Es ist verständlich, dass weite Teile der Öffentlichkeit die so oft gehörte Losung von der Notwendigkeit, das Flüchtlingsproblem dort zu lösen, wo es entstanden ist, für völlig einleuchtend halten. Diejenigen allerdings, die seit langem mit Entwicklung befasst sind, wissen, dass die Erwartungen nicht erfüllt werden. Es ist ein extrem weiter Weg zur Lösung. Hilfe von außen scheitert in Afrika meist an den völlig anderen Traditionen und Mentalitäten vor Ort. Hilfe muss auch dort scheitern, wo es statt Staaten nur noch Regimes gibt. Regimes sind Clans, die alle staatliche Macht an sich gerissen haben und das Land sowie die Bevölkerung ausbeuten. Das Land stellt in diesen Fällen nur eine Ressource für lokale Eliten dar. Statt den Wohlstand zu mehren, fallen diese Länder immer weiter zurück. Die Menschen sehen sich daher nicht als Bürger eines Staates, sie definieren sich als Angehörige einer Volksgruppe, Ethnie wie z.B. die Bamiléké in Kamerun.
Überdies ist es falsch anzunehmen, mit mehr Wirtschaftswachstum in Empfängerländern werde die Zahl der Flüchtlinge und Migranten zurückgehen. Der Heidelberger Entwicklungsökonom Axel Dreher sieht genau den gegenteiligen Effekt. Er sagte der F.A.Z. am 4. Februar 2019: „Die Migrationsforschung lässt erwarten, dass mit steigendem Einkommen die Zahl der nach Europa Kommenden zunächst ansteigen wird. Es sind nämlich nicht die Ärmsten der Armen, die ihre Länder verlassen, sondern die, die es sich leisten können.“
Sinnvolle Projekte?
Es gibt keine Organisation, die die Frage beantworten kann, wann Entwicklungshilfe z.B. in dem Land X eingestellt werden könnte. Natürlich auch, weil sich die Frage niemand stellen will. Auch das BMZ nicht. Die Kontrolle der entwicklungspolitischen Aktivitäten ist deshalb unterentwickelt, weil die Durchführungsorganisationen sich zum größten Teil immer noch selbst begutachten und von der Hilfe leben.
Viel zu wenig wird gefragt: War das Projekt überhaupt notwendig oder hätte es ohne fremde Hilfe realisiert werden können? Es wird immer wieder der Stolz der Personen, denen geholfen werden soll, vergessen. Sie müssen mitmachen, Teil sein, es muss „ihr“ Projekt sein. Ein einfaches Prinzip ist der Glauben und das Vertrauen in die Einzelnen.
Die Frage, ob es ein sinnvolles Projekt war, wird in der Regel bei Evaluierungen nicht gestellt. Es wird lediglich untersucht, ob das eingesetzte Geld ordentlich verbucht wurde. Man hilft Menschen nicht, wenn man für sie tut, was sie selbst tun könnten. Oft projizieren wir unsere Vorstellungen, was gut und richtig ist, z.B. auf die Afrikaner. Die unterschiedliche Entwicklung Asiens und Afrikas legt nahe, dass Entwicklungshilfe oft nicht nur wirkungslos, sondern gar schädlich ist. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die vermeintliche Hilfe zu Fehlanreizen, zur Festigung ineffizienter Strukturen im Empfängerland oder Abhängigkeiten führt. Außerdem sinkt auch der Druck auf die Verantwortlichen, ihre Volkswirtschaften auf Vordermann zu bringen.
Gut ausgebildete Afrikaner suchen ihr Glück nicht im Unternehmertum, sondern im Schoß der Entwicklungsindustrie, wo Löhne bezahlt werden, mit denen lokale Firmen oder Behörden nicht mithalten können. Vor allem aber entlässt Entwicklungshilfe die politischen Führungen aus der Pflicht, für zentrale staatliche Aufgaben – etwa Steuern eintreiben, ein Gesundheitssystem aufbauen oder Schulen unterhalten – selber aufzukommen. Stattdessen hält sich z.B. die Regierung von Ghana tatsächlich 110 Ministerien. Auch für Afrika ist dies ein Rekord. Die Opposition spricht von einer „Wasserkopf-Regierung“ („elephant-size government“). Die von Präsident Akufo-Addo geführte Regierung lässt sich den aufgestockten Ministerrat mit entsprechendem Verwaltungsapparat viel Geld kosten. Die Minister erhalten monatlich etwa 4.000 Dollar. Das hört sich bescheiden an. Allerdings stehen den Ministern jeweils kostenlos zwei Dienstwagen, Benzin, eine Dienstvilla, Strom und Wasser sowie Bodyguards zu. Der Kongo gibt für ehemalige Premierminister, Minister, hohe Beamte jährliche Apanagen von 28,8 Millionen Dollar aus.
Unfehlbarkeitsanspruch deutscher Politiker
In wenigen Ländern Afrikas, wie Ruanda, Mauritius, Botswana, Äthiopien, sind Ministerien und nachgeordnete Behörden qualitativ fähig, anspruchsvolle Dienstleistungen zu erbringen. Wo sind Beamte zureichend qualifiziert, unbestechlich und hoch motiviert? Nur ein solides Fundament, gebaut aus Rechtsstaatlichkeit und transparenter Regierungsführung, könnte optimistisch stimmen. Ein verlässliches Geburtenregister, ein Kataster- oder Statistikamt sucht man in den meisten afrikanischen Staaten vergeblich. Aber ohne unstreitige Daten kann man keine wirtschaftlichen oder sozialen Probleme lösen.
Wenn ich mit Entwicklungspolitikern gesprochen habe, wollten sie niemals die Korruption in Afrika wahrhaben. Das wären schlechte Nachrichten gewesen und das hätte dem Bild der Entwicklungshilfe, das vermittelt werden soll, geschadet und womöglich zu Kürzungen geführt. Entscheidend ist die ungeheure moralische Aufladung der Thematik. Viele Hilfe-Lobbyisten tun sich schwer damit zuzugestehen, dass man mit guten Gründen anderer Meinung sein kann.
