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Optimismus als Geschäftsmodell in Politik

Blind vor Zuversicht

06.01.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
Schönfärberei ist das Einzige, was die unvereinbaren Koalitionsparteien noch eint. Sie schönen die eigene Bilanz. Daraus ist zu schließen, dass sie das Volk für unzurechnungsfähig halten. Meist betreiben Politiker ihre Schönfärberei so nachhaltig, dass sie sogar den eigenen Lügen Glauben schenken.

Zu Beginn des Jahres erhellt Zuversicht den Himmel wie Silvesterraketen. Ein buntes Glitzern, das sekundenschnell verglüht.

I.

Am Ende sind Pessimisten glücklicher als Optimisten. Sie werden besser mit Enttäuschungen fertig. Sie haben nichts anderes erwartet. Diese alte Weisheit gilt dummerweise nicht in der Politik. In ihr gehört Optimismus zum Geschäftsmodell. Der Pessimist gilt zu Unrecht als hilflos. Optimisten scheinen dagegen vor Tatendurst zu sprühen. Jedenfalls tun sie so. Schwarzmaler werden nicht gewählt. Schauen wir genauer hin, entpuppt sich Zuversicht meist als Weigerung, die Wirklichkeit wahrzunehmen. Dann wird die erkennbar unbegründete und falsche Zuversicht zur Staatsräson erklärt.

II.

Der Optimist stirbt an Selbstüberschätzung. Der Pessimist überlebt aus Erfahrung. Das Elend der Politik besteht nicht zuletzt darin, dass Erfahrung wenig zählt. An der Macht sind immer Besserwisser. Ihr überaus schlichtes Gemüt hat ideologische und systemische Gründe. Ideologie macht blind. Komplexere, zu Skepsis fähige Köpfe haben im politischen Geschäft selten eine Chance. Entscheidend wäre die Fähigkeit zu Selbstkritik. Daran mangelt es. Das wiederum verursacht den hartnäckigsten Feind guter Politik: die Alternativlosigkeit, die am liebsten „wissenschaftlich“ begründet wird. Was ein Witz ist, denn Wissenschaft kennt keine absolute Gewissheit. Zweifel ist eine stark unterschätzte politische Tugend. Sie befähigt zur Korrektur aus Einsicht, nicht nur auf Druck.

III.

Wenn das Volk die Pessimisten nicht wählt, aber den Optimisten trotzdem kein Wort glaubt, handelt es sich um eine Vertrauenskrise der Demokratie. Doch nicht einmal das haben die Regierenden kapiert. Stures Festhalten am falschen Kurs kennzeichnet die drei Parteien der Ampelkoalition. Die SPD ist eine Partei der Nichtarbeiter geworden. Die FDP kennt Liberalismus nur noch als Folklore. Und die Grünen sehen ihr Heil noch immer in Volkserziehung.

IV.

Schönfärberei ist das Einzige, was die unvereinbaren Koalitionsparteien noch eint. Sie schönen die eigene Bilanz. Daraus ist zu schließen, dass sie das Volk für unzurechnungsfähig halten. Meist betreiben Politiker ihre Schönfärberei so nachhaltig, dass sie sogar den eigenen Lügen Glauben schenken. Christian Lindner behauptet, „liberale“ Politik in der Ampel durchzusetzen. Er verklärt die Ausstiegsangst von wenigen tausend Parteimitgliedern zu grünem Licht für die Ampel. Olaf Scholz lügt in die Neujahrsansprachenkamera, Deutschland sei in gutem Zustand, komme „da durch“. Kärglicher kann Zuversicht nicht formuliert werden. Schmalspuroptimismus aus dem Scholzomat. Die 78 Prozent der Bürger, die mit ihm unzufrieden sind, sind in seinen Augen „einige“. Die kommen auch durch die Zumutung namens Scholz, fragt sich nur noch wann. Für alles, was beim besten Willen nicht geschönt werden kann, werden Schuldige gefunden. Die Weltlage, unvorhersehbare Umstände, die selbst erfundene „Klimakatastrophe“.

V.

Optimismus ist gefährlich, wenn er vornehmlich dazu dient, Notwendiges zu unterlassen. „Wir schaffen das!“ ist keine Erfindung von Angela Merkel, sondern die Eindeutschung von Obamas Slogan „Yes We Can“. Sie aber hat den Spruch am ruchlosesten für erkennbar falsches oder verweigertes Regierungshandeln missbraucht. Zuversicht entpuppte sich in ihrem Fall als Ignoranz und Verantwortungslosigkeit. Optimismus geriet ihr zu Propaganda. Ruchlose Schönfärber wie sie und Scholz verschweigen stets, was sie wirklich erwarten – es ist das Gegenteil dessen, was sie versprechen: weniger statt mehr.

