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Keine unabhängige Wissenschaft

Der Ausstieg aus Kohle und Kernkraft ist mit »Ethikkommissionen« gepflastert

16.04.2023

| Lesedauer: 4 Minuten
In der 17-köpfigen Ethikkommission Atomkraft saß niemand vom Fach. Die Politik-Aufgabe der Laien war: »Begründen Sie die Notwendigkeit des Atomsausstiegs!« Unabhängige Professoren hätten diese Aufgabenstellung der Ethikkommission vor 10 Jahren abgelehnt.

Der Weg zum Ausstieg aus Kohle und Kernkraft in Deutschland ist mit »Ethikkommissionen« gepflastert. Die Grundlagen wurden vor zehn Jahren gelegt. Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag bekanntlich den sogenannten »Atomausstieg«. Eine vorgeschobene Ethikkommission lieferte die bestellte Rechtfertigung, dass dieser Beschluss in Ordnung ist. Die sollte Widersprüche und Kritik zukleistern.

Das passt in ein Zeitalter, in dem nicht mehr mit Interessen, politischen Argumenten oder gar gleich mit wissenschaftlichen Begründungen argumentiert wird, sondern mit Moral und Ethik.

In dieser Ethikkommission saßen Soziologen, eine Philosophin, eine Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlerin, eine Politikwissenschaftlerin – jedoch kein einziger Energiefachmann oder gar Kraftwerksfachmann. Die hätten mit ihrer Sachkompetenz nur gestört. Immer wieder wurde deshalb diese Ethikkommission auch in TE wegen mangelnder Kompetenz kritisiert.

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Sachlich unbegründet, wirtschaftlich fatal:

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Doch erst zehn Jahre später war offenbar die Zeit reif für eine Diskussion darüber, wie unabhängig und kompetent tatsächlich diese Kommission war und wie unabhängig heute noch Wissenschaft ist.

Denn genau zehn Jahre danach hat ein Wissenschaftler einen deutlichen offenen Brief an die Mitglieder der Ethikkommission geschrieben und ein Urteil über das Versagen von Wissenschaft gefällt, wie es härter nicht ausfallen kann.

„Zusammenfassend komme ich zu dem Schluss, dass die drei Professorinnen und fünf Professoren der Ethikkommission dem Leitbild unabhängige Wissenschaft nicht gerecht geworden sind. Sie haben sich allem Anschein nach vereinnahmen lassen und das politisch erwartete Ergebnis geliefert.«

Der das geschrieben hat, ist André Thess, Professor für Thermodynamik. Er leitet den Bereich „Energiespeicherung“ an der Universität Stuttgart.
Tichys Einblick veröffentlichte im Mai 2021 diese Kritik. Die rief eine sehr lebhafte Diskussion auch unter Wissenschaftlern hervor. Es hat sich ein Netzwerk „Freiheit der Wissenschaft“ gegründet.
Angesichts der Abschaltungen der letzten Kernkraftwerke in Deutschland muss noch einmal an diesen offenen Brief mit Sprengkraft erinnert werden.

In der 17-köpfigen Ethikkommission Atomkraft saßen – dies zu Erinnerung – unter anderem der Soziologe Ulrich Beck von der LMU München, der Mikrobiologe Jörg Hacker von der Universität Würzburg, der Forst- und Bodenwissenschaftler Reinhard Hüttl von der BTU Cottbus, die Philosophin Weyma Lübbe von der Universität Regensburg, die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlerin Lucia Reisch von der Copenhagen Business School, der Soziologe und Risikoforscher Ortwin Renn von der Universität Stuttgart sowie die Politikwissenschaftlerin Miranda Schreurs von der TU München befanden. Die lieferten – wie bestellt – die Grundlage für den Atomausstieg.

