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GLYPHOSAT-ZULASSUNG IN EUROPA

Auch Wasser kann tödlich sein

28.12.2017

| Lesedauer: 4 Minuten
Der Unkrautvernichter Glyphosat ist in der EU weitere fünf Jahre verlängert. Ökos und SPD toben, sogar eine Regierungsbildung in Berlin könnte am hochemotionalen Thema scheitern. Den Kontrahenten sei ein Blick auf die Statistik empfohlen.

„Glyphosat ist ein vergleichsweise harmloses Mittel“, schreibt die Partei der Humanisten, und man solle angesichts der wissenschaftlichen Fakten doch nicht gleich hysterisch werden. Die Reaktionen in rund 300 Kommentaren zu diesem kleinen Facebook-Post reichen von „GLYPHOSAT GEHT GAR NICHT!“ über „neuer Faschismus der Wissenschaft“ bis hin zu „was ist mit den missgebildeten Babys in Argentinien“. Hinterher ist der Leser mangels Quellenangaben zwar nicht schlauer, ob Glyphosat nun Krebs verursacht oder nicht, aber bewiesen ist zumindest einmal mehr, dass ein Aufruf zu weniger Hys­terie die Emotionen zuverlässig hochkochen lässt.

Das wissenschaftlich unab­hängige Bundesinstitut für Risi­kobewertung (BfR) bescheinigt Glyphosat die Unbedenklichkeit und führt aus, dass „sämtliche
Bewertungsbehörden weltweit zu dem Schluss kommen, dass Glyphosat nach derzeitigem Stand des Wissens nicht als krebserregend einzustufen ist“. Kurz gesagt, von Glyphosat gehe für den Menschen keine Gefahr aus. Ganz andere Töne schlägt hingegen die interna­tionale Krebsforschungsagentur IARC an. „Wahrscheinlich krebserregend“ sei Glyphosat, und zwar nicht nur für Mäuse, sondern auch für Menschen.

Verschwörungstheorien und Lobbyarbeit

Befürworter wie Gegner werfen mit Argumenten um sich, die teilweise schon an Verschwörungstheorien grenzen. So soll Monsanto Wissenschaftler bezahlt haben, damit sie positiv über Glyphosat berichten. Von Mäusen, an denen die Versuche durchgeführt wurden, könne man außerdem gar nicht auf Menschen schließen. Denn den Versuchstieren wurde reines Glyphosat oral verabreicht, während die Wirkung beim Menschen auch durch weitere Zusätze in den Pflanzen­schutzmitteln beeinflusst werden kann. Ist die Unbedenk­lichkeit von Glyphosat also vor allem ein Ergebnis gelunge­ner Lobbyarbeit?

ODER DIE VERWöHNTE GENERATION
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Ganz unvoreingenommen scheint jedoch auch das IARC nicht zu sein. Aaron Blair, Leiter der IARC­-Studie, wusste nachweislich, dass seine US-­amerikanischen Forscherkollegen längt zu anderen Schlüssen gekommen waren. Die Agricultural Health Study (AHS), durchgeführt am National Cancer Institute, fand bei amerikanischen Landwirten keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Glyphosat und einer bestimmten Art von Krebs. Blair gab dann auch zu, dass seine Risikoeinschätzung deutlich geringer ausgefallen wäre, wenn er diese Daten in seine Analyse verschiedener Studien mit einbezogen hätte. Anderer­seits sagte der Experte Christoph Portier in einer Anhörung vor Bundestagsabgeordneten, das BfR habe überhaupt keine Risikobewertung von Glyphosat durchgeführt.

Ja, was denn nun? Spätestens hier wird klar, dass man sich näher mit dem Begriff „Risiko“ auseinandersetzen muss. Risiko („risk“) und Gefahr („hazard“) sind zwei verschiedene Dinge. Um das Risiko einer Substanz zu bewerten, muss man zunächst nachweisen, dass die Substanz überhaupt gefährlich ist. Deswegen bewertet das BfR auch nicht das Risiko von Wasser, obwohl Menschen gelegentlich an übermäßigem Wasserkonsum sterben. Das IARC sagt also: Glyphosat ist gefährlich, aber es schweigt sich darüber aus, wie gefährlich (das heißt, wie groß der potenzielle Schaden sein kann) und wie riskant (das heißt, wie wahrscheinlich dieser Schaden auftritt). Das BfR sagt hingegen: Glyphosat ist nicht gefährlich, also interessiert das Risiko nicht weiter.

Eine wissenschaftliche Aussage der Art, dass eine Sub­stanz nicht gefährlich sei, weil keine signifikante schädliche Wirkung festgestellt werden konnte, heißt allerdings längst nicht, dass die Unschädlichkeit der Substanz bewiesen wur­de. Es bedeutet nur: „Im Zweifel für den Angeklagten“. So­ lange keine starken Indizien gegen die Unschädlichkeit von Glyphosat sprechen, gilt es als ungefährlich.

