Gewerkschaftsboss Claus Weselsky fügt der Bahn und auch der Tarifautonomie schweren Schaden zu. Schon richtig, dass sich der Staat nicht einmischen darf. Aber hier geht es schon lange nicht mehr nur um Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen, sondern um Machtmissbrauch. Weselsky ist das Ansehen der Bahn egal, er schießt mit seiner Kompromisslosigkeit über die Grenzen jeder Vernunft.
I.
Das Verständnis für und die Geduld mit der GdL ist gerissen. In der Öffentlichkeit wird die Tatsache kaum diskutiert, dass diese „Gewerkschaft“ dem Deutschen Beamtenbund angehört. Sie tritt wesentlich aggressiver auf als die Eisenbahnergewerkschaft im eigentlich „linken“ Deutschen Gewerkschaftsbund. Weselsky ist Mitglied der CDU, auch dies ein Faktum, das in der Debatte meist unterschlagen wird. Dabei muss die Frage erlaubt sein, ob die egomanische Besessenheit des Hochdruckfunktionärs, die kein Filmregisseur klischeehafter erfinden könnte, mit den Werten seiner Partei vereinbar ist. Sein Verhalten widerspricht dem Sinn der Tarifautonomie. Es geht ihm nicht um Ausgleich unterschiedlicher Interessen, sondern um schlichte Erpressung auf dem Rücken der Bahnkunden. Warum versagt das Prinzip der Tarifautonomie ausgerechnet bei den in der Tradition des Beamtentums stehenden Lokführer und Schaffner (beziehungsweise Zugbegleiter)? Es sieht so aus, als litten sie noch immer unter dem Verlust des Beamtenstatus und könnten nicht akzeptieren, dass die Bahn zwar immer noch irgendwie ein Staatsunternehmen ist, aber doch wie eine Aktiengesellschaft geführt wird. Den Verlust kompensieren sie mit haltlosen Forderungen. Diese Streikwelle fühlt sich an wie Rache daran, dass die Bahn keine Behörde mit angeschlossenem Fahrbetrieb mehr ist. Deshalb führt sich die kleine GdL besonders klassenkämpferisch und hemmungslos auf. Klammheimlich träumt Weselsky von der Verbeamtung der Lokführer. Das würde er nie zugeben, weil dann das Streikrecht futsch wäre und die 35-Stunden-Woche Illusion. Aber dass die Bahnkunden sich nach solchen Zuständen zurücksehnen, das ist beabsichtigt.
II.
Von sozialer Marktwirtschaft hat das DDR-Gewächs Weselsky nichts verstanden. Er tut so, als wäre er der bessere Vorstandsvorsitzende nur eben im Kostüm eines Arbeiterführers. Das desolate Management macht es ihm leicht. Der neunköpfige Vorstand kassiert zusätzlich zum Grundgehalt von insgesamt rund vier Millionen Euro neun Millionen Euro an Boni für 2022 – trotz des Dasasters einer unzuverlässigen, unpünktlichen, in Teilen dysfunktionalen Bahn. Das ist obszön, eine Verhöhnung der Eigentümer der Bahn, der Steuerzahler, und wird nicht dadurch besser, dass diese Zusatzvergütungen 2023 wegfallen. Das Verhalten der Bahnspitze ist nicht weniger dreist als die einfach nur verrückte Forderung nach der 35-Stunden-Woche in Zeiten extremen Fachkräftemangels. Weselsky erweckt den Eindruck, als seien sein eigentliches Streikziel nicht bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld, sondern die Entlassung des Vorstands. Darüber ließe sich reden – aber es ist ein Missbrauch des Streikrechts. Unfähige Figuren an der Spitze der Bahn aber kann nur die Regierung entlassen, nicht eine Gewerkschaft.
III.
Die GdL wird, falls sie sich durchsetzt, zur Untüchtichkeit der Bahn eine Menge beigetragen haben. Sie treibt die Kostenspirale weiter an und die Leute zurück ins Auto. Am Ergebnis der „Verhandlungen“ wird sich am Ende auch die viel größere Eisenbahner- und Verkehrsgewerkschaft orientieren. Die Existenzberechtigung der GdL hängt davon ab, dass sie bedingungsloser auftritt als die Gewerkschaftskonkurrenz. Dieser Wettbewerb ruiniert letztlich die Tarifautonomie.
IV.
Und der Quälgeist Weselsky? Er hat sich unter Erfolgsdruck gesetzt und dabei selbst ein Bein gestellt. In einem Interview hatte er versucht, der Öffentlichkeit zu verschweigen, wie weit ihm die Bahn bereits entgegengekommen war. Was er nun verharmlosend „Denkfehler“ nennt, war eine dreiste Lüge. Ginge es nach fairen Regeln zu, wäre der Mann unhaltbar. Er hält sich nur an der Spitze, weil er ruchloser und rücksichtsloser auftritt als alle anderen Gewerkschaftsführer. Seine Leute folgen ihm, obwohl sie den autoritären Anführer alles andere als sympathisch finden. Er ruiniert ja auch ihr Ansehen. Sein Vorgänger Schell legte vor Jahren schon aus Protest den Ehrenvorsitz der GdL nieder. Das großkotzige, sich und seine Organisation überschätzendes Auftreten Weselskys macht ihn vielleicht in den Annalen der GdL unsterblich. Im öffentlichen Bewusstsein wird er als Heimsuchung in Erinnerung bleiben. Einen wie ihn stört das nicht. Er geht ja demnächst in Rente und muss sich für den Schlamassel nicht mehr rechtfertigen.
Forderungen der Lockführer sind völlig unangebracht und bezschleunigen den Verfall Deutschlands
Besser, die geforderten 12 % vom Gehalt abziehen bis die Bahn endlich pünktlich fährt. Eine Arbeitszeitreduzierung ist völlig aunzeitgemäß. Erhöhung der Arbeitszeit wäre angebracht. Deutschland ist das einzige Industrieland der Welt in einer Rezession.
