Der Historiker Heinrich August Winkler lehrte als Professor an der Humboldt-Universität Berlin. Der Bundesverdienstkreuzträger hielt am 08. Mai 2015 im Deutschen Bundestag die Rede zum 70-jährigen Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges. Man darf also annehmen, dass sein Renommee bei Hofe unbestritten ist.
Inwieweit das allerdings jetzt noch im gleichen Maße behauptet werden darf, nach dem der über 80-Jährige gebürtige Königsberger in der aktuellen Welt am Sonntag vor einem inflationären Gebrauch des Faschismusbegriffs warnte, wird die Rezeption seines Interviews in den kommenden Tagen zeigen.
Besagtes Interview ist in der Printausgabe der WamS angelegt rund um eine Porträtaufnahme von Winkler, in schwarzweiß aufgenommen in einer Art Hyperrealismus: jede Falte sichtbar, der Blick wissend in die Ferne gerichtet, irgendwo zwischen Bismarck, Willy Brandt oder Ernst Jünger.
Natürlich, es geht um die Wahl in Thüringen. Und Heinrich August Winkler startet mit voller Breitseite gegen die Warner und Mahner vor einem neuen Faschismus, wenn er sagt: „Es ist absurd, ständig den Untergang der Weimarer Republik zu beschwören.“ Mit falschen Analogien würde die gegenwärtige Demokratie in ein völlig falsches Licht gerückt.
Die Anwurfrichtung des Historikers richtet sich also anscheinend gegen Kommentare auch von Regierungspolitikern wie Außenminister Heiko Maas, der zur Wahlhilfe der AfD für den FDP-Ministerpräsidentenkandidaten twitterte, das sei komplett verantwortungslos: „Wer das nicht versteht, hat aus unserer Geschichte nichts gelernt.“
Für Winkler aber fehlt es jenen, die hier Vergleiche ziehen, „an Kenntnissen der Verhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg.“ Zum anderen hätten sich bestimmte Begriffe wie „faschistisch“ als Kampfbegriffe eingespielt. „Aber der inflationäre Gebrauch des Begriffs „Faschismus“ führt letztlich zu einer Verharmlosung des Faschismus.“
Darauf hatte der Historiker (seit 1962 SPD-Mitglied) bereits 2017 in einer öffentlich-rechtlichen Talkshow hingewiesen. Auch für ihn dreht sich also das Hamsterrad der Unbelehrbaren einfach nur weiter, wenn wieder einmal das Ende eines friedlichen, demokratischen Experiments Namens Bundesrepublik als Horrorszenario proklamiert wird.
Winkler erklärt den Lesern der Welt am Sonntag den Faschismus. Erzählt, dass Nationalsozialismus und Faschismus keine identische Begriffe seien usw. Für Winkler ist die AfD nicht faschistisch, viel eher sei die Alternative Widergänger einer ganz anderen Weimarer Partei: „Sie ist am ehesten mit den Deutschnationalen der Weimarer Zeit zu vergleichen. Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) war eine antidemokratische, nationalistische und reaktionäre Rechtspartei mit einem starken völkisch-rassistischen Flügel.“
Leider ist das mindestens genauso unsinnig, wie der beklagte Faschismus-Vergleich, aber ein sozialdemokratischer Historiker trägt nun mal keine Siebenmeilenstiefel und kommt hier seiner Pflicht nach, die gewünschte Sortierung im Bösen vorzunehmen. Die DNVP war antisemitisch, kaiserlich-monarchistisch und republikfeindlich. Hier spielt also der Historiker mit dem von ihm zuvor angeprangertem fehlendem historischen Wissen der Faschismus-Schreier, wenn er vergleichbaren Unsinn verbreitet, darauf spekulierend, dass es keiner merkt, weil es keinen interessiert: Quasi der Faschismusvorwurf mit anderen Mitteln – „gelehrt, also seriöser” daherkommenden.
So interessant es jetzt für die Medien sein mag, hier einen gefunden zu haben, der Faschismus-Anwürfe gegen die AfD ankreidet, so hoch munitioniert mit Stinkbomben neuer Art ist also Winkler selbst, wenn er ausgerechnet im gleichen Interview den Begriff der „Machtübernahme“ einführt, wenn er den Einfluss des thüringischen AfD-Chefs Björn Höckes auf die Bundespartei erzählt.

Eine ungehaltene Regierungserklärung für Thüringen
Der Historiker Winkler macht aus seinem Herzen keine Mördergrube, wenn er noch weiter geht und der Bundeskanzlerin ausdrücklich Recht gibt, darin, dass die Erfurter Entscheidung vom vergangenen Mittwoch „unverzeihlich“ war.
Der Sozialdemokrat Winkler mahnt die CDU-Bundespartei sogar an, sich jetzt „gegenüber einer in sich zerrissenen Landesparteiorganisation“ durchzusetzen. Warum? Weil es auch in der CDU in Sachsen-Anhalt viele Anhänger einer Zusammenarbeit mit der AfD gäbe. Was der Historiker hier allerdings wissentlich auslässt, ist die schon verzweifelte Suche einiger ostdeutscher Christdemokraten nach einer Möglichkeit, die Sorgen vieler Bürger einmal nicht nur der AfD überlassen zu müssen, weil stattdessen die Bundeskanzlerin die Welt retten will und sie damit die Wähler nicht nur in Ostdeutschland in Scharen zur AfD treibt. Die wählen sicher nicht die AfD, weil diese Partei angeblich Ähnlichkeiten mit einer monarchistischen Alternative der Weimarer Republik hat.
Wer die ostdeutschen Wähler für irgendwie couragierter hält, weil die sich noch um die Belange ihres Landes und der Menschen, die darin schon länger leben, scheren, der wird von Winkler eines Besseren belehrt. Wie man mit den Ostabweichlern, die ja gegenüber den BRD-Leuten in Sachen Demokratie so rückständig seien, umzugehen habe, drückt Winkler so aus: „Dies ist ein erschreckender Sachverhalt, der die demokratischen Parteien vor allem in den neuen Bundesländern dazu anhalten sollte, der politischen Bildungsarbeit eine verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen.“
Dem Historiker Heinrich August Winkler (SPD) scheint nicht bekannt oder nicht bewusst zu sein, dass das SPD-geführte Familienministerium bereits Hunderte von Millionen Euro investiert hat, um die politische Demokratiebildung zu privatisieren – auch mit Stiftungen, die auf eine Weise antidemokratisch agieren, dass sie ein interessantes Studienobjekt für die Historiker von morgen sein könnten.