Nichtraucher-Mäuse leben gesünder

Es gibt durchaus Studien, die einen Zusammenhang zwi­schen Glyphosat und Krebs gefunden haben, bloß kann nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden, dass es dafür alternative Erklärungen gibt. Oft ist nicht berück­sichtigt, ob die Teilnehmer beispielsweise geraucht haben oder an weiteren Krankheiten litten, sodass nicht klar nachweisbar ist, was letztlich zur Krebserkrankung geführt hat. Eine Studie an Mäusen fand zwar durchaus mehr Tumore bei Mäusen, die einer höheren Dosis Glyphosat ausgesetzt waren (und diese Mäuse hatten zweifelsfrei nicht geraucht), aber dieser Zusammenhang war nicht signifikant.

Unterschied zwischen „Wahrheit“ und Signifikanz

Aber „Signifikanz“ ist einer der am häufigsten missbrauchten Begriffe der Statistik. Letztlich handelt es sich nur um eine weithin anerkannte Entscheidungsregel, ab wann die Indizien gegen den Angeklagten stark genug sind, um ihn verurteilen zu können. Mit „Wahrheit“ hat Signifikanz wenig bis gar nichts zu tun. Tatsächlich entwickelte keine der 47 Mäuse ohne Glyphosat einen Tumor, aber vier der 45 Mäuse, die einer höheren Dosis Glyphosat ausgesetzt waren. Bei 45 Mäusen lässt sich dieser Unterschied gerade noch durch den Zufall erklären. Mit 20 Mäusen mehr und derselben Erkrankungsrate wäre statistisch gesehen der Zufall ausgeschlossen und die gefährliche Wirkung bewiesen.

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Signifikanz schützt lediglich davor, vorschnell eine Wirkung zu behaupten, die es in Wahrheit gar nicht gibt. Sie schützt uns aber nicht davor, eine real existierende Wirkung als Zufall zu deklarieren. Davor schützt nur eine Power-Analyse. Diese Analyse hilft dabei, genügend Versuchsteilnehmer (Mäuse oder Menschen) zu rekrutieren, um den Angeklagten nicht vorschnell in die Freiheit entlassen zu müssen. Wenn eine Wirkung existiert, dann nutzt ein Experiment nichts, das zu klein angelegt ist, um diese Wirkung überhaupt finden zu können. Das gilt nicht nur, wenn man zu wenige Teilnehmer beobachtet, sondern auch, wenn man sie nicht lange genug beobachtet. So beschränkte sich die schon erwähnte AHS auf eine mittlere Nachbeobachtungszeit von 6, 7 Jahren. Weil Krebs aber oft erst Jahre oder gar Jahrzehnte nach dem Kontakt mit seinem Auslöser auftreten kann, ist das womöglich zu kurz gegriffen.

Wir wissen nach derzeitigem Stand schlicht nicht, ob Glyphosat langfristig schädlich für den Menschen ist. Wir wissen, dass andere Substanzen gefährlicher sind. Aber das allein ist noch kein Beweis für die Unschädlichkeit.


Keine Glyphosat-resistente Gentechnik in Europa

Bereits im Jahr 1974 entdeckte das US-Unternehmen Monsanto den Wirkstoff Glyphosat für sein Unkrautvernichtungsmittel Roundup. Das Herbizid gilt als das am besten untersuchte der Welt, bisherige Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass Glyphosat das Krebsrisiko für den Menschen „bei sachgemäßem Gebrauch“ nicht erhöht. Es gibt mehr als 250 zugelassene Wirkstoffe im Pflanzenschutz, die fast durchweg schlechter untersucht und potenziell gefährlicher sind als Glyphosat. Auch weil diese bei einem Glyphosat-Bann dann vermehrt zum Einsatz gekommen wären, hatte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt für die Verlängerung gestimmt. In der Kritik steht Glyphosat unter anderem bei Gentechnikgegnern, weil Monsanto seit den 1990er-Jahren gentechnisch veränderte Pflanzen entwickelt hat, die als Einzige den Einsatz des Pflanzengifts überstehen. Das Gentechniksaatgut von Monsanto findet in Europa allerdings praktisch keine Abnehmer, in den USA, Südamerika und Teilen Asiens hingegen schon.


