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Umfrage

ARD-Volontäre wählen zu über 90 Prozent Rot-Rot-Grün

05.11.2020

| Lesedauer: 3 Minuten
Unter aktuellen ARD-Volontären, also den künftigen Redakteuren und Chefs der Öffentlich-Rechtlichen, sind Grünen-Wähler in der absoluten Mehrheit, die Union scheitert an der Fünfprozenthürde und die AfD findet nicht statt.

Alte weiße Männer müssen da vielleicht länger nachdenken, aber wir wissen es natürlich besser: Wenn im Magazin eines Journalistenverbandes von „Volontär*innen“ die Rede ist, dann können damit durchaus auch Männer gemeint sein. Das Magazin heißt „Journalist“ (der Titel ist noch nicht geändert!) und wird überwiegend auch von solchen gelesen. In der aktuellen Ausgabe erfahren die Leser dieser Fachzeitung etwas, das sie sowieso schon aus eigener Erfahrung in ihren Redaktionen wissen könnten: „Volontär*innen sind überwiegend weiblich, wählen grün und haben studiert.“

Die Befragten arbeiten alle beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, präziser: bei der ARD. Und es ist sicher keine Glaskugelleserei, nähme man an, dass das Ergebnis unter den Volontären der etablierten Printmedien nicht sehr viel anders aussähe.

Dass die Befragten fast alle studiert haben, liegt schlicht an den Bewerbungsbedingungen: „Die meisten ARD-Anstalten setzen für das Volontariat ein abgeschlossenes Studium voraus.“ Und das können in Deutschland mittlerweile 30 Prozent der jungen Leute vorweisen. Eine ähnliche Entwicklung wie auf dem Ausbildungsmarkt, wo immer häufiger Abiturienten Handwerksberufe erlernen wollen, weil die Unis überfüllt sind. Den Ausbildungsbetrieben hat das allerdings kaum geholfen, sie beklagen nach wie vor einen eklatanten Mangel an (brauchbaren) Bewerbern. In Hamburg gehörten sie schon 2014 zur größten Gruppe der Neueinsteiger in den Ausbildungsmarkt.

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Aber zurück zu unseren vorwiegend weiblichen, studierten, Grün wählenden Volontären der ARD. Befragt wurden diese aus den eigenen Reihen von drei ARD-Volontären. An der Befragung teilgenommen haben allerdings nur 86 von insgesamt 150 aktuellen ARD-Volontären (57 Prozent). Hier wäre es vielleicht mal interessant zu wissen, ob grün wählende Volontäre eine höhere Bereitschaft zu einer solchen Studien-Teilnahme haben. Möglicherweise hat das ja auch eine psychologische Komponente. Und wie ist das weiter mit einer Affinität zum Grünwählen, wenn die Teilnahme an so einer Studie unter Klarnamen läuft?

Die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst:

Würde am kommenden Sonntag der Bundestag gewählt, und nur besagte 86 Volontäre der ARD dürften teilnehmen, dann würde Grün-Rot-Rot auf 92,9 Prozent kommen. Die AfD als Oppositionsführer im Deutschen Bundestag beispielsweise bekäme nicht eine einzige Stimme. Vergleichend weiß Infratest Dimap, wie es um die 18- bis 39-Jährigen in Deutschland generell steht: Da sind es 49 Prozent für Rot-rot-grün. Zur Verteilung: Bei den Volontären bekommen die Grünen 57,1 Prozent, bei jungen Leuten insgesamt sind dass lediglich 27 Prozent. Zum Vergleich noch der Bundesdurchschnitt: Da sind es aktuell demoskopisch um 18 Prozent für die Grünen. Die CDU würde bei den Volontären der ARD übrigens an der Fünfprozenthürde scheitern.

Nun könnte man die politische Ausrichtung von Volontären getrost im Fach für Kuriositäten ablegen. Denn die haben ja noch nicht viel zu bestimmen. Allerdings gehen aus den Reihen der Volontäre idealerweise – zumindest der Idee einer solchen Ausbildung folgend – die Führungskräfte und Entscheider der ARD von morgen hervor.

