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Erdverbunden gegen abgehoben

Die Bauernproteste in London sind erst der Anfang

20.11.2024

| Lesedauer: 3 Minuten
Überall in Europa versuchen linke Politiker, familiengeführte Agrarbetriebe zu schleifen und die Lebensmittelversorgung zu zentralisieren. Doch der Widerstand wächst. In der ganzen EU machen die Bauern mittlerweile mobil. Jetzt gibt es auch in Großbritannien heftige Massenproteste.

„Stop killing the people who feed you“, steht auf einem ihrer Transparente: „Hört auf damit, die Leute umzubringen, die euch ernähren“. 40.000 Bauern aus dem ganzen Land haben sich mit ihren Traktoren auf den Weg in die Hauptstadt London zur großen Protestaktion gemacht.

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Ganz vorne dabei: Jeremy Clarkson. Der 64-Jährige ist auf der Insel ein Superstar – und auch in Deutschland einem breiteren Publikum bekannt: Bei der BBC moderierte er ein Vierteljahrhundert lang das Kult-Format „Top Gear“, die erfolgreichste Automobil-Sendung der TV-Geschichte weltweit. 2015 überwarf er sich mit dem öffentlich-rechtlichen Sender. Seitdem arbeitet er hauptsächlich als Landwirt auf seinem Hof im Südwesten der Insel.

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Wie alle anderen hier, so protestiert auch er gegen die von der linken Labour-Regierung geplante neue Erbschaftsteuer für Bauern und deren Höfe. Im Ton britisch-unaufgeregt, aber in der Sache steinhart sagt Clarkson, das Vorhaben bedeute nicht weniger als „das Ende der Landwirtschaft in Großbritannien“.

Denn die linke Regierung von Labour-Premierminister Keith Starmer hat entschieden, dass Bauern künftig auch dann 20 Prozent Erbschaftsteuer zahlen müssen, wenn sie den noch aktiven landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern übernehmen und weiterführen. Das mussten sie bisher nicht. Und es geht nicht etwa um 20 Prozent des Barvermögens oder sonstiger Kapitalanlagen – nein, es geht um 20 Prozent des kompletten Unternehmenswerts.

Und das ab einem Wert von einer Million Pfund (etwa 1,2 Millionen Euro). Das klingt nur viel, ist es aber nicht. Wenn man Felder, Saatgut, Ernte, Vieh, Stallungen, Gebäude, Traktoren und sonstige Maschinen zusammenrechnet, ist man blitzschnell bei weit über einer Million. Zum Vergleich: Durchschnittlich hat ein noch aktiver Bauernhof in Deutschland einen Wert von drei bis fünf Millionen Euro. Unter einer Million kriegt man praktisch keinen.

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„No farmers, no food“ – keine Bauern, keine Nahrung. Das ist das Motto der Protestbewegung, die auch bei den einfachen Bürgern wachsende Unterstützung erfährt. Denn bei den chronisch kleinen Gewinnmargen in der Landwirtschaft bedeuten die Labour-Pläne: Wer künftig einen aktiven Bauernhof erbt, wird ihn in sehr, sehr vielen Fällen verkaufen müssen – nur, um die Erbschaftsteuer bezahlen zu können.

Die Bauern im Königreich sind außer sich. Einer fasst ihre Empörung in Worte: „Diese Regierung hat vergessen, dass sie seit dem Zweiten Weltkrieg keinen Hunger mehr kennen. Jetzt werden sie wieder hungrig sein.“

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Tatsächlich ist in Großbritannien um die Zukunft der familienbetriebenen Bauernhöfe eine Art Kulturkrieg entbrannt. Die Linke im Land sieht den Konflikt mit den Landwirten inzwischen als eine Art Endkampf um die politische Vorherrschaft an. Entsprechend hartleibig äußern sich ihre Spitzenvertreter. „Ihr könnt protestieren, aber ihr verschwendet eure Zeit“: Das lässt ein Labour-Minister kühl den verzweifelten Bauern ausrichten. Das schafft aber nur Sympathien für die Landwirte auch bei jenen, die sich bisher für das Thema gar nicht so sehr interessiert hatten.

Der in der politisch linken Hälfte des Königreichs einflussreiche Kommentator Will Hutton vom Kampfblatt „Guardian“ verstieg sich sogar zu der Formulierung, die britischen Bauern hätten Land „gehortet“. Geschichtsbewusste Kritiker erinnerten ihn deshalb höflich daran, dass seine Wortwahl Stalins Krieg gegen die russischen Bauern entlehnt ist – der am Ende Millionen Menschen den Hungertod brachte.

