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Neuer Bericht über "Apartheid"

„Amnesty“ gegen den jüdischen Staat: Israelfeindlichkeit im Menschenrechtsgewand

von Gastautor

02.02.2022

| Lesedauer: 4 Minuten
Amnesty International ist eine jener NGOs, die in Deutschland vor allem von Linken so gefeiert werden. Jetzt spricht sie über angebliche „Apartheid“ in Israel und verunglimpft den einzigen jüdischen Staat der Welt. Das ist kein Einzelfall in diesem Milieu. Von Sandro Serafin.

Der Satz war von erschlagender Direktheit: „Das System der Apartheid hat seinen Ursprung in der Schaffung Israels im Mai 1948.“ Zu lesen war er in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation „Amnesty“ International über „Israels Apartheid gegen Palästinenser“, den das jüdische Magazin „Forward“ am Sonntag vor Sperrfrist veröffentlicht hatte.

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Als „Amnesty“ seinen 280 Seiten starken Bericht unter der gleich gebliebenen Überschrift dann am Dienstagvormittag auch offiziell hochlud, war dieser Satz nicht mehr aufzufinden. Doch auch ohne ihn ist klar: Die Organisation legt die Axt an die Wurzeln des jüdischen Staates.

Dass ausgerechnet Menschenrechtsorganisationen Israel „Apartheid“ vorwerfen, ist nicht neu. Seit Monaten läuft eine Kampagne von NGOs gegen die einzige westliche Demokratie im Nahen Osten, die auf deren Fundamente zielt und in einer langen Tradition des „Zionismus ist Rassismus“ (so eine UN-Resolution von 1975) steht.

Nicht die erste NGO

Zunächst hatten sich die linken israelischen Organisationen „Yesh Din“ und „B’Tselem“ mit dem „A-Wort“ hervorgewagt. Es handelt sich um Gruppierungen, die in Israel hochumstritten, dafür im Westen umso beliebter sind, und die in beiden Fällen direkt oder indirekt auch von deutschen Steuergeldern finanziert wurden oder werden. Dann zog im April 2021 die international angesehene Organisation „Human Rights Watch“ (HRW) nach, die Israel auf rund 220 Seiten attestierte, eine „Grenze überschritten“ zu haben und „Apartheid“ sowie „Verfolgung“ zu praktizieren. Nun also ist auch „Amnesty“ an der Reihe. Die haben gerade noch gefehlt, möchte man sagen.

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Wenn man deren Bericht teils liest, wirkt er bisweilen wie kopiert aus den Vorgängerwerken. Im Vergleich zum HRW-Bericht ist lediglich vor allem eines neu: Anders als dieser sieht „Amnesty“ Apartheidverbrechen nicht nur in den Palästinensergebieten, sondern auch im israelischen Kernland selbst, also auch dort wohlgemerkt, wo derzeit eine arabische Partei an der Regierungskoalition beteiligt ist, arabische Abgeordnete in der Knesset das Land hoch und runter kritisieren können und arabische Richter Urteile fällen. Ansonsten aber stößt die Ähnlichkeit zum HRW-Bericht vom Aufbau über den Inhalt bis hin zu den einzelnen Vorwürfen sofort ins Auge.

Dazu gehört auch die Behauptung, dass man eine Art Rechtsgutachten vorlege, das Israel am rechtstechnischen „Apartheid“-Begriff messe, wie er in internationalen Verträgen niedergelegt ist, so etwa im Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs. Auf diese Weise will man dem Vorwurf entgehen, Israel mit Südafrika zu vergleichen, dessen Apartheid-Regime seinerzeit rassische Segregation auf übelste Weise praktizierte. In Wahrheit ist der Begriff, stammend aus dem Afrikaans, jedenfalls in der öffentlichen Wahrnehmung natürlich untrennbar genau damit verbunden.

Angriff auf Israels jüdische Identität

Auch der Kern des Berichts ist der gleiche wie schon im Fall von HRW: Er zielt auf die Abschaffung Israels als jüdischer Staat. „Warum?“, so entgegnen Verteidiger der Sache „Amnestys“, darunter Georg Restle. Nirgendwo im Text werde das Existenzrecht Israels in Frage gestellt. Doch damit liegen sie falsch. Die Kontexte und Hintergründe des Konflikts im Blick lässt sich ein Angriff aufs Existenzrecht dem Gutachten sehr wohl entnehmen.