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Der 1967 vom – heute würde man sagen: extremistischen – Studentenführer Rudi Dutschke ausgerufene Marsch durch die Institutionen, also das kontinuierliche wie gründliche Einsickern bestimmter politisch-strategischer Perspektiven in die Gesellschaft, dürfte über 50 Jahre später Zustimmungswerte erzeugt haben, die früher nur noch vom geliebtem Staatsratsvorsitzenden der DDR übertroffen wurden. Geschlagen wurden die nur von Martin Schulz (SPD) bei dessen Wahl zum SPD-Vorsitzenden: Er übertraf selbst noch Honeckers Spitzenwerte – 100 Prozent Zustimmung der Delegierten.

Volontäre sind nicht Teenager oder Heranwachsende, sie haben ein Studium abgeschlossen. Und bedenkt man dazu die veränderte Zusammensetzung der Wähler der Grünen, die über ein überdurchschnittlich hohes Einkommen verfügen und vornehmlich im Dienstleistungs- und Bildungssektor beschäftigt sind, wird ein Schuh daraus. Die Zukunft der ARD sieht demnach so aus: politisch stromlinienförmige rot-rot-grüne Mitarbeiter in einer Art Beamtenstellung bei den Öffentlich-Rechtlichen – hoch dotiert noch dazu.

Professor Gregor Daschmann vom Institut für Publizistik aus Mainz führt diese Entwicklung ebenfalls auf die 68er-Bewegung zurück: „Da sind viele Linke in den Journalismus gegangen, weil sie der Überzeugung waren, in den Medien für eine Veränderung einstehen zu können.“ Interessant wird es, wo der Professor attestiert, im Journalismus seien idealistische Motive, gesellschaftliche Missstände abschaffen zu wollen, immer noch stark verankert. Das mag ja stimmen, betrifft aber eher die etabliert dort Tätigen.

Nein, die Idee, sich ganz von den Idealen eines objektiven Journalismus zu verabschieden, ist ja gerade erst in den letzten fünf Jahren über ein Bekenntnis zum Haltungsjournalismus noch einmal eskaliert. Beispielsweise der Politmagazinmoderator Georg Restle spricht in einem ARD-eigenen Printmagazin davon, dass sich Journalismus angeblich in einem „Neutralitätswahn“ befände. Was ungefähr so wäre, als würde man etwa  jenen, die die Einhaltung der Grundrechte und Gesetze fordern, einen Gerechtigkeitswahn unterstellen. Restle nennt das, was er will, verharmlosend einen „werteorientierten Journalismus“.

Durchaus attestieren darf man den Öffentlich-Rechtlichen außerdem eine Klientelpolitik. Denn zufällig passiert die Auswahl des eigenen Nachwuchses ja nicht. Und solchen Tendenzen kann, muss und sollte man auch gegensteuern, indem man die journalistische Berufung nicht einer Clique und deren politischem oder gar familiärem Nachwuchs überlässt, sondern in allen Bevölkerungsschichten für die Arbeit der Zwangsgebühren-Empfänger der ARD wirbt.

Das wäre übrigens eine weitere interessante Abfrage gewesen: Wie viele der Volontäre bereits über verwandtschaftliche und oder freundschaftliche Beziehungen von im ARD-Betrieb etablierten Mitarbeitern verfügen. Nicht dass am Ende herauskommt, dass die Klitsche noch viel einseitiger bestückt ist, als sich jetzt gerade am Beispiel der Volontäre herausgestellt hat. Die Prognose der Macher dieser kleinen Studie ist ebenfalls alles andere als rosig: „Die Untersuchung zeigt auch, dass die Öffentlich-Rechtlichen nicht darauf setzen können, dass sich Ungleichgewichte einfach herauswachsen, das gibt schon der Pool der Bewerber*innen nicht her.“

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34 Kommentare

  1. Das die nach Gesinnung ausgesucht werden, ist doch wohl klar. Menschen mit einer Meinung oder Haltung wird man dort nicht finden.

  2. Und ich dachte immer, ich würde mir keine Illusionen über die Objektivität der MSM machen. Scheint aber so, dass die Wirklichkeit selbst meine krassesten Erwartungen bei Weitem übertrifft – einmal mehr.

    Dieses Land ist längst näher an der DDR als an der BRD. Irgendwann werden auch wieder Leute erschossen werden, Hobbystalinist Strobl phantasiert ja schon von Zwangseinweisungen.

  3. Man muss doch nur die Sendungen von Maischberger und Illner in dieser Woche betrachten. Das ist doch kein Journalismus mehr, das waren Freak-Shows.

