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ILLUSION VOM GESICHERTEN ALTER

„So, wie die Rente gestrickt ist …“

30.04.2022

| Lesedauer: 4 Minuten
... lässt sie sich langfristig nicht finanzieren. Das sollte auch Bundeskanzler Olaf Scholz wissen. Der Ökonom und Ifo-Forscher Joachim Ragnitz erklärt, warum das Alterssicherungsversprechen der Regierung nichts taugt – und weshalb auch die geplante Aktienrente nichts nutzt.

Tichys Einblick: Die Bundesregierung hat die Renten für 2022 trotz sehr angespannter Haushaltslage stark erhöht – um 6,12 Prozent im Westen und 5,35 Prozent im Osten. Was bedeu­tet das für die Stabilität des Rentensystems?

Joachim Ragnitz: Mich hat es in der Tat überrascht, dass die Anpassung so hoch ausgefallen ist. Vor einigen Monaten hieß es noch, es würden wahrschein­lich um die vier Prozent sein. Aber die konkrete Erhöhung richtet sich nach der Rentenanpassungsformel, die sich wie­derum auf die Zahlen des Statistischen Bundesamtes stützt. 2020 waren die Bruttolöhne wegen des Kurzarbeitergel­des nur schwach gestiegen, im Jahr dar­auf vergleichsweise stark. Im Jahr 2021 gab es keine Rentenerhöhung. Daraus er­gibt sich zwangsläufig diese starke Erhö­hung für 2022/23. An dieser Logik konn­te die Bundesregierung nicht vorbei.

Sie hätte in die Rentenformel ein­greifen können.

Aber das hätte einen politischen Auf­schrei gegeben. Mit den Rentnern als wichtige Wählergruppe will es sich kei­ne Regierung verscherzen.

Was bedeutet das nun für ein Renten­system, das ja auch schon ohne Rentenerhöhung immer stärker in Schieflage gerät, weil demnächst
die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen?

Das bedeutet, dass auch alle Renten­steigerungen in den nächsten Jahren von diesem gestiegenen Niveau ausge­hen. Eine Senkung des Rentenniveaus ist derzeit ausgeschlossen. Der grund­sätzliche Fehler war die Aussetzung des sogenannten Nachhaltigkeitsfaktors, der in den 1990er­ Jahren eingeführt worden war, um die zukünftigen Ren­ten an die demografische Entwicklung anzupassen. Er wurde von der rot­grü­nen Regierung unter Gerhard Schröder abgeschafft, dann wieder eingeführt. Unter Angela Merkel wurde er 2018 wie­der ausgesetzt, und das soll nach den Plänen der Ampelkoalition dauerhaft so bleiben. Nichts anderes ist ja das Versprechen, das Rentenniveau auf min­destens 48 Prozent der Löhne zu fixieren. Mit dem Blick auf die Entwicklung nach 2030 wäre es dringend nötig, ihn jetzt wieder einzusetzen.

Und warum geschieht das Ihrer Meinung nach nicht?

Die Mehrheiten bei Wahlen liegen nun einmal bei den Rentnern und den rentennahen Jahrgängen. Die will nie­mand verärgern.

Die SPD und Kanzler Scholz beharren darauf, die Renten seien auch nach dem Wechsel der geburtenstarken Jahrgänge auf die Empfängerseite gesichert – weshalb auch in Zukunft weder der Rentenbeitrag steigen noch das Rentenniveau sinken müsse.

Aber so, wie die Rente derzeit gestrickt ist, kann sie langfristig nicht finanziert werden. Das weiß auch Olaf Scholz. Es ergibt sich nun mal aus der Demogra­fie, dass jede neue Alterskohorte nur zwei Drittel der Rentnergeneration ausmacht. Spätestens wenn die gebur­tenstarken Jahrgänge zwischen 2030 und 2040 in Rente gehen, ist das gegen­wärtige Rentenniveau von 48 Prozent nicht mehr zu halten. Der Beitragssatz kann aber auch nicht weit über das aktuelle Niveau angehoben werden, weil das den Faktor Arbeit noch weiter verteuern würde. Und es ist auch nicht möglich, den Steuerzuschuss zur Ren­te, der ja jetzt schon fast 80 Milliarden Euro im Jahr beträgt, immer weiter zu steigern. Wir haben einmal durchge­rechnet, dass bei unverändertem Ren­tenniveau und konstantem Beitrags­satz 60 Prozent des Bundeshaushalts im Jahr 2050 für den Rentenzuschuss aufgewendet werden müsste. Das ist unvorstellbar. Alternativ müsste die Umsatzsteuer bis 2050 auf 30 Prozent angehoben werden.

Die Ampelkoalition schlägt die sogenannte Aktienrente vor: Zwei Prozent des bisherigen Rentenbeitrags sollen in einen staatlichen Aktienfonds fließen, aus dem Rentner dann später eine Ausschüttung bekommen. Diese Aktienrente sollte eigentlich mit einem Grundstock von zehn Milliarden Euro 2022 starten, die jetzt allerdings wegen Finanzierungsschwierigkeiten nicht im Bundeshaushalt stehen. Aber falls die Aktienrente später kommt: Könnte sie die Krise des gesetzlichen Rentensystems dann wenigstens mildern?

Nicht wirklich. Die viel zu geringe Ausstattung mit zehn Milliarden bedeutet, dass später jedem Rentner pro Monat etwa ein Euro aus diesem Fonds ausgezahlt werden könnte. Ein solcher Fonds könnte nur auf sehr lange Sicht und mit einem deutlich höheren Kapitalstock mehr als nur einen symbolischen Beitrag zur Rente leisten. Nach Berechnungen des Ifo-Instituts wäre bis 2070 ein Kapitalstock von 700 Milliarden Euro nötig, damit bei einer durchschnittlichen Verzinsung von jährlich fünf Prozent jedem Rentner monatlich wenigstens 100 Euro ausgezahlt werden können. Kurzfristig – also um die Schieflage des Rentensystems ab 2030 abzufangen – bringt eine Aktienrente überhaupt nichts.

Wäre eine Aktienrente dann wenigstens eine gute Idee für die Jahrzehnte danach?

Meiner Meinung nach sollte die Regierung die Finger ganz von der Aktienrente lassen. Denn sie würde ausschließlich die jetzt Aktiven belasten, die die Beiträge zur gesetzlichen Rente und dann auch noch die Einzahlungen in den Fonds aufbringen müssten. Einen solchen Fonds hätte man vielleicht vor 20 Jahren auflegen können – mit ausreichend vielen Einzahlern aus den geburtenstarken Jahrgängen. Jetzt sieht es so aus, als würde der Start der Aktienrente erst einmal verschoben. Aber: Wenn sie erst später beginnt, dann wird es noch schwieriger, das Kapital für einen staatlichen Fonds anzusparen.

