Natürlich ist Putin schon ein wenig ärgerlich. Erst gibt der Westen die Ukraine zum Abschuss frei, finanziert den Mord auch noch üppig, macht dann aber so ein Getüdel mit Sanktionen und Stürmen der wortgewaltigen Entrüstung. Das nervt total, aber klar, irgendwie müssen die Regierungen im Westen so tun, als würden sie etwas tun.
Ganz so weit wie bei ihm und in China ist die Staatsgewalt noch nicht fortgeschritten, obwohl das Bemühen durchaus erkennbar ist. Die „Basisgrundrechtsbeschränkungen“ unter dem Vorwand einer Krankheit, die mittlerweile in der Regel ein Schnupfen ist, sind ein Super-Trick. Und eine Impfpflicht nebst digitalem Impfpass einzuführen, ist auch eine geniale Idee. Man sieht, der Westen macht sich, von Putin und China lernen heißt siegen lernen – oder so ähnlich.
Nur sind sie halt noch nicht ganz so weit, haben ihre Bevölkerung noch nicht ganz unter Kontrolle, das macht es lästig. Deshalb muss Putin zu Hause andere Saiten aufziehen, damit seine Landsleute vor dem schrecklichen Unfug über die Ukraine, der von Teilen der Presse und den sozialen Medien verbreitet wird, geschützt werden. Letztlich kein Problem für jemanden, der die Macht und Arbeitslager hat.
Ansonsten reagiert der Westen wie immer. Das altbewährte Programm wird wieder abgespult, er plustert sich auf, tut aber nichts. Jedenfalls nichts in dem Sinne, wie Putin es versteht. Der Westen bezahlt die Bomben und Raketen, mit denen unschuldige Menschen massakriert werden, denn sonst würde es dort kalt und unbequem, und das will ja keiner.
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Deeskalation ist auch etwas, was sie unbeirrt weiter betreiben, auch wenn sie immer und immer wieder sehen müssen, dass es daneben geht. Es kümmert sie nicht, sie halten an Illusionen fest, allen voran Deutschland, regiert vom neuen Mini-Merkel namens Scholz. Er hat als Kronprinz von ihr gelernt, wie man das Volk sediert. Man labert es mit leeren Worthülsen voll und schmeißt eine unvorstellbar große Summe Geld auf ein Problem, als ließen sich die Probleme damit lösen. Auf kluge Stimmen wie den Militärhistoriker Sönke Neitzel hört keiner. Dieser wies darauf hin, dass die Wehrlosigkeit der Bundeswehr vor allem auf ein Komplettversagen der politischen Eliten und deren Mangel an strategischer Kultur zurückzuführen sei. Derartige Grundeinstellungen ließen sich aber nicht über Nacht ändern, ergo könne die Wehrhaftigkeit der Bundeswehr allein mit viel Geld nicht wiederhergestellt werden.
So kann Putin munter weiter eskalieren, während die westlichen Staaten deeskalieren. Er kann laute Drohungen ausstoßen und seine roten Linien bestimmen, sie weichen zurück wie immer. Und denken, das sei eine super Idee. Man glaubt, so bescheuert könne keiner sein, aber die sind es wirklich!
Dabei kennen sie seine Pläne, wissen, dass er ein Nationalist ist und vom großrussischen Reich träumt. Sie haben seine Vorbereitungen gesehen, die Stationierungen der Waffen. Die Polen und Baltenstaaten haben „Alarm“ gerufen, aber auf die wollte ja keiner hören. Selbst die „Weiber“ der schwedischen und der finnischen Regierung haben aufgerüstet, denn sie erkennen, dass er den Korridor nach Kaliningrad schließen will, die Baltenstaaten vom Nachschub abtrennen und auch sie in Gefahr wären. Aber obwohl es jeder weiß, bei uns will es keiner wahrhaben.