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Erdverbundene Bauern, die sich gegen abgehobene Politiker wehren: Das sieht man mittlerweile in Europa immer öfter. Zeitgleich zu den Demonstrationen in London protestieren auch die französischen Landwirte weiter. Sie versuchen, das sogenannte Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Staaten der südamerikanischen Mercosur-Gruppe (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay, Venezuela) zu verhindern. Landesweit haben am Montag und Dienstag französische Bauern mit Traktoren Straßen blockiert, Protestfeuer entzündet und Holzkreuze aufgestellt.

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Das Abkommen ist bei Landwirten in der ganzen EU geradezu verhasst. Denn um die südamerikanischen Märkte für EU-Industrieprodukte zu öffnen, vor allem für Autos und Maschinen, sollen im Gegenzug viele landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Rindfleisch weitgehend ohne Handelsbeschränkungen nach Europa importiert werden. Doch in den Mercosur-Staaten werden die Agrarprodukte nach viel niedrigeren Standards und damit viel günstiger produziert. Europas Bauern werden also einem stark verzerrten Wettbewerb ausgesetzt, den sie praktisch nicht gewinnen können. Das geben selbst Verfechter des Abkommens zu.

Den Eurokraten im fernen Brüssel jedoch ist die Industrie traditionell wichtiger als die Landwirtschaft.

Aber in den EU-Mitgliedsstaaten – mit Ausnahme von Deutschland – erzielen die Bauern mit ihren Protesten immer öfter beachtliche Erfolge. Allein in den vergangenen zwei Jahren gab es Massendemonstrationen von Landwirten in Belgien, Griechenland, Italien, Lettland, Polen, Rumänien und Spanien – fast immer gegen Vorgaben der EU.

Als direkte Folge der Proteste hat Brüssel unter anderem die Verordnung zurückgenommen, dass EU-weit vier (4) Prozent aller Agrarflächen ungenutzt bleiben oder brach liegen müssen. Auch eine extrem scharfe Pestizidverordnung wurde vorläufig wieder beerdigt.

Besonders erfolgreich waren die Bauernproteste in den Niederlanden. Dort hatte die Regierung des ehemaligen Ministerpräsidenten Mark Rutte den Landwirten so strikte Umweltauflagen gemacht, dass nach seriösen Schätzungen jede dritte Viehzucht im Land hätte geschlossen werden müssen. Auch die Opposition im Parlament vermutete hinter dieser Politik keine Sorge um die Umwelt, sondern Interessen der niederländischen Immobilienwirtschaft: weil durch das Höfe-Sterben innerhalb kurzer Zeit große Flächen zur Umwidmung als Bauland verfügbar geworden wären.

Die Bauern protestierten lange und massiv – und mit Erfolg. Die meisten Vorhaben wurden zurückgenommen. Aus den Bauernprotesten entwickelte sich eine eigene politische Partei, die bei den Regionalwahlen im Jahr 2023 sogar stärkste Kraft wurde.

Im selben Jahr zerbrach die Regierung in Den Haag, und auch das nationale Parlament wurde neu gewählt. Daraus ging die rechte Partei für die Freiheit (PVV) mit ihrem Spitzenmann Geert Wilders als klare Siegerin hervor.

Mark Rutte trat als Ministerpräsident zurück.

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38 Kommentare

  1. Wenn sich Europas Bauern zusammenschließen würden, und ein Jahr lang nur für den Eigenbedarf (+ Tausch untereinander) produzieren würden, so könnten sie es mit Ach und Krach überstehen, aber die Verbraucher nicht!