Dieser Beitrag ist in Tichys Einblick Ausgabe 01/2018 erschienen >>

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42 Kommentare

  1. Mit Zynismus und Mittel-Heiligsprechung kommen wir aber auch nicht voran. Hysterie unter Ökos, ja vielleicht, aber in der Branche arbeitend darf ich berichten, dass die Behörden – ob EU oder deutsche – heillos überfordert sind, die Pestizidrückstände auf Ihre Menge und Schädlichkeit hin zu überprüfen. Besonders weit sind Behörden davon entfernt, Multiresistenzen, also die Anwendung verschiedener Fungizide, Pestizide und Herbizide, zu untersuchen und ihre eindeutige Schädlichkeit nachzuweisen. Das müsste aber geschehen, um eine Substanz oder ein Mischung von Substanzen zu sperren. Also, etwas differenzierter an die Sache herangehen will und weniger Zeugungsprobleme, Intoleranzen, Allergien und Zellmutation möchte, dem sei an dieser Stelle „bio“ empfohlen. (natürlich können Sie aber auch weiterhin den Behörden trauen, nur sind Sie dann eben auch unaufgeklärtes Opfer und dürfen sich dann nicht beschweren, wenn der nächste Asbest oder Contagan-Fall in Gewand von Bis-Phenol A oder Nanoplastik hochkocht.

  2. Die SPD arbeitet fleißig daran, dass die grünverträumten Besserverdiener weiterhin die Grünen wählen, während sich bald auch der letzte Landwirt der AfD zuwendet. Das ist konsequente, vorbildliche Wählerstimmenabwehr. Man muss eben auch einmal verzichten können.

  3. Hm, schon komisch. Ich bin kein sonderlicher Befürworter von Glyphosat. Soweit ich mich entsinne, gab es in der oben genannten Facebook-Diskussion der PdH durchaus auch gelegentlich Quellenangaben. Ich selbst hatte mich an dieser beteiligt und einige meiner Quellen soweit auch benannt (wenn auch sicherlich nicht alle; und die bestehen nicht aus Youtube-Videos).

    Für Leute die auf Quellen stehen:

    Patent US 7771736
    Studien doi 10.1007, doi 10.4172, doi 10.1128, doi 10.1039, doi 10.1016, … da geht es mal eher nicht so sehr um Krebs, sondern um ganz andere Gefahren.

    Auch die oben erwähnte Studie des AHS ist mir gut bekannt. Es ist richtig, dass dort ein Zeitraum von 10 Jahren betrachtet wird und es über 54000 Teilnehmer waren.

    Was hier leider verschwiegen wird, ist dass eine 5-stellige Zahl an Teilnehmern den 2. Fragebogen nie zurückgesandt hat. Die Ergebnisse beruhen auf Hochrechnungen. Weder ist das angewandte mathematische Verfahren näher beschrieben, noch auf welche Daten man es anwandte. Selbst mit den Originaldaten, wären die Ergebnisse so nicht reproduzierbar. Die Studie ist aufgrund der Zusammensetzung des Teilnehmerkreises auch nicht repräsentativ- für kein Land der Welt.

    Und in der Studie wurde ein gehäuftes Auftreten akuter Leukämie festgestellt.

    In diesem Zusammenhang ist es schön, dass der Artikel einmal beleuchtet, wie sich das Wort Signifikanz missbrauchen lässt. Natürlich beinhaltet das Feststellen einer solchen auch immer einen Vergleich mit der „Norm“. Dumm nur, dass es kaum Amerikaner geben dürfte, in deren Körper sich kein Glyphosat fände. Die Grenzwerte in den USA sind höher als bei uns und insbesondere in gentechnisch veränderten Lebensmitteln sind die Gehalte sehr hoch.

    Ein Landwirt mit vernünftiger Schutzausrüstung hat womöglich sogar mehr Glyphosat auf seinem Teller, als er wärend seiner Arbeit aufnimmt. So ziemlich alle anderen aber auch.

    Bevor man eine Studie als Argument ins Feld führt, sollte man sie gründlich gelesen haben – und damit meine ich nicht nur die Zusammenfassung.

    Schon interessant wie stark die Werbetrommel für den Einsatz von Glyphosat noch immer gerührt wird – und das obwohl die Zulassung in der EU jetzt verlängert wurde.

  4. Zitat: „So soll Monsanto Wissenschaftler bezahlt haben, damit sie positiv über Glyphosat berichten.“ Das ist aber gewiss kein Argument pro Glyphosat. Wer finanziert Studien? Was ist das Ziel von Studien? Immer Geldverdienen. Wer zahlt aufwendige Studien, um festzustellen, dass etwas nicht gut und damit wirtschaftlich nicht lohnend ist?

    Mit diesem Hintergrund lohnt ein Blick nach Frankreich und Südamerika. Die Quote missgebildeter Kinder in ländlichen Regionen (von Landarbeitern, die das Zeug täglich versprühen) ist auffällig angestiegen. In Frankreich wurden Studien mit sehr hohen Mengen in kurzer Zeit durchgeführt. Es gibt aber keine Studie über längere Zeiträume und mit geringer, aber kontinuierlicher Zufuhr des Stoffs.

    In Frankreich wurde im selben Zeitraum, in dem Glyphosat als unbedenklich eingestuft wurde, Brennnesselsud von Staatsseite verboten, weil es so gefährlich sei. Brennnesselsud, der klassische selbstgemachte Dünger.

