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Witzlos und Humorfrei

Wehe, man macht einen Witz über die „maasive Blase“ 

20.05.2019

| Lesedauer: 9 Minuten
Was früher Lachen auslöste, entfesselt heute Shitstorms. Eine Bildmontage mit Außenminister und Journalisten sorgte für Aufregung – bis zu üblichen Verleumdungen. Tragikomisch, viele bemerken gar nicht, wie sehr sie sich selbst entlarven – auch dank Stalin-Schnurrbart-Test.

„Was trifft, trifft zu“, sagte einst der große Österreicher Karl Kraus. Legt man seinen Leitspruch an als Maßstab für viele aufgeregte Reaktionen und die Empörungskultur unserer Zeit, gerade im Internet, tun sich wahre Abgründe auf – die Hysterie wäre dann oft auch Offenbarungseid. Frei nach Freud: Je tiefer jemand etwas in sich selbst verdrängt hat, umso größer der Unmut auf andere, die eben das aussprechen.

Auch die Boris-Palmer-Debatte um seine nüchtern betrachtet harmlose Frage, welche Gesellschaft die Deutsche Bahn mit einer Reklame abbilde, auf der nur „Menschen mit Migrationshintergrund“ zu sehen sind, ist geradezu ein Musterbeispiel für die These von Kraus. In der Art und Weise, wie sich Politiker und gerade auch Medien regelrecht auf Palmer stürzten, und ihn als „Rassisten“ diffamierten, entlarvten sie sich selbst.

Nach 16 Jahren Russland habe ich ein feines Gespür für die Absurdität solcher Situationen, die auch vielen Ostdeutschen zu eigen ist. Die Erfahrung aus autoritären Systemen macht besonders wachsam für solche Phänomene – insbesondere Lügen und Verlogenheit.

Mir fiel denn auch bei der Palmer-Debatte sofort der berühmte russische Witz ein, in dem der legendäre und geniale Marschall Schukow sich nach einer Visite bei Stalin „Arsch mit Schnurrbart“ vor sich her brummt. Stalin-Sekretär Poskrjobyschew, die Inkarnation des Speichelleckers und Denunzianten, schnappt das auf und rennt sofort zu seinem Chef, um zu petzen: „Schukow hat Sie gerade Arsch mit Schnurrbart genannt“. Stalin lässt sofort Schukow rufen, ist außer sich vor Wut: „Haben Sie gerade ,Arsch mit Schnurrbart´ gesagt?“ Der geniale Schukow findet nach einer Schreckenssekunde sofort wieder zu sich und entgegnet betont ruhig und gelassen: „Ja, Genosse Stalin. Ich habe selbstverständlich Hitler gemeint.“ Sodann dreht sich Schukow kühl zu Poskrjobyschew um: „Wen haben denn Sie gemeint, Genosse?“

Es fehlt uns im Deutschland des Jahres 2019 an Menschen mit dem Scharfsinn und Mut Schukows.

Denn legt man den Maßstab des Stalin-Schnurrbart-Witzes an, der eine tiefe Lebensweisheit enthält, so entlarven sich hierzulande Politiker und die Vorkämpfer für das Gute geradezu reihenweise. Nur traut sich kaum einer, das zu thematisieren. Wer etwa über mangelnde Frauenbeteiligung oder mangelnde Beteiligung von Menschen mit anderen Hautfarben klagt, offenbart damit, dass er selbst Menschen nach Geschlecht oder Hautfarbe unterscheidet – also genau das tut, wogegen er zu kämpfen vorgibt.

Die Liste der Beispiele ist unendlich lang. Und ich bin überzeugt – jeder hat seine ganz persönliche Liste aus dem selbst Erlebten. Nur zwei Beispiele aus meinem:

Als ich auf facebook über zunehmende Gewalt in Deutschland schrieb und die Gefahren, die diese mit sich bringt, kam prompt der Vorwurf, meine Ansicht sei „islamfeindlich“ – obwohl im ganzen Text nicht einmal eine Andeutung zum Islam steht.  Durchgefallen beim Stalin-Schnurrbart-Test. Entlarvt.

Mit Bravour gescheitert an dem Test ist auch Merkels früherer Generalsekretär Ruprecht Polenz – der allgegenwärtige Sittenwächter im virtuellen Raum (ich schlage vor, eine neue Maßeinheit einzuführen – ein „Polenz“ als den kürzesten Zeitintervall zwischen einem regierungskritischen Text und einer Retourkutsche durch Merkels Ausputzer). Polenz, dessen Tag deutlich mehr als 24 Stunden haben muss, warf mir vor, ich hätte seiner Lichtfigur böse Absichten unterstellt – obwohl ich in dem Fall nur eine Aussage von ihr zitierte, ohne Wertung (siehe: hier). Entlarvt.

Ich muss gestehen: Ich hatte schon vor Langem die schelmische Absicht, ein Zitat, das fälschlich Orwell zugeschrieben wird, aber wohl auf Aussagen von Rosa Luxemburg, Heinrich Mann und Antonio Gramcsi zurückgeht, auf facebook zu posten:

„In Zeiten, da Täuschung und Lüge allgegenwärtig sind, ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt.“

Die Absicht: Ich wollte dann auf die wahrscheinlichen, wütenden Beschimpfungen mit dem Stalin-Schnurrbart-Witz antworten und dem Hinweis, dass ich doch gar nicht geschrieben hätte, welches Land und welche Gesellschaft ich meinte. Kollegen rieten mir davon ab: „Das wird von zu vielen nicht verstanden“, glaubten sie. Sie hatten wohl Recht, wie meine jüngsten Erlebnisse zeigten.

Tatsächlich taten sich jetzt wahre Abgründe in Sachen Stalin-Schnurrbart-Test auf twitter für mich auf. Und ausgerechnet auch bei vielen Kollegen.

Dabei hatte alles so harmlos angefangen. Mit Heiko Maas. Dem Mann, der an Musils „Mann ohne Eigenschaften“ erinnert. Der aber dafür im Gegensatz zu Merkels Ex-General Polenz gleich für zwei Maßeinheiten taugt.

Ich war – ich gebe es ganz offen zu – überaus fasziniert von einem Foto, das Heiko Maas im Kreis der ihn begleitenden Journalisten zeigt, und mit dem die Redaktion von Tichys Einblick meine Geschichte über den Außenminister verzierte (Heiko Maas – die personifizierte Realsatire).

16 Jahre Moskau sind nicht spurlos an mir vorübergegangen, und so spießte ich das Foto auf twitter in Stil des bösen russischen Polit-Witzes auf: Zum einen könnte ein Maas-Maß in die Wissenschaft eingehen als kürzestmögliche Übergangszeit von der Universität (und einem Examen mit schlechter Note) auf die Regierungsbank: 1996 zweites Staatsexamen. 1996 Staatssekretär, 1998 Minister.

Zudem wäre ein Maas auch geeignet, um eine maximalen Realitätsresistenz in Tateinheit mit Versinken in einer Blase und verschobener Eigenwahrnehmung zu bezeichnen. So hält sich Maas wohl wirklich für einen Vorkämpfer gegen Antisemitismus, und merkt gar nicht, dass sich dies beißt mit seiner gleichzeitigen maasiven (kein Rechtschreibfehler) Unterstützung von Staaten, die Israel das Existenzrecht absprechen, und langjähriger Verharmlosung von muslimischem Antisemitismus. Wahrscheinlich hält sich Maas (im Gleichklang mit vielen aus seiner Journalisten-Fan-Gruppe) wirklich für sehr mutig, weil er ständig Mut und Zivilcourage einfordert. Dabei scheint er gar nicht zu bemerken, dass solche Forderungen unter windkanalgetestetem Einhalten aller politischen Zeitgeist-Moden eher für das Gegenteil von Mut stehen – für Anpassung und Opportunismus.

In Russland verspottet man diesen Typus von Politiker – der dort heute übrigens mit dem Kommunismus so gut wie ausgestorben scheint – als „mutigen Kämpfer gegen alles Böse und für alles Gute“.

So nahm die Geschichte ihren Lauf. Die offen zur Schau getragene Bewunderung für den mutigen Maas gerade durch Journalisten inspirierte mich zu diesem Tweet:

https://twitter.com/reitschuster/status/1128679122480324608

Twitter-Nutzer Peter Waigl nahm, in der Fußball-Sprache gesprochen, den Pass sofort an und verwandelte ihn:

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Auch andere Nutzer fühlten sich inspiriert:

https://twitter.com/MyCodeOfConduct/status/1128807364201783296

Ein Kollege erklärte hier sofort, der abgebildete Maas-Verehrer sei sein Pressesprecher.

Das mag stimmen – machte doch ein auffallend ähnlicher Herr bereits Schlagzeilen, weil er sich bei einer Talkshow im Publikum lautstark für den Minister begeisterte und sich dann eben als sein Sprecher entlarven lassen musste:

Screenshot wizz.live

Auch andere Kommentatoren feixten über Ähnlichkeiten des Maas-Bildes mit Bildern aus Nordkorea:

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Als Journalist, der sich in 16 Jahren angewöhnt hat, die Herrschenden bitterböse aufs Korn zu nehmen (und dafür heftig attackiert zu werden, in Moskau auch als „Nazi“ bzw. „Faschist“), konnte ich diese Steilvorlagen nicht ungenutzt lassen – und verarbeitete sie zu einem bitterbösen Tweet:

https://twitter.com/reitschuster/status/1128751138680057857

Mit der spöttischen Bildmontage habe ich offensichtlich in ein Wespennest gestochen.

Wäre die Welt so CO2-frei, wie humorfrei viele Reaktionen waren – das Weltklima wäre garantiert gerettet bzw. am deutschen Wesen genesen.

Der Sturm in der linken und/oder journalistischen Blase (neudeutsch „Community“) auf twitter war ein regelrechter Tsunami im virtuellen Wasserglas.

Früher zogen Journalisten gerne über jeden her und machten sich über alles lustig. Heutzutage tun das viele Kollegen bevorzugt nur bei allem, was sie als nicht ganz so links wie sich selbst verorten, also „rechts“. Kritik an der Bundeskanzlerin und ihren Lieblingsministern scheinen viele für Majestätsbeleidigung oder gar Ketzerei zu halten (bei Seehofer und CSU-Ministern umgekehrt – da ist Nicht-Verachtung Blasphemie). So musste ich mir schon mal anhören, mit meiner Merkel-Kritik hätte ich mich als Putin-Kritiker diskreditiert. Was für ein Berufsverständnis! Noch allergischer als gegen Zweifel an Merkel wirken manche Journalisten gegen Selbstkritik bzw. Kritik an der eigenen Branche. Das geht gar nicht!

