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Retourkutsche aus dem Orient

Saudi-Arabien düpiert die USA – und könnte mit Ölsanktionen Trump zurück ins Amt bringen

11.03.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Nach den Ölsanktionen gegen Russland suchen die USA neue Zulieferer – und stoßen im Nahen Osten auf taube Ohren. Offenbar wollen die trump-freundlichen Saudis Joe Biden bei den anstehenden Halbzeitwahlen auflaufen lassen. Amerikas neue Abhängigkeit ist selbstverschuldet.

Die USA haben sich mit ihren Sanktionen möglicherweise übernommen. Am Montag hatte Washington angekündigt, dass es sich den Maßnahmen gegen Russland anschließt – auch bei der Einfuhr von Öl. Doch die US-Diplomatie bei der Suche nach Alternativquellen entpuppt sich als Fiasko. Um die prekäre Situation der USA in einem Satz zusammenzufassen: Washington hat in Venezuela angefragt. Man sieht sich sogar dazu bereit, die Sanktionen gegen das Land zu entschärfen, wenn dafür der amerikanische Öldurst gestillt wird. Ob das bei einem Land gelingt, das eigentlich zu Russlands Verbündeten zählt, bleibt fraglich.

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Der Auslöser für Amerikas Verzweiflung: Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ließen die Bittsteller kalt auflaufen. In Riad soll niemand ans Telefon gegangen sein. Dafür hatten die Scheichs vorher ein Telefonat mit Wladimir Putin geführt. Während Donald Trump ein sehr gutes Verhältnis mit der Golfregion verband – die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen den Emiraten und Israel fällt nicht ohne Grund in seine Amtszeit –, hatte Biden die strategisch wichtigen Partner düpiert und vernachlässigt. Die Botschaft ist deutlich: Wer Alliierte nur dann konsultiert, weil er etwas von ihnen will, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Türe geschlossen bleibt.

Die USA waren fast in der energiepolitischen Autarkie angekommen – bis die Demokraten die Energiewende wollten

Energiepolitik ist Sicherheitspolitik. Für die USA hatte diese historische Prämisse Bedeutung beim Aufbau und Erhalt eines Imperiums. In Deutschland hat man in jüngster Zeit die Energiepolitik aus den Fängen der Sicherheitspolitik gerissen und sie der Klimapolitik untergeordnet. Über diesen verhängnisvollen Fehler ist genügend geschrieben worden. Doch manchmal genügen nicht elf Jahre, sondern ein einziges Jahr mit Joseph Biden, um die Energiesicherheit einer Nation zu gefährden.

Dass die USA in der Lage sind, Flüssiggas nach Europa zu verkaufen und in einigen Jahren – nach dem Aufbau von LNG-Hafenterminals – die Abhängigkeit vom russischen Gas lindern könnten, liegt vor allem in der Fracking-Strategie begründet. Diese hatte besonderen Aufschwung in den Jahren der Obama- und Trump-Administration erfahren. 2015 träumten einige sogar von einer Autarkie der Weltmacht. Das Land, das seinen Ressourcenhunger stillte, indem es aus Krisenländern importierte, schien auf einem guten Weg, sich nicht länger mit diesen geopolitisch brisanten Regionen beschäftigen zu müssen.

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Dabei war das unkonventionelle Förderverfahren auch in den USA nicht unumstritten. Filme wie „Promised Land“ (2012) mit Matt Damon hatten erheblichen Anteil an einer kritischen Haltung in Teilen der US-Bevölkerung. In zwei US-Bundesstaaten ist Fracking mittlerweile verboten. Die zunehmende Aversion gegen die Fördermethode – insbesondere im demokratischen Lager – hat dazu geführt, dass nach der Amtseinführung des 46. US-Präsidenten der vermeintlich ökologische Gedanke siegte.

Biden düpierte Saudi-Arabien als Paria-Staat“ 

Biden machte bereits im ersten Amtsjahr klar, dass er ähnlich wie Deutschland auf „Erneuerbare Energien“ setzen wollte. Auf Bundesgebiet sollten keine neuen Öl- oder Gasbohrungen stattfinden. Große Teile des Landes sollten in Zukunft zu Naturschutzgebieten umgewandelt werden, um auch zukünftige Bohrprojekte zu verhindern. Stattdessen sah der Demokrat in der Solarenergie und Offshore-Windanlagen die Zukunft. Bereits damals gab es zahlreiche mahnende Stimmen: Das alles bedeute wieder größere Abhängigkeit von Übersee-Öl.