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Denn immer wieder wird deutlich, dass „Amnesty“ ein grundsätzliches Problem mit der jüdischen Identität des israelischen Staates hat. „Demografische Überlegungen“ hätten „von Anbeginn an Israels Gesetzgebung und Politik“ geleitet, heißt es da etwa, so als wäre es ein Skandal, dass die israelische Regierung darum bemüht ist, die jüdische Mehrheit des Landes aufrechtzuerhalten. So bekommt es der Bericht sogar hin, den israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen von 2005 zu problematisieren, weil dieser auch von der Absicht geleitet war, die jüdische Mehrheit des Landes aufrechtzuerhalten, indem man die Kontrolle über zwei Millionen Palästinenser aufgab.

Entlarvend aber ist vor allem der Angriff auf das israelische Einwanderungsrecht, das Juden weltweit die Immigration nach Israel ermöglicht, nicht aber Palästinensern. Explizit fordert „Amnesty“, allen Palästinensern, die das Land im Kontext der israelischen Staatsgründung verlassen haben oder vertrieben wurden, und deren Nachkommen ein Einwanderungsrecht zu gewähren. Laut Vereinten Nationen handelt es sich hierbei um rund fünf Millionen Menschen, davon fast alle Nachkommen, die das Land zum ersten Mal betreten würden. Das wäre schon rein mathematisch das sichere Ende Israels als jüdischer Staat, da die Bevölkerungsmehrheiten kippen würden.

Dann aber wäre Israel nicht mehr Israel, denn dieser Staat macht ja gerade nur als jüdischer Staat Sinn: der einzige Ort politischer Selbstbestimmung für das jüdische Volk und auch eine Rückversicherung für Juden weltweit. Was anderes ist das, als ein Angriff auf das israelische Existenzrecht?

In Deutschland noch Hemmungen

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„Amnestys“ Bericht löst kein einziges Problem im Nahen Osten, schon gar nicht schafft er Frieden. Ganz im Gegenteil: Er hetzt die Völker mit Sanktionsforderungen gegen Israel auf, auch jene arabischen, die ihre Beziehungen mit Israel derzeit normalisieren und nun explizit angehalten werden, das „System der Apartheid“ nicht zu unterstützen. Dass selbst die Sicherheitskooperation Israels mit der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland, der wichtigste Kontaktpunkt zwischen Israelis und Palästinensern, „Amnesty“ zum Teil ein Dorn im Auge ist, spricht Bände.

Für Israel handelt es sich um eine echte Bedrohung nicht-militärischer Art, eine Bedrohung auf der Ebene von PR in den internationalen Beziehungen. In vielen Ländern gibt es schon jetzt auch auf Regierungsebene nur noch wenig oder gar keine Hemmungen mehr, sich den Apartheid-Vorwurf zu eigen zu machen.

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Es ist gut, dass das in Deutschland noch anders ist und viele Politiker die Probleme des Berichts erkennen. So erklärte etwa der FDP-Abgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Benjamin Strasser seine „Amnesty“-Mitgliedschaft für beendet. Auch aus CDU, SPD, von Grünen und von AfD waren kritische Stimmen in verschiedenen Abstufungen zu vernehmen.

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Lediglich von der Linken kam Zustimmung: Die EU-Abgeordnete Özlem Demirel äußerte, sie finde es „fragwürdig, wenn sich Menschen mehr über einen Bericht über Menschenrechtsverletzungen aufregen, als über den eigentlichen Sachverhalt selbst“. Verwunderlich ist das nicht.


Sandro Serafin (22) studiert Zeitgeschichte in Potsdam. 