Wer auch nur ansatzweise am hehren Idealbild kratzt, statt, wie es sich gehört, auf den/die dummen Leser zu schimpfen, der zu blöd ist, um den besten Journalismus aller Zeiten (weil zuverlässig auf der richtigen Seite) zu schätzen, der ist schnell die Kameradensau. Der Nestbeschmutzer. Und, natürlich zu allererst und am allerschlimmsten (ich bekreuzige mich auch brav dreimal beim Niederschreiben des Wortes, um den Teufel abzuwehren): Rechts. Igitt! Gott bzw. in der neudeutschen Variante Greta steh mir bei!

Sofort wurde virtuell aus allen Rohren auf mich geschossen (und auf TE gleich mit):

Normalerweise antworte ich nicht auf Schmähkritik – frei nach Franz Josef Strauß: nicht mal ignorieren. Doch Regeln sind in Deutschland schließlich inzwischen dazu da, um gebrochen zu werden. Was sich andere ständig sanktionsfrei erlauben, muss ich auch zumindest ein bisschen dürfen:

Es waren Abgründe an Humorlosigkeit, die sich auftaten (und bei mir sofort den ketzerischen Gedanken auslösten, wir sollten als Retter-Nation neben allen anderen guten Dingen vielleicht doch auch den Humor in Politik und Medien retten – auch wenn das sicher noch eine größere Herausforderung ist als etwa der Flughafen-Bau in Berlin, aber eine kleinere als das Klima, bei dem wir es ja auch versuchen):

Voll durchgerauscht beim Stalin-Schnurrbart-Test!!! Denn natürlich sieht jeder normale Mensch den Unterschied. Genau das ist ja der Kern des Witzes.

Ich habe mich – Asche auf mein Haupt – anstecken lassen und ernst geantwortet:

Die Reaktionen gingen so weit, dass man mir Nähe zu den Reichsbürgern unterstellte. Der legendäre Vulkanier Mr. Spock vom Raumschiff Enterprise hätte sicher erstaunt die Augenbraue nach oben gezogen und nüchtern diagnostiziert: „Faszinierend“.

Auch ich, weit entfernt von vulkanischem „Temperament“, kam aus dem Staunen gar nicht heraus, wer sich alles durch den unschuldigen Verweis auf Nordkorea auf den Schlips getroffen fühlte – Enthüllungsjournalismus unter ganz anderem Vorzeichen.

So groß muss das Gefühl der persönlichen Betroffenheit, vielleicht sogar Verletztheit, gewesen sein, dass manche Kollegen gar nicht mehr zu verstehen schienen, wie sehr sie sich in Widersprüche verwickeln. Etwa hier der Herr vom großen Nachrichtenmagazin aus Hamburg:

Weder Spiegel-Mann Bidder, noch die vielen Kollegen, die seinen Kommentar geliked haben, schien aufzufallen, dass sie Bananen mit Gurken vergleichen. Denn sicher kann man mir einiges vorwerfen – aber nicht, dass ich auf einer Schleimspur Putin hinterher kriechen würde (was man übrigens nicht allen Kollegen bescheinigen kann, siehe hier). Wer Maas so heftig kritisiert wie ich den Kreml-Chef, der dürfte ihn auch öffentlich küssen, ohne dass man ihm mangelnde Distanz vorwerfen könnte.

Ein Kollege schrieb mir: „Ist es wirklich Dein Ernst, einen massenmordenden Diktator, der vor sich seine Journalistendarsteller antreten lässt, mit einem Außenminister gleichzusetzen, der im Flieger – wie seit Jahrzehnten üblich – Journalisten mitnimmt. Und andersrum gefragt: Ist es Dein Ernst, Journalisten, die einen Minister im Regierungsflieger begleiten, mit den Propagandisten eines massenmordenden Diktators gleichzusetzen?“

Nein. Es ist nicht mein Ernst. Es ist Satire. Ist das wirklich gar so schwer zu verstehen?

Der Stalin-Schnurrbart-Test – massenweise nicht bestanden.

Wie bitter.

Und wie selbstentlarvend.

Hand aufs Herz: ich kritisiere meine Kollegen viel und gerne und halte es für obszön, wie regierungsnah viele von ihnen berichten. Und wie sehr „betreutes Informieren“ unabhängigen, sachlichen Journalismus verdrängt. Aber sich angesprochen fühlen durch Nordkorea? Da tun sich Abgründe auf. Die Nerven scheinen völlig blank zu liegen. Und gerade diejenigen, die ihre Branche nach außen hin lautstark verteidigen und jede Kritik als „rechts“ oder „populistisch“ oder beides verleumden, scheinen im Innersten offenbar ein sehr schlechtes Bild vom eigenen Berufsstand zu haben. Denn andernfalls könnten sie einen Vergleich mit Nordkorea nicht wirklich ernst nehmen und sich nicht darüber aufregen.

Dennoch oder gerade deshalb: Ich möchte hier und heute eine Lanze brechen für eben diese Kollegen, die derart auf „Abweichler“ losgehen. Ich will um Verständnis für sie werben. Um Toleranz. Nicht zuletzt, weil sie eine Minderheit sind. Zumindest gesamtgesellschaftlich.

Ich sehe sie als Opfer.

Opfer eines entfesselten Zeitgeistes, der auch vor großen Teilen des Journalismus nicht halt gemacht hat. Der dazu führte, dass eine erschreckend große Zahl von Journalisten Kritik an und Lachen über die Mächtigen als Majestätsbeleidigung auffassen (und sich dafür an der Opposition schadlos halten).

Opfer einer Selbstgerechtigkeit, die gar nicht mehr als solche wahr genommen wird. Warum etwa werden in einer Branche, die eigentlich gegen Vetternwirtschaft und für Transparenz kämpfen sollte, Stellen so gut wie nie ausgeschrieben, sondern unter der Hand vergeben? Warum sind gerade bei vielen Vorkämpfern für soziale Gerechtigkeit in den eigenen Häusern prekäre Beschäftigungsmodelle mehr Regel als Ausnahme (was etwa. mit dazu führt, dass mehr Überzeugungstäter als erfolgsorientierte Journalisten werden). Das sind nur ein Beispiele von vielen, wo Medien den eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden, um es höflich auszudrücken.

Opfer eines um sich greifenden Scheuklappen-Journalismus, eines Haltungswahns, der einem Rückfall auf vor-aufklärerische Zeiten entspringt. An Stelle der ständigen Suche nach Wahrheiten sowie deren Anzweifelns und Hinterfragen tritt dabei die Überzeugung, im Besitz der Wahrheit zu sein – und die Leser wie Unmündige mit eben dieser belehren und vor Irrlehren, also Ketzerei, bewahren zu müssen. Der Journalist Marc Felix Serrao von der Neuen Zürcher Zeitung monierte das gerade auf twitter:

https://twitter.com/MarcFelixSerrao/status/1128933631878225920

Opfer eines wirtschaftlichen Niedergangs, der zu einer Entlassungswellen nach der anderen führte. Zu Ängsten um den eigenen Arbeitsplatz oder Aufträge. Gab es zu Zeiten, als ich mit dem Journalismus anfing, noch zahlreiche Querdenker in den Reaktionen, die sich auch gegen den Chefredakteur stellten, so sind inzwischen genau diese größtenteils aus den Redaktionen gedrängt, während angepasstere Kollegen, die bei ihren Chefs nicht mit Widerworten unangenehm auffallen, bei den Sparrunden weitaus höhere Überlebenschancen hatten.

Opfer der feindlichen Übernahme der Satire durch die Politik, durch Realsatiriker wie Maas, Chebli oder Müller, die sich humoristisch nicht mehr überzeichnen lassen.

Opfer des Umstandes, dass der früher ehrbare Berufs des Kabarettisten fast so gefährlich wurde wie der es Bombenentschärfens, seit ein einziger unkorrekter Witz etwa über Doppelnamen zu landesweiten Entrüstungsstürmen führen kann.

Opfer der Vorherrschaft von klinisch reinen, politkorrekten öffentlich-rechtlichen Humor-Beauftragten vom Schlage eines Böhmermanns, die oft wirken wie Cheerleader der Regierung und zuweilen einen mit Hang zum Denunzieren von Andersdenkenden haben.

Kurt Tucholsky sagte einst: „Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!“

Die vielen Heiko Maase in Politik und Journalismus beweisen, dass auch das Gegenteil stimmt:

„Nichts ist einfacher und erfordert weniger Charakter, als sich in offener Harmonie zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: „Ja“.“


Sie können dem Autor auch auf twitter, facebook oder reitschuster.de folgen.

In seiner Kolumne «Berlin extrem – Frontberichte aus Charlottengrad» lüftet Boris Reitschuster ironisch den Blick hinter die Kulissen der russisch-ukrainisch-jüdischen Diaspora an der Spree, deren Außeneinsichten oft ungewöhnliche Perspektiven eröffnen. Darüber hinaus spießt der Autor den Alltags-Wahnsinn in der Hauptstadt auf – ebenso wie die Absurditäten in der Parallelwelt des Berliner Politikbetriebs und deren Auswirkungen auf den bodenhaftenden Rest der Republik. Weitere Beiträge aus der Kolumne finden sie hier. Alltagsgeschichten aus Moskau von ihm sind auch in Buchform erhältlich: „Russki extrem im Quadrat“.