VI.

Sie deklarieren ihren Wohlstandsvernichtungskurs als unvermeidbare „Zeitenwende“. Ein hohler Begriff, gefüllt mit Sprengstoff. Rückschritt wird zu Fortschritt verfälscht und als Transformation angepriesen. Aber die Bürger spüren längst, was transformiert wird. Sie sollen ihr Leben einschränken, essen und denken nach Vorschrift, weniger reisen, weniger wissen und mehr glauben, was man ihnen mit geballter Macht aufschwätzt. Es ist die Herrschaftsform der geistigen und materiellen Bevormundung. Sie ist erfolgreich, wenn die Mehrheit des Volks sich damit abfindet, dass es bergab geht, keinen Ärger macht und sich auch noch einreden lässt, damit dem Wahren, Guten und Schönen zu dienen.


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56 Kommentare

  1. Zuversicht ja, aber vermutlich nur im Sinne der liberal-konservativen Sache, denn die Verehrer der Ampel, einschließlich der Schwarzen haben das verdient was sie gewählt haben, was den aufrechten und gesetzestreuen und fleißigen Staatsbürger wenig tangiert, denn das Glück kommt von innen und nicht von außen.

    Wer darauf spekuliert kann lange warten, denn es findet über die innere Verbindung oder Eingebung zu allen Bereichen statt, die Ketten sprengen kann, wenn die Zeit gekommen ist und nur der Dumme wartet auf den Lottogewinn. als letzte Täuschung über seine eigene Glückseligkeit. denn dazu müßte man millionenfach eine Reinkarnation erfahren um dabei mal 1 Mill. zu gewinnen.

    Das ist wie beim Regentropfen der vom Himmel fällt, auch dieser trifft immer etwas, die Frage ist nur wen und das kann nervig werden und ist eine große Fehleinschätzung und besser man verwaltet sein Glück selbst, bevor man sich auf andere verlassen muß und nun könnte der menschliche Tsunami kommen, erst mit einem lauen Lüftchen und dann in einer Stärke, die solche zuerst hinwegfegt, die ehedem hohl sind und das ist auch kein Fehler, wenn man jahrelang hinter die Fichte geführt wird und dabei noch deren Repressalien ausgesetzt ist bis hin zur völligen Verarmung, was niemand hinnehmen muß.

  2. Zitat: „Zu Beginn des Jahres erhellt Zuversicht den Himmel wie Silvesterraketen.“

    Nun ja, …dass auch nur irgendeine „politische Silvesterrakete“ den Himmel mit Zuversicht erhellt hätte, das habe ich für meine Person nicht gesehen.

    Im Gegenteil; die von der politischen Verantwortungsgemeinschaft gezündeten Silvesterraketen waren allesamt Rohrkrepierer und sind in den zuvor ausgesoffenen Starthilfe-Sektflaschen elendig verreckt.

    Noch nicht mal Raketen zünden können sie; sie sollten mal Nachhilfeunterricht bei diesbezüglich durchweg traumatisierten Migranten nehmen!

  3. Zunächst, lieber Herr Herles: die Knallerei zum Jahreswechsel beschert mir immer wieder das Gefühl, im wahrsten Sinne des Wortes durch knallen zu 
    D Ü R F E N!
    Nachdem ich dann meine Vorräte verballert habe, gehe ich mich in meine warme Stube und schaue insbesondere ZURÜCK!
    Der Zukunft erlaube in diesem Moment also lediglich, kommen zu dürfen.
    Als Pessimist würde ich mich daher nur sehr ungern beschreiben lassen, so wie Sie hier Optimist und Pessimist zu unterscheiden versuchen.
    Als jener, der sich zum Pessimismus hingezogen fühlt, würde ich es daher so beschreiben wollen:
    Optimismus ist das Ergebnis des erlebten Pessimismus!
    Wenn, Zitat: 
    “Wenn das Volk die Pessimisten nicht wählt, aber den Optimisten trotzdem kein Wort glaubt, handelt es sich um eine Vertrauenskrise der Demokratie!”
    Tja, dann kommen wir tatsächlich in eine Krise, die der Bedeutung des Zusammenlebens nicht mehr gerecht wird, wofür eine sog. Demokratie eigentlich ein zu stehen hat.
    Ich schliesse daher mit den Worten eines grossen Philosophen, was natürlich nicht Ihnen gilt.
    „Leckt mich alle am Arsch!“
    MEHR Zuversicht gibt es demnächst von mir jedenfalls nicht!

