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Zeitenwende – Energiewende?

Boris Johnson will neue Kernkraftwerke statt Windindustrieanlagen

05.04.2022

| Lesedauer: 4 Minuten
Auch Großbritannien hatte sich von der Kernkraft abgewendet, zwar nicht so radikal wie Deutschland. Doch leidet UK unter Energiemangel und unsicherer Stromerzeugung. Das Land muss Energie importieren, weil die vielen Windräder allein es nicht mit genügend Strom versorgen können.

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson will weitere Pläne für Windindustrieanlagen aufgeben und stattdessen neue Kernkraftwerke. Nach dem Brexit von der EU befreit wirft er mutig in den Raum, bis zu sieben neue Kraftwerke zu erstellen.

Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng schlug noch vor, die Zahl der Windräder bis 2030 zu verdoppeln. Er will die gesamte Leistung der Windräder von 14 GW auf 30 GW verdoppeln – vor allem in Schottland. Ihm schwebt sogar vor, sie auf 45 GW bis 2035 zu erhöhen. Allerdings handelt es sich um installierte Leistung – wenn kein Wind weht, kann diese Leistung nicht geliefert werden. All die vielen Windräder nützen dann nichts.

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Auch Großbritannien hat sich von der Kernkraft abgewendet – nicht so radikal wie Deutschland, schon gleich gar nicht hat das Land Kraftwerkstürme in die Luft gesprengt –, und hat auch eine »Energiewende«, die unter verhängnisvollem Energiemangel und unter sehr wechselnder, vom Wetter abhängiger Stromerzeugung leidet. Gasquellen in der Nordsee dürfen nicht weiter erschlossen werden. Das Land muss Energie importieren, weil all die vielen Windräder das Land nicht mit Strom versorgen können.

Zurzeit werden zwei neue Leichtwasserreaktoren am Standort Hinckley Point in Somerset gebaut. Neuer Favorit sind vor allem kleinere Reaktoren; Rolls-Royce baut sie und will sie Anfang des nächsten Jahrzehnts betriebsbereit haben. Am kommenden Donnerstag soll Englands neue Energiestrategie veröffentlicht werden.

Während in Deutschland Wälder abgeholzt und Landschaften mit Windrädern zugemüllt werden, steht seit 1. April mit Block A des Kraftwerkes Grevenbroich-Neurath ein weiteres Braunkohlekraftwerk still. Weitere 300 MW Leistung wurden gerade abgeschaltet – unter dem Jubel von WDR (»kein Strom, aber auch kein CO«) und des Umweltkonzerns BUND, dessen Sprecher weismacht, dass Strom nicht das Problem sei: »Wir können locker 10 Prozent wegsparen«. Es könnten schnell Windräder angeschaltet werden, meint er unbedarft aus seinem warmen Büro in die Kamera und fügt hinzu, dass ein schnelles Verbot der Gasheizungen Putin schaden könne. Die galten gerade noch als Ausweg aus der Energiekrise. Der WDR-Mann vermag nicht kritisch nachzufragen.

»Mit Stilllegung von Block A des Kraftwerks Neurath setzt RWE den gesetzlichen Kohleausstieg planmäßig fort«, beschreibt die RWE-Pressemeldung das Abwürgen einer sicheren Energieversorgung Deutschlands. Allerdings scheinen viele Verantwortliche bei der Bundesnetzagentur immer kältere Füße zu bekommen. Das Kraftwerk soll noch nicht abgerissen werden, sondern »konserviert« für den Notfall zur Versorgungssicherheit beitragen. RWE: »Das Unternehmen wird somit zunächst alle Maßnahmen unterlassen, die eine Wiederinbetriebnahme für den Fall gefährden können, dass die Bundesregierung entscheidet, dass die Anlage temporär noch zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit benötigt wird.«