Deutsche Entwicklungshilfe-Strategen unterscheiden sich von ihren europäischen und amerikanischen Kollegen im Wesentlichen durch ihren Unfehlbarkeitsanspruch. Seit Jahren behaupten BMZ-Minister, dass kein Pfennig oder Cent der Entwicklungshilfe in dunklen Kanälen verschwindet. Sie wollen unbequeme Fakten nicht hören. Das war nicht immer so. Der ehemalige BMZ-Minister Carl-Dieter Spranger schrieb mir am 28. Januar 2019: „Ihre kritischen Bemerkungen und Ihre Alternativen zur aktuellen Entwicklungspolitik gerade in Afrika kann ich nur in vollem Umfange zustimmen. In meinen mehr als 8 ¾ Jahren als Entwicklungsminister habe ich die gleichen Eindrücke gewonnen wie Sie. [Ich kann mich aus meiner Zeit in Benin gut erinnern, dass Spranger immer im Sinne des deutschen Steuerzahlers handelte und unsinnige Projekte, bei der Hilfe zur Selbsthilfe nicht der Schlüssel war, einstellen ließ.] Das Schlimmste, was man machen konnte, war Geld für die Haushalte zur Verfügung zu stellen. Das Zweite waren Sachwerte, die geschenkt wurden und Bemühungen zum selbsterarbeiteten Eigenerwerb überflüssig machten. In aktuellen Notlagen ja – als Entwicklungsförderung untauglich. Dagegen erscheint mir das vom Friedensnobelpreisträger Prof. Yunus aus Bangladesch entwickelte Modell der Grameen-Bank für die Menschen besonders entwicklungsfördernd: Kleinstkredite, von der Gesellschaft kontrolliert für Kleinstunternehmen vor allem im Bereich der Landwirtschaft und im Handwerk.“
Zwar wird die Vergabe von Geldern inzwischen an so genannte „Benchmarks“ geknüpft: Nur eine Regierung, die die Analphabetenzahl, die Kindersterblichkeit, die Armut usw. senkt, erhält weiter Hilfe. So werden von autoritären Führern formaldemokratische Zugeständnisse gemacht. Das Problem ist nur, dass die an Förderung interessierten Regierungen selbst diese Statistiken machen. Das Fehlen objektiver Daten schafft aber zahlreiche Möglichkeiten, jeden gewünschten Eindruck zu erwecken.
Political Correctness als Wertemaßstab
Mangel an Gemeinsinn und Desinteresse seiner politischen Führung am wirtschaftlichen Wohlergehen der Bürger lenken in vielen Ländern jede entwicklungspolitische Initiative ins Leere. Die Probleme bleiben ungelöst. Die Länder stehen still. Die Menschen fühlen sich auch von uns im Stich gelassen, weil wir seit Jahren eine Minderheit, die Macht und Pfründe angehäuft hat, weiter unterstützen. Es gibt einen Widerspruch zwischen Hilfe-Phantasien und Wirklichkeit. Zeit, sich der Realität zu stellen.
Ich habe in keinem Land gearbeitet, wo bei der Vergabe der Hilfe die Effektivität der Regierungsführung, die Geltung von Recht und Gesetz, die Armutsorientierung der Regierung und die Kontrolle der Korruption eine Rolle gespielt hätte. Auch bei uns werden die korrupten Regime in Afrika verharmlost. Jedes Jahr fließen mindestens 53 Milliarden Euro auf illegalen Wegen aus Afrika heraus, es könnte auch mehr als das Doppelte sein. Deshalb müssen auch Steuerfluchtwege geschlossen werden. Das muss höchste Priorität haben für alle, die es ehrlich meinen mit der Aufbauhilfe für Afrika.
Kritik und Einwände werden aber nicht als Chance, sondern als Störung abgetan. Philip Plickert beklagt in der F.A.Z. vom 6. Februar 2019, dass das Thema Meinungsfreiheit heute wieder brandaktuell ist. Junge Forscher würden sich aus Angst vor Drohungen oder Sorge um ihre Karriere selbst zensieren: „Im Gesamtbild zeigt sich hier jedenfalls nicht der Geist einer freien Wissenschaft und des offenen Diskurses, sondern eine mit Sprachregeln bis hin zu Verboten umzäunte Arena der Weltanschauungen.“ Wir sollten endlich erkennen, wie wenig die Politcal Correctness als Wertemaßstab taugt.
Wenn wieder einmal aufgedeckt wird, dass Entwicklungshilfe in die Taschen der Reichen fließt, gibt es lautstarken Protest, nicht gegen die Zustände, sondern gegen ihre Enthüllung, die als Munition für Kürzungen im EU-Haushalt gesehen werden. 2013 berichteten die belgischen Medien, dass im Kongo mindestens eine Milliarde Euro an Steuergeldern versickert sind. Der damalige EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy versuchte, Nachrichten über die Verschwendung von EU-Steuergeldern herunterzuspielen, weil er sich um das Image der EU-Kommission sorgte. Am 18. September 2018 bemängelte der Europäische Rechnungshof, dass Unterstützungszahlungen für die so genannte Afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur mit einem Gesamtwert von 100 Millionen wirkungslos verpufft seien. Warum versorgen Europas Geberländer korrupte Länder weiter mit Geld? Karel Pinxten, der ehemalige Sprecher des Europäischen Rechnungshofs, sagte in der belgischen Zeitung „De Standaard“ über Entwicklungshilfe: „Sobald das Geld überwiesen ist, verlieren wir jede Spur.“
Das westafrikanische Niger ist eines der ärmsten Länder der Welt. Deutschland und die Europäische Union pumpten bislang Hunderte Millionen Euro in das Land. Das Ziel: das Land soll die Migrantenrouten kontrollieren und den Fluchtweg blockieren. Kürzlich erschien eine FORBES-Liste mit den reichsten Nigrern. Die fünf reichsten Nigrer sind nicht etwa Geschäftsleute, sondern Politiker. Angeführt wird die Liste vom derzeitigen Präsidenten Mahamadou Issoufou, dann kommt der Premierminister, Brigi Rafini, der frühere Präsident Mahamane Ousmane (1993-1996) kommt an dritter Stelle, Nummer vier ist der frühere Premierminister (2007-2009) und Parlamentspräsident (2009-2010), Seyni Oumarou, und schließlich der zweimalige Premierminister (1995 und 1996-1997 ), Amadou Cissé.