Das Modell sieht allerdings vor, dass der Beitrag zur gesetzlichen Rente um die Prozentpunkte sinken soll, die in den Aktienfonds fließen.

Aber das würde bedeuten, dass der Zuschuss zur Rente aus Steuermitteln entsprechend steigen müsste. Die Steuerzahler und die Rentenbeitragszahler sind nun einmal weitgehend identisch.

So oder so würden die jüngeren Jahrgänge noch stärker belastet. In Norwegen gibt es tatsächlich einen staatlichen Fonds für die Alterssicherung. Dorthin fließen allerdings die Einnahmen aus der Gasförderung. Diese Möglichkeit hat Deutschland nun einmal nicht.

Welche Möglichkeiten bleiben also, um den Kollaps des Rentensystems in Zukunft noch zu verhindern?

Es bleibt keine andere Möglichkeit, als die Belastung zwischen der jüngeren, aktiv im Berufsleben stehenden Generation und den Rentnerjahrgängen einigermaßen gerecht aufzuteilen. Für die Jüngeren bedeutet das etwas höhere Beiträge, für die künftigen Rentner ein niedrigeres Rentenniveau. Den Jüngeren bleibt nichts anderes übrig, als privat mehr als bisher vorzusorgen und dafür auf Konsum zu verzichten. Das größere Problem ergibt sich für diejenigen im Alter um 55: Sie können bis zum Renteneintritt nicht mehr viel an eigener Vorsorge aufbauen.

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52 Kommentare

  1. Nur um einen Eindruck der Größenordnungen zu bekommen:
    Es sollte jedem Rentner klar sein, dass bei Null-Zins und ohne Berücksichtigung von Inflation in private Rentenversicherung oder auch GRV zu einer Rente von 1000€ ein Kapital von etwa 300.000€ nötig ist. Bei Arbeitnehmern hat der Betrieb die Hälfte gezahlt (also 45 Jahre lang 550€ monatlich, 275€ für Arbeitnehmer). Dazu ist 45Jahre ein Bruttogehalt von 3000€ Voraussetzung.

  2. Na ja, dass bei den Rentnern fast nichts hängen bleibt ist definitiv falsch. Auch im Spitzensteuersatz (wieviele Rentner haben den schon) bleiben nach Abzug der Krankenversicherung immer noch Minimum 50%.
    Ihrem letzten Satz ist vollumfänglich zuzustimmen.

  3. Zum Thema „Rente“ seit dreißig Jahren immer das Gleiche: Sie sind wegen der Demografie nicht mehr zu finanzieren. Der Bundeszuschuß ist zu hoch und seit neuestem: Demnächst kommen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente, dann wir es erst richtig schlimm. So Raffelhüschen, Börsch-Supan, Metzger und viele andere, so auch dieser Autor. Man kennt das und fasst sich immer wieder an den Kopf; steckt hinter diesem Negativaugurismus Absicht, Nichtwissen oder pure Ignoranz? Denn entscheidend für die Rentenfianzierung ist nicht die Zahl der nachwachsenden Kinder, sondern die der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und der mit diesen erzielten Verdienste. Wäre die Demografie entscheidend, wären die Renten in allen islamischen Ländern am höchsten.
    Die Höhe des Bundeszuschusses resultiert deshalb nicht aus der demografischen Schieflage sondern aus der Überlastung der Beitragszahler mit versicherungsfremden Leistungen und der Verrentung von Millionen Nichtbeitragszahlern, übrigens ein Vorgehen, das bei einer auf Kapitaldeckung beruhenden Rente gar nicht möglich gewesen wäre. Und zum letzten: Die geburtenstarken Jahrgänge gehen nicht in Rente, sie kommen ins Rentenalter. Ob sie auch eine Rente erhalten, hängt von ihem Arbeitsleben ab. Viele Geburten, viele Rentner, wenige Geburten wenige Rentner? Welch ein Unsinn!
    Die zitierten Jahrgänge haben nämlich ihr Arbeitsleben durchgehend seit 1973 im Zeichen von Massenarbeitslosigkeit vollbracht. Viele haben nie den Weg in den Arbeitsmarkt gefunden, viele dies nur für wenige Jahre und demnach ganz niedrigen oder gar keinen Rentenansprüchen (vor allem Frauen), und sehr viele mit hoch friktionnierten Erwerbsbiografien. Es können eben nur so viele Menschen in Rente gehen, wie sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren. Zur Zeit sind von 53 Mio. Menschen im erwerbsfähigen Alter gerade 32 Mio. sv-beschäftigt, davon allein 9 Mio. in Teilzeit. Das Argument, das so alarmierend klingt, ist in Wirklichkeit nur ein demagogischer Spruch, der leider inflationär verwendet wird.
    Und noch eins zum Schluß: 22 Mio. Rentner „kosten“ 340 Mrd. Euro, 1,6 Mio. Versorgungsempfänger (ehem. Beamte) 73 Mrd., ohne Beihilfe! Und den einfachen Dreisatz traue ich dem Autor noch durchaus zu.

    • so ist es. nur eine minderheit arbeitet in diesem land noch so, dass sie mehr liefern als kosten.

      • ….nicht mehr lange, dann sind auch die letzten nettosteuerzahler verschwunden, denn was erhalten diese noch, für das es sich lohnt?
        wir erhalten ja noch nicht einmal eine anständige meister – und hochschule, deren absolventen unsere produktionen fortführen könnten!
        schluß und gruß aus washington!

