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Von der Selbstgefälligkeit von Moralisten

BILD war das Feindbild der sexuellen Befreier ’68 und Sexvorwürfe sind heute ihre Waffe gegen BILD

14.03.2021

| Lesedauer: 6 Minuten
Die Instrumentalisierung von "Sexismus" zur Bekämpfung politischer Gegner gehört mit zum Übelsten des Großen Kulturkriegs im ganzen Westen.

Ist Peter Altmaier ein Sexist? Ist der Bundeswirtschaftsminister jemand, der Frauen gegen ihren Willen sexuell nötigt, vielleicht sogar zu sexuellen Handlungen drängt? Diesen Eindruck jedenfalls versuchten dieser Tage einschlägige Medien zu verbreiten. Im Zeitalter des identitätspolitischen Matriarchats sollte nun auch der bekennende Asexuelle mit Granaten des Sexismus aus den Mündungen der Gendergeschütze niederkartätscht werden. Doch irgendwie mochte der Funke nicht so recht zünden – obgleich doch Altmaier selbst hier nur instrumentalisiert werden sollte, um den alten Hassgegner der politischen Linken, das Boulevardblatt BILD, zu treffen und eine bereits erfolgreich angelaufene Kampagne zu beflügeln.

Die Causa Reichelt und der Sexismus

Was ist passiert? Kaum, dass BILD-Chef Julian Reichelt sich der alten Stärken des Boulevardblatts besann und den Versuch startete, vom Propagandaorgan des Kanzleramts wieder zu Volkes Stimme zu werden, wurde offenbart: Der 1980 in Hamburg geborene, frühere Kriegsberichterstatter der BILD soll quasi reihenweise Kolleginnen sexuell belästigt haben. Die Rede ist von „rund einem halben Dutzend“ Fällen – was die konkrete Zahl auf fünf annähern lässt.

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Nun ist es an sich nicht ungewöhnlich, dass in den stets auf Adrenalin agierenden Redaktionsetagen gelegentlich auch nach klassischen Wegen der Entspannung gesucht wird. Gut erinnere ich mich noch an einen Chefredakteur, der regelmäßig gegen Mittag mit der Ressortleiterin Kultur in die obere Etage des Ostberliner Verlagshauses entschwand – nach gut einer halben Stunde tauchten beide wieder auf. Glücklich beseelt und entspannt, voll frischer Energie, um sich auf die nächste Rechercheschlacht zu stürzen.

Doch das war einmal, in einer anderen Zeit und einer anderen Welt, als die Nachwirkungen der sexuellen Befreiung der Sechziger- und Siebzigerjahre noch in der Luft lagen und die Kinder jener zumeist eher der linken Szene entsprungenen Free-Sex-Generation noch nicht als neue Savonarolisten ihren Kampf um die absolute Prüderie aufgenommen hatten.

Der Sexismus-Vorwurf zerstört Karrieren

Gleichwohl: Auch damals schon konnte der Vorwurf sexueller Belästigung eine Art Todesurteil für den beschuldigten Mann bedeuten. Denn zumeist hatte und hat er kaum eine Chance, sich dagegen erfolgreich zu wehren. Wie sollte er auch, liegt die behauptete Handlung doch sachbedingt zumeist im Dunkelfeld des Ausschlusses der Öffentlichkeit und nicht selten bereits so lang zurück, dass sich gerichtfeste Beweise und Gegenbeweise unmöglich erbringen lassen. Das mussten, vor allem in den USA, schon ganz andere als Julian Reichelt erfahren.

Zwar mag der Opfertäter oder das Täteropfer (um allen möglichen Varianten des tatsächlichen Geschehens sowie der Zuweisung von Schuld und Unschuld einigermaßen gerecht zu werden) vielleicht noch eine kleine Chance haben, den Verwurf nur mit erheblichem Imageverlust zu überstehen, wenn es sich bei der Klägerin (oder im Zeitalter des allgegenwärtigen Allover-Sexismus besser: dem Klagenden m/w/d/x) nur um eine Person handelt. Sind es jedoch, wie im Fall Reichelt, „rund ein halbes Dutzend“ Frauen, die inhaltsähnliche Anschuldigungen erheben, ist das Täteropfer chancenlos. Dann gilt das erfolgreiche metoo-Credo: Mehr als eine Frau als selbstbenanntes Opfer beweist die Tat!