Währenddessen wird auch dem Vorstandschef des Chemiekonzerns BASF, Martin Brudermüller, angst und bange. So sehr, dass er sich öffentlich über einen Mangel an Energie und Gas äußert. Er hält einen Import-Boykott gegen russisches Erdgas für unverantwortlich. Viele Deutsche unterschätzten die Risiken. Klar müsste sein, so Brudermüller in einem Gespräch mit der FAZ, dass zum Beispiel Flüssiggaslieferungen aus den USA zu deutlich höheren Energiepreisen führen würden und nicht auf Knopfdruck umgesetzt werden könnten. Es reiche nicht, die Heizung um 2 Grad herunterdrehen. Russland deckt 55 Prozent des deutschen Erdgasverbrauchs. Würden die über Nacht wegfallen, würde vieles einbrechen, viele Unternehmen würden insolvent. Das würde zu irreversiblen Schäden führen.

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Das könnte die deutsche Volkswirtschaft in ihre schwerste Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs bringen und den Wohlstand zerstören. Vielleicht in vier bis fünf Jahren könnte eine Abkehr vom russischen Gas vollzogen werden, meinte der Chef der BASF, die einer der größten Energieverbraucher Deutschlands ist. Er entgegnete auch der Aussage von Ökonomen, die einen Boykott handhabbar bezeichneten: »Lassen Sie mich das in aller Deutlichkeit sagen: Die größten Wortführer sind diejenigen, die an dieser Stelle keine Verantwortung tragen. Wenn Sie Verantwortung haben für viele Menschen, dann ist das anders. Wir stellen hier in Ludwigshafen auch Produkte für die Pharmaindustrie und andere lebenswichtige Bereiche her. Das ist alles sehr viel komplexer, als das von manchen in Modellen skizziert wird.«

Den Vogel schoss Niedersachsens Ministerpräsident Weil ab. Er fordert einen Kurswechsel. In einem Interview mit der Welt breitete er seine Vorstellung von einem Wiederaufleben der Förderung von Öl und Gas in Niedersachsen aus. Denn unter Norddeutschland und der Nordsee liegen bekanntlich solch große Mengen an Erdgas und Öl, dass die Deutschland lange mit Energie versorgen könnten. In der Gegend um Wietze bei Hannover befindet sich sogar der Ursprung der Ölförderung in Deutschland. Doch auf Betreiben der Grünen sind sämtliche Förderungen eingestellt worden – angeblich aus Umweltschutzgründen.

Weil sei gerade aus Großbritannien zurückgekommen; dort habe er über die Energieversorgung der Zukunft gesprochen, erzählte er. Er träumt von Lieferbeziehungen mit Schottland, denn die würden Offshore-Windstrom in Hülle und Fülle haben. Über neue Kernkraftwerke sprach er offenbar nicht. Jetzt will Weil mit Unternehmen reden, ob man bei den bereits erschlossenen und teilweise ausgeförderten Gebieten noch intensiver und mehr fördern könne. Erschrocken weist er die Frage zurück, ob jetzt nicht doch der Weg zum Fracking-Gas freigemacht werden solle: »Nein.«

Nach einem jahrelangen heillosen und emotionalen Streit habe auch die Gasindustrie erkannt, dass es dafür an Akzeptanz fehle. »Wir brauchen jetzt schnelle Lösungen«, so Weil. Doch schnelle Lösungen in der Energieversorgung gibt es nur in grünen Wunschvorstellungen. Immer wird eine umfangreiche Anlagentechnik benötigt, die man nicht wie einen Tofubratling mal schnell eben fabrizieren kann.

Was passieren kann, wenn es zu heftigen Preissteigerungen und tagelangen Stromausfällen kommt, sieht man in Sri Lanka. Dort demonstrierten am Sonntag 20.000 Bürger eben gegen die Notstände. Sie forderten den Rücktritt des Präsidenten und seiner Regierung sowie Neuwahlen. Diese hätten es nicht geschafft, die Krise zu lösen. Präsident Gotabaya Rajapaksa hatte den nationalen Notstand ausgerufen. Jetzt traten alle Minister zurück – bis auf den Präsidenten Rajapaksa und dessen Bruder.