Wieder legt eine kleine wichtigtuerische Gewerkschaft die gesamte deutsche Logistik lahm. Streik war mal als letztes Mittel erdacht, um Elementarversorgung zu erzwingen, niemals jedoch zur Bereicherung schon überversorgter Berufsgruppen wie Lok-Führer und Piloten (120 000 € – 200 000 €/anno) .
Wehren könnte sich die Bahn mit Auflösung des Lokführerberufs. KI sollte es endlich möglich machen Zur Zeit der Dampfloks waren das sicher Helden und brauchten viel Erfahrung. Heute sitzen sie in klimatisierten Räumen und leisten weniger als ein Autofahrer, denn der muss noch lenken. Die Leistung der Lokführer beschränkt sich auf beschleunigen und bremsen per Joy-Stick und in Abständen einen Knopf drücken, um der Maschine mitzuteilen, das man noch nicht eingeschlafen ist. Doch selbst Anhalten auf den Bahnhöfen gelingt nicht immer. Wie sollen solche Arbeitsbedingungen noch verbessert. werden?
sorry: „überversorgt“ kann ich nicht nachvollziehen. Die Gehaltsspanne der deutschen Lokführer liegt zwischen 2.701 und 3.825 EUR d.h. 45.900 im Jahr, was noch draufkommt, weiß ich nicht (Zulagen, Weihnachtsgeld, Schicht). Quelle: oeffentlichen-dienst.de.
Wieso 35 Stunden statt Erhöhung auf 40 Stunden. Wäre Beitrag gegen den wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands und Verbesserungsmöglichkeit der Pünktlichkeit. Anstrengung kommt beim Lokführer längst nicht mehr vor. Leisten weniger als ein Kraftfahrer (müssen nicht lenken) und nur regelmäßig einen Knopf drücken, um der Maschine zu melden, dass sie noch nicht eingeschlafen sind (kein Satire ! reale Arbeitsbeschreibung)
ich bin leider anderer Auffassung, als der Autor. Ich kenne Herrn Weselsky zwar nicht persönlich, aber was ich von ihm kennengelernt habe, zeigt, dass er ein ausgezeichneter Gewerkschafter ist, der eigentlich vor vier Jahren in den Ruhestand gehen wollte. Die magere Gehaltsverhandlung von vor Corona wurde nicht revidiert. Schon in dem Tarifstreit damals sah die Führung der Bahn gar nicht gut aus. Glänzte hauptsächlich durch Ignoranz und Überheblichkeit. Wenn man Herrn Weselsky zuhört, erläutert er auch ganz genau, warum diese Gewerkschaft etwas fordert. Z.B. soll die Forderung nach der 35 Stundenwoche den Beruf des Lokführers attraktiver machen; ist das nicht Auftraggeber-Aufgabe? Ist die Forderung weit überzogen? Die IG Metall hat diese vor ca. 30 Jahren durchbekommen.
Wer Hoheitsrechte und andere eigentlich staatliche Dienstleistungen privatisiert, darf sich nicht wundern, dass diese nun ganz normalen Arbeitnehmer ihre Rechte im Tarifstreit dann auch voll ausnutzen. Da sind doch nicht einmal unsere gewählten Vertreter besser, die gleich selber ihre Erhöhungen selber festlegen. Wer dann noch die Vorstände mit abgehalfterten Politikern besetzt, statt mit Fachleuten, ist dazu noch unfähig Facharbeit auch nur einzuschätzen. Wobei am Fachkräftemangel auch nicht das Volk, sondern die angeblich für das Volk arbeitende Politikelite schuld bleibt. Denn sie haben die dafür notwendigen Bildungs- und Tarifstaffelung über Jahre nicht den Erfordernissen angepasst. Wem Gendern und andere woke Sprach- und Sozialprobleme wichtiger als eine gut gebildete Bevölkerung mit dem heutigen erforderlichen hohem Niveau an tatsächlichem Fachwissen ist, schafft sich willige Wähler, tut aber der Wirtschaft und damit auch dem Sozialstaat schlimmes dadurch an.
so wie Wesselsky muß ein Gewerkschaftler sein. Hart und kompromißlos- Viele Arbeitnehmer und ja auch Beamte wären froh, wenn sie so vertreten würden. Letztendlich haben ja nicht die Lokführer diese gewaltige Inflation losgetreten, die Bahnkunden allerdings auch nicht. Da geht halt nur die Meethode des Wesselsky. Die Geschichte mit dem Irrtum hätte er allerdings lassen können. Augen zu und durch.
Kritisieren Sie jemanden dafür, daß er ein Grundrecht wahrnimmt? Das scheint seit den Angriffen auf die Protestanten gegen die Corona-Maßnahmen in Mode zu sein. Richtig oder legitim wird es dadurch nicht.
„Ansehen der Bahn….“
Der ist lustig.
Dem Ansehen der Bahn kann nicht mehr geschadet werden, da es bereits seit Jahrzehnten auf dem absoluten Nullpunkt liegt.
Das schaffte „Die Bahn“ als Firma alleine – ohne einen Herrn Weselsky.
Herr Weselsky ist Opposition. (Nach seinem Merkel-Parteibuch eher nicht.)
Aber es ist gut, wenn Menschen den Begriff der Opposition, mit den ihnen zur Verfuegung stehenden Mitteln, begreifen. Legale und legitime Mittel – und kein Oeko-Terrorismus.
Inzwischen will man echte Opposition mit allen Mitteln unterdruecken.
Danke Herr Weselsky !