Mal ganz nüchtern und logisch: das Charakteristische der afd und ihr Alleinstellungsmerkmal ist ihre Regierungskritik auf nicht nur einem Feld. Will man also die afd charakterisieren, muss man erstmal lang und breit und vor allem kritisch über das Regierungshandeln referieren. Tut das Winkler? No. Er schneidet den Kontext vollkommen ab, der erst die afd, sowohl inhaltlich, als auch in ihrer teilweisen Schärfe, ausmacht. Oder anders gesagt: wenn die afd monarchistisch ist, ist wohl die Merkel-CDU diktatorisch. Und was tut der aufgeklärte Wähler: er wählt das geringere Übel.
Honorarschwätzer, mehr ist der Kerl nicht.
Da muß ich widersprechen. Heinrich August Winkler ist parteipolitisch gebunden, was sich auf seine wissenschaftliche Arbeit insofern auswirkt, als ein gewisser pädagogischer Grundzug in sozialdemokratischem Sinn manchmal zu Tage tritt.
Im persönlichen Umgang ist Winkler ziemlich symphatisch und vor allem trinkfest, zumindest vor 30Jahren. Und das ist nicht so verkehrt.
Also einen „parteipolitisch gebundenen“ Historiker ( Wissenschaftler ) suche ich mir nicht als neutralen Welterklärer aus. Ich würde ihn dann Tendenz-Prediger nennen. „Und vor allem trinkfest“ Qualitäts-Siegel ??
Winkler hat vielleicht insofern recht, als dass in Zeiten unglaublichen Bevölkerungszuwachses historisch völlig ein-und erstmalig der alte Begriff „Faschismus“ nicht mehr so viel gilt wie etwa „demographische Eroberung“ Europas durch die hyperfertilen Moslems. Es ist ein anderer Krieg inzwischen, der laut Boumedienne (vormals algerischer Staatspräsodent) so formuliert werden kann: „Wir erobern Frankreich mit den Bäuchen unserer Frauen“. Und den traurigen Rest Europas gleich mt. DAS ist die Herausforderung seit längerer Zeit, die vergangenen Schlachten des letzten Jahrhunderts sind geschlagen. Kann ein alter Mann wie Winkler, ein Historiker das noch begreifen?
Winkler war immer ein Vertreter und Verteidiger westlicher Werte und politischer Institutionen, die der Westen im Lauf seiner geschichtlichen Entwicklung von der griechischen Polis bis zum modernen Parlamentarismus entwickelt hat.
Deshalb war und ist er auch heute noch ein Gegner z.B. des Beitritts der Türkei zur EU etwa im Unterschied zu vielen seiner SPD-Genossen, die vor kurzem noch entschieden dafür waren. Jetzt mit dem Neosultan Erdogan an der Staatsspitze er Türkei sind die Genossen vermutlich eher auf der Linie von Winkler und eines besseren belehrt.
Ja, der lange Weg nach Westen – und jetzt wird der Pfad verlassen vor lauter hirnloser, unkritischer Islamophilie. Und die wird befeuert von der Gier nach Riesengeschäften mit dem größten Markt weltweit, größer als China, voller Rohstoffe und schnell wachsend, ideal für ein Exportland ohne eigene Rohstoffe. Da will man sich die Kundschaft gewogen machen, klar. Eine Kundschaft, auf deren Seite die Deutschen immer standen, von Hadschi Kaiser Willem Zwo bis Hitler – während die Engländer und Franzosen das osmanische Reich auf Null gebracht haben, die Saud angeschmiert haben im Hinblick auf die Trümmer des osm. Reiches, dann Suezkrise 1956, Algerienkrieg um 1960, später Iran, Moussadegh usw. Das ist alles legitime nationale Politik aus einer pole position heraus, und sie kann erfolgreich sein, sofern die Deutschen die Invasionskosten und die anderen Folgen in den Griff bekommen. Danach sieht es im Augenblick nicht so aus, kann ja noch werden. Die Engländer haben sich schon mal abgesetzt, Frankreich kann nichts machen und versucht, die Deutschen ein zu binden in West-Afrika, vor allem auch wegen dem Uran dort – das brauchen auch die Deutschen für den Atomstrom aus FR nach der Energiewende. Was Thüringen macht ist völlig egal.
Na, ihr vollständiger interessanter Kommentar wure doch freigeschaltet.
Manchmal dauert die Freischaltung bei TE etwas länger, meistens klappt es dann doch.
Ja, der lange Weg nach Westen – eine Pfad, den wir derzeit leider mehr und mehr verlassen. Kann das nicht näher erläutern, weil das sonst nicht frei geschaltet wird. Nun hat der BP Hadschi Frank-Walter doch den Mullahs gratuliert zur Revolution, aus Versehen wie ich lesen muss, die Subalternen haben wohl seinen Lernprozess versaut … .
Winkelzüge hin oder her. Einerlei. Heute verändert sich die Welt innerhalb von zehn Jahren so intensiv wie früher in hundert. Wenn Winkler meint, mit Wortgranaten aus der Zeit von vor acht- bis neunhundert Jahren zu tönen – wen trifft er ? Wo auf den Straßen in Frankfurt, Hamburg, Berlin, München und Dortmund sind denn diese Personen, die antidemokratisches, nationalistisches, reaktionäres, kaiserlich-monarchistisches, republikfeindliches, faschistisches und völkisch-rassistischen Gedankengut vereinen ?
Winkelzüge hin oder her ? Unnötig.
Ich hatte das Vergnügen, Heinrich August Winkler zu seiner Zeit als Professor für neuere Geschichte an der Freiburger Universität 1988 persönlich kennen zu lernen. Wir waren Nachbarn im gleichen Schwarzwälder Tal, wo Winkler ein Haus und seinen Wohnsitz hatte. Wir haben mehre Male am Vorabend der Wiedervereinigung zusammen diskutiert unter anderem auch über die geschichtlichen Abläufe1932/33. Zu dieser Zeit hatte er gerade seine Untersuchungen über die Weimarer Republik geschrieben. Er war 1988 noch sehr für die Anerkennung der damaligen DDR als vollwertiger Staat durch die Bundesrepublik Deutschland und hat somit die SPD-Linie vollumpfänglich vertreten.
1989 , 11 November war er, hoch überrascht durch die Grenzöffnung, in die Schwarzwälder Bauernstube gestürmt , wo wir zusammen mit seiner Frau Dörte schon manches Glas Most miteinander getrunken hatten.
Winkler war in heller Aufregung, wie wir alle, was verständlich war. Er hatte als Historiker die Gelegenheit Zeitzeuge eines historischen Ereignisses zu werden, das er nicht für möglich gehalten hatte.
