In der Außenpolitik ist der Bildungsnotstand unserer Politiker besonders gefährlich. Die Unkenntnis der geistesgeschichtlichen Voraussetzungen des Handelns anderer Mächte endet unweigerlich im moralpolitischen Gut-oder-Böse-Denken. Die Grenzen des eigenen Denkens und Handelns werden nicht erkannt und damit die Grenzen des Möglichen überdehnt. Aktuell zeigt sich dieses Drama insbesondere im Verhältnis des immer noch universalistisch gesinnten Westens zu dem auf seinen Großmachtstatus innerhalb einer multipolaren Weltordnung bestehenden Russland.
Durch den Aufmarsch russischer Truppen an den Grenzen zur Ukraine seit dem November 2021 haben sich die Konflikte zwischen dem Westen und Russland um die künftige Weltordnung zugespitzt. Putin scheint mit dieser Drohung Sicherheitsgarantien erreichen zu wollen, wonach der Westen die Ukraine nicht in die Nato aufnehmen wird und die im Minsker Vertrag ausgehandelten Autonomierechte für den Donbass umgesetzt werden.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Ähnliches gilt für Weißrussland, den Südkaukasus und die Moldau, aber nicht für das Baltikum oder Polen, da diese nicht dem orthodoxen Kulturkreis angehören. Angesichts des heute nicht mehr ideologisch, sondern kulturalisch geprägten Machtdenkens Moskaus fallen sie nicht mehr in ihre Einflusssphäre. Von daher hatte der Nato-Beitritt dieser Staaten nicht annähernd die Bedeutung für Moskau wie die Androhung eines künftigen Beitritts der Ukraine.
Gerechtfertigt sind derlei geopolitische Ansprüche nur unter der Annahme, dass die Stabilität einer die gesamte Region prägenden Großmacht eine sinnvolle Ordnungsform darstellt. Diese Annahme ist angesichts des Chaos im Nahen Osten, wo eben eine solche ordnende Großmacht über allen Mächten fehlt, nicht von der Hand zu weisen. Demnach läge es sogar im Interesse aller anderen Mächte, dass es solche, die jeweiligen Großregionen stabilisierenden Mächte gibt. Aus der multipolaren Perspektive Moskaus – oder auch Pekings – ist hingegen die Nichtanerkennung ihrer Einflusssphäre gleichbedeutend mit dem westlichen Streben, die ganze Welt als westliche Einflusssphäre zu betrachten.
Russlands Großmachtstatus ist zudem noch durch seine wirtschaftliche Schwäche prekär geworden. Auch deshalb hat es sich mit China als dem kleineren Übel verbündet. Beide sehen sich heute im gemeinsamen Abwehrkampf gegen die westliche Hegemonie. Im geopolitischen Kräftedreieck zwischen den USA, China und Russland hat Russland durch seine Mittellage die schlechtesten Karten. Wirtschaftlich betrachtet ist es nur noch ein Juniorpartner Chinas. Aber China stellt ebenfalls eine Bedrohung der russischen Territorialität da. Niemand kann wissen, ob und wann sich China die äußere Mandschurei von Russland zurückholen will.
Das Großraumdenken steht in der Geistestradition eines Carl Schmitt, hat aber auch eine demokratische Adaption in der Realpolitik von Henry Kissinger und Richard Nixon gefunden, die die kommunistischen Mächte vor 1990 in ein multipolares Weltordnungskonzept eingebunden hatten. Die damit verbundenen Abgrenzungen ermöglichten die friedliche Koexistenz auch von einander ideologisch inkompatiblen und feindseligen Mächten. Dies sollte – unter der Voraussetzung eines Abschieds vom Universalismus – auch für die kulturell inkompatiblen Mächte unserer Zeit möglich sein.
Kein Ende des Universalismus
Nach dem Untergang der Sowjetunion nahm der in unserer Geistestradition angelegte, aber durch die Bipolarität des Kalten Krieges ausgebremste westliche Universalismus volle Fahrt auf, bis an den Hindukusch und in den Irak. Die Folgen sind bekannt, aber offenkundig noch immer nicht hinreichend verstanden.
Die Europäer müssen retten, was noch zu retten ist
Dem aufklärerischen Universalismus zufolge gehören die Werte des Westens der ganzen Menschheit. Menschenrechte gelten als „Rechte aller Menschen“, unabhängig von Ort und Zeit. So steht jedem Volk, unabhängig von seiner geostrategischen Lage, Religion und Geschichte ein Selbstbestimmungsrecht darüber zu, welchem Kulturkreis und Mächteverbund es angehören will. Rücksichtnahmen auf die geostrategischen Interessen Russlands wären demnach Verrat am Selbstbestimmungsrecht der Ukrainer.
Ein Denken in Einflusssphären gilt dem Westen als völkerrechtswidrig, vorgestrig und unmoralisch. Während in früheren realpolitischen Denkschulen auch die Interessen des Gegners mitgedacht wurden, lehnt der moralische Universalismus die Interessen an einer multipolaren Weltordnung rundweg ab. Er will die verbliebenen Konflikte in multilateralen Verhandlungen – durch gegenseitige Aufklärung – aufgehoben sehen, indem möglichst alle mit allen verhandeln, immer auf der Suche nach dem besseren Argument und letztlich zum Wohl der „Einen-Welt“.
Im Kampf um die Weltordnung kann sich der Westen auf das Völkerrecht berufen. In der Ukraine stehen wir jedoch schon vor der Komplikation, dass sich auch das meist russisch geprägte Volk des Donbass auf Selbstbestimmung gegenüber dem ukrainischen Volk beruft. Auch universale Rechte können einander widersprechen, sobald es konkret wird.
Während der Westen Menschenrechte primär als individuelle Freiheitsrechte auslegt, stehen in kollektivistisch geprägten Kulturen die Pflichten des Menschen gegenüber der jeweiligen Gemeinschaft im Vordergrund. Menschenrechte werden hier aus den Pflichten abgeleitet, am deutlichsten in der Scharia, wo sie nur unter Vorgabe der Gottesgesetze gültig sind.
Die EU droht Russland bei einem Angriff auf die Ukraine mit „Vergeltung“
Gerade weil diese geistesgeschichtlich-kulturellen Prägungen den gegenwärtigen Außenministern kaum bewusst zu sein scheinen, sind sie unbewusst umso mehr von diesen abhängig und können ihre eigenen, schon gar nicht die geokulturellen und strategischen Kategorien der Gegenseite reflektieren und überwinden.
Wie wird dies ausgehen? Schlimmstenfalls könnte das sich hochschaukelnde gegenseitige Unverständnis im Krieg enden, obwohl vermutlich niemand im Westen für den Donbass in den Dritten Weltkrieg ziehen will. Vermutlich wird der westliche Universalismus nur einmal mehr ins Leere laufen, dabei allerdings durch die Sanktionen weiteren wirtschaftlichen Schaden anrichten.
Die halbjährlich zu verlängernden und einstimmig vom Außenministerrat zu beschließenden Russland-Sanktionen der EU sind ein zweischneidiges Schwert, welches auch die eigene Wirtschaft zum Bluten bringt. Zudem sind sie vergebens. Für die Ukraine besteht keine Aussicht, die Krim zurückzuerhalten. Angesichts der Energieabhängigkeit Deutschlands vom russischen Gas drohen sie aber unsere Selbstbehauptungsfähigkeit zu gefährden.
Föderalisierung als einziger Ausweg
Jegliche Art von Universalismus ist mit den Macht- und Einflusssphären der anderen Weltmächte inkompatibel und daher friedensgefährdend. Dies gilt auch für die Umma-Ansprüche des Islam und für den wirtschaftlichen Globalismus der Chinesen – einer gewissermaßen profanierten Variante des Werteuniversalismus. Der Westen und Russland hätten sich diesen beiden Herausforderkulturen gemeinsam entgegenstellen sollen, dies hätte ihre Chancen auf Selbstbehauptung deutlich erhöht.
Welche Wege zueinander wären denkbar? Die ukrainische Gesellschaft will offenbar keinem russischen Machtzentrum mehr zugehörig sein. Deshalb wäre es gut gewesen, wenn Russland die Ukraine als neutralen Player anerkannt hätte. Das wäre für den Westen und die Ukraine die optimale Lösung, aus Sicht des russischen Multipolarismus käme dies einer Kapitulation gleich. Ein Insistieren auf eine solche Lösung ist daher ausweglos.