Klingt zuerst einmal nach Populismus, auf Claus Weselsky „draufzuhauen“. – Aber der Reihe nach: Die Vorstände der Bahn arbeiten seit Jahrzehnten miserabel das trifft sich also auch zur aktuellen TE-Einschätzung. Das größere Übel ist aber der Aufsichtsrats der Aktiengesellschaft seit der Umwandlung des Staatsunternehmens. Hier werden Zielvorgaben wie z.B. „Erhöhung Frauenquote in Führungspsoitionen“ höher bewertet als etwa die Verbesserung der Bahninfrastruktur und der Service- inkl. Pünktlichkeitsorientierung der Bahn. Ein unsäglicher Nonsense … Zurückzuweisen ist auch die plötzliche Titulierung „als die einfach nur verrückte Forderung nach der 35-Stunden-Woche in Zeiten extremen Fachkräftemangels“. Vom Prinzig richtiger und wichtiger Hinweis, aber: über 60 Jahre zu spät und zu (branchen)punktuell! Tatsache ist: Wg. der Abschaffung der damaligen 44-, später 42-Stunden-Woche kam es zum Gastarbeiterzustrom ab Ende der 1950er Jahre. Heute sind es die „von der Wirtschaft“ und den Schwampel-Parteien „erwünschten Asylanten“ um ein „Sozialssystem am Laufen zu halten“ … Seit Jahrzehnten gibt es in der gesamten Wirtschaft in allen Branchen und (!) dem BRD-Behördenapparat der Öffentlichen Hand, eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf wohl etwa 36 bis 37 Stunden im aktuellen Durchschnitt. Gleichzeitig konnte man als „versteckter Arbeitsloser“ immer früher in Rente und (!) Pension gehen. Die SZ schrieb bereits am 23./24. Januar 2010, daß „Nur jeder Zehnte mit 65 in Rente geht“. Hier liegt der „Hund begraben“ bzw. das ist die eigentliche (Faulheits-)“Sauerei“ im Land. Und jetzt sollen plötzlich das ganze Schlamassel die Lockführer usw. für die BRD lösen? – Tatsächlich ist Claus Weselsky aktuell ein „Schlimmer“, er handelt aber in der BRD-„Logik“ der letzten 60 Jahren, inkl. eines unsäglichen Heinz Kluncker.
Na, zur Faulheitssauerei gehört auch, dass jeder inzwischen Abitur macht und damit 13 Jahre zur Schule geht. Und dazu gehören auch all die Studenten der Schwafelfächer, die damit noch mehr Arbeitszeit durch den Schronstein jagen dürfen.
Aber die Alten, die Babyboomer, die ja viel eher mit 16 oder 17 das Arbeiten angefangen haben, als der jetzige Nachwuchs – Jugendlicher bis 29 (!) – denen wird vorgeworfen, „schon“ faul in Rente zu gehen.
Danke für die Rückmeldung. Das mit der derzeitigen geschilderten Gymnasial- und Universitäts“sitution“ trifft voll zu. Das wurde aber von den Bürgern (Motto: Der Nachwauchs soll es noch „besser“, sprich „fauler“ haben) in den letzten 30, 40 Jahren genauso „herbei“ gewählt und – das ist noch entscheidender – bis heute tagtäglich ostentativ „vorgelebt“. – Das ändert aber überhaupt nichts an der Lagebeurteilung. Einzig: Es wird in den nächsten 10 bis 20 Jahren noch „schlimmer“ (fauler), Bsp. „Junge Grünen-Chefin spricht sich bei Lanz für 4-Tage-Woche aus – gern auch noch weniger!“ (Nius vom 7.3.2024 10.12 Uhr.)
In nicht wenigen Kommentaren hier spiegelt sich ein Phänomen wider, das mich immer wieder sprachlos macht. Werden (deutsche) Flug- oder Bahngäste befragt, die wegen (irrer) Streiks auf Bahnhöfen und Flughäfen hilflos herumirren, dann reagieren die meist mit Apathie und Resignation, manchmal sogar mit vollem Verständnis ihrer Peiniger, den Gewerkschaften und ihren teils maßlosen und hochaggressiven Forderungen. Bemerkenswert deshalb, weil es hier um „Konflikte“ nicht zwischen zwei sondern zwischen DREI Parteien geht!!!
Die sog. „Tarifautonomie“ missbrauchen und die Bahn erpressen auf Kosten ihrer Kunden – das macht ja inzwischen nicht mehr nur dieser Weselsky, sondern andere Gewerkschaften gleichermaßen! So geht es nicht mehr weiter, die Gesetzgebung muss hier dringendst reformiert werden!!!
Ich kopiere einen Kommentar, den ich an anderer Stelle bei TE schon einmal geschrieben hatte:
Diese „Streiks“ laufen völlig aus dem Ruder! Und sie belasten nur diejenigen nicht, die das Chaos verursachen – eine totale Schieflage!! Man kann das Gequatsche nicht mehr hören, von wegen „Rechte von Reisenden“ usw. Da soll man sich dann an die Flug- und Bahngesellschaften wenden, um „Ausgleichszahlungen“ oder ähnliches einzufordern. Ausgerechnet an die Opfer dieses linken Terrors. Eine Unverschämtheit sondersgleichen – jeder der das mal miterlebt hat, der weiß was das bedeutet! Die erlittenen Schäden sind mit den paar Kröten, die man nach unendlicher Nerverei eventuell bekommt, nicht im geringsten kompensiert!! Und die „Gewerkschaften“ (die jetzt auch noch mit den Ökoterroristen und Straßenklebern zusammenarbeiten, das muss man sich mal vorstellen), die können munter weiter eskalieren, ohne irgendeine Sanktion fürchten zu müssen, abartig!!! HIER HERRSCHT DRINGENDSTER HANDLUNGSBEDARF!!!!
Genau! Die einen verbieten Streiks und die anderen Demonstrationen.
Willkommen in der neuen Demokratie!
Früher, als der gesunde Menschenverstand in Deutschland noch die Oberhand hatte (Vormerkelzeit), hätte ich den Artikel so unterschrieben. Heute, wo sich Politiker oder Vorstände instinktlos und unverfrohren die Taschen füllen, die Politik die Faulheit auf die Weide treibt, müssen die Arbeitnehmer sich holen was sie kriegen können.
Deshalb gabs früher Beamte bei der Bahn – um das zu verhindern. Auch bei der Post. Jetzt hat nicht mehr – und deshalb steigen die Zumutungen.
Auch alle anderen Privatisierungen sollten zurück genommen werden, um die Versorgung der Bevölkerung sicher zu stellen. Und dass Krankenhäuser wie Heime für Behinderte oder alte Menschen als Profitcenter geführt werden müssen spottet eh jeder Beschreibung.