  4. Der ÖFFENTLICHE Rundfunk ist tot!

    – was wir schon seit langem spüren, ist auch immer mehr durch Fakten zu belegen. Es ist ein GESCHLOSSENER Rundfunk und die Öffentlichkeit kann kein Interesse daran haben eine geschlossene Gruppe derart üppig zu finanzieren, während diese in Summe sogar der Allgemeinheit schadet (der Hype um die Grenzöffnung von 2015 hat dem Land historisch geschadet).
    Eine Reform ist unmöglich, weil Kulturen stärker als Beton sind. Direktes Abschaffen ist auch illusionär, weil sie enorme Macht haben.
    Also bleibt realistischer Weise: Boykottieren!

    Internet, Streaming, Mediatheken … damit kommt man bestens aus. Ich gebe allerdings zu, dass der Gedanke einer gemeinsamen Fernseh Platform schön war – aber diese Gruppe hat ihn zerstört!

  5. Eine Begründung mehr dem Saftladen den Geldhahn zuzudrehen.

  6. Falls sich noch jemand wundert, wie das im 3. Reich passieren konnte, ist das daß aktuelle Beispiel dafür, was Propaganda und Gehirnwäsche anrichten.

  7. Ein „Insider“ beim Hessischen Rundfunk hat mir mal gesagt, das keiner beim HR einen Job bekommt der nicht durch einen Mitarbeiter „empfohlen“ wurde…das gilt auch für den Schreiner der das Bühnenbild macht oder den Beleuchter oder den Hausmeister (nur die Putzkräfte fallen da raus). Insofern…kein Wunder das gerade im Bereich Journalismus nur die genommen werden, die auch gefällig sind….und natürlich Beziehungen haben. Machen wir uns nichts vor….wer einmal beim ÖR einen Arbeitsplatz hat ist quasi Verbeamtet auf Lebenszeit mit einer „Leibrente“ die von den Gebührenzahlern gesichert und gezahlt wird. Deshalb werden diese „Pöstchen“, beginnend mit Praktikum und Volontariat auch nur an „handverlesene“ vergeben….schließlich sitzen die ja irgendwann mal in Redaktionssitzungen….und das soll ja nicht nach außen dringen, wie da entschieden wird, was unter welchen Gesichtspunkten „berichtet“ wird. Vielleicht schleicht sich ja mal ein „Wallraff“ in diese Mischpoke ein…..wäre sicher interessant da mal Mäuschen zu spielen….würde aber letztlich auch nichts ändern.

  8. Die Daseinsberechtigung des öffentlichen Rundfunks wurde doch genau damit begründet, um eine neutrale, objektive Sicht auf die Ereignisse und Geschehnisse zu gewährleisten. Dies ist doch in keiner Weise mehr gegeben. Wie kann ich denn dann noch solchen Anstalten trauen, wenn es eine solche Gewichtung gibt? Die Menschen werden sich immer weiter abwenden. Soviel zum Thema: Spalten der Gesellschaft.

  9. Aber hallo, erst übernehmen wir Westdeutschen die DDR und 30 Jahre später, übernimmt vollkommen ungestört von Nichts, die kommunistisch sozialisierte Staatsratsvorsitzende den sich verhobenen Westen ohne die leiseste Spur eines Verdachts. Mit im Boot die schon seit Fischer(Frankfurt) Ohnesorg, Dutschke, Baader-Meinhof und Konsorten erfolgreich getarnten und durch den erfolgten Marsch durch die Institutionen legitimierten Teil dieser Klientel, als Nachfolger im Geiste zumindest, was eher wahrscheinlich ist als nicht.
    Keiner sollte glauben, dass sich dies nicht auch in den Etagen der Funkhäuser zeigt. Denn, im Unterschied zu vielen anderen Medien, sind die öffentl. Rechtlichen eben nicht in Privatbesitz, und haben aus diesem Grund ganz andere Spielregeln aufgestellt und sich die Freiheiten dazu herausgenommen.
    Politisch gesehen hat man das Selbstverständnis einer ehemals konservativen Partei umgegossen in unverhohlenen Opportunismus ohne auch nur noch den Hauch von demokratischer Legitimation waren zu wollen. Auch das Gesetzgebungsverfahren, das zur Zeit im Bundestag geführt und zur Lesung und Verabschiedung vorliegt, ist alles andere als ohne Geschmäckle.
    Bei dem Versuch das Infektionsschutzgesetz in seinem Text so gerichtsfest zu machen, dass kein Verwaltungsrichter mehr einen Ansatzpunkt findet um auf der Grundlage des momentan noch bestehenden Rechtes Recht zu sprechen, wird die Novellierung durch den Bundestag gejagt, dass die Reifen quietschen.
    Wer eine solche politische Agenda verfolgt muss sich dem Vorwurf stellen, das GG aushebeln u wollen. Hier stellt sich die Frage weshalb. Das Infektionsgeschehen kann es nicht sein, denn wenn ich mich nicht täusche lässt sich das Virus von unseren Maßnahmen nicht beeindrucken.
    Abgesehen von der Tatsache, dass es bei Covid 19 um einen Erreger geht, der offensichtlich saisonal unterwegs ist, und deshalb trotz der verordneten Spielregeln erst mal noch schlimmer kommen kann mit seinen Ansteckungsraten. Deshalb haben wir eben keine zweite Welle, sondern ein der Jahreszeit gezolltes Infektionsgeschehen. Feiern hat halt seinen Preis, das sollten die Leute schon wissen.
    Ich bin überzeugt, man wird uns alles plausibel erklären, später.