Europa und der Westen brauchen eine neue Politik
Hinsichtlich des Donbass waren im sogenannten Normandie-Format zwischen der Ukraine, Russland, Frankreich und Deutschland bei humanitären und technischen Fragen einige Fortschritte erzielt worden: Waffenstillstand und Gefangenenaustausch, Truppenentflechtungen an der Frontlinie und Minenräumung. All diese Fortschritte brachten aber keine Kompromisse im Hinblick auf den geostrategischen Grenz- und Zugehörigkeitskonflikt.
Solche Kompromisse könnten nur durch eine Föderalisierung der Ukraine gefunden werden, wie es von Putin vorgeschlagen, aber vom ukrainischen Präsidenten Selenskyi abgewiesen wurde. Eine Föderalisierung mit hoher Autonomie von kulturell differenten Regionen wäre ein Weg, um mit der Verstrickung und dem Zusammenprall von Kulturen einerseits sowie mit den geostrategisch-weltpolitischen Interessen andererseits umzugehen.
Hinsichtlich solcher Macht-Sharing-Modelle sind in der Geschichte die merkwürdigsten Konstruktionen gefunden worden. Letztlich wird es auch im Ringen um die Zugehörigkeit Taiwans zur Volksrepublik China keinen anderen friedlichen Ausweg geben, denn auch hier prallen westlicher Universalismus und ethnozentrisch-nationalistisches Denken, in diesem Falle der Volksrepublik China, unversöhnlich aufeinander.
Auch wenn der Vergleich – wie alle Vergleiche – hinkt. Es sollte einmal darüber nachgedacht werden, dass die Schweiz ihre Multiethnizität einerseits durch starke Föderalisierung nach innen und andererseits durch politische Neutralität gegenüber den sie umgebenden konkurrierenden Großmächten zu sichern vermochte. Hätten sich etwa die Deutschschweizer irgendwann zu sehr nach Deutschland hin orientiert, wären die Romanen aus der Eidgenossenschaft ausgeschieden.
Statt sich – wie es nach früheren Wahlen in der Ukraine geschah – abwechselnd auf die russische oder europäische Seite zu schlagen und sich darüber gegenseitig zu zerreißen, hätten die Ukrainer und ihre selbsternannten Schutzmächte einen Schritt zurücksetzen, in die Geschichte blicken und sich gemeinsam auf die Suche nach dritten föderalen Wegen begeben sollen.
Prof. Dr. Heinz Theisen ist Professor für Politikwissenschaft an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Köln. Veröffentlichungen unter anderem: „Der Westen und die neue Weltordnung“, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2017; im März 2022 erscheint vom Autor: „Selbstbehauptung. Warum sich Europa und der Westen begrenzen müssen“, Olzog edition im Lau Verlag, Reinbek.
Zu dem die gegenwärtigen Konflikte in der Welt aus einer geopolitischen Perspektive ganzheitlich darstellenden Beitrag möchte Bermerkung:
Die CH war tatsächlich bis 1648 (Friedensschluß von Münster und Osnabrück) Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches (HRN).
Erst mit dem Friedensschluß wurde die CH völkerrechtlich autonom.
Der 30-jährige Krieg hat die CH aus diesem Grunde stark betroffen, da die einzige Verbindung des Hauses Habsburg-Spanien in seine reichen, niederländischen Besitzungen (südliche Niederlande, nachdem 1581 der protestantische Norden als Republik der sieben Provinzen abgefallen war) durch den Antagonismus mit F zwingend über das Mittelmeer und Oberitalien durch die CH führte.
Im Westen der Ukraine -also jenen Gebieten, die als das westliche Gebiet der Kiewer Rus Teil von Polen-Litauen wurden- war seit der Union von Brest 1596 die durch diese Union institutionalsierte, Unierte Kirche, eine Mischform des römischen Katholizismus und der orthodoxen Kirche des Patriarchen von Konstantinopel und später auch des Patriarchen von Moskau, vorherrschend.
Nach dem Untergang Polens durch die drei polnischen Teilungen fiel dieser westliche Teil der Ukraine überwiegend an Österreich-Habsburg, der östliche Teil des ehemals polnisch-litauischen Gebietes wurde Teil wurde dem russischen Zarenreich eingeliedert. Diese Abgrenzung entsprach in etwa auch der Abgrenzung zwischen Unierter Kirche und dem Orthodoxem Patriarchiat.
Die Idee einer „unabhängigen Ukraine“ wurde, als eine Art cordon sanitaire gegen die Bolschewistisierung Rußlands nach 1917, erstmals zunächst von Oberost (also dem Oberkommando des Deutschen Heeres im Osten) angedacht und von der Obersten Heeresleitung nach der Kapitulation Rußlands 1917 auch umgesetzt, es war daher eine rein politische Entscheidung ohne Rücksicht auf historisch gewachsene Bindungen und Zusammenhänge des betroffenen Gebietes.
Die im Bürgerkrieg siegreichen Bolschwiki führten dann diese Idee in dem der neu entstandenen Sowjetunion verbliebenen, östlichen Teil der Ukraine als „Unionsrepublik“ fort.
Als Folge des Lodoner Protokolls und den Konferenzen von Jalta und Potsdam fiel dann durch die Durchsetzung der politischen und territorialen Ziele Stalins auch der westliche, vor 1939 zu Versaillles-Polen gehörende Teil der Ukraine an die UdSSR und wurde mit der schon existierenden Unionsrepublik – also der ehemaligen Ostukraine- vereint (mit erneuten Gebietskorrekturen -Eingliedeung der Krim- durch Chruschtschow, der dem Geburtsort nach Ukrainer war).
Wie der gegenwärtige Konflikt zeigt, konnte das aber die durch eine über Jahrhunderte unterschiedlich verlaufene, gesellschaftliche, religiöse und politische Entwicklung entstandenen Gräben nicht zuschütten.
Insofern stünde Rußland im Zuge einer förderalen Lösung des Ukraine-Konflikts in dem Wissen, daß eben der westliche Teil der Ukraine -trotzdem er einst Teil der Kiewer Rus, dem „Nukleus“ des späteren Rußlands war- nicht orthodox geprägt ist und auch historisch andere Bindungen zurückblickt (Polen-Litauen und Österreich) , dessen Autonomie nicht entgegen.
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Das ist ein blendend durchdachter Artikel zu einer neuen Weltordnung, die eine lebendige und friedliche zugleich wäre.
Grandios die evtl. Einstufung des westlichen Universalismus als „internationale Herrschaftsform“ des Westens und damit auf keinem wesentlich anderen Niveau als der Herrschaftsanspruch des Islam etc.
Die katholische Kirche erfuhr die Bedeutung des Anderen in der Herausbildung der evangelischen Kirche und was wäre die evangelische Kirche unter dem Motto „und bist du nicht willig, so brauch´ ich Gewalt“?
Einen Herrschaftsanspruch der evangelischen Kirche lehne ich rundheraus ab, WEIL ich evangelisch bin und weil mir der Satz aus dem Alten Testament? so sehr gefiel, wie aber viele andere in diesem Tenor, in etwa, und der Herr rief sie alle bei ihrem Namen.
Kulturelle Einflusszonen sind nicht starr und statisch, sie können sich verschieben, was aber wahrscheinlicher ist, sie verständigen sich und wachsen zusammen.
Das ergibt eine Welt, aber eine Aller.
Das ist unendlich entfernt von einem Herrschaftsanspruch eines westlichen Universalismus, wie aber auch von einer Deutungshoheit irgendeines anderen Systems.
Die turk/arabische Welt kennt m.E. 2 Leader, die Türkei und Saudi-Arabien und genau an diesen beiden krankt sie wahrscheinlich auch.
Ich tat mich als evangelische Christin immer schwer mit dem Katholizismus der Polen, Tschechen und Slowaken – die Ungarn ordne ich Österreich zu -, deshalb lebe ich gerne in der Bundesrepublik Deutschland.
„Auflösen“ kann man das vielleicht nur mit Kants „Kritik der reinen Vernunft“, übertragen auf eine „Kritik der reinen Religion“.
Ich scheue davor zurück, hier zu Vieles vorzuzeichnen, weil so vieles auf dieser Welt verkommt zu Herrschaft.
Ich vertraue auf Gott, die göttliche Liebe.