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26 Kommentare

  1. Andrej Nasko Ex Direktor von Open Society von Soros gab ein – neben anderen – eine stundenlange Interview in Skype. Diese wurde einer ungarischen Zeitung zugespielt. Unter andere – es ging darum, dass fortlaufend „Journalisten“ besorgt wurden, die über Ungarn und Polen negative Kampagne gestaltet haben.
    NUR solche Journalisten wurden angeheuert, die mit falsche Behauptungen, Nachrichten die beide Länder verunglimpft haben. Nasko hatte 10.000.000 $ Etat für das Zweck.
    Soros hat vor Kritiken immer hinter Antisemit Schreierei geflüchtet hat. Obwohl er niemals gläubige Jude war und wehrend des Holocaust ein unrühmliche Arbeit – nämlich verrat an Juden geleistet hat. Er half Wertsahen von Juden für Gestapo aufzutreiben.

  2. Der israelische NGO-Monitor hat auch eine Detailanalyse über die Organisation von Amnesty International ( AI ) angestellt:

    Amnesty International (AI) » ngomonitor (ngo-monitor.org)

    Die Quellen dort sind schon umfassend und fundiert. Es wird ersichtlich, dass AI massiv hier Politik gegen den Staat Israel betreiben und diesen am Ende auch delegitimieren will.

  3. Das Schlimme ist, dass sich mit den Namen dieser grossen Organisationen ein guter Ruf verbindet. Organisationen können nur gross werden, wenn sie einen guten Ruf haben. Amnesty, Ärzte ohne Grenzen, Unicef.

    Im Politischen nicht die AfD. Wie haben es eigentlich Die Grünen geschafft?

    Der Verfassungsschutz mit seinen Berichten. Das RKI mit seinen Corona-Berichten.

    Inzwischen missbrauchen sie ihre Macht. Und dürfen Spendengelder einziehen! Siehe auch Herrn Hirschhausen. Gemeinnützigkeit anerkannt bei einer gGmhH mit dem Ziel Klima p o l i t i k zu unterstützen.

    Aber nur „die Kirche“ kommt ins Gerede. Macht ist ein Grund“problem“. Im Kleinen wie im Großen.

  4. Dazu müßte man die Geschichte kennen um zu wissen wie alle Linken denken. Wer hat denn in den siebziger Jahren in palästinensischen Trainingslagern, seine Fähigkeiten zum morden erworben, die dann hierzulande umgesetzt wurde und das waren keine Klosterschüler, sondern Teile der kommunistisch Infiltrierten Studentengruppen, deren Ableger bis heute mitten unter uns sind und sich deshalb nicht mehr wundert, wenn nun eine ihrer Propaganda-Organisationen in altbewährter Weise auf alles losgehen, was nicht in ihr linkes Weltbild paßt und dazu muß man nur den Begriff Apartheid einsetzen, weil Nazi ja an dieser Stelle unpassend wäre, aber die gleichen Wunder bewirkt in deren Sinne.

    Wenn man so will, stehen die Feinde Israels heute mehrheitlich links und in der muslimischen Ecke und man kann sich nur wundern, mit welcher stoischen Ruhe das alles betrachtet wird und sich ausgerechnet die rechtskonservative Seite Europas zu den Verfechtern israelischer Interessen aufzeigt, während die Superdemokraten von linker Seite noch nicht einmal gerügt werden von den Interessensverbänden jüdischen Glaubens, die von Natur aus diese Tendenzen scharf verurteilen müßten, aber irgendwie in der Zwickmühle hängen zwischen Wunsch und Wirklichkeit, wie überhaupt in der gesamten Frage der muslimischen Entwicklung in Europa, wo die Feinde der Juden hoffähig gemacht werden und man den Feind immer noch bei den Rechten sucht, was ja der Widerspruch in sich ist und auch kontraproduktiv für das Land der Väter ist.

  5. Dabei ist Israel neben Saudi-Arabien überhaupt in der Lage, seine Grenzen zu schützen. In Israel ist die Bevölkerung darauf trainiert, innerhalb von Minuten den nächsten Schutzbunker aufzusuchen. Wie traurig und es ist bekannt, dass 1972 nicht nur der Mossad seine Hilfestellung in München anbot. Wie dumm von Deutschen, diese erfahrenen Kräfte im Kampf gegen Terror und Mord nicht anzunehmen! Und Verzeihung, „Araber“ im weitesten Sinn treiben in Deutschland irgendwelche Gemüseläden/DönerBuden oder als „Clan“ mit tausenden Verwandten. Geldwäsche wie zu besten Zeiten der Mafia. Aber erklären Sie einem ehemaligen Laborarzt Dr. Tschentscher diese Zusammenhänge? Der Gute ist mit weiterer Einfuhr/Wohnraum/ Virus völlig ausgelastet!