    Ich befasse mich nicht wirklich intensiv mit dem Thema Glyphosat. Aber wirklich belegen konnte niemand, dass es ungefährlich ist. Alleine der Anstieg der Missbildungen bei Kindern von Arbeitern, die das Zeug versprühen, sollten doch erst mal als Warnung betrachtet werden. Denn Missbildungen haben auch nichts mit Krebs zu tun, sprechen aber nicht gerade für ein normales gesundes Erscheinungsbild.

    Wenn man die Sachlage genauer ansieht, wie soll man dann auch Vertrauen haben? diese großen Konzerne bringen nur noch einjähriges Saatgut, im neuen Jahr muss wieder gekauft werden. Glyphosat wirkt wie ein Baustein in diesem System. Gleichzeitig werden Erzeuger von saatgutfähigem Saatgut (dass ein Bauer nicht jedes Jahr neu kaufen muss) bekämpft.

    All diese Argumente wecken in mir nicht unbedingt Vertrauen in Glyphosat. Und die langfristigen Erfahrungen zeigen: aus Chemie kam bislang nie was wirklich gutes heraus in Bezug zu Lebensmitteln. Und plötzlich soll es so ein super tolles Wundermittel geben?

    Es sollten wirklich erst einmal ausführliche Studien durchgeführt werden von neutraler Seite. Also von Staaten. Die machen das aber nicht, weil sie Konzernen hörig sind (Neoliberalismus) und nicht mehr den Bürgern verantwortlich. Ich finde diese Frage nämlich wirklich wichtig: warum, wenn Glyphosat so ungefährlich ist, werden so wie von Deutschland, Studien des Herstellers übernommen und nicht selber Untersuchungen durchgeführt. Das Prinzip ist mit Stiftung Warentest grade in Deutschland doch bekannt. Warum also werden hier keine Zweifel ausgeräumt? Und solange das der Fall ist, sehe ich keinen Grund, Chemie im Essen zu vertrauen. Um das zu schaffen, müsste aber auch Lobbyismus endlich abgeschafft werden. Aber das schaffen wir nicht so schnell.

    Ich hab manchmal den Eindruck, dass viele einfach nur gegen Glyphosat sind, weils die Grünen sagen. Zugegeben, die wollen am liebste alles verbieten und haben sich extrem unglaubwürdig gemacht. Aber wie gesagt, solange wirklich neutrale und aussagekräftige Studien fehlen, würde ich mich für das Zeug nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Asbest war auch mal so ein hochgepriesenes Wundermittel. Im Prinzip ist unsere Geschichte voll von diesen Wundermitteln, die am Ende doch gefährlich waren, aber z.T über Jahrzehnte einfach eine starke Industrielobby hatten. Hier liegt der eigentliche Fehler im System, der Vertrauen verhindert.

    Es läge tatsächlich im Sinn des Herstellers, eine glaubwürdige Studie abzuliefern. Dazu müsste der das Geld für eine genormte Form von Studien (Langzeit und Kurzzeittests, einmalige, große, kleine, kontinuierliche Mengen) ausgiebig testen. Und zwar nicht selber, sondern über eine dritte neutrale Institution. Dass selbst das hierzulande nicht klappt, haben EPS-Dämmplatten gezeigt, die angeblich von neutraler Stelle geprüft werden und die tatsächlich von führenden Köpfen der Dämmindustrie geführt werden. Wurde letztes Jahr glaube ich aufgedeckt. Aber wenn das endlich überwunden würde, könnte man solche wirklich neutralen Institutionen einrichten und es gäbe keine verzerrten Debatten.

  5. Es ist hinreichend unwahrscheinlich, dass reines Glyphosat als Derivat der einfachsten natürlichen Aminosäure Glycin und sehr ähnlich dem natürlich auftretenden Phosphoenolpyruvat im Stoffwechsel von Pflanzen krebserregend ist. Allenfalls kann nach einem veralteten Verfahren hergestelltes Glyphosat eine stark krebserregende Verunreinigung in Spuren enthalten. Das sollte man einmal untersuchen! Dann wäre aber kein Glyphosat-Verbot per se sinnvoll, sondern ein Verbot dieses Herstellungsverfahrens, denn Glyphosat-Ersatzstoffe wären vermutlich schädlicher als Glyphosat.
    Gegen Gentechnik in Europa hilft ein Glyphosat-Verbot natürlich auch nicht, da
    auch gegen neue Glyphosat-Ersatzstoffe gentechnisch veränderte resistente
    Pflanzen entwickelt werden können, die dann auf den Markt kommen könnten.
    Letztlich wäre ein Glyphosat-Verbot somit in der Summe wohl schädlicher als eine Fortsetzung der Nutzung und brächte überhaupt keinen Nutzen – auch aus der Sicht engagierter Umweltschützer, die von Gentechnik auf den Feldern nicht viel halten.

