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Herles fällt auf

Als Ob.

11.03.2017

| Lesedauer: 3 Minuten
Ein Wechsel, der Deutschland bewahrt, ein Wechsel gegen den Wechsel - das wäre das Ei des Kolumbus. Im Wechsel-ängstlichen Deutschland. Komischer Weise trifft Schulz genau diese Stimmungslage. Er ist der Als-ob-Wechsler.

Zwei Silben genügen, um den Zustand der deutschen Politik hinreichend zu beschreiben. Als ob das, was in Berlin geboten wird, irgend etwas mit Prinzipienfestigkeit, Klarheit, Struktur und Konzept zu tun habe. Stellen sich Merkel und Schulz überhaupt die Zukunft Deutschlands vor? Und falls ja, wie und weshalb?
Wahlkampf sollte in der Demokratie eine Zeit sein, in der offen über alles diskutiert wird. In Deutschland ist das aus der Mode gekommen. Es wird nur so getan als ob. Und auch, als ob die Hauptpersonen so etwas wie eine echte Alternative wären.

I.

In den Fernseh-Nachrichten ist immer noch vom „Präsidialsystem“ die Rede, das Erdogan in der Türkei einführen wolle. Ein Präsidialsystem haben auch Frankreich und die USA, Demokratien ohne wenn und aber, mit Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit. In der Türkei steht dagegen nicht weniger auf der Tagesordnung als die Abschaffung der Demokratie. Die Deutschen kennen diesen Vorgang als „Ermächtigungsgesetz“. Eine Demokratie schafft sich unter Ausübung rechtswidriger staatlicher Gewalt selbst ab. Warum also der grotesk verharmlosende Begriff Präsidialsystem?

Die Leisetreterei der Bundesregierung hat durchaus ein Pendant in den Medien. Angela Merkel lässt sich loben. „Lieber das Gesicht verlieren als die Geduld“ rühmt Die Zeit ihr staatsmännisches Geschick, das als Deeskalation ausgegeben wird. Der Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, Kirchhof, hat dagegen klargestellt, dass es sehr wohl das Recht der Bundesregierung wäre, türkischen Politikern die Einreise zu verbieten. Auch für Erdogan gilt das Völkerrecht, wonach politische Kämpfe auf fremden Territorien verboten sind. Statt dessen müssen lokale Behörden im Kleingedruckten stochern und Deutschland sich von türkischen Despoten als Nazis beschimpfen lassen. Die EU zahlt weiter Milliarden an die Türkei als Vorbereitungshilfe für den immer noch nicht abgeblasenen EU-Beitritt. Deutschland lässt zu, dass sechs deutsche Staatsbürger rechtlos eingesperrt sind. Deeskalation?

Die Bundesregierung schaut seit Jahrzehnten zu, wie sich ein großer Teil der Einwanderer aus der Türkei jeder Integration verweigert, und wie Erdogan systematisch Islamismus und Nationalismus unter Deutsch-Türken propagiert. Die „Schluss-mit-der-Türkei-Fraktion“, aber schreibt Die Zeit, sei hierzulande am „rechten und linken Rand“ zu finden. Gut, dann zählt Bundestagspräsident Lammert zum „rechten Rand“. Er hat Merkel mit ihrer Verharmlosungsrede im Bundestag warten lassen und erst einmal selbst das Nötigste zur Türkei gesagt. Merkel bringt sich erneut durch Nichthandeln in Schwierigkeiten und gibt dies als Charakterstärke aus. Als Ob als Führungsprinzip. Als ob sich die deutschen Wähler davon erneut täuschen ließen.

II.

Noch ist er nicht der neue Kaiser. Aber seine neuen Kleider führt er schon einmal vor. Die Menge applaudiert Schulz, dem Phänomen.

Er steht für eine vermeintliche Wechselstimmung, deren Besonderheit darin besteht, dass die Mehrheit der Bevölkerung wohl eher Angst vor einem wirklichen Wechsel hat. Die Welt wandelt sich schon zu sehr. Aber da ist zugleich das Gefühl, dass es nicht so weiter gehen kann wie mit Angela Merkel. Ein Wechsel, der Deutschland bewahrt, ein Wechsel gegen den Wechsel – das wäre das Ei des Kolumbus. Komischer Weise trifft Schulz genau diese Stimmungslage. Er ist der Als-ob-Wechsler.