  4. Ich fürchte, dass das Kind schon im Brunnen liegt und nicht nur das deutsche Rentensystem kollabieren wird, schon die gesamten Staatsfinanzen incl Euro.
    Die Entwicklung zur Dollarparität rast, vielleicht sehr wir sie schon dieses Jahr. Wir sehen eine Horrorinflation und politische Untätigkeit, insb in der EZB und das in einem massiv Coronageschädigten Umfeld und dem Ukrainekonflikt, der die bisherige Weltordnung komplett neu mischen wird.
    Russland, China und Indien sind nicht mehr „Zulieferer“ oder „Billiglohn-Gehilfen“ der bisherigen globalen Hegemonialmächte, „dem Westen“ bzw ihre Bedingungen massiv neu verhandeln.
    Das sind derart fundamentale, globale Veränderungen, die unser Jahrzehnte altes Geschäftsmodell massiv bedrohen, nämlich durch Export begehrter Güter (von Autos bis Spezialstahl) wohlhabend zu sein und zu bleiben.
    Und in dieses Feuer gießen unsere eigenen Politiker weiter Benzin, üben politischen Druck auf fast jeden Industrie und Produktionsbereich aus, sie sollen „klimaneutral“ werden oder gleich am besten ihre „alten“ Produkte ganz einstampfen, egal wie sehr die restliche Welt diese begehrt. Und der Staat produziert ständig neue Kostenfässer ohne Boden, durch das Dulden, ja Fördern einer vollkommen chaotischen und wenig produktiven Massenzuwanderung, faktisch überwiegend in unsere soziale Transfersysteme.
    Plus Gas, Öl, Atomausstieg.
    Eigentlich fallen mir dazu nur die Worte „Sabotage“ und Hochverrat ein. Übertrieben? In meinen Augen nicht, da eine evtl. vorhandene „gute“ Absicht, am Ergebnis gemessen werden muß und nicht an der ursprünglichen Absicht.
    Alle fundamentalen Weichenstellungen durch Union und SPD der letzten gut 16 Jahre waren Kamikaze und das krasse Gegenteil von nachhaltig. Es wurden einfach nur günstige Momente, durch einen globalen Boom nach Lehmann, abgefrühstückt, als ob es immer so bleiben würde, nie echte Krisen geschehen könnten, es keinerlei demographisches Problem in Deutschland gäbe usw. Jeder grüne Traum dürfte mal von jedem ausprobiert werden, und wenn er Mist war, sorry, hab ich nicht gewollt, aber zumindest theoretisch hatte und habe ich dennoch recht….
    Heute noch ernsthaft von Ausstiege aller Art, Dekarbonisierung, Transformation der Gesellschaft und Industrie etc pp zu reden, ist offener Wahnsinn und an gesellschaftlicher Verantwortungslosigkeit nicht zu überbieten.
    Es ist ökonomischer und gesellschaftlicher Suizid mit Ansage, als „Klima+Weltrettungsgesülze“ getarnte Sabotage bzw Selbstversenkung.
    Diese null nachhaltige Politik ergibt nur Sinn, wenn ich ein Land vorsätzlich von innen schädigen oder gar zerstören will, es derart zerrütten will, daß mittelfristig Aufstände, Revolutionen oder Machtübernahmen durch politische Extremisten provoziert werden sollen.
    Wenn das die Absicht war und ist, machen von Merkel-Groko bis Scholz-Habeck-Ampel alle alles richtig, ansonsten eher alles falsch.

  5. Die Diskussion über irgendwelche auch noch so geringen Eingriffe in die deutschen mini- und superspät- Renten führen wir als Zahlmeisterland zweckmäßigerweise erst dann, wenn andere EU Länder, die weitaus generösere Rentenzahlungsmodalitäten haben und gleichzeitig deutsches Geld wollen, zunächst Einschnitte in ihren Rentensystemen vorgenommen haben. Wir müssen nicht immer der oberdämliche Musterschüler in der EU sein, der allen andern einen ausgibt und am Ende seinen eigenen Leuten eiserne Spardisziplin aufgibt.
    solange also die andern auf Kosten der EU mit 55 am Mittelmeerstrand liegen, gibt es in Deutschland keinerlei Handlungsbedarf. Wer jetzt das Geld für Waffen nur so aus dem Ärmel schüttelt, kann viel mehr noch bei der Rente drauflegen. Inflation kommt sowieso. In Europa spart keiner. Also warum nicht beim Schulden machen richtig Gas geben? Mal schneller als die andern sein. Die Deutschen Deppen kapieren mal wieder als letzte, wie das EU Spiel richtig gespielt wird, wenn man nicht verlieren will.

  6. Rentenerhöhungen erfolgten bisher immer nachgelagert zu den vorherigen Lohnsteigerungen. Das ändert diese Regierung wieder.
    Müsste die gesetzliche Rentenkasse nicht viele versicherungsfremde, gesamtgesellschaftliche Aufgaben finanzieren, dann wäre die Haushaltslage schnurzegal. Es sind Leute, wie Joachim Ragnitz , die zu den Profiteuren von dieser Praxis zählen. In Schweden ist die Rentenkasse ausschließlich für Rentenzahlungen zuständig. Sämtliche Familienleistungen werden aus dem Steueraufkommen finanziert und von einer Familienkasse bezahlt. Soviel Transparenz ist in Deutschland unerwünscht.
    Ein Beispiel, wie Privilegierte die Rentenkasse plündern: „Zeiten der Kindererziehung können selbst dann angerechnet werden, wenn die Eltern während dieser Zeit einem anderen Alterssicherungssystem angehört haben. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Kindererziehungszeiten in dem anderen Alterssicherungssystem nicht annähernd gleich berücksichtigt werden wie in der gesetzlichen Rentenversicherung. Von dieser Regelung profitieren vor allem Mitglieder berufsständischer Versorgungseinrichtungen„. Broschüre der Rentenkasse „Kindererziehung: Ihr Plus für die Rente“
    In berufsständischen Versorgungskasse sind so schlecht bezahlte Berufe wie Ärzte, Architekten, Notare, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer usw. versichert.

  7. Schon merkwürdig. Die üppigen Pensionsansprüche des Herrn Professor und seinesgleichen stellen kein Problem dar, die kärgliche Rente, so mancher Beitragszahler nach einem arbeitsreichen Leben, hingegen schon.
    Egal wie man es dreht und wendet, die Renten, egal ob nun Umlageverfahren oder Kapitaldeckung, müssen immer aus dem laufenden Volkseinkommen finanziert werden. Zu jeder Rentenzahlung gehört entweder die deckungsgleiche Beitragszahlung oder die Verkaufssumme der entprechenden Anlagen.

  8. Solange wir uns die GEZ leisten können, die ein Rentensystem mit angeschlosener Telvisionsanstalt finanziell erhält mit vielen Nutznießern, die Haltungs- und Belehrungsjournalismus verbreiten wollen, wird sich auch am allgemeinen Rentensystem nichts ändern. Irgendwann wird es aber ganz schnell mit beiden vorbei sein.

  9. Habe von Ökonomen noch nie zu irgendetwas einen einzigen hilfreichen Satz gehört. Es ist immer ein Haufen Gerede mit fachlichem Tunnelblick, Binsenweisheiten, Spekulationen und blinden Behauptungen. Deswegen ist für mich die Bezeichnung „Ökonom“ längst zu einem Schimpfwort geworden und es wären für mich immer die letzten Ansprechpartner, wenn es um Finanzen egal welcher Art geht.

    Es ist im Grunde immer die gleiche Frage nach Einnahmen, Ausgaben und deren Verteilung. Wieviel erwirtschaftet ein Land wie Deutschland und welche Mittel stehen ihm zur Verfügung. Wieviel davon will dieses Land seinen Rentnern zur Verfügung stellen. Mehr gibt es nicht zu sagen und zu fragen. Das ganze sollte, könnte, müsste, hätte und all die vorgeblichen Zwänge und nicht vorhandenen Spielräume sind völlig irrelevant bzw. nichts anderes als Ausflüchte etwas nicht tun zu können, weil man es schlicht und einfach nicht will, weil die politische Interessenlage ganz woanders liegt.

    Man kann nicht, heißt man will nicht, das ist ein eisernes Gesetz, das nirgends mehr gilt, als zwischen Staat und seinen Bürgern.