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127 Kommentare

  1. Herr Reitschuster, welch ein Glück, dass es Sie und andere charakterfeste Journalisten – wenn auch in überschaubarer Zahl – gibt! Ich hätte sonst das Gefühl, aus der Zeit gefallen zu sein. Seit 2015 schreibe ich an Politiker und bitte um Antworten, warum unser Land in dieser Weise zum irreversiblen Nachteil von uns Deutschen verändert werden soll. Eine Antworten vom Büro Seehofer erhielt ich, die Verständnis und die Gelobung von Besserung enthielt, was dazu führte, dass die CSU bei der Landtagswahl meine Stimme bekam. Die Antwort vom Büro Merkel vom November 2015 empfand ich als höchst moralisierend und in keiner Weise gewillt, meine in sachlicher Form vorgetragenen Argumente ernst zu nehmen. Im Nachhinein stelle ich fest, dass sie der Textausgestaltung des Migrationspaktes auffallend ähnlich war. Merkel flür mich natürlich nie mehr wählbar. Ich finde, dass den Menschen nicht mehr zugehört wird und wenn sie ihren gesunden Menschenverstand benutzen und auf Missstände aufmerksam machen, sie als „Rechte“ diffamiert werden, die es nicht wert sind, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Wo bleibt die sachliche Auseindersetzung mit nicht politisch korrekter Meinung? Warum ist das Volk so wenig an der gesellschaftlichen Entwicklung interessiert? Warum gehen vor allem die Linken auf die Straße und schreien laut nach noch mehr Umbau? Wo bleiben die Nachdenklichen, außer sich bei unabhängigen Medien ihren Frust aus der Seele zu schreiben?
    Ich fordere dringend ergebnisoffene Debattenkultur, vor allem von den von allen zu bezahlenden öffentlich rechtlichen Medien.

  2. In der Tat herrscht bei denen, die ein autoritäres Regime einmal miterlebt haben, eine sehr viel höhere Wachsamkeit für dessen Gefahren.

  3. Ich danke Ihnen! Ich habe oben auch noch einmal einen großen Kommentar mit Dank an alle verfasst, die hier kommentiert haben! Alles Gute!

  4. Liebe Leser (m/w/d),*

    ich habe die Kommentare hier sehr aufmerksam gelesen und möchte sagen, dass sie mir sehr unter die Haut gehen. Ich schaffe es aufgrund der Vielzahl nicht, alle einzeln zu beantworten, aber es ist mir ein Anliegen, sie nicht ohne Reaktion zu lassen. Ich möchte mich bei Ihnen ganz, ganz herzlich bedanken (am Schluss auch noch mit einer neuen russischen Anekdote zum Thema).

    In diesen völlig verrückten Zeiten muss ich oft an einen meiner Lieblingssprüche denken, aus der Ukraine, der den absurden slawischen Humor wunderbar zusammenfasst (und in dieser Runde sicher auch in Deutschland verständlich ist):
    Ich stehe auf dem Asphalt,
    angeschnallt auf meine Skibretter,
    und ich verstehe nicht,
    sind die Bretter kaputt,
    oder bin ich ich durchgeknallt?

    Genauso fragt man sich heute so oft beim Lesen von Nachrichten und in den sozialen Netzwerken: Ist das alles absurdes Theater? Kann das wahr sein? Und fällt das niemanden auf?

    Sie haben diese Frage für mich mit Ihren Kommentaren beantwortet.

    Es fällt vielen auf. Und wer an diesen verrückten Zeiten zu verzweifeln droht, ist nicht allein.

    Sei haben mir Mut gemacht und Ansporn gegeben, weiter nicht klein bei zu geben. Weiter den Mund aufzumachen. Und weiter all die Beschimpfungen zu ignorieren.

    Ich habe es gerade auf twitter und facebook gepostet:

    „Haltungsjournalisten glauben, sie seien im Besitz der Wahrheit und müssten deren Gegner bekämpfen. Echte Journalisten beanspruchen keine Wahrheit, sondern müssen alle kritisch hinterfragen, die sich in deren Besitz wähnen.“

    In diesem Sinne werde ich versuchen, so gut ich es kann, weiter alles kritisch zu hinterfragen. Auch wenn man es sich damit nicht leicht macht und oft zwischen die Fronten gerät.

    Aber das wird entschädigt dadurch, dass man sich dafür in der Früh mit gutem Gewissen in den Spiegel schauen kann.

    Und ich denke, das gilt für alle, deren Kommentare ich hier gelesen habe!

    Ich freue mich sehr, wenn Sie weiter meine Artikel lesen, und auch weiter kommentieren! Es ist mir ein großer Ansporn!

    In diesem Sinne – ein ganz herzliches Dankeschön!!
    Ihr
    Boris Reitschuster

    *) Um ganz sicher zu gehen, hier der explizite Hinweis, dass dies Ironie ist.

    Und jetzt noch die versprochene Anekdote, sozusagen die Schwester-Ankedote der Stalin-Schnurrbart-Anekdote.

    Moskau 1982. Parteisekretär Iwan Iwanow wird zu einer Dienstreise in die USA entsandt. Am vorletzten Tag vor der Rückreise sendet er ein Telegramm: „Genossen, Amerikaner haben Exil angeboten. Habe mich für Freiheit und bessere Zukunft entschieden!“ Drei Tage darauf wird eine Sondersitzung des Parteikomitees einberufen. Iwanow wird verurteilt: „Wir haben eine Schlange an unserer Brust genäht“. Die Tür geht auf. Herein kommt – Iwanow: „Genossen, was habt Ihr denn geglaubt, welches Land frei ist und die bessere Zukunft bietet?“

    • Vielen Dank, lieber Herr Reitschuster, für Ihre ausserordentliche Mühe Ihren Lesern gegenüber! Das werden Sie nicht ewig durchhalten können, aber die Mühe ehrt Sie.

      Und mir gefällt sehr Ihr – anscheinend slawisch angehauchter – Humor…

    • Ihre Worte sind nicht nur klug und wohlgesetzt, sie sind auch sehr berührend; vielen Dank dafür. Nur weil „der Feind“ perfiderweise Argumente mehr und mehr durch Gefühle ersetzt hat, sind letztere ja nicht per se schlecht. Im Gegenteil: wir sollten uns weder unsere Sentimentalität noch unsere gute Laune nehmen lassen. Dushan Wegner schrieb einmal (sinngemäß, ich habe gerade keine Lust die Stelle zu suchen), dass ein guter Witz eigentlich immer auf einem Schmerz beruht. Das finde ich hier bestätigt, gerade auch in der Iwanow-Anekdote. Nochmals vielen Dank, Herr Reitschuster. Und ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht unter meinem Klarnamen schreibe, aber die Bedingungen in Deutschland zwingen leider zunehmend zur Vorsicht.

    • Lieber Herr Reitschuster, wie sie selbst sehen ist das „journalistische“ Kind in diesem Land schon in den Brunnen gefallen! Vielleicht wäre es ja sinnvoller gewesen Ihr journalistisches Hauptaugenmerk dem im Jahr 2005 installierten orwellschen System Merkel zu widmen anstatt einen „heldenhaften Kampf“ gegen Ihren Intimfeind Putin zu führen? In Teilen wirkte dieser „Kampf/Krampf“ auf mich doch eher befremdlich und inhaltlich zweifelhaft, Beispiele dafür gibt es zur Genüge. MfG

      • Lieber „Digedag“, ich war von 19999 bis 2015 Leiter des Focus-Büros in Moskau und mein Aufgabenbereich war Russland, nicht Deutschland und nicht Merkel. Aufgabe von Journalisten ist es, die Mächtigen zu kritisieren und zu kontrollieren. Kann man einem Journalisten das vorwerfen? Kann man deutschen Journalisten vorwerfen, die Mächtigen in Deutschland nicht ausreichend zu kritisieren, und gleichzeitig umgekehrt anderen Journalisten, Putin zu sehr zu kritisieren?

        Glauben Sie mir – auf viele Menschen, die die Realitäten in Deutschland nicht kennen, wirkt meine Kritik an Merkel genauso befremdlich wie auf Sie – der Sie die unsäglichen Realitäten im KGB-Mafia-Regime Putins, wie ich annehme, nicht aus erster Hand kennen, meine Kritik an diesem. Ich würde mich schämen, würde ich dieses gefährliche Regime nicht kritisieren. Insbesondere, da es so viele Fürsprecher in Deutschland hat.

        Gerade wenn Sie meine Kritik an Merkel teilen, müssen Sie doch befürworten, dass ich auch in Moskau (und genauso in der Ukraine) die Regierenden kritisiere und sie nicht schönschreibe. Journalisten mit Beißhemmung in eine Richtung sind keine Journalisten. Viele Kollegen betrachten Putin übrigens durch die rosa Brille bzw. fassen ihn nur mit Samthandschuhen an, deshalb entsteht in Deutschland ein verzerrtes Bild: https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/jedem-seinen-putin/

        MfG

  5. „Kritik an der Bundeskanzlerin und ihren Lieblingsministern scheinen viele für Majestätsbeleidigung oder gar Ketzerei zu halten“

    Natürlich darf man als Journalist Merkel kritisieren, sogar sehr heftig. Allerdings unter einen Bedingung: Es muss von links kommen.

    Sie können sich jederzeit beschweren, dass Merkel nicht genug Flüchtlinge nach Deutschland lässt oder dass sie die Energiewende zu langsam durchführt. Vermutlich bekommen Sie dann sogar einen Journalistenpreis.

  6. Sehr schöne Beschreibung des alltäglichen Wahnsinns. Es beschreibt auch, daß diesem Land und seinen Untertanen nicht mehr zu helfen ist. Die Lust des Michels am selbtsgewählten Untergang bricht sich wiederholt Bahn. Und danach wird wieder die Führung gegeißelt, um sich selbst reinzuwaschen.

  7. Hier mitlesende Informatiker werden mich vielleicht bestätigen:
    Dass hier in Deutschland Menschen durch den Stalin-Schnurrbart-Test fallen, ist nicht verwunderlich, sondern zu erwarten.
    Die Deutschen haben eine extrem lange „Pipeline“.
    Um „die Ecke denken“ funktioniert nicht, die laufende Berechnung wird erst ganz bis zu Ende durchgeführt, bevor das falsche Endergebnis dann erkannt wird. Und manchmal gibt es dann sogar den „Pipeline-stall“, wo alles hängen bleibt.

  8. Heiko mit der EU-Fahne und dem dräuenden Blick in die glorreiche Zukunft mit Blackouts, Kerzenlicht, Plünderungen und Bürgerkrieg ansehen reicht aus.
    Da braucht man keine Satiremagazine mehr.
    Man beachte die in den Hosenbund gestopfte Krawatte.
    Eine Witzfigur.

  9. Satire besteht aus doppeldeutigem Humor, für den das gegenüber zumindest über ein Mindestmaß an Intelligenz verfügen sollte.
    Und da liegt dann auch das Problem:
    Es macht einfach keinen Spaß jemanden zu verarsch.. der den Witz dann nicht versteht.
    Es sind einfach ganz arme Zeiten die da auf uns zukommen..