Seinen Brief richtete Thess an Professor Matthias Kleiner von der TU Dortmund. Kleiner ist nicht irgendwer, sondern war Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und stand für »die Stimme der Wissenschaft« (Thess) in jener legendären Ethikkommission. Dessen Worte bei der öffentlichen Vorstellung des Abschlussberichts klangen genauso hehr und hohl wie »Deutschlands Energiewende – Ein Gemeinschaftswerk für die Zukunft«, so der Titel der Empfehlung: »Wir haben unsere Arbeit in diesen zwei Monaten in aller Unabhängigkeit getan […] das möchte ich zu Beginn deutlich hervorheben und an dieser Stelle auch meinen Dank insbesondere für diese Unabhängigkeit, die wir genossen haben, an die Bundesregierung, die Bundeskanzlerin sagen.«

Thess will in seinem offenen Brief nicht die Frage »Atomausstieg – richtig oder falsch« erörtern, sondern fragt, ob die acht Professoren tatsächlich unabhängig votiert haben und damit dem Vertrauen gerecht geworden seien, »welches die Gesellschaft beamteten Hochschullehrern auf Lebenszeit schenkt«. Ihn interessiert eine Diskussion über die tatsächliche Unabhängigkeit von Wissenschaft.

Denn jene merkwürdige Empfehlung der damaligen Ethikkommission ist immer noch eine der erstaunlichsten Vorgänge jener unseligen »Energiewende«. Auf dieses Votum stützte sich bekanntlich die Politik bei ihrem deutschen Sonderweg »Atomausstieg«.
In sechs an Kleiner gerichteten Thesen fasst Thess seine Kritik zusammen:

1. »Das von Ihnen repräsentierte Kollegium verfügte nicht über hinreichende Fachkompetenz, um die Risiken eines Verbleibs in der Kernenergie gegenüber denen eines Ausstiegs umfassend und sachgerecht abzuwägen.«
Das zählte seinerzeit zu den verblüffendsten Tatsachen, dass sich in der Ethikkommission kein Kraftwerkstechniker und kein Fachmann befand, der sich mit der Energieversorgung eines Industrielandes auskennt. Der hätte vermutlich nur gestört, indem er auf physikalische Tatsachen hingewiesen hätte.
Schwer wiegt auch die nächste These:

2. »Das von Ihnen repräsentierte Kollegium hat eine Aufgabenstellung mit politisch vorgegebenem Untersuchungsergebnis anscheinend widerspruchslos entgegengenommen.«
Bundeskanzlerin Merkel, Bundeswirtschaftsminister Brüderle und Bundesumweltminister Röttgen formulierten die Aufgabe der Ethikkommission so, dass die nur noch über das wie zu befinden hatte, nicht aber, ob eine »Energiewende« möglich und sinnvoll ist. »Wie kann ich den Ausstieg mit Augenmaß so vollziehen, dass der Übergang in das Zeitalter der erneuerbaren Energien ein praktikabler ist, ein vernünftiger ist, und wie kann ich vermeiden, dass zum Beispiel durch den Import von Kernenergie nach Deutschland Risiken eingegangen werden, die vielleicht höher zu bewerten sind als die Risiken bei der Produktion von Kernenergie-Strom im Lande?«
Unabhängige Professoren hätten diese Aufgabenstellung (»Begründen Sie die Notwendigkeit des Atomsausstieges!«) abgelehnt.

3. »Das von Ihnen repräsentierte Kollegium hat nicht von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die politische Vorgabe durch ein Sondervotum zu einer ergebnisoffenen Aufgabe auszuweiten und die Risiken von Kernenergieausstieg versus Kernenergieverbleib aus ganzheitlicher Perspektive fachgerecht abzuwägen.«
Merkwürdig war damals die Einstimmigkeit des Votums der Professoren, die Thess heute anprangert. Wissenschaft lebt vom Diskurs, Aufgabe der Ethikkommission wäre gewesen, ein gesellschaftliches Meinungsbild von allen Seiten unparteiisch darzustellen.

4. »Das von Ihnen repräsentierte Kollegium hat den internationalen Stand der Wissenschaft unberücksichtigt gelassen und dadurch einem nationalen Alleingang Deutschlands Vorschub geleistet.«
Die Professoren in der Ethikkommission haben – so Thess – den falschen Eindruck erweckt, Wissenschaftler in aller Welt lehnten Atomenergie ab. Dagegen erweist sich heute der deutsche Weg als Sonderweg, für den die Professoren keine sachliche Begründung geliefert hätten.