  10. Ach, für die Rentner reicht es nicht mehr ???
    Wie wäre es denn, endlich mal alle Staatsbürger in die Rentenkassen einzahlen zu lassen ??? z.B. auch alle Beamten + Abgeordneten ???
    Diesem Personenkreis die überproportionalen Aktiv- + Passiv-Bezüge aus Solidaritätsgründen um 50% zu kürzen, den gesamten Wasserkopf um 50% auszudünnen + keine unnützen „Aktivisten“, „NGOs“-, „Stiftungen“, „Verbände“ etc. aus Steuermitteln zu finanzieren u.v.a.m.
    Die komplette Repartriierung aller bei uns eingefallenen + seit Jahren komplett auf unsere Kosten lebender „Asylbewertber“, „Flüchtlinge“, „Migranten“ wäre auch endlich mal in Erwägung zu ziehen !!!

    • Mehr Einzahler bedeuten auch mehr Empfänger.
      Das ändert also nicht an der grundsätzlichen Finanzmechanik.
      Man hätte nicht vor 20, sondern vor 40 Jahren anfangen müssen.

      Jetzt ist es in der Tat schlicht zu spät.

    • Kürzungen oder nachteilige Neuregelungen bei Beamten?
      Der Staat ist mit ca 2 Millionen Beamten und Angestellten der größte Arbeitgeber Deutschlands. Zähle ich die Wohlfahrtsindustrie dazu, reden wir schon über eher gut 4 Millionen Beschäftigte, die entsprechend der staatlichen Besoldung vergütet werden.
      Rechne ich die meisten „Beamtenhaushalte“ als Paar zweier Erwachsener plus ihre Kinder, haben wir ca 6-8 Millionen staatsnah denkende Wähler im aktiven Dienst oder in Partnerschaft mit einer solchen Person.
      Dazu kommen weitere Millionen Pensionäre, exBeamte/Angestellte im öffentlichen Dienst.
      Dieser Wähler-Sockel bewegt locker 10% bei Bundestagswahlen, eher mehr.
      Wer Beamte, Staatsdiener, die Wohlfahrtsbeschäftigten (und die gesetzlichen Rentner) auf seiner politischen Seite hat, ist fast schon garantiert an der Regierung und bleibt es auch, wenn die Medien nicht dagegen Sturm laufen, was offensichtlich nicht der Fall ist, ganz im Gegenteil.
      Obwohl die Mehrzahl der Beschäftigten noch in der „freien“ Wirtschaft, im Handwerk etc leben, ist diese Mehrheit offensichtlich viel schlechter organisiert, als „der Staatsdienst“ und damit auch viel schlechter politisch vertreten, trotz alle „Lobbyisten“, oder weil sich diese untereinander nicht vernetzen und nur Sparteninteresen vertreten, nicht gemeinsam „gegen den Staat“ Politik formen.
      Dieses eingespielte Gefüge „zugunsten staatsnaher Politik“ würde erst durch eine großflächige Wirtschafts- und Währungskrise in Gefahr geraten, an deren Anfang wird vielleicht jetzt gerade stehen.
      Dann wäre diese riesige „Staatsblase“ einfach nicht mehr bezahlbar, die ihren ganzen Lebenszweck darin zu sehen scheint, unendliche Steuereinnahmen für jedes Selbstverwirklichungsprojekt nutzen zu können – heute primär „grüne“ Projekt von Klima- bis Weltrettung.
      Für diese „politische Kaste“ kommt Geld in beliebiger Höhe aus dem Automaten oder von der EZB und muß nur nach politischem Gutdünken „an die Richtigen“ verteilt werden – das war’s, mehr Genie ist dort nicht zu erwarten.
      Und dieses Kindergarteniveau wird uns seit über 16 Jahre als solide Politik verkauft und viele glauben es sogar.

  11. Da fragt man sich doch, wie zB Österreich es schafft, bei wesentlich höherem Rentenniveau seinen Rentnern auch noch 14 Renten pro Jahr auszuzahlen. Die Bevölkerungsentwicklung dürfte dort nicht signifikant anders als in ’schland sein.

    • Österreich schafft das unter anderem durch deutlich höhere Wartezeiten.
      Es bekommen also bei Weitem nicht soviele Österreicher überhaupt eine Rente.

  12. Das Problem wird sich vermutlich in den nächsten Jahren „abmildern“, weil es, Dank der wirkvollen „Impfungen=Gen-Therapien“ mehr Todesfälle, insbesondere in der älteren Bevölkerung geben wird.
    Das dürfte der Plan sein … läuft doch …

  13. Jetzt geht es also mal wieder um die Renten, für die das Geld knapp wird. Für üppige Beamtenpensionen und Diätenerhöhungen, Migration, Ukraine, Coronahilfen, EU-Finanzierung, Nato etc. für alles ist Geld zu Haufe da. Ich bin 56 Jahre alt und habe seit meinem 16 Lebensjahr gearbeitet, war nicht einen Tag arbeitslos und mir wird in unserem Land regelmäßig eingeredet, dass ich im Rentenalter der Gesellschaft auf der Tasche liege. Sollte es nicht so sein, dass gerade wir Babyboomer, die meistens schon früh in die Berufsausbildung gegangen sind, viel gearbeitet haben, Kinder großgezogen haben, entspannt in diesen Lebensabschnitt eintreten können. Es sagt viel über unsere Gesellschaft aus, wie man mit der alternden Bevölkerung umgeht.

  14. Nicht vergessen, letztes Jahr gab es eine Nullrunde. Somit relativiert sich die Erhöhung deutlich! Und was ist mit den Erwerbsunfähigkeitsrentnern, denen man per se 10,3% der Rente wegnimmt und ab 2024!!! 4,5% zurückgibt?

  15. Ich habe 35 Jahre in die Rentenversicherung einbezahlt. Überwiegend eingruppiert im BATIVb, das entspricht nach heutigen Verhältnis, je nach Alter bis zu 4.200 AG Brutto/mtl.. Als Ergebnis bekomme ich eine Rente von 850 EUR/mtl. Wo soll ich da Einsparen?
    Kein falsches Mitleid bitte, ich habe aus Einkünften selbsständiger Tätikeit vorgesorgt.
    Grob überschlagen habe ich in meinen gesamten 45 Erwerbsjahren an Vater Staat einschl. indirekter Besteuerung, Einkommenssteuer und anderen Abgaben an/über die 1.000.000 EUR bezahlt. Ich glaube es hapert an was anderem als dem Rentensystem.

  16. 8 Milliarden fuer ARD und ZDF koennte man doch auch einsparen ?
    Jedes Jahr ? …… Somit stieg der Aktiengrundstock.
    Dann noch die NGO’s und Kirchensteuer, strengere Pruefung von Gemeinnuetzigkeit, …. es gaebe viele, viele Einsparmoeglichkeiten.
    Wenn frau nur will.