Bald darauf hat er Freiburg verlassen , um in Berlin eine Professur an der Humbolduniversität zu übernehmen.
Der Abend am 11.Nov 1989 in der Schwarzwälder Bauernstube zusammen mit Heinrich August Winkler ist für mich eine bleibende Erinnerung.
Herr Winkler ist ein respektabler älterer Herr, der sich sehr stark mit dem Nationalsozialismus beschäftigt hat. Da gilt der alte Satz, dass für einen Mann mit einem Hammer alles wie ein Nagel aussieht. Den Vergleich mit der DNVP finde ich trotzdem gar nicht so schlecht, aber damals gab es keine Bedrohung durch Klimawandel und Migration bzw. deren Antworten. Die Zeiten sind neu und erfordern neue Antworten, wie etwa von Kanzler Kurz in Österreich.
Bevor jemand über „Fachismus“ redet, sollte er oder sie das Buch von August Thalheimer: „Faschismus und Kapitalismus“, irgendwann mal erschienen bei EVA, lesen – eine frühere Ausgabe ist mir leider „wegsozialisiert“ worden.
Hilfreich ist auch:
August Thalheimer:
„Über den Faschismus“ (1928)
(Geschrieben 1928 als internes Dokument der Komintern.
Veröffentlicht in Gegen den Strom, theoretischer Zeitschrift der KPD(O), 1930.)
https://www.marxists.org/deutsch/archiv/thalheimer/1928/xx/fasch.htm
Selbiges zu lesen würde Riexinger, Kipping, Ramelow und Anhang schon masslos überfordern.
Ich nehme mir heraus, nur einen Satz zu zitieren:
„[…]Konnte das Proletariat (nach 1848) noch nicht Frankreich regieren, so konnte die Bourgeoisie es schon nicht mehr. Wenigstens damals nicht, wo sie der Mehrzahl nach noch monarchistisch gesinnte und in drei dynastische Parteien und eine vierte republikanische gespalten war. Ihre inneren Zänkereien erlaubten dem Abenteurer Louis Bonaparte, alle Machtposten – Armee, Polizei, Verwaltungsmaschinerie – in Besitz zu nehmen und am 2. Dezember 1851 die letzte feste Burg der Bourgeoisie, die Nationalversammlung, zu sprengen.[…]“.
Wer Ähnlichkeiten zu heute findet, darf sie behalten.
„I don’t like it, but I guess things happen that way.“
Herr Winkler ist vor allem eines: SPD-Parteisoldat. Und genau aus dieser Position heraus erfolgen all seine Äußerungen und Veröffentlichungen. Wenn man das im Hinterkopf hat, kann man diese auch richtig bewerten.
Winkler ist zwar SPD-Mitglied und hat viele politische Positionen der SPD vertreten,wenn auch nicht alle, war aber kein typischer SPD-Parteipolitiker. Allerdings hat seine SPD.Mitgliedschaft immer abgefärbt, was seine politischen Stellungnahmen berifft sowie seine historischen Einschätzungen der neueren Geschichte und auch der handelnden Personen und Politiker der Zeitgeschichte.
Ja. Ich hab ihn ja auch nicht als Politiker bezeichnet. Es ist aber sehr auffällig, daß er in seinen Verlautbarungen und Publikationen immer wieder Partei für die alte SPD ergreift.
Völlig korrekt, kein Widerspruch. Winkler war und ist natürlich als langgjähriges SPD-Mitglied Bestandteil des SPD-Netzwerkes und war z.B. mit Johannes Rau dem ehemaligen NRW-MP und späteren Bundespräsidenten eng befreundet.
Wenn ein Sozi die AFD beurteilt muß ja nur dieses Ergebnis herauskommen und es ist geradezu eine Frechheit der AFD alte Züge ehemaliger Reichsparteien herbei zu zitieren und das ist typisch für die deutsche Historiker-Gilde, die im Überschwang schon seit Kriegsende die Sicht des Feindes angenommen haben um damit die eigene Existenz abzusichern und im Gegensatz dazu gibt es gottseidank auch noch andere Betrachtungsweisen, leider nicht hierzulande oder nur sehr wenige und deren Sichtweise steht oftmals den Betrachtungen der deutschen Historiker gegenüber und das können sie nicht ändern, man müßte es halt nur lesen, was aber die wenigsten tun und dann kommt es bei uns durch diese „Fachleute“ zu Verzerrungen, ob gewünscht oder aus der Naivität heraus, das ist die grundsätzliche Frage.
Habe den Herrn Winkler bisher zwar immer mit einer gewissen Unschärfe, aber doch im Zweifel links / bei der Mehrheitsmeinung eingeordnet….
Ging allerdings um andere Themen bzw. wahrhafte Geschichtsschreibung.
In Mülheim, NRW, ist man schon weiter, hier spricht man von „Verschissmus“ – bei sPd und Blumenläden.
Deutschland läuft mit Sieben-Meilen-Stiefeln Richtung DDR2.0 und niemand ist mehr da, der dem Einhalt gebieten möchte.
Weshalb in der CDU niemand erkannte, dass Merkel die fünfte Kolonne darstellt, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.
Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen: alle „wissen“, daß Höcke und AFD Nazis und Faschisten sind. Woher sie das wissen? Na ja, man kann es ja überall lesen. Außerdem sagen sie das immer im Fernsehen, so erzählen sie.
Ohne die Zerschlagung des links-rot-grün durchsetzten ÖR wird es keine objektive, neutrale Berichterstattung geben.
Sie ist und war die willkommene Projektionsfläche übergeordneter Interessen und deshalb auch ihr Gesinnungswandel und es ist leider zu befürchten, wenn ihre Gesundheit es zuläßt, daß sie mit der derzeitigen linken Konstellation erneut zur Kanzlerschaft antritt, weil alle anderen Nachfolger ein Risiko darstellen könnten und ihr Kurs zumindest abgemildert wird, ob es eine Kehrtwende danach wird ist völlig offen.
„Faschismus“ ist eine Blendgranate, die vom Wesen des III. Reiches ablenken will: Vom nationalen SOZIALISMUS, die Partei Hitlers, die NSDAP, die National Sozialistische Deutsche Arbeiter Partei war echt „links“, Hitler, Abstinenzler und Vegetarier, soll sich gegenüber Rauschning als „Vollstrecker des Marxismus“ geoutet haben, immerhin hat er den 1. Mai als Tag der Arbeit eingeführt, das Kindergeld, die Mülltrennung (Wertstoffsammlung) und die Betriebsferien (KdF), heute rot-grüne Highlights.