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18 Kommentare

  1. Die Konzernchefs haben als nützliche Idioten jede Fehlentwickel mit dämlichem Grinsen auf dem Gesicht abgenommen, weil sie dumm wie sie sind glaubten, dass die Regierung alle Preissteigerrungen mit Staatshilfen abfedern würden. die aktuellen Preise und die Versorgungsunsicherheit kann aber nicht mit mehr Schulden ausgeglichen werden, jetzt geht den nützlichen Idioten der Arsch auf Grundeis. Am Ende bezahlt der einefache Steuerzahler die Rechnung, die von der Regierung bezahlten Scharfmacher wird dies nicht kümmern.

  2. Ich gehe inzwischen davon aus, wir brauchen erst einen großflächigen Zusammenbruch der Energieversorgung und massive Wohlstandsverluste in D ehe sich hier etwas ändert.Der verwöhnte deutsche Michel nimmt klaglos die Preissteigerungen hin. Er glaubt offensichtlich auch in der Mehrheit das mit ein paar mehr Windrädern unsere Energieproblem gelöst werden. Der Absturz wird alles übertreffen, was die Mehrheit der heute lebenden, je erlebt hat. Die Pfeifen von BASF und anderen Konzernen, haben sich nie in der Kritik an der idiotischen Energiepolitik hervorgetan, fasst wie die früheren Kombinatsdirektoren gegenüber Honecker.

  3. Man hat in Deutschland, speziell in Bad-Württemberg unter dem Maoisten/Kommunisten/Grünen Kretschmann keinen „Kraftwerkstürme in die Luft gesprengt“ – sondern „nur“ (verheerend genug) die Kühltürme, das aber möglichst schnell. Ansonsten wäre radioaktive Strahlung freigesetzt worden; so könnte man bei gutem Willen innerhalb von 2-3 Jahren (und dem Bau neuer Kühltürme) die Kernkraftwerke wieder voll betreiben (wenn man auf weiter zerstörerische Maßnahmen sofort verzichtet).

  4. Auch Fracking wäre in Deutschland schnell machbar und kurzfristig die beste Lösung. Bei Notstandsverordnungen ginge das innerhalb von Monaten bis zum Beginn der Förderung. Das Equipment steht in den USA bereits da, muss nur hierher gebracht und aufgestellt werden. Die Fortschritte waren in den letzten Jahrzehnten so groß, dass Umweltbelastungen mittlerweile minimal sind. Alles “ mit dem Feuer aus dem Wasserhahn“ sind aus einer Zeit, als man vor vierzig Jahren mit dem Fracking in Pennsylvania begann. Es wird im ÖR so getan, als ob das immer noch Stand der Technik sei.

  5. Boris Johnson könnte sich auf erfahrene Spezialisten verlassen, wenn er denn wollte die gibt es, z. B. hier http://german.china.org.cn/china/2015-03/13/content_35048433.htm
    Wer ein Land mit Strom versorgen will, macht das am besten wie auf einem modernen Schiff, man baut Antriebsmaschinen ein, die Tag und Nacht bei jedem Wetter tadellos funktionieren. Nur Vollidioten verirren sich an Deck und gehen über Bord, das ist der Vorteil der Seefahrt.

  6. Wir werden hier von Lesch, Hirschhausen, Kemfert und Co. weiter mit Anti- AKW-Argumenten zugemüllt, die aus dem vorigen Jahrtausend stammen. Mit freundlicher Unterstützung des ÖRR! Lt. STATISTA waren 2020 immerhin weltweit 104 Atommeiler geplant bzw. im Bau. Die Zahl dürfte sich bis heute deutlich erhöht haben. Allein Indien plant 15 neue Kraftwerke. Indien! Aber bei uns angeblich- zu teuer! Aufklärung über neue, wesentlich sicherere Atom-Technologien wäre dringend erforderlich! Das wäre (lachen Sie nicht!) auch eine Aufgabe des ÖRR.