Die Korrekturen der Arbeitslosenversicherung, die Schulz mit viel Getöse proklamiert, sind kleinere, unbedeutende, mehr symbolische (Arbeitsgeld Q) Gesten. Sie bedienen eine Stimmung, nehmen aber die bisherige SPD-Politik nicht wirklich zurück.

Die Sozialdemokraten sind nach wie vor Regierungspartner im Kabinett Merkel. Dank Schulz aber gelingt es ihnen, so zu tun, als ob sie plötzlich die wichtigste Oppositionspartei seien.

Die „Martinmania“, schrieb der Münchner Soziologe Stephan Lessenich in der Süddeutschen Zeitung, sei das Symptom eines „gigantischen gesellschaftlichen Selbstbetrugs“. Dahinter stecke die irrige Ansicht, die Sozialdemokratie könne weiter machen wie bisher, wenn nur der neue Name an der Spitze Schulz laute.

Schulz lässt sich noch immer verkaufen, als ob er wie Robin Hood aus den Wäldern komme und es nun mit dem Establishment aufnehme. Der Mann ist mit allen Fasern nie etwas anderes gewesen als Establishment.

Obwohl das einzige Feld der Politik, auf dem er sich Kompetenz erworben hat, die Europapolitik ist, hat der Europapolitiker Schulz derzeit nichts zu sagen. Ahnt er, dass er als Brandstifter jetzt nicht so tun darf, als ob er ein ausgebildeter Feuerwehrmann sei? Schulz weiß, dass er erstens mit dem Thema Europa im Wahlkampf keinen Blumentopf gewinnen kann, und zweitens, dass sich seine Position von der Europapolitik Merkels nicht unterscheidet. Beide geben mit ihrem halbgaren Weiter-So-Reform-Gewurstel der wachsenden antieuropäischen Stimmung in Deutschland Nahrung. Beide sprechen die Existenzkrise der EU nicht wirklich an, sondern tun nur so als ob.

Ihre Politik hat einen Bart, ob sie ihn im Gesicht tragen oder nicht.

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31 Kommentare

  1. Will nicht sagen gefaked. Die Politiker haben ja live schon eine gewisse Ausstrahlung, da muss man schon sehr ärgerlich sein, das man ungehalten reagiert. Man geht ja normal menschlich miteinander um, vorher machen die aber ein Tamtam wie zu ostzeiten, da ist alles geplant und da gehen die nicht unbedingt zu den größten stinkstiefeln.

  2. Nachgeschoben, um den Fehler bei Nellens Einschätzung zu korrigieren: Nicht die Konservativen, sondern die SPD sollte mit ihrem Programm 90 Prozent der Bevölkerung beglücken. Entschuldigung für den Murx.

  3. Sie haben vollkommen recht. Sorry, ich hab einfach nicht darüber nachgedacht. Manchmal (?);-) bin ich ein bisschen schusselig, besonders am Sonntagmorgen. Ja, das könnte für uns alle ein schlimmes Erwachen geben, wenn es soweit käme. Aber was könnte man selbst tun, außer zunächst zu versuchen sich zu schützen? Dann bleibt am Ende nur das Land zu verlassen. Und dafür habe ich schon lange meinen Plan B.

  4. „Ein Präsidialsystem haben auch Frankreich und die USA, Demokratien ohne wenn und aber, mit Gewaltenteilung, Rechtsstaatlichkeit,
    Meinungsfreiheit.“

    Deshalb ist das, was Erdogan in der Türkei einführen will, nach dieser Definition KEIN Präsidialsystem

  5. Keine Sorge, die Ruhe ist bald vorbei. Nach dem Türkeireferendum im April wird sich vieles und sehr schnell ändern.

  6. Als ob… – das dünne Eis einer guten Konjunktur meterdick wäre, und die epochalen Fehlentscheidungen „Energiewende, Griechenlandrettung/EU Geldpolitik, Flüchtlingsfrage“ ewig tragen könnte.