  6. Einer der Hauptgründe für diesen Konflikt ist, dass beide Seiten die Schuld für alles bei der jeweils anderen Seite suchen.
    Weder ein einseitiges „Israel ist toll, die Araber sind böse“ noch ein einseitiges „Die Araber sind toll, Israel ist böse“ trägt zu der Lösung bei.
    Es ist absolut legitim und nicht antisemitisch, Israel und den Umgang mancher Israelis mit ihren Nachbarn zu kritisieren – aber genausowenig ist es absolut legitim und nicht islamophobisch, die Palästinenser und den Umgang mancher Palästinenser mit ihren Israelischen Nachbarn zu kritisieren.
    Es wird Zeit, dass beide Seiten ernsthaft nach einer friedlichen Lösung suchen – nur dann werden sie sie auch finden.
    Da sind einseitige Statements von „Amnesty“ genauso schädlich wie einseitige Statements von israelischen Extremisten.

    • Sie sind nicht so weit von den Tatsachen wie Amnestys entfernt, ein Verständnis von der Lage da ist nicht Ihre Stärke.
      Es wurde von vielen Jahren gesagt und daran hat sich nicht geändert und das trotz gleicher Rechte, gleiche Unis und Zusammenarbeit in Kliniken und Unternehmen.
      „Wenn die Palästinenser/Araber die Waffen niederlegen würden, wäre Frieden. Wenn die Israelis dies täten, gäbe es morgen kein Israel mehr.“ (Golda Meir)
      Diese Tatsache ist auch die Antwort gegen vielen Vorwürfen in die Richtung Israel.
      Das normale Leben macht es vielen schwer die zu verstehen, die seine Familie und sein Zuhause immer wieder vor Raketenangriffen und Terroranschlägen verteidigen müssen.

      • Dass es morgen kein Israel mehr geben würde, wenn die Israelis ihre Waffen niederlegen würden, glaube ich auch.
        Aber dass Frieden wäre, wenn die Araber die Waffen niederlegen würden, weniger. Dazu gibt es auch auf der israelischen Seite zu viele Expansionisten, die versuchen würden, noch mehr brauchbares Land zu übernehmen und die Araber in die Würste zu verbannen. Dass sie teilweise gute Motive dafür haben (Reaktion auf Anschläge) ändert daran nichts, gute Motive haben teilweise auch Araber, die durch die Siedlungspolitik aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
        Wirklich helfen kann nur, wenn beide Seiten sich verständigen und gleichzeitig die Waffen niederlegen.

  7. Linke Überzeugungen gepaart mit Antisemitismus – eine Kombination, die in Deutschland leidlich bekannt ist – oder besser: bekannt sein sollte. Ein jüdischer Kommentator beschrieb die gezielte bigotte Haltung der Grün-Linken zum Antisemitismus in Deutschland kürzlich sehr trefflich: „Sie verehren die Toten und verachten die Lebenden (Juden).“.

  8. Der linke Antisemitismus ist virulent. Der linksextreme Antisemit Restle wird mit staatlichen Zwangsgebühren alimentiert, ergo ist der deutsche Staat antisemitisch, wie es seine Tradition ist. Getragen wird das durch die Mehrheit der Bürger, die im Inneren Faschisten und Antisemiten sind, wie sie es immer waren und immer sein werden. Heiko Maas ist ihr natürlicher Avatar. Deutschland ist das oft zitierte miese Stück Sch…, und die Freiheit kommt hier nur durch die Royal Air Force.