Doch auch, wenn ein großer Teil dieser Projekte mittlerweile auf Eis liegt, weil die Maßnahmen selbst in der eigenen Partei unpopulär sind, hat Biden Entscheidungen getroffen, die bereits Auswirkungen auf die US-Energiepolitik hatten und sich als verheerend erweisen. Er stoppte den Ausbau der Keystone-Pipeline (Keystone XL), die eine bessere Versorgung aus Kanada ermöglicht hätte. Er vergrößerte Naturschutzgebiete, um Bohrungen zu verhindern. Und er zerrüttete die Beziehungen mit den Ölstaaten des Nahen Ostens, namentlich mit Saudi-Arabien, das er als „Paria-Staat“ bezeichnete. Es waren allesamt Kontramaßnahmen zu Gesetzen und Strategien der vorherigen Trump-Administration – so, als ginge es bei allen Aktionen nur noch ums Anti-Trump-Prinzip.

KEINE ZEITENWENDE
Die EU klebt am „Green Deal“
Die arabische Verstimmung hat jedoch für Biden einen doppelt bitteren Beigeschmack. Denn nicht nur, dass die Saudis das dringend benötigte Öl vorenthalten, sie scheinen dabei auch noch einer weitergehenden Logik zu folgen, die weit über verletzten Stolz hinausgeht. Ein hochrangiger demokratischer Politiker der Biden-Administration soll gesagt haben, dass Saudi-Arabien das Öl als „ökonomische Waffe“ gegen die USA einsetze, insbesondere im Wissen um die anstehenden Halbzeitwahlen.

Die Saudis beraumen einen Regime Change“ durch Ölsanktionen an

Das klingt wie eine Verschwörung – soll es auch. Denn bis heute hat Trumps Schwiegersohn Jared Kushner exzellente Beziehungen in Riad. Kushner ist nur wenige Tage zuvor nach Saudi-Arabien gereist, um sich mit hohen Vertretern der saudischen Elite zu treffen. Grund? Unbekannt. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass man in den Golfstaaten die Republikaner und Trump der jetzigen Administration gegenüber bevorzugt. Der eigentliche Chef im Staat, Kronprinz Mohammed bin Salman, hat seine Verachtung für Biden offen kundgetan und gilt als Freund des Ex-Präsidenten.

Auch das ist eine neue Erfahrung für die Amerikaner: Sanktionen mit der Absicht eines Regime Change. Retourkutschen kann der Orient. Was dies indes für Europa bedeutet, sollten die USA gezwungen sein, in Zukunft vermehrt von Öl auf Gas umzustellen, ist kein Geheimnis. Dann hätte Deutschland zwar endlich ein LNG-Terminal in Brunsbüttel, aber vermutlich kein Gas, das es mehr importieren kann.

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51 Kommentare

  1. Asien formiert sich: China, Russland und Indien arbeiten wirtschaftlich zusammen; keine Sanktionen. Iran sowieso gegen Amerika. Und nun auch Saudi-Arabien. Gute Nacht, lieber Westen…

  2. Es ist wirklich erstaunlich, dass vernetztes Denken so wenig vorkommt, dass eine derart große Regierungsmannschaft in den USA auf denselben Quatsch hereinfällt wie in Deutschl. und nicht für allfällige Eventualitäten vorbeugt, obwohl die Geschichte voll von Wendungen aller Art ist.
    Es kann sich jeder leicht ausrechnen, wenn er zuvor einfache physikalische Fakten recherchiert, ob diese Art der „Energiewende“ funktionieren kann oder nicht. Aber ich denke, dass es gar nicht um eine Energiewende geht, sondern einerseits um Dummheit und Machtkampf innerhalb der Länder und andererseits um eine Disziplinierung, um ein Niederhalten des zu erfolgreichen Westens, insbesondere der Weißen. Selbstverständlich provozieren solche Sätze Wokeness-Dummköpfe, die nicht wissen, was hinter dem Energiehunger eigentlich steckt, die meinen, man könne die Heizung halt ein bisschen herunterdrehen und alles wäre gut, oder man müsste nur ein paar Windräder mehr bauen und es wäre Strom sogar noch für Autos da, wobei man gar nicht daran denkt, was E-Autos von der Materialbeschaffung bis zu Arbeitsplätzen und Know-how eigentlich bedeuten!
    Nicht die Deutschen sitzen am längeren Hebel, sondern diejenigen, die über Energie verfügen. In D schafft man die sichere Energieversorgung ab, ohne sie substituieren zu können. Dass Habeck auch nicht weiterdenkt, ist sehr erstaunlich, und dass er nicht weiterdenkt, bemerkt man täglich, wenn er diesen Blödsinn von „Wollen“ und „Können“ bez. Abschaffung von Kernenergie und fossilen Brennstoffen von sich gibt.
    Bez. den USA denke ich, dass die Schönwetter-Demokraten der Postrealitätsära bei den nächsten Wahlen haushoch verlieren, denn die Realität fordert die Aufmerksamkeit, die ihr zukommt, auch bez. der millionenfachen Einwanderung.