  10. Das Mittelstück dieses Satzes sagt alles und ist zugleich Zeitkritik vom Feinsten:
    „(…) In Russland verspottet man diesen Typus von Politiker – der dort heute übrigens mit dem Kommunismus so gut wie ausgestorben scheint – als „mutigen Kämpfer gegen alles Böse und für alles Gute“.“

  11. Humor hat da keinen Platz mehr, wo der Hass gegenüber anderer Meinung das Denken dominiert. Und das ist bei den verbohrten Ideologen der Fall. Gilt für den Islam übrigens genauso.

  12. Sehr gerne gelesen und wieder ein bischen Hoffnung bekommen, dass die Zeit des Humors noch nicht ganz beerdigt wurde. Aber das die Kommentare zu ihren humorvollen Einlagen so gänzlich missverstanden werden, auch von Kollegen, macht Angst. Denn sie zeugen davon das sie nicht mehr Herr ihrer eigenen Gedanken sind.

  13. Ewig wird das hier nicht so weitergehen. So viel steht fest. Mal abwarten, wenn die Masse der Menschen merkt, wie sehr sie um Ihre Heimat und Ihr Geld betrogen wurden. Geduld braucht man halt und das Internet-Archiv.

    • @Philipp Tertuete: Ich befürchte bloß, dass es dann schon zu spät sein wird. Der größte Teil der Bevölkerung ist offensichtlich einfach schon zu manipuliert, zu träge und zu bequem, um diese Bedrohung 1. zu bemerken und 2. etwas dagegen zu tun, und sei es einfach nur, das Kreuzchen an die richtige Stelle zu setzen.
      Wenn es den Letzten in diesem Lande anfängt, richtig weh zu tun, ist der Zug bereits abgefahren.

      • Stimmt. Die Mehrheit der brain washing Gesegneten sehen die Kritiker des Zeitgeistes als eine Bedrohung.

  14. Herr Reitschuster, wieder mal ein sehr guter Artikel von Ihnen. Tja, was soll man dazu sagen? Getroffene Hunde bellen….. Ich habe herzlich gelacht, das war ja wirklich auf den Punkt!
    Dann müssen sich genau diese Journalisten aber auch nicht wundern, wenn die „Qualitätspresse“ in den Regalen liegenbleibt.
    Ich bin auch im Osten aufgewachsen. Meine Oma hat uns Ende der 80er-Jahre oft den Spiegel aus West-Berlin mitgebracht. Leider habe ich kein Exemplar mehr aus damaliger Zeit, ich weiß aber von einem Berliner Journalisten persönlich, daß damals die meisten Artikel auch selbst recherchiert waren. Das war noch Qualität, wie man sie sich wünscht.
    Jetzt haben wir gar keine Zeitungen/Magazine mehr in unserem Haushalt. Wir geben einen Betrag an „Tichy“ und noch eine andere Webseite, die wir gern lesen.
    Ich wäre auch bereit, mehr Geld für guten Journalismus auszugeben, aber es gibt ( außer noch NZZ) kein Blatt, was mich noch interessiert….

  15. Finde den Fehler?

    Ganz klar: in Nordkorea haben die Medienvertreter keine andere Wahl, sonst heißt es: ab in den Gulag.
    Bei uns biedern sich die Journalisten freiwillig an die aalglatten Polit-Darsteller an.

    • @Hosenmatz: Ich weiß, dass es unter den Journalisten sicherlich auch viele „Überzeugungstäter“ gibt. Ich weiß aber nicht, ob Journalisten bei uns SUBJEKTIV wirklich eine Wahl haben, oder ob sich viele von ihnen aus existentiellen Gründen vielleicht dazu gezwungen sehen, so und nicht anders handeln zu können.

      Wir wissen, wie anders Denkende inzwischen ausgegrenzt, mundtot gemacht und diffamiert werden. Selbst kleinste „Gesinnungsvergehen“, wie z.B. ein Seminar über das Tragen von Kopftüchern, bringt die organisierende Professorin an den Rand eines beruflichen und gesellschaftlichen Status‘ einer Persona-non-grata. Selbst eine Alice Schwarzer wird in eine rechte, „rassistische“ Ecke gestellt, einfach nur deswegen, weil sie intelligente Fragen stellt.

      Das halten (verständlicherweise) einfach nicht viele Menschen aus, besonders dann, wenn dieser Bann auf die Familie, Kinder, Freunde etc. übertragen wird.

      Selbst im privaten Kreis ist es nicht mehr möglich, unverhohlen und unverblümt seine Meinung zu aktuellen Themen kundzutun, und sei sie noch so sachlich begründet, ohne Gefahr zu laufen, die Kontakte oder das eigene Standing zu gefährden.

      Ich bewundere den Mut aller Politiker und Journalisten, die sich gegen dieses System stemmen und ihre Meinung frei äußern, ungeachtet der Konsequenzen, die es für ihre private und berufliche Zukunft bedeutet.

      Ich befürchte, ich bin und wäre zu feige dazu.
      Aber ich wehre mich wenigstens dadurch, dass ich das Kreuzchen an die (für mich) richtige Stelle setze.

  16. Grandioser Artikel, der auf den Punkt die Tatsachen beschreibt.
    Ich freue mich darauf, wenn die Blase platzt und alle hart in der Realität aufschlagen werden. Wird nicht schön, ist aber nötig.

  17. es gab Anfang der 90er eine Sendung, nannte sich „Hurra Deutschland“, wie sowas wohl heuter aussehen würde?

  18. Gute Strategie Herr Reitschuster? Umarme deinen Gegner, mache ihn zum Opfer, und überschütte ihn mit Mitleid. Und das natürlich öffentlich. Gut gemacht!

  19. Opfer??? Auch Wasserträger für Unrecht sind Täter! In meinen Augen das bösartigste Klientel!!!!!

    • Die genannten sind ja auch gar nicht zum Opfer gefallen. DIE haben sich ja bisher hindurchgerettet, und zwar als Täter. Stimme da völlig mit Ihnen überein.

  20. Auch, oder gerade solche Artikel geben einem den notwendigen Rückhalt gegen alle diese „Maas-Blasen“. Auch deshalb werden solche Journalisten so massiv attackiert.

  21. Ich glaube, dass ich mit Ihnen weitestgehend d’accord gehe, nur die Geschichte mit Schukow ist eine Kröte, die ich nicht schlucken kann. Schukow ist nirgendwo witzig, er hätte auch im Namen eines Politbüro-Chefs Heiko Maas gemordet. Oder glaubt irgendwer, Heiko Maas hätte in einer frühen Sowjetunion zu den Menschewiki gehört????

  22. Ist Heiko Maas eigentlich so harmlos, wie er aussieht? Vom Aussehen sollte man nicht schliessen. Beria sah auch aus wie ein Typ, der feinsinnige Gedichte schreibt (jedenfalls auf nem Foto). Maas hat das NetzDG zu verantworten und stimmt regelmässig gegen Israel. Das ist schon ganz schön übel.
    (Au weia, ich habe jetzt Maas mit Beria verglichen, Typen wie dieser Roman K. sehen darin ja eine demokratiefeindliche, zynische Gleichsetzung…)

  23. Aber es funktioniert doch!
    Hätten Sie vor 10 Jahren geglaubt, dass man in Deutschland für offene Worte so fertig gemacht wird?
    Frei nach Disco-Stu: Wenn der Trend anhält…..
    Und für die Politiker läuft es doch perfekt: keine Leistung, schuld ist immer die AfD, wer fragt, ist ein Nazi.

  24. Passt alles!! Volltreffer Herr Reitschuster!!

    Es macht Freude ihre Texte zu lesen,und das ist keine Schleimerei!

    Es ist schon erstaunlich wie tief „ihre“ Kollegen draußen gefallen sind!

    Was machen diese armen Wichte nur,wenn ihre „Götter“ dereinst vertrieben sind??
    Begehen die dann kollektiven Suizid??

  25. Es heißt nicht EIN Maas-Maß, sondern EINE Maas-Maß! Prost Genossen!

    • Meiner Ansicht nach, nicht ganz korrekt – Herr Ketzer. Wobei wir beim Thema „Stalin-Schnurrbart“ wären. Sie dachten an das gute Bayerische Bier, das aus EINER Maß getrunken wird. Herrn Reitschuster unterstelle ich, dass er an die „Maßeinheit“ – insofern ein Maß gedacht hat.

      • Genau so ist es 😉

      • Huch, da hab‘ ich wohl den kniependen Smily vergessen.
        Ich hätt’s wissen müssen: wenn’s vermeintlich gegen das gute Bayerische Bier geht, verstehen Trinker*innen keinen Spaß – pardon – Humor.
        Hier isser: 😉

  26. Tja, Herr Reitschuster, da möchte man manch Ihrem Kollegen im Sinne von Mark Twain zurufen:
    „Immer, wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es an der Zeit, sich zu besinnen.“

    Das sollte aber nicht nur für Ihre Kollegen gelten…

    • Ich schätze Mark Twain außerordentlich, aber diese Aussage von ihm kannte ich noch nicht. Danke für den Hinweis, werde mir das Zitat merken.

  27. Es muss richtig heißen: „In Zeiten, da Täuschung und Lüge allgegenwärtig sind, ist das Aussprechen der Wahrheit ein rechtspopulistischer Akt.“
    Ich empfinde den Bildvergleich nicht so satirisch, wie er gemeint sein soll. Maas und Kim sind zwar in der Quantität ihrer Taten nicht gleich, aber in der Qualität ihres Geiste sind sie schon ähnlich.

  28. Auf das eigentliche Problem weist eine Studie, die sich mit der Frage beschäftigte, wie sehr Kollegen in derselben Branche bereit sind, gegenüber anderen Kollegen derselben Profession, kritische Positionen zu beziehen. Das Ergebnis: Dazu bereit waren erstaunlich wenige 39% aller Wissenschaftler, aber nur erschreckende 1% aller Journalisten. Fast nirgendwo scheint die Kritiklosigkeit untereinander so groß zu sein wie im Journalismus. Die wenigen Ausnahmen werden dann als „Kameradenschwein“ und toxisch ausgesondert…

    • Danke dass Sie noch einmal an diese Studie erinnert haben. Ich hatte sie gelesen, beim Schreiben des Artikels hatte ich sie aber nicht im Kopf – sie hätte gut dazu gepasst. Beim nächsten Mal bin ich klüger – dank Ihres Kommentars – also nochmals danke! Die Zahl ist ja umso erschreckender, als Journalisten, wenn man an die klassische Definition des Berufsbildes denkt, ja besonders kritisch sein sollten.