  10. Noch kann in unserem Land jeder wählen wen er will, aber bitte nicht die linksrotgrünen Spätlesehippies.  

  11. Heute Diskussion im Sächsischen Landtag zur geplanten Gebührenerhöhung, Tenor der Redner von CDU/SPD/ Grüne, sinngemäß: wir brauchen den ÖR weil sie in Zeiten von FakeNews, Corona, Extremismus ein Korrektiv in Form einer wahrheitsgemäßen Berichterstattung für unsere Menschen liefern. Dazu ist dann nun wirklich kein weiterer Kommentar notwendig.

    • Wer die Macht hat, hat die Möglichkeiten. Selbst, sich als Engel zu verkaufen…

  12. Wer die Macht über die Medien hat, hat die Macht über das Volk und beherrscht es.
    Kostenpunkt der Herrschaft für diese Regierung – ungefähr 220 Millionen Euro, selbstverständlich von unserem Steuergeld.
    Für Geld tun viele Menschen so einiges, die einen verkaufen ihren Körper, andere sogar ihre Seele. 

    • Die (vorerst) 220 Mio wären aber lediglich für die Staatsprintmedien (aka Qualitätszeitungen).
      Der Staatsfunk kostet den Steuermichel bereits um die 9 Mrd bzw. 9E+09 € p.a. für seinen eigenen Propaganda Brain Wash, denn diese Zwangsgebühr ist eine De-Facto-Steuer, die mit ebenso hohen Strafen bis zur Einknastung bei deren Hinterziehung bewehrt ist.

  13. Wie haben Sie die Barzahlung vorgeschlagen? Mit einem Brief direkt an die GEZ? Ich habe jetzt gerade die zweite Mahnung der Belehrungsmedien bekommen und 50 Cent mehr überwiesen, ein zusätzliches Weihnachtsgeld. Die müssen ja auch von etwas leben. Meine „Kundennummer“ gab ich nicht an. Ich bin schon einmal gespannt, wie sie reagieren.

  14. Wer ARD, und nicht nur ARD, sondern auch ZDF, Regional- und Privatsender schaut, bekommt eben nur linksgrüne Merkel-Propaganda serviert, aber keinen ausgewogenen neutralen Journalismus. Ich schaue diesen Müll schon seit Jahren nicht mehr, reine Zeitverschwendung. Umso lesenswerter finde ich die Berichte auf TE über den angeblichen Qualitätsjournalismus des Staatsfunks (wie Plasberg, Will, Illner, Kleber, Lanz, Maischberger) und seiner linksgrünen Produzenten.

  15. Naja, mit 68er hat das nicht mehr so viel zu tun – schon altersbedingt:
    wer 68 als 20jähriger studierte ist heute über 70….

    das selbstverständlich das alte griechische Sprichwort: der Gleiche liebt den Gleichen – gilt, ist auch klar.

    Aber wer bewirbt sich denn überhaupt um so eine Volontariatsstelle bei den ÖR? – Und wer bekommt sie weswegen?