  3. Deutsche fahren im Schnitt ca.11000 km/Jahr, Amerikaner 20000.

    Wobei Ärmere deutlich weitere Distanzen zurücklegen müssen, weil zentrale Wohnlagen überproportional teuer sind. Öffentliche Verkehrsmittel sind meist schlecht ausgebaut.

    Deshalb ist die Spritpreisfrage weitaus brisanter als in Deutschland. Geringverdiener geraten bei diesen Preisen schnell in existentielle Not.

    Aufstände sind potentiell bewaffnete Aufstände.

    Biden muss die Preise in den Griff bekommen, wenn seine Regierung bis zu den nächsten Wahlen durchhalten soll.

  4. Ich finde es immer wieder nett, mal Vergleiche anzustellen: All diese Artikel führen vor Augen, was eigentlich jedem klar sein sollte, nämlich das das politische Geflecht kompliziert ist. Und dass es dem „Westen“ nicht gelungen ist, an der Europagrenze zu Russland Frieden zu halten bzw. zum Frieden zurückzukehren.

    Klima dagegen ist natürlich furchtbar einfach. CO2 ist „der“ Feind. Bestätigt von „der Wissenschaft“. Alles, was der Mensch ausstösst, muss weg. Welche Wirkung dann das, was wir statt dessen „ausstossen“, hat, darum müssen wir uns nicht kümmern. Was im Fall Ukraine nicht klappt, soll beim Klima besser laufen? Alles spricht für das geflügelte Wort von Herrn Merz: Wir sind naiv. Und in ein paar Jahren werden Machthaber mit seiner Haltung dann als Entschuldigung sagen können, wir waren naiv.

  5. Danke für diesen aufschlussreichen Artikel. Für Amerika darf man auf einen Regime Change hoffen, der Biden hinwegfegt!

  6. Geht die Zeit der Dollardominanz ihrem Ende entgegen?
    Russland hat ja bereits angekündigt, Öl- und Gas nur noch gegen Rubel verkaufen zu wollen. Ein solches Ansinnen hatte in der Vergangenheit so Manchen in Nahost den Kopf gekostet, für Putin ist das wohl nicht zu erwarten.
    Wer macht sich eigentlich Gedanken darüber, wohin die gigantische Auslandsverschuldung der USA (2021 ~860MRD $) fließt? Wo sind die 50 Mrd € Exportüberschuss des Jahres 2021 Deutschlands hin? 50 Mrd an Waren und Gütern ohne eine entsprechende Gegenleistung. Und nein, diese Greenbacks legen sich die Firmen nicht unters Kopfkissen.

    • Für einen Käufer von Öl ist es interessant dies in einer weichen Währung zu bezahlen.
      Und der Verzicht auf Swift ist vermutlich ein weiterer Vorteil: die USA durchleuchten nämlich alle Zahlungen.

  7. Das ist sehr gut von den Saudis. Endlich muss der Westen so richtig bluten. Aber so richtig!
    Die Dekadenz des Westens wird auch der Untergang des Westens.

  8. Es wird Zeit, daß der freie Westen endlich Venezuela befreit und demokratisiert. Dann könnte man endlich von den Saudis unabhängig sein und sogar Erdöl per unterseeischer Pipeline (West-Stream I) unter dem Atlanik hindurch nach Buntland pumpen.
    Mit den Gewinnen aus dem Geschäft ließen sich problemlos auch CO2-Zertifikate finanzieren und den dadurch verarmenden Saudis bei Bau und Unterhaltung von Moscheen in Europa unter die Arme greifen, dann wären sogar die Grünen glücklich.