  9. Die lieben NGOs, überall machen sie ärger, im Mittelmeer, in Russland, in Europa, in Ungarn, in der Ukraine, in China und und und auch in Israel. Ich würde diesen Organisationen keine Beachtung schenken. Putin lässt sie gleich alle samt im Land verbieten. Wie Israel mit Ihnen umgehen will, hat uns nicht zu interessieren. Jedes Land auf der Erde zu jeder Zeit existiert, weil es sich behaupten konnte gegenüber seinen Nachbarn. Jedes Volk auf der Welt, genauso wie jeder Stamm, genauso wie jede Familie ist sich zunächst selber am nächsten. Das ist unumstößlich und letztendlich Grund unser aller Dasein. Weltfrieden? Utopie! Jetzt sagen viele, dieses denken wird früher oder später ins Desaster führen. Ich sage, Elon Musk sucht schon nach Ausweichmöglichkeiten (Mars). Sich selber, bzw. einige Menschen möchte er aber mitnehmen. Und schon fängt das Problem wieder von vorne an.

  10. Ich habe noch NIE für Amnesty gespendet. Warum wohl?

  11. „Dann aber wäre Israel nicht mehr Israel, denn dieser Staat macht ja gerade nur als jüdischer Staat Sinn: der einzige Ort politischer Selbstbestimmung für das jüdische Volk und auch eine Rückversicherung für Juden weltweit“
    Grundsätzlich verstehe ich nicht, warum eine Religionsgemeinschaft im 21. Jahrhundert überhaupt einen eigenen Staat hat bzw. haben muss.
    Es ist ein Unterschied, ob man von Israelis als Staatsvolk oder von Juden als Religionsgemeinschaft spricht. Israelis müssen keine Juden sein und Juden müssen keine Israelis sein.
    Deutsche, Franzosen, Polen, Russen, Inder, Chilenen, Äthiopier, Australier, usw. müssen keine Christen sein sondern können auch Juden sein. An wen oder was oder wie sie glauben oder nicht glauben ist Privatsache – und das ist auch gut so.
    Dass in den späten 1940er Jahren aus Palästina/Israel vertriebene Araber/ Palästinenser und deren Nachfahren nicht zurück nach Israel dürfen ist frag- und kritikwürdig – gerade für einen selbstverklärten weltoffenen und von der derzeitigen globalen Weltordnung/Globalisierung sehr profitierender demokratischer Rechtsstaat wie Israel.
    Aber gut, jedes Land kann selbst bestimmen wen es aufnimmt und wen nicht. Die Türkei würde auch kaum eine Millionen und mehr Armenier aus der Diaspora zurück in deren uralte armenische Heimat im Osten der heutigen Türkei ansiedeln wollen.
    Ich bin schon (positiv) überrascht, dass der überlicherweise reflexhaft-inflationär verwendete Totschlagsbegriff „Antisemitismus“ im Artikel nicht vorwerfend genutzt wird.
    Demographisch wird man sehen wohin die Reise geht und ob die kinderreichen orthodoxen jüdischen Siedler in der Westbank dem anhaltenden Geburtenboom der Palästinenser „Paroli“ bieten können.
    Der Staat Israel hat heute knapp 9,5 Mio. Einwohner, davon ca. 7 Mio. jüdische Israelis und 2 Mio. muslimische Israelis. In Gaza und Westjordanland kommen nochmal 5 Mio. Palästinenser sowie rund 0,4 Mio. jüdische Siedler hinzu. Summa summarum: leben in der Region also rund 7,5 Mio. Juden mit rund 7 Mio. Muslimen zusammen oder neben- oder gegeneinander. Ob es allein aufgrund der Geburtenrate in 20, 30 Jahren deutlich mehr Muslime als Juden sein werden wird sich zeigen.

    • Interessant fand ich ja auch gestern auf der Konferenz des israelischen INSS-Instituts die aktuelle Lageeinschätzung zur Stimmungslage in Israel, die von Frau Dr. Tzipi Israeli vorgenommen worden ist ( Video mit englischen Untertiteln bzw. englischer Übersetzung):

      INSS 15th Annual Conference | Discussion – National Security Index 2021-2022 – YouTube

      Aus der Untersuchung von Frau Israeli geht hervor, dass immer mehr Menschen die 2-Staatenlösung in Israel ablehnen. Aber auch eine 1-Staatenlösung wird mehrheitlich wohl abgelehnt.

      Die Untersuchung hat ergeben, dass die große Mehrheit den jüdischen Charakter des Staates Israel bewahren will, man will also nicht zur Minderheit im eigenen Land werden und am Ende von den Arabern verdrängt werden.

      Als für sehr wichtig wird auch der Erhalt der Demokratie angesehen.