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Das Urteil steht insofern bereits fest. Selbst für den Fall, dass die Sexismus-Vorwürfe aus der Luft gegriffen oder Teil einer fein gesponnene Intrige sein sollten – im Falle eines Freispruchs Reichelts müssten im Gegenzug jene – schätzen wir sie einmal auf fünf – Frauen der Lüge und üblen Nachrede überführt sein. Der schlechte Ruf eines männlichen Sexisten gegen den guten Ruf von fünf weiblichen Sexismusopfern? Warum der Springer-Verlag bei einer solchen Konstellation noch eine „Compliance-Untersuchung“ gegen Reichelt eingeleitet und eine Anwaltskanzlei mit der Untersuchung der Vorwürfe beauftragt hat, wird das Geheimnis der ASV-Geschäftsleitung bleiben. Vermutlich reine Formsache, um sich selbst die Finger nicht zu schmutzig machen zu müssen und die Strafversetzung des ASV-Zöglings durch ein neutrales Gutachten begründen zu können.

Gehen wir also davon aus, dass das Urteil längst feststeht und Reichelt eher über kurz als über lang einer anderen Verwendung im Verlagshaus zugeführt werden wird. Womit spätestens dann auch der Sexismus-Vorwurf als bewiesen gilt selbst dann, wenn er nicht bewiesen werden konnte, weil es außer den Aussagen des halben Dutzends niemanden gibt, der als Zeuge des Reichelt‘schen Sexismus zu benennen war.

Die Sittenblockwarte wittern ihre Chance

Für Reichelt steht es also schlecht und die Savonarolisten reiben sich bereits die Hände. Mit seinem Versuch, alte BILD-Tugenden als Volkes Stimme wiederzubeleben, hat er eindeutig gegen den haltungspopulistischen Kodex seiner Zunft verstoßen. Denn merke: Das Volk ist rechts und Volkes Stimme ist Nazi, und wer sich mit ihm gemein macht, ist es erst recht. So stimmt das alte Sponti-Weltbild wieder: Zerstören wir nicht mehr nur die BILD-Lieferwagen, nehmen wir gleich den Chef des reaktionären Hetzblatts!

Damit allerdings wollten es die Blockwarte der linken Sittenprüderie nicht auf sich beruhen lassen. Und so wurden sie schnell fündig. Denn aus welchen Gründen auch immer: Just in das gendergerechte Trommelfeuer hinein twitterte Daniel Cremer, der das BILD-Ressort Bayern leitet, am 8. März kommentarlos einen Auszug aus einem Gedicht Heinrich Heines. Die Zeilen lauteten:

„Den Schiffer im kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh; er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh. Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn; und das hat mit ihrem Singen die Lore-Ley getan.“

Kurz darauf meinte der amtierende Bundeswirtschaftsminister, sich via Twitter ebenfalls als Gedichtkundiger ausweisen zu müssen. Den Tweet Cremers ergänzend, setzte er mit dem Versuch, dem Zitat eine minnende Note zu geben, hinzu:

„Ich weiß nicht was soll es bedeuten, dass ich soo trauaurig bin, ein Märchen aus uralten Zeiten, das geht mir nicht aus dem Sinn. … Die schönste der Jungfrauen sitzet, dort ooben wunderbar, ihr goldnes Geschmeide Blitzer, sie kämmt ihr goldenes Haar…“

Das nun war perfektes Futter für die Sittenwächter des sexualisierten Moralismus! Nach dem bekannten Muster, dass die eigene Gedankenwelt notwendig die einzig zulässige Interpretation des Gegenübers liefert, fielen die Haltungspopulisten nun auch über Cremer und Altmaier her.

Von Gedankenprojektion and Victim-Blaming

Tatsächlich hatte Heine seinerzeit eine alte Rheinlegende aufgegriffen, wonach auf dem gleichnamigen Felsen die betörend hübsche Jungfrau Lorelei säße, die mit ihrem Singen die arglosen, männlichen (und vielleicht auch etwas am Hormonstau leidenden) Rheinschiffer derart betöre, dass diese willenlos ihren Kahn auf Grund setzen und mit diesem in den Fluten des Stroms versinken.