  4. Getroffen, Herr Herles. Lassen Sie uns hoffen, dass die Bauern den Auftakt zu einer grundlegenden Veränderung einleiten. Da ich zu den Erfahrungspessimisten gehöre, erwarte ich leider zunächst Diffamierung und dann gewaltsame Unterdrückung.

  5. @Herles: Douze Points, Twelve Points!
    Gemeißelter Text, Bravo! Sollte in Schulbüchern zu finden sein.

  6. Ich gehe davon aus, dass niemand hier an einer Fortsetzung unter anderem, aber gleichen Personal bzw nach Abloesung des Regimes an einer Wiederholung des Elend interessiert ist. In diesem Fall empfehle ich, durchaus in der nicht seltenen Übereinstimmung mit Herrn Goergen, ueber Grundsaetzliches nachzudenken. Dazu gehoeren auch die natuerlich vorsaetzliche „Geburtsfehler“ dieser Republik bzw deren System. Was konkret bedeutet, die Parteien an ihrem Programm genau zu diesem Punkt, der Herstellung demokratischer Strukturen, zu messen. Eine Wiederherstellung ist das nicht, denn diese Strukturen gab es nie. Was es gab ist eine reine Fassadendemokratie unter dem Label der Repräsentation. Bei der Gelegenheit koennte man dann auch die Gewaltenteilung einführen. Die gab es bislang, gewollt, auch nicht. Allerdings koennte es sein, dass „man“ davon auch noch den Hegemon überzeugen muss. Der hat bekanntlich wenig Interesse an der „Herrschaft des deutschen Volkes“. Aus durchaus naheliegenden Gruenden. Unter anderem moechte man seinen treuen Vasallen behalten. Keine Ahnung, was dem Hegemon bzw seiner Elite einfällt, Rotgruenschwarz bei ihrem „Kurs“ tatkräftig zu unterstützen. Ein paar Ideen haette ich schon. Manche deuten sich sogar schon an.

  7. So lange sich eine Mehrheit der Bevölkerung für dumm verkaufen läßt wird diese desaströse, bürgerfeindliche Politik fortgesetzt. Es ist doch offensichtlich, daß sich diese Regierung nicht am Gemeinwohl und legitimen Volksinteressen orientiert, sondern an Eigen- und mächtigen (elitären) Partikular- bzw. Fremdinteressen. In den meisten westlichen Ländern wird die politische Macht von dort gesteuert, wo das große Kapital konzentriert ist: Banken, Multis und Milliardäre. Die Steuerung der Politik wird durch Wahlkampf- und Parteispenden, ebenfalls gelenkte bzw. korrumpierte MS-Medien, Stiftungen, NGOs und Thinktanks vollzogen, so daß die meisten Bürger gar nicht verstehen, was eigentlich abläuft.

    • Ich befürchte die Mehrheit der Menschen i s t dumm. Ich habe gestern kurz eine Musiksendung gesehen und mir meine Gedanken zu den Besuchern gemacht und mich schon über die verklärten Blicke und Fähnchen schwenkenden mittelalterlichen Erwachsenen gewundert. Dass sie mit Teddybären werfen hat noch gefehlt. Nach einer Viertelstunde war ich bedient.

  8. Menschen, d. h. der Masse, ist alles weiszumachen. Mao, Pol Pol, Stalin, die Kims, der Venezuelaner – auch Hitler – alle scharten Massen hinter sich mit völlig aus der Luft gegriffenen hohlen Worten und produzierten Abermillionen an Toten. Junge Leute lieferten in aberwitzigen Massen ihre Eltern an die Schlächter aus, heute plärren sie selbstbewusst ihre Solidarität mit den palästinensischen Schlächtern heraus, verleugnen deren maßlose Brutalität, stilisieren sie zu noblen, mutigen Freiheitskämpfer, verleugnen und verbiegen die Geschichte, sie schreien gegen das Reisen an, ihre Führerfiguren jetten aber um die Welt als Weltmeister der Flugreisenden, verlangen Downsizing, haben aber Millionen ihrer Familien im Hintergrund!
    Da das Volk dies nicht oder nur viel zu langsam merkt, ist es unzurechnungsfähig, ist es dumm. Es ist unsagbar dumm, diejenigen zu wählen, die die eigene Existenz vernichten und ihnen jede Lebensäußerung vorschreiben wollen. Das Dümmste kam von den Jungen, die um Vorschrifte, um Verbote flehen. Wer von Verstand kann solche Figuren ernstnehmen?!

