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Stephans Spitzen

Afuera mit dem Shitbürgertum

29.04.2025

| Lesedauer: 5 Minuten
Ulf Poschardt poltert heute gegen das linke Bürgertum, als wäre er nie Teil davon gewesen. Relativierer entgegnen, es sei doch gut, wenn man dazulerne. Aber so häufig? Sein Essay ist eine wütende, lesenswerte Abrechnung, doch der späte Eifer und die Wendigkeit seines Weges machen ihn angreifbar.

Ulf Poschardt hat seinen Essay „Shitbürgertum“ mit Mileis Kettensäge geschrieben. Wer die „Welt“ und seine Beiträge dort regelmäßig gelesen hat, hat schon länger den Verdacht, dass bei dem ehemaligen Chefredakteur der Welt, mittlerweile Herausgeber, die Lunte zu glühen scheint und immer kürzer wird. Das vom ZuKlampen-Verlag abgelehnte, dann bei Books on Demand und nun im Westend-Verlag erschienene Buch enthält einige seiner Welt-Essays und ist insgesamt eine wüste Philippika auf das Shitbürgertum als die „Endmoräne einer die wilde Anthropologie des liberalen und libertären Bürgertums einfangenden Disziplinarmacht“. Das Shitbürgertum hat eine „kulturelle und ökonomische Spur der Verwüstung hinterlassen“ und müsse zerstört werden.

Es hat eine ziemliche Weile gedauert, bis Poschardt, der als Journalist eine bemerkenswerte Karriere gemacht hat, beim wilden Aufschrei angekommen ist.

Auch bei „Refugees Welcome“ war er ganz vorne dabei. Und beim Impfen. Und und und. Ulf Poschardt löschte jüngst erneut und zum wiederholten Mal die kompletten Inhalte seines X-Accounts. Das ist insofern ganz praktisch, denn immer wieder verschwinden so auch manche Aussagen, an denen man sich später ungern noch einmal messen lassen möchte (z.B. „Impfen, Impfen, Impfen, Impfen, Impfen, Impfen, Impfen, Impfen, Impfen, Impfen“) Aber das Netz ist ein hunderte Tonnen schwerer Elefant und vergisst nicht.

Es ist immer begrüßenswert, wenn Menschen dazulernen. Doch der Gerechtigkeit wegen muss gesagt werden, dass andere, wie etwa die Autoren der „rechten Nischenpublikation“ (Zitat Poschardt, empfindlich über) Tichys Einblick, weit schneller waren. Jetzt will er in der Nische mitkuscheln.

Und schrieb er nicht einst: „Wir müssen uns gegen Donald Trump wehren und besser, mutiger, fleißiger, innovativer, freier, offener, schwuler, multikultureller werden“? Heute verehrt der Trump submissest.

Ach, Ulf …

Offener Brief von Matthias Matussek:

Ach, Ulf …

Doch immerhin: Das Buch sei „das öffentliche Bekenntnis, endgültig aus dem Selbstverständnis gestolpert zu sein, dass man es mit dem kulturell dominanten Links/Grün-Bürgertun noch irgendwie hinkriegen könne oder hinkriegen müsse. All die Versuche, auf dieses Milieu zuzugehen, waren aufgrund der eigenen linken Biografie wichtig, vielleicht sogar unerlässlich. Rückblickend waren sie naiv und feige.“ Jetzt möchte man ihm glatt auf die Schulter klopfen und „ist nicht so schlimm“ murmeln. Hauptsache, der Schalter ist umgelegt. „Als Zögling, Günstling und langjähriger Nutznießer des Shitbürgertuns würde ich mir wünschen, dass dort endlich Selbstkritik Einzug hält.“ Ach, das glaubt er doch wohl selbst nicht.

Poschardt macht keine Gefangenen und weiß sich einig „mit einer Horde wüst libertärer Intellektueller wie JD Vance und Elon Musk“ und deren „ruchlosen, unterhaltsamen Populismus“. Allein das wird ihm das juste milieu nicht verzeihen. Und alles andere erst recht nicht: Das Shitbürgertum habe in einem langen Marsch durch die Institutionen den Staat zu seiner Beute gemacht, weite Teile des Kultur- und Wissenschaftsbetriebs, die Amtskirchen und eine Mehrheit der NGOs. Deshalb sorge es sich so um den Staat, „weil er gleichermaßen Muttererde, Dünger und Bewässerungssystem dieser milliardenschweren Infrastruktur ist.“ Poschardt hält es mit dem argentinischen Präsidenten Milei, der die Linke schlichtweg für Scheiße hält.