Ihre Mozartin
Spezifizierung:
Es kann sich nun nicht eigentlich um eine Kritik handeln, die eher zum Umfeld der Vernunft zählt, aber das, was ich meine, dürfte eigentlich auch nicht dahinter zurückfallen.
Ausgangspunkt könnte sein, was bei Kant aufscheint als quasi göttliche Intelligibilität.
Was wäre das „a priori“ dieser Intelligibilität, die sich im Verlauf der Darlegung nicht nur selbst erklären würde, sondern auch erschiene?
Ich finde ja, dass Kants Anforderungen an das Göttliche immens sind, eigentlich zuviel für dieses Phänomen eines Gottes oder der Göttlichkeit, obwohl Gott evtl. eher auch nur das Geoffenbarte meint.
Wenn ich es mir leicht und schwer zugleich mache, würde ich sagen mit Anderen Jesus Christus.
Und wenn man genau schaut, wird er auch bei allen gesehen und anerkannt.
Entsprechend sollten wir hier in Europa mehr leisten, als zu glauben, man könne Religionen einfach mal so kritisieren.
Aber es dürfte auch nicht weniger sein.
Nur überlegt
Fantastischer Artikel!
Der westliche Universalismus funktioniert in seiner jetzigen Ausrichtung gar nicht. Das hat man bei uns aber noch nicht zu 100% begriffen.
Der staatenlose globale Ultraindividualismus, der hier forciert werden soll, widerspricht der menschlichen Biologie. Menschen sind Herdentiere, die sich an einer sie einenden Struktur bzw. Herde orientieren. Wenn diese Struktur wegfällt, sei es durch das Zerstören von Nationalstaaten und/oder das künstliche Durchmischen von verschiedenen Herden, wird der Mensch dadurch nicht etwa individueller als üblich, sondern er fällt in vorstaatliche Strukturen zurück.
Das ist dann entweder der eigene Clan, die eigene Rasse oder die eigenen Religion. Bei manchen ist es vielleicht noch der eigene Fuballclub oder die eigene Firma. Eine Grundlage für eine funktionierende Gesellschaft ist das aber nicht.
Und genau diese Fokusverscheibung sehen wir im Westen überall sprießen.
Was die USA bisher zusammengehalten hatte, war der überaus stark ausgeprägte US-Patriotismus der bis vor kurzem noch mehrheitlich weißen rechts-konservativen Bevölkerung, die jedoch mehr und mehr schwindet, weil man das in den USA mit dem Einwanderungsland dann doch irgendwann zu stark übertrieben und sich etliche Neubürger eingefangen hat, die es mit den ur-amerikanischen Werten nicht so haben und die USA deshalb in ein sozialistisches Shithole verwandeln wollen. Und genau in dieser Situation den Nationalstaat schleifen und auf eine globale Welt setzen zu wollen, ist dann der Beginn des Untergangs des amerikanischen Imperiums, wie es auch damals Rom traf.
Den gleichen Fehler hat man dann in der EU wiederholt, ohne jemals auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, dass es unbedingt etwas braucht, was Menschen zusammenhält. Eine Gesellschaft voller maximal individualisierter Menschen ist nicht machbar, weil es dann keine Gesellschaft mehr ist.
Es braucht etwas Übergeordnetes, was sie zusammenhält. Und die „One World“ mit der neuen Religion „Klimawandel“ funktioniert einfach nicht, weil den Menschen natürlich das Hemd näher ist als die Hose und sie sich für die Probleme in ihrem direkten Umfeld verständlicherweise viel mehr interessieren und engagieren, als für irgendetwas am anderen Ende der Welt. Und zwar auch dann, wenn uns die Propaganda auf allen Kanälen andauernd erzählen will, wie schlimm die Umweltverschmutzung in Afrika sei und warum Brasilien keine Wälder abholzen sollte, während hier der Strompreis und die Mieten mittlerweile derart ins Kraut schießen, dass das alles kaum noch jemand bezahlen kann.
Ich war in meinem ganzen Leben weder in Afrika noch in Brasilien und deren Probleme sind nicht meine. Für den Großteil der Welt gilt das genauso.
Was die Menschen in Deutschland interessiert, sind ihre eigenen(!) Probleme und nicht die Probleme von anderen. Umgekehrt ist dies überall auf der Welt natürlich ganz genauso.
Die Russen, wie auch die Chinesen oder auch besonders die islamische Welt, haben sich diesem ganzen Unsinn von vornherein nie angeschlossen, ihren Patriotismus, ihren staatlichen Kollektivismus und ihre Religion niemals abgelegt und sind nun deshalb in einer Position der Stärke, denn eine funktionierende Gemeischaft ist einfach leistungsfähiger, als ein Haufen tribalisierender, sich gegenseitig neidender und deshalb mehr und mehr hassender zersprengter Volks- oder sogar nur Randgruppen.
Also was tun, damit wir die alte Stärke zurückbekommen?
Die NATO versucht es gerade mit dem chinesischen und russischen Feindbild, in Europa ist es mehr die islamische Welt, weil genau die jeweiligen Feindbilder sich jeweils am stärksten vom jeweils vorherrschenden Wertebewusstsein unterscheiden und deshalb als Bedrohung des eigenen Lebensstils wahrgenommen werden.
Hätte man sich alles vorher überlegen können, bevor man sich für die Welt öffnet und fälschlicherweise meint, sie durch diese „Umarmung“ vereinnahmen zu können. Na ja, nicht jeder ist eben so bescheuert, wie die harten Ideologen im Westen, die meinen, man könne mit Geld alles regeln. Man kann es eben nicht.
Der Lösungsansatz im Artikel ist in der jetzigen Situation absolut richtig.
Und zwar nicht nur für die Ukraine, sondern ganz besonders für die EU.
Da die Gesellschaft bereits total zersplittert ist, muss man sie irgendwie wieder einfangen und einen. Und das geht nur dadurch, indem man alle Splitter an den Tisch holt. Aber genau das passiert zumindest hier in Deutschland bisher nicht.
Wer gegen staatlichen Zwang demonstriert, gerne seine alte Bundesrepublik von vor 20 Jahren zurück wünscht oder eventuell auch das alte Reich von 1871 auferstehen lassen möchte, wird gar nicht erst gehört, nicht ernst genommen und direkt auf die Abschussliste gesetzt, während man illegale Zuwanderer, die hier nichts leisten, sondern nur abgreifen, für sakrosankt erklärt.
Hier läuft also immer noch die selbe dysfunktionale Strategie der künstlichen Durchmischung der Völker. Und das wird dann letztlich genauso enden, wie mit der Ukraine. Aso erst Bürgerkrieg und dann die drohende Besatzung.
Man kann den Russen nicht andauernd vorwerfen, dass sie unsere Fehler nicht auch begehen und sich so nicht selbst schwächen. Wir müssen endlich aufhören, hier bei uns alles falsch zu machen.
Es braucht eine ordentliche Ladung Patriotismus, der die Menschen der unterschiedlichen Gruppen wieder zusammen bringt.
In der Schweiz klappt das seit eh und je und bis heute ohne Unterbrechung.
Ein sehr guter Artikel, der das entscheidende Grundproblem thematisiert, wobei folgender Satz das strukturelle Problem offenlegt.
„Dieser Notwendigkeit steht eine deutlich unterphilosophierte Politik entgegen, die gar nicht in der Lage zu sein scheint, die dem jeweiligen Handeln zugrundeliegenden Theorien zu thematisieren.“
Den Konjunktiv kann der Autor allerdings getrost weg lassen.
Anscheinend fällt es Menschen grundsätzlich schwer, zu erkennen, das es nicht nur völlig unterschiedliche Formen der Weltwahrnehmung gibt, sondern das diese immer axiomatisch, also letztlich willkürlich, gesetzt sind.
Ein zweiter Irrtum besteht darin, das es trotz folkloristischer Synchronisation (auch Xi Jinping trägt westliche Anzüge) eben keineswegs zu einer Synchronisation dieser Weltwahrnehmungsansätze gekommen ist. Der „Westen“ hat das nur geglaubt, weil er 500 Jahre lang in der machtpolitischen Poolposition gesessen hat.
Tatsächlich ist Russland kulturell zwar eigenständig, aber dem „römischen“ Westen deutlich näher als Ostasien oder dem islamischen Raum. Zudem haben beide ein massives demographisches Problem, die ihre Position bereits in absehbarer Zeit enorm schwächen wird. Mit dem „Ableben“ der Babyboomer gegen Mitte dieses Jahrhunderts werden die Karten dann sowieso völlig neu gemischt.