  17. Die Rentner tragen an einem System, welches seit Jahrzehnten nicht mehr wirklich funktioniert und was nicht nur durch die Babyboomer strapaziert wird, verantwortlich. Eine echte Reform hätte bereits in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eingeleitet werden müssen, aber man hat nichts getan, ausgesessen, die Sozialkassen geplündert und das Geld zweckentfremdet. Dass die Rentner eine wichtige Wählergruppe sind, ist richtig und es ist auch in Ordnung. Die Eltern der Babyboomer und diese, zu denen ich auch gehöre, haben nicht nur das Land aufgebaut, sondern die Werte, das Vermögen geschaffen, die Sozialkassen gefüllt, DE zu einer Wirtschaftsnation gemacht, die einen Namen hatte, die Nachfahren, ich habe keine und ich bin froh, machen nichts, sie verteilen, sie fordern, sie verschwenden, sie zerstören und kritisieren Rentner und die, die es in Bälde werden. Ich bin derart angewidert von den Versagern, die sich für Experten halten und das Versagen, die Inkompetenz und Impertinenz teilen, verbreiten, unterstützen, es selbst leben und einseitig argumentieren. Die Gründe, warum in diesem Land nichts funktioniert, liegen nicht bei den Rentnern.

    • Zum Teil liegt es aber an den Kinderlosen.
      Denn wenn der Faktor Arbeit im Bruttoinlands“Produkt“ fehlt, geht es halt nicht.

      • es kommt nicht darauf an, wieviel kinder sie in die welt setzen, sondern wieviel kinder sie in die welt setzen, die in lohn und brot sind, und dabei mehr zum bruttoinlandsprodukt beitragen als sie daraus erhalten.

  18. Man kann sich in diesem Land nur noch wundern und ärgern, für was immer Geld da ist (Versorgungssuchende, soziale Wohltaten in aller Welt, Energiewende und Klimarettung usw.)
    Aber wenn es darum geht, für die Steuerzahler etwas zu machen, z.B. eine funktionierende Infrastruktur statt Autobahnen zu sperren weil die nie sanierten Brücken einstürzen, oder eben für eine ordentliche Rente, dann ist das angeblich finanziell nicht machbar.

  19. Wie schön das mal wieder ein „Wirtschaftswissenschaftler“ zeigt das er von Wirtschaft keine Ahnung hat. Egal wie man das im Detail ausgestaltet muss die aktive Generation immer alle nicht aktiven mit Versorgen.
    Der Mechanismus ist dabei wie folgt. In der „Aufzuchtphase“ baut die nachwachsende Generation „Schulden“ bei ihren Eltern auf. Diese werden durch die Finanzierung der Renten bei den Eltern in deren Ruhestandszeit „getilgt“. Die Aufzucht eigener Kinder baut dann den „Kapitalstock“ für die eigene Rente auf.
    So oder so würden die jüngeren Jahrgänge noch stärker belastet. In Norwegen gibt es tatsächlich einen staatlichen Fonds für die Alterssicherung. Dorthin fließen allerdings die Einnahmen aus der Gasförderung.“
    Das funktioniert aber auch nur weil man dadurch die Produktivgewinne aus bevölkerungsreichen Regionen „umleitet“. Inzwischen ist aber die gesamte „produktive“ Welt von dem Phänomen zu niedriger Geburtenraten betroffen, weshalb die Jungen auch nicht „fürs Alter vorsorgen“ können. Außer sie kriegen ausreichend Kinder (möglichst welche die produktiv sind).
    Wird dieser Kapitalstock nicht aufgebaut kann es auch keine Rente geben. Die Lösung des Problems ist also ganz einfach. Wer keine Kinder aufzieht kriegt schlicht keine Rente. Wer eins aufzieht kriegt einen Teil und wer mindestens zwei aufgezogen hat den vollen Satz.
    Schon ist das Problem gelöst. Und da können diejenigen die sich dem Kapitalstockaufbau verweigert haben so viel heulen wie sie wollen. Wenn sie dann bis zum letzten Tag ihres Lebens arbeiten müssen ist das völlig in Ordnung. Denn sie haben sich genau dafür entschieden.
    Aber weder werde ich im Alter auf irgendwas freiwillig verzichten, noch werden meine Kinder für die Kinderlosen zahlen oder arbeiten.

  20. Mathematisch war das Rentensystem schon immer unlogisch und somit zum Scheitern verurteilt. Eine Versicherung, welche über eine Umlage finanziert, aber wie eine Rückzahlung ausgezahlt wird, kann doch garnicht funktionieren.

    Richtig wäre eine steuerfinanzierte Grundrente (heutige Grusi plus vielleicht 10 Prozent) für Alle ab dem 65. Lebensjahr. Im Gegenzug wird die RV sofort abgeschafft. Die Bestandsrenten, welche über der Grundrente liegen, werden über einen einmaligen Kapitalfond finanziert und schrittweise abgesenkt.

    Die massive Entlastung der Löhne und der Lohnkosten, käme der Wirtschaft zur rechten Zeit zugute und die höheren Nettolöhne würden Gelegenheit geben, das Mehrwertsteuersystem vom Kopf auf die Füße zu stellen.

    Schreibt man die Höhe und Berechnung einer solchen Grundrente in Grundgesetz, wäre künftigen Wahlgeschenken ein Riegel vorgeschoben.

    • Grundrente? Absenkung höherer Renten auf Grundrentenniveau? Da freut sich der Hartzer, der Leistungsträger eher nicht.

  21. Mit Verlaub, aber auf derartige „Experten“ kann ich verzichten. Ein Vertreter der hoechst alimentierten Beamtenschaft mit nahezu obszoenen, durch nichts gerechtfertigten Pensionsanspruechen und deren Beitrag zur Gesamtverschuldung sollte sich zumindest deutlich differenzierter und ganzheitlicher aeussern, falls moeglich. Wir sprechen hier ueber Renten, die nur ein Drittel oder Viertel selbst durchschnittlicher Pensionen ausmachen, zu denen es nur eine Finanzierung durch den Steuerzahler gibt. Der Herr Professor laeuft mit 5000 mtl plus x durch, von der Beihilferegelung ganz zu schweigen. Er sollte zumindest diese „Unwucht“ nennen. Ich kann ihm dann erklären, woher sie kommt, naemlich von den althergebrachten Grundsätzen des preußischen Berufsbeamtentums, als die Beamten viele Pflichten, aber wenig Gehalt hatten. „Erstaunlich“ genug, dass man, vor allem das BVerfG, auch an diesen „Grundsätzen“ aus dem 19.Jahrhundert (lebenslange mindestens 70 % Alimentation bezogen auf das zuletzt erhaltene Gehalt) so eisern festhält, der Art 38 GG ist vermutlich sakrosankter als jedes Grundrecht, bei voellig anderen Gehältern. Ansonsten ist man mit“ Anpassungen“ zu Lasten der Nichtbeamten ja nicht so zimperlich. Und vor allem gaelte es, das (wirtschaftlich/ gesellschaftliche) Gesamtsystem, inkl Inflation und Eigentumsfrage, zu analysieren und nicht wie hier eindimensional und sehr schlicht die monitaere Rentenfrage, von den interessanten Rentenregelungen und Höhen im europäischen Ausland, nicht nur in Norwegen, ganz abgesehen. Das war gar nichts.