Es ist in gewisser Weise ein klassisches Motiv, welches die Verführbarkeit des Mannes durch die weiblichen Reize zu ver- und erklären sucht. Bereits der Weltreisende Odysseus konnte sich in Homers Saga der betörend singenden Damenwelt der Sirenen nur dadurch erwehren, dass er sich und seine Mannschaft (einer unbeweibten Macho-Clique) an den Masten festband oder wahlweise die Ohren verstopfte.

Nun also reichten die wenigen Zeilen eines harmlosen Gedichts, mehr oder weniger originalgetreu zitiert von zwei Männern, völlig aus, um der haltungspopulistischen Kampagne die nächste Umdrehung geben zu wollen. Lorenz Meyer, Autor eines links-orientierten Blogs, projizierte unvermittelt ebenfalls via Twitter mit folgender Aussage:

„Das muss man erstmal bringen: Ein hochrangiger Vertrauter von ‚Bild“-Chef Reichelt will mit dem zitierten Gedicht offensichtlich seinen Chef hinsichtlich des in Rede stehenden Fehlverhaltens gegenüber Frauen reinwaschen und der Wirtschaftsminister macht beim Victim Blaming mit.“

Die Vorverurteilung in Meyers Welt

Tatsächlich offensichtlich ist: Für den Autor ist das Urteil längst gesprochen – doch das bedarf eigentlich keiner Erwähnung mehr. Bemerkenswert ist vielmehr, wie hier einmal mehr ein Linksideologe sein eigenes Denken und Vorgehen unverblümt zur Schau stellt. Wir lernen: Hätte es einen Vertrauten Meyers getroffen, wäre ein von Meyer zitiertes Lorelei-Gedicht zweckgerichtet auf Entlastung des Beschuldigten und sogenanntes „victim blaming“ ausgerichtet gewesen. Denn die Wahl der Floskel „will … offensichtlich“ ist eine nur mühsam hinter dem Anschein einer Meinungsäußerung versteckte Tatsachenbehauptung, die Meyer als Resultat seiner eigenen Gedankenwelt ohne jeglichen Beweis in den Raum stellt.

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In seiner Welt also wollen Cremer und Altmaier den für Meyer bereits überführten Reichelt (denn die als Tatsache aufgestellte Behauptung des Vorhandenseins von „victims“ – Opfern – macht das Vorhandensein eines überführten Täters unvermeidlich) dadurch entlasten, dass sie die „Schuld“ an den behaupteten sexuellen Übergriffen den Beschuldigerinnen überhelfen. Meyer versteht die Heine-Zitate derart, dass die Damen den willenlosen BILD-Chef mit ihrer Schönheit und ihren weiblichen Reizen derart betört haben sollen, dass dieser zwangsläufig jegliche Kontrolle über seine Triebsteuerung verlieren musste.

Unabhängig davon, dass auch hier die Frage nach der tieferen Ursache der Projektion des Meyer‘schen Seins auf das behauptete Reichelt‘sche Tun spannend wäre, ist dieses Motiv ebenfalls nicht neu: Bereits im Buch Genesis ist es die Frau Eva, die den arglosen und bis hierhin asexuellen Adam infolge des Einwirkens eines sexistischen Influencers namens Satan derart betört, dass der väterliche Gott keine andere Chance mehr hat, als beide aus dem Paradies der Unbedarftheit zu werfen.
Die darin enthaltene Unterstellung, dass nicht Männer das Unglück der Frauen sind, sondern es sich umgekehrt verhalte, sollte bis in die Gegenwart sogar die Rechtsprechung prägen. So gilt in vielen Ländern vor allem des islamischen Kulturkreises auch heute noch als ausgemacht, dass eine vergewaltigte Frau selbst die Schuld an ihrem Schicksal trage, denn sie habe den offenbar grundsätzlich zur Selbstkontrolle unfähigen, triebgesteuerten Mann durch ihre Reize quasi gezwungen, seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen.

Der Versuch der Skandalisierung

Nach Meyer versuchten sich auch andere Haltungspopulisten an der Skandalisierung einiger weniger Gedichtzeilen. Allerdings – so recht zünden wollte die linke Hatz dieses Mal nicht. Das mag zum einen daran liegen, dass Cremer offen gleichgeschlechtlich lebt, während Altmaier – nun, siehe oben. Sexismus aus dem Elfenbeinturm des Asexuellen hat nun einmal eher etwas Surreales als den Stoff, aus dem offenbar die hetzenden Träume mancher Bessermenschen sind.