  2. Die Bauern haben das Problem, dass sie durch die Subventionen, die sie seit Jahrzehnten erhalten, selber Büttel eines autokratischen Staates sind. Nun kommen diese Autokratien an ihre natürlichen, weil wirtschaftlichen Grenzen und brauchen Einnahmen. In GB sollen diese Einahmen durch eine Erbschaftssteuer von 20% generiert werden, in D durch Diesel- und andere Steuern. Alles was nun passiert ist, dass der Staat nun die seit Jahrzehnten bezahlten Subventionen irgendwie zurück bekommen muß. Tja, liebe Bauern: Dumm gelaufen. So gerne ich Mitleid mit den Bauern habe, weil sie wirklich gut und sehr viel arbeiten, weil sie auch meine Familie und mich satt machen, so ehrlich muß ich doch sagen: Selber schuld! Wer lieber Windräder als Getreide auf seinem Acker anbaut, der bekommt nun die Ernte für seine Fehlentscheidungen. Wer Nahrungsmittel in sogenannten Biogasanlagen, die zu 50% mit Diesel betrieben werden müssen um zu funktionieren, verfeuert, begeht seit Jahrzehnten eine Sünde, die schon zu biblischen Zeiten schreckliche Konsequenzen forderte. Der Zeitpunkt für diese Konsequenzen kommt. Er kommt jetzt.
    Man begeht einfach solche Sünden nicht. Gutes Ackerland oder Waldflächen mit Sondermüll zu betonieren. Guten Mais mit Diesel mischen und verbrennen, für einen energetischen Effekt, der nur mit dem Diesel alleine hätte erzielt werden können. Ihr Bauern habt mitgemacht, bei der Selbstkastration.
    Ihr Bauern – und wir mit – werden den Hunger ernten, den ihr mit der Verbrennung von Nahrungs- und Futtermitteln gesät habt.
    Und ihr werdet es nicht verstehen. Da seid ihr wie Habeck, der eins und eins nicht zusammen zählen kann. Ihr könnt zwei und drei nicht zusammen zählen. Ihr seid zwar ein wenig weiter als Habeck, doch im Ergebnis eures Handelns genau so weit entfernt wie er vom Ergebnis seiner Politik. Weil auch ihr schon lange, seit Jahrzehnten den Bezug zur Realität verloren habt.

  3. Linke Regierungen waren und sind, s. Venezuela, Nordkorea, alle Bankrotteure, die Land und Leute in Armut stürzen, weil sie die Fata Morgana eines neuen Menschen vor Augen haben, der im grünen Gustav Schwab’schen Credo gipfelt: „Alle gleich arm, aber glücklich!“ Demzufolge ist Privatbesitz des Teufels, und somit ist Leistung ebenfalls ein Vergehen, weil sie von der Masse heraushebt. Selbstverständlich sind, s. Orwell, sie, die sogenannte Elite, sehr viel gleicher als alle anderen, was sich in allem zeigt, u. a. in den vielen Kurzstreckenflügen, was sie anderen verwehren wollen, die hohen Schmink-etc.-Ausgaben usw.
    Bauern haben Privatbesitz, das war Lenin auch ein Dorn im Auge. Die Heutigen sehen nicht, so dumm sind sie offensichtlich, wohin das Lenin’sche Modell geführt hat. Aber wie sagte Esken? Ich weiß, wie der Sozialismus funktioniert!!!!!!
    Die Mehrheit muss begreifen, dass das Klima-Thema nur vorgeschoben ist, es geht um die Einführung des Sozialismus, der über die ganze Erde verbreitet werden müsse – und das ausgehend von einem Landstrich, der nicht einmal 5 % der Weltbevölkerung aufweist und von den anderen derzeit wirtschaftlich rasant überholt wird!

  4. Was hier übersehen wurde: Im UK sind die meisten Schenkungen steuerfrei.

  5. Kürzlich hörte ich in einem Podcast, dass BlackRock&Co im Banderastan mittlerweile 2 Millionen Hektar Agrarland aufgekauft haben sollen – Ähnliches streben die wohl auch im Westen an. Sobald die Landwirtschaft monopolistischer wird, können die viel höhere Preise diktieren und abkassieren.

  6. Immer wo Linksgrüne plus der Islam mitmischt, geht es bergab.

  7. Liebe Bauern, wenn Ihr die Ernte drin habt, ist es wieder Zeit, nach Berlin zu rollen. Lasst gerade die CDU (!) und ihre Wähler wissen, was Sache ist und was auf dem Spiel steht. Den Prenzlauer Berg und die Lastenrad-Viertel könnt Ihr Euch sparen. Man muss den normalen, passiven, bloß auf sein Smartphone starrenden Wähler aufwecken. Diese Stimmen zählen am Ende.

  8. Ed Milliband, der britische Energieminister braucht große Flächen für Onshore WKA’s und Photovoltaikfelder. Da müssen zuvor die Bauern weg und die Lebensmittel kommen dann aus der Retorte (vertical farming) oder aus Australien, mit dem es ein Wirtschaftsabkommen gibt. Daneben braucht Angela Rayner noch Flächen, um ihr Wohnungsbauprogramm (für wen wohl??) umsetzen zu können.