5. »Das von Ihnen repräsentierte Kollegium hat anscheinend versäumt, bei der Formulierung des Abschlussberichts eine klare Trennung von Fakten und Meinungen durchzusetzen.«
Thess weist darauf hin, dass glaubwürdige und unabhängige Wissenschaftler klar zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und persönlichen Werturteilen trennen würden. Das haben die Professoren der Ethikkommission nicht getan.

6. »Das von Ihnen repräsentierte Kollegium hat einem Dokument zugestimmt, dessen Präsentationsform den Grundsätzen wissenschaftlichen Politikberatung nicht gerecht wird.«
Denn Wissenschaft müsse klar zwischen wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen und Handlungsempfehlungen trennen. Das ist in der Ethikkommission nicht geschehen. Vielmehr betonen die eilfertigen Professoren »Die Energiewende muss gestaltet werden« und unterscheiden nicht zwischen Fragestellung, Voraussetzungen, Methoden, Ergebnissen, Schlussfolgerungen und Empfehlungen. Sie appellieren unter dem Begriff »Gemeinschaftswerk Energiezukunft Deutschlands« an Verbundenheit und Eintracht, anstatt dass sie Fakten herausarbeiten.

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Das Scheitern von Atomausstieg und Energiewende machen deutlich: Wenn Wissenschaft meint, politisch werden zu müssen, muss sie scheitern.

Mit Professor Thess hatte damit endlich ein unabhängiger Wissenschaftler eine Diskussion über die Unabhängigkeit von Wissenschaft angestoßen. Er erinnerte nicht zuletzt an den Beamtenstatus, der allen Professoren intellektuelle Freiheit und Unabhängigkeit von politischen Vorgaben ermöglicht.

Häufig genug ist davon nichts mehr zu bemerken: ein großer Teil des Elends der derzeitigen katastrophalen Lage.

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23 Kommentare

  1. Schon der Begriff „Ethikkommission“ suggeriert, es gebe ausgewiesene Fachleute für Ethik.
    Aber da sind wir alle Fachleute – oder Laien, je nach Blickwinkel.

  2. Diese Wackeldackel-Kommission hatte drei Aufgaben: Abnicken, Abnicken, Abnicken. Sie ist allen drei anspruchsvollen Aufgaben vollumfänglich gerecht geworden. Wer sich als Wissenschaftler unkritisch mit politischen Vorgaben abfindet, muss sich die Frage stellen lassen, ob er überhaupt ein unabhängiger Wissenschaftler ist. Die ehrlosen, speichelleckenden Figuren dieser Kommission haben sich selbst durch ihren würdelosen Kotau vor der politischen Klasse disqualifiziert. Diese so genannten Experten hätte man früher unumwunden als Hochstapler bezeichnet. Sie urteilten über ein physikalisch-technisches Themenfeld, das sie nicht einmal ansatzweise überblickten und dessen Kernfragen sie mangels fachlicher Kompetenz gar nicht verstehen konnten.

  3. Die Wissenschaft wird völlig überschätzt. Zahlen, Fakten, Kausalitäten. Die sind ja sowas von Gestern.

    „Gläubig vorwärts, wohin auch immer“, heißt die Devise. Ersonnen von „welchen von uns“. „Uns“ wurde das Abwägen von Daten, Zahlen und Fakten, in den letzten 50 Jahren und noch immer zunehmend, schon in der Schule aberzogen. Wer Mint-Fächer in der Schule abwählen kann und das nicht erst seit gestern, dafür aber im Alter von 12 Jahren im Umgang mit Kondom, Dildo, 69 Geschlechtern oder so und der richtigen Anwendung der Wortgenderung unterwiesen wird: der besitzt keine Alternative mehr. Für den stellt ein „Ethik-Rat“ die Spitze der Wissenschaft dar.