  9. Zu den Benzinpreisen in Deutschland. Noch wurde ja gar kein Boykott gegen Russland und das Öl und Gas von dort verhängt, und wir erhalten dies weiterhin geliefert. Trotzdem gehen die Tankstellenpreise durch die Decke.
    Heizöl noch mehr. Weihnachten haben wir 70 Cents bezahlt, heute 1,80 Euro. Netto. Ohne Mehrwertsteuer versteht sich.
    Damit kann es nur an den Ölkonzernen liegen. Eventuell liegt eine unerlaubte Preisabspache vor.
    Unseren Staat interessiert das nicht. Er bekämpft ja ohnehin das Autofahren und fossiles Heizen. Und kassiert jetzt über die Mehrwertsteuer kräftig mit. In anderen Länder senkt man in einer Krise Steuern und Abgaben auf Treibstoffe (Polen) oder gibt eigene Ölreserven frei (USA).
    Aber ein Lindner stellt sich hin und gibt launig von sich: „Wir werden alle ärmer.“
    Der Bürger wird nicht nur ausgebeutet, er wird auch noch verhöhnt.

  10. Längst „wandert die Musik“.
    Früher mal kam erst das Fressen, dann die Moral. (Brecht)
    Heute … ???
    So lange, bis die „Herrschaften“ bemerken, dass nix mehr zum Fressen da ist.

  11. Tja, der „Wahnsinn“ guten Menschen, Globalisten etc. KANN sich – selbst jetzt noch – bei seinen Jüngern zu unbekannten Höhen aufschwingen. In den USA als auch Hierzulande. Am Ende werden nüchterne Fakten siegen, die bunten Seifenblasen zerplatzen. –
    Das K A N N noch dauern, noch unglaublich Vieles kosten.
    Auch und z.B. nur an unglaublich wichtigem „Terrain“ gegenüber China.

  12. Mhh, ich politischer Blödie weiß natürlich nicht, wie und welche politischen Maßnahmen bei solch einer Situation wie in diesem Fall im Hintergrund ablaufen und stattfinden. DOCH da es in diesem Fall vermutlich nicht darauf ankommt ob ein/das Oel-Embargo zwei/drei Tage früher oder später beginnt, da verstehe ich nicht, warum hier die Politik nicht erst mal bei den Oel-Ländern anfragt bevor sie solch ein Embargo aussprechen??

    Na ja, bei der linken US-Regierung und!Politik scheint es wie auch bei unserer links-grünen Regierung und Politik „gang und gäbe“ zu sein: Erst einmal reißt man die Klappe auf und spuckt große Töne und erst dann anschließen fängt man das Denken an“. Willkommen im Club!

  13. Das scheint mir koordiniert zu sein. Erst der Corona Ausbruch, dann China mit dem Exportstopp für Dünger, kurz danach Russland mit selbigen Exportstopp, dann der Ukraine Krieg und die gezielte Lebensmittelknappheit, und jetzt Saudi Arabien, die den USA das Öl nicht verkaufen wollen. Auf verschiedenen Ebenen führt die Welt Krieg gegen den Westen.

    • Das ist kein Krieg gegen den Westen, aber Zufall ist es auch nicht. Was wir derzeit erleben, könnte Neuordnung der Welt sein. Der dekadente Westen unter der Führung realitäsverleugnender „Eliten“ dankt ab. Es ist die Zeit, in der die herbeifantasierten, zum Dreh- und Angelpunkt der Zukunft der Menschheit aufgeblasene und mit quasireligiösen Eifer durch Medienkathedralen in die Stuben durchgereichten „Probleme“, mit voller Wucht an der harten Wand der Realität zerschellen. Die Menschen im Westen werden wieder lernen, dass weder das Gendersternchen, der Queerfeminismus, die Minderstheitendiskriminierung noch die „Klimaerhitzung“ existenzieller Gegenstand ihres Alltags sind. Die übergroße Mehrheit der westlichen Bevölkerungen haben sich Jahrzehnte von duchgeknallten Weltverbesserern am Nasenring führen lassen und ernten nun die bitteren Früchte ihrer Passivität und Ignoranz.

    • Nicht gegen den Westen, sondern gegen westliche Wohlfahrtspolizeistaaten.
      Und das ist auch gut so.

    • Respekt. Sie haben „1984“ mit Gewinn gelesen. Schwarz ist weiß und weiß ist schwarz. Ich würde eher meinen, dass der Westen Krieg gegen die Teile der Welt führt, die sich nicht bedingungslos unterwerfen wollen.