  6. … und wann kommen die gentechnisch veränderten Menschen ‚auf den Markt‘, die als einzige garantiert resistent gegen Glyphosat sind?

    Wenn es erforderlich ist, Genmanipulationen durchzuführen, um Pflanzen gegen Glyphosat resistent zu machen, dann kann ein solcher Stoff nur giftig sein, der alles natürlich gewachsene zerstört.

    Die Glyphosatbefürworter erinnern mich irgendwie an Otto:
    „Wissenschaftler haben festgestellt, dass Rauchen doch nicht gesundheitsschädlich ist.
    gez. Dr. Marlboro“

  7. Bei der Deutschen Bahn geht es heute genauso ohne Pflüge mit Glyphosat. Sonst müssen wir wieder die lohnfreie Samstagsarbeit „Subbotnik“ wie zu DDR-Zeiten einführen. Wir müssten damals einmal pro Jahr die Schienen von Dreck und Unkraut befreien.

    Weil Sie Nitrat erwähnt hatten, denke ich auch an Rote Beete. Die enthalten viel Nitrat. Das macht nicht die Landwirtschaftsindustrie, sondern dafür ist die Natur verantwortlich. Man sollte öfter Rote Beete essen. Dann enstehen im Körper „Stickoxide“ und es steigt die körperliche Leistung um 3%. Der Mensch wird da wohl wie ein Dieselauto zur „Dreckschleuder“ … oder wie würden das die NGOs sagen?
    http://www.gannikus.com/medizin/rote-beete-und-der-epo-effekt/

    Ich wollte deshalb vergangene Woche mehr Stickoxide. Also bin ich zu Real „einmal hin, alles drin“. Das gibt es auch bei anderen Supermärkten. Ich habe mir Schlagsahneschaum in der Sprayflasche gekauft. Das wird dem Stickoxid N2O angetrieben. Ich habe tief eingeatmet und das dann wegen Weihnachten jeden Tag im Kuchen gegessen. Stickstoffmonoxid wird auch in Krankenhäusern bei Herzinfarkten, Lungenkrankheiten usw. benutzt. Wenn ich mal Herzinfarkt habe, renne ich auf die Straße, suche ein Dieselauto und sage dem Fahrer, dass er Gas geben aber bitte nicht wegfahren soll.

    Stickoxide sind heute auch nur politischer statistischer Unsinn. Der Unterschied zwischen Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid wird da nicht berücksichtigt.

  8. … aus der Medizinstatistik weiss man, dass Menschen, die häufig mit Agrarchemikalien in Kontakt kommen, ein deutlich erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs haben.

    Ich würde Glyphosat auch keinen Persilschein ausstellen wollen. Mir sind Lebensmittel ohne Reste von Agrarchemikalien lieber als solche mit. Ob Glyphosat wirklich so schädlich ist, sollte weiter erforscht werden. Wenn ja, dann weg damit.

  9. „Wir wissen nach derzeitigem Stand schlicht nicht, ob Glyphosat langfristig schädlich für den Menschen ist. Wir wissen, dass andere Substanzen gefährlicher sind. Aber das allein ist noch kein Beweis für die Unschädlichkeit.“

    Kommt mir bekannnt vor.

    Contergan:

    https://www.stern.de/gesundheit/medizin/contergan–wie-der-skandal-in-brasilien-weitergeht-7128618.html

    Asbest gibt es auch noch woanders:

    https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/chemische-stoffe/asbest#textpart-1

    Demnächst Nanoteilchen?:

    http://www.chemie.de/lexikon/Nanoteilchen.html

    http://www.nanowissen.bayern.de/nanowissen/mit_nano_sicher_umgehen/partikel/index.htm

  10. Sehr geehrte Frau Schüller,
    vielen Dank für diesen unpolemischen Beitrag zum Stand der Wissenschaft in Sachen Glyphosat, inklusive einer sauberen Erläuterung der Methodik der Risikobewertung.

    Langzeiteffekte sind ohne sehr aufwendige Studien tatsächlich schwer zu bewerten, da helfen Mäuse möglicherweise auch nicht weiter. Auch wenn Glyphosat zu den intensivst untersuchten Mitteln gehört, so ist letztlich entscheidend, welche Studien solche Langzeiteffekte erfassen und auch eine statistisch signifikante Aussagekraft haben. Ist Krebs eigentlich der einzig denkbare ‚Schaden‘?

    Dass kein gen-manipulierter Mais in Deutschland angebaut wird wundert mich. Aus einem Gespräch mit einem Manager einer ehemaligen LPG habe ich entnommen, dass Glyphosat durchaus großflächig eingesetzt wird. Es spart Arbeitsschritte in der Bodenbearbeitung.

  11. Noch nie zuvor gab es so viele fragwürdige Substanzen, die uns andauernd bedrohen. Dass wir überhaupt noch atmen, muss pures Glück sein.