    So hat er es gelernt, so will er es haben. Wenn dem dann noch eine „Physiker-Mutti“ erzählt, das sei richtig so: dann ist Alles zu spät.

    Leben wir im Zeitalter der Idiokraten? Wer glaubt, durch Menschenhand genveränderter Mais würde, wenn er ihn ißt, seine Erbanlagen verändern, der glaubt das Gleiche wie der Kannibale und befindet sich geistig auf dessen Niveau. Der hoffte auch durch die Verspeisung des Herzens seines stärksten Feindes ginge dessen Kraft auf ihn über.

    „Wir“ werden von Idioten dominiert. Und es fällt „uns“ kaum noch auf. Denn sie sind welche von uns. Sie denken wie „wir“ und „wir“ denken wie sie. Alles normal. Hidden Idiocracy.

  4. Was verstehen denn Soziologen, Mikrobiologen, Forst- und Bodenwissenschaftler, Philosophen, Wirtschaftswissenschaftler, Politikwissenschaftler von der Energieversorgung eines Landes? Daß sie dieses Spiel überhaupt mitgemacht haben und nicht von sich aus schon E-Techniker angefordert haben, spricht schon gegen sie. Vor allem von H. Kleiner, damals Präsident der DFG und später Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, bin ich sehr enttäuscht, denn immerhin ist er Ingenieur, wenngleich im Maschinenbau. Aber damals war er schon lange kein Wissenschaftler mehr, sondern Politiker. Diese Leute haben sich auf unwürdigste Weise instrumentieren lassen von Politikern, die schlicht zu feige waren, selber die Verantwortung zu tragen, für das, was sie taten. Bei der Kohlekommission war es noch schlimmer, das reinste Panoptikum der Ahnungslosen. Sich für einen solchen Klamauk überhaupt herzugeben, sagt schon einiges über die Persönlichkeiten der Beteiligten aus. Pfui!
    Da ist eine wesentliche „Errungenschaft“ der Regierungen Merkel, ausgewählte, dafür anfällige Wissenschaftler und Forschungsinstitute systematisch zu Lakaien der Politik zu korrumpieren.

  5. Zitat: „Wir haben unsere Arbeit in diesen zwei Monaten in aller Unabhängigkeit getan […] das möchte ich zu Beginn deutlich hervorheben und an dieser Stelle auch meinen Dank insbesondere für diese Unabhängigkeit, die wir genossen haben, an die Bundesregierung, die Bundeskanzlerin sagen.«“

    > Wenn ein Gegenüber schon SO zu argumentieren beginnt, dann sollten bei jeden halbwegs denken könnenden Menschen sofort die Alarmglocken schrillen.

    Interessant wäre mit Blick auf diese „Fachkräfte“ der Ethikkommission vielleicht auch noch die Frage gewesen, welchen Anlaß sie hatten sich hier von der grün-linken Politik vereinnahmen zu lassen um entsprechende Gefälligkeitsgutachten anzufertigen.

  6. So großartig wie man den Atomausstieg eingefädelt, ethisch begründet und mit Bundesgesetzen ausgestattet hat, sollte man sich doch nicht mit einem Oligarchenstaat wie der Ukraine gemein machen. Die arbeiten immer noch mit russischer Reaktortechnik und werden einen Scheiß tun, um diese Himmelfahrtsreaktoren abzuschalten. Die werden selbst unter Beschuss nicht vom Netz genommen und sicherlich fließen schone heute ein paar Gigawatt in Richtung Deutschland. Denn die Ukrainer sind ja schon da und brauchen den Strom nicht daheim. So ganz sicher scheint man sich in der Politik aber doch nicht zu sein, dass die deutschen Reaktoren nicht wieder ans Netz gehen, denn sonst würde man nicht die Kühlkreisläufe mit Säure zerstören. Die deutsche Politik ist wie der Kapitän auf einem alten Seelenverkäufer, der die Rettungsboote unbrauchbar machen lässt, um der Mannschaft zu erklären, dass der Dampfer unsinkbar ist. Allgemein denke ich jedoch, dass sich die Politiker mit diesen Kommissionen und Gesetzen absichern wollen, um nicht in Haftung genommen zu werden. Ob das Bestand hat und sich die Stimmung eines Tages nicht komplett ändert, ist abzuwarten.