  7. Zu1)

    a) Die Türkei war noch nie eine Demokratie: Kurden werden da seit langem unterdrückt.Und mit einer Selbstverständlichkeit ohnegleichen hat bisher jede türkische Regierung christliche Bürger des Landes seit jeher diskriminiert, schikaniert und dezimiert.
    EINFACH NICHT NACHVOLLZIEHBAR , daß die 630 Typen im Reichstag ERST JETZT die Zustände in der Türkei nicht mehr für genügend demokratisch halten, da auch Journalisten und Oppositionelle von Erdogan und seiner AKP schikaniert und inhaftiert werden.

    b) Bekanntlich schreibt der Koran allen Koranverwirrten vor, Nichtmoslems zu täuschen, zu demütigen, auszuplündern, zu versklaven, zu töten.
    EINFACH NICHT NACHVOLLZIEHBAR, daß JETZT ERST ganz leise Zweifel aufkommen, ob sich denn bei der in ihrer Koranverwirrtheit gefangenen türkischen Regierung mit Milliardenbeträgen ein Sinneswandel im Sinne einer Heranführung an deutsche Verhältnisse erkaufen läßt… und andere leise Zweifel, ob denn bisher tatsächlich schon hierzulande eine nennenswerte Integration der koranverwirrten Türken in die nichtmoslemische deutsche Gesellschaft stattgefunden habe.

    2) Kanzlerkandidat Schulz meldet sich in Wahlkampfzeiten nicht zu einem einzigen für D überlebenswichtigen Thema zu Wort, sodaß die Deutschen den Eindruck gewinnen sollen, die Elite im Reichstag habe alles im Griff:

    die Energiewende, die EU-Krise, die Schuldenkrise, die immer gefährlichere und billionenteure Islamisierung samt dem Zusammenbruch der inneren Sicherheit –

    Und von einer Bildungskatastrophe mit laufenden Niveauabsenkungen und Bestnoteninflationen könne gar keine Rede sein.Und auch nicht vom demographischen Kollaps durch eine falsche Familienpolitik mitsamt dem milliardenteuren Homo-,Gender-und Abtreibungswahn. Und auch nicht von zig Mrd. teuren völlig verantwortungslosen, verrückten und unsinnigen Militäreinsätzen in Afghanistan, Syrien, Mali.. u.s.w.

    Schulz tut so, als ob es „im starken und reichen D“ (Merkel) NUR um noch mehr „soziale Gerechtigkeit“ gehen könne,
    worunter er versteht, daß mehr von oben nach unten umverteilt werden müsse

    . Besonders viel Beifall versucht er sich damit zu holen, daß er den ihre Arbeit verloren Habenden verspricht, sich wohlversorgt viel länger als bisher ( auch bis zur Rente) Zeit lassen zu können bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle und daß sie dabei auch lange in milliardenteuren Kursen rumhängen können, selbst wenn die am Ende zu keiner qualifizierteren Arbeit befähigen.

    .

  8. So wie bisher? Niemals, ich wähle bewusst die AFD , das Programm lesen würde ich jedem raten. Es wird zwar nicht zu 100% umgesetzt werden, aber es ginge auf jeden Fall in die andere Richtung. Diese Wahl ist für mich alternativlos.

  9. Man sollte dies nicht auf Frau v.d.Leyen begrenzen.
    Schon 1998 wurde fast 70 fähige Beamte als Fach-Experten in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, dafür Agenturen wie Roland Berger eingesetzt.
    Gratis war´s bestimmt nicht.
    Wenn es interessiert……
    hier ein Einblick aus 2004 ins Berater-(Un)Wesen.
    http://www.zeit.de/2004/07/Berater/komplettansicht

  10. Jede Stimme für AfD ist eine Stimme für rot-rot-grün.

    Eine Stimme, die im politischen „Nirwana“ landen wird.
    Wie 2013 jede Stimme für AfD und FDP im „Nirwana“ landete,
    eine Stimme für die GroKo wurde.
    Ich habe nix gegen die AfD, ich habe nur was gegen eine GroKo.
    Es ist kein Zufall, daß Länder wie die USA, England mit einem 2-Parteien-System recht stabil daherkommen.
    Haben sie das Mehrheitswahlrecht.
    Es liegt am Wähler, unserem Wahlrecht mit Verstand zu einem „Mehrheits-Wahlrecht“ zu verhelfen.
    Die Politik kann es nicht.

    • „Jede Stimme für AfD ist eine Stimme für rot-rot-grün.“
      Das ist zu kurz gedacht; nach gegenwärtigem Stand fehlt es für eine r2g- Mehrheit an ausreichend Stimmen von den Linken und vor allem den Grünen.
      Jede Stimme für eine echte Opposition ist keine Stimme für r2g.
      Meine Selbstachtung erlaubt mir selbst aus taktischen Gründen nicht, eine Merkel- CDU zu wählen.
      Nur ein deutlich zweistelliges Ergebnis für die Alternative wird den Etablierten ein einfaches „Weiter so“ durchkreuzen.