  9. Die “optimistischen“ Demokratieschleifer rücken zusammen, um ihre schrankenlose Machtentfaltung, die mit einer unglaublichen  Absahnerei auf Kosten des Steuerzahlers  einhergeht, nicht  zu verlieren.  Mit  Hilfe des gekauften Medienkartells  werden alle Register gezogen, damit das eigene  totalitäre Gehabe  und Versagen noch eine Weile gesichert und finanziert werden kann. Das Zusammenspiel von  Zweckopitmismus und  Zwangspessimismus erleben wir nun täglich.

  10. „Wie lange wird das noch dauern“ Nun wir müssen einer neuen Regierung zumindest zubilligen, dass sie an allen Ecken und Enden den Dreck grün/roter Politik beseitigen muss. Und das auch international! Und wenn der Souverän mindestens 4 Legislaturperioden (16 Jahre!) geschlafen hat, kann er jetzt nicht verlangen, dass die gesamte Misere „schnellstmöglich“ beseitigt wird. Dazu kommt noch, dass erst mal damit begonnen werden muss!! Und diese Entscheidung hat der Souverän wohl immer noch nicht gefällt!

  11. Die Bürger spüren das , hier muss ergänzt werden, lassen es sich aber gefallen. Man darf auf den Montag und die Bauernproteste gespannt sein, knicken sie ein oder stehen sie zu ihrem Protest. Auch interessant, ein Landrat im Erzgebirgskreis, CDU übrigens, will bzw. hat die Demonstrationen verboten. Warten wir das weitere Geschehen also ab!

    • Nach den Erfahrungen der Corona-Zeit können sich die Bauern im Erzgebirgskreis den Weg zum Verwaltungsgericht sparen. Die Richterkarrieren dort werden auch von der Exekutive gesteuert und die Hand einen füttert, beißt man nicht.

  12. Schaun wir mal, wie die eigentliche Elite in diesem Land, nämlich die Spitzenleute in Industrie und Wirtschaft und deren Verbände, die Situation betrachten, geschmink oder realistisch. Deren Aufgabe ist es, mit einem Risikomangement wie in jeder gut geführten Bank, jenseits von Optimismus und Pessimismus einen Weg zu steuern, der sowohl das Überleben von Unternehmen absichert als auch Gewinne zu generieren und Verluste zu vermeiden. Die Verbände als auch die einzelnen Unternehmen können es sich auf keinen Fall leisten, so zu agieren wie momentan die herrschenden Parteien in der Politik und völlig unrelistisch von Annahmen ausgehen deren Füße jede Bodenhaftung längst verloren haben.
    In diesem Zusammenhang wird interessant sein, wie die neue Maßen/Krall Partei beurteilt wird, auch deren Vorgabe keine Brandmauern zu niemandem zu akzeptieren

    • Bitte nicht alle über einen Kamm scheren. Als Vollblutmittelständler kann ich Ihnen versichern, dass diese Art des Denkens für viele von uns abwegig ist. Allerdings ist einzuräumen, dass viele angestellte „Manager“ der großen Konzerne und der subventionsabhängige „grüne“ Sektor in der Tat den Umverteilern am Rockzipfel hängen. Das sind keine Unternehmer.

  13. „entpuppt sich Zuversicht meist als Weigerung, die Wirklichkeit wahrzunehmen“
    Besser kann man den Status Quo im besten Deutschland aller Zeiten kaum beschreiben. Meist ungebildete Hilf- und Ahnungslose versuchen nach ihren eigenen, oft infantilen Maßstäben ein Land zu regieren. Was kläglich scheitern muß und auch wird. Die Frage ist, wie groß der angerichtete Schaden letztlich sein wird.

  14. Warten wir`s ab, Happy New Year. Am 10. Februar 2024 beginnt in China ein neues Lunajahr, das auch Mondjahr genannt wird. An diesem Tag endet das Jahr des Hasen 2023 und das chinesische Jahr des Drachen beginnt. Der Drache gehört zu den zwölf sogenannten Tierkreiszeichen, die wichtiger Bestandteil der chinesischen Astrologie sind. Was steckt hinter diesen Tierzeichen und warum sind sie für Kulturraum rund um China so bedeutsam? Chinesisches Jahr des Drachen – Bedeutung und Ausblick für 2024. https://china-wiki.de/chinesisches-jahr-des-drachen-bedeutung-ausblick-2024/, dort Näheres.