Selbst der Nato ist bewusst, dass die im Baltikum stationierten Soldaten Kanonenfutter wären, bewirken können sie nichts. Schon gar nicht, wenn sie vom Nachschub abgeschnitten sind, und das sind sie sofort, wenn Putin den Suwalki-Korridor besetzt hat. Dass dieser zu Polen gehört, ist aus seiner Sicht ein nebensächliches Detail, eine vorübergehende Verirrung der Zeitgeschichte, die korrigiert werden muss.
Luftunterstützung kann er mit „roten Linien“ unterbinden. Die Nato-Soldaten könnten ihm als Geiseln dienen. Überhaupt, wie sollte das Baltikum aus der Luft versorgt werden? Immerhin wurde die größte Transportmaschine, die Antonov An-225 zerstört. Lustig der Gedanke, dass Nato-Staaten militärische Transportkapazitäten outsourcen, zum Beispiel im Rahmen des Programms Strategic Airlift International Solution (SALIS).
Sucht Putin eine gesichtswahrende Lösung?
Unterstützung des Baltikums vom Meer her ist für die Nato auch schwierig. Der Norden kann von St. Petersburg abgeriegelt werden, der Süden von Kaliningrad aus. Die größte Schutzmacht der Ostsee-Anrainerstaaten hätte Deutschland sein müssen, aber vor dessen Marine muss keiner zittern. Beispielsweise über die neuen Fregatten macht sich die halbe Welt lustig, denn sie haben kein Vertical launching system für Luftziele über den unmittelbaren Nahbereich hinaus – und nicht nur das fehlt. Wie hieß es noch mal in dem Artikel „The curious case of Germanys massive new but relatively toothless type 125 ’frigates‘“?
„What’s critically lacking here is any sort of area air defense capability. Not to mention any organic anti-submarine weaponry beyond the two potentially embarked helicopters. The ship lacks any type of anti-submarine sonar as well.
For such a large surface combatant, lacking some sort of air defense capability beyond close-in weapon systems seems outright bizarre, especially considering the ship’s capable sensor suite … In the case of the F125, just watching a missile approach before it can be engaged just a couple miles away at best by a RIM-116 seems almost reckless, especially for such a prominent target.“
Die Deutschen sind wirklich gut, sie bauen teure Schiffe mit technisch hochwertiger Ausrüstung, aber verweigern diesen effektive Verteidigungsmöglichkeiten. Auf den Gedanken muss man erst einmal kommen! Das Baltikum ist also kein Problem und überhaupt: Wer aus der Nato wollte das überhaupt verteidigen?
Also weiter nach Westen, Durchmarsch durch Polen und dann willkommen zu Hause: Manuela Schwesig wird Fähnchen schwingend auf ihren Helden warten. Praktisch wäre für die Russen ein direkter Nordsee-Zugang, gern auch mit Tiefwasserhafen, also weitermarschieren. Wilhelmshaven liegt im Bundesland des Busenfreundes Gerhard Schröder, der hat da bestimmt gute Kontakte, seine Partei regiert dort genau wie in Mecklenburg-Vorpommern und in Berlin. Überhaupt regiert die SPD, zu der so gute Kontakte bestehen, auch im Bund seit Jahren eifrig mit, mehr als die Union. Von den letzten 23 Jahren immerhin 19, da haben sich die russischen Investitionen in gute Beziehungen durchaus gelohnt.