Es war doch letztens die Ukraine selbst, welche die Behauptung der USA vom russischen Aufmarsch dementiert hatte.
Wo ist denn bitte das Problem?
Die Ukraine, Finnland, Lettland und weitere Grenzländer kommen nicht in die Nato und im Gegenzug wird Russland keine Manöver an deren Grenzen abhalten.
Sehr korrekt. Mehr gibt es dazu schon zu sagen, aber der Author versteht die Dimension des Problems in genuegender Tiefe.
Es ubr. der CH-Aussenminister, Didier Burkhalter, welcher der Ukr in den Gespraechen mit der EU und NATO, eine Federation nach deutschem/schweizerischem Modell vorschlug.
«Implications of the crisis in and around Ukraine for European security at large» (en)
Bern, 05.09.2014 – Newport, 05.09.2014 – Statement des amtierenden OSZE-Vorsitzenden, Didier Burkhalter, anlässlich des NATO-Gipfels in Wales – Es gilt das gesprochene Wort
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-54342.html
Die Ukr lehnten kategorisch ab, weil sie glaubten, mithilfe der USA/Poland/Baltic den Krieg gewinnen zu koennen.
Hier hat ein Wissenschaftler geschrieben, dem sowohl historische Zusammenhänge wie kulturelle Gegebenheiten, Traditionen des westlichen Universalismus und als auch das gegenteilige Denken in Kulturkreisen geläufig sind. Wenn sich Journalisten zum Thema äußern, fällt auf, dass strenge objektive Analysen Magelware sind und in den meisten Fällen eigenen bloßen Meinungen, Vorlieben und Abneigungen Zucker gegeben wird.
Im deutschen Sprachraum haben sich in dieser Angelegenheit zwei Denker zum Thema geäußert, sowohl der erwähnte Carl Schmitt , Großraumdenken, mit entsprechenden Ausbalancierungen von Interessen der jeweilig beteiligten Mächte und Ernst Jünger, der Weltstaat, also Universalismus und damit Überwindung sowohl von nationalstaatlichem als auch Großraumdenken.
Als erstes zu Putin. Unter Jelzin hatten die Konzerne aus den USA und die Europäer Russland schon unter sich aufgeteilt. Die riesigen Rohstoffvorkommen besonders Erdöl und Erdgas wurden schon von Esso, Shell und anderen Konzernen als Eigentum betrachtet. Schürfrechte für Gold, Diamanten und alles was Geld bringt waren schon unter der Hand vergeben. Putin machte dem Treiben ein ende und DAS werden die ihm im Westen nie verzeihen. Deshalb auch der Haß gegen ihn.
Wenn heute der Westen und noch mehr die EU über Freiheitsrechte, Menschenrechte und die „Werte“ schwadronieren so stehen knallharte wirtschaftliche und politische Interessen dahinter. Deshalb auch das Engagement von der USA und die EU in der Ukraine, deshalb die Milliarden die da meißt unter der Hand an die „Freiheitskämpfer“ verteilt wurden. Die Timoschenko durfte, als ukrainische Friedenstaube, über den Atomwaffeneinsatz gegen Russen die in der Ukraine lebten öffentlich „nachdenken“! Ohne Protest aus dem Westen. Auf dem Maidan gaben sich Westpolitiker und Politikerinnen die Klinke in die Hand und versprachen den Ukrainern das Blaue vom Himmel herunter. Natürlich eben auch Freiheit( von den Russen), Menschenrechte nach westlichem Vorbild, Wohlstand ohne ende und ohne Anstrengungen(bezahlt alles die EU). Als dann auf Demonstranten scharf geschossen wurde, bis heute ungeklärt wer da am Werk war, schien alles aus dem Ruder zu laufen und öffentliche Gewalt und bewaffnete Aufstände waren nicht mehr ausgeschlossen. Dafür wollten die westlichen Scharfmacher nicht verantwortlich gemacht werden und zogen sich zurück. So habe ich das damals wahr genommen. Ich war 1978 ein paar Monate dort bei Krementschuk und das Land hat mich beeindruckt, allein die Weite und die Größe der Felder, obwohl es damals offen zu sehen auch große Armut gab. Der Westen hat die Russen oft genug betrogen, das eine gesagt, das andere getan. Die Ukraine als föderaler Staat neben Russland wäre aus meiner Sicht eine Lösung. Allerdings macht die EU genau das Gegenteil was sie tun sollte. Anstatt weiter zu spalten und sanktionieren sollte man den Ukrainern und Russen die Hand reichen, ich glaube nicht, daß Putin die abbeißt. Leider glauben die Ukrainer immer noch den Politikern der EU die Wohlstand ohne ende versprechen und zwar pronto und absolute Sicherheit wenn sie erstmal in der Nato sind. Beides sind Trugbilder! Die EU hat jetzt schon genug damit zu tun die Bittsteller vom Balkan zu befriedigen dann noch mal 40 Millionen dazu? Die Nato verliert immer mehr an Bedeutung denn von einem gemeinsamen Schlag gegen einen Aggressor ist sie soweit entfernt wie Allan Musk vom Mars. Stoltenberg rasselt mit dem Säbel, hat eine große Klappe und will die Russen provozieren aber die haben die Langmut gepachtet. Der „Hauptkriegsschauplatz“ ist im asiatischem Raum zu sehen, dort spielt die zukünftige Musik der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Interessen. Da hat die Nato gar nichts zu melden, das weiß der Stoltenberg auch. Ich hoffe, die Ukrainer besinnen sich und halten sich aus dem Konflikt Nato-Russland raus denn sie können dabei nur verlieren.
Ganz ausgezeichneter Kommentar, nach m. E. substanzbasierter als der Beitrag selber! Der Westen hat die Masken fallen lassen, nicht bloß in der Ukraine, aber dort besonders. Und massenhafte „tolle Ergebnisse“ dort, welche jedem Weißrussen, Moldawier, Kasachen mit Verstand die Lust an derartigen Farbrevolutionen gründlich austreiben sollten. Ob Befragungen / Umfragen, praktizierte Politik, Korruption, Ausplünderung der Wirtschaft, Spaltung/Kriegstreiberei/Hetze, Gas- und Erdölklau, abstürzender Wohlstand TROTZ Solizahlungen der EU, Fremdbestimmung, Einmischung westl. Scheindemokraten usw. usf, sind doch bloß ein einzigartiges Desaster der selbstgefälligen Guten! Ein ehemals leicht aufstrebendes Land – mit guten Wachstumsaussichten – zum Armenhaus des Ostens geschleift, was für ein „Werbegag“! Was die beschriebene Langmut betreffend der massenhaften Provokationen der Nato angeht, die ist nun wohl vorbei, höchste Zeit auch!
Der Autor hat in Bezug auf das historische, analytische Unvermögen des Westens bzw. der westlichen Führungseliten (oder derer, die sich dafür ausgeben) die eigenen legitimen Interessen zu erkennen und zu verfolgen, dieses klar analysiert und als eine der Ursachen für die gegenwärtige politische Krisensituation herausgearbeitet.
Dieses ist der Verfolgung der Partikularinteressen der westlichen Führungsmacht, und den permanenten Versuchen von deren rücksichtsloser Durchsetzung durch dieselben, geschuldet.
Die Unfähigkeit der Unterscheidung und strengen Trennung, zwischen fundamentalen eigenen Lebensinteressen, die man verteidigen muß und den sekundären und Partikularinteressen, die aber andere fahrlässig oder vorsätzlich bedrängen oder bedrohen, und die man verhandeln kann und muß, ist die die eigene Existenz bedrohende geistige Unfähigkeit und Ignoranz des Westens.
Auch wird laufend westliche bzw. US-Machtpolitik mit Universalität der westlichen Weltordnung – was nichts anderes als westlicher Imperialismus ist – gleichgesetzt.
Der angeführte „Verhandlungswille“ des Westens wird von Russland als Konsolidierungs-und Erwerbs-Sicherungs-Strategie des Westens, nach erfolgten, absprachewidrigen Machtverschiebungen nach dem vom Westen initiierten Putsch in der Ukraine (wie auch die US-Destabilisierungspolitik der USA (Libyen, Syrien, Afghanistan, mit ihren „Farben- und Blumen-Revolutionen“ ), zu Lasten nicht nur Russlands sondern auch von EU und Deutschland erkannt.