  14. Danke für den nüchternen Blick auf die Sachlage.

    Vielleicht waren Schröder und Co doch nicht so naiv, wie manche denken?

    Gazproms Angebot, langfristig für moderate 300 €/1000 m³ Gas durch NS 2 (+1) zu liefern, lag auf dem Tisch.

    Ich meine sogar, dass sich die Situation um die Ukraine nicht so zugespitzt hätte, wenn die USA NS 2 nicht seit 2018 torpediert hätten.

    • Eines darf man nicht vergessen, NS2 ist fertig gebaut, befüllt und in kürzester Zeit einsatzbereit. Bevor hier der Bürgerkrieg ausbricht und die „Eliten“ vom Hof gejagt werden, wird man die Schieber öffen…wollen.
      Wenn…, ja wenn… der Russe das dann auch noch will.
      Man kann es drehen wie man will, die Wahnsinnigen in Berlin und Brüssel haben die weitere Entwicklung schon längst nicht mehr in der Hand.
      Was viele vielleicht auch nicht wissen, das Rohöl aus Nahost ist nicht das gleiche wie Rohöl aus Russland oder der Nordsee und jedes Rohöl ist für unterschiedliche Zwecke unterschiedlich geeignet.

  15. „Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert“, das gilt nicht nur für unsere Grüne, sondern auch für die Democrats. Ausserdem können sich die OPEC-Staaten entspannt zurücklehnen, die verdienen sich gerade dumm und dämlich. Warum sollten sie da die Fördermengen erhöhen und damit auch noch einen ungeliebten Präsidenten unterstützen? Das gilt übrigens auch für Putin, im Moment bezahlt die EU 660 Millionen Euro AM TAG nur für Gas, also 240 Mrd. Euro pro Jahr. Man muss sich klarmachen das der russische Militärhaushalt nur knapp 60 Mr. Euro beträgt. Die EU finanziert nicht nur den Krieg, da bleibt auch noch ein hübsches Sümmchen übrig.
    https://www.manager-magazin.de/politik/660-millionen-euro-pro-tag-so-finanzieren-wir-putins-krieg-a-ca9a5298-f0d0-4a0d-9ec4-48fb62b0b778

  16. Die Saudischen Herrscher haben im eigenen Land (dem „Wüstenkönigreich“) nichts zu melden. Sie dürfen Geld ausgeben, in Luxus schwelgen, sich als Könige fühlen – aber das wirkliche Sagen, die Kontrolle über das Öl, haben andere.

    Saudi Arabian Oil Company, zuvor Arabian American Oil Company, heute Aramco, von Standard Oil (Rockefeller) gegründet, zahlt Steuern und füllt so die Taschen des Königs-Clans, dessen Schutz vor Feinden (außen wie innen) durch die militärische Präsenz der persönlichen Schutzmacht USA garantiert wird (die gleichzeitig aber auch auf die Ölquellen aufpasst).

    Gemäß Agenda sollen die USA bis 2030 ihre weltweite Vormacht-Stellung verlieren/abgeben/einbüßen – also ist ein Machtwechsel (von USA zu China z.B.) in Saudi Arabien nicht undenkbar; zumal sich (wg. Afghanistan u. Taiwan) viele Verbündete fragen werden, welchen realistischen Wert ein von den USA gegebenes Schutz-Versprechen überhaupt noch hat.

    • Stimme Ihnen zu. Die Herren des Geldes bleiben immer im Hintergrund. Sie verstecken sich hinter Firmenkonstruktionen u.a.m..Die Öffentlichkeit darf nie erfahren wer welche Interessen hat. Es sind immer nur die Firmenkonstrukte (meist weltweit verstreut und verschachtelt in Steueroasen), nie deren Inhaber. Die Inhaber trifft man nie. Meistens treten Treuhänder und sonstige Scharlatane auf den Plan. Transparenz sähe anders aus. Genau dies ist aber nie gewollt. Aus diesem Grunde werden bei Krisen und Kriegen nie die Nutzniesser und Begünstigten erkannt. Die bleiben immer im Dunkeln. Der Rechtsstaat und die Regeln in demselben werden dazu mißbraucht üblen Geschäftemachern einen Freiraum zu garantieren um ihre Profite zu verschleiern. Am Blutgeld kann man sich nur im Dunkeln bereichern.