      Hier sehe ich schon große Unterschiede zur Mehrheit der Deutschen, die ja in ihrem Selbsthass längst einen Selbstzerstörungskurs eingeleitet haben.

      Jüdische Israelis wollen vor allem leben und überleben. Sie wissen aber auch, dass das nur mit wirtschaftlicher Stärke und mit militärischer Macht zu erreichen ist. Dazu gehört vor allem die Ablehnung der merkelschen No Border und No Nation Politik. Sichere und dichte Grenzen sind also schon sehr wichtig.

      Warum sage ich das ?

      Nun, langfristig sehe ich vor allem das Problem, dass die Hamas in Zukunft die „Westbank“ übernehmen könnte.

      Ich bin der Ansicht, dass die Mehrheit der jüdischen Israelis schon einen echten und dauerhaften bzw. beständigen Friedensschluß mit den palästinensischen Arabern erreichen möchte, d.h., es wird langfristig eher kein reiner Waffenstillstand und eine Art Stillhalteabkommen angestrebt. Es soll also etwas Stabileres langfristig her.

      Jüdische Israelis wollen sich dann halt auch auf das Wort der arabischen Seite absolut verlassen können, es geht also auch ums Vertrauen und die Frage, ob die palästinensischen Araber wirklich mehrheitlich den Frieden mit Israel schließen wollen ?

      Sind die Araber in dieser Region also mehrheitlich bereit dazu ?

      Eine aktuelle Umfrage vom Juni 2021 unter palästinensischen Arabern zeichnet jedoch ein ganz anderes Bild.

      Die Ergebnisse sind für mich verstörend und sie ernüchtern mich, obwohl ich sagen muß, dass ich seit vielen Jahren durch den Konflikt mit der Hamas, dem islamischen Dschihad, der Hisbollah und dem Iran vollkommen desillusioniert worden bin.

      Einige Ergebnisse der aktuellen Umfrage zeigen, dass 77 % der befragten palästinensischen Araber glauben, dass die Hamas den jüngsten Raketenterror gegen Israel im Mai 2021 gewonnen habe. Weiterhin sind 72 % der Ansicht, dass die Motive der Hamas absolut gerechtfertigt seien. 53 % sind der Meinung, dass zukünftig nicht die Fatah mit der PA unter Abbas ( Abu Bluff ), sondern die Hamas die palästinensischen Araber anführen solle.

      Wer die Hamas ist, brauche ich kaum näher zu erläutern. Ein Blick in deren Charta genügt schon:

      The Covenant Of The Islamic Resistance Movement – Hamas | MEMRI

      Für mich zeigen diese Daten der aktuellen Umfrage schon auf, dass sich arabische Palästinenser in jüngster Zeit eher weiter radikalisiert haben müssen… 94 % der Befragten gaben schließlich an, dass sie stolz auf den Terror aus Gaza gegen Israel seien. Diese Leute bezeichnen das dann als „berechtigten Widerstand“, der Raketenterror gegen Juden und Israel wird also durch Scheinargumente gerechtfertigt.

      Wer tiefer in die aktuelle Umfrage einsteigen möchte, kann all das hier nachlesen:

      Public Opinion Poll No (80) | PCPSR

      Weitere Hintergründe zur aktuellen Umfrage sind hier zu finden:

      Poll finds dramatic rise in Palestinian support for Hamas – http://www.israelhayom.com

      Die Kenntnis darüber halte ich schon für sehr wichtig, weil man dann den Konflikt bzw. den Terrorkrieg gegen Juden und Israel auch besser einordnen kann.

      Außerdem bringe ich es hier auf TE, weil die BRD-Mainstreammedien darüber niemals berichten würden. Solche Umfragen werden in der BRD seit Jahren systematisch verschwiegen.

      Ich für meinen Teil bin jedenfalls zu dem Schluss gekommen, dass die Mehrheit der palästinensischen Araber zu einem echten, verlässlichen und beständigen Frieden mit Juden und Israel nicht bereit ist. Es fehlt bei denen mehrheitlich der Wille dazu.