DER GRENZENLOSE STAAT
Deutschland in der Hand der NGOs
Poschardt ist großartig, wenn er hemmungslos polemisiert und die moralisierenden „Guten“ ins Visier nimmt. Oder wenn er aufzählt, wer alles an den Zitzen des Staates hängt: jeder zehnte Erwerbstätige im öffentlichen Dienst, 1,5 Millionen in öffentlichen Einrichtungen, hinzu kommen die Angestellten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und die Zigtausende bei den steuerfinanzierten NGOs.

„Der Untertan liebt den Staat“ – klar, solange er von ihm profitiert. Vor allem das akademische städtische Milieu trägt noch jeden Unsinn mit, bis zur „Klimarettung“: „Weltanschaulich entkoppelt von den Niederungen der Wirklichkeit, beamtenrechtlich abgesichert, routiniert im moralisch hohen Ton und dabei stets in der Abspaltung der eigenen Abgründe gefangen.“

Das alles liest sich gut, auch die Axtschläge auf das Kulturmilieu: „Viel von der Gegenwartsliteratur liest sich wie ein anämischer Line Extender gestriger Leitartikelrhetorik“. Wie wahr. Doch für solche Prosa gibt es Preise, und was nicht passt und dennoch bestsellert, kommt nicht auf die Liste.

Dass Poschardt sich neuerdings doch einen Elon Musk wünscht und Trumps Wahlkampfstrategie preist – etwa, als der sich von einem Müllwagen vom Flughafen abholen ließ und eine Müllmannweste trug – wundert kaum noch. Denn, jubelt Posch: „Trump und Musk wirken wie freie Menschen. Der freie Mensch kann fliegen. Der unfreie Mensch möchte ihm die Flügel stutzen. (…) Der Freiheitsneid ist der Antrieb aller totalitären, autoritären und egalitären Bestrebungen.“

SEINE BOTSCHAFT IST GLOBAL
Javier Milei: Freiheit in Wirtschaft und Gesellschaft
Hoffen wir, dass Poschardt am Ende frei genug ist. Doch man muss sich gewiss keine Sorgen machen. Zur Not kann er wieder DJ werden: „Die explizit antisozialen Positionen der Popkultur sind die strategisch wertvollsten Verbündeten für eine Dekonstruktion der kulturellen Dominanz des Shitbürgertums.“ Eingestimmt vielleicht vom Geräusch der Kettensäge des Javier Milei, dem neuen Typus bürgerlicher Rebellion, den er „romantisch“ nennt. Zurück zum Wilden Westen! „Javier Milei lehrt Tantrasex und macht Wahlkampf mit der Kettensäge. Er entneurotisiert die Aggression.“

Vieles bringt Poschardt auf den Punkt, manchmal ermüden die atemlosen Attacken. Doch wahrhaft irritierend ist der Versuch, der Polemik einen irgendwie theoretischen Überbau an die Seite zu stellen – mit einer Deutung „der Deutschen“, die geradezu zwangsläufig auf Hitler hineinfielen. Die Folge der Nazizeit: „Es hat sich aus historischen Gründen zunehmend eine Kultur der Spaltungsabwehr herausgebildet, die in einer frühkindlichen Störung verhaftet ist und keinen erwachsenen und integrierten Umgang mit den eigenen Ambivalenzen und Abgründen kennt.“ Was immer das heißen soll.

Gut, man muss als Kulturhistoriker nicht unbedingt etwas von Geschichte verstehen. Heinrich Manns „Der Untertan“ wird zum zigsten Mal als „Mentalitätsstudie“ der Deutschen missverstanden und das „unbarmherzige Preußentum“ gegeißelt. Verwunderlich, dass deutsche Selbstkritik selten ohne britische Propaganda auskommt. Egal: Hitler lauere ja bereits in der deutschen Sprache, die keineswegs schuldlos an den Greueln der Nazis gewesen sei, zitiert er George Steiner. Da kann der Poschardt den ehemals Linken nicht leugnen, auch wenn er womöglich nie hinter einem Banner mit der Aufschrift „Deutschland du mieses Stück Scheiße“ demonstriert hat.