  9. Schade, daß sich die einzelnen (monokausale und -interessengeleitete) Massenproteste und deren Protestler nie effektiv zusammentun. Da waren vor 4-5 Monaten die Massenproteste wg. dem Mord in Southport. Solange sich die diese Protestler nicht zusammentun, kann die Regierung wie seinerzeit mit 6.000 Mann selbige niederschlagen (divide et impera) und die Akteure zu Hunderten einzeln und der Reihe nach mit langen Gefängnisstrafen belegen. Bei 5-6 gemeinsam losschlagenden Protesten wäre 30.000 bis 40.000 Polizisten notwendig, dann erst kippt’s … Wetten: Auch dieser Protest wird als singulärer Protest wieder verpuffen. Es sei denn, es gelingt weitere Protestthemen für ein „Jetzt“ zu stimmulieren. Wo bleibt Nigel Farage? Der Mann der Stunde!

  10. Man kann es am Beispiel Butter festmachen!
    Wir haben inzwischen Rekordpreise erreicht und die Tendenz geht weiter nach oben. Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Jahren sich die Preise für Lebensmittel nochmals verdoppeln werden. Und das bei sich verschlechternder Wirtschaftslage.
    Obwohl in bei den Landwirten die Einnahmen steigen, können sie diese nicht in steigende Gewinne ummünzen. Im Gegenteil, steigende Auflagen und vor allem steigende Kosten durch staatliche Eingriffe wie zweifelhafte „Tierwohl“vorgaben, Anbauverpflichtungen, CO2-Bepreisung führen dazu, dass die Gewinnbasis erodiert und gleichzeitig die Arbeitslast steigt.
    Daraus resultiert die Reduzierung „unproduktiver“ Arbeitsschritte, wie Erhalt der Kulturlandschaft. Die Verwilderung von Wegen und Straße, Feldrändern und, Gräben und Gewässern führt zu problematischen Erosionen und verstärkt letztendlich die Schadereignisse wegen mangelnder Pflege der Landschaft und führt zu verstärkter Abnutzung der allgemeinen Infrastruktur.
    Auch der – besonders in sozialistischen Ländern – erfolgte Einfluss des Staates auf die Forstwirtschaft bescherte uns die Probleme der propagierten Monokultur, sprich hier dem Borkenkäfer. Staatliche Beratung weg von den bäuerlichen Plenterwälder hin zu den Monokulturen sorgt aktuell für verheerte Wälder und abgestorbene Bäume.
    Soeben gelesen, die Ziegler Holding GmbH, eine europäische Größe in der Holzindustrie hat heute Insolvenz angemeldet. Wir stehen am Anfang einer Entwicklung, die schon sehr heftig ist, aber immer noch erst der Anfang einer Deindustialisierung und Verarmung Deutschlands und Europas ist. Wenn der Wähler dem in nächster Zeit keinen Einhalt gebietet, wird man in ein paar Jahren nur mehr die Scherben zusammenkehren können.

  11. Als gewöhnlicher Bürger hat man ja, sozusagen im kleinen, zunehmend „direkten“ Kontakt mit EU-Vorgaben, und seien es nur die amputierten Staubsauger, die nicht mehr richtig saugen. Auch im großen gibt es kaum einen Bereich, der inzwischen nicht EU-reguliert ist. Wobei: Überwiegend hausgemachte Probleme wie mangelhafter Grenzschutz/ungezügelte Massenmigration werden nicht wirklich angepackt. Und in den EU-regulierten Bereichen stoßen die EU-Vorgaben auf immer mehr Ablehnung, z.T. sogar bei (nationalen) Politikern, in deutlich zunehmendem Maße aber bei Bürgern, allerorten. Ob sich die EU damit einen Gefallen tut? Der sich ähnlich unangreifbar fühlende genauso windschiefe ÖRR in DE droht gerade mit seiner GEZ-Klage endgültig zu überziehen. Auch eine EU läßt sich auf ihren berechtigten Kern einer EWU zurückreformieren, wenn der ganze Stuss so weitergeht.

  12. Man sollte auch darauf hinweisen, dass Regierungen immer mehr Social Engeneering betreiben, d.h., dass wir als Bürger von der Regierung dahingehend manipuliert werden „freiwillig“ das zu tun, was die Regierung will.