Partnerschaft?
Als Schwarzafrika noch nicht Afrika südlich der Sahara hieß und Empfängerländer nicht politisch korrekt als Partnerländer bezeichnet wurden, sprach man von Entwicklungshilfe statt von Entwicklungspartnerschaft. Kein anderes Schlagwort der Entwicklungshelfer – und es gibt deren viele – geht so weit an der Realität vorbei wie die Partnerschaft. Wir sollten wichtige Schritte aus eigener Kraft durchführen lassen und davon Abstand halten, eigene Werte und Maßstäbe auf andere Kulturen anzuwenden.
Wir sind auch nicht der Messias, der partout Demokratie in Afrika verbreiten sollte. Es liegt dort ein Demokratieverständnis vor, das sich mit den westlichen Staaten nur bedingt deckt. Es liegt es an den Afrikanern selbst, demokratische Prozesse einzufordern. Entscheidend ist, dass die Menschen die Kontrolle über ihr eigenes Leben haben. Vielen Staaten ist nicht geholfen, wenn sie auf Druck des Westens ihre unappetitlichen Systeme, konstruiert aus Vetternwirtschaft, Korruption und zwielichtigen Geschäftsbeziehungen, „Demokratie“ nennen. Wirklich wichtig etwa für Afrika sind die Menschenrechte. Um diese zu gewährleisten, sollte Afrika seine eigenen Modelle finden. Dann würde die Entwicklungshilfe auch endlich bei den Menschen ankommen – und nicht zu erheblichen Teilen in den korrupten Netzwerken der Eliten versickern.
„Hilfe zur Selbsthilfe“ sind oft lediglich Fahnenworte in der Entwicklungshilfe. Ob etwas Hilfe zur Selbsthilfe ist, entscheidet sich nicht dadurch, dass man behauptet, es sei so. Wenn Hilfe gut funktioniert, macht sie sich selbst überflüssig. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, aber für alle, die von den guten Taten leben, ist das keine uneingeschränkt gute Botschaft. Das Eigeninteresse der Entwicklungshelfer steht diesem Ziel entgegen. Da die berufliche Perspektive vor allem vom Volumen der ausgegebenen Finanzmittel abhängt, nicht aber vom dadurch erreichten Rückgang der Armut, werden laufende Projekte eher ausgebaut als zurückgefahren. (Jeder zweite Euro, den die EU für Entwicklungshilfe ausgibt, ist wenig sinnvoll. Zu diesem Ergebnis kommt ein im Januar 2016 bekannt gewordener Bericht für den Haushaltskontrollausschuss des Europäischen Parlaments. Erstmals wurde nach Jahrzehnten systematisch überprüft, ob die EU-Gelder ihren Zweck erfüllen.)
Bis heute gibt es keinen robusten wissenschaftlichen Beleg dafür, dass mit unserer Entwicklungshilfe ein nachhaltiges Wachstum in Gang gesetzt wurde. Vor Regierungsverhandlungen schreiben unsere Experten den afrikanischen Regierungen auf, was sie erbitten sollen. Entwicklungshilfe funktioniert am besten in Ministeriumsstuben und in den Buchhandlungen und am wenigsten in Afrika. Wenn man schon länger im Geschäft ist, hat man viele Methoden kommen und gehen sehen. Afrikas Probleme werden auch nie auf Fluren von Weltbank, Währungsfonds oder UNO gelöst werden. Grundschulbildung, Geschlechtergleichheit, Hunger, Zugang zu Wasser und Gesundheit. Überall liegt Afrika südlich der Sahara weit abgeschlagen hinter den anderen Regionen.
Martin Paldam von der Universität Aarhus wertete mehr als 140 Studien aus, die den Effekt der Entwicklungshilfe auf das Wirtschaftswachstum untersucht haben. Sein Fazit: Im Schnitt gibt es keinen Zusammenhang. Der bereits genannte Axel Dreher findet es problematisch, dass kein Effekt der Entwicklungshilfe bei der wirtschaftlichen Situation der Menschen zu sehen sei. „Das ist kein gutes Zeichen. Viel hilft nicht unbedingt viel.“ In seiner Forschung hat er Entwicklungshilfe analysiert. Auffällig sei, dass Staaten, die etwa vorübergehend im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vertreten seien, wesentlich mehr Entwicklungshilfe erhielten als vorher. Man setze die Gelder also eher ein, um Stimmen zu kaufen.
Binnenmarkt und Landwirtschaft
Die größten Chancen Afrikas bestehen, wenn der afrikanische Binnenmarkt besser entwickelt wird. Von der Kräftebündelung könnten alle Staaten profitieren. Afrika muss wirtschaftlich an Fahrt gewinnen, die Länder müssen weitaus enger zusammenarbeiten. Diesen Refrain kennt man, aber es ändert sich nichts. Debatten über diese wichtigen Fragen finden in Afrikas Parlamenten kaum statt. Es fehlt an Gestaltungsanspruch von Afrikas Mächtigen. Bis heute haben die lokalen Entscheidungsträger den intraregionalen Handel vernachlässigt. „Landwirtschaft ist der beste Motor für nachhaltiges Wachstum und Entwicklung“, betont der afrikanische Unternehmer und Stiftungsgründer Mo Ibrahim. „Aber nur zwei Prozent unserer Studenten studieren Agrarwissenschaften“, klagt er. Von seinen natürlichen Voraussetzungen her könnte Afrika problemlos autark in seiner Nahrungs- und Energieversorgung werden. Der Kontinent verfügt über mehr als ein Viertel der weltweit landwirtschaftlich nutzbaren Fläche.