Vielleicht aber merkte deshalb sogar die sonst zu jedem Rufmord dann bereite Meute, wenn es vermeintlich gegen rechts geht, dass dieser übermediale Skandalisierungsversuch eines Heine-Gedichts zum Rohrkrepierer werden musste. Cremer jedenfalls begnügte sich mit einem kurzen Tweet: „Merke, zwei (nachgewiesene) Liebhaber der Werke von Heine, dürfen keinen kl. Austausch über ein Gedicht haben, ohne das wildeste Falschbehauptungen aufgestellt werden. In jede Richtung, die sich jeweilig bietet. Ich lese in der Wanne jetzt nur noch Twitter.“ Und Altmaier ließ den Skandalisierungsversuch schlicht kommentarlos an sich abperlen.

DANKE, SPIEGEL!
„Der Spiegel“ gibt auf: Neutraler Journalismus war gestern
Bemerkenswert ist der Vorgang dennoch. Nicht deshalb, weil zwei Herren Heine zitieren, sondern weil hier exemplarisch aufgezeigt wurde, mit welchen Methoden die linken, selbsternannten Bessermenschen gegen ihre vermeintlichen Gegner vorgehen. Unterstellung, Projektion der eigenen Gedankenwelt als verachtenswertes Verhalten des Gegners, beweisentbehrende Diffamierung durch unbewiesene Behauptungen und darauf basierend der moralinsaure, vor Selbstgefälligkeit triefende Versuch der Skandalisierung durch Mobilisierung der Bessermenschenmeute.

Das Muster funktioniert. Fast immer und viel zu häufig. Dabei sollte doch jedem halbwegs gebildeten Europäer die Lehre der Französischen Revolution im Gedächtnis sein. Dort waren es am Ende auch jene über die Maßen selbstgefälligen und übereifrigen Obermoralisten, die andere aufs Schafott geführt hatten, welche ihren Kopf unter das Beil der Guillotine legen mussten.

Hoffen wir für die Meyers dieser Welt, dass es ihnen nicht eines Tages ebenso ergeht wie jenen moralisierenden Selbstgefälligen – im übertragenen Sinn, versteht sich.

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43 Kommentare

  1. Wird Doepfner, Springer Vorstand, als naechstes „Feindbild“ auf Abschussliste gesetzt?

  2. Es gibt in Deutschland faktisch keine konservativen Medien mehr.

    Vielleicht noch die Bild ein bisschen…

    Und funktioniert in Deutschland die Halbdemokratie schon prima….

  3. Der Spiegel als Organ der „Sexcrime“ Inquisition – warum haben die Damen nicht selbst Anzeige erstattet, wenn der Reichelt doch so ein böses Tier ist ?
    Orwells 1984 kam etwas später, aber es ist da …
    Gruselig …

  4. Im Krieg und in der Politik ist alles erlaubt. Großzügigkeit kann sich nur der (absolute) Sieger erlauben. Was die Kulturmarxisten von den bürgerlichen, freiheitlichen und (echt) sozialdemokratisch eingestellten Menschen unterscheidet, ist der unbedingte Siegeswille im Machtkampf. Deswegen werden sie das Spiel auch gewinnen.
    Der Schlusssatz „Hoffen wir für die Meyers dieser Welt, dass es ihnen nicht eines Tages ebenso ergeht wie jenen moralisierenden Selbstgefälligen“. macht das Elend nochmal deutlich. Der Satz passt zu einem Sechsjährigen, dem der Rabauke von Gegenüber das Förmchen weggenommen hat, aber nicht zu einem scharfen Analytiker, wie dem Autor. Oder ist das schon die Ergebung in das unabwendbare Schicksal?

  5. Die einzig angemessene Reaktion von BILD wäre gewesen, wieder ein Nackedeifoto auf die erste Seite zu setzen, meinetwegen auch das eines Mannes im Wechsel mit einer Frau und jedes 50. dann eines LGBT-was-weiß-ich. Wenn wir schwachsinnige Sittengesetze akzeptieren, müssen wir uns nicht wundern, wenn sie – zur rechten Zeit – angewendet werden. Gestern lief ein passender Film auf Arte: Die Verführten. Ein Mädchenpernsionat rettet einen verwundeten feindlichen Soldaten. Erst waschen sie den Ohnmächtigen schaudernd, machen ihn wieder gesund. Nach einem kleinen Zwischenfall, der sich nach obiger Art einordnen ließe, amputieren sie ihm ein Bein. Doch die männliche Kraft fasziniert und beängstigt noch immer. Da hilft nur noch, ihn mit einem köstlichen Pilzgericht zu vergiften. Seine Leiche wird, sauber verpackt, den eigenen Truppen zur Mitnahme vor das Gartentor gelegt. So geht es einem, wenn man sich auf sie einlässt. Der Film war keine Komödie.