    Thema Bauernproteste: Ihr könnt nicht streiken, die armen Menschen werden verhungern.
    Thema Corona: Ihr müsst euch impfen, oder ihr gefährdet eure Mitmenschen.
    Thema Krieg: Putin bedroht Europa, wir müssen zusammenhalten gegen den bösen Russen.
    Thema Klimawandel: denkt doch an zukünftige Generation, wollt ihr ihnen eine kaputte Welt hinterlassen?
    Thema Migration: lasst die armen Menschen aus den Kriegsgebieten rein, ihr seid Unmenschen und Rechte, wenn ihr das nicht wollt.
    Thema Rechts: wollt ihr die dunklen Zeiten noch mal erleben?

    Das könnte man immer so weiterführen. Die Regierungen nutzen gezielt NGOs und zielen auf die Emotionen, den guten Willen und das Gute in den Menschen ab, um es dann gegen sie einzusetzen.

  13. Dieses hier scheitert immer:
    Repräsentative Demokratie – Wikipedia
    Die Völker werden wieder frei sein wenn sie ihre Angelegenheiten, in eigenverantwortung, selbst entscheiden. Alles andere wird nicht zum Vorteil der Völker funktionieren.
    Die Antwort kann nur lauten, einführung der direkten Demokratie!

    • Direkte Demokratie und dezentrale Verantwortung, also weg mit den überstaatlichen Einrichtungen und nationalstaatlichen Kompetenzen, hin zur Regionalisierung und Eigenverantwortung-das sollte in die Programme der „neuen“ politischen Akteure der Zeit!!!

    • In der „direkten“ Demokratie wurde von einigen hochengagierten Linksspießern (weniger als 10 % er Wahlberechtigten) durchgedrückt, dass in Berlin der stillgelegte Flughafen Tempelhof nicht neubebaut werden darf, sondern eine Hundekackwiese bleiben muss. Dafür fehlen in Berlin sonst Bauflächen für Wohnungen. Zwar könne Sie hohe Quoren einführen, um so etwas zu verhindern, dann aber landen Sie beim Wahlzwang, der einerseits totalitär ist und zweitens auch nicht sicherstellt, dass es genug Interessierte gibt.
      Direkte Demokratie klingt gut und verheißt die Romantik von Gipfelstürmern, scheitert aber immer daran, dass die Masse der Menschen eben regiert werden will – und nicht selbst regieren. Das Problem Deutschlands ist nicht die Indirektheit des Systems, sondern die völlig mangelhafte Auswahl und Rekrutierung des politischen Personals. Das Problem ist das sozial absichernde Berufspolitikertum. Lesen Sie hierzu mal den Beitrag heute zu Marco Wanderwitz. Oder die Kolumne von Fritz Goergen, der das eloquenter beschreiben kann als ich.

      • Kommt drauf an ob es vielen Menschen Geld kostet. Flughafenlärm mag nicht jeder.
        Es kommt auf Thema an ob die Menschen darüber abstimmen werden, womit ich bezweifle das die Mehrheit der Menschen sich regieren lassen wollen.

  14. Ich denke, das passt alles gut zu dem Satz von Klaus Schwab, wie die Zukunft der „kleinen Leute“ aussehen soll: „Sie werden nichts mehr besitzen und trotzdem glücklich sein…!“ Es geht um die grundsätzliche Abschaffung von Eigentum in der Hand der „kleinen Leute“. Die Bauern sollen so gezwungen werden, ihre Höfe zu verkaufen und die Eigentümer von Immobilien sollen durch Gesetze wie das „Gebäudesanierungsgesetz“ und das „Heizungsgesetz“ gezwungen werden, ihre Immobilien zu verkaufen, weil sie die Sanierung nicht bezahlen können. Sowohl Grund und Boden, als auch Immobilien sollen so nur noch den „Superreichen“ gehören. Wieso ist Bill Gates, der nie etwas mit Landwirtschaft zu tun hatte, der größte Ackerlandbesitzer der USA? Riesige Flächen in der Ukraine wurden auch schon von Soros, „Black Rock“ und Co.aufgekauft. Die Super-Milliardäre kaufen alles auf, was sie bekommen können, denn „Grund und Boden“ sind nicht vermehrbar und die Preise sind nur noch für diese Milliardäre erschwinglich. Sie benutzen sie als Wertanlage und Spekulationsobjekte. Die „kleinen Leute“ können dann ja ihr ehemaliges Eigentum von diesen „Superreichen“ zurück pachten oder mieten. Die „kleinen Leute“ werden nichts mehr besitzen…., und die Superreichen werden glücklich sein“

  15. Das Einzige, was sie können, die Sozis: Das Geld der Anderen stehlen.
    Die stake Triebfeder des Sozialismus, egal ob national oder international,ist der Neid.