  11. Gegen diese Übermacht der Medien hat der deutsche Michel n o c h
    keine Möglichkeit sich objektiv zu wehren.
    Bei 2-3 Jobs bleiben meist nur die Nachrichten in den ÖR .
    Lange kann das für die Medien und Ihrer Vertuschung nicht gut gehen.

  12. „sie kann es nicht“ …höre ich heute zum ersten Mal… that´s Entertainment 😉

  13. Der von Herles beleuchtete Angelpunkt des Als-ob mit dem Blick auf Schulz ist m. E. doch nur ein Hinweis auf den Stabwechsel vom dem vom Stockholm-Syndrom vereinnahmten Kabinettsmitglied an den insofern unbefangenen Draufgänger, der sich um die von der Koalition geschaffene oder nur eingefärbte Fakten-
    lage nicht zu scheren braucht. Unter anderem muß dem aus der K-Kandidatur ausscherenden Gabriel immer mehr klar geworden sein, daß ihm die Rolle des Marcus Brutus nicht allzu viel
    Gewinn bei dem Aushebelungsversuch der Rautenfrau einbrin
    -gen würde. Deshalb sollte die Strategie des Als-ob durch Kostümwechsel die Beengtheit bei der Rhetorik eliminieren . Nirgendwo scheint mir bei Herles Überlegungen in dieser Frage der
    Blick auf die AfD ein Rolle zu spielen. Dies als Einwand gegenüber den sowohl von Blume als auch von Ungläubiger eingeworfenen
    Überlegungen.

    • Der Blick auf die AfD spielt bei Herrn Herles nie eine Rolle.

      Unser Land ist aber in einem Zustand, der es angeraten erscheinen läßt, Alternativen zu Merkels Union und Schulzens SPD aufzuzeigen.

      Union und SPD werden Deutschland lautlos abwickeln, wenn das Volk sich nicht wehrt. Das ist nicht akzeptabel.

      Wenn jemand also eine Partei oder eine andere gesellschaftliche Gruppierung außer der AfD benennen kann, die gegen Islamisierung und gegen eine übermächtige EU Stellung bezieht, und der Union und der SPD entgegentreten will, werde ich in Zukunft mit Freuden auf meine Hinweise zur AfD verzichten.

      Bin für jeden Vorschlag offen…

  14. Zur Türkei möchte ich anmerken, dass man von ‚Abschaffung der Demokratie‘ nicht sprechen kann. Eine solche hat es nie gegeben, weil es ohne einen unabhängigen Rechtsstaat keine Demokratie existiert. Es gibt, noch, mit Ausnahmezustand, ein bisschen Parlamentarismus – der soll abgeschafft werden. Das angestrebte Präsidialsystem soll ein Sultanat werden. Der 1100-Zimmer-Palast ist fertig. Zu Schulz würde ich anmerken, dass es in ‚Europapolitik‘ keine seriöse Kompetenz gibt, bestenfalls eine Cleverness des Herrn Schulz, mit viel Energie und Sprachbegabung zum eigenen Fortkommen. Die EU ist konzeptionell, institutionell und in den politischen Verfahren eine totale Missgeburt. Deshalb Brexit und Dauerstreit über alles und Einigung nur mit finanziellen Leistungen der Netto-Zahler, D. vorneweg. Herr Schulz, und die vielen anderen ‚kompetenten Europapolitiker‘ haben keinen feststellbaren Beitrag für die Strukturierung und Organisation einer EU geleistet , die auch nur irgendwie funktionieren könnte, trotz der fürstlichen Bezahlung und Versorgung. Schulz ist für den Wahlkampf die ersehnte Rampensau, die mit bestechungsdemokratischen Methoden Stimmung macht. Billiger Clientelismus.

  15. Niemand mit etwas verbliebener Kritikfähigkeit und Vaterlandsliebe sollte das einfach so hinnehmen. Sie denken doch hoffentlich nicht, ich würde das tun oder wäre mir über das Programm der AfD nicht im Klaren?