    Zuerst einmal:
    EinBbewerber hat nicht einfach nur ein abgeschlossenes Studium, sondern eines in einem Geisteswissenschaftlichen bzw. sozialwissenschaftlichen Fach, welches mit sehr gut abgeschlossen wurde.
    Ingenieure, Mathematiker, Ärzte etc. bewerben sich dort erst gar nicht.

    Dann: derjenige hat diverse Praktika vorzuweisen: er hat nicht nur gezeigt, dass er gerne in den Medien tätig wäre, sondern er hat sich schon den diversen Medienleuten erfolgreich angepasst.
    Wenn man will: gehört von seinen Ansichten, Auftreten, Lebensstyle usw… dazu.
    Hat sich sozial betätigt: irgendwo ehrenamtlich gearbeitet, vielleicht sich gar in einer Partei engagiert.
    Gerne auch: irgendeinen längeren Studien- oder Praktika-Aufenthalt im Ausland.

    Der Hintergrund wohl idR. gutbürgerliche bzw. bildungsbürgerliche Familie.
    All das kann und wird bereits dem Lebenslauf entnommen. Da ist niemand dabei mit einer etwas ungewöhnlicheren Vita, jemand aus den MINT-Fächern oder jemand mit Lebenserfahrung, der auch schon einmal länger von einfachen Arbeiten gelebt hat.
    Denn diese wenigen Volontariatsstellen sind heiß begeht udn die Personalzuständigen können sich aussuchen, wer überhaupt in die engere Auswahl kommt. Und da auch diese Angestellte sind und esdort zugeht wie in eienr Behörde, kommt jem., der nicht dem ‚Ideal‘ entspricht, erst gar nicht zum Vorstellungsgespräch.
    All diese Menschen haben quasi denselbst Hintergrund – und da ist es halt nicht verwunderlich, dass sie ähnliche politische Präferenzen auch haben.
    Hinzu kommt, dass jemand mit einer quasi stromlinienförmigen Vita, ohne jedem Bruch, nicht genug Lebenserfahrung besitzt, um eine der Umgebung zuwiderlaufende Meinung wirklich zu haben oder gar zu verteiligen.
    Man sollte einfach sich klar machen, dass in einer Wohlstandsgesellschaft, in der sich die Nachkommen quasi frei aussuchen können, was sie arbeiten wollen, idR. sie sich die Studiengänge und Berufe aussuchen, die ihnen von ihrer gesamten Lebenseinstellung/Typus her am meisten liegen. Von daher ist es illusorisch zu erwarten, dass sie unter Menschen mit ähnlichen Viten die Spannbreite der politischen Einstellungen der Gesamtbevölkerung wiederspiegelt.

    Das das eine riesige Gefahr in einer Demokratie ist, wenn dies in den Medien sich durchgesetzt hat, liegt auf der Hand. Die Frage ist dabei aber: wie kann man dies verhindern – gerade auch bei einer (Semi-)Bürokratie im Laufe der Zeit?

  16. Also: es gab Zeiten, da hätte eine Chefredaktion bei einer solch unausgewogenen, weil verfehlten Personalpolitik den Hut nehmen müssen. Nicht nur die Berichterstattung, sondern auch die Redaktion hatte ausgewogen zu sein. Ausgenommen die Zeitungen, die eine politische Tendenz bedienten. Tendenzschutz gab es auch. Aber das war offiziell. So wusste jeder: Frankfurter Rundschau = links, Frankfurter Allgemeine = mitterechts. Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk durfte keinefalls eine Tendenz bedienen. Welch ein Aufschrei, als damals Adenauer seine Ideen zu einem zweiten deutschen Fernsehen präsentierte. Da hatte man Angst vor einer politischen Festlegung des Fernsehens. Seine Pläne wurden nie umgesetzt. Stattdessen entstand das ZDF, das heute dem Gedanken politischer Ungebundenheit und Neutralität täglich Hohn spricht. Aber diese Zeiten sind vorbei. Man kann es ebenso kopfschüttelnd wie resignierend zur Kenntnis nehmen, wohl wissend, dass bei den verknöcherten Öffentlichrechtlichen ähnliche Veränderungsbereitschaft herrscht wie seinerzeit im DDR-Politbüro.

  17. Gleich und gleich gesellt sich gern.

    Beim DLF dürften das 95 bis 99% sein.

    Beim ZDF geschlossen 100%.

    • Das wird bei der Einstellung abgefragt. Beim geringsten Zweifel wird ein „Nazi“ nicht eingestellt.