  17. Die Abhängigkeit von einem Despoten auf einen anderen zu übertragen, macht auf Dauer ja auch keinen Sinn. Kernkraft ist derzeit wohl die einzige Energie, die eine gewisse Unabhängigkeit garantiert. Daher sollte die Forschung auf diesem Sektor, gerade in Deutschland, wieder oberste Priorität bekommen. Deutschland war mal eine führende Nation auf diesem Gebiet und hat diesen Vorteil leichtfertig auf dem grünen Weltverbesserungsaltar geopfert. Stattdessen haben Schröder, Merkel und Co uns dem wohl und wehe eines „Möchtegern-Zaren“ ausgeliefert. Dieser hat aus seinen Ambitionen auch nie einen Zweifel gelassen. Schon die Annektion der Krim hätte auch die größten Schnarchnasen aus dem Dornröschenschlaf wecken müssen. Stattdessen, wurde dies stillschweigend akzeptiert und ignoriert. Nun machen wir auf betroffen und haben Sorgen, dass in Deutschland eine neue „humanitäre Katastrophe“ droht und uns das Klopapier ausgeht. Wir sollten einfach ehrlich sein und zugeben, dass Putin uns an den Eiern hat und wir nichts dagegen tun können.

  18. Erinnert mich dann irgendwie an den Film Titanic“, als das Orchester am Oberdeck bis zum Untergang spielte.

  19. Es ist längst an der Zeit, dass die „Ohne-Werte-Staaten“ den Menschen die Werte-Missachtungen des Werte-Westens aufzeigen. Vielleicht kommt die Welt dann endlich zu gemeinsamen Werten und Frieden.

  20. Jetzt dürfen auch Amerikaner sagen-wir werden von Idioten regiert!
    Was ich von Bekannten in USA erfahre, ist eine unfassbare Wut und Gefahr von Massenprotesten. Amis sind keine Deutsche. Die werden schnell laut auf den Straßen.

  21. Biden düpierte Saudi-Arabien als „Paria-Staat“ 
    Ich bin gespannt, wann westliche linke und grüne Regenten, vor allen Dingen Regentinnen, von ihrem hohen Ross gestoßen werden. Was für eine unglaubliche Arroganz für sich persönlich zu reklamieren, dass man SupermoralistIn ist und daraus das Recht abzuleiten, sich in die innersten Angelegenheiten anderer Länder einzumischen.
    Hier in Deutschland ist das besonders absurd, grotesk: hier treten die Gutmenschinnen für das Recht auf Burka, Niqab ein und in Saudi Arabien kämpfen Frauen für ihre Befreiung vom Kopftuch.

  22. Ja, die westliche Polit-, Medien- & Gutmenschen-Elite hielt Trump für dumm. Doch letztlich wird immer offensichtlicher, dass er sehr viel von seinem Handwerk verstand, mit die größte Nation der Welt zu regieren und Dinge eben doch richtig einzuordnen und in die Wege zu leiten. Das er offen und ohne blumige Umschreibungen sagte, was nicht passt, dass hat natürlich viele dieser jetzt offensichtlichen Stümper getroffen, traff es sie doch regelmäßig wie schonungslos und immer an der richtigen Stelle. Jetzt sieht man aber, Trump war der beste Präsident, den die USA seit Dekaden hatten. Er hatte mit sehr vielen Dingen Recht und die neue Polit-Kaste wird von ihrem eigenen Unvermögen immer wieder eingeholt. Ich brenne drauf, dass dies auch hier passiert….

  23. Ganz einfach gesagt:
    Das ganze Klimagedöns mit seinen irrationalen, ideologisch bedingten Entscheidungen ist der Hauptverursacher der gegenwärtigen Krise.
    Selbst Putin wäre wahrscheinlich nicht einmarschiert, wäre er sich nicht der Abhängigkeit und der Verwundbarkeit des Westens bewusst gewesen.
    Und das Rezept der Deutschen lautet, man glaubt es kaum, die Technologien, die dieses ganze Schlamassel verursacht haben, massiv auszubauen, also das Land mit volatilen, unsicheren, teuren sogenannten Erneuerbaren vollzustellen, den Bock zum Gärtner zu machen.
    Gruselig.

  24. Welche Einigkeit im Westen meinen Sie? Die bezüglich Nordstream? Oder die bezüglich Fracking?

    Sicher ist nur, dass unsere Bundesregierung dann, wenn der eine Despot in Ungnade ist, sicher mindestens einen anderen findet, der einspringen kann.

    Natürlich könnte das auch Maduro sein. Wahrscheinlicher ist aber, dass man längst in Teheran angeklopft hat und die passende Pipeline schon in der Türkei im Bau ist.