  7. Spätestens seit der Pseudopandemie sollte doch klar geworden sein, wie das Spiel läuft: Die Regierung holt sich ein paar Pseudowissenschaftler, die bis dato kaum durch Forschungserfolge aufgefallen sind (wie z. B. der bekannte Tierarzt), lässt diese die Regierungmeinung vortragen und kann dann, gestärkt durch vermeintliche „wissenschaftliche Autorität“, ihren Unsinn politisch rechtfertigen.
    Apropos „Tierarzt“: Besonders einfach wird das Spiel, wenn einer der Pseudowissenschaftler Leiter einer Bundesbehörde und damit weisungsgebunden ist.

  8. Der Bund “ Freiheit der Wissenschaft“ ist um die beginnenden 80iger Jahre ins Leben gerufen worden . Schon zur damaligen Zeit konnte man beobachten und auch zuvor, daß gewisse Kreise an exakten wissenschaftlichen Ergebnissen immer weniger interessiert waren. Ein Oberstleutnant der Heeresflieger, der auch für meine Ausbildung verantwortlich war, allerdings im privatfliegerischen Bereich, brachte am Anfang meiner Ausbildung eines Tages zwei Presseerzeugnisse mit, das Eine hies “ Neues Deutschland“, das Andere “ Freiheit der Wissenschaft“. Ich bekam eine Lektion in Staatsbürgerkunde und wusste anschließend in welchem politischen Lager ich den Offizier einordnen konnte. Diese Lektion hat mir, da ich damals noch Recht jung war, sehr geholfen in der Politik die Spreu vom Weizen zu trennen. Sollte es sich bei dem Verein um den selben Verein handeln, als mir dies seinerzeit vermittelt wurde, dann ist diese Interessenvertretung schon seit 1984, oder länger tätig. Hätte nicht geglaubt, dass es die Leute noch gibt.
    In den letzten ca. 25 bis 30 Jahren, konnte man gut feststellen, dass eher das Nachplappern der Spur gewünscht war, als eine faktenbasierte Erklärung der Notwendigkeiten. und so ist das Ergebnis dieser Ethikkommission klar nach dem Motto ausgefallen: ja selbstverständlich ist die Atomkraft die Seele des Leibhaftigen und wir beten deshalb 3 Vaterunser und gehen mindestens 1x im Jahr in die Kirche und dann geht das mit den Meilern und deren Abschaltung klar.
    Diese Prof. konnten gar nicht anders, denn man schaue sich das Spektakel um Guerot an, dann weiß man wie man um seinen Job kommen kann.
    Für mich ist das ein opportunistischer Haufen von Intelligenzlern, die die Tragweite ihrer Handlungsweise nicht im Ansatz erkennen konnten, und wenn doch, aller Anstand im Eigeninteresse über Bord geworfen wurde.
    Erkennbar hat man die Chance nicht genutzt sich mal mit einem Fachmann auszutauschen um eine Fehlentscheidung zu vermeiden. Die interdisziplinäre Kundigmachung gehört zu einem solchen Auftrag dazu, denn es geht nicht um die Befindlichkeiten einer Regierung oder Parteien. In diesem Fall ging es um die wirtschaftlichen Belange einer Bevölkerung,die von einer sicheren Energieverfügbarkeit ausgehen können muss.
    Die heute realisierte Wirtschafts und Wissenschaftspolitik ist beschämend und unseres Landes nicht würdig.
    Deutschland am Energieminimum.
    Das wird sich rächen.

  9. Deutsche Politiker aus CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke oder gar FDP und die Monstranz Ethik, dass passt überhaupt nicht zusammen. Bis auf ein paar Ausnahmen sind das Opportunisten vom Feinsten.