    Und noch nie gab es eine so hohe Lebenserwartung wie heute.

    Hausaufgabe: suche den Fehler.

  12. Man muss hier ganz klar unterscheiden zwischen Gefahr und Nutzen.
    Würde man das Zeug nur einmal im Jahr spritzen, wäre es nicht unbedingt ein Problem, aber heute wird das Gift 8-10x im Jahr gespritzt, in immer höheren Dosen, weil das Unkraut resistent wird. Die Gentechnik spielt hierbei auch eine ganz miese Rolle.
    https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/glyphosat-in-argentinien-stumme-zeugnisse-einer-schleichenden-katastrophe

    • Das zeug wird max 4 mal im Jahr gesprüht. Einmal vor der Saat. Einmal nachdem die Saat aufgegangen ist, die Pflanzen aber erst ca. 10 cm hoch sind. Das gleiche evtl. noch einmal im Herbst für den Winterroggen.

  13. „Mit 20 Mäusen mehr und derselben Erkrankungsrate wäre statistisch gesehen der Zufall ausgeschlossen und die gefährliche Wirkung bewiesen.“

    Stimmt. Ein noch viel schlagenderer Beweis:
    100 % der Menschen haben ihren Kopf ständig in einer Atmosphäre, die sagenhafte 21 % Sauerstoff enthält. Großversuche haben immer wieder gezeigt, dass 100 % der Menschen, die dieser schrecklichen Bedingung hinlänglich lange unterworfen waren, gestorben sind.
    Anton Hofreiter und Claudia Roth übernehmen Sie: Kampf dem Sauerstoff!

  14. wie steht es denn z.B. mit dem erhöhtem Risiko durch den Kontakt mit Gyphosat an Parkinson zu erkranken? Das wurde in Frankreich bereits gerichtlich bestätigt Bauern als Berufserkrankung anerkannt.
    Oder mit der Beeinflussung der fortpflanzungsfähigkeit durch Glyphosat? Auch dazu gibt es entsprechnde Studien.
    Es ist einfach zu sagen: wir haben keine definitiven Belege für ein erhöhtes Krebsrisiko, also kann es nicht so schlimm sein, und alle anderen Punkte weg zu lassen.

    Zudem gibt es in den USA mittlerweile nachweislich ganze Bereiche in denen die „Un-„kräuter die Resistenzien gegen Glyphosat mittlerweile durch Gensprünge übernommen haben und es somit keine Möglichkeit mehr – außer mit der Hand jähten – gibt, diese zu bekämpfen.

    Von den Hintergründen, warum in den USA hauptsächlich Monsanto-anti-glyphosat-Maus angebaut wird, sollte man evtl. eher die in Grund und Boden verklagten Bauern und Monsantos Rechtabteilung fragen.

    • Da haben Sie offenbar Glyphosat mit einer völlig anderen Verbindung (Paraquat) verwechselt, die mit Glyphosat überhaupt nichts zu tun hat und eine komplett andere Struktur und einen ganz anderen Wirkmechanismus hat.
      Bei Parkinson besteht der Verdacht, dass hier Prionen (infektiöse Proteine) eine Rolle spielen können, wenngleich ich der Prionen-Hypothese aus thermodynamischen Gründen skeptisch gegenüberstehe.

  15. Der Unkrautvernichter Roundup ist für Privatmenschen im Handel nicht mehr erhältlich, obwohl ich damit nur die Unkräuter zwischen meinen Terrassenplatten vernichten möchte und dort keine Lebensmittel anpflanze.
    Bauern dürfen es jedoch weiterhin für die Lebensmittelproduktion auf ihren Äckern benutzen. Kann mir jemand diesen irrsinnigen Unterschied erklären ?

    • Ja.
      Sie können das Zeug gar nicht korrekt dosieren.
      Der Teil von dem Mittel, der auf den Platten landet könnte bei Regen in der Kanalisation landen. Der Teil, der bei Ihnen im Boden versickert schädigt, wegen üblicherweise zu hoher Dosierung in Privathaushalten, das Grundwasser nachhaltig.

      • schädigt das Grundwasser nachhaltig? Hier geht es doch auf Feldern um ganz andere Mengen die letztendlich auch im Ozean landen. Es geht also sowohl um den Grad der Schädlichkeit und den Gesamtkreislauf. In beiden Fällen besteht keine überzeugender Beweis für den Negativfall. Es wird weiter geforscht aber zunächst sollte man Roundup zum Verkauf im Supermarkt freigeben.

  16. Wer sehen möchte wie eine Welt ausschaut, auf der sich die Ideologen durchgesetzt haben, dem sei der Film Interstellar empfohlen…
    da hat sich diese Ideologie sogar in den Schulen durchgesetzt.

  17. Top Artikel,

    Glaube allein scheint in heutiger Zeit wichtiger als fundierte Wissenschaft zu sein. Das gilt leider nicht nur für die Glyphosat-Frage.