  7. Herr Douglas,
    sie sollten noch erwähnen das ein englisches Konsortium eifrig am SMR (small modular reactor) forscht. Die liefern zwar nicht so viel Strom wie herkömmliche AKW, lassen sich aber dafür schneller „in Serie“ fertigen und sind modular aufgebaut. Das Konsortium wird auch staatlich unterstützt, während unsere Politik alles einstampft, was ideologisch nicht in den (grünen) Kram passt. Aber vielleicht können wirdafür ja irgendwann britische Reaktoren „von der Stange“ kaufen.
    https://www.gov.uk/government/news/uk-backs-new-small-nuclear-technology-with-210-million

  8. Nur zur Ergänzung Handelsblatt heute: „Netzagentur-Präsident warnt vor „furchtbaren Konsequenzen“ im Fall einer Gasmangel-Lage.Netzagentur-Präsident Klaus Müller rechnet für den Fall eines Versorgungsengpasses mit gravierenden Einschnitten.“ Stattdessen lässt unser ÖR bei Anne Will eine unbedarfte Ökonomin labern, es gehe höchstens beim BSP um einen Rückgang um einige Prozentpunkte. Und die FAZ hat zwar den hier zitierten Beitrag des BASF-Chefs gebracht, lässt aber ihre Feuilletonisten die rein emotionalen Beiträge der Frauen bei der Will-Sendung feiern, weil die „die besseren Argumente“ gehabt hätten betreffend sofortigen Gas-Ausstieg.

  9. „Errichten von Anlagentechnik ist kein Tofubratling, den man mal eben…“
    Das ist der Kern aller grüner Utopien, das Fehlen jeglichen Gespürs für Technik im Großmaßstab, Industrie, Energiewirtschaft etc
    Das laienhafte BackebackeKuchen-Denken, ein Windrad hier, ein PV-Panel da und fertig ist die Energiewende, dominiert die mediale Öffentlichkeit bis hinauf in die Bundesregierung, in der Habeck und Baerbock stur weiter von „Transformation“ schwurbeln, womit sie Dekarbonisierung und Wind und Sonne als Exklusivenergie meinen.
    Diese Fatamorgana ist derart tief in Grüne-Denke eingebrannt, daß wenig Hoffnung bleibt, mit diesen Ideologen jemals sinnvolle Energiepolitik für eine Industriegesellschaft machen zu können.
    Wir könnten wesentlich (Energie)unabhängiger von Russland sein, wenn uns nicht Grüne (incl der Merkel-CDU) und deren Lobby-Abmahn-und Klage-NGOs seit vielen Jahren Schwachsinn einreden und uns dadurch viel mehr von Putin abhängig gemacht hätten.
    Wir haben eigene (Bruan+Stein)Kohle für ca 200 Jahre
    Wir haben/hatten eigene AKWs
    Wir haben eigene Gasfelder bzw Vorkommen, die (wieder) exploriert und gefördert werden könnten
    Trotz riesiger installierter !!! Leistung, decken Wind und Sonne unseren sog Primärenergiebedarf (Heizen, Strom, Verkehr/Mobilität) nicht einmal zu ca 10% ab, sich die fehlenden ca 90% irgendwie aus grünen Rippen schnitzen (oder einsparen) zu wollen, ist nicht nur aberwitzig, sondern geradezu hirnrissig.
    Das Manöver auch noch „kurzfristig“ umsetzen, aka transformieren, zu wollen, grenzt an Geisteskrankheit incl vollkommenen Realitätsverlust, bzw totaler Ignoranz der Realität.
    Aber Habeck und Baerbock reden ständig genau davon – von Russland noch dieses Jahr unabhängig werden, mit viel Wind und Sonne und etwas Gas von Dritten, vielleicht aus Katar…
    Das ist nicht nur Selbstbetrug, es ist vollkommener Unsinn im Quadrat, nichts davon enthält auch nur ein Mü Realtiätssinn.
    Gleiches gilt für Unsinn ala „GreenSteel“ incl Wasserstoff befeuerter Hochöfen.
    Auf Basis künftiger Energiepreise in Deutschland läßt sich hier überhaupt kein Stahl, Aluminium etc mehr produzieren, weil jede Wettbewerbsfähigkeit futschi wäre. Dann kann die Regierung Krupp (denen das Wasser schon bis zum Hals steht) verstaatlichen oder bis zum Sanktnimmerleinstag subventionieren und die EU mit trumpesken Strafzöllen vor chinesischem („ungrünem“) Stahl etc. schützen oder sich die „Dekarbonisierung“ einfach abschminken, was zweifellos das sinnvollste – aber damit auch im deutschen Politik u Medienberieb das abwegigste – wäre/ist.
    Zudem steht zu befürchten, das Wasserstoff (in der Befeuerung der Hochöfen) für die Stahlherstellung sehr schädlich ist, den Stahl spröde und damit minderwertig und für viele Verwendungen unbrauchbar, macht. Ob dieses Problem durch neue Verfahren aufgefangen werden könnte, ist derzeit völlig offen.
    Und zur Krönung des regierungsamtlichen Unfugs bleibt der schnöde Faktor Zeit!
    Kraftwerke und Industrieanlagen haben Planungsphasen bis Errichtung und Inbetriebnahmen die locken in ca 10 Jahren gerechnet werden müssen. Da geht einfach mal nix „Hopplahopp“, weder bis Jahresende, noch bis 2030 – außer „Abschalten“, das geht immer. Nur ist das nichts anderes als Kamikazepolitik, Selbstzerstörungspolitik, nichts tolles, nichts nachhaltiges, nichts umweltbewusstes etc, nur ökonomischer Selbstmord.