  25. Viele Rohstoffmaerkte funktionieren nach dem Prinzip kommunizierender Roehren. Ein Embargo funktioniert nur dann, wenn die Mengen des zu sanktionierenden Landes weitgehend durch zusaetzliche Mengen ersetzt werden koennen. Kauft Deutschland Gas aus Katar, funktioniert das Embargo dann, wenn Katar zusaetzliche Mengen aus dem Boden holt. Ansonsten verkauft Russland Gas an die, die jetzt kein Gas aus Katar bekommen. Neue Handelswege sind teurer (Transport) und kosten Zeit. Der Rohstoff wird teurer. Am Ende koennte es sein, dass ein hoeherer Preis Russland sogar in die Haende spielt. 

  26. Herr Gallina,
    die USA besteht aus zwei Ländern: den woken Ost- und Westküstenstaaten (inkl. einiger Metropolregionen im Inneren) mit den korrumpierten Finanz- und Medien“Eliten“ und dem eher kleinstädtischen Rest. Während erstere das Geld drucken und den medialen Diskurs beherrschen, schaffen die anderen die echten Werte. Und wer Dems und wer Reps sind, ist leicht ableitbar. Und natürlich machen die auch in Klima, Energiewende und Migration, während die Reps lieber eigenes Öl und harte Arbeit verkörpern.

  27. Nun wer kann von heute Morgen bis Mittag denken? Wer glaubt, dass Putin bereits im Vorfeld gehandelt hat, also noch vor seinem Einmarsch?
    Alle die, insbesondere in Deutschland, die alle Nordsteamstränge blockieren wollen, müssen wahrscheinlich mit heißer Luft aus Berlin ihre Wohnungen heizen.
    Everybody’s Darlings is Everbody’s Depp. Die Fehler sind sorgfälltig über Jahre aufgehäuft worden und lassen sich nicht über Nacht abmildern. Maß sollte jetzt die Richtline sein! Doch……

  28. Schadenfreude ist doch eine der schönsten Freuden….

  29. Die politischen Eliten in Deutschland und ihre Claqueure, allesamt diplomatische Ronzheimer, werden noch lernen, dass sich Deutschland so oder so immer in „energetischer“ Abhängigkeit befindet, auch wenn man das ganze Land mit Solarpanelen zupflastert und die Bäume in den Wäldern durch Windmühlen ersetzt. Der gemeine Bürger wird den harten Aufschlag erleiden müssen und für Gauck und seinesgleichen in der Wohlstandsdelle frieren.

  30. Es ist nur eine Frage der Zeit bis zum ersten – Green-Out – dem europaweiten Zusammenbruch der Stromversorgung kommen wird.
    Es wird Enttäuschung einkehren, wenn es dann im Bio-Markt keine Eimer mit Pseudo-Öko-Strom zu kaufen gibt.
    Endlich: Freezing For Future
    – das maximale moralische Ziel der Selbsterhöhung vieler grüner Wahlschafe.

  31. Wenn die ganze Situation nicht durch maßlose Dummheit und Arroganz, ideologischer Verbohrtheit und tiefer Verachtung des Souveräns (hier insbesondere Deutschland) vorsätzlich so an die Wand gefahren wurde, könnte man darüber lachen. Doppelt schlimm: Warnungen gab es genug, Trump außen vor. Wurden jemals die echten Energieexperten gefragt, der heimische Elektromeister hätte sogar gereicht? Nein! Die Deutschen hatten eine vom Ende her denkende Physikerin, vernarrt in Obama, Trump hassend, eine schwedische Schulschwänzerin mit Klatsche und Hamburger Fanbase sowie Claudia Kemfert.
    Die Saudis, genau wie Russen, Chinesen, Inder, Mexikaner usw beobachteten und beobachten sehr genau. Die USA sind noch ein Imperium, es gibt dort noch fähige Leute.
    Deutschland ist ein Treppenwitz der Geschichte dank Merkel und Konsorten (daher kamen auch keine mexikanischen Pflegekräfte, die Spahn wollte). Mit dem irren Lauterbach geht es kommende Woche in die nächste Runde! Unverdrossen mit Hurra in den Untergang! Diesem Land und der Mehrheit seiner Bewohner ist nicht mehr zu helfen!