Geschieht diesen Privatisierern ganz recht, alles soll still stehen im Land, bis die Verantwortlichen endlich kapieren, das sie bald seit Jahrzehnten auf dem Irrweg sind.
Wenn man näheres über die Arbeitsbedingungen bei der Bahn erfährt, versteht man besser, woher Weselsky kommt. Zitate allein aus den letzten Wochen / Gesprächen mit Bahnmitarbeitern:
„Für den Arbeitsweg müßte ich Risikoaufschlag verlangen.“ (Zugbegleiter ca Mitte 40, bezogen auf Öffis und Bahnhöfe nachts)
„Wenn ich jeden rauswerfen würde, der kein Ticket hat oder andere Fahrgäste belästigt, hätte ich an jedem Bahnhof einen Polizeieinsatz.“
„Die Schweizer warten lang nicht mehr auf deutsche Verspätungen, die Österreicher und Tschechen meckern auch schon.“
„Bestimmte Leute kontrollieren die Kolleginnen nicht, wer will denn ein Messer zwischen die Rippen bekommen.“
Alles gut und richtig, aber man darf auch nicht vergessen, dass es der Gesetzgeber (Bundestag und Bundesrat) seit Jahrzehnten versäumt hat, dem Streikrecht einen vernünftigen gesetzlichen Rahmen zu geben.
Unfähige Figuren an der Spitze der Bahn aber kann nur die Regierung entlassen, nicht eine Gewerkschaft.
Aber das will die Ampel doch gar nicht.
Chaos und Panik, ob Corona, kriegstauglich, blackout, Rente oder Bahn…
Alles prima. Paßt zur Ampel. Der rote Faden wäre nicht mehr rot, wenn es Lösungen gebe.
DieUnfähigkeit der Ampel ist Programm.
In diesem Artikel wird – ebenso wie in den meisten Medienberichten – nicht der wirkliche Hintergrund der geforderten 35-Stunden-Woche angesprochen. Dieser besteht offensichtlich darin, dass die GDL letztes Jahr ein Zeitarbeitsunternehmen „FairTrain“ gegründet hat. Mit der Arbeitszeitverkürzung soll gezielt ein Personalmangel geschaffen werden, der durch das Zeitarbeitsunternehmen für teuer Geld aufgefüllt wird. Rechtlich hat die GDL wegen dieser Verzahnung mit einem Unternehmen die Tariffähigkeit verloren (fehlende „Gegnerfreiheit“) und darf deshalb auch nicht mehr streiken, wie zutreffend in der arbeitsrechtlichen Literatur dargelegt wird. Ob die Arbeitsgerichte dem folgen werden, erscheint fraglich: Diese sind typischerweise gewerkschaftsfreundlich, allerdings eher bezüglich der DGB-Gewerkschaften (und die EVG hasst die GDL wie die Pest!).
„Das desolate Management macht es ihm leicht. Der neunköpfige Vorstand kassiert zusätzlich zum Grundgehalt von insgesamt rund vier Millionen Euro neun Millionen Euro an Boni für 2022 – trotz des Dasasters einer unzuverlässigen, unpünktlichen, in Teilen dysfunktionalen Bahn.“
DAS ist doch das Problem und nicht ein Herr Weselsky, der für ein paar weitere Brotkrümel seiner Leute eintritt. Das ist das Problem allerorten in Politik und den mittlerweile zahllosen staatseigenen und staatsnahen Unternehmen, Organisationen, Verbänden etc. Die schamlose und absurde Selbstbedienung von Zigtausenden auf diesen unzähligen staatlichen und staatsnahen Posten und Pöstchen, auf Kosten der für diese Unternehmen wirklich arbeitenden Menschen. Mit mehr Weselsky´s, nicht nur in den vielen anderen im Gleichschritt marschierenden Gewerkschaften, sondern allg. in der Gesellschaft, gäbe es diese himmelschreiende Ungerechtigkeit nicht. Was meinen Sie denn, werter Herr Herles, weshalb genau diese Leute auf Weselsky so eindreschen? Doch nicht wegen deren Kunden, die sind denen völlig egal. Genau weil der diesen Finger in die Wunde legt und aufzeigt, wer für die Mißstände wirklich verantwortlich ist und sich die Taschen vollmacht und wer dort für wenig Geld hart arbeitet. Für Sie scheint Ruhe immer noch die erste Bürgerpflicht zu sein Herr Herles, aber diese Zeiten sind längst vorbei. Und das wird noch dramatischer werden, wenn demnächst Millionen Menschen erleben werden, die ihr ganzes Leben schwer gearbeitet und tatsächlich Reichtum für das Land erarbeitet haben, was von ihren Steuern für sie übriggeblieben ist und ihnen in diesem angeblich so reichen Land und bestem Deutschland ever an Rente verbleiben wird.