  6. „Die Revolution frißt ihre Kinder!“ Das gilt auch im Falle des Bild-Reichelt. Er, der AfD-, Russland- und Putinhasser war nie zimperlich im Umgang mit seinen Gegnern. Unvergessen in diesem Zusammenhang die Diskussion bei „hart-aber-fair“ im April 2017, als er einen Ex-NATO-Stabsoffizier schäbig beleidigend attackiert hatte. Im übrigen war auch Reichelt im Zuge der Migrationskrise 2015 Teddybärenwerfer und Beifallklatscher, ein Refugees-are-welcome-Schreier, kurzum, Reichelt war immer eine karriereorientierte, systemkonforme antipatriotische Sprechpuppe. Sein Karriereende würde ich sehr begrüßen.

  7. Auf dem Planeten der Affen gab es heilige Rollen, die von dem ältesten und weisesten aller Affen überbracht wurden. Was darin stand musste man nicht beweisen, schließlich handelte es sich um geheiligte Wahrheiten und das wusste jeder Affe.

    So ist es auch mit Rassismus, Sexismus und überhaupt jedem *ismus: Es sind heilige Werkzeuge in der Rhetorik linker Denunzianten in ihrem Kampf gegen rechts oder was sie eben dafür halten. Und der Kampf gegen rechts trägt seine Sinnhaftigkeit schließlich in sich selbst, daß weiss doch jedes Kind.

    Einmal abgefeuert wirken diese Sprachwaffen wie bengalisches Feuer: Der Getroffene kann es nicht löschen und er kann sich nie wieder davon reinwaschen.

  8. Aber seit langem bemerke ich angewidert, daß alle möglichen Perversen ihre Präferenzen als Monstranz vor sich hertragen. Daß auch noch eine Prozession (zum Hl. Christoph – warum?) her muß, gibt die endgültigen Weihen. Cis-Mann oder Heterofrau dürfen das Ganze finanzieren… Wieviele „bekennende“ Schwule finden sich in den Politzirkeln und Ministerien und in den Redaktionen der MSM? Da gewinnt der früher (?) noch übliche Eintrag in die Personenstandsakte „Bekenntnis“ ihre richtige Bedeutung!

  9. Derartige Fälle von Rufmord können langfristig auch nach hinten losgehen , wenn es in dem Staat noch eine funktionierende unabängige Justiz gibt ( für die Bundesrepublik schließe ich das aus ), vor einigen Jahren wurde der damalige männliche Schottische SNP-Politiker alex Salmond aus dem Amt gedrängt mit Vorwürfen sexuellen Mißbrauchs. Inzwischen wurde er von allen Vorwürfen freigesprochen und ihm eine entschädigung zu Lasten des Steuerzahlers in Höhe von 500.000 Pfund zugesprochen . Dieser meldet sich jetzt wutentbrannt auf der politischen Bühne zurück , seine Nachfolgerin Sturgeon ( sie war die Profiteurin der anschuldigungen und vermutlich die Initiatorin ) sieht sich massiven Rücktrittsforderungen gegenüber , hat bereits vor einem Untersuchungsausschuß mit vielen Worten wie für eine Politikerin üblich nichts gesagt.
    https://sciencefiles.org/2021/03/07/armel-kanal-news-wachwechsel-von-nigel-farage-zu-laurence-fox-und-von-snp-sturgeon-zu-fdj-merkel/

  10. Ich würde die Fotos des guten halben Dutzends veröffentlichen. Das wäre, so meine Mutmaßung, die beste Verteidigung von Herrn Reichelt.

  11. Die Linken waren halt schon immer verlogen bis zum Geht-nicht-mehr.

  12. Zufälle gibt’s, unmittelbar nach der, in der „Bild“, seit Jahren stärksten Kritik an der Kaiserin , wird der Kritiker als Sexist diffamiert. Gelernt ist gelernt, im Ostblock wurden die Kritiker direkt in die Psychiatrie transportiert. Man müsste das Andersen- Märchen umschreiben; dem Kind wird Mund zugehalten, der Kaiser darf weiter nackt wandeln.