Wladimir Putin ist kein ungezogenes, trotziges Kind
Dass Putin so oder so ähnlich denkt, dass er derartige Pläne hat, ist bekannt. Daher die Truppenaufstockungen an den Ostflanken der Nato. Die Frage ist, wann er seine Pläne umsetzt. Biegt er gleich rechts ab, jetzt während des Ukraine-Feldzugs? Es mag sein, dass ihn das Hinterland der Ukraine gar nicht weiter interessiert und er den Schwung des Angriffs nutzen will. Die Gedanken, die Julian Reichelt äußerte, treiben einige um:
„Wer davon ausgeht, dass es nichts Gefährlicheres gibt als unsere eigenen Gewissheiten, wer hinterfragt, was in unseren Hauptstädten schon wieder Konsens zu werden droht, muss sich fragen: Was, wenn Putin uns derzeit eine Falle stellt, wie er uns seit Jahren Fallen stellt? Was, wenn er nicht nur die Ukraine meint, sondern die Nato? Was, wenn Putin seit Jahren alles dafür tut, um ein nationalistisches Selbstverteidigungsnarrativ zu schaffen, in dem er gegen die Nato losschlagen kann? Was, wenn er der Überzeugung ist, dass er ohne Konsequenzen Artikel 5 auslösen kann, zum Beispiel mit einem taktischen Atomschlag gegen eine kleine deutsche Stadt, weil er weiß, dass wir nach Frieden und Verhandlungen rufen würden, nicht nach nuklearer Vergeltung?“
Kann es sein, dass Gari Kasparow Recht hat und wir befinden uns längst im Dritten Weltkrieg? Er – wie viele andere auch – hatten bereits 2014 gewarnt, dass die Annexion der Krim und der Ostukraine nur der Anfang sein würde, dass man ihm das nicht durchgehen lassen dürfe, damit es nicht schlimmer komme. Dieselben, die das damals als Kriegstreiberei bezeichneten, sind heute diejenigen, die beschwichtigen und lieber nichts tun. Um es mit Kasparows Worten zu sagen:
„Hier kann man nicht einfach nur abwarten. Das ist kein Schachspiel, es gibt kein Unentschieden und auch keine Pattsituation. Entweder zerstört Putin die Ukraine und beschert der Nato dann eine noch größere Katastrophe, oder Putin wird in Russland gestürzt. Mit Schwäche ist er nicht aufzuhalten … Ich habe schon 2014 und auch vor dieser einen schicksalshaften Woche erklärt, dass der Preis dafür, einen Diktator aufzuhalten, immer weiter steigt. Was vor acht Jahren, sechs Monaten oder zwei Wochen noch ausgereicht hätte, um Putin aufzuhalten, ist jetzt längst nicht mehr genug – und morgen wird der Preis noch einmal höher sein.“
Es war eine kolossale Dummheit, sich im Rahmen der Wende nicht um die Rückgabe Königsbergs bemüht zu haben. Irgendwo hatte ich einmal gelesen, dass die Russen damals dazu bereit waren. Ein Schuldenerlass oder eine Abstandszahlung hätten wohl gereicht.
Also Serben ohne guten Grund zu zerbomben hat NATO doch geschafft. Ich denke auch Irak haben wir (also NATO) auch gut geholfen. Die kleinere Mitglieder nicht so viel aber GB und USA haben doch was tun können, und haben es auch geschafft. Also was das Können angeht – ist alles da. Es gibt bis jetzt keine Militärmacht die gegen USA und NATO was ausrichten konnte. Außerdem vergisst man gerne das ganze Kampfmaterial, das seit Jahren in Strömen in die Ukraine fließt. Training darf man auch nicht aus den Augen verlieren. Das hilft nicht so viel in Vermeidung der Zerstörung aber hat den Bär doch gehalten. Der totale wirtschaftliche Krieg ist auch nicht ohne. Was sollten wir den noch machen? Die Russen die hier leben enteignen und in die Lager schicken? Nuklearschlag wäre auch nicht verkehrt.
Ich will hier nicht behaupten dass man Urkaine angreifen sollte aber die manche Behauptung der russischen Seite sahen legitim aus. Der tatsächliche Unterschied zwischen und und Russland besteht darin dass der Russe nicht die Armee hat mit der man Ukraine schnell besiegen konnte. Über wirtschaftliche Macht muss hier nicht weiter streiten. Am Ende ist es so wie man ein Österreicher gesagt hat – der hat Recht wer gewonnen hat.