Soweit so richtig. Wie man allerdings auch hier nachlesen kann, sind die hier zutreffend angesprochenen Fragen längst überlagert von Gefühlen oder Gedanken, die mit den vom BArbG entwickelten Grundsätzen des Arbeitskampfrechts nichts zu tun haben. Da mag einiges an dieses Gefühlen oder Sympathien verstaendlich sein, sie werden “ nur“ am falschen Ort und vor allem mit den falschen Mitteln ausgelebt. Hier geht es nicht um Politik oder gesellschaftliche Fragen. Die Frage hier sind tatsaechlich rechtlicher und ein bisschen auch moralischer Art. Hier tobt sich einer erpresserisch aus, um sein Ego zu bedienen. Mit Arbeitskampf hat das nichts zu tun. Er, der psychische Interessante, kaempft gegen die Falschen. Im Arbeitskampf geht es um unmittelbaren Druck ( qua Produktionsausfaellen) auf die Unternehmen und ihre Gewinnerzielung. Die Interessen der Kunden des Unternehmens werden nicht oder kompensierbar tangiert. Es herrscht, wesentlich fuer das Streikrecht, Wsffengleichkeit. Das Unternehmen darf aussperren um sich zu wehren. Es ist offensichtlich, dass der feine Herr W. sich nicht gegen das Unternehmen Bahn wendet, dem der Streik wirtschaftlich nahezu sein kann, sondern gegen die Kunden. Diese sind kein Gegner des Arbeitskampf und sollten es auch nicht werden. Die wirtschaftlichen und sonstige Nachteile liegen bei den Kunden, auch in der Rolle als Steuerzahler. Herr W „hofft“, dass die allein geschädigten Kunden den Arbeitskampf quasi stellvertretend fuer seine Gewerkschaft gegen das Dienstleistungsunternehmen fuehren. Lediglich die bestehenden „politischen Verbindungen“ und Beziehungen, hier angedeutet, verhindern, dass dieses Vorgehen einer hoechstrichterlichen Pruefung zugeführt wird. Richtig ist allerdings, dass das Kernproblem in einer merkwürdigen Konstellation, einer in Sch’land nicht seltenen Mischung von Staat, Partei und Wirtschaft und Privatem liegt. Abgesehen vom zu pruefenden Bereich der Privatisierung, Stichwort Daseinsvorsorge, macht diese nur unter Umständen Sinn, die hier offensichtlich nicht vorliegen ( sollen). Damit, bei einer (faktischen) Monopolstellung, greifen die wesentlichen Argumente nicht.
„Warum dürfen Grundbedürfnisse der Daseinsvorsorge überhaupt bestreikt werden“
Das wollte man so haben. Als die Bahn noch ein muffiger Staatsbetrieb war, also zu Zeiten, als es noch mit voller Berechtigung hieß „Alle reden vom Wetter. Wir nicht.“, gab es keine Streiks. Der Streik ist eine „Errungenschaft“ der Privatisierung.
Erstaunlich, dass die CDU Figuren wie Weselski, in ihren Reihen hat. Die CDU/CSU hat auch jahrzehntelang die Verkehrsminister gestellt, die aktiv dazu beigetragen haben, dass die Bahn ein Trümmerhaufen geworden ist. Ich fahre, soweit es möglich ist, seit langem nicht mehr mit der Bahn oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln, auch wenn auf Langstrecken die Bahn bequemer wäre.
Immer mehr wird deutlich, dass die 16 Jahre Merkel in allen Bereichen katastrophal waren für Deutschland, evtl. sogar irreversibel katastrophal.
Der „Bahnkonzern“ DB AG ist ein Zwitterwesen. Er ist weder Behörde noch wirkliche Aktiengesellschaft, dies ist Ergebnis einer jahrzehntelangen verfehlten Politik. Früher waren die Lokführer Beamte, genauso wie die Schaffner. Ich kann man mich noch gut an meine Schulzeit in den 1970er Jahren erinnern. Der Zug aus unserem Dorf in die nächste Kreisstadt fuhr fast immer auf die Minute pünktlich ab. Nach mehreren Bahnreformen ist von dieser mit der Präzision eines Uhrwerks laufenden Bundesbahn nichts mehr übrig. Weselsky ist ein knallharter Gewerkschaftsführer, so wie man solche Funktionäre früher einmal kannte. Heute pfeifen die sonstigen Gewerkschaftsführer auf diejenigen, die sie vertreten und reden links-grüner Idiotenpolitik das Wort, die die Arbeitsplätze ihrer Mitglieder ins Ausland transferiert. Weselsky nutzt die Ergebnisse verfehlter Privatisierungspolitik und die eigene „Marktmacht“ aus, um für seine Gewerkschaftsmitglieder das Beste herauszuholen. Na und? Dies war seitens der Politik absehbar und man wollte eine privatisierte Bahn. Die Vorstände genehmigen sich Millionen-Boni trotz desaströser Geschäftspolitik und katastrophaler Bilanzen und die Lokführer wollen nun auch was vom Kuchen. Mit Recht! Ich bin selber 22 Jahre lang Bahnfahrer gewesen und verstehen dennoch die Lokführer und ihre Gewerkschaft.
Zitat 1: „Der neunköpfige Vorstand kassiert zusätzlich zum Grundgehalt von insgesamt rund vier Millionen Euro neun Millionen Euro an Boni für 2022 – trotz des Dasasters einer unzuverlässigen, unpünktlichen, in Teilen dysfunktionalen Bahn“
> Mhh, egal ob nun bei einer nichtfunktionierenden oder funktionierenden Bahn: Für was bekommen diese neun Verstände jeweils ~1,4 Millionen Euro/Jahr(inkl Boni)? ?
Ich gehöre bestimmt nicht zu den sog. Neidern und vertrete die Meinung „wer kann und tut, soll dann gerne auch viel verdienen und gut leben“. Doch ich denke aber auch, dass mit Blick auf die „Löhne“ in manchen Bereichen und auf den Chef-Etagen mittlerweile einiges arg aus dem Ruder gelaufen und das Maß(volle) abhanden gekommen ist während das untere Ende immer mehr „gerupft“ wird.
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Zitat 2: „Seine Leute folgen ihm, obwohl sie den autoritären Anführer alles andere als sympathisch finden“
> Na, das hat sich aber gestern in einen WELT-Interview mit irgendeinen Gewerkschaftsredner ganz anders angehört. Denn hier äußerte der von dem WELT-Reporter interviewte Gewerkschaftsredner unter anderem: „dass Weselsky ja nur das äußern müßte/würde wozu er von den Gewerkschaftern beauftragt wurde“ und „das die Gewerkschaftsleute hinter Weselsky stehen würden weil er eine gute Arbeit abliefern würde“.?
Ich kann das Gejammer nicht ganz nachvollziehen. Wer Wettbewerb will, der bekommt ihn auch auf dem Arbeitsmarkt über das Streikrecht. Streik ist immer eine art Erpressung, was denn sonst?
Früher war die Bahn ein Staatsunternehmen und die Lockführer Beamte, die nicht streiken durften. Genau aus den Gründen die man jetzt sieht. Fand ich besser.
Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass, so funktioniert es halt nicht.