„Das große Potential der afrikanischen Länder in den Bereichen Landwirtschaft, Fischwirtschaft, Forstwirtschaft und Viehwirtschaft sollte für verarbeitende Industrien, für die Exportwirtschaft und für neue Dienstleistungen genutzt werden, um neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Armut zu vermindern.“ (Das meint der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Karl Wohlmuth von der Universität Bremen.)
Nahezu jeder zweite Jugendliche in Afrika sucht einen Job. Länder, die Wachstum auf der Grundlage eines florierenden Agrarsektors aufgebaut haben wie Äthiopien, Malawi und Ruanda haben gezeigt, dass der Agrarsektor als starker Katalysator für Wachstum und Armutsminderung fungieren kann. Um die wachsende Bevölkerung Afrikas ernähren zu können, müssen die Regierungen vor Ort tatkräftig gegensteuern und Landwirtschaft produktiver betreiben. Die eingesetzte Technologie muss sich, soll sie langfristig funktionieren, an den vor Ort verfügbaren Ressourcen und Fertigkeiten orientieren. Die deutsche Entwicklungsgesellschaft (DEG) hat interessante Rezepte (die sich z.B. in Brasilien bewährt haben). Sie fördert über Wagniskapital und langfristige Darlehen mit marktwirtschaftlichen Konzepten kleine Unternehmen aus der Nahrungs- und Agrarindustrie. Das schafft Arbeitsplätze und senkt die Armut.
Viele Afrikaner haben genug von den weißen Rettern
Der Schriftsteller aus Kenia, Meja Mwangi, schreibt in seinem lesenswerten Buch „Warten auf Tusker“: „Kibogovo hatte zu oft erlebt, wie viele Hilfsgelder in fehlgeleiteten Projekten versickerten, die besser nie das Licht der Welt erblickt hätten. Er hatte erlebt, mit wie viel Trara ähnliche Projekte aus der Taufe gehoben worden waren, dann dahinsiechten und schließlich starben, noch bevor jemand überhaupt begreifen konnte, für wen oder was die Projekte eigentlich gedacht waren. Fehlschläge waren konsequenter Bestandteil von durch Geberländer finanzierte Projekte und zuweilen sogar beabsichtigt.“
„Warum will der Westen nicht verstehen, dass er Afrika langfristig zu Tode hilft? Eure Minister und Schlagersänger fühlen sich besser, wenn sie sich auf diese Art produzieren können. Afrika ist ihnen wohl herzlich egal.“ Es klinge vielleicht paradox, aber manchmal sei eben mehr geholfen, wenn die Überlebenskräfte des anderen gestärkt würden, als wenn man ihn mit seiner Philanthropie erdrücke. „Die wahre Arroganz, der wahre Kolonialismus wird nicht von euren Unternehmern, diesen vermeintlichen Ausbeutern, an den Tag gelegt, sondern von euren Philanthropen. Sie sollten tun, worauf sie spezialisiert sind: Popmusik machen oder Parteipolitik. Afrika ginge es ohne ihre ständigen Nachstellungen jedenfalls besser“, meint Henry Lubega, Journalist in Kampala/Uganda.
Volker Seitz war von 1965 bis 2008 in verschiedenen Funktionen für das deutsche Auswärtige Amt tätig, zuletzt als Botschafter in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik und Äquatorialguinea mit Sitz in Jaunde. Er gehört zum Initiativ-Kreis des Bonner Aufrufs zur Reform der Entwicklungshilfe und ist Autor des Buches „Afrika wird armregiert“. Die aktualisierte und erweiterte Taschenbuchausgabe erschien im September 2018. Volker Seitz publiziert regelmäßig zum Thema Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika und hält Vorträge.
Hervorragender Beitrag, danke!
Das Muster politischer Entscheidungen – nicht nur bei der Entwicklungshilfe – ist bei uns leider immer dasselbe: Realitätsverweigerung, Schönfärberei, Unfähigkeit zu offenem Diskurs, weltfremdes Sendungsbewusstsein und die Überzeugung, mit Philanthropie und Geld alles richten zu können. Wer so vorgeht, muss notwendigerweise scheitern …
Danke für diesen Artikel!
Der Entwicklungshilfe- und Asylindustrie geht es zuvorderst um den Erhalt der eigenen Arbeitsplätze. Und damit das funktioniert, muss man fortwährend überall Hilfsbedürftigkeit suggerieren oder sogar generieren.
Afrika eignet sich als Markt besonders gut, da sich die weiten und trockenen Steppen medial wunderbar als Gegensatz zu den geschäftigen (Finanz)Metropolen des Westens platzieren lassen. Wo keine Wolkenkratzer stehen, muss schließlich Armut herrschen, oder?
Um mit diesem Geschäftsmodell nun auch wirklich Profit zu generieren, darf man die Entwicklungshilfe natürlich nicht selbst leisten, sondern muss sie bei jemand anderem abzwacken, nämlich dem hiesigen Steuerzahler.
Die Größen des Showbiz machen es genauso. Bei Benefizkonzerten treten sie vielleicht gerade noch kostenlos auf, die eigentlichen „Spenden“ generiert aber das zahlende Publikum.
Für den Showstar ist das alles nur Imagepflege und Marketing für das eigene Produkt.
Mehr nicht.
Und was hat Afrika davon, mit zwangsabgepressten Steuergeldern alimentiert zu werden?
Die Unselbstständigkeit wird bis in alle Ewigkeiten zementiert. Was wiederum die Entwicklungshilfe- und Asylindustrie, wie auch sämtliche Showstars auf diesem Planeten, natürlich von ganzem Herzen begrüßen.
Entwicklungshilfe ist Hilfe zur Selbsthilfe. Wurde uns vor über 50 Jahren glaubhaft vermittelt. In Wirklichkeit waren das bunte Kügelchen die wir den Schwarzafrikanern schenkten um an Ihre Ressourcen zu kommen. Heute schicken Sie uns dafür die bleihaltigen Kugeln zurück. Siehe Rhodesien, Kongo und bald Südafrika. Afrika , das sagen die meisten Kenner dieses wunderschönen Erdteils und seiner warmherzigen Menschen, sollte von den vergifteten Gaben der neuen Welt verschont bleiben. Afrika muss zu sich selbst finden um eine selbstgestaltete Zukunft zu erschaffen.