Dies wird als vom Westen erstrebtes Versailler-Diktat mit dem Messer an der Kehle des Schwächeren angesehen, was schließlich auch der US-Idealvorstellung entspricht.
Man darf die christlichen Kirchen nicht nur als reine „religiöse Sekten“ betrachten. Unsere im Niedergang befindliche Hochkultur ist aus Zusammenspiel und Widerstreit der weltlichen und kirchlichen Mächte und Einstellungen entstanden, Klöster waren zudem die ersten Bildungsstätten, das darf nicht unterschlagen werden.
Vielen Dank für Ihren hervorragenden Beitrag – er spricht mir aus der Seele! Ich gehe hier noch einen Schritt weiter und behaupte, das Land kann gänzlich geteilt werden: in einen westlich orientierten und in einen russischen Teil, entsprechend den in der Ukraine lebenden Ethnien und deren Präferenzen.
Das Konzept der Einflußsphären, die sich z.B. am Vorhandensein der Orthodoxie und der ethnischen Verwandtschaft festmachen lässt, leitet auch mich bei meinen Überlegungen, was für alle Beteiligten das Beste wäre. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich bei diesem Land um ein Milliardengrab handelt, das kann sich hier niemand vorstellen (marode Infrastruktur, kaum vorhandenes Sozialsystem, dafür Wildwest-Kapitalismus und Millionen ausreisewilliger Einwohner) – eine Westintegration halte ich für eine irrsinnige Provokation der Russen. Die dabei entstehenden Kosten müssen wir unseren Kindern wirklich erklären! Schluss mit dem westlichen Sendungsbewusstsein!
Herzlichen Dank für diesen Beitrag!!!
Diese großen Zusammenhänge 😉
Das Problem mit der Ukraine ist, dass sich die (west-)ukrainische Gesellschaft vom Westen Wohlstand verspricht. Wohlstand den ihr die Russen nicht bieten können, denn 40Mio Ukrainer auf ein höheres Wohlstandslevel zu heben ist was Anderes als ein paar hunderttausend Osseten oder Abchasen. Kulturell stehen die Ukrainer, anders als historisch bedingt Polen und Litauer, dem russischen Osteuropa wesentlich näher als Westeuropa. Könnte Russland ihnen den erwünschten Wohlstand garantieren, gäbe es diesen Konflikt nicht. Deswegen haben bis vor 15 Jahren auch regelmäßig russisch orientierte Präsidenten dort Wahlen gewonnen. Erst als den Ukrainern bewusst wurde, wie sehr Osteuropa, besonders ihre polnischen Nachbarn mit vergleichbarer Einwohnerzahl, finanziell von den EU-Geldern profitiert, schwenkte die Mehrheit um.
„Könnte Russland ihnen den erwünschten Wohlstand garantieren, gäbe es diesen Konflikt nicht.“
„Erst als den Ukrainern bewusst wurde, wie sehr Osteuropa, besonders ihre polnischen Nachbarn mit vergleichbarer Einwohnerzahl, finanziell von den EU-Geldern profitiert, schwenkte die Mehrheit um.“
Sicher, jeder möchte gern immer besser leben. Doch dieser Konflikt hat seine Ursache nicht darin. Er beruhr vielmehr auf der seit Jahrzehnten – genauer seit ca. 100 Jahren verfolgten US-Strategie, Russland insbesondere von Deutschland möglicht vollständig zu trennen und die Ukraine um beinahe jeden Preis aus dem osteuropäischen Kulturkreis herauszulösen und vor allem anderen in die NATO zu integrieren.
Dass es auch anders geht, nämlich über Neutralitätspolitik, hat das Beispiel Österreich nach dem zweiten Weltkrieg bewiesen. Doch genau das entspricht nicht den Interessen der NATO und der EU.
Dass Russland-orientierte Politiker die Wahlen gewonnen haben, entspricht wohl vor allem der Bevölkerungszusammensetzung und dem damit verbundenen Denkschema in der Bevölkerung. Das änderte sich im Zuge dert Aktivitäten von „Fuck-the-EU-Nuland“ und den mit amerikanischen Aktivitäten gegen RU in der UA investierten US-Milliarden, ohne dass die Ergebnisse als stabil und dauerhaft bezeichnet werden können.
Der wahre Kampf um die „Weltordnung“ wird eher im Hintergrund geführt.
„Der Krieg wird von jeder herrschenden Gruppe gegen ihre eigenen Untertanen geführt, und das Ziel des Krieges ist nicht die Eroberung von Territorien oder deren Verhinderung, sondern die Aufrechterhaltung der Gesellschaftsstruktur“, heißt es in George Orwells Roman „1984“.
Wobei „Gesellschaftsstruktur“ wohl Ausbeutungsstruktur heißt. Im letzen Jahrzehnt wurden die nötigen Umbauarbeiten fast umgesetzt. Der Informationskrieg zur Kontrolle der eigenen Bevölkerungen tobt. „Menschenrechte“ spielen da nicht wirklich eine Rolle. Hört sich aber prima an.
Mit dem Agieren der Ampel in Corona und der angestrebten Transformation in eine ökologisch geprägte multi-kulturelle Migrationsgesellschaft werden die „Menschenrechte primär als individuelle Freiheitsrechte“ der Deutschen (nebst Grundgesetz) wie lästiger Balast über Bord geworfen.
Mit dem Argument ist wohl wenig zu erreichen. Vor allem bei Putin,
Die Deklaration als „universelle Menschenrechte“ hebelt nationale Rechte und Kultur und somit Nationalstaaten aus – man hätte schon gegen diesen Begriff opponieren müssen, als er frisch in den Sprachgebrauch eingeschleust wurde! Die Auflösung der westlichen Kultur wird offenbar seit Jahrzehnten also auch subversiv-sprachlich vorbereitet!
Was für eine Theorie, die Föderalisierung, Autonomisierung der Ukraine! Bin im Entferntesten kein professoraler Experte, dafür kenne ich den Inhalt des Eides, den der KGB- Mann Putin. geschworen hat. Nach der Heimholung der ehem. ukrainischen SSR wird man auch in Ostpolen blau-weiße Weihnachtsbäume sehen .
Glaub ich nicht. Putin ist nicht so dumm, seine Kräfte zu überdehnen. Das heutige Russland hat nicht mehr die Kraft den gesamten ehemaligen Warschauer Pakt oder gar die Gebiete des alten Kaiserreichs Russlands zu beherrschen. Außerdem gehört „Ostpolen“ nach sowjetischer Definition ja heute bereits zu Weißrussland und der Ukraine (und Vilnius zu Litauen). Man konzentriert sich auf seinen Cordon sanitaire – und zudem gehört nunmal die Ukraine (östlich des Dnepr), aber nicht das heutige Polen. Viel eher widerspreche ich dem Artikel in Bezug aufs Baltikum. Das ist zwar in der Tat keine klassische russische Erde und kam erst im 18.Jh. zu Russland. Aber es ist viel zu nah am russischen Kernland, um auf Dauer in Feindeshand (aus russischer Sicht) zu bleiben. Außerdem leben dort immer noch viele Russen. Davon abgesehen glaube ich nicht an einen russischen Krieg gegen die Ukraine. Putin dürfte sich den Karabachkrieg gut angesehen haben. Wie einfach die aserischen Söldner dank billigster Drohnen die Armenier überrannt haben. Gleiches in Libyen. Die Ukraine saugt sich aktuell voll mit türkischer Drohnentechnik und falls Putin da nicht eine Anti-Drohnen-Wunderwaffe aus dem Hut zaubert, wäre das alles Andere als ein Spaziergang für die russischen Truppen.
Nein, auch die Russen wissen, dass Polen schon zu sehr westlich integriert ist, unter Russland in der Historie stark zu leiden hatte und folglich keine Affinität zeigt – das Thema ist gegessen.
Stimmt, aber in der Historie waren polnisch-litauische Söldnerheere ca. 100 Jahre früher in Moskau, als russische Truppen in Warschau.