Faschismus gab’s in Francos Spanien und Mussolinis Italien. Der Unterschied lt. Hannah Arendt? Der Nationalsozialismus war totalitär, wie der Bolschewismus. Das Völkische war nur vorübergehendes Mittel zum Zweck. Faschisten waren dagegen mit der Herrschaft über ihr Land zufrieden.
Lügen werden nicht wahrer, wenn man ihn noch so oft wiederholt. Die Nazis haben das Privateigentum an Produktionsmitteln nicht angetastet. Das ist aber DER Lackmustest. Auch der radikale Rassismus der Nazis, der zu deren Wesenskern gehörte (bis hin zum Völkermord) ist mit linken Positionen nicht ansatzweise in Übereinstimmung zu bringen, auch wenn Lieschen Müller sich noch so sehr bemüht. Das linke Etikett, das bürgerliche Schreiberlinge verzweifelt versuchen, dem NS anzuheften, ist vor allem eines: eine dummdreiste Nebelkerze mit der die Verantwortung der eigenen Klasse für den NS verschleiert werden soll.
Die privaten Produktionsmittel waren Teil der nationalsozialistischen Planwirtschaft, wer nicht folgte, wurde durch einen willigen Treuhänder ersetzt. Nationalsozialisten und Linke waren sich einig in ihrem Atheismus. Auch die Eugenik ist beiden gemeinsam.
Einen Unterschied sehe ich nur in der Art des Rassismus, die Nationalsozialisten meinten die Herrenrasse beriets gefunden zu haben, die Linken wollen sie züchten, ihr System ist allen gegenüber offen und inklusiv, die sich unterordnen, dann dürfen sie am rat race teilnehmen.
Auch Ihr Nachtrag ist nicht überzeugender. Machen wir’s mal ganz simpel, damit auch jeder mitkommt. Lesen Sie im Duden, was unter Sozialsimus steht:
„1. …Entwicklungsstufe, die auf gesellschaftlichen oder staatlichen Besitz der Produktionsmittel und eine gerechte Verteilung der Güter an alle Mitglieder der Gemeinschaft hinzielt“
2. „politische Richtung, Bewegung, die den gesellschaftlichen Besitz der Produktionsmittel und die Kontrolle der Warenproduktion und -verteilung verficht“
Vergesellschaftung der Produktionsmittel ist also DER Wesenskern des Sozialismus. Nach den Gesetzen der Logik kann es sich also nur um Sozialismus handeln, wenn die Produktionsmittel vergesellschaftet werden.
Klar soweit?
Vergesellschaftlichen heißt in der Praxis natürlich Verstaatlichen, solange ein Staat mit sozialistischer Ordnung existiert. Nach der reinen Lehre soll der Staat allerdings verschwinden, wenn Sozialismus in Kommunismus übergeht und diesen konsumiert oder dialektisch „aufhebt“.
Was Sie zum Lackmustest erklären, ist Ihnen überlassen. Fakt ist das 25-Punkte-Programm der NSDAP https://de.wikipedia.org/wiki/25-Punkte-Programm
Da Sie es nicht kennen, erspare ich Ihnen dennoch das Lesen und komme zum Fazit des Artikels bei Wikipedia:
„Die wirtschaftlichen Forderungen des Programms werden von einigen Historikern für „sozialistisch“ gehalten.[30][31][32][3] Laut dem Wirtschafts- und Sozialhistoriker Friedrich-Wilhelm Henning stimmte das Programm in sechs Punkten mit denen marxistischer Parteien überein, während es mit den Programmen der national ausgerichteten Parteien der Mitte und der Rechten nur die Forderung nach Kolonien gemeinsam habe.[33] Ernst Nolte und Henry A. Turner gehen dagegen davon aus, dass die sozialistischen Forderungen im Programm für Hitler von vornherein „nur demagogischer Natur“ gewesen seien.[34][35]“
Zuvor im Artikel wird der Wendepunkt Hitlers während seiner Haftzeit ins Spiel gebracht:
„Problematisch waren die wirtschafts- und sozialpolitischen Punkte 11 bis 18. Nachdem Hitler 1924, ein Jahr nach seinem misslungenen Putsch, vorzeitig aus der Festungshaft entlassen worden war, versuchte er Spender in Unternehmerkreisen für den Wiederaufbau der NSDAP zu gewinnen. Forderungen nach Verstaatlichung, Gewinnbeteiligung und einer „Brechung der Zinsknechtschaft“ waren hierbei nicht förderlich.[18]“
Als ob man das nicht von Sozialisten und Kommunisten aus anderen Zeiten und/oder Ländern kennen würde. Solange Geld fließt, verzichtet man doch gerne mal auf brisante Forderungen. Das gleiche Schema findet auch in Ländern des Post-Kommunismus statt, wie z.B. in Russland mit Oligarchen. Solange diese regierungstreu sind, können die sich bereichern. Wenn nicht, wird verstaatlicht. Ach. In Venezuela war es ja auch so.
Sie widersprechen sich selbst. Bitte lesen Sie bei Gelegenheit auch mal ihre eigenen Zitate. Die betreffenden Forderungen waren „von vornherein nur damagogischer Natur“. Richtig. Aber vermutlich gehören Sie zu den Leuten, die Wahlversprechen für glaubwürdig halten. Das muß man nicht weiter kommentieren. Viele Grüße an Lieschen Müller. Nun zu den FAKTEN. FAKT ist, Punkt 13 wurde nie umgesetzt, und Hitler hatte es auch nie vor. Damit können die Nazis keine Sozialisten gewesen sein.
Es gibt viele Äußerungen von Hitler , die beweisen, dass er die Wirtschaft privatwirtschaftlich in Verantwortung der Unternehmer organisieren wollte, wenn auch mit Ausnahmen, z.B. staatseigene Konzerne wie VW, die aber ihrerseits wieder mit nichtstaalichen Unternehmen zu konkurieren hätten.
Unter kriegswirtschaftlichen Bedingungen sah die Angelegenheit natürlich völlig anders aus und staatlicher Einfluss war allgegenwärtig.
Die frühen programatischen „sozialistischen“ Aussagen und Programmpunkte der DAP, deutsche Arbeiterpartei, dann der NSDAP waren für den Hitler nach dem Putsch 1923 völlig uninteressant.
Es gab in der NSDAP der zwanziger Jahre allerdings einen linken Flügel, der den Sozialismus ernst nahm, diesem Flügel gehörte Z.B. Goebbels an, bis dieser ins Lager von Hitler übertrat und allen sozialistischen Vorstellungen abschwor.