  29. Heiko Maas ist die eine Sache. Sein Auftreten erinnert immer wieder an den legendären „gespielten Witz“ am Ende der Klamottenserie „Nonstop Nonsens“. Was mich immer wieder sprachlos macht, sind die Twitterkaskaden Ihrer Kollegen. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich in diesem Milieu narzisstische Neurotiker, verkappte politische Religionsstifter und ganz brutal gesagt Deppen tummeln, die dringend den Beruf wechseln sollten. Danke trotzdem für die deprimierenden Einblicke in eine Zunft, die weitgehend fertig zu sein scheint. Gut, dass es noch „Tichys Sumpf“ gibt!

  30. Es ist schon so, heute wird in DE und der ganzen EU den Mächtigen gehuldigt. Wer das nicht tut, ist über kurz oder lang Stelle, Einkommen und „guten“ Ruf los.
    Der Journalismus ist zur Hofberichterstattung verkommen. Wer glaubt, von Systemmedien objektiv informiert zu werden, dem ist nicht mehr zu helfen. Es ist ja ein Armutszeugnis für unsere Presse, dass man kritische Berichte über unsere Mächtigen nur noch bei den alternativen Medien und RT findet.

  31. Mal so als Frage an den Autor, wird es «Berlin extrem – Frontberichte aus Charlottengrad» als Jahresausgabe 2019 in gedruckter Form geben?

    Würde ich sofort kaufen, sowohl für mich, als auch zum verschenken.

    • Lieber Michael_M, darüber habe ich bisher noch nicht nachgedacht – aber ich finde die Idee toll, und werde mich ihrer annehmen. Ich hoffe, es findet sich ein mutiger Verlag! Ganz herzlichen Dank – und wenn es wirklich klappt, dann bekommen Sie von mir ein Autorenexemplar geschenkt als „Geburtshelfer“ – versprochen! Sie müssen mich dann nur daran erinnern – nicht nur, weil ich es vergessen könnte, sondern weil ich dann natürlich auch eine Versandadresse brauche. Kontaktaufnehme ggf. über die Seite hier oder das Kontaktfeld auf meiner – http://www.reitschuster.de

  32. An diesen Haltungs-„Journalisten“ hätten Jupp Goebbels und die Reichsschrifttumskammer ihre Freude gehabt. Ignazio Silone hat es vorausgesehen.

  33. Großartig Herr Reitschuster ??????

    Man merkt Ihnen die Freude regelrecht an, wenn Sie den Finger in die Wunde stecken und herumdrehen.

    Weiter so ?

    • Vielen Dank! Ich werde es versuchen :-)))
      Ich habe oben auch noch einmal in einem allgemeinen Kommentar ausführlich an alle geschrieben, die hier kommentiert haben.

    • P.S.: Mehr freuen würde es mich natürlich, wenn es die Wunden nicht gäbe. Die Freude bezieht sich darauf, dass es Freude macht, ohne Rücksicht auf massive Reaktionen sich das vom Leib zu schreiben, was man denkt. Man macht sich damit viele Feinde, aber anders kann ich es mir nicht vorstellen. Ging mir ja bei Putin auch schon so 🙂

  34. Ich möchte an dieser Stelle mal anmerken, wie wohl ich mich im „Sumpf von Tichy&Co.“ fühle und alle Autoren und Leser herzlich grüßen.

    Bleibt vigilant.

    • Beste Grüße zurück aus dem Sumpf!!! 😉 Anders als mit Galgenhumor ist dieser Irrsinn (und zum Irrsinn gehören immer Diffamierungen Andersdenkender) nicht zu ertragen. Es ist Notwehr 😉

  35. „Opfer eines entfesselten Zeitgeistes, der auch vor großen Teilen des Journalismus nicht halt gemacht hat.“ – Wie kann man Opfer eines Zeitgeistes sein, den man selber maßgeblich prägt?

    • Unsere derzeitigen Verhältnisse sind für mich eine wundervolle Antwort auf die Frage, die ja früher oft gestellt wurde, warum „unsere Eltern (oder Großeltern) „damals“ vor 80 Jahren nichts gemacht haben“

      Nun ja, die meisten haben sich zurückgezogen, in ihre Welt. Nachvollziehbar. Man musste sich halt einrichten, um Familie und Haus und Hof kümmern, und „positiv denken“. Man war nicht dafür und evtl. sogar eher dagegen, aber hat sich halt „arrangiert“ mit dem Zeitgeist, und das Negative „ausgeblendet“. Auch gab es damals sogar viel weniger Möglichkeiten, sich anders als „aus dem Volksempfänger“ zu informieren.

      Dann gab es noch die Opportunisten. Wie ein Großteil unserer heutigen Journaille. Man kommt ja mit den „entsprechenden Rufen und Armbewegungen“ viel weiter! Also Leute, die kein Gewissen haben, keine Überzeugungen, und sich perfekt an jeden Zeitgeist anpassen können.

      Dann gibt es natürlich noch die Jugend, die sehr begierig sich von jedem Zeitgeist beeinflussen lässt. Ganz früher war es die HJ, später die FDJ, nun die F4Fs. Und die noch lauter vorgeplapperte „Rufe oder Armbewegungen“ vollziehen.

      Tja, damit hat man dann die „Medienschaffenden“ auf „seiner Seite“, die Jugend, der große Rest hat sich zurückgezogen. Und den Rest, die restlichen 10% oder 15%, nun ja. Den muss man nur weiter ächten, verunglimpfen, in die kriminelle Ecke stellen. Nur damit es ja keiner aus den anderen Gruppen wagt, sich anzuschließen.

      Fertig ist die Meinungsdiktatur.

  36. Unfassbar – damit meine ich die Reaktion so mancher „Journalistenkollegen“. Wie kommen wir da wieder raus, daß zumindest die meisten der Journalisten ihren Beruf (damit meine ich natürlich nicht Sie Herr Reitschuster oder TE allgemein) wieder ernst nehmen?

    Ich habe die Befürchtung, gar nicht mehr. Zumindest nicht mehr so schnell.

    Zum eigentlichen Bild: Der verliebt den selbstverliebt dreinschauenden (etwas klein geratenen) Messias anhimmelnde Pressesprecher. Wer es nötig hat, sich mit solchem Personal zu umgeben, das sagt einiges über den Charakter aus. War ja wie erwähnt nicht das erste mal, daß der Pressesprecher als „Fan-Boy“ auffällt.

    • Leider teile ich Ihren Optimismus. Der einzige Hoffnungsschimmer: Die Mehrzahl sind Opportunisten, und sollte der Wind drehen, werden die sehr, sehr schnell ihre Nase daran ausrichten. Leider macht sie das nicht zu wirklichen Demokraten…

  37. Humor,hier in Deutschland ? Hat es noch nie gegeben. Aber Blockwarte – mit Hingabe.

    • Quatsch! Es gibt köstlichen deutschen Humor!

    • Jetzt seien Sie doch nicht so streng, werte/r Achso. Witzchen auf Kalauer-Niveau, am besten unterste Schublade, das geht eigentlich immer in D. Wenn´s etwas anspruchsvoller sein soll, ja gut, dann wird es natürlich schon schwer, noch jemanden zu finden, der mit von der Partie ist. Mein Tipp: Während oben Heerscharen politisch korrekter Denunzianten das Land humorfrei halten, trifft sich ein Häuflein risikofreudiger Humoristen gelegentlich im Keller zum konspirativen Lachen. Schauen Sie doch mal vorbei.

    • Bitte denken Sie an Loriot, der diesen Wahnsinn in vielen seiner Sketchen bereits vor über 40 Jahren dargestellt hat (Die Minderheit der Schwanzmenschen und deren Diskrimierung im Alltag, die Politische Agenda Umwelt und Frau u.v.m.). Loriot wurde erst kürzlich von einer Spargelkolumnistin des Spiegels völlig sinnfrei als „überbewertet“ bezeichnet (weißer Spargel sei so überbewertet wie Loriot). Das sagt alles über den Charakter der Schreiberin und über den Nerv, den Loriot getroffen hat.

      • Es verblüfft mich immer wieder, wie Loriot eigentlich zu jeder Situation bereits etwas vorgelegt hat!

        Hier passt wunderbar: Der Sohn (hier Maas) erzählt den Chormädchen (Pressesprecher und Journalisten) eine Geschichte, bei der Feier des 80. Geburtstages in Pappa ante Portas. Passt genau wie Faust auf Auge. „Halb zog sie ihn, halb sank er hin“. Es liegt sicher irgendwo auf youtube.

    • Zumindest entkräften die Kommentare hier den ersten Teil Ihrer Aussage ein klein wenig 🙂 Ich glaube nicht, dass die Deutschen humorlos sind. Nur leider ist die Anzahl der Humorlosen in Politik und Medien überproportional. Ebenso wie die Zahl der Blockwarte 🙂

  38. Auch hier wieder ein Hinweis auf die beste Satire ever, Das Leben des Bryan, die alle unsere öffentlich rechtlichen und leitmedialen „Satiriker“ und Linksschreiber als das erscheinen läßt, was sie sind: Hohle pseudokritische Nachplapperer, die nur das aufs Korn nehmen, was bereits 24/7 in unseren Leitmedien zum Abschuß freigegeben ist.
    Reitschuster hat Jehova gesagt!

    • Ich liebe den Film, und es ist erschreckend, wie prophetisch er war. Nehmen Sie nur den Samariter, der freiwillig ein Kreuz übernimmt – und dann völlig fassungslos ist, dass er Konsequenzen tragen muss. Erinnert Sie das an was, so wie mich?

    • Mein Lieblingsfilm seit fast 40 Jahren, der soviel Wahres enthält ( wie auch ‚Der Sinn des Lebens‘), auch das Gendergedöns ist schon genial vorweggenommen – deswegen kann ich dieser Regierung nur noch sagen „Romanes eunt domus“

  39. Witzig, bei dem Foto habe ich den verliebten Ausdruck des Mannes auch bewundert. Aber in einem muss ich doch widersprechen: ich finde nicht, dass Ihre Kollegen Opfer sind. Ganz im Gegenteil.