  22. Aktienrente und Umlagerente müssen gleichermaßen von den Werktätigen erwirtschaftet werden und sind somit beide von den Folgen der ein-Kind-Politik betroffen.
    Allerdings hat die Umlagerente den riesigen Vorteil, dass man keinen Kapitalstock braucht. Die Rente war ein Geniestreich von Bismarck und seinen Beratern.

    • Die Bismarcksche Rente hatte aber einen Kapitalstock.
      Die Umlagerente wurde erst von Adenauer eingeführt.
      Mit den Worten „Kinder kriegen die Leute immer“.
      Das war halt 10 Jahre vor der Pille…

  23. Was der Herr Ökonom von sich gibt, ist reines Geschwätz. Grundsätzlich wäre die Rentenfinanzierung kein Problem, wenn die Beitragszahler nicht 4 verschiedene Sozialkasse gleichzeitig bedienen müssten und obendrein mit den höchsten Steuern über den Tisch gezogen würden. Wo dieses Geld überall verschwindet, muss man sich nur bei den deutschen Beiträgen für allerlei solidarischen Internationalismus ansehen. Da werden Milliarden versenkt, die dem deutschen Steuerzahler zur eigenen Altersvorsorge entzogen werden. Ebenso auch Nullzins und Inflation. Selbst wer ein paar Dividenden in seinem Aktiendepot kassiert, weiß, dass der Staat sofort zur Stelle ist, wenn es ums absahnen geht. Da muss man nun wirklich kein Genie sein, um sich eine eigene Altersvorsorge aufzubauen. Allerdings fehlt den meisten Leuten dann doch das Geld und die Sozialkassen arbeiten leider nicht effizient. Das sind doch eher Selbstbedienungsläden für die Vorstände, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Mitarbeiter und Umverteilungsmechanismen für Eingereiste, die keinerlei Beitrag geleistet haben.

    • Das ist falsch. In jedem System muss der aktive Teil der Bevölkerung den inaktiven mit versorgen. Verschlechtert sich das Verhältnis weil die Nachwuchskohorten ausbleiben (was nichts anderes als Kapitalverzehr ist) muss entweder das Versorgungsniveau im Alter deutlich sinken oder die Abgaben der Aktiven deutlich steigen.
      Nullzins und Inflation sind eine Folge, aber nicht die Ursache der nachlassenden Produktivität. Das außerdem Milliarden „verschwendet“ werden ändert daran nichts.

  24. Gäbe es die irrsinnig hohen Ausgaben für alles mögliche (verdummbeutelte Energiewende, Massenzuwanderung, aktuell Ukrainehilfe, und viele mehr, nicht, wäre die Rente „sischer“. Und 48% ist kein hohes Rentenniveau.
    Btw., wie sollen denn die jungen Menschen zusätzlich vorsorgen, falls sie überhaupt dazu etwas übrig haben, bei dieser desaströsen Geld- und Zinspolitik?

    • Auch interessant – während hiesige produktive Kräfte nicht wissen, wie sie auch noch eigenen Nachwuchs erziehen und finanziell angemessen über die Runden bringen sollen – sind eingereiste Menschen oftmals nicht produktiv – freuen sich aber, dass wir sie samt großer Familie vom Baby bis zu Greisen „aushalten“.
      Im Zuge des Krieges mit der Ukraine kam am Rande das Thema „Leihmutterschaften“ zur Sprache. Auch das ein ebenso seltsames wie kostenintensives Modell, dieses Land am Leben zu erhalten. Von persönlichen, emotionalen Blessuren ganz abgesehen.

  25. Fakten, Fakten, Fakten…. I’m Alter 65 erhält ein GGF einer GmbH eine lebenslange Altersrente in Höhe von € 3.200,- p. M. Eingeschlossen eine 60%-ige Witwenrente für seine 5 Jahre jüngere Ehefrau. Dafür muß er der Versicherung € 650.000,- als Einmalbeitrag überweisen. Beim Vertrag mit der Versicherung wurde ein Rechnungszins in Höhe von 3,25% zugrunde gelegt. Jeder, der die vier Grundrechnungsarten beherrscht kann sich jetzt sehr schnell selbst ausrechnen welche finanziellen Belastungen auf die arbeitende Bevölkerung zukommen werden. Der fehlende Intellekt der politischen Kaste in Berlin verhindert ein Erkennen der Finanzierungskatastrophe diesbezüglich, zumal die Versorgungsansprüche wesentlich höher sein werden und bei manchen Versorgungsanwärtern die jeweilige Gespielin eine exorbitant längere Lebenserwartung ihrer Witwenrentenversorgung zu erwarten hat. Sicherlich arbeiten unsere Bürokraten schon an einer Besuchszeitenregelung für Glascontainern zur Aufbesserung der Altersversorgung für Wenigerbegünstigte Nichtpolitiker.

  26. Das Rentensystem hätte längst wenigstens zur Hälfte auf Aktien umgestellt werden müssen. Denn die Aktien kommen von denselben Unternehmen, die die Rentenbeiträge zahlen. So arbeiten unsere Aktien für amerikanische Pensionsfonds wie BlackRock. Die Wahrheit lautet, dass die guten Aktien weitestgehend weg sind, weshalb man sich mit dem Projekt auch alle Zeit der Welt lassen kann.
    Ein weiteres enormes Problem stellt die Tatsache dar, dass von etwa 25 Millionen Rentenempfängern nur 20 Millionen Altersrentner sind, d.h. etwa 5 Millionen Sozialfälle, die gar nichts oder nur sehr wenig eingezahlt haben, werden im Rentensystem versteckt. Vor 20 Jahren war das ein großes Thema aber die Politik hat es gekonnt unterdrückt.
    Der Punkt ist, dass höchstens 20 Millionen Arbeitnehmer und Unternehmer alle Werte schaffen, aber wir schon 25 Millionen Rentenempfänger haben. Zwar zahlen Staatsangestellte auch in die Rentenkasse ein, jedoch von Geldern, die bereits umverteilt wurden.
    Die Aussichten sind daher eher düster, das Verhältnis Einzahler zu Empfänger dürfte sich weiter verschlechtern, vor allem bei gut bezahlten Jobs, bei den Einkommensabzügen für Arbeitnehmer ist der Staat jedoch längst weit über die Schmerzgrenze gegangen, speziell bei den Ledigen.