  18. „Im Westen nichts Neues“ könnte man sagen. Es ist nicht so, dass diese Erkenntnis mich jetzt überrascht, erahnen konnte man das ja schon wenn man des Öfteren das ÖR Progamm verfolgt hat. Schau mich mir beispielsweise Serien an (die ich früher sehr gerne gesehen habe), z.B. Wilsberg oder Nachtschicht, so habe ich heute eher das Gefühl eine Erziehungssendung zu schauen. Daher lasse ich es seit geraumer Zeit. Etwas zuversichtlich stimmt mich allerdings, dass nur 86 der 150 Volontär*Innen an der Befragung teilgenommen haben. Das suggeriert mir im Umkehrschluss, dass der Rest lieber nichts gesagt hat, weil klar ist, dass diese Volontär*Innen dann ganz schnell keine Volontär*Innen mehr sind.

  19. Lieber Herr Wallasch,

    „Smells Like Teen Spirit“ war gestern… heißt heute „Smells Like Neues Deutschland“!

  20. Platz zum Leben ist und wird über die nächsten Jahre nur noch bedingt verfügbar sein. Genau genommen wird der Platz zum Leben immer geringer. Die Realität gewinnt am Ende immer. Das „chique“ und gut betuchte Klientel (welches glaubt für die richtige/gute Sache einzustehen), die angesagten, von sich überzeugten und Chai Latte schlürfenden Vertreter der Grünen leben aufgrund ihres hohen Einkommens noch in ruhigen „realitätsfernen“ Gegenden. Doch beschwören Sie ungeniert und naiv, jene Zustände herbei, mit denen Sie von Allen wohl am wenigsten Freude haben werden. In nicht allzu ferner Zukunft werden Sie dann nahe dem psychischen Verfall sein. Die kognitive Dissonanz wird nicht mehr haltbar sein und die harte Realität wird sie einholen. Mangels des immer knapper werdenden Angebotes an Platz und ruhige Gegenden, wird es dann kein Entrinnen mehr geben.

  21. Irgendwas müssen sie ja tun.
    Mit einem Berliner Abitur und einem Studium der Politik-, Sozial -, Gender- oder sonstigen Pseudowissenschaften kann man z.B in Bayern höchstens einen Behindertenausweis beantragen.
    Ansonsten sind die Berufsmöglichkeiten eher eingeschränkt.

    Was übrig bleibt ist ein Arbeitsplatz beim Staat, wozu auch die öffentlich rechtlichen Sender gehören, man geht in die Politik, bezieht Hartz vier oder fährt
    Taxi.
    Wobei die Karrierechancen in der Politik am höchsten sind.

  22. Der öffentliche Rundfunk kommt doch schon seit geraumer Zeit seinem Auftrag gemäß Rundfunkstaatsvertrag nicht nach. Wie soll das auch funktionieren, bei einer derartigen Klientel von „Medienschaffenden“. Selbst bei den eigenständig produzierten Naturdokus scheint der ÖRR das Moralisieren mittlerweile nicht mehr unterlassen zu können.
    Eigentlich ist doch offenkundig, was zu erfolgen hätte: Eindampfen des ÖRR auf ein Minimum.

  23. Es „hilft“ bereits, den Schwerpunkt auf weibliche Bewerber zu legen. Ein „Studium“, der Kommentator durfte als Gasthoerer die bolognabedingten Veränderungen bestaunen, der Politologie oder Soziologie, idealerweise bei Professorinnen, trägt definitiv zur richtigen Gesinnung und zur sicheren Entwoehnung von jeder Wissenschaftlichkeit bei, falls noch erforderlich, denn das 68 igergepraegte (Hipster) elternhaus duerfte ebenfalls die Weichen passend gestellt haben. Beziehungen waren bei ÖR schon immer aeusserst hilfreich, mitunter auch am Namen auszumachen. Ein klassischer Augiasstall, nun auch offiziell als Agitations- und Propagandainstrument genutzt, von mehreren. Freiwillig werden die Alimentierten ihrenwohlig warmen Stall nicht säubern und von Merkel und den MP droht keine Gefahr. Nun denn. Allerdings sind die VolontaerInnen nur die Spitze des Eisberges oder eher eine gewisse Materialver dichtung. In der fraglichen Altersklasse, zumal auf der weiblichen Pippi – Seite, ist eine liberalkonservative Realpolitik allgemein eher wenig geschätzt. Das, was sich in besseren Zeiten im Laufe der Zwanziger mit zunehmender Realitaetskonfrontation begonnen hat auszuwachsen, haelt heute qua Infantilitaet sehr lange an, bei einem Geschlecht, dem der Teddybaerenwerfer, sogar besonders lange.