  16. Es ist kein Trost und soll keinen direkten Vergleich bedeuteten, aber Ian Kershaw hat ja öfter darauf hingewiesen, dass auch in den 30/40er Jahren keineswegs die schweigende Mehrheit, sondern nur eine kleine Minderheit gegen Hitler und seine Verbrechertruppen war. Die Mehrheit hat seinen Untersuchungen nach schlicht weggesehen und wollte gar nichts wissen. Und anscheinend hat die umfängliche Geschichtsanalyse in Deutschland bezüglich dieser verantwortungslosen Haltung nichts wesentlich verändert.

    Ihre massive Enttäuschung darüber teile ich. Von diesem Land und seinen Bürgern hätte ich weiss Gott anderes erwartet.

  17. Es hat sich und es wird sich auch nichts mit der Unsäglichen in Berlin ändern. Entweder hat sie sich vor jedweder Entscheidung gedrückt, ist lieber im Ausland rumgereist so dass man den Eindruck haben muss, wir haben zwei Außenminister und wenn sie dann mal eine Entscheidung getroffen hat, war diese dermaßen desaströß, dass es einem die Zornesröte ins Gesicht treiben müsste, wenn man sich die Energierechnung, die Infrastruktur, die Zustände in der Gesellschaft anschaut!
    Die meisten werden wohl Schulz zur Mehrheit verhelfen, alleine um die M. loszuwerden! Denn schlimmer kann es fast nicht mehr werden!

  18. Schöne neue Kleider das kommt mir auch jedes Mal in den Sinn.Es ist erschreckend wenn man mit den Leuten spricht, gesagt bekommt der ist so gut. Da bin ich sprachlos jedes Gegenargument wird ausgeblendet. Wenn mich dann die Ironie oder der Sarkasmus pakt, begehe ich Majestätbeleidigung

  19. Schulz lässt sich noch immer verkaufen, als ob er wie Robin Hood aus den
    Wäldern komme und es nun mit dem Establishment aufnehme. Der Mann ist
    mit allen Fasern nie etwas anderes gewesen als Establishment.

    Martin Schulz ist eine heilsbringende „Fata Morgana“, eine sozialdemokratische Lichtspiegelung, ein Blender par excellence !
    Er erinnert mich an einen durchtriebenen Verkäufer, der den Menschen das Blaue vom Himmel verspricht und im nachhinein es aber anders gemeint haben will !
    Das gilt natürlich auch für den überwiegenden Teil der heutigen „politischen Klasse“ !

    Man sollte auch, ganz wichtig, die Personen im Auge behalten, die hinter Martin Schulz stehen. Es sind die rotlackierten neoliberalen Tarnkappen wie Andrea Nahles, der Opportunist und Schwätzer Oppermann, Steinmeier, Gabriel und nicht zu vergessen, die marktradikalen Agenda 2010 Sturmtruppen „Seeheimer Kreis“ !!!
    Schulz ist zwar, im Gegensatz zu Gabriel und Oppermann, kein Mitglied dieser Truppe, steht ihr aber nahe und hat sich bis heute nie wirklich von diesem Sozialstaatsabbauprogramm distanziert !!!

  20. Riesendiskussionen im aufgescheuchten Hühnerhaufen Deutschland. Einmischung des Bundestagspräsidenten in die Tagespolitik (Schulzstyle in Predigtlook). Merkelgeschwafel retour. Vortäuschung von Besonnenheit angesichts der Überforderung durch die Überkomplexität der Fragestellung. Dagegen nur ein diplomatisch routinierter kurzer Satz beim Nachbarn Niederlande: „Ausländische Wahlkämpfer sind unerwünscht“ (Premierminister Rutte).

    Schulz führt seine neuen Kleider vor? Noch mehr FKK braucht niemand.

    Vielen Dank und schönen Sonntag, sehr geehrter Herr Herles!

  21. Herr Herles! Inhaltlich und auch gut formulierter Artikel. Knackig und auf den Punkt! Ob wirklich so viele Menschen Schulz gut finden und ihn nicht durchschauen, ist die frage! Im rbb kam ein kurzer Beitrag, wo ein Reporter berufsgruppen kurz bei der Arbeit begleitet. Die Aussage der Taxifahrer war 70 – 80 % der Leute wären für die afd, die haben alle die Schnauze voll.