  13. Heinrich Heines Loreley als Trigger für ein behauptetes „Victim-Blaming“, das muss man erstmal hinkriegen. Ganz schön krank.

    Die Inquisition zeigt ihre Folterinstrumente, der Hass bläst zur öffentlichen Hetze, die professionelle Empörung schwillt an und das Urteil ist längst geschrieben.

    Die berufliche Vernichtung ist das Ziel, reicht aber alleine bei weitem nicht aus: Die gutmenschliche Meute will schließlich unterhalten werden, man soll die Qualen des Delinquenten sehen, ja richen können. Deswegen ist die öffentliche Vorführung unverzichtbar. So war es auch bei Schauprozessen und Selbstanklagen im Kommunismus. Es ist die perfekte Täter – Opfer Umkehr.

    Sexismus ist kein Tatbestand und kein Vorwurf, sondern eine Waffe, ein Werkzeug der Gewalt. Es dient Denunzianten zur Markierung und Stigmatisierung von Menschen, die damit zur öffentlichen Hetzjagd freigegeben werden. Keine Anklage, keine Anhörung und erst recht keine Möglichkeit der Verteidigung. Das Urteil wurde schon vor der Markierung geschrieben und es lautet immer: Schuldig!

  14. Mir fällt der Sturz der Regierung in Österreich und das „Absägen“ von Hubertus Knabe ein. Insofern scheint mir eine ähnliche Intrige nicht ganz abwegig zu sein. Das eigentlich Schlimme daran ist, dass derartiges mittlerweile offenbar problemlos möglich ist.

  15. Das ist mir auch schon aufgefallen, wenn Querdenker und AfD des Antisemitusmus bezichtigt werden. Was bei denen gesagt und geschrieben wird ist ja keinesfalls antisemitisch. Antisemitisch ist genau, daß was nicht gesagt wird. Das wird von Linken und Antifa einfach zusätzlich gedacht.

    • Ist ja eine bewährte Taktik linker Aktivisten: Werfe anderen vor, was du selbst tust. Aber bitteschön immer mit großer, vor allem weithin sichtbarer Empörung. Gerne auch mit angeübten Gesten angeekelten Entsetzens.

  16. Großartiger Artikel, danke für diese Wahrheiten!!! Die entscheidende Frage der Zukunft ist, wie lange sich die Menschen der westlichen Welt diesen sexistischen Terror noch antun wollen!!!

  17. Mit dem Fall des BILD-Chef Julian Reichelt werden die BILD-Mitarbeiter wieder streng auf Regierunglinie getrimmt. Es wird ein Exempel statuiert.
    Und auch die Mitarbeiter anderer Medien werden penibel darauf achten, dass sie nicht in den geringsten Verdacht geraten, sie würden sich nicht exakt als StaatsPropagandaVerbreiter betätigen.
    Absolute Linientreue ist die wichtigste Grundlage um in einem sozialistischen System seine berufliche und damit finanzielle Zukunft zu sichern.

    • Auf den Punkt gebracht, Alfonso. Das alte Mao Prinzip: Bestrafe Einen, erziehe Tausend!

  18. Das Buch zur Lage:
    Roger Devlin: Sex – Macht – Utopie (2017)

  19. Im Grunde haben sie jetzt die Position der damals bekämpften „Reaktionäre“ eingenommen, die mit sittlich-moralischen Vorschriften die Gesellschaft kontrollieren und in Verhaltenskorsette zwingen wollten.

    Waren die Linken von Anfang an nicht authentisch mit der Freiheit zu leben, wie man will? Und falls doch, wie sind ihre Nachfahren zu böswilligen autoritären Gouvernanten geworden?

    • Neutral formuliert: Eine der ersten Anordnungen Lenins, als die Bolschewiki in Petersburg die Macht an sich gerissen hatten: Die Aufhebung der Pressefreiheit.
      Linke haben ein bestimmtes Ziel. Und den Schlaueren unter ihnen ist klar, dass sie dieses Ziel niemals freiwillig erreichen.
      Das ist kein „Einprügeln auf Linke“, sondern einfach eine neutrale Analyse.
      Wobei im Westen viele Wohlfühl- und Mitmach-Linke sind. Die könnten sich auch irgendeiner Sekte anschließen, solange es cool und angesagt ist und Spaß macht.