  24. Ein weiterer Grund, diesem Laden endlich den Stecker zu ziehen…..

  25. Herr Wallasch, Sie können sich sicher sein, dass 100% der befragten „Journalist*innen“ auch davon überzeugt sind, dass das so auch richtig und gut ist. Meine Frau ist jedenfalls auch dieser Meinung.

  26. Machen wir uns nichts vor: die Rekrutierungsmechanismen werden dazu führen, dass ein Staat im Staat entsteht – in einigen Landessendern ist das ja schon so.

  27. Dazu zwei Anmerkungen:
    Erstens: Wer stellt die Volontäre ein? Eben. Der Fisch stinkt vom Kopf.
    Zweitens: Ein Grund mehr diese Quellen, auch dauerhaft, zu meiden.

    • Richtig bemerkt. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing! War schon immer so.

  28. Die eigentliche Macht im Staat haben mittlerweile die MSM-Medien übernommen. Innerhalb der letzten 40 Jahre hat die linksgrüne 68er-Generation den Marsch durch die Institutionen erfolgreich vollzogen und es sich insbesondere in den ÖR-Medien bequem gemacht. Jede Neueinstellung erfolgt aus dem eigenen sozio-politischen Reservoir, wodurch die Gemeinde in der eigenen Gesinnungsblase immer größer wird. Ein Ausscheren aus dem linksgrünen Meinungskorridor erfordert sehr viel Mut und endet meist mit der beruflichen Ächtung für den potentiellen Judas. Allerdings sind die MSM-Journalisten wesentlich intelligenter als die aktuelle Politikerkaste. Diese, so scheint es mir, will lediglich in irgend einer Form mitmischen und mittels der finanziellen Privilegien ein extrem luxuriöses Auskommen haben. Ihre politischen Ideen passen sie weitgehend an die MSM-Agenda an. Jedoch übt die Politik hohen Weisungsdruck auf die Judikative und Exekutive aus. So übten einige Ex-Verfassungsrichter erst nach ihrer Pensionierung massive Kritik an der Merkelschen Flüchtlingspolitik. Somit geht die in einer Demokratie alles entscheidende Gewaltenteilung mit der Zeit verloren. Jedoch merkt die naive Politikermeute nicht, dass sie von den linksgrünen MSM und einigen wenigen Spitzenpolitikern vor sich hergetrieben wird. Meine Hochachtung haben mündige Journalisten wie Tichy, Herles, Broder, Don Alphonso, etc. welche es sich noch nicht mit den Herrschenden bequem gemacht haben.

    • Wer bestimmt, welches „Liedchen“ in den Medien gesungen wird? Die Volontäre sicher nicht. Wem gehören also die Medien? Das Volk bezahlt zwangsweise, aber entscheiden, oder auch nur mit entscheiden darf es nicht. „Mehr Demokratie wagen“ gilt schon lange nicht mehr. Heute heißt es: bloß keine Demokratie wagen. Da ist das alte totalitäre Modell wieder in Deutschland angekommen.

    • Jung, weiblich, linksradikal/grün, studiert… also sind feministische Sozialistinnen oder neomarxistische Feministinnen die Zerstörer unserer Zivilisation. Karriere durch Quote und keine Kinder, das ist das Erfolgsrezept für ehrgeizige junge Akademikerinnen.
      Der ÖRR dient seit seiner Gründung der permanenten Umerziehung zur Sicherung der Demokratie vor den mythologischen ewigen Nazis. Gesinnungsjournalismus ist Propaganda. In jeder Talkshow sitzt ein Grüner, in jedem Artikel wird ein Grüner zitiert. Der ÖRR ist zu einer linksradikalen NGO verkommen, der Tag und Nacht 24/7 daran arbeitet die Grünen mit aller Meinungsmanipulation endlich in die Regierung zu hypen, pushen, boxen. 2021 schwarz-grün ist praktisch schon entschieden und die Bundestagswahl Makulatur.

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