Es wäre vollkommen egal was Putin denkt oder tut. Dieses Debakel haben Merkel, Schröder und Genossen mit zu verantworten. Wir haben ein, wie wir es jetzt wieder einmal sehen, vollkommen unfähiges politisches Personal, das von Hinten denkt und dort sitzen wir in ihrem im zähen Auswurf fest. Wenn man sieht wie Botschafter Melnyk um militärische Hilfe für die ukrainische Bevölkerung fleht und nicht erhält, könnte man vor Scham im Boden versinken. Alle Vereinbarungen und Verträge sind am 24. Februar in Schall und Rauch aufgegangen. Kasparow wird wahrscheinlich Recht behalten.
Sehr geehrte Frau Heinrich,
Sie schreiben folgendes:
Dumm in diesem Zusammenhang ist nur, dass die Ukraine selbst nach wie vor Gas aus Russland bezieht – und selbst nicht dran denkt diesen Bezug zu stoppen!
Ok, die Ukraine bezahlt das Gas nicht, besteht aber seit Jahren darauf, dass wir ihre Gasrechnung an Russland bezahlen. Somit besteht die Ukraine darauf, dass wir ihrem Kriegsgegner die Waffen bezahlen, die er dann auf deren Gebiet schießt.
Ups – Dumm gelaufen …
Solange dieser Zustand herrscht, sehe ich keinerlei Veranlassung für die Ukraine zu frieren und gleichzeitig die Wäre in deren Präsidentenpalast zu bezahlen, damit der Herr Selenskjy weiter im T-Shirt dort possieren kann.
Diese ganze Misere haben wir diesen westl.Lakaien zu verdanken, die immerzu Nato Großmansucht predigten. Falken beweihräucherten doch noch auf unzähligen Konferenzen ihre Nato Expansionspläne und reibten sich die Hände über die Marionetten in der Ukraine. Da war null Interesse ernsthaft mit Russland in einen Dialog zu gehen. Stattdessen wurden Sanktionen Jahr auf Jahr verlängert. Putin belächelt. Das Ergebnis haben wir nun, Russland tangieren diese Sanktionen nicht mehr. Glaubt hier jemand ernsthaft wegen dem Rückzug von Coca Cola bricht Russland zusammen.
Aber solange wir uns mit Hobbystrategen namens J.Reichelt und G.Kasparow abgeben, haben wir den nächsten Schritt schon wieder verloren. Echte Diplomaten mit strategischem Weitblick gibt es nur noch wenige. Russland entwaffnet man mit Einbindung, mit Diplomatie und nicht mit NGO`s die woke Genderwölkchen in Moskau propagieren.
Der Westen steht mit diesen Bidens, Baerbocks, Scholz und Macrons auf verlorenem Posten. Denen sind Volk, Freiheit und Identität total fremd.
Entweder begreift es die Autorin nicht oder sie will es nicht begreifen, dass es einen Unterschied macht, ob man Serbien oder den Irak angreift oder eine Atommacht. Wenn sie kämpfen möchte, bitte sehr. Ab nach Kiew. Die Ukraine ist nun mal kein Nato-Mitglied. Das mag man bedauern oder nicht, es ist eben so. Aber scheinbar kann sich die Ukraine auch selbst ganz gut helfen. Vermutlich besser als D in ähnlicher Lage. Für Putin wird die Sache mehr und mehr zum Desaster und nebenbei ist das wohl auch eine kalte Dusche für die Chinesen-Führung. Die werden sich einen Angriff auf Taiwan sicher noch mal gründlich durch den Kopf gehen lassen.
Polen hat eine nationalistische Regierung und sie steht unter massiven Druck aus EU. Das Land kann sich auch gut erinnern was die Russen (und anderen) mal mit dem Land getan haben. Am 11.11 kommen nicht nur Nazis auf die Straße da. Sie haben jetzt auch eine Million oder so Flüchtlinge in dem Land (Berlin hat schämt sich nicht und beschwert sich üer 50.000). Man benutzt auch gern das Feindbild in der internen Politik. Das spielt auch eine Rolle bei den Amis. Es ist wohl auch kein Zufall dass der Krieg während der Präsidentschaft von Biden angefangen hat und dass Frau Nulan auch dabei mitmischt.