  15. Vor allem der letzte Absatz ist auf den Punkt getroffen. Nur eine kleine – pessimistische – Ergänzung: Vielleicht schwant einigen Bürgern so langsam, wie der Hase läuft; viel zu viele schlafen aber immer noch den Schlaf der (vermeintlich) Gerechten – und werden sich dereinst, wenn sie daraus erwachen, verwundert die Äuglein reiben und sich fragen, wie es denn so weit kommen konnte…

  16. Nur am Rand: ein erfolgreicher Politiker (zumindest in seinen späten Jahren), der trotz rheinischer Herkunft überzeugter Skeptiker blieb war Konrad Adenauer.

  17. Blind vor Neuwahlen.
    Ausgerechnet Carsten Linnemann stellvertretener Vorsitzender der CDU (für mich bisher einer der wenigen Hoffnungsträger der CDU) möchte auf die Hilfe von Angela, Dorothea Merkel – die Totengräberin der CDU – für die nächste Wahl nicht verzichten.
    Entsagen, verzichten möchte er nicht auf den Rat einer jahrelangen Vorsitzenden der CDU, welche die Seele und Werte an eine Grün-sozialistische Ideologiepolitik verkauft und verraten hat.
    Die Union schlummert weiterhin ihren Schlaf des vermeintlich linksgrünen, Merkel treuen Medienchor.
    Es wird ein böses Erwachen geben, leider….

    • Ich schätze mal Merkel wird ablehnen, sich in den kommenden Wahlkämpfen zu engagieren (und kann mich mit Annahme natürlich auch täuschen) und Linnenmann könnte sein mögliches Ziel erreichen, sich in Abfolge dieser Ablehnung dann endgültig von der Merkel-Linie zu verabschieden, was wiederum der nach wie vor existierenden Merkel-Clique in der CDU Wüst, Günther, Polenz, Altmeier, Laschet u.s.w. Rückschläge und Einflussminderungen beschert, die dem Merz/Söder Flügel nutzt.
      Merkel ist zur Schäuble Beerdigung nicht erschienen, was bezeichnend ist, aber auch folgerichtig, da Schäuble Merz als CDU-Chef favorisierte. Dieses Nichterscheinen wird in Teilen der CDU selbstverständlich als klares Zeichen bewertet, genau so wie es gemeint ist.

      • Ja, das Nichterscheinen von Merkel ist in der Tat bemerkenswert, das ist ja eigentlich ein undenkbarer Vorgang als ehemalige Parteivorsitzende und den langen Jahren der „Zusammenarbeit“ und noch bemerkenswerter ist, dass dieses überhaupt nicht in den Medien kommuniziert wurde. Das wird interessant zu sehen, wo jetzt die innerparteilichen Bruchlinien liegen, Merkel wird ganz sicher nicht mehr in Erscheinung treten, die ist schlau genug um zu wissen, was ihr entgegen schlagen würde.

    • Der Äußerung von Linnemann wurde m.E. noch gar nicht genügend Beachtung geschenkt. Wenn der Generalsekretär der CDU, den man bislang im Lager der Merkelgegner vermutete, zugleich treuer Gefolgsmann von Merz, solche eine Äußerung tut, bedeutet das nichts anderes, als daß die CDU jegliche Absicht aufgegeben hat, sich von Merkel abzuwenden, mit ihr und ihrer Hinterlassenschaft zu brechen. Die Ankündigung einer Parteineugründung durch Maaßen ist die passgenaue Ergänzung hierzu; das ganze könnte zur endgültigen Spaltung der Union führen.

      • Spaltung nur dann, wenn eine nennenswerte Zahl an Mitgliedern und Mandatsträgern zur WU wechselt. Seh ich so nicht. Die klatschen zu gerne.

    • Wir zukunftsfähig ist den Linnemanns Verein, wenn er selbst nach der Totengräberin ruft, weil er kein überzeugendes Personal in das Rennen schicken kann? Einen größeren Offenbarungseid und eine größere innerparteiliche Klatsche für seinen Chef kann es doch gar nicht geben! Sind solche Leute Hoffnungsträger?? Dieses Ansinnen des Herrn Linnemann bringt der AfD weitere 5..10%! Und das ist gut so!