    • Freiheit dient Linken immer nur als Vorwand, Sie war und ist nie ein Teil ihrer Überzeugung. Damals waren sie nur Fordernde, heute haben sie die Macht. Deshalb wurden sie als böswillige, autoritäre Erzieher*Innen sichtbar. Sie waren nie etwas anderes.

  20. Ganz und gar nicht im übertragenen Sinne. Ich sehne den Tag herbei, an dem diese Schranzen für ihr Verhalten bezahlen.
    Weiteres überlasse ich der Phantasie der Leser…

  21. „Die neue Aristokratie bestand überwiegend aus Bürokraten, Wissenschaftlern, Technikern, Gewerkschaftsfunktionären, Werbefachleuten, Soziologen, Lehrern, Journalisten und Berufspolitikern“ Quelle George Orwell 1984, alte Übersetzung.

  22. Stimme allem zu, bis auf den letzten Satz. Erst, wenn die Brandstifter von den selbst gelegten Flammen ergriffen werden, kann die Katastrophe ein Ende finden. Einstweilen können die (bisherigen…) Käufer schon einmal ein Zeichen setzen.

  23. Es ist klar, dass dies nur in dieser Richtung funktionieren kann, denn der Sex-Appeal der deutschen Politikerinnen tendiert gegen Null! Kein Mann käme jemals auf den Gedanken, sich an Merkel, Giffey oder Roth zu vergreifen. Da kann man(n) nur die Beine in die Hand nehmen und schnellstens weglaufen. Ach ja, Malu Dreyer habe ich noch vergessen! Vielleicht kennt jemand noch weitere Kandidatinnen?

    • Weglaufen ist das entscheidende Stichwort!! Raus aus dieser offenen Psychiatrie!!!

    • Was für eine Gesellschaft sollte das wohl sein, in der Männer den Frauen keine Komplimente mehr machen dürfen? Frauen die Komplimente bekommen, wird man auch eher selten unter den feministischen Kampfdrohnen finden …

      Und sogenannte Männer die sich selbst als Feministen bezeichnen sind nun wirklich die ärmsten aller armen Würstchen: Sie biedern sich durchschaubar an und erhalten als Dankeschön noch einen Tritt dafür, den sie sich redlich verdient haben.

      Feministinnen hassen keine Komplimente, sondern Männer die sie machen und Frauen die sie erhalten. Sie persönlich hatten nie etwas damit zu tun.

  24. Die Lösung: alle Frauen unter Niqab und Burka „einknasten“, Ade erotischer Reiz.
    So schlügen wir gleich 2 Fliegen mit einer Klappe. Me too gehörte der Vergangenheit an und wir weiblichen Autochthonen ( pardon, Menschen mit Gebärmutter, – oder – vater? ), wären im Nu integriert.

  25. Allein der Zeitpunkt der Kampagne gegen Julian Reichelt (wie im Übrigen auch – in anderer Causa – gegenüber Klaus-Peter Willsch und anderer Merkel Kritiker) nach seinem vernichtenden Urteil über Merkels Regierungszeit und ihrem konkreten Versagen in den „Corona-Maßnahmen“ zeigt, worum es geht:
    Jeder, der es wagt die „Gottgleiche“ und ihre Entourage zu kritisieren, muss umgehend mundtot gemacht werden.
    Eine perfide, durchsichtige Strategie, die – früher oder später – auf die Urheber zurückfallen wird, gern auch nach dem zitierten historischen Vorbild …!