Links waren die Brüder Strasser vor allem Otto Strasser, ein ehemaliges SPD.Mitglied, der in den späten 20iger Jahren aus der NSDAP austrat unter dem Motto, „die Sozialisten verlassen die NSDAP“.
Gregor Strasser, sein Bruder, wurde 1934 anläßlich der Ermordung von Ernst Röhm und weiten Teilen der SA-Führung, ebenfalls ermordet unter grauenhaften Umständen.
Herr Mueller, ich widerspreche mir nicht, sondern ich zitiere für Sie diese eine Quelle vollständig, damit Sie sich wie ein erwachsener Mensch ein eigenes Urteil bilden können. Ich halte nämlich nichts von betreutem Denken. Wir sind hier ja bei TE und nicht bei der Zeit oder dem ÖRR. Ich kann Ihnen gerne weitere Quellen liefern. Im Übrigen wurden Ihnen ja bereits andere Fakten geliefert, die Ihre Sicht noch klarer widerlegen. Klar ist, dass Sozialisten und Kommunisten nach dem Krieg grundsätzlich und alle jede ideologische Verbindung abgestritten haben. Selbst dann, wenn sie, wie im Falle SU, mit Hitler zu Anfang gemeinsame Sache machten.
Aber wenn Sie möchten, liefere ich Ihnen noch die Sicht der SED bzw. von Teilen dieser auf die NSDAP kurz nach Gründung. Dort wird um ehemalige Mitglieder der NSDAP für die SED geworben, weil die NSDAP ja leider den Sozialismus nicht orthodox genug ausgelegt hat. Allerdings wird dort überhaupt nicht abgestritten, dass die NSDAP sozialistisch war.
Im Übrigen ist es die alte Seuche:
Fragen Sie irgendeinen Marxisten, Kommunisten oder Sozialisten und Sie erhalten immer die gleiche Antwort. Die lautet: Die Staatsform im Land XY war ja gar kein echter Kommunismus/Sozialismus etc. . Der wahre und einzig echte wird erst kommen, wenn der Gefragte an der Macht ist.
Wenn sowieso für überzeugte Linksextremisten nie echter existierte, obwohl die jeweiligen Machthaber das stets behaupteten und als Staatsziel hatten, dann gilt das nicht weniger für Hitler und Nazideutschland. Das Ziel war klar vorgegeben und weitgehend deckungsgleich mit Sozialistischen Ideen.
Mit dieser Aussage hat sich der von mir geschätzte Herr Winkler leider doch dem Zeitgeist unterworfen. Er will wohl die potentielle Steigbügelhalterschaft der AFD (damals war das in der Tat die DNVP) für irgendwelche imaginären Rechtsextremisten betonen. Absurd!
Die AFD ist de facto mit keiner Partei der Weimarer Zeit vergleichbar, da die politischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen sowie die Wahrnehmungen und Wertvorstellungen heute völlig andere sind als nach 1918!! Wenn man aber unbedingt dennoch grundsätzliche programmatische Ähnlichkeiten mit Weimarer Parteien finden will, so müsste man die AFD wohl als eine Mischung aus der nationalliberalen DVP, der konservativen Zentrumspartei sowie der deutsch-nationalen DNVP ansehen.
Eines wird mir beim Lesen dieses sehr Artikels gerade klar:
Wir müssen unseren Kindern/Enkelkindern auf jeden Fall beibringen, Manipulationen zu erkennen und Information auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.
Das ist in diesem Artikel beispielhaft gelungen.
Gerade in der DDR war doch „antifaschistische“ Politikbildung ohne Ende.
Man weiß es nicht. Glauben Leute wie Herr Winkler wirklich das, was sie da von sich geben? Ich befürchte, Ja. Das wirf natürlich unmittelbar die Frage nach deren gesunden Menschenverstand auf. Oder ist es nur ein Dienst im Sinne von Agitation und Propaganda? Das wäre allerdings auch nicht viel besser, als der Verlust des Verstandes.
Die ethische und geistige Unverlässlichkeit unserer Eliten macht offenbar auch vor Fachleuten mit Auszeichnung nicht halt. Während man mit Sarrazin noch einen Akteur hat, der zwar nicht ausgebildeter Historiker, aber dafür des systematischen Denkens mächtig ist, wird dieser mit Schimpf und Schande ausgegrenzt, dagegen jener mit Hochachtung zu Rate gezogen. Das merkelinische Zeitalter zeigt uns deutlich, was für einen moralischen Wert angepasste Verhaltensethik hat.
Einfach nur das Programm der AfD lesen – aber das wäre ja Arbeit für jeden Journalisten oder Politiker. Das Programm liest sich wie das CDU Programm der Vormerkel-Zeit, ist also schlicht ein vernünftiges und konservatives Programm. Kein Wunder, sind ja etliche CDU-ler und andere Konservative bei der AfD gelandet. Merkwürdige Figuren z.B. Linksextreme mit faschistischen Ansichten finde ich mehr bei Grünen, Linken und SPD. Und nein, Höcke ist weder Faschist noch Nazi, eine Demokratie kann ihn ertragen. Übrigens fällt es sogar inzwischen in meinem eher grünen Bekanntenkreis auf, dass jeder gleich ein Nazi ist, wenn er sich nur beim Bäcker vorgedrängelt hat.
Winkler hat doch vollkommen recht damit, dass der „Faschismus“ immer inflationärer als Kampfbegriff missbraucht wird, um sämtliche (!) Gegenstimmen mundtot zu machen. Inzwischen hat ihn ja sogar schon die Thüringer FDP getroffen.
Einen gesellschaftlichen Diskurs soll es ja auch nicht mehr geben, weil man sich ja dann mit unangenehmen Fakten auseinandersetzen müsste. Da streut man dem Fußvolk lieber Sand in die Augen und lässt abweichende Meinungen lieber in den sozialen Netzen und Medien zensieren wg. angeblicher „Hassrede“.
Und denjenigen, die diesen Kampfbegriff so inflationär gebrauchen, täte etwas mehr pol. Bildung tatsächlich gut anstatt dieses Dauerframing seitens der Voodoojournalisten und Andersdemokraten.
Den Artikel bitte zu Ende lesen, nicht nur die Überschrift!
Habe ich. Zum Rest seiner Ausführungen hätte Winkler im Interesse seiner eigenen Glaubwürdigkeit besser schweigen sollen.