    • Wer bei der CDU daran denkt mit Hilfe einer gewissen Frau Merkel die nächsten Wahlen zu gewinnen, der zeigt sehr deutlich wess Geistes Kind er letztlich ist.
      Und wenn ein gewisser Linnemann glaubt diesen Unfug öffentlich verbreiten zu müssen, dann hat er nichts auf dem Stuhl eines Generalsekretärs der CDU zu suchen. Wer solche Gestalten ernst nimmt, läuft Gefahr selber auf seinen Geisteszustand hinterfragt zu werden .
      Wenn diese jämmerliche CDU irgendwie eine Wahl gewinnt, dann doch nur deshalb, weil der Wähler selber nicht weiß, wie er Leute wie Linnemann einschätzen muss.
      Wem dieses “ Geständnis“ bzgl. Wahlhilfe durch Merkel, keine Warnung vor den wahren Absichten einer CDU in Deutschland ist, der trinkt auch Rizinusöl gegen Husten und Bronchitis.

      • Interessant und vor allem entlarvend ist, dass der Vorschlag, Merkel als Wahlkampfhilfe einzusetzen, sicher nur unter vorheriger Absprache mit ihr erfolgt sein kann.

  18. Jeder Satz ist wahr. Aber es ist paradoxerweise kein Grund zum Pessimismus sondern zum Optimismus. Bevor sich etwas ändert, bevor das Alte abtritt muss zunächst die Einsicht wachsen, dass es weg muss. Komplett. Die wächst aber nur dann, wenn den Menschen unmittelbar vor Augen geführt wird, dass man lange schon Illusionen aufgesessen ist, dass es nicht mehr weiterbestehen darf. In dieser Phase sind wir nun. Alles Weitere ist unvermeidlich. Dass die noch Mächtigen panisch um sich schlagen werden, sobald in ihnen die Angst hochkriecht, war immer schon klar. Da müssen wir alle durch; das rettet sie nicht mehr. Unklar ist nur, wie der Zerfallsprozess konkret ablaufen und wie es weitergehen wird. Aber auch da bin ich aus bestimmten Gründen optimistisch.

    • Das hatte Hans Baumann 1932 auf einer katholischen Wallfahrt etwas prägnanter formuliert, aber „die Freiheit stand auf in Deutschland“ darf heute nicht mehr öffentlich gesagt werden, steht unter Strafe gemäß 86a StGB.

  19. In einfacher Sprache: Sie lügen uns die Hucke voll, können nichts, verdrehen die Fakten und ruinieren alles, was sie anpacken. Zeit, daß ihnen das Volk, der große Lümmel, die Tür zum Abdanken zeigt.

    • Das Schlimme ist, die ruinieren auch uns alles, was wir anpacken.

    • Rot grün sind optimistischer als die Endsiegparolen im Führerbunker kurz vor der totalen Kapitulation.

      Das ist die Kapelle auf der sinkenden Titanic.

      Die sind noch optimistischer als Erich H von der SED kurz vor dem Ende.

  20. Die demokratische Grundordnung besteht, wenn die „entrückten, abgehobenen Antidemokraten der Parteien“ begreifen, dass sie zu DIENEN haben und NICHT zu herrschen!
    Merksatz: „Das Volk ist der Souverän und Politiker seine Angestellten auf Zeit!“
    Politiker sollten aufhören mit dem Demokratiegeschwafel, wenn sie über den Souverän herrschen wollen!

  21. Herr Herles, Sie und ich, und andere Kommentatoren blicken durch, erkennen das Parteienkartell. Wissen, dass es vollkommen gleichgültig ist welche der Parteien man wählt, im Moment gibt es nur eine Partei, die, wie es scheint.?! sich dem entgegenstellt…Was macht man mit dem großen dummen Rest im Land, könnten Sie hier mal versuchen zu einer Einschätzung zu kommen? Danke!

  22. Ihr Kommentar, Herr Herles, trifft in die Zwölf. Besser kann man den herrschenden Irrsinn im Lande nicht beschreiben. Als Vorlage dafür haben sich die politischen Protagonisten offenbar Orwell’s Dystopie 1984 ausgewählt. Sie haben sie aufmerksam gelesen, wie wir tagtäglich leidvoll erfahren müssen. Immerhin zeigt sich nun ein Silberstreifen am Horizont: der 8.1.2024 wird nicht folgenlos, im positiven Sinne, bleiben. Sind wir da mal optimistisch.

  23. Es gibt schöne Beispiele für Optimismus und Pessimismus. „Ein Pessimist ist ein Optimist mit mehr Erfahrung“, sagt man im Volksmund. Der Optimismus der Regierung erinnert mich an die Geschichte des Mannes, der aus dem 50 Stockwerk eines Hochhauses fällt und bei jedem Stockwerk, an dem er vorüberkommt fröhlich sagt: „Bis hierher ist es ja noch gut gegangen…..“! Die Regierung dürfte so ungefähr bei der dritten Etage angekommen sein….! 😉

    • Optimismus ist Mangel an Information oder die Unfähigkeit, diese zu verstehen.