„Die Aufarbeitung der eigenen Schande hat gerade im Bürgertum toxische Bewältigungsstrategien geschaffen“, wozu Poschardt ganz wie der linke Franz-Josef Degenhardt auch das „Ärmelaufkrempeln und Aufbauen“ nach 1945 zählt. „Die Deutschen arbeiteten sich die Schuld von der Seele“. Wie ein alter Linker blendet Poschardt aus, was das „Morale Bombing“ der Briten, Flucht und Vertreibung, die Aufteilung des Landes mit einer Bevölkerung gemacht haben dürfte, die nicht nur aus NSDAP-Mitgliedern und KZ-Aufsehern bestand.

Verständlich wiederum, dass er sich der Protagonisten der „Moralbewirtschaftung“ besonders liebevoll annimmt: Günter Grass (Waffen-SS mit 17), Walter Jens (Mitglied der NSDAP mit 19) , Heinrich Böll (Soldat). In der Tat war der moralinschwangere Ton dieser guten Deutschen nicht nur angesichts ihrer Vergangenheit vermessen. Ob linker Antiamerikanismus allerdings wirklich als „Fortschreibung der Nazidiktatur“ zu verstehen ist? Oder lag das am Verständnis der DDR als dem „besseren Deutschland“? Immerhin: von Weizsäcker und Willy Brandt finden Gnade vor dem strengen Auge.

Es stimmt ja: Die Moralisierer kennen nur Gut und Böse, und böse ist alles, was nicht gut ist wie sie. Das manichäische Denken aber zeichnet Deutschland nicht allein aus, immerhin wehte der woke Zeitgeist aus den USA über den Atlantik zu uns, zusammen mit der Schuldzuweisung an den weißen Mann. Haben die USA etwa auch ein Hitlersyndrom? Oder ein Schuldgefühl wegen der atomaren Vernichtung von Hiroshima und Nagasaki?

Das „deutsche Wesen“, das Thomas Mann „etwas Dunkles, Dämonisches“ nennt, ist ja nicht in den Gencode eingebaut. Auch in der deutschen Geschichte gibt es nicht nur Gut und Böse. Und waren die Deutschen stets nur „schlechte Verlierer“, etwa nach dem ersten Weltkrieg? Oder waren auch ihre Kriegsgegner schlechte Gewinner?

Ach, das ist alles viel zu kompliziert. Wäre Poschardt doch nur bei der bloßen Polemik geblieben. Und ein wenig bescheidener, was die schon sehr viel länger unwoke und von ihm diffamierte Konkurrenz betrifft.


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36 Kommentare

  1. Ich fanden Poschardt immer schon großmäulig und unintelligent. Aber ist zumindest eigenwillig und fällt damit auf. Jetzt ist er auch noch Herausgeber der Welt, und der brilliante Stephan Aust macht es altershalber nicht mehr. Schade. Jüngere Top- Leute schreiben halt lieber für die NZZ und Co, nachdem man in D. sofort ausgegrenzt wird, wenn man nicht den Ossi- Konformismus, den Merkel still und heimlich im geistig faul gewordenen Bürger- Westen einführte, nicht mitmachen wollte.
    Merkwürdig, was das Fehlen einer antibürgerlichen Linken (die ja bekanntlich 1979- 83 ausstarb – Punk- Ära glaubenslos) doch an mentaler Faulheit bewirken konnte. DIe spätere (Klein-) Bürgerlinke (ein Import aus der DDR und der puritanischen USA über grüne Weiber) brachte nur Konformismus, Unfug, Dämlichkeit und die offene Lüge. Mal sehen, was uns nun blühen wird?
    Wir sind ja nun in einer mentalen Wende – jedenfalls in deren Beginn, so glaube ich jedenfalls. Einige Gesellschaftsteile werden nun wieder selbstbewusster werden und nicht nur etwas zu sagen haben, sondern auch neuartig handeln! Dazu braucht es innere Abgrenzung, was im Medienzeitalter gar nicht einfach ist, weil fast jeder Ansatz von der Industrie und Werbung sofort verwurstet wird. Wie kann das alo gelingen?

  2. Der Mann ist die personifizierte deutsche Wendehälsigkeit und Obrigkeitshörigkeit. Welt ist unlesbarer Schund für Leute mit zweistelligem IQ.

  3. Schreiben kann er, das mal vorneweg. Aber eins sollte auch klar sein. Es gibt für Häftlinge des linken Geistesgefängnisses keine Gnade und keine Rückkehr. Das mussten vor Poschardt schon andere erfahren, Röhl z.B.