  26. In Diskussion wie diesen zeigt sich das ganze Ausmaße an Bullshit, mit dem sich unsere Politiker und deren umgebende „Intelligentia“ an Hochschulen und in Medienstuben tagein-tagaus beschäftigen. Impfen, Testen und Schutzkonzepte klappen trotz einjaehriger Vorbereitungszeit nicht. Flughafenbau und Maut: Totalblamage. Digitalisierung und Bildung: Absturz. Nie zuvor hat sich so eindeutig gezeigt, wie sinnlos die ganzen Diskussionen sind, die wir in Politik und Medien tagtäglich führen, wie in der zurueckiegenden Corona-Zeit. Auf der Kerngebieten staatlicher Zuständigkeit ständiges Aus-der-Verantwortung-Ziehen und nachhaltiges Totalversagen! Dafuer bereitwiliges Tummeln auf Nebenkriegsschauplaetzen und in schwachsinnigen, selbst erkorenen Scheindiskussionen, die dieses Land nur Geld kosten und keinen Milimeter voranbringen. Das Ganze getrieben und unterstützt von einer Minderheit an selbstverliebten Pseudo-Intelektuellen, die sich auf mit Steuergeldern bezahlt Posten tummeln und keinen blassen Schimmer von den Problemen der normal arbeitenden Bevölkerung haben. Wenn man sich die aktuelle Intensität der täglichen Diskussionen so angkuckt, dann drängt sich der Eindruck auf, dass diese prüde Moralistenklasse sich derzeit umso lautstarker in Szene setzen muss, damit den Bürgern nicht allzu klar wird, dass es ohne die Anwesenheit dieser selbsternannten Wächter ueber Moral und Gewissen auch problemlos weiterginge. Tatsächlich faenden sich in der Wirtschaft keinerlei Perspektiven fuer diese Menschen, da der fehlende Mehrwert im Tagesgeschaeft zu rasch offenkundig würde. Und so werden die Errungenschaften der Aufklärung sowie das Wertesystem, die dieses Land gross gemacht haben, durch derartige Kleingeister zunichte gemacht… -bloed nur, dass der Deutsche Michel zu schläfrig und satt ist, um diesem tagtaegliche Bullshit-Bingo endlich ein Ende zu setzen!

  27. Es ist so grausam erwartbar. Wenn man jemanden absägen will, und es sich um einen Mann handelt, finden sich immer ein paar willige Weiber, die behaupten, er habe ihnen in unerwünschter Weise nachgestellt. Sie selbst waren natürlich stets völlig unbeteiligt. Da es keine neutralen Zeugen gibt, reicht es, wenn die Behauptung in den Raum gestellt wird, nach dem Motto, wenn mehrere mit … werfen, muß doch was klebenbleiben.

  28. Längst beherrscht ein neuer „linker Adel“ die Gesellschaft. Sein Kampfinstrument: eine gründlich pervertierte Form des Minderheitenschutzes. Das manifestiert sich nicht nur an der Frauenpolitik.

    • Jedoch man bedenke: Die Frauen sind in der Mehrheit, ca. 51:49

  29. Der Kampf der Linken ist gnadenlos. Am Ende steht die Zerstörung der Demokratie und eine neue Weltordnung voller wirrer linker Visionen soll stattdessen gelten. Die Demokratie ist wehrlos und ausgehebelt, mit demokratischen Mitteln ist sie bereits jetzt nicht mehr zu retten. Und wir alle müssen uns den Vorwurf gefallen lassen, nicht genug getan zu haben.

  30. Unter all dieser politisch instrumentalisierten Prüderie dieser Moralisten-Meute liegt nichts anderes als eine tiefliegende Geilheit, die sie mit dem Rest der Menschheit teilt.

  31. Je nun, BILD als Sprachrohr der „linken Sittenprüderie“, etwa der K1 (?), das hat schon was.
    In Bezug auf die Zeit 1966-1968, speziell in Berlin, war BILD ein rechtspopulistisches Hetzblatt, und das ist ziemlich gut dokumentiert, auch was das damalige Aufheizen des dortigen öDs betrifft.
    Zum Fall Reichelt habe ich keine Kenntnisse, und halte dazu meine Klappe, was BILD wohl nicht getan hätte.

  32. Zitat: „Hoffen wir für die Meyers dieser Welt, dass es ihnen nicht eines Tages ebenso ergeht wie jenen moralisierenden Selbstgefälligen…“ – Doch, ich hoffe schon. Auch nur Im übertragenen Sinne, natürlich.

  33. Deutschland wird gerade mit einem ekelhaften Gebräu aus Denunziantentum und Intrigantentum übergossen. Das erinnert an den Mafiakrieg in Italien vor vierzig Jahren, der in Deutschland heute nur mit anderen Mitteln (kein Platz für Anstand, Ehre und Moral), ohne Knarre aber ebenfalls ohne Rücksicht auf Verluste geführt wird.

  34. Wie konnte es so weit kommen?
    Oder:
    (Warum) musste es soweit kommen?

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