Herr Ziemiak bemühte den Begriff Nazi in einem Satz bei einem Interview mit dem ÖR wohl an die 5x. Da er mehrfach an diesem Abend interviewt wurde (Thüringen Wahl) und immer wieder das gleiche von sich gab….kamen da schon so 50 bis 60 Nazis zusammen.
Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich in der deutschen Geschichte alles wiederholt. Auch in der DDR galt automatisch jeder als Nazi, der es wagte, dass verbrecherische Regime zu kritisieren. Mit Totschlagsvokabeln und dem Verweis auf Buchenwald wurden Kritiker mundtot gemacht bevor die SED die Stasi aktivierte.
Sogar die verwendeten Begrifflichkeiten waren vielfach deckungsgleich: neben „Nazi“ gehörten Eingruppierungen als Faschist, Rechtsextremist, Rassist, Gesindel, Pack, Abschaum, Ratten, Volksfeinde, Ungeziefer, Asoziale, Staats- und Menschenfeinde zum Lieblingswortschatz der SED-Propaganda.
Der Volksaufstand 1953 wurde als faschistischer Umsturzversuch eingeordnet, der Mauerbau („antifaschistischer Schutzwall“) war lt. SED ein Schlag zur Vernichtung der Nazis. Jeder DDR-Bewohner, dessen Kritik nicht nur die katastrophale Versorgungslage betraf sondern der das System als solches ablehnte oder der gar die DDR verlassen wollte war automatisch Nazi, Rechtsextremist und Faschist. Nur der Begriff „Rechtpopulist“ war noch nicht in Anwendung.
Wer öffentlich widersprach machte Bekanntschaft mit der „Antifa“ in Gestalt der FDJ-Ordnungsgruppen oder in ernsteren Fällen mit den Einsatzgruppen der Stasi. An deren verbrecherischen Wirken orientieren sich heute die staatlich geförderten Schlägerbanden der roten Antifa-SA.
Neu an der aktuellen bundesdeutschen Situation ist die Tatsache, dass Menschen als Nazis und Faschisten verleumdet werden, die die Einhaltung unseres Grundgesetzes und aller Gesetze fordern und eindeutig verfassungsfeindlichen Entscheidungen der Regierung -wie z.B. den hundertausendfachen Import fanatischer Judenfeinde- entgegentreten. Schon wer wie die AfD das Volk nach Schweizer Vorbild in Form der direkten Demokratie auf Bundesebene mitentscheiden lassen will gilt inzwischen verdächtig.
Von den stasiroten, roten und grünen “Demokraten” ist nichts anderes erwartbar, dass sich aber inzwischen CDU/CSU und FDP an diesem niederträchtigen faschistoiden Kesseltreiben beteiligen ist eine Schande für Deutschland.
Zur sogenannten SPD hab ich so meine Meinung. Dort beruft man sich ja gerne auf seine 150 jährige Tradition, wohl vergessend welche Rolle sie 1914 bei der Vergabe der Kriegskredite und bei Machtergreifung der NSDAP im Reichstag spielte. Das sollte man als Historiker nicht ausblenden.
Natürlich ist die Feststellung, dass bestimmte Begriffe inflationär gemacht wurden, nicht von der Hand zu weisen. Allerdings muss man „das Kind auch beim Namen“ nennen dürfen, wenn man eben der Meinung ist das sich bestimmte Menschen so verhalten. Eine Ausnahme besteht in der Absicht seine „Gegner“ mit dem Gebrauch dieser Begriffe vorsätzlich zu beleidigen, verbal zu erniedrigen und auszugrenzen.
„Sakrileg“, „Sünde“, „unverzeihlich“ – leben wir im Zeitalter der Religionskriege oder in einem (vorgeblich) demokratischen Staatswesen?
Winkler ist Sozialdemokrat. Insofern kann man von ihm eine streng sachbezogene und objektive Geschichtsbetrachtung der Vergangenheit sowie Politikbetrachtung der Gegenwart nicht erwarten. Für ihn hat Geschichtsschreibung auch immer etwas mit „Volkspädagogik“ zu tun.
Gleichwohl hat er sich intensiv mit der Geschichte der Weimarer Republik beschäftigt.
Entsprechende Veröffentlichungen liegen vor. Es gab in der Weimarer Republik keine deutsche faschistische Partei, so wie es die faschsitische Partei Italiens war, mit deren Zielsetzungen und Programatik. Die Nationalsozialisten waren etwas eigenständiges und hatten mit den italienischen Faschisten nicht viel gemein. Im italienischen Faschismus gab es z.B. keinen Antisemitismus wie ihn die Nationalsozialisten praktizierten bis hin zu den verbrecherischen und mörderischen Konsequenzen des Holocaust.
Faschismus war in der Weimarer Republik ein Kampfbegriff der Kommunisten mit dem sie auch die Sozialdemokratie belegten, z.B als Sozialfaschisten, während sie sich nicht scheuten mit den Nationalsozialisten gemeinsame Sache zu machen z.B. beim BVG-Streick 1932 in Berlin, wo Kommunisten und Nazis Arm in Arm marschierten und Straßenbahnzüge und Busse blockierten.
Heute ist der Begrifff Faschismus völlig beliebig und kann aufgefüllt werden nach Gusto.
Gerade wurde die FDP dem Faschismus zugeordenet wie man es auf beschmierten Plakaten dieser Partei besichtigen kann.
Herr Wallasch hat schön herausgestellt, wie Winkler seine z.T. völlig nachvollziehbaren und wohltuend kritischen Analysen („inflationärer Gebrauch des Begriffs „Faschismus““) an anderer Stelle wieder völlig entwertet und letztlich völlig mainstreamkonform und partei(polit)isch korrekt daher kommt.
So bleibt auch die Trennung von AfD und „Faschismus“ lediglich semantischer Natur, wenn er die einzige echte Oppositionspartei in Bundestag und Landtagen mit der DNVP vergleicht sowie vor allem von den „demokratischen Parteien“ abgrenzt und damit diskreditiert. Für mich ist damit offenkundig, dass Winkler als Genosse und Professor an der stark rotrotgrünlastigen HU seinen Bereich der Historik weniger wissenschaftlich als gesinnungsethisch-politisch versteht und auch genau so ausübt. Dies geschieht derart, dass er nicht im überkommenen politischen Apparat ein Problem sehen will, sondern in der Opposition dagegen.
Winkler ist damit Teil des Rosa Elefanten, den er naturgemäß nicht sehen kann – und will.