    • Die machen sich mit ihrem voraus eilenden Gehorsam selbst zu Opfern. Doch, ich sehe sie auch als Opfer dieses Systems! Und falls der Wind sich politisch drehen sollte, werden sie ziemlich arm dran sein…..
      Wenige haben noch so etwas wie Berufsethos!

      • Falls der Wind sich dreht, haben wir wieder ganz, ganz viele Wendehälse ala 1989.
        Die haben das dann „natürlich“ schon immer so kommen sehen….
        ich erinnere mich sehr genau, wie das damals war.

      • Das stimmt, aber im Gegensatz zu 1989 haben wir, auch wenn es zu großen Löschaktionen bei den heutigen Regierungszeitungen kommen wird, heute die Internetarchive (archive.org).

  40. Ich denke wir müssen alle endlich wieder anfangen die Welt mir normalen Augen zu betrachten.
    Ich fahre gerne Motorrad, trinke äußerst selten Alkohol und koche gerne. Zu meinem Bekantenkreis gehören natürlich auch Menschen, die kei Motorrad fahren, aber niemand, der/die Motorradfahren als etwas schlimmes betrachtet. Und ja, zu meinem Bekantenkreis gehören natürlich auch Menschen, die öfter mal „einen heben“, aber niemand, der täglich süffelt, und ja, auch Menschen die nicht gerne kochen, sogar fast gar nicht kochen können, gehören zu meinem Bekantenkreis, aber niemand, der nur fastfood ist.
    Trotzdem würde wohl nieman deshalb auf die Idee kommen, zu behaupten ich lebe in einer Blase, oder mir vorwerfen ich diskriminiere Fastfood-Esser, hasse Motorrad-Ablehner oder wolle Alkohol am liebsten generell verbieten.

    Jedoch, sobald es um Politik geht, oder eben die Bereiche grün, Klima, Migration, Gewalt, Journalismus, funktioniert das plötzlich alles anders.

    Aber es ist in den Bereichen genauso normal, dass man im Bekantenkreis in erster Linie, oder sogar nur Menschen hat, deren Ansicht zumindest nicht komplett konträr zur eigenen ist.
    Erst wenn wir das wieder als normal alzeptieren, können wir wieder über unseren Bekantenkreis drüber hinaus sehen und denken und akzeptieren, dass andere Menschen anders ticken als wir selbst. Und erst dann, wenn wir wieder begreifen, dass anders denken, eine andere Meinung haben, eben nur anders ist, aber nicht schlechter und nicht besser, sondern wertneutral anders, erst dann können wir wieder, trotz konträrer Meinung, miteinander darüber diskutieren.

    • @ W. aus

      Unter den vielen, wirklich guten, Kommentaren hier, scheint mir Ihrer der mit Abstand beste zu sein. Reicht trotzdem leider nur für einen Daumen hoch 😉

    • Sehr weise Worte! Danke dafür! Werde das bei ggf. auch bei Gelegenheit verwenden in Texten und/oder Vorträgen.

  41. Als die Satirepostille TITANIC noch echt gut war, also so etwa kurz nach der Kreidezeit, sah ich dort einen Cartoon. Er zeigte Lenin, wie er umringt ist von ihn Anhimmelnden Bauern. Lenin mit grosser Geste und gestrengem Blick. Darunter der trockene Kommentar : Lenin erklärt den Bauern einen Witz.
    Das war mal Satire. Heute Realität.

  42. Da ich diese Einheitsmeinungs-Erzieher verabscheue, konnte ich mir nicht verkneifen, der Dame vom Hauptstadtbüro der SZ – wenn auch mit Verzögerung – meinen Eindruck mitzuteilen. Diese rückgratlosen Gesellen*innen begegnen mir in den SM in Rudeln und ich bin nicht sparsam mit meiner ungefragten Meinung. Leider bekomme ich nie den gewünschten Shitstorm, sondern werde – häufig nach wüster Beschimpfung – umgehend geblockt. Bin eben nicht wichtig genug. Schade eigentlich.

    Es sind Ausnahmen, die souverän nicht nur austeilen, sondern auch einstecken können. Der Eindruck einer moralinsauren, sich den gewöhnlichen Menschen weitaus überlegen fühlenden Kaste entsteht immer öfter. Sie sind nicht nur keine mehr „von uns“, sie stehen Menschen mit ausgeprägter eigener, abweichender Meinung als feindliche Gruppe gegenüber. Da noch Humor zu erwarten, wäre ein entschieden zu hoher Anspruch.

    Meine Anteilnahme mit diesen „Opfern“ hält sich in Grenzen. Ihre Überlegungen hierzu, Herr Reitschuster, treffen sicherlich den Punkt. Und trotzdem: Ein „echtes“ Opfer tritt nicht nach unten und hält sich an der einfachen Bevölkerung schadlos, um seine (rhetorische, nicht intellektuelle) Überlegenheit auszuspielen, wie ich es oft beobachte. Ein „echtes“ Opfer verhält sich zurückhaltend, tut nur das Nötigste, trumpft nicht unnötig auf und tritt nicht nach.

    Ihnen ist nicht klar, dass sie Opfer sind, aber Dummheit schützt nicht vor Strafe.

  43. „Dennoch oder gerade deshalb: Ich möchte hier und heute eine Lanze brechen für eben diese Kollegen, die derart auf „Abweichler“ losgehen. Ich will um Verständnis für sie werben. Um Toleranz. Nicht zuletzt, weil sie eine Minderheit sind. Zumindest gesamtgesellschaftlich.“

    Lieber Herr Reitschuster, ich finde Ihren Artikel brillant. Ich teile jedoch nicht oder nur eingeschränkt Ihre Schlussfolgerungen am Ende. Toleranz, schön und gut. Aber gegen selbstberufene Intolerante? Es ist doch kein Geheimnis, dass die Journalisten sich mehrheitlich pol. grün-rot sehen. Sie sind vielleicht in der Gesellschaft eine Minderheit, aber mitnichten in ihrer Branche. Das ist ja auch der Grund, warum die öffentliche Meinung und die veröffentlichte Meinung immer weiter auseinander auseinander gegangen sind, dass sich die Journallie dem Vorwurf der Lügenpresse gefallen lassen muss(te), und offenbar nur noch durch noch mehr Gehirnwäsche aus diesem Elend wieder herauszukommen glaubt. Was allerdings ein Trugschluss ist, denn Sie kennen diese innewohnende Gruppendynamik genauso gut wie ich. Hat sie sich einmal entfaltet, bekommt man sie kaum noch wieder los. Deswegen ist es auch um so wichtiger, den Anfängen zu wehren, und da hat die vierte Gewalt versagt. Kollektiv versagt!

    Zeitgeist, Selbstgerechtigkeit, Scheuklappen, Haltungswahn – das sind doch gerade die Dinge, die eben diese „Meinungsmacher“ zu verantworten haben. Sie haben als vierte Gewalt auch die Ressourcen und die Reichweite, um die gesamte Gesellschaft mit dem zu erreichen, was sie schreiben und senden.

    Schaut man sich nun an, was sich hinter der grünen und roten Fassade wirklich verbirgt – es unterscheidet sich nicht mehr viel von vergangenen Gesinnungsdikaturen. Der Vergleich der Fotos zwischen Maas und Kim Jong Un ist sicher Satire, aber Satire enthält immer noch einen wahren Kern. Und dieser Vergleich passt agesichts der maasschen Fehlleistungen wie bspw. das NetzDG. Jede Satire enthält einen wahren Kern, denn ohne diesen wahren Kern ist es keine Satire mehr, sondern nur Comedy – und Comedy kann auch sehr billig und geschmacklos daher kommen, wie wir durch Böhmermann oder Welke wissen.

    So stellt sich vielleicht allenfalls noch die Frage, wo diese gesamten Unsitten zuerst da waren: bei den Parteischranzen oder bei den Hofberichterstattern. Letztlich macht es für die Branche aber keinen Unterschied, denn ohne die Medien hätte sich dieser moderne Tugendterror nie so weit verbreiten können, dass am deutschen Wesen mal wieder die Welt genesen soll.

    • In meinen Augen ist die Stelle mit der Toleranz für Journalisten (als „Minderheit“ glasklar ironisch, der Autor sticht sie da mit ihren eigenen Phrasen.

  44. Großartiger Text. Ich liebe russische Witze und habe seit heute ein Juwel mehr in der Schatulle. Danke. M.E. haben Linke keinen Humor ( Beweis: Deutsches Kabarett). Dies erklärt zugleich deren Hysterie und den Fanatismus.

    • Ich würde Ihnen jetzt so gerne widersprechen und zu einer flammenden Rede bzw. zu einem flammenden Text mit der Gegenthese ansetzen. Aber warum gelingt mir das nicht? 🙂

  45. Einfach nur gut, dieser Artikel von Herrn Reitschuster! Er reißt seinen Mainstream-Kollegen die Maske vom Gesicht.

    Meine Verachtung für die selbsternannten „Qualitätsjournalisten“ wächst von Tag zu Tag. Diese Leute glauben, im alleinigen Besitz der Wahrheit zu sein, sie sehen sich als intellektuell und moralisch überlegene Creme der Gesellschaft, als Gegenpol zu den verachteten Provinzlern und Stammtischbrüdern. Die Nachrichtenvermittlung wird oft mit einer wertenden Meinung verknüpft, jede Abweichung wird scharf gegeißelt. Dazu noch weinerliches Selbstmitleid, wenn Kritik an diesem Mainstream-Journalismus laut wird. Meinungsfreiheit steht im GG, war aber mal. Der Staat sind wir! Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Der Shitstorm ist ein normales Mittel der politischen Auseinandersetzung mit Andersdenkenden geworden, die Empörungswellen schwappen mit immer höherer Frequenz durch die Medienlandschaft. Diese Entwicklung ist durch den Aufstieg der AfD (Folge der Merkel-Politik) erheblich beschleunigt worden.

    Die „weltoffenen Eliten“ lachen über „besorgte Bürger“ und deren Befürchtungen bzgl. Islamisierung und steigender Kriminalität in Deutschland, ihre eigenen Ängste vor den angeblich hinter jedem Baum und jedem Bausch lauernden Rechten nehmen sie aber sehr ernst. Die Folge ist mediale Hysterie.

    Früher durfte Satire alles. Heute darf sie nur noch gegen unliebsame Politiker und „Rechte“ schießen. Dann darf die ÖR-Satiresendung „Extra 3“ Alice Weidel aber schon mal als „Nazischlampe“ titulieren. Dauerte lange, bis die Lachtränen getrocknet waren.