Weselsky mag ein Quälgeist sein und über das Ziel hinausschießen, aber als Gewerkschaftsführer erledigt er seinen Job. Anders als seine übrigen „Kollegen“ im DGB.
Im Übrigen wünsche ich mir die altbewährte „Beamtenbahn“ zurück.
Da hatte man als Beförderungsfall noch Respekt vor der Uniform mit Schaffner drin, selbiger kannte die Fahrpläne auswendig, die Züge waren sauber und meist pünktlich.
Der Mann tut das, wofür er gewählt wurde. Nicht auszudenken, wenn das bei unseren Politikern Schule machen würde!
Über Sympathie brauchen wir bzgl Weselsky nicht zu sprechen. In einem hat W.Herles allerdings Unrecht. Weselsky hat das Prinzip der Marktwirtschaft sehr gut verstanden. Offensichtlich viel besser als Herles. Angebot und Nachfrage. Auf dem Arbeitsmarkt für Lokfhrer gibt es, aufgrund der starken staatl. Regulierung und der guten Organisation der Lokführer, einen klaren Mangel an Angebot. Den nutzen diese gnadenlos aus. Nicht mehr und nicht weniger. Es steht dem AG, der Bahn, frei deren unverschämte Forderungen abzulehnen und massiv in Automatisierung zu investieren. Dann braucht es keine Lokführer (und Zugbegleiter) mehr. Sie können ihnen auch zustimmen und die Preise weiter erhöhen. Dann wird die Bahn halt in Zukunft noch weniger Kunden haben. Das ist alles Marktwirtschaft. @W.Herles: „Soziale „Markwirtschaft gibt es nicht. Das war nur ein Marketinggag von Ludwig Ehrhardt um den sozialismusaffinen Deutschen die Marktwirtschaft besser zu verkaufen. Man hat sie oder man hat sie nicht. Wir haben sie aktuell (Staatsquote >50%) nicht mehr, bzw. nur noch in kleinen Teilbereichen der Wirtschaft was sie dysfunktional macht.
Lieber Herr Herles, haben Sie schon mal im Schichtdienst gearbeitet? Beim Zugpersonal ist noch schlimmer: es sind keine regelmäßigen Schichten, sondern immer wieder andere Zeiten, je nachdem die Züge fahren müssen. Jemand der Schlafstörungen hat kann in dem Beruf gar nicht arbeiten. Familienleben, Kinder aufziehen? Wer bringt diese in die Kita zur rechten Zeit, in die Schule, wenn sie noch klein sind?
Die DB würde viel besser da stehen wenn sie aufhören würde irgendwelche Menschen durch die Gegend zu kutschieren! Spaß bei Seite. Langsam sollte man darüber nachdenken das Streikrecht für wichtige Strukturen der Wirtschaft einzuschränken. In England wird das z.B. gemacht nachdem damals die Bahn mit ihren Streiks das Land an den Rand des wirtschaftlichen Zusammenbruchs geführt hat.
Jawoll und die Löhne automatisch steigen um die Inflationsrate zzgl. 2 Prozentpunkte p.a. zum Nachlaufausgleich und die Wochenarbeitszeit sinkt alle 10 Jahre um eine Stunde.
Das Management hat dann frei von Auseinandersetzungen mehr Zeit, sich bei der Refinanzierung zu bewähren.
Ist es nicht eine schöne Ironie, dass ausgerechnet die verbliebenen 2300 verbeamteten Lokführer den Schrottladen noch ein bisschen am Laufen halten?
https://www.stern.de/wirtschaft/bahnstreik–so-viele-lokfuehrer-sind-noch-verbeamtet-34526884.html
Das verweist auf die Ursünde, nämlich die Privatisierung von Infrastrukturaufgaben. Im Falle der Bahn verschlimmert, durch die Zerschlagung in x selbständige Tochterunternehmen. Das gleiche bei der Telekom: Statt dass ein Unternehmen/Behörde flächendeckend für eine gute Netzabdeckung sorgt, kloppen sich vier Unternehmen um jeden höheren Platz in den Städten, während auf dem Land nichts geschieht.
Das Gleiche bei der Post, mittlerweile nur noch eine Restpost AG, die „kloppt“ sich nichtmal mehr um Standorte.
Beispiel: Stuttgart Feuerbach, 30.000 Einwohner, einzige Postfiliale ohne nennenswerte Vorankündigung geschlossen, seither Gedränge beim Dienstleister, der hauptamtlich eine Textilreinigung ist und leider suboptimal liegt bzw. ausgestattet ist, möglicherweise übernimmt jetzt noch ein Kiosk Postleistungen. Dafür stetige Portoerhöhung und bald nach Gesetzesreform erlaubte Minderleistungen.
Warum soll die GdL zurückstecken, wenn Vorstände für die Erfüllung von Frauenquoten Boni bekommen? Und wer fordert das? Die ideologisierte Politik. Die sich die Vorstandsposten als Austrag für abgehalfterte Politiker sichern will. Und die Bahn pünktlich machen würde diese Typen einfach überfordern. Ich bin auf der Seite von Weselsky.
Möglicherweise liegt hier das zweifelhafte Verhalten von Weselsky begründet. Dieser Bahnvorstand bei dem Frauenquote , Vielfalt, Buntheit und weitere Törrichtkeiten wichtiger sind als zuverlässiger Bahnverkehr gehört entlassen. Welches Druckmittel dafür gibt es dafür? Vielleicht nur diese sicherlich überzogenen Streiks!
Berufspolitiker, z.B je MdB Aufwand > 500.000 EUR/Jahr oder Vorstände der Bahn machen sich schamlos die Taschen voll, aber Rentner oder kleine Bahnangestellte sollen Verzicht üben. Für Klima oder Ukraine. Nennt sich Umverteilung zu den Begüterten.