Es gibt bereits erste Anzeigen gegen Merkel. Mal sehen was die Justiz daruas macht
Strafgesetzbuch (StGB)
§ 106 Nötigung des Bundespräsidenten und von Mitgliedern eines Verfassungsorgans
https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__106.html
Aha, der DNVP nahekommend statt Nazi-Analogien. Die Winklersche Charakterisierung wird sich wohl kaum durchsetzen, kaum ein Politiker kann heutzutage mit den erzkonservativen Reaktionären um Hugenberg noch etwas anfangen, geschweige eignet sich DNVP als leicht von der Zunge gehender Kampfbegriff. Aber „deutschnational“ ohne DNVP-Kontext als Eigenschaft der AfD wäre so falsch nicht.
Der Vergleich ist doch für die Antifa als Vorfeldorganisation des Merkelblocks viel zu komplex. Es gab seinerzeit, also in der gesamten deutschen Geschichte seit Schöpfungsakt, nur Nazis und wackere Antifaschisten, Zwischentöne kann es qua Weltbild nie gegeben haben.
Die vorherrschende „Nie Wieder“ Ideologie hat zu einer verzerrten und einseitigen Darstellung der Geschiche und damit auch zu einer einseitgen politische Wahrnehmung bis hin zur Demokratiegefährdung durch bewusste selbstüberhebliche Missachtung der Verfassung geführt. Die Annullierung von demokratischen Wahlen ist ein deutliches Warnsignal. Die Aufarbeitung der komplexen Verhältnisse zwischen den Weltkriegen ist nie objektiv versucht worden. Die Tabuisierung bzw Verharmlosung der monströsen kommunistischen Verbrechen, nicht nur unter Stalin, hat zu einer verqueren Moral geführt, die Heuchelei und Ausgrenzung fördert. Eine Besserung ist nicht in Sicht, solange die Nazikeule der Wegweiser ist.
Immerhin erfreulich, dass wenigstens e i n Historiker den albernen Faschismusvergleich öffentlich für falsch hält! Wo bleiben denn die anderen Denker unserer Republik?
M.E. ist das schon ein kleiner „Fortschritt“, wenn Winkler die AfD nicht mit der NSDAP oder einer faschistischen Partei gleichsetzt. Dazu ist Winkler zu klug und hat zu viel Format.
Allerdings täuscht/irrt Winkler, wenn er die AfD mit der Deutschnationalen Volkspartei vergleicht. Bei aller Fragwürdigkeit solcher Vergleiche wäre die AfD eher mit der Deutschen Volkspartei, der Partei Stresemanns, in der Weimarer Republik vergleichbar. Und das ist schon ein feiner Unterschied, dessen ist sich Winkler natürlich bewusst.
Jeder Vergleich hinkt. Aber aus einer gewissen Perspektive ist der Vergleich mit der DNVP „bildlich“ schon passend: vor hundert Jahren wünschte sich die DNVP den Kaiser zurück, heute wird die AfD nicht müde zu betonen, dass sie ja nur das Programm der CDU von 1990 vertritt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die AfD auch einen Kaiser zurück haben wollte, wenn Angela Merkel den 2015 beseitigt hätte….
Nicht den Kaiser, sondern Friedrich den Großen! 🙂
Jeder Kaiser oder König wäre besser gewesen als das, was wir derzeit haben …
Werfen Sie doch einmal einen Blick ins Grundsatzprogramm der AfD. Hochinteressant. Vom Kaiser hab ich da allerdings nichts gelesen.
https://cdn.afd.tools/wp-content/uploads/sites/111/2018/01/Programm_AfD_Druck_Online_190118.pdf
Am Besten haben mir die Punkt Einführung eines Straftatbestandes der Steuerverschwendung , Gewaltenteilung gewährleisten und weisungsfreie Staatsanwälte, unabhängige Richter und parteiferne Rechnungshöfe , gefallen.
Nur vernünftige Punkte.
Unsinn!
Wenn jetzt noch kommen würde die AfD plant den 3.WK dann haben linksgerichtet Parteien nicht mehr alle Tassen im Schrank. Wobei ich vermute, denen geht so langsam das Geschirr aus.
Warum nicht gleich zurück zu Hermann dem Chersuker ?
Hermann der Cherusker? Warum nicht gleich Jungsteinzeit. Wäre mir persönlich lieber https://www.youtube.com/watch?v=KSfA0i6Typw
Wozu braucht man da einen Historiker?
Der Vorwurf des Faschismus hat den gleichen Inhalt wie Mörder, beides sind Beleidigungen, die nur im Politischen nicht geahndet werden. Vom Wahrheitsgehalt her sind beide Vorwürfe unhaltbar. Gauland kann noch soviele Vogelschiße ablassen, Mörder wird er keiner dadurch. (Wobei er in der Sache recht hat: wer die deutsche Geschichte auf 12 Jahre reduziert hat entweder keine Ahnung oder lügt durch Weglassen.)
Wobei es in der Mitte der Gesellschaft genug Mörder und Kindsverderber gibt. Aber die sind hochgeachtet. Zumindest ist es tabu, ihnen auch nur anderes als die besten Absichten zu unterstellen.
Auch wenn jemand keine Ahnung von Geschichte hat, sollte ein Minimum an guter Kinderstube davon abhalten, zu bleidigen und grundlos Verbrechen vorzuwerfen. Diese allerdings ist in den letzten Jahrzehnten fast zur Gänze verloren gegangen. Jetzt braucht es maßlos große Not, denn die allein ist der alleinige Versöhner. Daran wiederum wird schon ohne es zu wissen und zu beabsichtigen heftig gearbeitet.
Ich hatte die letzten Tage eine längere Diskussion mit einer meiner nahen Verwandten.
Zuerst erklärte sie mir, dass das ja was völlig anderes wäre, dass man sich von der AfD wählen lassen könnte, dann dass ja Höcke ein Faschist wäre – und das ja ein Gericht bestätigt hätte und ich versuchte es dann mal anders herum.
Ich fragte sie, wie es wäre, wenn Höcke mal Kanzler wäre und wenn er sich in die Wahl in Thüringen eingemischt hätte und sagen würde „Macht es rückgängig!“, ob das schlimmer, besser oder gleich schlimm wäre, als das was Merkel gesagt hatte. Sie antwortete darauf, dass Merkel das ja gar nicht gesagt hätte.
Dann erklärte ich ihr lang und ausführlich, warum man in einer Demokratie als liberale Frau mal für die Linken sein kann, mal für die AfD, mal für die FDP, und nicht einfach eine Partei vollkommen ausschließen konnte. Ich hatte sogar mal bei einem Wahlomaten mehr Übereinstimmung mit der MLPD als mit den Grünen!