  24. Kürzlich habe ich wieder einmal den Film „Der Untergang“ gesehen. Er beschreibt die fiebrig-unwirkliche Atmosphäre im „Führerbunker“, wenige Tage vor dem Ende des „Tausendjährigen Reiches“. Unwillkürlich fallen einem da, bei allen Unterschieden, gewisse Parallelen auf: ein körperlich wie nervlich völlig zerrütteter Hitler verschiebt auf dem Papier Armeen, die längst nicht mehr existieren und schwadroniert vom „Endsieg“, obwohl die Rote Armee kaum einen Kilometer entfernt vor dem Bunker steht. Ein paar Räume weiter besaufen sich die Mannschaften besinnungslos und in den bereits zerschossenen Ruinen der Reichskanzlei feiern die Bewohner des Bunkers ein rauschendes Bacchanal. Hitlers Generäle lauschen mit versteinerten Mienen dessen Wahnvorstellungen und sobald einer wagt, die Wahrheit durchsickern zu lassen, bekommt Hitler einen Tobsuchtsanfall und brüllt den Überbringer der schlechten Nachrichten zusammen. Draußen, in den Trümmern Berlins, sind systemtreue Greifertrupps unterwegs, die Menschen, welche vor den Russen (also der Realität) kapitulieren wollten, ohne weiteres an den nächsten Baum hängen. Die etwas brutalere Variante der „cancel culture“ sozusagen.
    Wie gesagt, bei allen Unterschieden springen die Parallelen zur Realitätsverweigerung und lustvollen Selbstvernichtungsbereitschaft ins Auge.

    • Wenn ich meinen Pessimismus, gegenüber der Regierung, meinem persönlichen Umfeld mitteile, ergeht es mir oft wie den Generälen.

    • Sie müssen sich mal die Reden auf den Parteitagen der SPD und der Grünen anhören!

      Die denken wirklich so , als wären sie die Besten der Besten, als wären sie erfolgreichsten Politiker, die Deutschland jemals hatte!

  25. „Optimismus ist Pflicht“
    (Karl Popper)

    Bleiben wir zuversichtlich, dass die Ampel 2024 abgelöst wird.

    • Zuversicht hegt man im allgemeinen für den Eintritt eines positiven Ereignisses. Angesichts dessen, was auf die Ablösung der Ampel kommen würde (okay, die Grünen wären wohl raus), besteht selbst für diesen Fall kein allzu großer Grund für erwartungsvolle Freude.

  26. Auch ich war „zuversichtlich“ diesen Artikel auf meinem iphone lesen zu können. Da aber ein Fünftel des Displays am Fuß durch Werbung und ein weiteres Drittel die Mitte bedeckt und trotz Wegklicken nach wenigen Sekunden wieder erscheint, bleibt nur noch das obere Drittel zum Lesen und kaum noch Platz zum Scrollen ohne versehentlich auf der Werberseite zu landen. So macht das wirklich keinen Spass, da flüssiges Lesen unmöglich gemacht wird. Vom Kommentieren gar nicht zu reden. Es ist klar, dass es ohne Werbung nicht geht, aber welchen Sinn macht Werbung, wenn diese den Werbeträger unsichtbar macht. Spannende Artikel, wirkungsvoll durch Werbung verdeckt – so gewinnt man neue Leser.

    • Ich bewundere ihre Beharrlichkeit, dennoch einen so langen Kommentar – und das auch noch orthographisch richtig – zu verfassen; ich habe in vergleichbaren Situationen schon kapituliert.

    • Titat: „Auch ich war „zuversichtlich“ diesen Artikel auf meinem iphone lesen zu können. Da aber ein Fünftel des Displays am Fuß durch Werbung und ein weiteres Drittel die Mitte bedeckt und trotz Wegklicken nach wenigen Sekunden wieder erscheint, bleibt nur noch……“

      > Mhh, kann das Problem vielleicht an Ihrem iphone liegen?

      Ich selber habe zwar nur ein normales Handy mit Android 12, habe aber außer unten rechts im Bild ein CAPTCHA-Zeichen, solch Probleme wie Sie nicht.

      Ich bin zwar auch dafür das man auf Seiten wie TE die Werbung unterstützen und nicht blocken sollte, doch wenn es nicht anders geht, dann geht es nicht anders. Wobei man bei einen sog. Werbe-Blocker ja auch einzelne Seiten von der Sperre ausnehmen und je nach Wunsch bequem und schnell ein- und ausschalten kann so das man z.Bsp die Seite XY ein oder zwei Mal am Tag mit ausgeschalteten Werbe-Blocker durchlaufen lassen kann um den Betreiber zu unterstützen.