Ich vermisse ein Antwort auf die Frage, warum die Ukraine überhaupt als Staat bestehen soll, und wenn, warum in den bestehenden Grenzen. Es gibt definitiv ein Volk der Ukrainer, also Ostslawen, die weder Russen sind noch russisch sprechen. Ukrainisch ist eine eigene Sprache, seit Jahrhunderten kodifiziert. Ihre Bezeichnung als „Ukrainer“, zu deutsch „Grenzländler“ ist im Grunde unsinnig und negiert ihre kulturelle und ethnische Entität. Früher nannte man sie ohnehin Ruthenen, teilweise auch Kleinrussen. Die Ostslawen im Norden davon waren die Weißruthenen oder Weißrussen. Nur Russen (genauer: Die Großrussen) waren beide keine. Die Weißrussen wurden, insbesondere als Folge des Zweiten Weltkrieges, weitgehend russifiziert. Nur eine kleiner Minderheit in Weißrussland spricht noch Weißrussisch, und größere Teile waren ohnehin traditionelles polnisches Siedlungsgebiet. Diese Polen wurden nach 1945 im von Deutschen leergeräumten Schlesien und Ostpreußen angesiedelt. Der Staat Weißrussland oder politisch korrekt Belarus existiert nur, weil er 1990 als nichtrussische Sowjetrepublik „so da“ war. Kulturell ist er ein Teil Russlands. Sinn macht er keinen. Nach dem Abgang von Lukaschenko wird das noch einmal eine große Rolle spielen und zu einer ähnlichen, wenn nicht noch größeren Krise als heute mit der Ukraine führen. Denn im Grunde beansprucht Polen bis heute das Gebiet der 2. Rzeczpospolita, was letztlich das westliche Drittel von Weißrußland umfaßt.
Das galt und gilt das auch für die Ukraine. Das Problem bleibt, dass die Ukrainer nicht den gesamten Raum der Ukraine besiedeln. Das Territorium, in dem die Ukrainer die Mehrheit stellen oder die einzige Ethnie darstellen, erstreckt sich westlich der Hauptstadt Kiew bis zur Westgrenze der Ukraine zu Polen und Ungarn. Lemberg, Iwano-Frankiwsk (das früher Stanislawow), Riwne, Ternopol, Winniza – das ist das Herzland des Ukrainertums. Dort bildeten sich schon nach dem Ende des Zarentums 1918 Untergrundbewegungen, die für eine Unabhängigkeit der Ukraine kämpften. Stalin versuchte sie mit der Waffe des Hungertodes zu brechen, dem Holodmor. Wäre Hitler 1941 schlauer gewesen, hätte er hier mehrere Hunderttausend überzeugte Kämpfer gegen die Sowjetunion bekommen, aber dazu waren die Nazis zu borniert, für sie waren das alles Untermenschen, der Rest ist bekannt. In Jalta wurden dann die heutigen Grenzen in Europa gezogen, und weil sie so gegen die Völker gerichtet waren, dass sie ohne äußeren Druck rasch wieder verschwunden wären, entstand flugs das Diktum von der „Unverletzlichkeit“ der Grenzen. Sehen wir von der Anomalie Jugoslawien ab, gelang es den Siegermächten des 2. Weltkrieges, dieses Diktum und damit die Grenzen von Jalta bis heute durchzusetzen. Sie sind die Grundlagen ihrer Macht über die kleineren Völker des Westens, und bis 1990 der der Russen über die Osteuropäer.
Der Autor meint wohl das, wen der von „westlichen Universalismus“ spricht. Um das Staatsystem, Demokratie, Oligarchie, Diktatur, das in Kiew installiert ist, geht es nicht, niemandem, nicht einmal einer Annalena Baerbock oder erst Recht nicht einem Joe Biden oder seinem in der Ukraine geschäftlich bestens vernetzten Sohn Hunter. Und natürlich auch nicht Putin.
Wladimir Putin ist das, was man klassischerweise einen Revanchionisten nennt. Zu spät geboren, um in der Hochphase des Sowjet- (aka postzaristischen Russen-) Reiches aktiv gewesen sein zu können, aber hilfloser Epigone seines Niedergangs, mag er sich nicht damit abfinden, dass Rußland am Katzentisch des Big Games der internationalen Politik platzzunehmen hat. Da hat er gewiß Ähnlichkeiten mit Nikolaus II., mehr aber noch mit Wilhelm II. und seinem „Platz an der Sonne“. Weil er heute nicht mehr den gleichen Zugriff auf die immer noch enormen Ressourcen Rußlands hat wie einst Stalin, Chruschtschow oder die Romanows, ist er auf einen Deal mit den wahren Herrschern Rußlands, den Oligarchen, angewiesen. Sie finanzieren seine Politik nur, solange sie auch ihren geschäftlichen Interessen dient oder sie nicht gefährdet. Ihre Kinder schicken sie nämlich auf englische Privatschulen oder aufs deutsche Salem. Ihr Geld ist massiv im Westen investiert. Wenn sie an einem kein Interesse haben, dann an einem großen Krieg mit dem Westen. Wer den Grund sucht, warum die Panzer Rußlands immer noch nicht durch Donezk oder Odessa gerollt sind, oder auf dem Maidan angekommen sind, und es wäre für die russische Armee ein leichtes, die der Ukraine einfach wegzufegen, findet ihn exakt hier.
Da sind wir wieder bei den Grenzen. Die Ukraine war bis 1990 bloß eine Provinz der Sowjetunion, davor des Zarenreiches. Grenzen hatten in diesen Reichen keine Beziehung zu den Ethnien, die darin wohnten. Ginge es darum, müßte Rußland halb Sibirien abtreten. Die Bezeichnung als „Grenzland“ markiert die Bedeutung des Territorium. Auf seine Bewohner, bis 1941 Ruthenen, Russen, Polen und Juden, hob das nicht ab.
Jalta wirkt fort, auch 1990 zog es heimlich die Grenzen. Die Ukraine hätte 1990 als eigenständiger Staat außerhalb der Russischen Föderation in dieser Form niemals gegründet werden dürfen. Selbst Kiew, bis heute mehrheitlich eine russischsprachige Stadt und als Teil der Kiewer Rus elementarer Teil des historischen Russentums, war bis 1941 nur eine Verwaltungsmetropole, aber nicht die „Hauptstadt“ der Ukrainer. Gäbe es eine Stadt, der diese Rolle gebührte, so wäre es wohl eher Lemberg (heute) früher eher Winniza, denn Lemberg war bis 1941 als Inkarnation des Stetls eine polnisch-jüdische Stadt mit ruthenischem Umland. Schaut man sich die Empfindlichkeit der modernen Europäer an, was Palästina und Israels (letztlichen) Zwang, es zu annektieren und ethnisch zu bereinigen betrifft, so macht atem- und sprachlos, wie gleichmütig diese gleichen Eliten gegenüber den Massenvertreibungen und Umsiedlungen sind, die zwischen 1945 und 1950 stattfanden und in den letzten 1000 Jahren europäischer Geschichte beispiellos sind. Für wahr ein ungeheuerlicher Vorgang, den man nur beherrschen konnte mit dem Diktum, dass von da an alle Grenzen „unverletzlich“ seien.
Nationen machen in Europa nur Sinn, wenn sie sich ethnisch legitimieren lassen. Daran scheiterten Jugoslawien und die CSSR, letztlich auch Belgien und Spanien, denen die Eliten der EU aber keine Nationalisierung erlauben. Und genau dieses Spiel spielen sie auch heute in der Ukraine. Die Ukraine hat als Föderation so wenig eine Zukunft wie Sinn, wie Belgien. Sinn machte nur die Reduzierung auf das tatsächliche Siedlungsgebiet der Ukrainer, der Rest hätte zu Rußland zu kommen.
Was stünde dem entgegen? Vor nichts fürchten sich die Brüsseler Eliten (und auch die Amerikaner, die wissen, was sie in Jalta angerichtet hatten) so wie davor, daß Nationen wieder durch Sprache und Kultur definiert werden und sich dadurch abgrenzen. Der Sündenfall von 1990, den sie nicht verhindern konnten, darf sich nicht wiederholen. Die Ukrainer sind nicht die einzigen, die das betrifft, denken wir an die Katalanen. Ihr Lügen- und Moralgebäude, mit dem sie das Kartenhaus EU zusammenhalten, würde wohl nicht zusammenfallen, wenn sie in der Ukraine eine Aufteilung zuließen – aber sicher sind sie sich nicht. Es könnte erneut eine Dynamik auslösen, die sie um ihrer Macht und Einkommen brächte.