  10. „Auf absehbare Zeit wird der Verbrauch an fossilen Energieträgern steigen.
    Mit dieses Tatsachen müssen wir leben“…Ihnen haben die Medien anscheinend erfolgreich ein Lügenmärchen implantiert

  11. Interessant! Ich wußte garnicht, daß es so ein buntes Potpourri gab, um den Ausstieg aus dem 20. Jahrhundert durch soziologische, ideologische, moralische, philosophische, sachfremde Argumente und durch einen „Diskurs“ von Leuten mit vorzüglicher, technologisch höchster Expertise zu untermauern

    Vielmehr dachte ich, daß dieser Ausstieg allein einer Laune der Richtlinien-Geberin quasi ex cathedra entsprang, bzw. daß dem Ganzen der Wille zu einer Wende allein auf einer der unbedeutendsten, Landtagswahlen aller Zeiten basierte und „schlanker Hand“, so wie ohnehin geplant, die Zukunft der ganzen Republik in weiser Voraussicht auf den Kehricht geworfen wurde. Das nennt man doch zurecht „das Kind mit dem Bade ausschütten“.
    Chapeau! Wer so etwas schafft, das Unangenehme mit geplanter 20jähriger verzögerter sozialer Katastrophe zu verbinden, ist Meister/Meisterin der Destruktion und übermenschlichem Weitblick. Man muß die Dinge eben „vom Ende her“ betrachten können!
    Sie schaffte das! Apropos, – hat die Ordensverleihung nun schon stattgefunden?

  12. „Ethikkommission“. Einzige Funktion: Der Regierung moralische Freifahrscheine zu erteilen und sachliche Kritik zu verunmöglichen.

  13. Ethikkommissionen sind politischer Etikettenschwindel und deren Unabhängigkeit und Ergebnisoffenheit ein Märchen. Es wird geliefert wie bestellt. Bezahlt wird mit Publicity, Renommee und Karriereschub.
    Fast alles kann mit Zuckerbrot und Geld gekauft oder mit der Peitsche angeschoben werden.
    Sehr gut hat dies bei Corona funktioniert. Die Experten- und die Ethikkommission haben geliefert wie bestellt. Die Mitglieder waren von der Politik handverlesen. Die „Impfstoff“-Zulassungsbehörden haben den übermächtigen politischen Wünschen widerstandslos nachgegeben, Sorgfalt und Sicherheitsgrundsätze über Bord geworfen, das RKI war weisungsgebunden. Die Ärzteschaft war willfährig, wurde zudem von ihren Standesorganisationen erpresst, mit Geld überschwemmt. Die Kliniken wurden in einen Goldrausch versetzt. Universitäten, Wissenschaft, Schulen, Verbände, Kirchen, Gewerkschaften … wurden auf Linie gebracht. Und das ganze Desaster wurde durch die agitatorische Hofberichterstattung der Medien noch hochgejazzt. Gleichzeitig wurde von dieser gleichgeschalteten Meute jede Kritik delegitimiert und der Kritiker zum Abschuss frei gegeben, mit Hass überzogen und in seiner Existenz bedroht.

  14. Ein weiterer Fall wie mit willfährigem Kommissionsgedöns oder vorgeblichen Erkenntnissen „Mehrheitskonsens“ vorgegaukelt wird und uns „der Demokratie verpflichtete Vorgehensweise“ vorgespielt wird. Da sind dann die neuerdings geforderten „Bürgerräte“ als weiteres pseudodemokratisches Instrument zum Vollzug des ‘system change’ der nächste konsequente Schritt.
    Das alles geht gut geölt Hand in Hand mit entsprechender Hofberichterstattung und gut verzahnt mit entsprechenden Lobbyverbänden.
    Dies neue Demokratieverständnis kommt sozusagen zunehmend ohne Demokratie aus – und ohne den Störfaktor Volk als Souverän ohnehin!