    Ich habe meine Konsequenzen gezogen. Nach dem unsäglichen „Tierisch wütend“-Titel und der folgenden Preiserhöhung habe ich mich nach über 30 Jahren vom „Spiegel“ verabschiedet. Dafür habe ich diesen Monat erstmals „Tichys Einblick“ am Kiosk gekauft. Da gibt es noch kritischen Journalismus.

  46. Brilliant Hr. Reitschuster! Wer Profil hat und Profil zeigt, wird in gleicher Weise mit Anerkennung und Ablehnung leben müssen.

  47. LÄCHERLICHES, UNREIF-HALBSTARK LINEARES DENKEN ist das Markenzeichen der Relotius-Journaille. Sie wollen mit ihrem Mut angeben, dabei fühlen sie sich als feige Herdentiere nur in der Masse stark. Bohren dünne Bretter, gehen immer den Weg des geringsten Widerstands, beschreiten ausgetretene Pfade, sind linksgrüne Muttersöhnchen.
    Das Peinliche an Linksgrün: es ist nicht mehr vital, wurde vom Spießertum vereinnahmt. Der linksgrüne Pseudorevoluzzer gleicht dem Protagonisten in Ödön von Horvaths Buch „der ewige Spießer.“ Über diesen schreibt er sinngemäß: „Er (der Spießer) trachtet immer nur danach, sich feige anzupassen und jede neue Idee dadurch zu entwerten, dass er sie sich einverleibt.“ Die Denkfaulen, die Behäbigen, die Herdentiere, sie denken immer zyklisch.
    Und zyklisch, das ist das was gerade Mainstream ist: linksgrün. Die wirklich Intelligenten, die Wachen und die echt Mutigen (im Sinne von Kants kategorischem Imperativ), sie erkennen neue Zeitströmungen, sind antizyklisch unterwegs, NICHT auf ausgetretenen Pfaden.

    Lächerlich, wenn die Mainstreamjournaille heute in Zusammenhang mit der Strache-Sache verlauten lässt, ein „Experiment (damit meinen sie wohl die Verbindung von Kurz und FPÖ) sei gescheitert“. Das Experiment, sollten sie dies meinen, das darin besteht, dass europaweit Bürger gegen die unsäglichen Fehler der etablierten Politik auf die Barrikaden gehen, es hat nicht einmal ganz begonnen. Und die lächerlich-unbedeutenden, pubertären Verfehlungen eines Strache höher zu bewerten als die staatsgefährdenden Rechtsverstöße in Zusammenhang mit € und Asylkrise lässt jeglichen Ansatz von Erwachsenheit und Reife im Denken vermissen.

    Da stehen sie nun, die Relotiusse in kurzen Hosen, und freuen sich diebisch. Sie sind genau solche Lachnummern wie all jene, die sich aus geistiger Gemeinschaft für einen Politversager wie Maas in die Bresche werfen (weil sie sich in ihrer Kleinheit und Engstirnigkeit mit so jemand natürlich am ehesten identifizieren). Merken nicht einmal wie peinlich sie sind.

    Ihre Shitstorms und was sie sonst so ablassen ist wahrhaft würdig der pubertären Spiegelfechterei und weibischen Wichtigtuerei eines linksgrünen Muttersöhnchens. Sie sind bestenfalls ein Sturm im Wasserglas – mehr nicht!

  48. Dieser Westentaschen-Bonaparte ist es nicht wert, in sinnlose Diskusssionen mit journalistischen Opportunisten zu gehen. Was zu diesem Mensch zu sagen war haben Sie getan, Punkt.

  49. Viel Feind, viel Ehr, Herr Reitschuster. Respekt, den die „Bloßgestellten“ erwarten, haben Sie sich längst erarbeitet und hoch verdient.
    Ich wüsste auch bereits ein nächstes „Opfer“-Thema, denn als ich heute morgen zufällig an einem Kiosk auf die Auslage schaute, fiel mir „Der Spiegel“ auf mit dem Bild der Person, deren Namen ich mir geschworen habe nie wieder über meine Finger in die Tastatur zu tippen. Liegt ja nahe Charlottengrad, das fatalistisch-grüne Biotop. Der Titel: „Nach ihr die Finsternis“. Da könnten Sie doch maasiv zugreifen, oder?

  50. Danke für diesen Artikel. Jetzt weiß ich, warum ich Tichys Einblick abonniert habe und nicht die politisch korrekten, jederzeit belehrenden und allseits „beliebten“ „Qualitätsmedien“.

    • Korrekt. Habe auch TE abonniert.

      Früher – obwohl eher konservativ eingestellt – habe ich gerne auch mal Spiegel, Süddeutsche, usw. gelesen. Heute rühre ich diese Blätter nicht mehr mit der Kneifzange an, und online bin ich auch nie drauf.

      Selbst Welt und FAZ sind tw. kaum noch zu ertragen, obwohl die FAZ – so mein subjektiver Eindruck – sich wieder etwas bessert. Welt hat zwar Aust und Don Alphonso – aber das war es schon. Und die scheinen eher da zu sein, um den „Schein der Vergangenheit“ nicht ganz untergehen zu lassen. Am schlimmsten ist bei Welt die Zensur im Forum.

      • Das mit der Zensur bei WON kenne ich auch. Zumal keine Spur von dem Kommentar bleibt, wenn man ihn nicht selbst vorher kopiert. Ist besonders ärgerlich, wenn man sich ausführlich und substantiiert geäußert, auf mögliche Nettikette-Verstöße geachtet und diese vermieden hat.

        Allerdings habe ich den Eindruck, dass die WON-Zensoren höchst unterschiedliche Tagesform/Laune haben. Manchmal gehen 5,6 bissige Kommentare allesamt durch, mal wird jeder noch so harmlose kassiert. Letztlich erreicht man ein wenig Reichweite mit regelmäßigen Kommentaren. Inzwischen glaube ich, die blockieren gerade so viel, dass man nicht völlig die Launer verliert und das Abo kündigt…

      • Bei WON müssen Sie einfach nur Glück haben, je nachdem wer gerade Schicht hat.

        Mitunter hilft da schon Hartnäckigkeit und das wiederholte posten der kommentare.

        War zumindest vor einiger zeit noch so, bis mir das lesen von won zu doof wurde

      • Kommentieren Sie über Dissenter…

      • Da ich keine Berührungsängste mit Linken habe, poste ich auch auf ZON und FR, bzw. habe gepostet, denn wenn WON der DDR entpricht, dann entspricht ZEIT China und die FR wohl Nordkorea, natürlich nur in zensurtechnischer Hinsicht. Auf FR wurde ich gesperrt, weil ich einen offiziellen Polizeibericht zitiert hatte, bei welchem beschrieben war, welche „Männer“ die Taten begangen hatten.

  51. Meine Bewertung für diesen Artikel:

    10 von 10 Punkten ?

    • Danke, das freut mich!
      Ich habe oben auch noch einmal in einem allgemeinen Kommentar ausführlich an alle geschrieben, die hier kommentiert haben.

  52. Lieber Herr Reitschuster,

    ganz richtig, dass Sie Ihren Kollegen auf die Kritik geantwortet haben, mehr als ein Jahrzehnt Russland schult halt auch dialektisch. Es ist also nicht nur der Humor, der Ihren Journalisten Kollegen vielleicht abgeht.

    Die „Potentaten“ auf den verschieden Photos sind nicht vergleichbar, natürlich nicht, die mit abgebildeten „Schriftgelehrten“ versprühen aber eine ganz ähnliche „Haltung und Gesinnung“, die auch in Ihrem ursprünglichen Artikel sofort sichtbar war, auch wenn Sie es dort gar nicht thematisiert hatten.

    Und diese „Haltung und Gesinnung“, im doppelten, dialektischen Sinne gesprochen, muss unbedingt thematisiert werden. Haltung und Gesinnung müssen m.E. immer auf der Grundlage der Vernunft und des rationalen Arguments fußen, sonst sind werden sie irgendwann von der Wirklichkeit überrollt und es bleibt nur noch Diffamierung, Herabsetzung oder Schlimmeres. Und vielleicht ist das auch ein Grund, warum viel Ihrer Kollegen so angefasst sind.

    Manchmal also hilft die feinsinnige Dialektik nicht, manchmal muss man es vielleicht sogar ganz plump machen. So könnte man den ein oder anderen „Haltung- und Gesinnungsakrobaten“ ja mal als illiberal und linkspopulistisch bezeichnen. Damit macht man sich zwar ein bisschen gemein in der Wahl der Mittel, aber man kann es ja humoristisch intonieren!

  53. Ich finde allerdings auch, dass der Vergleich von Maas und der deutschen Journaille mit Kim und der nordkoreanischen Presse eine üble Beleidigung ist – für Kim und Nordkorea. Kim steht zu seinem Diktatorenstatus und der damit verbundenen persönlichen Bereicherung und gibt nicht vor, wegen der amerikanischen Gefängnisse und Millionen Tote im Korea-Krieg Politiker geworden zu sein. Die nordkoreanische Presse übt sich nicht in Gesinnungsjournalismus – sie verbreiten einfach, was Kim befiehlt und geben nicht vor, die „besseren“ Menschen zu sein; wer dort glaubt, „besser“ als Kim zu sein, ist sehr bald ziemlich tot.
    Das ist wohl auch der wesentliche Unterschied zwischen Maas‘ Deutschland und Kims Korea: In Deutschland werden Kritiker nicht gleich erschossen. Allerdings: Wenn Jusos offen zur Gewalt gegen Andersdenkende aufrufen dürfen, ohne dass der Staatsanwalt einschreitet, wird es wohl nicht mehr lange dauern…

  54. Ihr Artikel ist Großartig Herr Reitschuster, wohlwissend dass ich Ihnen mit einer derartigen Äußerung einen ähnlichen Blick wie Maaßens Pressesprecher seinem Herrn zuwerfe. Bitte entschuldigen Sie 😉
    aber ich denke das ist in anbetracht der Kräfteverhältnisse wohl erlaubt. Vielen Dank.