  16. “ mit Ausnahme Deutschlands“ protestieren due Bauern anhaltender und massiver. Die Erntezeit ist vorbei und dennoch verhalten sich die Bauern still & leise. Die Bauernproteste waren nur ein kleines Strohfeuer.

  17. Mit wem treffen sich denn die Staats- und Regierungschefs in Davos? Mit den Chefs multinationaler Unternehmen. In den USA ist Bill Gates jetzt einer der größten Grundbesitzer – der darf in der ARD neun Minuten kostenlos Werbung für sich selbst machen.
    Meine weit hergeholte „Verschwörungstheorie“ lautet daher: Die Politiker der EU machen Politik für die Unternehmen, deren Chefs sie beim WEF treffen und wer diese Form des „Globalismus“ kritisiert, wird als „Antisemit“ kaltgestellt.
    Klingt komisch, passiert aber genau so.

    • Vertikal Farming erfordert hohe Investitionen und um die Renditen abzusichern braucht es geschlossene Reihen gegen die bäuerliche Konkurrenz. Welcher Verbraucher würde fermentierte Milch, laborgezüchtetes Hormonfleisch oder Insekten freiwillig konsumieren.. Ohne Konkurrenz treibt’s der Hunger rein und die Renditen stimmen.

    • Das glauben die Leute nicht! Ich schrieb vor etlichen Jahren eine Abhandlung über diese Entwicklung, ich sah einen neue Kaste aufsteigen, in der die CEOs etc. als die neuen Kaiser, Könige, Herzöge etc. sein würden, die Politiker sah ich nur noch in der Rolle der Landvögte z. B., die tun, was ihre Herren befehlen.
      Die Strukturen der Menschheit ändern sich nicht, nur die Zusammensetzungen.

  18. Das zeigt den deutschen Bauern wie es geht. Von denen bin ich etwas enttäuscht. Was hatten die nicht Anfang des Jahres für große Töne gespuckt, von wegen man mache weiter bis die Regierung zurücktritt und dergleichen. Und dann war der Spuk so schnell vorbei wie er gekommen war, ohne dass auch nur das Geringste erreicht wurde. Keine Rücknahme der Dieselbesteuerung, der lächerlichen EU-Vorschriften etc.

  19. CDU, Grüne und SPD verfolgen in D. die gleiche Politik des „Bauernlegens“ durch Bürokratie, mittlerweile meistens sinnlose Auflagen der Klimapolitik und Grüne und SPD neuerdings -wie in England- eine massive Erhöhung der Erbschaftssteuer.
    Beispiel: In Gunstlagen beträgt der Wert eines Betriebes leicht 10 Mio EUR. Bei einem Freibetrag von 1. Mio wären 9 Mio zu versteuern. D.h. beim englischen Steuersatz fast 2 Mio EUR für den Staat (weil SPD Sprech „leistungsloses Vermögen“). Dafür müsste bei den aktuellen Renditen ein Familienbetrieb mehr als eine ganze Generation arbeiten. Die Grünen wollten deshalb den Staat „zum Teilhaber der Familienbetriebe machen“. Irrer geht es kaum.
    Übrigens wünschen sich aktive Landwirte grundsätzlich keine höheren Verkehrswerte, damit sie auch durch Flächenzukäufe wachsen können. Wie alle Menschen außerhalb der grün-woke-linken Blase wollen sie ja ihren Kindern nicht „weniger“, sondern „mehr“ hinterlassen. An virtuellem Buchgeld und Scheinreichtum sind aktive Landwirte dagegen nicht interessiert.

    • Hallo Hans, der Nachlass jeden Ehegatten hat einen Freibetrag allgemeinen Freibetrag von GBP 325,000. Hinzu kommt die Ehegattenfreistellung und die Steuerbefreiung für das Betriebsvermögen (welcher nun auf GBP 1 Mio.) gekappt wird. Regelmäßig werden Ehegatten, die einen Betrieb (oder landwirtschaftliches Vermögen haben), somit GBP 3 Mio. auf die nächste Generation übergeben können. Wenn sie den Betrieb mehr als 7 Jahre vor dem Tod den Kindern schenken, fällt übrigens keine UK IHT an.