    Mal gucken wie lange die anti-Trump (Politico = 8 Millionen Dollar von USAID) Springer Band ihn noch seine Solokarriere verfolgen läßt.

    Aber immerhin verleihen Leute wie er und auch Reichelt dem Neuen eine enorme mediale Durchschlagskraft. NIUS z.B., wird mittlerweile in meinem ganzen Bekanntenkreis gelesen, „Achtung Reichelt“ ist Kult geworden.

    Der Wind dreht sich, der Point of no Return ist erreicht. Dazu passt auch die Meldung, die AfD wolle künftig im Bundestag weniger polemisch auftreten. Es geht gaaaanz langsam in die richtige Richtung, ggf. (wie immer bei uns) viel zu spät aber immerhin.

    • „Dazu passt auch die Meldung, die AfD wolle künftig im Bundestag weniger polemisch auftreten.“
      Solche Ankündigungen führen bei mir nicht zu Freudenbekundungen. Im Gegenteil – ich finde nicht dass die AfD in letzter Zeit zu polemisch aufgetreten ist. Die Dinge müssen klar benannt werden und in den Schlüsselfragen darf es keine Anpassung an den Mainstream geben. Was sonst passiert sieht man u.a. bei den Freien Wählern bzw. auch an der CDU, die sich von einer Art AfD in eine linke Partei verwandelt hat, alles unter dem Banner der Wahltaktik.

  4. Poschardt müsste eigentlich einen Hals wie ein „Michelin-Männchen“ haben….bestehend aus vielen Ringen, da er sich so oft gedreht hat. Nein, danke.. dieser „Impf-Befürworter“ ist nicht glaubwürdig. Arme Bundesrepublik, wie tief sinkst du !!

  5. Dass auch die deutsche Sprache „Nazi“ ist, behauptet nicht einmal die Mainstream-Linke. Mit genug Deutschenhaß kann man heute vielleicht trotz „Shitbürgertum“-Polemik noch weiter Karriere machen. Zur Not als Kuckucksei im rechten Lager.

  6. Sehr geehrte Frau Stephan.
    Ich habe erst kürzlich meiner Frau dieses Büchlein besorgt. Sie fand den Titel so toll. 
    Tja, meine liebe Frau hat es nur nicht so mit Worten, die sie selber nicht täglich benutzt. Und so fragte sie mich andauernd: „(…meine Kosename…) was bedeutet eigentlich …..?“
    Und spätestens da wusste ich, daß der Schmöker nicht von mir gelesen wird.
    Nicht, daß ich mir nicht bereits vorstellen konnte, daß hier sämtliche abgedroschene Klischees bedient werden, sondern weil ich selber mal in einer meiner Ausbildungen dabei erwischt wurde, copy and paste zu nutzen.
    Nein, ich bekam keine schlechte Note, aber mein Tutor schrieb unter meiner Antwort:
    „Zu akademisch!“
    Und so besann ich mich darauf, wieder meine eigenen Antworten zu geben. Und natürlich solche Art Bücher zu meiden.

  7. Die AfD steigt auf 26%, Trump und Milei holen einen Erfolg nach dem anderen und plötzlich besinnt sich ein Poschardt auf die Wirklichkeit?
    Wer soll das glauben?
    Jemand der immer sein Fähnchen in den Wind hängt, hat eines auf alle Fälle verloren: Seine Glaubwürdigkeit.

    • Man könnte auch zitieren:
      „Wer nach allen Seiten offen ist, der ist nicht (mehr) ganz dicht!“

  8. Ohne eine Art von Erlösergestus – geht es nun mal bei den „späten“ Märzgefallenen (wie Poschardt oder Reichelt etc.) nicht!
    Etwas, was ganz allgemein auch ein gewisses Quantum an Popularität generiert. Aber – man muss schließlich nicht diese Eigenart mögen.

  9. Ich empfinde Ulf P. als einen sehr leidenschaftlichen und streitbaren Menschen, vergleichbar mit Markus Lanz. Wenn man den falschen Richtungen auf den Leim gegangen ist, dann ist es keine Schande seine Meinung zu ändern, sondern zeugt von Charakter. Es braucht mehr solcher Journalisten anstatt der üblichen Linken, die nicht diskutieren sondern belehren.

    • Damit haben Sie sicherlich recht, „dann ist es keine Schande seine Meinung zu ändern“. Doch es sollte/muß dann aber auch ehrlich und glaubwürdig rüberkommen.