Widerspruch, Herr Herles. Wenn Herr Weselsky seine Machtposition missbrauchen würde und die Arbeitsbedingungen seiner Mitglieder mit grundlosen Streiks weit über marktübliche Bedingungen treiben würde, dürfte sich die Bahn eigentlich vor Bewerbungen nicht retten können. Das Gegenteil ist der Fall, tausende Stellen sind unbesetzt. Und solange das so bleibt, hat Weselsky: einfach nur recht. Vorstand und Aufsichtsrat wollen die neuen Realitäten am Arbeitsmarkt nicht zur Kenntnis nehmen und müssen das leider auf die harte Tour lernen wie die Führung der deutschen Flugsicherung schon vor etlichen Jahren und das Schuldenmanagent des Bundes. Der TVöD und ähnliches wird vom demografischen Wandel gerade teilweise pulverisiert. Die Bahn und ihr Tarif gehört zu den Baustellen.
Dass es bei der Bahn (angeblich) unbesetzte Stellen gibt, das besagt überhaupt nichts!! Und da solche Verkehrsunternehmen VON IHREN KUNDEN LEBEN (das wissen offenbar nur wenige), sollte auch für die „Tarifpartner“ zuallererst gelten, dass der König der Kunde ist!!! Hat offenbar nicht nur der Weselsky vollkommen vergessen. Es bleibt dabei: die linksradikale Gewerkschaftspolitik findet letztendlich auf dem Rücken und zulasten völlig Schuldloser statt. Das ist ein juristischer und menschlicher Skandal!!!
Die Kritik mag teilweise berechtigt sein, aber nehmen wir als Gegenstück einmal den DJV als ebenfalls kleine Spartengewerkschaft der Journalisten. Gegen die immer schlechteren Arbeitsbedingungen und die Lohnentwicklung der Branche – ich spreche hier aus früherer eigener Erfahrung – tut diese Gewerkschaft so gut wie nichts. Stattdessen gefällt sie sich (TE berichtete) in Handlungsanweisungen zur Berichterstattung über die AFD und kümmert sich ansonsten vornehmlich um die Belange der Staatssender, wobei sie dabei allerdings eher einen Wohlfühlkurs mit dem ÖR fährt.
Die Systempresse kann doch durch ChatGPTersetzt werden, es findet sich dort nicht mehr als Propaganda und Umerziehung. Ohne staatliche Anzeigen, wie z.B. Impfkampagnien, wären diese Erzeugnisse vom Markt verschwunden.
Mobilität kann viel schwieriger ersetzt werden, vor allem in Ballungsräumen und für Leute ohne Individualfahrzeug.Noch gibt es in DE ja Leute, die produktiv tätig sind, wenn es auch immer weniger werden. Ist der Nullpunkt der Wertschöpfung erreicht, dann würde auch die Bahn nicht mehr gebraucht.
Solange die Bahnvorstände übertrieben hohe Gehälter und millionenschwere Boni kassieren – für was eigentlich? – ist wohl mehr als genug Geld vorhanden. Daher dürfen die Lokführer auch einen Teil vom Kuchen abhaben.
Und wieder ein Beitrag, der völlig übersieht, dass ein Gewerkschaftsboss wie Weselsky, im Gegensatz zu etlichen seiner Kollegen, genau seine Rolle im System spielt. Man hat sich nur zu sehr an all die zahmen, an Konsens und an ihrem eigenen Fortkommen orientierten Gewerkschaftler gewöhnt. „Fordere X, verhandle in Schlips und Kragen. Geh runter auf die Hälfte, akzeptiere ein Drittel … „alle“ happy. Reallohnverluste? Egal. In guten Jahren schön bescheiden bleiben, um die gute Entwicklung nicht zu gefährden, in schlechten, weil die Zeiten nicht so sind.
Da fällt einer auf, der durchzieht (und dabei seine Leute hinter sich hat) und sei es „so richtig“ in seiner letzten Schlacht.
Ich erinnere mich noch gut an Tarifverhandlungen, als ich noch im Angestelltenverhältnis war. Die Arbeitgeberseite bot 1,7% und ein Jahr später noch mal 1,6% mehr, was Verdi als inakzeptabel ablehnte. In der nächsten Verhandlungsrunde wurden 1,8% und 1,7% geboten, was Verdi annahm.
Ich sehe es wie Sie. Weselsky und die GdL stechen heute heraus (in Augen von CDU-Jüngern wie Herrn Herles negativ), weil sie sich noch nicht in den Einheitsbrei eingegliedert haben, der sich nur um „gegen rechts“, Gender-Ideologie, Klima (wobei Herr Weselsky auch schon davon sprach) etc. kümmert, aber nicht mehr um die Belange der Belegschaften.
Jahrzehntelang wurde die Bahn von ihren Führungskräften und der Politik (CSU-Verkehrsminister) zerstört, aber der Michel empört sich erst, wenn die Lokführer auch mal etwas zulangen wollen. Typisch Deutsch eben, nach unten schlagen und noch oben kriechen.
„…Seine Leute folgen ihm, obwohl sie den autoritären Anführer alles andere als sympathisch finden. Er ruiniert ja auch ihr Ansehen…“
Sehr geehrter Herr Herles.
Soweit ich weiss, gibt es ein Streickrecht.
Wurde das etwa mittlerweile durch eine Streikpflicht ersetzt?
Gewerkschafter im eigentlichen Sinne ist er nicht. Ich denke da z. B. an H. Rappe, IG Chemie. Der hat jahrelang gute Ergebnisse erhandelt, ohne daß er groß aufgefallen wäre. Eben ein echter Gewerkschafter.
Welches Vertrauen ?
Danke deutsche Bahn AG, für all die Stunden, die du mich warten lässt.
Der Zug, der den Gotthardbasistunnel zerstört hat, wurde unter anderem von DB Cargo betrieben.
ICEs, die früher z.B. immer bis Interlaken oder Chur fuhren, dürfen heute wegen der stundenlangen Verspätungen nicht mehr in die Schweiz hinein.
Pünktlich wie die Bahn gibt es noch in der Schweiz und in Südkorea. In Deutschland längst nicht mehr.
Mit Sekundärtugenden kann man auch ein KZ führen.
Oskar Lafontaine an Helmut Schmidt
Ohne Sekundärtugenden aber nicht mal eine Frittenbude.
Diese Sekundärtugenden gehen dem Bahnvorstand ab.