    Und kein Konzern/Vorstand wir in einem solchen politischen Bullabü-Umfeld noch große Anlagen planen und beginnen, sondern lieber in Länder abwandern, in denen a) Energie wesentlich billiger und verläßlicher vorhanden ist und b) Politik verläßlicher und weniger rein/raus getrieben ist.
    Nur wer eh schon „am Ende“ also energiepolitisch zombifiziert ist und sich „Grüne Subventionen“ bis zur Rente erhofft, träumt auch von Green Steel, Deal, Transformation etc und den herzlich wenigen (Energie)autarken Firmen, ist Bullabü incl Kostenexplosion von Strom, Gas etc einfach egal, eben weil sie nicht zu Bösenpreisen zukaufen müssen…

    Unser „Regierungs-Kindergarten“ ist nicht mehr oder weniger als gemeingefährlich unfähig und irrational. Ich befürchte, dass Russland und China das nicht nur wissen (keine Kunst), sondern auch gnadenlos zu deren Vorteil ausnutzen werden, uns ein „sehr unschönes“ 2022 bevorsteht, vermutlich eher sehr unschöne Jahre incl Energiemangel, massiven Jobverlusten guter Jobs in der Industrie, massive Inflation durch schaffen von Fantasiegeld/Schulden als einzige verbliebene politische Option, Steuererhöhungen auf Einkommen und Besitz etc, was alles nicht helfen wird, die Fehlentscheidungen der letzten Jahre zu reparieren, nur Zeit fürs Siechtum kaufen wird, bis wir halt vollständig und dauerhaft „abgehängt“ und wirtschaftlich ruiniert sind, was es dann für die EU war…