Entwicklungshilfe bedeutet unterm Strich, dass wir den Geburtenjihad der unterentwickelten Ländern finanzieren!
Viele Afrikaner haben genug von den weißen Rettern.
Darum sollten wir diesen „schwarzen“ Teil des afrikanischen Kontinents endlich sich selbst überlassen! Nur noch Handel betreiben, doch ohne die Weißen sind die kaum zu etwas fähig. Das ist nunmal die bittere Wahrheit und eines der Hauptprobleme!
Entwicklungshilfe bringt gar nix. Da wird der Menschenüberschuss gross gefüttert, der dann als nächstes hier auf der Matte steht. Keine Arbeit, nix zu essen, aber 7 Kinder. Heute Mittag kam ein Bericht, wo gezeigt wurde, wie Tunesien vermüllt wird. Die Leute, die ihren Dreck einfach überall hinwerfen, beschweren sich das ihnen keiner hilft. Fakt ist die bekommen einfach selber nichts auf die Reihe. Da helfen auch keine Jahrzehnte und Milliarden von Entwicklungshilfe.
Kaum ziehen die Entwicklungshelfer wieder ab, geht alles was aufgebaut wurde, binnen kürzester Zeit wieder vor die Hunde. Die Solarzellen werden von Tauben vollgekotet, die Akkus gehen leer, die Wasserpumpe funktioniert nicht mehr. Da fühlt sich einfach keiner zuständig, trotz das Leute angelernt wurden. Es macht sich einfach keiner die Mühe, die Taubenkacke von den Solarzellen zu waschen. Die Menschen funktionieren dort nur unter ständiger Aufsicht. Von selber bekommen die einfach nix auf die Reihe.
Und wenn die hier sind machen die auch so weiter.
Beim Zivi Dienst sollte der Kollege und ich einen tropfenden Wasserhahn reparieren. Mittags am Bungalow gekloppt, 7 oder 8 Kinder sprangen draussen rum.
Hat einen Moment gedauert, dann machte Mugambo die Tür auf mit Jogginghose und dickem Zelt.
Ich sage wir kommen nochmal wieder. Nee kannst du Wasserhahn reparieren jetzt. Na gut.
Und Mugambo geht nach nebenan, macht schön Bum Bum weiter. Das juckt die gar nicht.
Und das holen wir uns jetzt auch noch reichlich ins Land.
Hier kann in ein paar Jahren der letzte das Licht ausmachen. Die DDR Politschranze ruiniert auch dieses Land noch.
Ich sehe nur eine Möglichkeit: Die Angelas, Claudias, Kathtrins, Annalelenas, Skas, Andreas usw. sollten sich aufmachen nach Afrika. Dann klappt das schon. Das wäre eine echte Entwicklungshilfe – für Deutschland. Anton und Stegner nicht vergessen. Danach reden wir mal mit den Despoten u.a. über ihre Auslandskonten. Wenn gar nichts mehr hilft, schicken wir die Bundes…, besser nicht, lieber die Fremdenlegion. Letzteres war natürlich Quatsch. Meine Meinung: Wenn ihr besser leben wollt, dann erschafft euch eine Zivilgesellschaft und befreit euch von euren Ausbeutern. Letzters ist natürlich auch wieder Unsinn, weil dann, wenn der dominante Stamm abgelöst wurde, der andere das gleiche macht wie der vorherige. Meine Empfehlung: Raushalten. Haben die Afrikaner auch gemacht, als sich die Europäer gegenseitig an den Kragen gingen.
>“[…]wo es statt Staaten nur noch Regimes gibt. “
Eben, das ist der Vorteil von Nationen mit ihren gesicherten Grenzen.
11.11.2017:
Hauptempfänger der deutschen Entwicklungshilfe sind dagegen fast ausschließlich Schwellenländer. Die Liste wird angeführt von Indien (677 Millionen Euro), China (491 Millionen) und Südafrika (349 Millionen). http://www.fr.de/wirtschaft/entwicklungshilfe-kaum-geld-fuer-die-aermsten-laender-a-1385176
Auch in der Entwicklungszusammenarbeit hat sich Chinas Rolle gewandelt – vom Empfängerland westlicher Unterstützung zu einem wichtigen Geberstaat für Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika.
http://www.bmz.de/de/laender_regionen/asien/china/index.html
Entwicklungshilfe in der Kritik
Teure Almosen für Afrika
https://www.deutschlandfunkkultur.de/entwicklungshilfe-in-der-kritik-teure-almosen-fuer-afrika.979.de.html?dram:article_id=414151
Man sollte verhindern das die Machthaber mit ihrer Beute aus den Entwicklungsländern verschwinden konnen.
Dem Rest Ihres Kommentars kann ich mir, bis auf eine Ausnahme, Vollumfänglich anschließen. Von den Mikrokrediten halte ich wenig bis gar Nichts!:
https://www.welt.de/print/die_welt/finanzen/article10308241/Mikrokreditnehmer-in-der-Schuldenfalle.html
Erfolgreiche Entwicklungshilfe geht mit Vormachen, im Erfolgsfall werden die Menschen vor Ort ihnen folgen:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.entwicklungshelfer-in-aethiopien-ein-wald-in-der-wueste-page1.84281207-e9e9-44c5-a3e2-958eff643f22.html
https://www.fr.de/politik/kaempfer-gegen-wueste-11039216.html
Der Überbevölkerung kann nur entgegengewirkt werden, wenn die Altersverorgung Kinder, durch ein besseres Modell ersetzt wird.
Nach Installation einer Alters(Renten)versicherung und einem funktionalem Staat, würden die mit zwei Kindern die höchste Rente bekommen, mit mehr Kindern weniger.
Ich weis um die Schwierigkeiten und das Generationenporoblem samt aller Widrigkeiten von denen welche heute dadurch noch einen Vorteil haben. Man musss es halt Versuchen.