Es ist nur Putins Fehler, dass er angegriffen hat. Finde ich mindestens. Jetzt sind alle Opfer seine Schuld und er hat schon medial verloren.
Sie haben recht, Frau Heinisch. Sehe ich exakt genau so. Auf Putins Wort kann man auch rein gar nichts geben. Schon die Einleitung dieses Krieges mit dem angeblichen Abzug und Angriff noch während der UN-Sitzung, wo der Vertreter noch vom Abzug erzählte, zeigt, dass für ihn die Wahrheit und das Wort nicht zählt. Das Problem für sehr viele seiner Kritiker hierzulande war, dass man Putin für vernünftiger hielt, als er ist, dass man irgendwo in seinen Überlegungen erwartet hatte, dass auch er legitime Ziele haben muss. Aber Putin ist eben doch nur ein Despot wie so viele andere. Es schert ihn weder, sein sogenanntes Brudervolk zu bombardieren, seine eigenes Volk einzusperren, es Leiden zu lassen, noch der ganzen Menschheit zu drohen, weil er eine Bedrohung fantasiert, die es in der Ukraine nie gab. Man würde ihm Beine machen, wenn man am anderen Ende seines Reiches ein paar andere Fronten aufmacht. Dann würde selbst dem nationalistischsten Befürworter ein Licht aufgehen, dass alle Truppen auf der einen Seite nur eine bedingt kluge Idee ist und dass es bequemer ist, Putin im sibirschen Sommer anzugreifen, als ihn dort zu verteidigen.
Mit der schärfsten Feder kämpfen stets jene, die sich sicher sein können, als letzte Konsequenz keine Waffe auf Befehl hin in die Hand nehmen zu müssen.
Es ist am Ende wieder die Eigenschaft des Schwertes, das Schreibrohr zum Dienste zu nötigen.
Ja ich will das Gas. Weil es mit Wärmepumpe zu teuer ist, unbezahlbar. Ich war mir über die Abhängigkeit immer bewusst. Ich konnte ja aber nicht damit rechnen, das da einer durchknallt. Das hat nichts mit Gas zu tun. Normalerweise liefe alles weiter zum Wohl Russlands, der Ukraine und Deutschland, das waere möglich. Und der Klimawandel? Niemand konnte voraussagen, das im Frühjahr 2022 Krieg gibt. Die wollen voraussagen, wie die Welt 2099 aussieht? Bin skeptisch Ich lebe jetzt, und ich möchte im Winter Wärme, also bitte das Gas.
Besonders interessiert wird Erdogan sein, wie der Westen sich verhält. Ob Nato Mitglied oder nicht, er hat die gleichen Träume von der Erneuerung eines (osmanischen) Reiches. Siegt Putin und die Nato-Schwänze bleiben eingekniffen, wird der neue Sultan seine Schlüsse draus ziehen. Seine “ fünfte Kolonne“ ist überall im Westen installiert und am agitieren.
Frankreich musste kuerzlich 20 Düsenjäger nach Griechenland schicken, sonst haette der Neusultan sich einen weiteren Teil Griechenlands einverleibt.
Wissen wir wirklich, was er denkt? Oder denken wir nur, wir wüssten es? Man müsste halt mit ihm reden. Aber das will man nicht, wahrscheinlich deshalb, weil wir dann wissen würden, was er denkt und nicht mehr spekulieren oder gar einfach irgendwelche Behauptungen aufstellen könnten (nicht gegen den Artikel, sondern an die Politik gerichtet). Denn Propaganda wird hüben wie drüben betrieben, anstatt ernsthaft an einer Lösung zu arbeiten. Ich werde das Gefühl nicht los, der Westen hat Angst, eine Mitschuld an dem zerrütteten Verhältnis zu Russland, und seiner Machenschaften in der Ukraine anerkennen zu müssen. Aber je unbeweglicher er ist, desto mehr Menschen werden sterben. Vielleicht sollte der Westen über seinen eigenen Schatten springen, anstatt zum Leid vieler Ukrainer und auch Russen (im Krieg gibt es nur Opfer aber niemals Sieger) den starken Mann zu spielen, ohne ernsthaft Stärke zu zeigen und Opfer zu bringen. Mehr als Schwadroniererei und Wichtiggetue erkenne ich gerade nicht. Und Konferenzen bei Schampus und Kaviar haben noch niemandem geholfen.