Der sich „Erfolgsprämien“ reinschiebt, obwohl nichts saniert wird und die Bahn immer schlechter funktioniert.
Wenn das Management sich sechsstellig dafür belohnt, dass nichts mehr vernünftig läuft, warum sollten dann die Mitarbeiter zurückstehen ?
Das Management betreibt knallharten Egoismus und ist wie der charakterlich fünftklassige Pofalla (inzwischen ist der raus) oft nach politischer Zuverlässigkeit (Bosbach beleidigen im Auftrag der „Premiumkanzlerin“) nicht aber nach fachlicher Qualität bestellt worden.
Die Mitarbeiter ziehen einfach nur nach. Angesichts des hundmiserablen Managements, das nur noch knallharten Egoismus betreibt, ist das doch nur konsequent.
Im Übrigen: bei den privaten Bahnen hat es doch funktioniert. Der RE 1 (Odeg) fährt alle halbe Stunde von Magdeburg über Potsdam und Berlin nach Frankfurt (Oder) . Und wenn „die Bahn“ nicht fährt, ist auf der Strecke auch gleich viel mehr Platz für pünktliches Ankommen. Und bei den echten Privatbahnen zahlt sich auch kein Management sechsstellige Prämien für Leistungsverweigerung aus.
> Weselsky ist Mitglied der CDU, auch dies ein Faktum, das in der Debatte meist unterschlagen wird. Dabei muss die Frage erlaubt sein, ob die egomanische Besessenheit des Hochdruckfunktionärs, die kein Filmregisseur klischeehafter erfinden könnte, mit den Werten seiner Partei vereinbar ist.
Mit dem Wesen der Kriegstreiber-Union ist jeder egomanische Bösewicht kompatibel – wenn man die Hochglanz-Narrative der „christlichen Werte“ vergisst, welche die Protagonisten selbst längst vergessen haben.
AfD ist mit christlichen Werten nicht vereinbar. Insoweit sind sich deutsche Bischofskonferenz und EKD einig. Bei den anderen trauen die sich nicht so richtig.
Transatlantischer Turboegoismus wie von Merz in Sachen Blackrock betrieben und von vielen anderen mehr ist aber mit christlichen Werten eben auch nicht vereinbar.
CSU und CDU sollten das C einfach durch ein B wie beliebig ersetzen.
Beliebig soziale Union
Beliebig demokratische Union
Des Kaisers neue Kleider.
Nackt unter Nackten.
Eine Politik, die der Mehrheit der Menschen hier dauerhaften Schaden zufügt, kann nicht christlich sein.
Die christlichen Großkirchen sind auch zutiefst opportunistisch.
Sie machen bei der Ausgrenzung der Wähler der AfD mit, damit die Ungläubigen wie Baerbock ihnen nicht den Geldhahn abdrehen. Sie werden so zu nützlichen Narren eines antichristlichen Regimes, welches das Kreuz des Westfälischen Friedens abhängen lässt, wenn G 7 Gipfel ist.
Wenn beliebige Anpassung an die weltliche Herrschaft das neue Christentum ist, dann haben die Großkirchen irgendetwas sehr Wesentliches nicht richtig verstanden.
Go Ahead und einige andere Bahnbetreiber haben den Tarifvertrag mit der GDL abgeschlossen. Da es sich um private Bahnbetreiber handelt, denke ich mal, dass die rechnen können und daher zu dem Schluss gekommen sind, dass sie sich den Tarifvertrag mit der GDL leisten können. Bockig stellt sich nur die Deutsche Bahn und einige andere ebenfalls von Politikern regierte Verkehrsverbünde. Bei denen wird viel Geld für überflüssige Pöstchen für Parteisoldaten gebraucht. Für die Lokführer bleibt bei denen halt nicht mehr so viel übrig.
Auch wenn Herr Herles etwas süffisant kommentiert. Die Lösung wäre tatsächlich aus der Bahn wieder die Bundesbahn zu machen, sprich die Verbeamtung des Ladens, so wie es früher einmal war. Es gibt frühere Staatsbereiche wie die Telekommunikation oder den Paketdienst, deren Privatisierung zur Telekom oder zu DHL zumindest wirtschaftlich erfolgreich war (über die Arbeitsbedingungen heutzutage rede ich jetzt nicht). Andere wie die Post AG oder eben die Bahn sind hoffnungslos gescheitert. Die Post kann sich noch etwas über Wasser halten durch ständige Verteuerungen ihrer Dienste und immer miesere Arbeitsbedingungen. Aber auf Dauer ist das nix. Bei der Bahn jedoch war die Privatisierung schon immer ein Scheitern mit Ansage. Die Bundesbahn war schon immer ein sozialistisches Unternehmen, musste es sein. Dafür hatte sie immer schon zuviele Aufgaben. Die Grundgesetzväter wussten schon, warum sie die Bahn unter die Staatsfittiche nahmen. Bahnverbindungen bis aufs letzte Kuhdorf, Pünktlichkeit wie zu Kaisers Zeiten, Transport jeden Scheffels Kohle und Eisenerz mit der Bahn, also eine umfassende Logistik, militärische Aufgaben, einigermaßen zivile Preise. All das konnte nur defizitär sichergestellt werden, also durch Mittel des Steuerzahlers. In guten Zeiten war die Bahn sogar in der Lage mit wenig Subvention auszukommen. Aber als gewinnorientiertes Privatunternehmen musste sie versagen.
All das sollte einem klar sein, wenn man über die Materie spricht.
Verbeamtung, warum nicht. Dann aber konsequent, ohne Auslagerung funktionsnotwendiger Bereiche (Technik, Kundenbetreuung usw.)!! Ansonsten wird der gesamte Betrieb lahmgelegt durch zig Partikularinteressen und -arbeitskämpfe. Wie in der Luftfahrtbranche, wo man sich inzwischen auf gar nichts mehr verlassen kann.
Wozu noch in Deutschland Personenbeförderung per Bahn? Die durch Weselsky mitunterstützte Bahnabwicklung sollte uns froh stimmen.