      • Ab wann und wie ist „glaubhaft herüberkommen“. Ist ja wohl eine individuelle Einschätzung jedes einzelnen. Vielleicht im deutlich erkennbaren öffentlichen Büßergewand, aka maoistische Selbstkritik?

    • Faszinierend bei diesem Burschen und anderen seiner Couleur ist, daß sie erstaunlicherweise just ein paar Momente bevor sich der Wind endgültig dreht, die Seiten wechseln, wenn es garantiert nicht mehr gefährlich für den eigenen Ruf und die eigene Karriere ist. Und man im besten Falle sogar noch als eine Art „Revoluzzer“ dastehen kann. Daß man vorher aber ausnahmslos JEDE Schweinerei mitgetragen hat, wird geflissentlich unter den den Teppich gekehrt.

    • Aber bitte seine Meinung vor allem nicht nach dem Gusto der „anderen“ ändern. Denn dann ist es schlicht keine eigene Meinung mehr.

  10. Oh, Herr Poschardt eröffnet das hübsche Ballett der Wendehälse.
    Was ist er doch putzig und niedlich anzuschauen in seinem rosa Tütü.
    Trotzdem werde ich nicht klatschen und verzichte auf eine Opportunismus-Zugabe.
    So einer läuft immer mit der Herde mit. Da er gerne vorne mit dabei ist und die Laufrichtung mitbestimmen will, wurde es jetzt auch allerhöchste Zeit, mit fliegenden Fahnen überzulaufen.

    • Ich bin auch mal gespannt, wann er steif und fest behauptet, die AfD nie verteufelt zu haben. Er ist und bleibt mir widerlich und es wundert mich, wie viele Leute mit Anlauf auf ihn hereinfallen. Wenn es mithilft, daß jetzt einige seiner „Mitläufer“ sagen „Guck mal, der UP ist jetzt auch gegen die Woken, Linken, Grünen, Migrationsbefürworter, Klimaaktivisten, etc. etc.“ und dann entsprechend wählen, dann hatte sein Buch ja doch noch sein Gutes. Ich glaube aber eher nicht daran. Ich glaube eher, das war eine Art Selbsttherapie für UP, weil er gemerkt hat, daß er sich selbst in seinem linken Weltbild verheddert hat. Starke Sportwagen vertragen sich einfach nicht so recht mit müslihafter Lastenfahrrad-Ideologie.

    • In seinem Käseblatt ist das noch nicht angekommen, da lässt er immer noch wie weiland die SED-Postille 89 auf Gorbatschow, wie ein Tollwütiger auf Trump eindreschen.
      Dem geht der Allerwerteste auf Grundeis.

  11. …..und immer wieder muß man erfahren, daß sich anscheinend halbwegs vernünftige Leute für widerlichste Propaganda vor den €-Karren spannen lassen um dann urplötzlich zum Wendehals zu werden, weil sich der Wind dreht und die Suche nach einer neuen Sau beginnt, die man durchs Dorf treiben kann. Erbärmlich für diese Typen, die augenscheinlich ja nicht ganz doof sind, aber eben genauso sind wie die uns angedrohte „Flitzpiepe“ Merz. Ein absolut rückgratloser und inhaltsleerer Waschlappen.

  12. Ulf Poschardt scheint mir ein aalglatter Typ zu sein. Wendiger Systemling, der sich dem wind of change aus dem „Wilden Westen“ anpassen will. Aber nicht wirklich, nur zum Schein. Leider funktioniert seine Masche. Viel zu viele Leute fallen auf den Welt-Herausgeber herein. Gestern noch zeigte der strikte „Impf“befürworter und Corona-Regime-Versteher kein Verständnis für Menschen, die sich der Gen-Spritze verweigerten. Und die bösen, räächten, alternativen Medien und kritischen Youtuber waren für ihn sozusagen das Letzte. Heute ist er bei denen zu Gast und darf Werbung für sein Machwerk machen. Ich glaube diesem Aal kein Wort.