    Viel zu viele „Entscheider“ haben gelernt, dass die Naturwissenschaften nur unbedeutende Nebenfächer sind. Somit haben diese nie den Wert der Wissenschaften für eine humane und aufgeklärte Gesellschaft erkannt, sondern sie haben sich Angst machender Pseudoreligiösität zugewandt.

  18. Ein Unkrautvernichter vernichtet dem Namen nach.
    Für einen 80 Kilo oder mehr schweren Zellhaufen ist die kurzfristige Toxizität für (s)ein unmittelbares Absterben zu schwach.
    Löffelt das Totalherbizid also der Mensch direkt, ja stirbt er nicht, das wissen wir doch!

    Es ist müßig zu lesen,
    auch weil man beim Lesen heute immer die ideologischen, religiösen und monetären Ziele eines Schreibenden mit einpreisen muss.
    Genauso ist es müßig zu spekulieren,
    weil es sich sog. wissenschaftlich niemals beweisen lassen wird.
    Dazu müsste der Mensch das und sich sein Leben erklären können, wie es ihm mit seiner natürlichen Grundausstattung selbst aber nicht möglich ist.
    Nach Versuch & Irrtum wissen die Überlebenden hinterher zumindest wieder mehr.

  19. Es geht doch gar nicht darum, ob Glyphosat krebserregend ist oder nicht. Glyphosat ist ein Erzeugnis der Firma Monsanto und Monsanto ist als international agierender Konzern definitionsgemäß böse. Wer gegen Glyphosat kämpft, kämpft also gegen das Böse in der Welt. Im Kampf gegen das Böse sind natürlich auch Manipulationen, Übertreibungen und Panikmache erlaubt. Verifizierbare wissenschaftliche Erkenntnisse, die diesem Kampf nicht dienen, sind zumindest unerwünscht.

  20. Ein Teelöffel Salz in die Babymilch eines Säuglings kann zum Tod des Säuglings führen. Trotzdem kommt niemand auf die Idee Salz als Todesdroge zu bezeichnen. Zuviel Salz kann zu Bluthochdruck führen, trotzdem ist es frei verkäuflich, sogar pro Pfund für nur 19 Cent in jedem Discounter zu haben.

    Glyphosat kostet Geld. Kein Landwirt wird mehr davon auf seinen Acker sprühen als unbedingt notwendig!

    Ganz sich ist vieles, dass Monsato macht nicht gut, aber nicht alles was sie produzieren ist schlecht. Wir sollten endlich aufhören uns nach NGOs zu richten!

  21. Ende der 80er Jahre gab es in Deutschland eine Art Formaldehyd-Hysterie, hervorgerufen durch höchst zweifelhafte Tierversuche an Ratten. Diese Labor-Ratten wurden „atemberaubend“ hohen Formaldehyd-Mengen ausgesetzt und entwickelten daraufhin Nasen- und Schleimhaut-Krebs.

    Es folgte die übliche Sauen-Treibjagd durch die deutschen Dörfer (man erinnere sich an die Diskussionen über das „Waldsterben“). Seit dieser Zeit herrscht übrigens Ruhe an der Front. Formaldehyd ist kein Massenkiller und die Hysterie hat sich anderen Dingen zugewendet. Zum Beispiel aktuell dem Thema „Glyphosat“. Es kommt immer drauf an welchen Mengen eines bestimmten Stoffes die entsprechenden Versuchstiere ausgesetzt wurden. Das hat die Autorin dieses Beitrags leider unterschlagen.

    Was mich an dieser Diskussion allerdings geradezu entsetzt ist die Tatsache, dass die AfD ebenfalls auf diesen populistischen Öko-Angstmach-Zug aufgesprungen ist. Gerade von der AfD hätte ich dies am Allerwenigsten erwartet

  22. diese Studien haben nur eines bewiesen, dass man mit solchen Studien alles und nichts beweisen kann. Jeder Forscher hat ein bisschen recht und jeder kann sich aus diesen Studien das herauslesen was er gerne möchte. Aus diesem Grunde werden Studien ja so gerne von unseren Politikern herangezogen um ihre Agenda durch zu setzen. Alles kann, nichts muß. Alles ist und kann möglich sein. Der Spekulation ist weitehin Tür und Tor geöffnet. Von dem von der Natur dagegen entwickelten Monsterunkraut wird gar nicht mehr gesprochen. Vielleicht spricht man erst dann darüber wenn der Glaubenstempel unserer Politiker in Berlin davon überwuchert wird und es kein Gegenmittel zur Beseitigung gibt.

  23. Alle Pflanzenschutzmittel verbieten und unsere arbeitslose und erwerbsfähige auf die Felder schicken, um Unkraut zu jetten. Für das Geld, was sie bekommen und anderen abgepresst wurde, ist es nur fair, dass sie auch für sich und die Anderen was tun!