      Problematisch ist auch, dass die Hamas aus dem letzten Konflikt bei der Operation „Guardian of the Walls“ in Gaza gestärkt hervorgegangen sein soll, wie man in folgender aktuellen Analyse nachlesen kann. Israel müsse da der Wahrheit jetzt ins Auge schauen:

      Israel’s Moment of Truth in Dealing with Hamas? | INSS

      Die Hamas sei jetzt viel gefährlicher, weil sie eine stabile militärische Infrastruktur in der „Westbank“ und im Süd-Libanon aufbauen könnte. Israel könnte also ein Mehrfrontenkrieg drohen, weil auch die Hisbollah sich zu einem Schlag gegen Israel demnächst entschließen könnte, falls dazu der Befehl der Mullahs aus Teheran kommen sollte:

      Can Hezbollah’s loyalty to Iran be shaken? – http://www.israelhayom.com

      Interessant ist auch eine aktuelle Analyse des israelischen INSS-Instituts über die Wahrnehmung der letzten Gaza-Operation in der israelischen Bevölkerung. Die Arena der medialen Wahrnehmung wird für israelische Strategen im digitalen Zeitalter immer wichtiger.

      Wie wurde also die letzte Gaza-Operation in der israelischen Bevölkerung wahrgenommen ? Hat man es als Sieg Israels gegen die Hamas oder als Niederlage aufgefaßt ?

      Dazu sehr interessante Inneneinsichten hier:

      The National Security Index: The Cognitive Campaign in the Digital Age | INSS

      Meine Schlußfolgerung ist die, dass es zu einem Waffengang gegen die Hamas wohl wieder kommen wird: Es ist nicht mehr eine Frage des „Ob“, sondern nur noch des „Wann und Wie“.

  12. NGO werden nicht nur über Kleinspenden finanziert. Wer sind die Finanziers, deren Interessen von NGO durchgesetzt werden sollen. Warum akzeptiert der Staat Deutschland die Arbeit von NGO und geht nicht angemessen dagegen vor. Offensichtlich sind Spaziergänger leichter zu handhaben.
    Zitat:
    „Das wäre schon rein mathematisch das sichere Ende Israels als jüdischer Staat, da die Bevölkerungsmehrheiten kippen würden.
    Dann aber wäre Israel nicht mehr Israel“

    Wie weit sind wir eigentlich damit in Deutschland schon gekommen?
    Oder ist es das Ziel, das Deutschland nicht mehr Deutschland sein soll?

  13. Und was hält Amnesty von palästinensischen Selbstmordattentätern und deren Förderung durch die Palästinenserorganisationen? Von der Duldung von Anschlägen gegen Israel durch Hamas?

  14. An die wirklichen „Problemfälle“, wie Katar, Saudi Arabien, Iran, Indonesien, China etc. trauen sie sich nicht ran. Da wissen sie genau, dass sie damit keinen Blumentopf gewinnen. Also hackt man auf der einzigen Demokratie im Nahen Osten herum. Erbärmlich. Gut, dass die noch nie einen Cent von mir gesehen haben.

  15. „so als wäre es ein Skandal, dass die israelische Regierung darum bemüht ist, die jüdische Mehrheit des Landes aufrechtzuerhalten.“ Hmm. Wer sich in Deutschland, z.B. in Bremen (Mehrheit der eingeschulten Erstklässler sind Migrantenkinder) laut Gedanken über solche demographische Veränderungen durch Masseneinwanderung macht, wird sofort als Rassist gebrandmarkt. Wer sich in Deutschland eine ethnisch-kulturell möglichst homogene Bevölkerung wünscht, ist ein Verfassungsfeind (so erging es z.B. der Identitären Bewegung). Israel hingegen darf sich gegen arabische Einwanderung wehren?

  16. „Amnesty nennt Israel jetzt einen „Apartheidstaat“. Das erscheint destruktiv, doch es zeigt auch, dass sich in der Regierungspolitik des Landes wenig geändert hat.“ ZEITonline
    Die wokelinken Journalisten und auch die Kommentatoren im zugehörigen ZEITForum feiern geradezu die Tatsache, dass Israel unter Beschuss genommen wird. Ich denke, ganz Israel wird dankbar sein für diesen moralischen Zeigefinger speziell aus Deutschland.