    • In Kreisen von Börsianern spricht man seit Monaten vom erwarteten Kollaps des Systems. Wenn die grün-rote Ampel hinsichtlich der Sanktionen gegen Russland weiter derart erfolgreich ist, ist das spätestens dann zu erwarten, wenn kein Gas mehr fließt.
      Also kann das nur ein Plan für danach sein, wenn es im Chaos heißen wird: to built back better.
      Eingedenk der Worte aus Davos wird es aber ganz anders ausgehen. Von dort kommt: „you’ll own nothing“. Das angesetzte „and you’ll be happy“ wird mit man durchaus kritisch betrachten können.
      Wie will man in dem von oben kommenden sich erweiternden Chaos für die eigene Zukunft planen? Laut Sinn ist mit nix von „oben“ zu rechnen: https://www.focus.de/finanzen/news/ex-ifo-chef-sieht-fuer-deutschland-schwarz-sinn-muessen-fuer-uns-selber-sorgen-der-staat-wird-heillos-ueberfordert-sein_id_88861758.html
      Und auch daran hat Putin wie kein anderer Russe Schuld.

  27. Solche „Gedankengänge“ kann nur jemand von sich geben der ausgesorgt hat! Niedrigeres Rentenniveau; besser gesagt, noch niedrigeres Rentenniveau.
    Am besten noch bis 75 arbeiten und danach die Sarg-Spritze.
    Dann bleibt wenigstens genug um den Rentner in den anderen EU-Ländern, die mit 60 Jahren in den Ruhestand gehen und (oder) 13 oder 14 Rentenzahlungen jährlich bekommen, ein nettes Dasein zu gewährleisten. So langsam reicht es aber auch. Solange die Welt mit unserem sauer erarbeiteten Geld überschüttet werden kann und solange mit deutschem Geld die EU finanziert wird und sogar Schulden anderer EU-Länder von uns bezahlt werden, gibt es kein vernünftiges Argument für ein noch niedrigeres Rentenniveau. Was der Mann hier von sich gibt ist erbärmlich gegenüber Menschen, die sich ihre Rente hart erarbeitet haben. Und private Vorsorge kann man sich auch nur leisten, wenn ein anständiger Lohn bezahlt wird. Anständiger, faire Löhne sind doch auch Begriffe, die Menschen wie Herrn Ragnitz gar nicht gerne hören! Frechheit!

  28. Die einzige Reform die die Rente benötigt ist das alle die Einkommen erzielen da einzahlen müssen und die Rente gedeckelt ist. Die Rente bleibt die sicherste Altersversorgung weltweit, nur man muß sich ernsthaft Gedanken machen womit die Weltenrettung zukünftig finanziert wird.

  29. Eine Diskussion über den Renten ohne die Pensionen mit einzubeziehen ist nichts anderes als hohles Gewaesch . Und sich dann auch noch über die Höhe der Rentenanpassung auszulassen. Das sind Mal Grade 50€- 70€ wenn’s gut läuft. Das sind die anstehenden Diätenerhöhungen von rund 300€ ein ganz anderes Kaliber. Da das gibt nur eine kleine Meldung unter ,ferner liefen .

    • Von den Diätenbeziehern gibt es halt weniger, deswegen sind deren Einkünfte auch zu vernachlässigen . . .

    • Die Kleptokraten in Berlin kennen kein Halten mehr. Auch die Diäten Erhöhung erhöht die Pensionsansprüche.

  30. Die Rente ist sicher …. ein großes Problem und wird zunehmend unfinanzierbarer.
    Aber: die heutigen und künftigen Rentner haben eigene Beiträge in das System (zum großen Teil aus Ihrem Nettogehalt / -lohn) entrichtet und verdienen eine aufrichtige und ernsthaft erarbeitete gute Lösung.
    Und an diesem Punkt setzt meine Kritik an: erarbeitet wird diese Lösung von Menschen, die in Bezug auf Ihre Altersabsicherung (sofern sie aus früherer beruflicher Tätigkeit abstammt) in einer Parallelwelt leben – den Beamten und späteren Pensionären. Deren spätere Alterseinkünfte erreichnen sich aus den Beamtenbezügen der letzten beiden Berufsjahre und sind nicht (z.B. auf eine Beitragsgrenze) gedeckelt. In aller Regel beträgt die bezogene Pension ca. 72% des letzten Bruttomonatsbezugs. Ohne dass ein Beamter auch nur einen Cent in eine Pensionskasse einzahlen musste! Bei einem höher gestellten Beamten z.B. aus Ministerien kommen da ganz erkleckliche Beträge zusammen. Betrug der letzte Bezug z.B. € 10.000 p.m. bedeutet dies eine Monatspension von knapp € 7.200, die aus den Haushalten des öffentlich-rechtligen Trägers (Kommune, Ministerium…etc.) berappt werden. Erklären Sie das mal bitte einer Krankenschwester, die mit einer Rente von brutto € 1.200 ihr Altersleben gestalten muss.
    Der eigentliche Skandal daran ist, das das Pensionssystem -obgleich viel problebehafteter als das Rentensystem- medial nicht annähernd so stark thematisiert wird, wie das „Rentenproblem“. Vermutlich stehen Pensionen auch deshalb nicht im medialen Fokus, weil sie in vielen tausenden öffentlichen Haushalten „versteckt“ sind (die Pension verbeamteter früherer Mitarbeiter des Bundeswehr beispielsweise ist im Haushalt des Bundesminiteriums der Verteidigung enthalten, weshalb dieser automatisch jährlich anwachsen muss, um eben die ständig steigenden Pensionsverpflichtungen zu decken).
    Die Wahrheit ist: heutige und künftige Pensionsverpflichtungen in Deutschland sind …. das mit Abstand größere Problem als das der Rente.

    • Sie haben vollkommen recht. Bei der heutigen Wirtschaftslage (Nullzins) braucht man für einen Pensionsbezieher ab dem 65. Lebensjahr und einer Monatsrente in Höhe von € ca. 7.000,-p. m. einen Kapitalstock von ca. € 3.000.000,-. Daran zeigt sich die totale Ungerechtigkeit in der Bewertung der Arbeitsleistung. Soviel mehr und Sinnvollere Arbeit hat ein Ministerialer auch nicht
      geleistet als jemand der 40 Jahre eine notwendige Dienstleistung für alle hat.