  32. Das ist ein passendes Beispiel für die Folgen der Ersetzung der Intelligenz durch Ideologie.

  33. Warum sollten Venezuela und die Saudis den USA helfen? Venezuela hat noch eine Rechnung offen und die Saudis werden, wenn Rußland die Sanktionen des Westen mit eigenen Sanktionen ( Öl, Gas ) beantwortet, mit halber Erdölforderung ( verlängert die Verfügbarkeit ) mehr als jetzt verdienen. Das alles hätte der sog. Westen vermeiden können, wenn man die berechtigten Sicherheitsinteressen Rußlands berücksichtigt hätte. Die Europäer werden nicht für die Freiheit zahlen und frieren sondern für die Dummheit und Arroganz ihrer Politiker.

  34. Da braut sich offensichtlich was zusammen, denn Konfrontation, Wirtschafts-Bockade und Krieg sind letztlich nicht so die klugen Maßnahmen.
    Was, wenn Corona-Frust, die galoppierende Inflation und die Unzufriedenheit in den USA nicht nur einen People-Convoy auf die Straßen bringt, sonder eine verarmte Unterschicht anfängt gegen eine elitäre Oberschicht aufzubegehren? Wer durch Politik große Not verursacht, wird kaum Beliebtheit ernten und auf Dauer der Realität entkommen.

  35. Ein bißchen Satire: Ich bin dafür, daß unser „Wirtschaftskinderbuchautor“, der mit dem unendlichen Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge, unmittelbar Verhandlungen mit den sonnen- und windreichen Staaten des nahen Ostens zwecks Import von Sonne und Wind aufnimmt….., müsste doch gehen….oder….das MUSS doch gehen, schließlich ist Klimawandel.

  36. Tja, da sind wir schlauer. Wir machen uns vom Öl unabhängig und beziehen dann unseren „Grünen Wasserstoff“ von den lupenreinen Demokraten in den MENA-Staaten. Weil alle Länder uns folgen werden, kostet Rohöl bald weniger als Trinkwasser. Versprochen!

  37. Energiepolitik ist Sicherheitspolitik“.
    So ist das, wenn man sich Gas, Öl und noch viel mehr seit dreißig Jahren von einem Lieferanten holt, den man gleichzeitig schwächen will, wo es nur eben geht.
    Und nun macht der nicht mehr mit.
    Na so etwas.

  38. Das kommt dabei raus, wenn unterkomplex denkende Underperformer den zweiten Schritt vor dem ersten machen. Ich kann mir vorstellen, daß die US-Bürger nicht ganz so lax mit horrenden Spritpreisen umgehen, wie das hiesige „Volk“, das noch klatscht, wenn es mit dem Lastenfahrrad zur Steuernproduktion strampeln darf.

    • …die US-Bürger nicht ganz so lax mit horrenden Spritpreisen…

      In erster Linie hat der europäische Westen mit horrenden Spritpreisen zu kämpfen.
      Schauen Sie mal hier und Sie werden Unglaubliches sehen.
      https://www.globalpetrolprices.com/gasoline_prices/
      Wo sind die Spritpreise am wohl niedrigsten? In den „Feindstaaten“ Venezuela, Syrien, Lybien, Iran, nur kurz dahinter Russland, da ist der Spritpreis in den Tanksäulen in den letzten Tagen gefallen. Wurde uns nicht dauernd erzählt, dass in Venezuela die Ölförderung ohne westliche Konzerne praktisch zum Erliegen gekommen ist und jetzt fragen die Amerikaner an, ob sie etwas von dem nicht geförderten Öl kaufen können?!

      • Propaganda! Siehe nur den Brexit, Klima , Rente ÖRR … lügen bist sich die Balken biegen.

  39. Der sog. „Westen“ hat auf der Weltbühne – entgegen der Selbstwahrnehmung – schlicht immer weniger Einfluss.

    • Das gilt insbesondere für Deutschland. Die Großmächte nehmen es nicht ernst. Und die kleineren Staaten sehen Deutschland als Melkkuh. Wir merken es nicht einmal, denn dazu sind unserer Politiker und Medienleute zu blöd. Da ist Haltung, Zeichen setzen, Hypermoral und Gendern das Wichtigste. Denn das braucht man, um sein Gutmenschentum täglich nach außen zu schreien.

    • Man kann aus guten Gründen davon ausgehen, dass die Saudis von Weltinnenpolitik nichts halten.

  40. Wie jetzt – wollten nicht auch unsere grünen Biden Jünger & Trump Hasser zu den Tuchträgern pilgern und um Gas betteln ?

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