1. Vor 15 Jahren bei einer Pressekonferenz einer der Kirchen als Dolmetscherin:
Der afrikanische Bischof erläuterte, dass es ein explosives Bevölkerungswachstum gäbe, weil die Jugendlichen aus Langeweile viel ungeschützten Sex hätten. Ich dolmetschte getreu der Aussage. Die Pressedame griff ein und verkündete, dass die Verdolmetschung falsch gewesen sei. Der Bischof fragte nach, was los sei und ich erklärte den Sachverhalt. Er bestätigte nochmals, dass es genaus so sei. Ungeschützter Sex aus Langeweile.
2. Vor 15 Jahren ebenfalls eine 1-wöchige Rundreise mit Afrikanern in Deutschland bei diversen Ökoprojekten und 3. Welt Läden mit fairem Kaffee. Dann die Schlußrunde mit Weltverbesserer- Studenten aus gutem Hause mit leuchtenden Augen, begierig wie kleine Welpen auf das Lob der Afrikaner wegen ihrer tollen Afrikaprojekte wartend. Die älteren Afrikaner erklärten sehr sanft und freundlich, dass diese Projekte sehr gut und schön seien, dass Sie jedoch den Eindruck hätten, hier würde es sich um einen eher geschlossenen Kreis von Personen handeln, der nicht so viel Handhabe hätte. Davon abesehen, würde jedoch dieses Engagement für sie nicht den geringsten Unterschied in Afrika machen.
3. Vor 12 Jahren eine Konferenz einer der Kirchen mit Afrikanern und Deutschen. Es waren dort beeindruckende Afrikanerinnen und Afrikaner. Am stärksten ist mir eine Dame in Erinnerung geblieben, die sagte:
„Glaubt Ihr wirklich, es hilft uns, wenn Ihr zu uns kommt? Für uns seid Ihr eine Last. Denn Ihr habe einen Kulturschock. Wir müssen uns erst einmal um Euch kümmern und das beansprucht unsere Energie, die wir für andere Dinge dringend brauchen. Z.B. müssen wir uns als Großeltern um die Enkel kümmern, weil die Eltern an AIDS gestorben sind.
Warum fragt Ihr uns nicht einfach einmal, was wir brauchen? Wir können Euch genau sagen, wofür wir Geld benötigen.
Und was mich am meisten schockiert an Europa ist die Behandlung der Tiere. Ich war in der Schweiz und musste mit ansehen, dass es für Hunde extra Kliniken und Pensionen gibt, während bei uns die Menschen sterben. Ich verstehe Euch nicht.“
Die Dame hat mich sehr beeindruckt. Allerdings ließ sich eine selbstgerechte Theologiestudentin dadurch nicht beirren und belehrt vor versammelter Konferenz die Afrikanerinnen, dass sie nicht immer so laut aufzutreten hätten (die Dame war einfach temperamentvoll und keineswegs beleidigend gewesen). Daher würde sie als Deutsche den Afrikanerinnen zunächst einmal Rhetorikkurse an’s Herz legen, damit sie lernen, wie man sich ausdrückt. Bis heute schäme ich mich dafür, dass ich dies dolmetschen mußte. Dies war meiner Meinung nach einmal echter Rassismus.
Und was mich wirklich wütend macht, sind TV-Berichte über gelangweilte Ärztinnen, die in Afrika den Frauen und Müttern mit Geburten helfen, statt Verhütungsmittel auszugeben oder einmal einmal den armen Menschen hier zu helfen. Ich frage mich zudem, was sie überhaupt in Afrika zu suchen haben, nur weil der einen Ärztin in der Pension langweilig ist und die andere junge Frau meiner Vermutung nach ihr Selbstgefühl mit der Dankbarkeit der Afrikaner und der „echten Zuneigung und Lebensfreude“ dort aufpolstert. Das wiederum ist für mich keine Entwicklungshilfe, sondern Aussaugen der Lebenskraft der Menschen dort, weil man selbst hier ein leeres Leben hat und nach Liebe hungert.
Ich stimme daher dem Autor in all seinen ausgezeichneten Artiklen immer wieder zu. Die Afrikaner sind doch weder doof, noch dafür zuständig, das Leben unserer Versager mit Sinn oder ihre Taschen mit Geld zu füllen.
Man sollte Afrika einfach einmal in Ruhe lassen. Es sollte weder mit unseren Altkleidern, ekligen Hühnerteilen, alten Medikamenten, noch mit Waffen oder sinnsuchenden Idioten zugemüllt werden. Und wenn man wirklich an den Kern der Sache will: Entwicklungshilfe komplett streichen, ordentliche Preise für Afrikas Waren zahlen und keinerlei von afrikanischer Migration mehr erlauben. Der Kontinent muss sich selbst aus der Misere ziehen.
Einen solchen Kommentar zu lesen vermag den eigenen Blick in die richtige Richtung zu lenken. Sehr gut!
Zitat“ Hilfe muss auch dort scheitern, wo es statt Staaten nur noch Regimes gibt. Regimes sind Clans, die alle staatliche Macht an sich gerissen haben und das Land sowie die Bevölkerung ausbeuten. Das Land stellt in diesen Fällen nur eine Ressource für lokale Eliten dar. Statt den Wohlstand zu mehren, fallen diese Länder immer weiter zurück. Die Menschen sehen sich daher nicht als Bürger eines Staates, sie definieren sich als Angehörige einer Volksgruppe.“
Ich habe irgenwie das Gefühl,daß hier von Deutschland die Sprache ist.
So richtig tragisch wird es, wenn Menschen von ihrem eigenen Lohn oder Gehalt „für Afrika“ spenden; gerne in der Vorweihnachtszeit!
Sicher, es ist bestimmt ein „gutes Gefühl“ Menschen geholfen zu haben. Besonders, wenn es sich dabei um hungernde Kinder handelt. UNICEF, Misereor und wie sie alle heißen werben ja auch deshalb mit entsprechenden Fotos. Wer da keinen Kloß im Hals hat, müsste schon ein Herz aus Stein haben. Wer hat das schon?