      • Vielen Dank lieber Manfred_Hbg, für die Info. Ja, es sind immer die Anderen, und ich bin erklärtermaßen konservativ, insbesondere auch was technische Entwicklungen angeht. Deswegen bin ich Ihrem Rat gefolgt und habe erst einmal überprüft ob es sich bei meinem iphone nicht möglicherweise um eine Antiquität handelt. Bei mir durchaus nicht unwahrscheinlich. Habe also festgestellt, dass ich ein iPhone 8 und ein iPhone 11 besitze. Habe dann beide parallel nochmal mit dem Artikel von Herrn Herles getestet. Also ganz wissenschaftlich mit ein und dem selben Autor ?

        Das 11er hat zwar etwas länger gebraucht, aber dann war es wieder da „villa villa“ wollte mir auf beiden Handys, wie schon seit Wochen das hygge Lebensgefühl in einem ihrer Ferienhäuser vermitteln. Mitten auf dem Display.

        Bin nach Jahrzehnten in der Werbung, wirklich der letzte der etwas gegen Werbung hat. Tatsächlich würde ich auch keinen Werbeblocker benutzen wollen. Das käme mir irgendwie unauthentisch vor.

        Also bleibt mir wohl nur übrig meine iphone-Sammlung nach vorn zu erweitern, aber so alt sind die Dinger doch gar nicht, oder nach Dänemark in ein Ferienhaus von „Villa Villa“ zu ziehen. Dann kann ich zusammen mit dem Habeck mal verschiedene Fähren ausprobieren. ?

  27. Gott sei Dank gibt es zu Beginn des Jahres 2024 hoffnungsfrohe Zeichen, dass das deutsche Volk endlich aufwacht. Bei Ihrer ausgezeichnete Zusammenfassung haben Sie, Herr Herles, nur dämliche Grinsen vergessen, dass „unseren“ daueroptimistischen Bundeskanzler auszeichnet.

    • Das Grinsen selbst bei schlechtesten Nachrichten ist eine psychische Zwangshandlung, um nicht zu sagen Zwangsstörung. Es handelt sich um ein unterdrücktes sogenanntes „pathologisches Lachen“. Kein Scherz, kann man googlen. Ursache ist eine Schädigung bestimmter Hirnregionen, hervorgerufen durch einen Schlaganfall oder eine (möglicherweise bislang unentdeckte) Multiple Sklerose.

  28. „Schönfärberei ist das Einzige, was die unvereinbaren Koalitionsparteien noch eint. Sie schönen die eigene Bilanz. Daraus ist zu schließen, dass sie das Volk für unzurechnungsfähig halten.“ Ausweislich des Wahlverhaltens, das die Mehrheit des Volkes an den Tag legt, dürften die Ampel-Irren damit richtig liegen. 

  29. Sind wir froh, dass der Ampel-Spuk bald vorbei ist.

    „Man braucht sich vor Nichts so fürchten, wie vor Bauern, die an einem Steang ziehen.“
    Konrad Adenauer

    Auch das Schachspiel beginnt immer mit den Bauern und es endet erst, wenn der König gestürzt ist.

    • Aktuelle Bauernregel:
      “Bangt der Bauer um die Butter, bleibt der Habeck auf dem Kutter“

      • Genial! Der ultimative Sinnspruch als Dekoartikel-Verkaufsschlager.

  30. Danach ist die Personenauswahl in der Demokratie nicht hilfreich! Da muss eine andere Auswahl her. Herr Goergen übernehmen Sie (mit ihren Wahlrechtsreformvorschlägen liegen Sie ja schon sehr gut)!

  31. „OPTIMISMUS ALS GESCHÄFTSMODELL IN POLITIK“

    Ernsthaft?

    Optimismus?

    Die bisherige Bilanz sieht nüchtern betrachtet danach aus, als dass mit dem

    Machterhalt die latente Zerstörungswillkür in dieser „optimistischen“ Koalition

    optimal durchgesetzt wird.

    Die Willkür eine lange Zeit prosperierende Volkswirtschaft möglichst

    schnell und gründlich bei Erhaltung der „rechtmäßig“ eroberten Pfründe

    soweit wie nur möglich auf NULL zu bringen.

    Da ist dieses Kartell auf einem eindeutigen Weg.

    Bis zum desaströsen Ende

    ps
    Außer es gibt die berüchtigte „360“ Grad Wende -.-

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