  22. Die „Martinmania“ ist mediengemacht, für mich ist dieser Schulz weiterhin ein Phantom und ich fürchte, traditionelle SPD-Wähler verhalten sich nur deshalb so anbetend, weil sie merken, dass das SPD-Schiff sinkt.
    Die CDU ist die neue SPD, das hat Merkel geschafft, dennoch würde kein althergebrachter Immer-schon-SPD-Wähler die Christdemokraten wählen — und umgekehrt. Dieses Dilemma löst das Phantom Schulz wahrscheinlich….sonst bleibt alles beim Alten.

    Interessant das neue Erziehungsdrama im Kindergarten „Merkel“: Der böse Reccep Tayip wirft mit Sand und beschimpft die Kindergärtnerin samt Personal unflätigst.
    Chefin Merkel kramt wieder in ihrer anti-autoritären Erziehungskiste und beschließt, den hyperaktiven Buben zu ignorieren. Dessen Wutanfälle soll das Personal abfangen.
    Schlimm nur, dass der übermütige Türke den ganzen anti-autoritären Zirkus jetzt als autoritär beschimpft.
    Zurück in die Wirklichkeit: Ein bisschen schadenfroh bin ich schon darüber, dass Merkel und Co jetzt selbst in der „Nazi“-Falle sitzen…

  23. Wahre Worte von Herrn Herles und auch von den vielen Anderen hier auf TE. Aber ich habe inzwischen fast die Hoffnung aufgegeben, dass sich hier in Deutschland noch einmal etwas zum Besseren ändert. Viele haben erkannt, wohin Merkels Politik uns führt. Aber noch mehr Menschen erkennen leider gar nichts und wählen weiter wie gehabt. Den Hype um Schulz kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, hat er doch die letzten Jahre alles unterstützt, was Merkel und Juncker verursacht haben. Ich sehe im Moment weit und breit niemanden, der für eine Umkehr sorgen könnte oder wollte. Die AfD hat zwar zum großen Teil das richtige Programm, aber m.E. das falsche Personal. Als Frau bleibt mir nur, mich auf die sich verändernden Bedingungen einzustellen und abzuwarten, ob auch dem Rest der Deutschen irgendwann ein Licht aufgeht. Wenn es dann nicht schon zu spät ist.

    • Wie geht das? Das falsche Personal hat das richtige Programm entworfen??

    • Schauen sie sich mal die Reden von Frau Weidel und Petry an ,direkt an informieren sich nicht nur bei denen die immer nur schlechtes schreiben wollen. Die AFD besteht nicht nur aus den Gesichtern über die man so trefflich hetzen kann. In unserer Zeit ist doch das gut möglich.

  24. Ja, Herr Herles, „als ob“ braucht niemand.

    Die AfD hat den Entwurf des AfD-Wahlprogramms vorgestellt.

    Darin u.a.:

    „Islam gehört nicht zu Deutschland“


    Minuszuwanderung von 200.000 Personen pro Jahr

    Ausbürgerung krimineller Migranten


    Volksentscheide und kein Rundfunkbeitrag


    An Schulz muß man sich doch nicht mehr abarbeiten, der ist nur Merkel mit Bart. Seine von den Salafisten übernommene SPD schafft Deutschland vermutlich schneller ab als Merkel, und zwar mit dem gleichen Personal.

    Bezahlen soll das deutsche Volk. Das ist sattsam bekannt, und muß bis zum September nicht wöchentlich durchgenommen werden.

    Mir erscheinen die Vorschläge der AfD angesichts der letzten Gewalttaten nebst entsprechender Berichterstattung zumindest diskutabel.

    Und auch wenn sie die einzige Alternative zu Raute und Bart meiden wie der Teufel das Weihwasser, so scheint es doch viele Leser bei TE zu geben, die das anders sehen.

    Für diese Leser ist „Merkel oder Schulz“ so was von durch, und ich persönlich fühle mich von diesem Thema inhaltlich genervt und gelangweilt. Das ist doch völlig sinnlos. Wenn ich Stücke auf TE lesen soll, die mir Schulz als Kanzler andienen wollen, auf dass sich die Union demokratisch erneuere, kriege ich richtig schlechte Laune. Da kann ich ja gleich die Zeit lesen, die meinen das wenigstens ehrlich, auch wenn es noch so großer Unsinn ist.

    Herr Herles, geben sich sich einen Ruck. Ist doch nicht so schwer. “ Merkel oder Schulz“ ist „als ob.“

    Als Thema ist das völlig erledigt. Es muß doch inhaltlich irgendwie weitergehen…

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