  13. Ich bin nun ja nicht so belesen wie viele andere hier und auch daher bin ich auch über Poschardt erst nach 2015 und durch die sog. alternativen Medien wie TE gestolpert. Und nachdem was ich erst seitdem von Poschardt mitbekommen und zum Thema „Flüchtlinge“, „Weltwetterrettung“, Corona und zu andere Themen und Dinge gehört habe – nicht zu vergessen natürlich auch zum Thema AfD, und das, was ich von Poschardt nun heute bei X lesen und vor allem aber auch bei WELT in der Sendung „Meine Welt“ gehört habe, da ist selbst mir poltischer Dummie mit meinen für die Gesprächsfeinheiten ungeübten Ohr aufgefallen das er sich doch nicht nur um 180°, nein, auch nicht um 360°, sondern gar um 720° gedreht hat und nun einen auf den geläuterten Saubermann macht. Was und wie seine Ansichten in gleicher Sache aber noch wenige Wochen zuvor waren, davon verliert er dann natürlich kein Wort.
    Meine Meinung zu den -angeblich- geläuterten Poschardt: er ist ein Wendehals und dreht sich mit dem Wind wie es im Buche steht. Wenn ich ihn z.Bsp bei WELT reden höre, glaube ich ihm von seinen angeblichen Erläuterungen nicht mal 5% von dem was er am sagen ist. Und wenn er bei fast all seinen Reden dann auch noch die AfD am einbringen ist – denn auch ein büttel Hatz & Hetze über die AfD muß doch einfach schon sein, dann ist seine Gläubwürdigkeit bei mir gämzlich durch.
    Doch was weiß schon ich, der nicht zur Elite des Landes gehört und nur ein unbelesener Polit-Dummie ist…. .

  14. Rechts der Elbe siedelt ein Völkchen, das kennt den Typus des Wendehalses bereits aus dem Zusammenbruch der DDR 1.0. Dieses Völkchen kann den Geruch eines Wendehalses auch gegen den Wind wittern.
    Aus dem Zusammenbruch eines noch früheren sozialistischen Systems kennt man auch den Begriff Persilschein.
    Das Parteienkartell sitzt mit Staatsjustiz, GEZ und üppiger Finanzierung fest im Sattel. Kein Grund also für Herrn Poschard, die Seiten der Macht zu wechseln. Auch sind er und Julian Röpcke von BILD systemrelevante Kriegspropaganda-Maskottchen der ukrainischen „Zivilgesellschaft“. Und die versteht keinen Spaß bei Fahnenflucht.

  15. Gegenvorschlag: Lesen Sie lieber Arnold Toynbee’s A Study of History. Und wenn Sie damit durch sind, nehmen Sie sich Arnold Unsöld’s Physik der Sternenatmosphären vor.
    Sollten Sie dann noch an Herrn Poschardt denken, wird er Ihnen vorkommen wie ein Angestellter von Herrn Doepfner.

  16. Ich halte Poschardt einfach nur für einen gnadenlosen Opportunisten, der gerade für das journalistische Milieu prototypisch ist. Er ist da auf die Schiene gesprungen, die von einigen Bloggern und auch Politikern schon länger bedient wird und sich nun als richtig erweist. Unter seiner Leitung war Springer dagegen immer systemtreu und hat eigentlich nur Propaganda gebracht. Deswegen ist die Auflage ja auch im freien Fall. Es gab zwar immer eine paar gute Artikel als Alibi, aber mehr nicht. Das Buch sehe ich als Versuch, vom eigenen Scheitern und Versagen abzulenken. Ich verachte solche Leute. Im Gegensatz zu ihm war ich schon immer gegen Kommunismus und für die Freiheit, habe Wehrdienst geleistet, FAZ gelesen, als sie noch gut war, und erfolgreich MINT/STEM studiert. Ich kann zu meinen Überzeugungen stehen, und muß nicht irgendwas hinterherlaufen. Ich verachte mich aber dafür, daß zu sehr an die freiheitliche Ordnung geglaubt habe. Die ist eine Farce.

    • Zitat: „Ich verachte mich aber dafür, daß zu sehr an die freiheitliche Ordnung geglaubt habe.“

      > Och, das müssen Sie nicht und können sich sicher und ganz beruhigt sein, dass dieser Fehler, zu sehr an die freiheitliche Ordnung geglaubt zu haben, auch vielen anderen passiert ist.