  17. Polarisierung. Die verkrampfte Art über Israel zu sprechen wird nicht zu einer Lösung führen.
    Wie in Deutschland die Geschichte eines Staates aus einer höchststrichterlichen, temporären Moralposition zu betrachten und verurteilen zeigt nur geistige Unreife. Was heute vielleicht der Stein der Weisen ist, war damals in Palestina die Angst vor dem nächsten Pogrom und der Wille zu leben.Verständlich.
    Was nicht verständlich ist, ist den geeinten Willen gegen den Antisemitismus auszunutzen um eigenes Fehlverhalten oder einen Vorteil herauszuschlagen. Wer das mitmacht zersetzt den gemeinschaftlichen Willen gegen den Antisemitismus.

  18. Gesinnungsbolschewismus (Bolschewiken: „Mehrheit“, entspricht: „Wir sind mehr“), Verzerrung, Diffamierung, Lüge und Unterdrückung Andersdenkender gehen miteinander einher wie polysiamesische Zwillinge. Zunächst kritisitieren sie, dann wird beklagt, gefordert, schließlich angeprangert. Und wenn sie dann die Macht übernommen haben, werden alle, die anders denken, verfolgt, bekämpft, möglicherweise auch wieder in Lager gesteckt. AI und Konsorten sind also genau das Ungeheuer, vor dem sie angeblich warnen.
    Welche unlösbaren Schwierigkeiten es mit einer mulismischen Bevölkerung gibt, die sich von einer Gesellschaft segregiert, in der keine Scharia gilt, erleben wir ja jetzt am eigenen Leibe. Insofern ist Israel eher darin zu bewundern, dass sie überhaupt eine Demokratie hinbekommen, ohne umgekehrt alle Araber auszuweisen. Es ist ein ständiger Ritt auf der Rasierklinge. Der größte Feind dabei sind aber nicht die Araber selbst, die den Israelis offenkundig nicht gewachsen sind, sondern die hinterlistigen doppelzüngigen westlichen NGOs, die den Judenstaat für Geld und Machtteilhabe systematisch diskreditieren und Teil eines hybriden Vernichtungskrieges sind. Hätten wir einen intakten Verfassungsschutz wären sie ein klarer Beobachtungsfall. Die staatsanwaltliche Untersuchung der Geldflüsse würde im Übrigen wohl auch eines Interessante zu Tage bringen.

  19. Wenn es um Israel geht, dann gilt „das gleiche Recht für alle“ nicht mehr. Ich glaube auch die muslimischen Israeli, hätten was gegen die große Rückkehr ihrer Verwandten.

    • Wie Gunnar Heinsohn auf Tichyseinblich wiederholt erklärt hat: Eine der Wurzeln des Nahost-Konfliktes ist die semitische Bevölkerungsexplosion seit dem Zweiten Weltkrieg.

  20. Amnesty ist vielleicht einmal, vielleicht aber auch nie mit edelen Zielen angetreten.
    Es ist eine NGO wie viele unzählige, deren einziges Ziel es ist, an allen demokratischen Spielregeln vorbei, die Interessen Einzelner, verbrämt und verkleistert mit Unmengen an Gutmenschentum, durchzusetzen.
    Da fließt eine Menge Geld und das stammt nicht nur aus den Taschen der Einfältigen und Denkfaulen, die das Treiben dieser Drückerkolonnen nicht durchschauen wollen oder können.

  21. Vermutlich wird sich in den nächsten Jahren die antisemitische Gangart im linksgerichteten Westen noch einmal verstärken, da man mittlerweile zu erkennen scheint, dass das mit dem Geburtendjihad der Palästinenser (3,51 vs. 3,01) nicht so richtig funktionieren wird Israel zu bezwingen. Dabei haben die Linken mittlerweile so ziemlich alles versucht…Waffenlieferungen, Finanzhilfen, Propaganda ..mal direkt, mal über irgendwelche NGOs oder windige Stiftungen.
    Das sind jetzt die letzten paar Propagandakugeln, die sie aus dem ÖR, den NGOS usw. auf Israel abfeuern, weil ihnen sonst nichts mehr geblieben ist. Man sollte die NGOs als das bezeichnen was sie sind, parapolitische Truppen.

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