In Rußland wiederum haben die Oligarchen kein Interesse an einer Einverleibung von Neu-Rußland und dem Donbass, da sie wissen, daß sie damit die rote Linie Washingtons überschreiten. Die Krim haben sie Putin gegönnt, das brauchte er für seine Wiederwahl, aber weiter geht es nicht. Sie sind zu gut mit den Oligarchen in der Ukraine – auch diese allesamt ethnische Russen – vernetzt, als dass sie deren Geschäftsinteressen übergehen wollten. Und zu denen zählt nicht, daß zwischen dem Dnepr und Rava Russka ein neuer Armutsstaat entsteht, quasi ein Nordmazedonien in groß. Daran wiederum hat auch die EU kein Interesse, denn sie (also Deutschland) müßte dann den Staat West-Ukraine stützen, damit er nicht kollabierte.
Andererseits, was wäre die Alternative? Putin setzt langfristig darauf, daß die Ukraine nach Westen hin ausblutet, also die echten Ukrainer immer mehr nach Polen oder Westeuropa auswandern. Dieser Prozeß läuft längst. Er wäre auch im Interesse des Westens, der so sein Jalta behalten kann und andere Zuwanderer bekäme als nur Orientale. Eine Föderation würde das nur behindern. Lebensfähig soll eine ukrainisch-ruthenische Nation ja nicht werden. Dann könnte man ja sonst morgen gleich auch die Unabhängigkeitsfeiern in Barcelona, Antwerpen oder Edinburgh ansetzen. Horrible dictu.
Die Ukraine ist ein Konstrukt des deutschen Militärs/Geheimdienst im Frieden von Brest/Litowsk.
Genau wie Jugoslawien gibt es mehr zentrifugale Kräfte als Kohärenz. Dem Westen passt es nur ins Konzept seinen Einfluss auszuweiten.
Eine Förderalisierung ist die erste vernünftig erscheinende Lösung. Da stellt sich mir die Frage, warum die Ukrainische Marionettenregierung diese ablehnt. Ohne substanzielle Unterstützung aus dem Westen wäre es kaum an der Macht.
Warum soll sich den China in Bescheidenheit üben, und dem Westen stets den Vortritt lassen? Letztlich geht es um Einflußzonen und Absatzmärkte. Dass man dort anders über Taiwan, als in Deutschland über Schlesien oder Königsberg denkt, muss man nicht verstehen, deshalb aber nicht auf dicke Hose machen. Das ging bisher immer schief.
Oder würde man Russland in die Nato aufnehmen? Ich glaube nicht. Ausserdem gibt es keinen Grund den Amerikanern zu trauen. Die sind doch an allen Kriegen beteiligt und zündeln überall umher.
Zitat: „Dem aufklärerischen Universalismus zufolge gehören die Werte des Westens der ganzen Menschheit. Menschenrechte gelten als „Rechte aller Menschen“, unabhängig von Ort und Zeit. (…………………). Ein Denken in Einflusssphären gilt dem Westen als völkerrechtswidrig, vorgestrig und unmoralisch.“
> Nun ja, wenn mittlerweile selbst schon höchste deutsche Gerichte meinen Urteile fällen zu müssen die besagen das deutsches Recht und deutsches Denken weltweit Gültigkeit hat und anzuwenden ist, dann darf man sich auch fast nicht mehr wundern, wenn unsere Regierungs- und „Altparteienelite“ meint den Weltenretter und globalen Minderheitenbeschützer spielen zu können und dann nicht nur anderen Menschen, sondern gleich ganze Staaten und selbst auch Großmächte Befehle erteilen und Drohungen aussprechen zu können.
Wir war es doch noch mal mit „Geschichte wiederholt sich“: „Am deutschen Wesen mag die Welt genesen.“
2.) Und zu den Zwistigkeiten zwischen den Westen u. Rußland wegen die Ukraine:
Ich bin natürlich kein Wissenschaftler oder sonstiger Experte für die Welt- bzw Ost- und West-Politik. Dennoch meine ich mit Blick auf den Artikel die besondere geogeaphische Lage der Ukraine sowie auch die Bedenken von Rußland UND der Ukraine zu verstehen. Wobei es hier dann bestimmt auch nicht hilfreich ist wenn ein Spatzenhirn wie (auch) Bearbock auf „hart“ und „Großmacht“ spielt -hinzu wo unsere Bundeswehr noch nicht mal mehr fähig ist die Schweizer oder Dänische Grenze zu verteidigen.
Was nun aber die Ukraine und die Zwistigkeiten zwischen Ost und West berifft, hier denke ich, dass die beteiligten Parteien hätten versuchen sollen, dass die Ukraine als neutraler Staat bestehen bleiben sollze wie z.Bsp. Schweden.
So gehört die Ukraine zwar kein Militär-Bündnis an, aber wenn gewollt hätten sich die Ukrainer für einen westlichen Lebensstyl und West-Handel entscheiden und öffnen können und die Jahre hätten dann gezeigt wohin der Weg geht und wo dann enden wird.
Dass es hier aber auch die große Unbekannte namens Rußland gibt, ist mir natürlich auch klar. Doch welch bessere Möglichkeit gibt es als eine zwar neutrale, aber eben auch eigenständige/souveräne Ukraine?
Ich denke -soweit dann auch möglich- das es ein Versuch wert gewesen wäre.
Die Ukraine als Verbündeter und als EU-Mitglied wäre sowieso ein Faß ohne Boden. Weizen haben wir selber mehr als wir brauchen und KrAS LKW aus Krementschuk und Taigatrommeln aus der Lugansker Lokomotivfabrik fahren auch in Russland viel besser als bei uns. Antonow hat seit Jahren kein Flugzeug mehr in die Luft bekommen. Große Teile der Belegschaft – insbesondere die Leistungsträger – sind längst Richtung Ostern abgewandert. Die Ukraine wäre halt ein weiterer gescheiterter Staat mehr in der EU – ein Kostgänger, der auch noch aus politischen Gründen gepampert werden müßte und der keine Sekunde zögern würde, uns damit zu erpressen, wieder zu Russland zurückzukehren. Wir werden denen dann noch das Gas subventionieren müssen, das ihnen Putin dann zu West-Tarifen verkaufen würde.
Es ginge nur darum die „Ostfront“ (nunmehr der NATO) gegen Russland wieder soweit zu verschieben, wie etwa die maximale Ausdehnung in beiden Weltkriegen.
Den Russen ist dies schmerzlichst bewußt und werden es nicht dulden.
Antonov hat vorgestern ein brandneues Modell „in die Luft bekommen“. D-Land kann nicht mal mehr einen funktionierenden Flughafen bauen.
Mit dem Weizen würde ich mal abwarten, bis die Auswirkungen der grünen Politik durchschlagen. Das könnte knapp werden.
Den Russen und Franzosen gehört das Land,
das Meer gehört den Briten.
Im Wolkenreich der Phantasien
sind die Deutschen unbestritten.
MfG
Tschuess Deutschland
„Christlich-aufklärerisch“ ist als Begriff unhaltbar, denn die Aufklärung entsprang einem Zufall: Ein Mönch hielt dem universalen Rom das Wort „Freyheyt“ entgegen, woraufhin die katholische Kirche nördlich der Alpen spektakulär kollabierte. Der Mönch (Martin Luther) wollte dann den Begriff wieder einfangen, was ihm nicht mehr gelang. Mittelalter und Aberglaube waren aber noch nicht vorbei, was man an den Hexenverfolgungen sehen kann. Der erste Staat, der die Freiheit als Grundlage behauptete, entstand in Übersee: die USA. Ein Staat, der Sklaverei (noch) zuließ. Russland ist auch christlich, vllt. christlicher als der „Westen“. Religion löst also (wieder einmal) keine Probleme. Die Frage ist: Würde Putin eine föderale Ukraine zulassen? Einen Staat, der nicht auf Zentralismus setzt und damit den Bürgern „vor Ort“ mehr Freiheit zugesteht? Das könnte sich auch für die Russen als attraktiv erweisen. Doch Putin kann das nicht wollen.
Hervorragender Artikel. Allerdings ….
Der Westen, natürlich ganz vorne Deutschland zeigt doch gerade was er von den Menschen- und Achtung ! „Freiheitsrechten“ hält. Nämlich herzlich wenig.
Wenn die Leute sich freiwillig „nudgen“ lassen, lässt es sich prima von Menschenrechten schwadronieren. Aber wehe sie folgen der Regierung nicht, dann werden alte Omis zu Boden geworfen, Schnell Prozesse inszinierte und die maulkorblosen Hunde losgelassen.