  55. Einer Sache kann man sich sehr sicher sein.
    Sollte die Vernunft irgendwann wieder einkehren und dieses System zusammenbrechen, waren es genau diese „Journalisten“ die es sowieso schon immer wussten.
    Und die am meisten dagegen waren!
    Heute kann man doch schon beobachten wie sie behaupten, nie gesagt zu haben, unter den „Flüchtlingen“ wären nur gut Ausgebildete, Ärzte und Ingenieure.

    • Da sprechen Sie mir so was von aus der Seele! Genau davon bin ich überzeugt! Viele von denen, die heute dem Zeitgeist hinterher hecheln und sich an die Mächtigen anbieten, werden das unter veränderten Vorzeichen genauso tun – während Leute wir dann auch wieder als Abweichler beschimpft und ausgegrenzt werden – nur eben unter umgekehrten Vorzeichen. Man könnte daran verzweifeln, aber Gott sei Dank haben mich 16 Jahre in einem Land mit großartigen Menschen mit überwältigendem Humor – Russland – dazu gebracht, die wunderbare Macht von Humor als Mittel der Notwehr zu verinnerlichen.

  56. Vielleicht waren die Herren um Maas herum gar keine Journalisten, sondern Bordmechaniker, die den Norfallplan für den Regierungsflieger nochmal überarbeitet haben.
    Und die Journalisten, die sich darüber wieder mal echauffierten, sind nur neidisch, dass uns selbst Nordkorea inzwischen technologisch überlegen ist.

    • Sie haben mich zum Lachen gebracht 🙂

      „Und die Journalisten, die sich darüber wieder mal echauffierten, sind nur neidisch, dass uns selbst Nordkorea inzwischen technologisch überlegen ist.“

      So ist es bald in einigen Gebieten. Vielleicht nicht mit Nordkorea. Aber nehmen wir nur mal „Mobildfunk“ bzw. Internet im Allgemeinen. Selbst in Thailand (und zwar nicht in Touristenzentren, sondern irgendwo auf dem platten Land auf nem Moped durch die Felder fahrend), habe ich eine bessere mobile Internetverbindung, als hier tw. in urbanem Raum.

  57. Zitat zu Heiko Maas:
    „So hält sich Maas wohl wirklich für einen Vorkämpfer gegen Antisemitismus, und merkt gar nicht, dass sich dies beißt mit seiner gleichzeitigen maasiven (kein Rechtschreibfehler) Unterstützung von Staaten, die Israel das Existenzrecht absprechen, und langjähriger Verharmlosung von muslimischem Antisemitismus.“

    Dieser Außenminister ist brandgefährlich und sollte nicht unterschätzt werden. Würden wir noch in der DDR leben, würde ich ihm nicht als Vopo begegnen wollen, wenn ich Kritik am eigenen Staat äußern würde.

  58. Werter Herrn Reitschuster, ich weis gar nicht wo ich anfangen soll. Erstmal vielen Dank! Ich habe selten so ein Vergnügen gehabt einen so schön satirischen Kommentar zu lesen. Neben Herr Paetow eine echte Bereicherung bei Tichy. Das Leben ist viel zu kurz für ein langes Gesicht! Wer nicht über sich selber lachen kann ist eigentlich schon Tod. In diesem Sinne laufen in unserer Gesellschaft sehr viele Scheintote rum.
    Viele, der immer lauter Tönenden, begreifen gar nicht in welch einer paradoxen Welt sie sich bewegen.
    Opfer der feindlichen Übernahme der Satire durch die Politik, durch Realsatiriker wie Maas, Chebli oder Müller, die sich humoristisch nicht mehr überzeichnen lassen.Zitat.

    Leider ist das die Realität! Da die eigene Klientel schon jede Satire in den Schatten stellt muß man sich an Menschen abarbeiten um sie lächerlich zu machen( Welke heute show, Gauland beim baden gehen oder einen AfD MdB wegen seiner Sprachbehinderung zu verspotten). Selbst die sich für seriöse Satiriker oder politische Comedy betreiben wollen sind gefangen im Käfig der evtl. Majestätsbeleidigung. Ein Urban Priol hat sich Jahrelang mit seiner Lieblingspolitikerin Merkel beschäftigt. Jetzt? Eine Randfigur bei ihm lieber auf die AfD eindreschen.
    Mein Gott, wie vermisse ich Dieter Hildebrandt, Mathias Belz und all die anderen die mit dem verbalen Florett kämpfen konnten aber bei Bedarf auch schon mal das Breitschwert raus holten. ABER nie wurde jemand verächtlich oder jemand in der Luft zerrissen.
    All das gibts nicht mehr dafür haben wir Extra drei mit Ehring und heute show mit Welke.

    • Und Böhmermann… nicht zu vergessen den großen Satiriker Böhmermann!

      • gaaaanz großer Mann!

  59. Humor sucht man bei den Links/Grünen vergebens, da gibt es nur Neid, Verkniffenheit und Häme.

  60. klasse geschrieben und zutreffend,nur wird es lange dauern,bis unabhaengiger Geist in D wieder wirklich alles und jeden kritisieren darf….Merkel’s „Demokratische Republik“ ist schon weit fort geschritten

  61. Der Stalinschnurrbartwitz erfuhr zu DDR-Zeiten eine Fortsetzung:
    Auf dem Alexanderplatz spuckt ein Passant, offenbar in einer plötzlichen Gefühlsaufwallung, auf den Boden und ruft „Scheißstaat!“ Ein Vopo, der zufällig Zeuge des Vorfalls wird, hält den Passanten auf mit den Worten: „Ick verhafte Ihnen, wegen Beleidigung der Deutschen Demokratischen Republik“. Der Mann antwortet listig: „Aber ich habe ja gar nicht gesagt, welchen Staat ich meine“. Das gibt dem Vopo zu denken, er kratzt sich am Kopf, der Passant geht weiter. Kurz darauf ruft der Vopo ihm nach: „Halt! Ick muss Ihnen doch verhaften. Es jibt nur einen Scheißstaat“.

    • Gab es nicht im Dritten Reich einen Parallelwitz: Sitzt einer im Luftschutzkeller und murmelt: Alles nur wegen diesem Arsch, kommt der Blockwart und sagt, er wird ihn anzeigen müssen, darauf der Betroffene: wieso, finden Sie Churchill etwa in Ordnung?

    • Vielen herzlichen Dank, da haben Sie meine nicht arme Witze-Sammlung bereichert. Ich habe auch noch einen ergänzt – oben in dem Kommentar mit dem allgemeinen Dank an alle, die hier kommentiert haben. Kannten Sie den schon? Herzlich Ihr BR

  62. Das tut mir jetzt aber echt leid, Herr Reitschuster. Dann gehören Sie wohl nicht zu dem exklusiven Kreis von Journalisten, der regelmäßig ins Kanzleramt gebeten wird um mit Hintergrundinformationen versorgt zu werden, über die aber nicht berichtet werden darf.

    Ach ja – und mein Bundespräsident macht sich Gedanken um Verschwörungstheorien, vornehmlich aus rechtsgerichteten Kreisen.

    • Was der Grüßaugust gesagt hat, ist von erstaunlicher Klarheit.. im Sinne des Stalin Schnurrbart Testes.

  63. Chapeau vor diesem Text und vor ihrer Ironie in diesen „interessanten“ Zeiten. Machen Sie weiter – in der berühmt beruechtigten Ecke stehen mittlerweile schon viele.

    • Vielen Dank! Ich sehe Ironie in diesen verrückten Zeiten als Notwehr!!

  64. Sehr geehrter Herr Reitschuster, vielen Dank für Ihre Artikel bei TE die ich sehr gerne lese. Verständnis und Toleranz für einige Ihrer Kollegen? Nein. Niemals. Auf keinen Fall. Das war aber sicherlich auch nur satirisch gemeint.

    • Sehe ich auch ganz klar als ironisch gemeint in diesem Kontext.

  65. Lieber Herr Reitschuster, man muss diesen Leuten (Journalistenkollegen) einfach verzeihen, denn sie können nichts für ihr Tun, weil sie es nicht besser können. Man kann deshalb allenfalls noch Mitleid mit ihnen haben, ähnlich wie mit unheilbar kranken Menschen.

    • Es geht dann aber aus, wie es immer ausgeht.
      Sie können nichts für ihr Tun, sind aber Teil der „Banalität des Bösen“?
      Da die Gemeinten Intelligenz besitzen, müssen sie für ihr Tun und Nichttun sehr wohl gerade stehen. Dass sie ihre Intelligenz nicht nutzen, um bis zum Ende zu denken, steht auf einem ganz anderen Blatt.

  66. Die „linke Blase“ findet es hingegen aber urkomisch, wenn die Jusos beim Ballspielen auf Dosen feiern, die mit Bildern von AfD-Politikern, CDU- und CSU-Politikern sowie Adolf Hitler beklebt sind. Wir leben in einer verdrehten Welt. George Orwell meinte in seinem Buch „Farm der Tiere“, dass einige Tiere gleicher sind als die anderen. Das dürfte sich heutzutage 1:1 auf den Polit- und Journalistenzirkus des Mainstreams übertragen lassen. Wer davon abweicht, wird sofort ins rechte Eck gestellt (siehe Beispiel oben im Text). Außerdem lässt sich prima mit dem Finger auf andere (z.B. Länder) zeigen, obwohl vor der eigenen Haustür so viel Dreck liegt, dass man darin zu ersticken droht.

  67. LOL Selten habe ich bei einem Artikel in TE so viel Spaß gehabt. Danke, Herr Reitschuster.

    Gut, dass es noch kritische objektive Geister gibt, Journalisten mit Humor und Witz, Würde und Anstand und dem Mut, Missstände und Fehlentwicklungen aufzuzeigen.

    • Vielen Dank, allein für so einen Kommentar lohnt es sich, nicht einzuknicken und trotz aller Verunglimpfungen weiter klar die eigene Meinung zu sagen!

  68. So wenig relevant das auch sein mag: ICH jedenfalls, lieber Herr Reitschuster, halte mit IHNEN!

    • Doch das ist sehr wohl relevant, gerade derartige Feinheiten halten und dekorieren das Bild(ob negativ oder positiv) an der Wand. Und das Bild, nein all diese Bilder müssen da hängen, und jeder der versucht sie abzunehmen oder zu marginaliseren entlarvt sich ebenfalls.

    • Oh doch, das ist schon relevant. Zumal Sie ja auch nicht allein sind, Herr Kübler – wie die vielen Kommentare hier zeigen. Für mich ist das wichtig und wertvolL!

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