Es ist sehr ärgerlich, wie hier nahezu permanent Mythen zerstört werden. Wenn der Deutsche, egal auf welcher Seite er steht, eines braucht, sind es Mythen, jeweils passend im Angebot fuer die diversen Zielgruppen. Angst oder eher Furcht verbindet uebrigens die Gruppen, wenn auch nicht immer vor denselben Taetern und Ereignissen. Uebrigens ist das Phänomen, mit Geld, dann mit noch mehr Geld und so weiter, ein Problem loesen zu wollen, nicht neu. Es entspringt der Verfasstheit, wie sie nach 1945 erzeugt wurde und sich entwickelt hat. Ein Narrativ, das man sehr gerne geglaubt hat, zumal es ja das Geld des Regimes ist und nicht etwa des Steuerzahlers, was immer noch millionenfach geglaubt wird. Dass man bei den Mitteln und ihrer Verwendung nicht genau hinschaut, ist durchaus logisch, denn dann muesste man es lassen, waere als „passiv“, oder muesste erst, o Gott, die strukturellen und personellen Bedingungen schaffen, damit das Geld tatsaechlich „hilft“. Nicht genau hinschauen gehoert ebenso zum Leitmotiv wie ich sehe nur das, was ich sehen will. Auch das gilt fuer jede Seite gleichermaßen. Dass es interessante Gemeinsamkeiten zwischen dem, was man nicht ganz richtig „links“ und „rechts“ nennt, ueberrascht nicht. Diese Gemeinsamkeiten ruehren aus demselbsen Problem, fuer das die einen die „Loesung“ im einen Mythos, die anderen im vermeintlich anderen Mythos sehen wollen. Dass beide Seiten voll danebenliegen, stoert die Machthaber oder Protagonisten, auf die sich die Hoffnung und Wuensche kaprizieren, eher wenig, im Gegenteil. Uebrigens ist das genaue Hinschauen womoeglich mit Erkenntnisgewinn haeufig mit persönlichem Unwohlsein durch Konflikte verbunden. Das kann man nun doch wirklich vermeiden. Dafuer hat man ja schliesslich auch die jeweiligen Regime. Verdrängung bis es nicht mehr geht ist eine natuerliche Schutzreaktion der kognitiv Ueberforderten und davon haben wir mehr als genug.
Hirnloses Geldausgeben koennte auch daran liegen, dass die Politiker niemals wirtschaftlich denken mussten. Weil sie Juristen, Lehrer und Sozpädagogen sind.
Ingenieure und Unternehmer meiden die Politik, weil sie mit der inhärenten Wahrheitsferne nicht zurechtkommen.
„Der Westen bezahlt Putins Bomben und Raketen, denn sonst würde es dort kalt und unbequem – und das will ja keiner.“
richtig, ich will weder frieren, noch hungern – das kenne ich noch aus meiner Kindheit. Kalte Wohnung und so manches Mal hungrig ins Bett. Wer das fordert, ist in der saturierten Wohlstandecke groß geworden, hatte immer eine warme Bude und ausreichend zu essen.
Ich würde frieren für die Expansionsgelüste der USA und deren Marionetten in Brüssel. So leid mir das auch tut, aber die Ukraine hat in der EU und Nato nichts verloren.