      • Mein Beispiel bezieht sich auf die für das Beispiel aus England mit dem Freibetrag von 1 Mio und 20% Steuern.
        Für D.: Wer in den vergangenen Jahren das Häuschen des Onkels erben durfte, konnte/musste auch schon die „Wertanpassung“ erleben und bei 20 T€ Freibetrag 30% Erbschaftssteuer möglicherweise nur über den Verkauf des Häuschens nachdenken.
        Insofern sind die Gefahren real, der Finanzminister immer gieriger und das Eigentum sehr gefährdet, weil von der Politik ja immer die Neidkarte gezogen wird und der unvermögende Bevölkerung zwischen Barmittel, Privat- und Betriebsvermögen nicht unterscheidet.

  20. Die linksgrünen Regierungen in Europa, Nordamerika und Australien/Neuseland führen im Auftrag der Milliardärssozialisten einen Krieg gegen die Bauern durch um ihren industriell gefertigten Nahrungsfraß verkaufen zu können. M.E. sind WEF, WHO, EU usw. daran beteiligt. Ziel ist die Verknappung des Lebensmittelangebots um Hungersnöte auszulösen (s. Stalins Holodomor mit ca. 7 Mio. Verhungerten) und die Menschen, die sie überleben, ihrer brutalen Einheitsregierung zu unterwerfen.

  21. > Tatsächlich ist in Großbritannien um die Zukunft der familienbetriebenen Bauernhöfe eine Art Kulturkrieg entbrannt.

    Es ist weniger Kulturfrage als noch ein Baustein der Zielsetzung „you will own nothing“ – falls man nicht schon jetzt 100+ Millionen besitzt. Für Fußvolk im Westen geht es um die Existenz.

  22. Die Steuerbefreiung von GBP 1 Mio. ist zusätzlich zu dem allgemeinen Freibetrag (2 x GBP 325.000 bei Ehegatten), dem Freibetrag für das Familienheim und der Ehegattenfreistellung (der Übergang auf den Ehegatten ist vollständig steuerfrei). Daher können zwei Ehegatten, die über landwirtschaftliche Flächen verfügen, je nach ihren Verhältnissen bis zu 3 Millionen GBP vererben ohne dass UK-Nachlasssteuer anfällt. Das ist ein mittelgroßer Betrieb. Wenn UK-Nachlasssteuer anfällt, kann diese über 10 Jahre zinsfrei gestundet werden. Größere Betriebe können 2 % des Wertes durchaus erwirtschaften. Meines Wissens wurde die Steuerbefreiung für landwirtschaftliches Vermögen übrigens auch gewährt, wenn der Eigentümer gar kein Landwirt ist, sondern z.B. das Land verpachtet.

  23. Die Bauernproteste…..warum sollten die bauern bevorzugt werden?! Wir leben in einer zeit der optimierung und diese kann und und sollte nicht bei den bauern aufhören. Man kann sich ja auch mal fragen warum wir so viele bauern am ende finanzieren müssen. Seh ich nicht ein.

    • Sprechen Sie mal einen älteren Ostdeutschen an und fragen ihn nach dem Angebot einer DDR-Kaufhalle 1988 (Spoiler: Das einzige, woran es nie mangelte, war Schnaps). Und dann gehen Sie heute mal in einen normalen Rewe – oder noch besser, auf einen Wochenmarkt in einer Stadt mit Umland. Oder einen echten Bauernmarkt mit Direktverkauf. Dann werden Sie verstehen. Mit den Bauern, und so. Und warum viele, und so.

      • Ich will keinen hindern bauer zu sein aber ich will eben nicht für ihn zahlen. Andere sind auch wichtig für unser sein bekommen aber viel aber viel viel weniger siehe zb LKW fahrer. Ohne die könnten die bauern erst gar nichts herstellen. Und wenn wir allen entsprechend viel geben (wie den bauern) dann funktioniert unser ganzes wirtschaftssystem nicht mehr. Das ist nun mal so

      • Na, das ist so nicht ganz richtig. Das „System Landwirtschaft“ in Deutschland ist krank .Wenn unsere Bauern faire Preise für alle ihre Produkte bekommen würden, bräuchte es praktisch keine Subventionen – die ohnehin meist nur die großen Agrarfabriken bekommen .
        Ich empfehle an der Stelle das Buch „Satt und unzufrieden“, wenn man das gelesen hat, sieht man vieles klarer .
        Dass LKW-Fahrer und viele andere Berufsgruppen zu schlecht verdienen, ist sicher richtig. Aber sie tragen nicht das unternehmerische Risiko eines selbstständigen Landwirtes .