Sie antwortete darauf, dass eben für manches der Rechtsstaat eben nicht entscheiden könnte bei solchen moralischen Fragen. Und diese Antwort ist wohl das, was viele denken. Ein wenig macht mir das Angst: Denn wenn wir nicht mehr vom Rechtsstaat geschützt sind, vor dem alle Menschen, Parteien und Religionen gleich behandelt sind und die „Moral“ höher steht als der Rechtsstaat, dann ist die Frage, wer die Moral bestimmt. Wir würden qua Definition dann in einem Unrechtsstaat leben. Bestimmt dann die herrschende Klasse was richtig und falsch ist? Der Mob? Das Grundgesetz auf dem alles basiert stellt in Deutschland fest, dass jeder vor dem Gesetz gleich ist. Wenn nun also AfD Hasser fordern, dass Moral wichtiger ist als das Gesetz, merken diese gar nicht, dass sie durch so eine Forderung bereits verfassungsfeindlich sind.
Wie kann man solchen Leuten, die den Rechtsstaat an sich nicht begreifen, erklären, dass das was sie fordern absolut konträr zur demokratischen, freiheitlichen Ordnung im Grundgesetz steht? Na ja, ich versuchs bei ihr einfach weiter. Immerhin ist es zwischen uns nicht so, dass deshalb gleich ganze Familien zerrüttet sind. Diskutieren kann man noch! Vielleicht brauchen wir nicht das Schulfach Politik, sondern „Rechtsstaat“.
Die 12 Jahre Herrenmoral-Herrschaft waren lerntechnisch mehr wert als alle Schulstunden dieser Welt je leisten könnten. Das fiele heute aber unter »schwarze Pädagogik«. Natürlich kann man es auch mit der Kraft des Geistes verstehen, aber über diese Ressource verfügen allenfalls 2 oder 3 % der Bevölkerung. Der einzige Weg, der uns bleibt ist der, den Sie gehen. Sprechen, erklären, fragen, wieder erklären, wieder fragen und egal wie doof die Antworten auch sind, niemals daran verzweifeln und niemals aufgeben.
Mich regt der Faschismus-Begriff nicht mehr auf, er ist inflationär so ausgelutscht wie ein Brokkoli nach drei Stunden in der Brühe. Ich bin immun, ich fahre Auto, fliege in den Urlaub und esse täglich Fleisch. Ich denke und entscheide selbst. Politisch wäre ich für eine Koalition der Union mit der AfD.
Aber bitte, nachdem sich die WerteUnion der Merkelisten entledigt hat.
Was haben Faschismus, Nazi, Rassismus gemein…sie alle sind politische Kampfbegriffe.
Und was haben Sie noch gemein…es ist nichts anderes als das Diktatur über eine Gesellschaft…eine Diktatur eben.
Und Merkel diktiert OHNE Ende…zusammen mit ihren GEZ Medien…Merkel diktiert in jede Partei hinein…bis auf eine. Darum wird die AfD auch ausgegrenzt und bekämpft…weil diese sich nicht dem Diktat der Grünen Sozialistin Merkel und ihrer GEZ Propaganda unterwirft.
Also…lasst euch nicht von den Wörtern Faschismus, Nazi, Rassismus, Leugner usw. ablenken..von diesen Diktatorischen Kampfbegriffen…Diktatur ist das Gegenteil von Freiheit…das Diktat ist das Gegenteil von Selbstbestimmung…Sozialismus ist das Gegenteil von Individueller Freiheit…staatliches Plandiktat ist das Gegenteil von freier Marktwirtschaft/Gesellschaft….hier sind die Unterschieden…hier ist es, auf das man achten sollte…zwischen Diktat und Freiheit!
Wieso? Immerhin kämpft die SPD doch seit 156 Jahren gegen den Faschismus (wer es nicht glaubt, einfach googeln).
Mir persönlich würde auch ein reformiertes Talkshow-Format gefallen: Jeder Gast darf 3 Wörter festlegen, die kein anderer Gast verwenden darf. Mich würde wahnsinnig interessieren wie Herr Stegner redet, wenn die Wörter „Hass“, „Hetze“ und „N*zi“ tabu wären 😉
Der gute Mann würde sich vermutlich an seiner eigenen Zunge verschlucken und damit final auch noch klassenkampfunfähig werden.
Na da gibt’s doch noch vieles: Rassist Faschist Antisemit …
Neuerdings sprechen die Linken sowieso nur noch vom Faschismus, den es aber eigentlich nur in Italien gab.
Aber Nationalsozialsimus ist natürlich zu auffällig, vor allem jetzt wo man immer mal wieder Stimmen liest die erkennen, aus welcher Ecke dieser wirklich zu gekommen ist.
An dieses Spiel habe ich auch schon oft gedacht. Man beschließe mal als gesellschaftliches Experiment, dass Bürger, politische nicht-staatliche Organisationen/NGOs und Politiker nebst Medien einen Strauß von sagen wir 10, 15 Begriffen (würde reichen) für einen Monat oder gern mehr nicht sagen/schreiben dürften. Dann herrschte die große Sprachlosigkeit im Lande. Man müsste ja mal unaufgeregt argumentieren, ohne den politischen Gegner komplett zu verunglimpfen und sich dauer-zu-erregen. Wie öde.
Und, ja, der inflationäre, sehr oft falsche Gebrauch des Faschismus-Begriffs ermüdet und verharmlost die NS-Zeit natürlich enorm. Er ermüdet aber nur ausgewählte Teile der Bevölkerung, bleibt dennoch gefährlich. Für andere, linke Kreise i.w.S. ist er
a) ein geeignetes Instrumentarium,. beim Normalbürger Ängste zu schüren (für Deutsche dürfte „Nazi“ die schlimmste Beleidigung überhaupt sein) und
b) ein Element der Selbstvergewisserung, der kleinste gemeinsame Nenner, mit der man heutzutage auf der psychologischen Ebene eine Ingroup konstruiert und stabilisiert. Da können dann auch kommunistische Organisationen, ehrbare Parteien und Straßenkämpfer, Minister Seit an Seit bei der Demo mitmarschieren, die ansonsten wohl kaum traut vereint am Tisch der nächsten Pizzeria säßen. Ein bekanntes politisches Rezept auch in Kriegszeiten: Ein gemeinsamer Gegner verbindet.
Herrliche Idee. Und der DLF verzichtet auf „eingeordnet“, „xy-schaffende“, „rechte“, „afd“, Klima“ und gesprochenes „*“, dann hätten die gemütliche 8-Stunden-Woche.