  31. Vielen Dank an Hr Wendt und Hr Ragnitz für das Interview.
    2,7 Millionen Rentnerinnen und Rentner bekommen weniger als 1200 Euro Rente im Monat und das, obwohl sie auf 40 Versicherungsjahre kommen. Die Hälfte von ihnen hat sogar 45 Jahre eingezahlt.-Welt.de
    Wer nicht vorsorgt, den wird das Thema spätestens ab 2030 einholen, so ja auch das Fazit aus diesem Beitrag auf TE.
    Als Betriebsrat in einem Mittelständischem Betrieb versuche ich schon seit Jahren allen klar zu machen, ohne Vorsorgen wird´s ganz schwierig. Jetzt kommt noch eine Inflation von >7% hinzu.
    Es bleibt spannend…

    • Sie können machen, was Sie wollen, Sie werden als Arbeitnehmer, der später zum Rentner werden soll, seit Langem über den Tisch gezogen.
      Von Ausbildungszeiten, die plötzlich im laufenden Rentenverfahren nicht mehr zählen über das sich stetig steigende Rentenalter bis hin zur Null-Zins-Politik für angesparte Gelder bei sich weiter entwickelnder Inflationsrate.
      Wieso gelingt es einem Land wie beispielsweise Österreich um so vieles besser, seinen alten Menschen einen würdigen Lebensabend zu erlauben? Dort gibt es, wie in Polen, sogar eine extra „Weihnachtsrente“ bei einem Rentenniveau, das weit über dem Hiesigen liegt.
      Wie viel Wohngeld wird eigentlich zusätzlich durch die Kommunen an ältere Menschen gezahlt, um die prekäre Lage etwas abzumildern?

  32. Leider wird den berufsständischen Versorgungswerken wieder einmal kein Gedanke geschenkt. Diese werden durch die EZB gerade vor die Wand gefahren.

  33. Als Bismarck (heute ein „Nazi“) die Rente eingeführt hat, wurde das BSP aus/mittels menschlicher Arbeitskraft erzeugt/geschaffen. Im Zuge von Automatisierung/Rationalisierung/Globalisierung und Digitalisierung wird das BSP mehr und mehr maschinell und von wenigen Menschen erzeugt. Folglich muss die Rente nicht mehr über die einzelne Arbeitskraft finanziert werden, sondern über den Ertrag der Industrie, des Gewerbes und der Firmen. Simpel und logisch, daher in dem besten aller Deutschlands nicht umsetzbar.
    Zur Unfinanzierbarkeit des heutigen Rentensystems zählen aber auch die unzählig daraus finanzierten Fremdleistungen und das nur ein geringer Teil der Bevölkerung diese finanziert/trägt. Das sind die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Das sind die, die den Beamten auch noch ihre wesentlich höheren Pensionen erwirtschaften müssen. Es müssen ALLLE (Beamte, Selbstständige – die im Notfall Hartz4 bekommen, was mittlerweile der Durchschnittsrente entspricht – allerdings ohne persönlichen Beitrag dazu – denn der kommt wieder hauptsächlich von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, Politiker, Beamte, Rechtsanwälte Landwirte usw.) in EIN Rentensystem einzahlen!

    • Auch: wie viele „Mütterrenten“ für Kinder, die gar nicht in D leben (und die vielleicht sogar gar nicht existent sind), werden wohl inzwischen in alle Welt gezahlt werden?

  34. Das uebliche, professorale Dampfgeschwaetz ohne jede Substanz.
    Offenbar haelt der Herr Professor aber seine usurpierten Pensionsansprueche (keinerlei Eigenbeitrag und auch keinerlei messbare Arbeitsproduktivitaet, aber maerchenhafte Apanagen zu Lasten Dritter) fuer ebenso problemlos finanzierbar wie die opulenten Pensionen von Heerscharen obsoleter Beamter oder Richter, bei denen nur allzu haeufig die richterliche Freiheit mit dem Recht auf richterliche Freizeit „verwechselt“ wird.
    All das wird wohlgemerkt als Sonderbelastung ueber allgemeine Steuern von denen erwirtschaftet, die auch in die seit Jahrzehnten von korrupten Polit-Cliquen als“Reservefinanzierungsmasse“ gepluenderte die RV zahlen.
    Und es endet nicht bei den Pensionen: KV-Privileg, Unkuendbarkeitsprivileg, Tarifprivilegien etc. – auch alles zu Lasten Dritter, ohne dass die einseitig beschwerten Dritten hierzu auch nur befragt worden waeren oder wenigstens das „Leistungsverhaeltnis“ zu eigenen Lasten mindestens zu beenden in der Lage waeren.
    Immerhin hat ein Jurist (Richter) noch ueberdurchschnittliche Examina vorzuweisen, die ebenso groesstenteils verbeamteten Lehrermassen, quotengerecht groesstenteils im unteren Drittel heute meist weiblichen Abiturientinnen zu verorten, rutschen gar groesstenteils fuer lau in einem Abdecker-„Studiengang“ in das grosszuegige Versorgungsprivileg der „Berufsbeamten“.
    Kurzum: Die alte Leier – je knapper die Mittel werden und je haerter der Verteilungskampf, , umso eifriger und lauter die Zunft der Professoren unter Verweis auf eigennuetzige Sachkunde beim Umverteilungskampf in eigener und der „Staats(selbstbe-)diener
    Sache.
    Nicht zu reden von Millionen einwandernder Fachkraeftesofortrentnern in bestem jugendlichen Alter, die -der „Kanzlerin der Herzen“ sei es gedankt- umgehend in das 4.Kapitel des SGB XII durchgereicht
    werden, Kosten jedes Jahr 70 Mrd.“€“ zu Lasten der schrumpfenden Gruppe der im volkswirtschaftlichen Sinne tatsaechlichen Steuerzahler (Beamte und andere Transferleistungsempfaenger sind dies nicht)
    „Die Rentner gefährdeten das System“ – m.a.W. die die einzahlen, ausgerechnet.
    Unverschaemter ist nicht mehr denkbar.
    Selbst die im Verhaeltnis zur „failed state“ des „bäste Doitscheland“ steinreiche CH hat schon 1990 (!) erkannt, dass ein vollalimentiertes Berufsbeamtentum nicht mehr leistbar und fuer den Staat verhaengnisvoll ist und das System konsequenterweise grundlegend reformiert – dort allerdings gibt es Volksentscheide.
    Nur in der BRD wird, wie im vorrevolutionären F des ancien regime, das substanzverzehrende System des „Berufsbeamtentums“ aus Dummheit, Starrsinnigkeit und Gier weitergefahren.
    Es wird absehbar auch enden wie 1789.

  35. der Arbeiten Bevölkerung wurde unter Schröder die Daumenschrauben angelegt , Rentenkürzungen und Harz 4 , wir mußten Einschnitte bei der Rente und bei der Wtwenrente hinnehmen weil angeblich kein Geld mehr da wäre .
    2008 dann O Wunder die Bankenrettung für Spekulanten und Arme EU Länder mit Target2
    2015 Millarden für die „Rettung von Flüchtlingen “ und dann die Klimarettung und jetzt Milliarden für die Ukranien .
    Spart endlich mal bei den NOGS Stftungen und dem Parlamenten anstatt das Geld der Werktätigen und Selbständigen zu verschenken .
    mir braucht keiner mehr zu kommen unsere Rente wäre nicht zu finazieren ohne die wirklichen Gründe zu bennen warum kein Geld mehr da ist für Menschen die hart dafür gearbeitet haben

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