  10. Leider beobachtet man schon seit Jahren, vor allem seit 2005 aber eigentlich in gewisser Weise auch schon davor ( z.B. Experimente mit den Rentenkassen), dass politische Entscheidungen nicht mehr wirklich durchdacht sind sondern man eigentlich eher mal was ausprobiert um dann zusehen, was am Ende dabei herauskommt, allerdings mit der Sicherheit, nicht mehr in der Verantwortung zu sein, wenn das dicke Ende dann kommt! Als Paradebeispiel dient hier natürlich wieder Frau Merkel, 16 Jahre ziellos herumirrend, außer in Fragen des eigenen Machterhalts, hat sie soviel Chaos verursacht, das nun langsam nicht mehr unter dem Teppich halten kann. Der völlig überstürzte Ausstieg aus der Kernkraft, ohne ein wirkliches Kompensationsmodell für die damit fehlende Energie. Klar wurden Windräder aufgestellt, doch diese bieten keine sichere Versorgung, sind wohl auch nicht wirklich der Umwelt dienlich, aber machen sicher vielen Grünen die Taschen voll. Darauf ist die planlose Merkel hereingefallen, heute sehen wir, wir sind abhängiger denn je von fossilen Energien und dazu noch von solchen, die auch noch mit einer politischen Abhängigkeit einher gehen. So etwas hätte niemals passieren dürfen, denn mit ein kleinen wenig nachdenken hätte man diese Probleme erkennen können. Ähnlich gefährlich und planlos ist die völlig unkontrollierte Masseneinwanderung, kein Mensch weiß, wer da ins Land strömt, welche Absichten diese Leute haben, welche Fähigkeiten und Risiken sie mitbringen. Die Sozialsysteme, die ja eigentlich als Solidarkassen ausgelegt waren, für die Leute die ihre Beiträge dafür entrichten und eventuell noch deren nahen Angehörigen, werden schamlos ausgeplündert um teilweise völlig unbekannten und natürlich unberechtigten Anspruchstellern üppige Leistungen zuzuschustern. In den meisten Fällen sind diese Anspruchsteller überhaupt nicht bereit dafür nur die geringste Gegenleistung zu bringen und natürlich schon gar nicht sich an dem Solidarsystem zu beteiligen. Das Geld, dass sie unberechtigt abgreifen, wird in den meisten Fällen ausser Landes transferiert. Das alles wird von den planlosen Regierenden einfach so hingenommen, wohin das führt, ist ihnen offensichtlich egal, wenn die Kassen komplett geplündert sind ist man nicht mehr in der Verantwortung. Man könnte hier noch unzählige ähnliche Beispiele bringen, BW, Infrastruktur, Bildung, Altersversorgung, Geldwertstabilität … Darüber hinaus erschrecken ist allerdings, dass immer noch die meisten Wähler diese Leute weiterhin unterstützen. Das liegt zum eine sicher daran, dass es kaum Alternativen gibt, aber sicher an Gutgläubigkeit, Naivität, Bequemlichkeit Desinteresse.

    • Sehr richtig
      “Einfach mal machen“ und dann schauen, „ob’s funktioniert“, ist hier seit Jahren Standard, ebenso wie das Delegieren der Konsequenzen in die allgemeine Staatsverwaltung und/oder die Bevölkerung
      Und wenn es „Mist war“ ist es auch egal, dann sagen „wir“ eben ab morgen das Gegenteil von gestern… (rglm medial ungestraft)
      Auch finde ich es geradezu erschütternd, dass die breite Mehrheit der Wähler, die Böcke immer wieder zum neuen Gärtner bestellt, stoisch immer wieder die gewählt werden, die in der Vergangenheit den Unfug angerührt haben, egal wie verheerend die Folgen waren (von Breitscheidplatz bis totaler Energieabhängigkeit von Drittstaaten, maximale Steuerlast, Strompreise etc), so daß diese in beliebiger Kombination immer weiter regieren können, sei es als Groko oder Groko+ (grün/gelb), obgleich alle! politischen Fehlentscheidungen seit Jahrzehnten von Union, Spd, Grünen und Liberalen getroffen wurden!
      Und dass diese ihren Quatsch mit Soße überwiegend sogar bis heute als „gute Politik“ meinen und sich allesamt hüten, ihre „Granden“ als Geisterfahrer zu benennen, die sie zweifellos waren, von Schröder/Künast/Tritin über Merkel/Gabriel/Scholz bis heute Scholz, Habeck und Co, setzt dem nur die Krone auf.
      Ideologie, Idealismus und Kamikazedenke prägen unsere Bundespolitik, Realismus. Vernunft und Augenmaß ist hier krasse Mangelware.