Oder Beispiel Polen oder Ungarn, wie die schikaniert und drangsaliert werden, weil sie ihre und damit auch unsere Grenzen schützen. Unter teils lächerlichen Vorwürfen.
Meiner Meinung ist das Menschenrecht und Heiligen Getue (sorry) nur Fassade da sich damit die Machteinfluß „Hegemonie“ bei denen, die es finanzieren (Steuerbürger) , besser verkaufen lässt. Es läuft ja auch unter „Menschenrechte“, dass Millionen an unqualifizierten Menschen aus Ländern mit Clanstrukturen bei uns einwandern. Die „Menschenrechte“ der Einheimischen, z.B. der Erhalt der eigenen Kultur oder importierte Kriminalität, scheinen vollkommen uninteressant zu sein. Seit Jahrzehnten.
Für die Ukraine wäre Föderalisierung eine gute Lösung – ohne Nato. Ich verstehe Putins Bedenken bezüglich der Nato in seinem „Vorgarten“ voll und ganz.
Dieser Text ist ein hervorragendes Beispiel für die komplette Ahnungslosigkeit des Westens – vor allem Deutschlands – in Bezug auf Ost-Europa. Da darf dann jeder mal einen raushauen. Ist ja eh wurscht. Da wundert dann nicht mehr, was für eine Politik dabei rauskommt.
Der Text strotzt dermaßen von Fehlern und Fehleinschätzungen, daß es langwierig, anstrengend und müßig ware, alle zu korrigieren. Hier nur die größten Schenkelklopfer:
Mit freundlichen Grüßen
Tschuess Deutschland.
Die Lösung ist klar und derzeit in der Umsetzung.
Die USA haben die Ukraine aufgegeben. Sicher werden sie wegen eines „Shithole country“ keinen Konflikt mit Rußland führen, schon gar nicht nach Afghanistan. Sie spielen jetzt lieber mit den Chinesen – klassischer „Imperial overstretch“. Insofern ist auch der ganze Bullshit von einer „russischen Invasion“ der Ukraine und „Panzern an der Grenze“, der in den westlichen Medien seit einem Jahr hochgejubelt wird genau das: Bullshit. Rußland muß nicht in die Ukraine einmarschieren, weil der russische Einfluß in der Ukraine immer noch viel größer ist, als EU-Technokraten, grüne Phantasten und russophobe Alt-Nazis das wahrhaben möchten. In Kiev passiert nichts, ohne daß die Russen das wissen.
Sogar Herr Zelensky hat kürzlich gelobt, das – auch von der Ukraine unterzeichnete – Minsker Abkommen jetzt umsetzen zu wollen. Er ziert sich noch, aber auch ihm ist das Hemd näher als der Kragen, schließlich will er kaum auswandern, und die USA haben ihn – wie alle ihre „Verbündeten“ – fallen gelassen. Her Putin – laut einem „Siedlungsgebiet“-Kommentator ein hilfloses Würstchen – hat ausgesprochen geschickt die NATO gespalten, indem er seine „roten Linien“ getrennt mit den USA und den Europäern verhandelt. Also werden auch die (Ost-)Europäer jetzt merken, was die warmen Worte aus Washington wert sind: nix. Die Begeisterung für die EU in Polen und Ungarn läßt sowieso merklich nach. Der Rest vom Schützenfest (Bulgarien, Rumänien, Moldova, ggf. der Balkan) wird folgen.
Die „Lösung“ ist die Umsetzung des Minsker Abkommens. Das war sie schon immer. Wenn nebenbei die NATO darüber zerbricht wird Rußland nicht traurig sein. Und wenn Rußland und Belarus demnächst den Unionsstaat bilden wird der Ukraine gar nichts anderes übrig bleiben, als da mitzumachen. Der Strom in der Ukraine kommt jetzt schon aus Belarus und das Gas aus Rußland.
So einfach ist das.
Die Beschreibung Universalitamus oder Globalismus (des Westens) bedürfen der Praezisierung. Zum einen sind keineswegs alle westlichen Laender gleich unterwegs und die „Spitzenposition“ Deutschlands und, mit etwas anderem Schwerpunkt, der USA ist unstrittig. Andere Laender sind hier deutlich nüchterner und weniger missionarisch unterwegs. Dieser Befund ist kein Zufall und fuer Deutschland aus naheliegenden Gruenden letztlich verheerender als fuer die USA, zumal das hiesige Regime deutlich ideologischer motiviert ist und viel weniger materialistisch/ realpolitisch und hierzulande keinerlei nationale Interessen mehr verfolgt werden, im Gegenteil. Im uebrigen geht es den Universalisten des Westens natuerlich nicht um Menschenrechte und Aufklärung, nicht einmal um den „echten“ Individualismus. Es geht um Ideologie(n), Kollektivismus, Konstruktivismus, Entwertung, eine Art Ersatzreligion und sehr handfeste wirtschaftliche Interessen des (Gross) Kapitals. Die Unterschiede zur Ideologie des Islam oder des Sozialismus in seiner feudalen Ausprägung sind deutlich geringer als der Autor meint. Es geht nicht einmal (mehr) um den Demokratieexport, eine Staatsform, die seitens der westlichen Regime mal mehr, mal weniger abgewickelt wird. Das chinesische Modell mit gewissen Differenzierungen, was die selbstzerstoererischen, neurotischen Auswüchse des GRUENEN WESTENS betrifft, ist im Innern naeher als man denken mag, da sollte man sich von Scholz, Baerbock, Habeck, Palmer? und Co nicht taeuschen lassen. Faktisch wird, was das System betrifft, mehr im – als exportiert. (Individ)Freiheit , Demokratie und Aufklärung sind ganz sicher kein Exportgut des Westens mehr. Und westliche Dekadenz und Regression sind dem Osten sicher nicht verborgen geblieben.
Kompliment für den brillianten Beitrag. Der Autor weiss wahrscheinlich besser als ich dass es in den 90ern auch einmal das Bestreben nach einer Föderalisierung Russlands gegeben hat, die kläglich gescheitert ist, weil auch die formal gewählten Gouverneure auch nur eine ausbeuterische, oligarchische Kleptokratie auf regionaler Basis herstellen wollten und konnten. Eine Föderalisierung braucht einen sehr starken verfassungspolitischen Willen der Staatseliten, in der Hauptstadt und in den föderalen Untergliederungen, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung zu verankern. Da Demokratie nicht von Wahlen kommt, sondern Wahlen nur die Grundkonzeption und deren personelle Führung bestätigen können, wäre auch eine Föderalisierung der Ukraine, in der genau so wenig Wille und Kompetenz für Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung gegeben war wie in Moskau ( und anderswo ) wahrscheinlich nur gescheitert. Auch Saakashvili ( Georgien/CIA) ist in Odessa gegen Kiew gescheitert, was niemanden überrascht hat, der über Odessa/Kiew auch nur ein bisschen weiß. Aus US-Medien konnte man damals entnehmen, dass er auch nach Verlassen der Ukraine noch weiterhin mit ca. $ 250 Tsd./Jahr aus den USA entlohnt worden sein soll.
Man kann auch feststellen: „Durch den Aufmarsch der NATO Truppen an den Grenzen zu Russland seit der Osterweiterung haben sich die Konflikte zwischen dem Westen und Russland um die künftige Weltordnung zugespitzt“. Oder?
Auch ich halte die Universalität der westlichen Wertordnung für kein brauchbares Konzept. Gerade deswegen – weil wir nämlich keine Chance haben, etwa den Islam von unseren Werten zu überzeugen – müssen wir der Erhaltung unserer Werte bei uns höchste Priorität beimessen.
Unsere Regierung tut das Gegenteil: Sie will westliche Werte überall und vernachlässigt die Verteidigung genau dieser Werte bei uns.
„In der Außenpolitik ist der Bildungsnotstand unserer Politiker besonders gefährlich.“:
Das sehe ich anders. In der Außenpolitik sind die Möglichkeiten der BRD-Nomenklatura noch geringer als sonst. Man muss sich an den EU-Staaten und den NATO-Staaten orientieren. Besonders an den USA. Im Zweifel nickt man einfach alles ab, was die Mehrheit dieser Staaten (unter besonderer Berücksichtigung der USA) so beschließen.
Natürlich kann ein Maas oder eine Annalena irgendetwas Blödes sagen. Aber wen interessiert das. Auch im Ausland. Wenn die wissen, von wem es kommt.
Am Ende läuft die BRD immer mit der westlichen Masse.