können, haben diese Saftsäcke gewonnen. Ohne Mobilität gibt es keinen Widerstand, der nicht zu bewältigen wäre. Da hilft auch kein Internet und kein Smartphone, deren Überwachung (mittels Netzwerkdenunzierungsgesetz und hilfreichen Organisationen wie AAS) längst eingeleitet wurde.

        Warum? Weil sie es können. Weil in jeder Generation genügend Leute mit dem gleichen Gendefekt nachwachsen, die auf die Heilsversprechen der Sozis hereinzufallen bereit sind.

        Einfach mal drüber nachdenken.

      • Danke fuer Ihre Ausfuehrungen, denen nichts hinzuzufuegen ist.

        Am Ende erinnert es mich an etwas, was ich mal in einer TV-Serie gehoert habe, bzgl. Besetzung eines Landes und Versklavung der Bevoelkerung: „Warum sie das taten? Ganz einfach weil sie es konnten.“

  21. Es hat eben kein Politiker mehr bereit zur echten Demokratie und besonders nicht zur demokratischen Verantwortung. Geld und Posten will man im lokalen Parlament, aber die echten Entscheidungen sollen in Brüssel von ungewählten Beamten und Richtern getroffen werden. Der Job der nationalen Politiker ist dann nur noch, den eigenen Wählern zu erklären, dass man nichts tun kann, weil es ein Gesetz aus Brüssel… So sah übrigens Mays Plan A aus. Dafür wollte die Frau auch noch 39 Millarden verschenken.

  22. Wesentlich dringender in der Ausführung als die Pläne A und B, was man auch immer darunter einordnen würde, wäre der Rauswurf der Regierung Merkel und das Verbot der sie stützenden Versagerparteien. Sie sind die eigentlichen Ursachen fast allen Übels. (inkl. dem Brexit)
    Vereinzelt soll es sogar in D bereits Gelbwestenproteste gegeben haben, aber vermutlich bleibt uns die weitere Auftürmung der Schuldenlawine, durch die Pfuscherin und ihre Mitmacher vom Spreestrand.
    Eines muss man diesen Flitzpiepen aber lassen, sie haben immer wieder neue Einfälle zur Geldbeschaffung. Jüngstes Beispiel die neuen Vorschläge zum Tempolimit und zur Schadstoffbesteuerung…., selbstredend nur höheren Zielen dienend.

  23. HR. Herles…sind sie mir nicht böse…sie haben die typisch Deutsche Plan Brille auf. Das hat mit Politik aber nichts zu tun. Politik ist wie Schachspiel..man macht einen Zug..muss aber gleichzeitig auf den Gegenzug reagieren. Da hilft nur eine Grundausrichtung…ein Plan ist hier komplett fehl am Platz…ein Plan ist unflexibel und bindet in seinen Entscheidungen.
    Die Engländer wollen den Brexit und keinen Deal/Vertrag, der den Brexit aufhebt. Darum lehnen die Engländer den Deal ab und May spielt ihr Spiel mit der EU…bis zum 29. März 2019. Die Brexit Gegner aus der EU in England verteilt müssen ruhig gestellt werden. Darum das hin und her von May und der Opposition.
    Corbayn wäre ja blöd die May vor dem 29. März zu beerben.
    Und was Trump abgeht..der macht Politik… Politik heißt Auseinandersetzung… streiten, Meinungen prallen aufeinander..und die Mehrheiten zählen zum Schluss. Und nicht wie in EU Deutschland wo die Mehrheit in Wahrheit eine Minderheit darstellt, weil die Mehrheit vor der Wahl etwas anderes versprochen bekommt, was nach der Wahl zur gegenteiligen Politik missbraucht wird. Der deutsche Wähler…ein naiver..nach treu und Glauben Wähler. Union und FDP wie auch SPD.. erhöhen weiter die Steuern, nehmen uns das Auto, vernichten unsere Industrie und damit unsere gut bezahlten Arbeiten…und man wählt diese Parteien/Politik immer noch…weil..es muss doch zum Schluss doch ein Plan..in Deutschland ist ein Plan immer mit den Wort GUT verbunden, dahinter stehen. Merken sie was…wie wir uns die Welt selbst schön manipulieren lassen… einreden lassen. Und die anderen in den USA, England, der EU sind alle blöd…dabei verfolgen die nur ihre eigenen Ziele…mit ihrer jeweiligen Politik/Schach Strategie.

    • Nicht zu vergessen, die Merkel-Regierung denkt gar nicht daran, Recht- und Gesetz wiederherzustellen, oder die Zweiklassenjustiz aufzuheben.

  24. selbst ein plan omega funktioniert nicht, wenn es nur um die „nasty giant egoes“ in der regierung geht, wie corbyn wütete, und jede -kratie damit zur -tatur verkommt….man muß nicht den schuldigen finden, sondern die lösung des problems
    aber wie singt annett louisan so herrlich –
    GEH MIR WEG MIT EINER LÖSUNG, DIE WÄR DER TOD FÜR MEIN PROBLEM

  25. Das nirgendwo in den Schubladen ein Plan B zu finden ist, daraus machte aber schon Mutti-Global während der Flüchtlingskrise 2015 in „Anne Will“ keinen Hehl: „Einen Plan B kann ich nicht geben, weil ich keinen Plan B habe!“

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