„Helmut Schmidt wirft EU Größenwahn vorHelmut Schmidt rechnet mit der EU-Außenpolitik in der Ukraine-Krise ab. Der Altkanzler attestiert den Brüsseler Beamten Unfähigkeit – und warnt vor der Gefahr eines dritten Weltkriegs.s sind scharfe Worte, die Altkanzler Helmut Schmidt wählt: Er wirft Brüssel vor, sich zu sehr in die Weltpolitik einzumischen. „Das jüngste Beispiel ist der Versuch der EU-Kommission, die Ukraine anzugliedern“, sagte der Sozialdemokrat in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung. Falsch sei auch, Georgien an sich zu ziehen. „Das ist Größenwahn, wir haben dort nichts zu suchen.“ https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-krise-helmut-schmidt-wirft-eu-groessenwahn-vor-a-969773.html
Dass wir von Putins Gas & Kohle abhängig sind, ist das Ergebnis der Klimaretter NGOs. Wenn Kinder mit lautem Geplärre und Freitags hüpfen auf der Straße die Politik bestimmen, dann kommt eben diese Abhängigkeit dabei raus. Wir Normalbürger müssen seit Jahren den Gürtel enger schnallen um notleidende Südländer und Banken zu retten, dann um Flüchtlinge und Migranten aufzunehmen und wohl zu versorgen, dann um das Weltklima zu retten.
Wieder einmal bin ich froh, dass meine Kinder mit meinen Enkeln Europa den Rücken gekehrt hatten und ich forciere ebenfalls meine Auswanderung derzeit.
Ja Frau Heinisch, führen wir den totalen Wirtschaftskrieg! Totaler und brutaler als er jemals geführt wurde!
Meine ganz persönliche Anmerkung: Wenn Sie so gerne Krieg gegen Putin führen wollen, dann führen Sie ihn auch ganz persönlich. Die Ukraine sucht Freiwillige. Man erklärt Ihnen wie man Molotow-Cocktails baut und auf Panzer und Soldaten wirft. Auch den Gebrauch anderer Waffen wird man Ihnen erklären. Wieso machen Sie das nicht? Zu feige? Zu pazifistisch? Zu bequem? Ganz ernsthafte Frage: Warum machen Sie das nicht?
#Schreibtischtäter:in
„dass die Wehrlosigkeit der Bundeswehr vor allem auf ein Komplettversagen der politischen Eliten und deren Mangel an strategischer Kultur zurückzuführen sei. Derartige Grundeinstellungen ließen sich aber nicht über Nacht ändern, ergo könne die Wehrhaftigkeit der Bundeswehr allein mit viel Geld nicht wiederhergestellt werden.“
Dass der Fisch vom politischen Kopf her stinkt und die Stellung der Bundeswehr in der Gesellschaft mittlerweile völlig eingebrochen ist, das weiß nicht nur der medial so gern präsente Neitzel, das weiß so ziemlich jeder, der Augen und Ohren hat.
Will doch aber keiner hören, seit ca. 30 Jahren bzw. genau so wie es ist hat man es gewollt. An diesem Zustand waren viele beteiligt, wissentlich und willentlich. Das ist doch alles nicht über Nacht vom Himmel gefallen.
Dass der Westen nichts oder auch nur zu wenig gegen Putin unternimmt, möchte ich so nicht sehen lassen.
2017 hat Präsident Trump begonnen die Ukraine mit High Tech Waffen zu beliefen, jetzt macht sogar Deutschland mit. Und ja, Deutschland und der Rest der EU beziehen noch Öl, Gas und Kohle aus Putins Reich aber so ziemlich alles andere ist mit Sanktionen überzogen. Unter dem Stich sollten die Rußland mehr Kosten, als es aus Öl und Co noch einnimmt. Und zumindest die Kohle kann man mittelfristig aus anderen Quellen beziehen.
Wir machen was wir können!
Putin? Für den hat es sich ausgedroht. Das Scheitern seines Militärs in der Ukraine hat eine Form angenommen, die sich vor drei Wochen niemand hätte vorstellen können. Der steht jetzt als enkleideter Kaiser da.
Gari Kasparow sollte sich weiter auf die Holzfiguren auf dem gemusterten Brett konzentrieren. Schach ist kompliziert. Das Leben und erst recht die Politik ist noch komplizierter. Vielleicht zu kompliziert für ihn.