Das Furchtbare: „Entwicklungshilfe“ ist bestenfalls Hungertod-Herauszögerungshilfe ohne entsprechende Geburtenregulierung. Die geretteten Kinder von heute, sind die Erzeuger der zu rettenden Kinder von morgen. Ohne Perspektive für sich selbst und ihre Kinder und Kindeskinder.
Allein der Bevölkerungsdruck steigt und steigt! Die Auswirkungen kann jeder sehen, der es sehen will: Bürgerkriege, durch Religion aufgewiegelte Menschen, immer wieder Hungersnöte, Kindersoldaten, Deponien für Wohlstandsmüll, hemmungslose Ausbeutung von Bodenschätzen (z.B. seltene Metalle für Elektronik), Massenmorde und Massenfluchten… und so kommt das Elend endlich auch bei uns an!
Diese Art der „Entwicklungshilfe“ entwickelt nichts, sie hat lediglich das Potenzial den gesamten Planeten ins Unglück zu stürzen!
Leider wird man mit dieser Argumentation immer für herzlos gehalten. Da gehen Gefühle vor Verstand, vor allem beim weiblichen Teil der Bevölkerung.
Als die Germanen außerhalb des Limes lebten, kam niemand auf die Idee, dass man diesen „armen Wesen“ Entwicklungshilfe leisten müsse. (Ich weiß nicht wie viel Armut und Hunger damals im freien Germanien herrschte.)
Maximal wurde Tribut oder wurden Bestechungsgelder gezahlt, um die Germanen gegenseitig aufzuhetzen.
Und ich bin mir sicher: Man (wer immer das auch ist) wird für die gezahlte Entwicklungshilfe auch keinen Dank ernten. Sollte die entsprechenden Länder wohlhabend genug sein, um sich jede Einmischung von außen zu verbeten, wird sie sicherlich als Fortführung des Kolonialismus mit anderen Mitteln bezeichnet werden, was sie vielleicht auch ist.
Kurz gesagt: In dem ganzen Gutmenschengeschäft ist nichts das, als was es verkauft wird. Lüge (und Selbstbetrug) ist oberste Maxime in dem Geschäft.
Spötter sagen: „Entwicklungshilfe ist, wenn die Armen der reichen Länder den Reichen der armen Länder Geld spenden.“
Wer noch nicht mal erkennt, was eine „Seenotrettung“ anrichtet, die ein Schauchboot 1,5 km vor der libyschen Küste aufgreift und nach Italien bringt, statt zurück an den Strand, begreift erst recht nicht, was 50 Jahre erfolglose, aber billionenschwere „Entwicklingshilfe“ anrichtet.
Ich habe das mal so illustriert gefunden:
da war einmal ein Staat in Afrika mit 50 Millionen Einwohnern, die Hälfte nicht in der Lage oder willens, sich selbst zu ernähren. Nach 50 Jahren „Entwicklungshilfe“ haben wir dort nun 200 Millionen Einwohner, die Hälfte nicht in der Lage oder willens, sich selbst zu ernähren. Aber der Staatschef hat einen Prunkpalast und eine der bestausgerüsteten Armeen der Welt!
Ich habe gehört, dass der IWF, u.a. über die Western Union, Kreditkarten an Flüchtlinge herausgibt, damit die Flüchtlinge ihren Unterhalt während der Wanderung nach Europa bezahlen können, aber auch, um per Handyüberweisung ihre zurückgebliebenen Familien mit Geld versorgen können. Angeblich soll damit auch das Schlepperwesen ausgetrocknet werden, ohne dass die Migration abgewürgt wird. Die Handys sollen den Flüchtlingen von den UN ausgegeben werden. Ich weiß nicht, ob das stimmt, habe versucht zu recherchieren, aber nichts gefunden. Bzgl. des obigen Artikels würde das angebliche Gebahren von IWF und UN allerdings für mich Sinn machen, denn das erstmal virtuelle Geld würde bei der Bevölkerung ankommen, die Verteilung des afrikanischen und asiatischen Menschenüberhangs würde durch die „geförderte“ Flucht zulasten Europas weiter abgebaut, und die Möglichkeit des Export von Konsumartikeln nach Afrika und in die muslimischen „failed states,“ befeuern. In diesem Zusammenhang würde auch die Bargeldabschaffung über „Strafsteuer“ Sinn machen, denn das virtuelle Geld, das wohl aus dem nichts geschaffen wurde, kann doch niemals in physisches umgewandelt werden, ohne dass man eine weltweite Inflation verursacht. Wissen Sie, Herr Seitz, oder das Tichy- Team, oder Mitkommentatoren da mehr?
Und „nein!“ ich trage keinen Aluhut, aber ich bin mittlerweile äußerst ansprechbar für solche Informationen, weil ich der selbsternannten Politik-/ Wirtschafts- und Moralelite wirklich alles zutraue. Wie gesagt, weiß da jemand mehr?
myrkf
Danke für die Info!
Kann mir gar nicht vorstellen, dass Soros sein Geld in die Deckung von Guthabenkarten investiert! Verrückt!
@ Jasmin such mal bei yt, da wirst du zu diesen Kreditkarten fündig werden.
Das zentrale Problem des 21.Jahrhunderts insb. in Afrika ist die Bevölkerungsexplosion.
Deshalb sind ohne Geburtenkontrolle alle Massnahmen zum Scheitern verurteilt.
Trotzdem hätte man mit den 900 Milliarden Euro, die uns die irrsinnige Willkommenskultur kostet, ganz Afrika bzgl. Schulsystem, Wasserversorgung und Elektrizität sanieren können.
Wie es richtig geht, zeigt China:
1. Geburtenkontrolle
2. Schulbildung
3. Naturwissenschaften und Technik (MINT)
Nach afrikanische Maßstäben müsste Deutschland ca 500 Millionen Einwohner haben. Die Konsequenzen wären wohl klar…
Nach dem ökologischen Fussabdruck, also bei Autonomie müsste die Bevölkerung Deutschlands auf 33 Millionen Menschen sinken.