  15. Thermodynamik? Energiespeicherung?
    Um Gottes Willen. Da müsste man sich ja einmal mit den bekannten Gesetzen von Physik und Technik auseinandersetzen.
    Da ist ein bißchen Gelaber über sozio-ökonomische Diversitäten und deren Auswirkungen auf unsere aufstrebende Gesellschaft (habe ich gerade erfunden) doch wesenlich nervenschoneneder.
    Außerdem kann man dabei irgendwas erzählen und hinterher das Gegenteil behaupten, ohne dass man Gefahr läuft, das irgendwie angekreidet zu bekommen.
    Das ehemalige Volk der Dichter und Denker ist leider zu einer Gemeinschaft der Lüger und Blender mutiert.

    • Selbst Frau Dr. Merkel hat von erneuerbarer Energie gelabert.
      Und das, obwohl sie Dr. der Physik ist.
      Das muss man sich mal vorstellen.
      Nochmal ganz langsam zum Mitschreiben: Energie kann nur umgewandelt werden. Man kann sie nicht erzeugen.

  16. wenn man nach dem Netzwerk „Freiheit in der Wissenschaft“ googled, dann stößt man zu allererst auf diese Seite: https://wissenschaftsfreiheit.de/ die von der DFG u.a. wohl gestaltet wird, weil man dieses Netzwerk fürchtet.. es landet natürlich auf Platz 1 bei Google.. leider hab ich mich bei dem richtigen Netzwerk schon früh angemeldet, bekomme aber kaum Infos von denen.. die machen das natürlich nur ehrenamtlich nebenbei, aber trotzdem Schade, weil ich viel Hoffnungen auf diese Leute setze..

  17. Herr Prof. Thess ist ein kluger Mann und guter Wissenschaftler. Seine Thesen treffen den Nagel auf den Kopf.
    Welche Personen sitzen denn in einer sog. „Ethikkommission“? Abgesehen davon, dass sie offensichtlich fachfremd sind/waren, stelle ich mir die Frage, ob sie denn habilitiert sind. Oder wurde ihnen diese „Weihung“ irgendwie „verliehen“? Denkbar wäre es bei diesem akademischen Totalausfall.

  18. Der Präsident der Deutschen Forschung Gemeinschaft muß sich vorhalten lassen, daß er gute wissenschaftliche Standards nicht eingehalten hat. Der Chef der Gemeinschaft, die Millionen Beträge zur Förderung von wissenschaftlichen Projekten vergibt, die aufs härteste auf ihre wissenschaftliche Korrektheit überprüft werden. Das gibt es nicht? Nur in einem Land, in dem eine Ex Bundeskanzlerin, die nachweislich die Verfassung verletzt hat, mit der höchsten Auszeichnung des Landes geehrt wird.

  19. Passt doch. In Deutschland werden Dinge von großer Tragweite von Leuten beurteilt und letztlich entschieden, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Die aber bis zur Halskrause angefüllt sind mit Selbstbewusstsein, Selbstüberschätzung, Selbstgerechtigkeit, Moralin, Sendungsbewusstsein und Ideologie. Das Ergebnis ist, dass man Deutschland beim Abstieg in Echtzeit zusehen kann.

  20. Eine Ethikkommission, die ihre Ethik an den momentanen politischen Begehrlichkeiten ausrichtet, ist überflüssig und nur Instrument.

  21. Schon der „intelligente“ Gesichtsausdruck der Abgebildeten sagt alles über die politische Klasse. So jemand hat weder auf Sach- und Fachwissen, noch könnte er/sie es vernünftig verwerten.
    Im Übrigen ist Kritik und lebhafte Diskussion 2021 (10 Jahre später) doch etwas billig. Wo waren diese Vernünftigen in 2011, wer hat da seine Kritik vorgebracht und diskutiert?

  22. Danke an all diejeingen die irgendwann zwischen 1960 und 2000 Universitäten besucht haben, seit nun mehr als 6 Jahrzehnten Sozialismus in unterschiedlichen Formen wählen, wie Trottel 40 Jahre in Pyramidenspiele und Ponzi Schemen gezahlt haben und sich mit „öffentlichen“ Förderungen, „Beamten Pensionen“ und anderen auf modelierter Produktivität von zukünftigen Generationen jhaben besteschen lassen. Der Tod ist zu gut für die „Intelligenzia“ der Generation der Boomers, GenX und Millenials

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