      • Das kann man auch über viele andere jobs sagen. Wenn die spediteure gut entlohnt würden könnten sie den LKW fahrern mehr geben. Natürlich sollten im gegenzug die steuern gesenkt werden also wenn man subventionen abschaft. Aber je mehr wir subventionieren desto mehr muss der staat die steuern erhöhen. Da bleiben dann 10-20% an verwaltung hängen und dem lobbyismus tor und tür geöffnet subventionen abzugreifen siehe förderung e-autos.

    • Lieber Herr Kl. D., wöchentlich geben ca. 160 Bauernhöfe in D. auf, weil sie bankrott gehen und/oder keine Nachfolger bei den mageren Einkommen bekommen. Aus EU-Subventionen stammen 18 % des Einkommens von Bauern, in Norwegen 58 %, in der SChweiz 48 %! Ohne diese Subventionen müssten also fast 500 Mio. Einwohner der EU entweder sehr viel mehr Geld für Nahrung bezahlen oder eben, so wollen es ja die Linksgrünen, auf dem Weltmarkt einkaufen!!!! Und was ist, wenn es wie bez. Medikamenten hakt? Was ist, wenn z. B. die Ukraine nicht liefern kann? Was meinen Sie, wie es den Ländern wie Ägypten geht, wenn das Getreide sich verteuert, s. die stockende Lieferung vor 2 Jahren wegen des Ukraine-Krieges!!!
      Das Land wird, das sehe ich bei mir vor Ort, von Wohnungsbaufirmen aufgekauft oder von Landwirtschaftskonzernen – was glauben Sie, was die für die Nahrung verlangen, für die standardisierte u. maximalisierte Einheitsnahrung!!
      Das ist „Vogel-Strauß-Verhalten“! Auch der Weltmarkt würde sich für Sie persönlich ebenfalls erheblich verteuern, die Brasilianer u. Indonesier z. B. würden sich freuen und die Hyläa noch schneller abholzen, um Ihnen die Nahrung zu produzieren!
      Nein, die Erbschaft, die den Linken schon immer ein massives Ärgernis war, deren Steuerbelastung können die meisten nicht bezahlen. Vielleich könnten Sie von 2 Mio. z. B., die der gesamte Hof wert ist, 400.000 an Steuern aufbringen. 2 Mio. sind noch sehr wenig!
      War kürzest gedacht!

      • Das ist nun mal der zeigeist. Vor 100 jahren hatten wir viel mehr bauern bzw mit viel kleineren flächen. Es geht mir darum das man hier nicht wen bevorzugen kann. Warum?

      • Bevorzugen?! Nun ja, in gewisser Weise ja. Aber das ist nötig, wenn wir noch wenigstens zu 70-80 % autark sein wollen. (Vorsicht bei Zahlen; z. B. muss man zw. mehreren Getreidesorten unterscheiden – was kaum geschieht -, um welches es sich handelt u. wofür das NUR benützt werden kann). Die Gefahr des Abschneidens von Einfuhren ist einfach nun mal da. Und im Übrigen halte ich es nicht für erstrebenswert, wenn die Landwirtschaft nur noch Konzernen gehört, denn die haben nicht das Interesse, das Land wenigstens noch ein bisschen zu pflegen, s. DDR-Landwirtschaft.
        Ein Blick nach Italien zeigt ein erfreuliches Bild: Dort haben vielfach Junge den Bauernhof der Grosseltern übernommen und bauen sehr differenziert an, übrigens vielfach mit cultura mista – auf sehr gepflegten Äckern zumeist. Und die Nahrungsmittel sind qualitativ sehr gut.

      • JaNein…auf der eine seite haben sie ja irgendwie recht aber auf der anderen seite leben wir nun mal in einer globalen welt. Und jedes land hat eine abhängigkeit von dieser globalen welt. Dreht man das ganze rum und alle würden das machen würde es keinen export mehr geben. Warum sollte ich als zb amerikaner ein deutsches auto kaufen wenn man selber diese produzieren kann.

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