200% richtig. Ein Lungenfacharzt, bei dem ich wegen Lungenproblemen in Behandlung war, hat genau diese These vertreten. Er meinte, das Gebiet
der Bundesrepublik wäre bei ökologischer Bewirtschaftung bestenfalls für 25 Millionen Menschen geignet, über 80 Mio könnten eben nur durch intensive Landwirtschaft ernährt werden, 80 Mio brauchen entsprechend Heizungen, Fahrzeuge, Abfallwirtschaft etc. pp
Eigentlich brauchen wir Abwanderung statt Zuwanderung.
Dazu bräuchte es in Afrika jedoch auch eine „chinesische“ Regierung. Mit unserem bundesdeutschen Sreichelzoo geht das nicht. China setzt auf die Punkte 1,2 und 3, wir schauen zuerst nach Eidechsen und Juchtenkäfern, bevor wir auf der Baustelle ein Dixi aufstellen.
Neben den von Ihnen empfohlenen “ chinesischen “ Regierungen in Afrika bräuchte es auch “ chinesische „Afrikaner, sonst funktioniert das nicht.
Sie können so viel Geld in die Sanierung pumpen wie sie wollen, die Infrastruktur ist nach ein paar Jahren wieder bei 0 weil niemand Lust hat sich darum zu kümmern. Sie vergessen bei ihrer Aufzählung nämlich Punkt 4: Strikte Segregation nach Ethnien. Die Chinesen haben sofort erkannt dass sich mit den örtlichen Helfern nichts erreichen lässt, warum diese also groß unterstützen?
Sie können Afrika nicht auf eine Stufe mit China stellen. Wenn Sie Konfuzius lesen, finden Sie schon Gleichnisse, die Ihnen in der Bibel wieder begegnen.
Entwicklungshilfe ist der Vorreiter der Migrationsindustrie.
Linke Heuchler, im Heimatland redundant, gönnen sich ein Kolonialoffizier Leben mit hohem gesellschaftlichen Status in armen Ländern um „zu helfen“, aber es ist nur allzu offensichtlich dass bei allen Aktionen der Entwicklungshilfe und ihrer Akteure immer der Geldgeber im Heimatland, nie der geschundene Arme oder die geschundene Natur Zielgruppe ist.
Es geht auch nie um Erfolg/Mißerfolg eines Projektes, sondern nur darum dass nach Ende eines Projektes unbedingt ein weiteres Projekt folgen muss, sonst müssten die „Kolonialoffiziere“ wieder zu unterbezahlten Sozialfuzzis im Heimatland werden, und der ganze Wasserkopf der Entwicklungshilfe, mit den vielen hochbezahlten Wichtigtuerjobs, würde austrocknen.
NUR den Absahnern!!!!
Mein Vater war schon in den 1960ern, als Walter Scheel der erste Entwicklungshilfeminister in Adenauer-Regierungen war, aus politischem Instinkt ein vehementer Gegner der Entwicklungshilfe. Mehrere seiner grundsätzlichen Einwände sind heute noch richtig – wie Herr Seitz, neben immer zahlreicher werdenden anderen, eindrucksvoll begründet. Die Staats- und Politikwissenschaft hat vielleicht zu lange nicht verstanden, was die grundsätzlichen Elemente einer offenen, inklusiven Rechts- und Wirtschaftsordnung, im Gegensatz zu den extraktiven, ausbeuterischen Herrschaftssystemen mit ausbeuterischer Wirtschaftsordnung eigentlich sind. Seit mindestens 20 30 Jahren ist aber auch das überholt – man hat nach und nach verstanden, warum offene Gesellschaften mit rechtsstaatlicher Verwaltung, Eigentumsrechten, Vertragssicherheit und Gewerbefreiheit sich anders entwickelt haben, als Gesellschaften, die wie unsere früheren Feudalsysteme auf Ausbeutung der grossen Bevölkerungsmehrheit organisiert sind – und dabei nur den Vasallen des Herrschaftssystems eine gewisse Rechtssicherheit, zusammen mit Privilegien und Monopolen einräumen.
Das Thema dürfte sich in den nächsten Jahren von selbst erledigen. Europa investiert so wenig und treibt die Bürokratie so in die Höhe, dass es sich angesichts seiner demographischen Entwicklung Entwicklungshilfe in 10 bis 20 Jahren eh nicht mehr wird leisten können. Einer der wenigen Vorteile unseres Niederganges, denn von alleine würden sich diese Länder nicht als Investitionsstandorte attraktiv machen. Und die Hilfsorganisationen wollen sich natürlich nicht selbst überflüssig machen, das wäre zu viel verlangt.
Wer davon lebt, dass ein, oder mehrere, Länder unterentwickelt sind, der wird alles dafür tun, dass das so bleibt. Denn, sonst würde er seinen eigenen Job überflüssig machen.
Das mag nicht auf die Entwicklungshelfer auf der untersten Ebene zutreffen, da diese oft gar nicht über diese Tatsache nachdenken, aber es trifft ganz sicher für die Managementetagen zu.
Sie unterliegen einem Irrtum. Mit gut entwickelten Staaten lassen sich ganz andere Geschäfte machen als mit S.H.Countrys. Wenn aber die betreffenden Menschen wenig Interesse haben, Elementares zu ändern, abgesehen von einem neuen Gettoblaster oder Smartphone, läuft jeder Hilfsversuch gegen eine Wand. Gehen sie in eines dieser Länder, versuchen sie etwas auf die Beine zu stellen. Dann sprechen wir uns nach einem Jahr wieder.
Wer nur Mitteleuropa kennt, kann da gar nicht mitreden.
Aber diese SH Länder sind eben oft geostrategisch wichtig, und wenn es nur darum geht, dem Feind den Zugang zum Meer zu verbauen.
Beanspruchen sie für sich die Kenntnis, welche ihrer Mitbürger „nur Mitteleuropa kennen“?
Ich war zwei Jahre Afghanistan. Ich muss sagen, ich bin ziemlich desillusioniert.
Symbolpolitik auch dort, wo es eigentlich um konkrete messbare Veränderungen geht.
Wenn überall opportunistische Hohlschwätzer ins mittlere Management gelangen, geht es eben nur noch darum: dem höheren Management das hohle Geschwätz zu liefern, das der eigenen Karriere nützlich ist.