  17. Ich habe dieses Werk nicht gelesen und werde es auch nicht tun. Dieser Text reicht mir vollkommen. Tatsaechlich ist es nicht nur diese Beweglichkeit, sondern eine Mischung zwischen Kritik und Akklamation, dieser Abbruch oder auch auch einer gewissen Unterkomplexitaet, bevor es zu glatt, zu gefährlich wird, die auf den Geust geht. Eine nicht gerade untypische liberalkonservative Haltung. Man kritisiert das Bürgertum, aus dem man stammt, als eine Art Entlastung, ohne sich tatsaechlich mit diesem und sich selbst auseinanderzusetzen. Von der Beweglichkeit abgesehen bleiben die Elefanten dort, wo sie sind unangetastet im Raum. Es ist Symptomkritik, welche die diversen Ursachen der Entwicklung vorsichtshalber umschifft. Der Grund ist klar. Bei den Ursachen droht die rechte Kante und es wird noch schwieriger, glaubwürdig den Mittigen zu simulieren. Nicht ein bestimmtes Buergersegment ist das Problem , sondern das Fehlen eines homo politicus, eines emanzipierten, politischen Buergers, frei von Neurosen und bereit und in der Lage, nicht nur zu denken, sondern auch danach zu handeln. Ein Ergebnis sowohl bestimmter “ Eigenschaften“ als auch einer erfolgreichen Konditionierung von Aussen und Innen. Von den westlichen Siegern ebenso wie den Parteifunktionaeren, die schnell die im GG gelegten Chancen des Systems mit dieser Verfasstheit erkannten und nutzten. Man muesste psychokulturell etwas tiefer schuerfen, um ueber den Prozess wenig ueberrascht zu sein. Aber auf dem Weg der Grabung lauern Untiefen, heute deutlich, weil der Hegemon seine jahrzehntelange Doktrin aendert und damit die Eliten in der EU zum Handeln zwingt. Kein allzugrosses Problem in Sch’land, denn Degeneration, Dekadenz und Regression der Mehrheit sind fortgeschritten und tief genug, um den Eliten alle Chancen fuer die Finalisierung der Transformation einzuräumen. Die Methoden der Taeter und das System bzw die Systeme tun das nicht unwichtige Seine/ Ihre dazu.

  18. Der verlorene Sohn wird immer liebevoll aufgenommen, wenn er umkehrt und ehrlich bereut…
    Im Übrigen ist „Shitbürger“ das Beste und Unterhaltsamste, was ich bislang zur Kritik des Wokismus gelesen habe! Sollte man einfach neidlos anerkennen…

  19. Wenn Einer “ Die“ Deutschen schreibt, wie dieser sich v.a. selbst verehrende Narzist, weiß ich: Junge, Du hast nichts, absolut gar nix kapiert. Und es wird dir auch in diesem Leben nicht mehr gelingen…

  20. Für mich ist der Poschardt seit seinem „Impfen Impfen Impfen“ auf immerdar gestorben. Als ich noch regelmäßig „WELT“ gelesen habe und mit seinen linken Ergüssen vielfach nicht einverstanden war, habe ich ihm diverse Mails geschrieben. Die Antworten, die – immerhin – bisweilen zurückkamen, waren an Arroganz, Besserwissertum und Superioritätsdenken nicht zu überbieten.
    Selbst wenn dieser Herr einen Lernprozess durchgemacht haben SOLLTE (was ich ausdrücklich in Zweifel ziehe), so ändert sich der grundsätzliche Charakter bei einem Menschen, der nur wenig jünger ist, als ich (62) nicht mehr. Daher halte ich ihn für ein Fähnchen im Winde, der genauso schnell wieder in ein linkes Narrativ zurückfallen würde, wie er jetzt in ein rechtes fällt. Wie glaubwürdig das Ganze ist, läßt sich daran ablesen, daß er (als Pseudo-Fan von Vance) nach wie vor die Ansicht vertritt, daß die AfD gefährlich sei. Und die willfährigen Erfüllungsgehilfinnen in seinem Blatt (Anna Schneider und Nena Brockhaus) beten dies auch noch unhinterfragt nach. Es ist und bleibt ein Klüngel. Ich glaube, es würde ihn nachgerade umbringen, wenn er sich mal mit Alice Weidel, Peter Boehringer oder sonst einer Kapazität aus der AfD auseinandersetzen müßte, die ihm zeigen würden, was eine Harke ist. Aber dazu ist er schlicht zu feige. Herrn Chrupalla würde er sicher nicht akzeptieren, weil der ihm in der ihm eigenen Arroganz unter seiner Würde erschiene. Daß er seinen Doktortitel mit einer Arbeit über „DJ Culture“ erworben hat, sagt eigentlich alles über ihn. Man nennt sowas boshafterweise „Geschwätzwissenschaftler“.