  11. Ich glaube es war letztes Jahr dass die britische Regierung hunderte Millionen Entwicklungsgelder freigegeben hat, um Klein-AKWs industriell in Serie herzustellen. Ausgangsmodell sollen die Nuklrear-Antriebe für U-Boote und Eisbrecher sein ( Rolls-Royce, aber vielleicht auch andere). Wenn man den Gedanken von industriell in Serie hergestellten und dezentralen eingesetzten Klein-AKWs auch noch mit neuer Reaktortechnologie verbindet, dann könnte Atomstrom eine ganz neue, und günstigere Position bekommen.

  12. Das Schlimmste an den Windkraftanlagen ist, dass selbst wenn sich irgendwann mal wieder die Vernunft durchsetzen, und diese Technik wieder in die Nische, wo sie hingehört verbannt wird, die Kosten für den Rückbau allein am Steuerzahler hängenbleiben werden – und zwar nicht am klassischen, im ÖD beschäftigten, Grünenwähler. In dem Augenblick wo die Bescheide rausgehen, die Anlagen zurückzubauen, werden sämtliche Betreibergesellschaften sofort Insolvenz anmelden. Die Profite sind dann schon längst aus den Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH, AG, etc) an die eigentlichen Eigentümer abgeflossen. Zwar könnte man diese trotzdem heranziehen, wenn man argumentiert, dass diese einen Rückbau nie vorhatten und damit von Anfang an auf Betrug (am Steuerzahler) aus waren, aber dafür müsste man erst Verwaltung und Gerichte von allen grünen Sympathisanten säubern und das wird eine Herkulesaufgabe…

    • Man sollte den Klimahüpfern dann Hämmerchen und Schäufelchen in die Hand drücken und die den Mist stückweise abtragen lassen, besonders qualifiziertes Personal fährt die Schubkarre.
      Johnson macht das ganz richtig, Investition in moderne Technik, auch wenn Realisierung wohl etwas dauern wird.

  13. Ich finde, wir sollten die „Energiewende jetzt!“ umgehend ausprobieren. Dann wird den Klebekindern, ihren ministeriellen Beifallsklatschern, der Industrie, die so schön woke und gleichzeitig besorgt sein kann, und der Klimabrigade in den Medien sehr schnell klar werden, was der Unterschied zwischen Klimazielen und der Realität ist.

  14. Vorgestern las ich in meiner Wetter-App „Wetteronline“:
    „Angesichts des massiven Kälteeinbruchs hat der französische Stromnetzbetreiber RTE die Warnstufe Orange ausgerufen und die Bevölkerung und Betriebe zu einem sparsamen Stromverbrauch gemahnt. Ansonsten kann eine Überlastung drohen, da in Frankreich etliche Atomkraftwerke wegen Wartungen und nicht vorhergesehener Reparaturen für längere Zeit vom Netz sind“.
    Wie soll das künftig bei uns ohne KKW’s funktionieren?

  15. Es ist einfach nur noch unfassbar, wie dieses Regime mit uns Schlitten fährt.
    Ich frage mich wirklich, angesichts einer ehe schon gigantischen Energieknappheit und die damit verbundene galoppierende Inflation, nicht zu reden von den vielfältigen Versorgungslücken durch eine Politik des Vandalismus gegen die Daseinsvorsorge für die eigene Bevölkerung, wird weiterhin die Zerstörung der Versorgungssicherheit fortgesetzt. 
    Ohne mit der Wimper zu zucken. 

  16. Solange die Menschen mit warmen Füßen vor einem reichgedeckten Tisch sitzen läßt sich leicht auf überflüssige Energie verzichten, doch nun laufen die Menschen Gefahr mit kalten Füßen vor einem leeren Tisch sitzen zu müßen, da sind sie sicherlich weniger empfänglich für grüne Weltrettungspläne. Um es etwas anderst zu formulieren, würde Merkel heute die Abschaltung der AKWs anordnen, würden sie alle für verrückt halten.

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