  21. Toller Artikel. Ich halte Poschardt schlicht für nicht besonders klug. Die Abonnenten Zahlen der Welt schrumpfen (dpa !!! Artikel en masse) und jetzt, schreibt er halt von Ihnen ab…. bzw. von achgut etc. etc. oder hört sogar „kontrafunk“, diesen unfassbar guten Internet-Radiosender (APP). Er bedient sich sprachlich immer noch der (gggääähhnnn) uralten Tricks des insgesamt wohl erfolgreichsten deutschen Dreck-Kommunisten Dutschke (Aufforderung zum Marsch durch die Institutionen). Er schreibt völlig Banales, oft genug aber eben hasserfüllt Böses (natürlich nur gegen AFD…) durch endlos-fremdwort (?) Sätze einen pseudointellektuellen Anstrich gegeben: „So spricht beseelte Weisheit, von oben!!!“ soll das wohl heißen. Irgendwann schaltet man ab und wer selber den eigenen Intellekt nicht einordnen kann (Dunning-Kruger-Effekt), denkt: Der muss wohl recht haben… und wie klug… Was mich bei Poschi oder den anderen selbst erklärten Experten von Welt für ALLES, Anna Schneider, „Don“ Alphonso und Martenstein et al. schon immer massiv gestört hat: Dass ihr Konterfei bei ihren „Leit“-Meinungen nie fehlen darf. Ich will Infos, Leute, einen wirklich guten NEUEN Gedanken. Wir Ihr ausseht, ist mir völlig egal. Das Bild von Poschi muss man sich selbst anschauen (Silberrücken im Schimpansenrudel), aber Alle: Narzissten durch die Bank. Mein Welt Abo, längst gekündigt, läuft noch. Ich kommentiere manchmal: Sperren ohne Ende. Aber jeder Kommentar, der eine Kritik an diesen Welt-Einordnern (Ich bin 65, humanistische Bildung, 36 Jahre Arzt an der Front usw.: Was genau muss mir das Kücken Anna ein“ordnen“?), also jeder autorenkritische Kommentar wird definitiv und immer SOFORT gelöscht…

  22. Die ersten haben den Wechsel der Windrichtung erkannt. Andere würden folgen, wenn sie sich nicht hinter einer Brandmauer im Windschatten versteckt hätten und ihre Richtung wie unsere Anna-Lena nur um 360° ändern können..

  23. Wie immer herrlich geschrieben und wunderbar zu lesen, Frau Stephan.

    „Er entneurotisiert die Aggression.“

    Oh ja, dafür wird es wirklich Zeit. In mir hat sich einiges angestaut, das unbedingt heraus will. All das dumme Geschwätz linker Kleingeister ist wie eine ständig laufende Wut-Pumpe, die Wut-Wasser in mein Wut-Speicherbecken pumpt. Tag und Nacht. Bis der Damm der Sittsamkeit bricht oder – noch besser – bewusst eingerissen wird.

    Eine kleine persönliche Anmerkung noch: Wenn sie in diversen Medien zu Gast sind, verfallen sie häufig ins spöttisch Witzelnde. Der Biss, den sie haben, wenn sie schreiben, fehlt dann oft vollständig. Man hat das Gefühl, sie machen sich klein – im Vergleich zu den anderen Gästen. Das haben sie überhaupt nicht nötig, es ist schade. Ich persönlich würde mir wünschen, dass sie daran arbeiten.

    • Ach? In diversen Medien darf ich doch gar nicht mehr?

    • Mit Blick auf die von Ihnen gesagte „kleine persönliche Anmerkung“ gedacht:

      Vielleicht liegen ja die unterschiedlichen Ausdrucksweisen von Frau Stephan daran, dass die einen Menschen sich besser mündlich ausdrücken und das sich die anderen Menschen eben besser schriftlich ausdrücken können.
      Wobei es aber sicherlich auch Menschen gibt, die beides gleich gut können.

  24. Als sich im Spätsommer die Agonie der DDR genannten Zone ihrem Ende näherte ,kam es dort auch zum vermehrten Auftreten der Spezies „Wendehals“.
    Im Osten weiß man also , was man von diesen Vögeln zu halten hat.

    • Genau so war es. Der Wendehals, das Opportunisten Getier.
      Ich prophezeie der AFD einen riesigen Aufnahme Run, nach dem sie die absolute Mehrheit bekomme haben werden. Die „Neumitglieder“ werden hauptsächlich aus dem links-grünen Spektrum kommen.
      Demagogie und Propaganda sind auch nur Marketingwerkzeuge zur Bearbeitung des eigenen Business. Karma is a Bitch!

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