    • Blos nicht! Erstens kennen die nicht den Unterschied zwischen Nutzpflanzen und Unkraut, zweitens würden die das was sie stehen lassen zum Teil noch kaput trampeln. Nee, danke!

    • Fehlanzeige. Einen ähnlichen Versuch hatten wir letztes Jahr hier: Die Bitte bei der Apfelernte (gegen dafür üblichen Stundenlohn) zu helfen, wurde mit: „Nein, wir haben in unserer Heimat studiert und sind nicht als Erntehelfer hier.“ beantwortet.

  24. Man sollte erst eimal untersuchen, was ein „erhötes Krebsrisiko“ überhaupt in unseren Sprachgebrauch bedeutet…mit dem Stichwort „erhöhtes Krebsrisiko“ kann ich nämlich ALLES UND JEDEN VERTEUFELN….“erhöht und Risiko“ ist weder Fisch noch Fleisch…und Krebs soll hier für das „Böse“ stehen….
    die Wörter „erhöht“ und „Risiko“ beweist erst einmal gar nichts und ist so schwammig, dass es Alles darstellen kann ohne sich festlegen zu müssen. Also nicht Beweisfähig!
    Und Krebs…ja der Krebs…immer nur Böse…vom „Guten“ Krebs hört man hingegen nichts.
    http://www.k-wie-krebs.de/krebs-symptom-tumor-und-metastase_das-wunder-krebszelle.htm

    Zitat:
    Um Symptome von Krebs zu verstehen, müssen Sie wissen, wie der Mensch in seiner Komplexität funktioniert.
    Haben Sie das verstanden, wissen Sie auch, warum es keine guten und bösen Krebszellen gibt.
    Sie verstehen, warum es weit sinnvoller ist, Ursachen von Krebs zu lösen, als im „Kampf gegen den Krebs“ Krebszellen, Tumore oder Metastasen zu entfernen.

  25. „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ – Die dritte Defension wegen des Schreibens der neuen Rezepte. In: Septem Defensiones 1538. Werke Bd. 2, Darmstadt 1965, S. 510. zeno.org
    Paracelsus hat das bereit vor gut 500 Jahren gewußt!
    In unserer, von naturwissenschaftlicher Verblödung und Innumeratentum gekennzeichneten Welt, insbesondere gepflegt im quotenjagenden Mainstreamjournalismus, will sich ja keiner mehr mit Fakten auseinandersetzen. Sie werden ersetzt durch eine neue, nahezu pseudoreligiöse Glaubensform, den Ökologismus!
    Dirk Maxeiner hat dazu schon vor Jahren die entsprechenden 10 Gebote veröffentlicht, die immer mehr in die Entscheidungen einer, überwiegend naturwissenschaftlich ungebildeten scheinenden, Regierung einfließen: http://www.achgut.com/artikel/der_sonntagsfahrer_eine_predigt_fuer_katrin
    Ich würde die unkritische „Signifikanz“-Anbetung noch als 11. Gebot dazu setzen.
    Und wer mir jetzt damit kommt, daß ja unsere Kanzlerin Physikerin sei: Die Hauptsätze der Thermodynamik habe ich in der Schule gelernt. Energie kann man nur umwandeln, aber weder „erneuern“ geschweige denn „wenden“. Wer als Physiker solches dummes Zeug schwatzt, will entweder die Menschen für blöd verkaufen und lügt bewußt oder aber er hat von Physik keine Ahnung.
    Falls es jemand noch nicht weiß: Die amtierende Umweltministerin, Frau Dr. Barbara Hendricks, promovierte zum Thema „Die Entwicklung der Margarineindustrie am unteren Niederrhein“. So etwas schrieben wir zu meiner Abiturzeit als Projektarbeit!

    • Zur Ergänzung:

      Heiner – Ich Hoffe, Sie Wissen auch das Energie nicht vernichtetet werden kann, Stichwort Umwandeln. Die Gesamtenergie des Universums bleibt immer gleich.

  26. Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Das bedeutet im Klartext, es ist nicht krebserregend.

  27. Auch Wasser kann tödlich sein – ja, das kleinste Restrisiko kann bei Eintreten dem geneigten Statistiker den Rest geben, selbst wenn Ex-Atomstresstest-Öttinger jeden Abklingbecken-Notstrom-Hilfsdiesel selbst angeworfen hat, und mit jeder hochsicherheitsrelevanten Schweißnaht auf Du und Du ist.
    Man muss nicht 7-jährige Wirtschaftszyklen mit Nilüberschwemmungen im alten Ägypten zu korrelieren, um darauf zu kommen, dass ohne Glyphosat und aluminiumaufnahmeresistente, genomveränderte Maispflanzen die Biogas-Energiewende auf die Wand läuft, und das Desaster noch größer wird, als es ohnehin schon ist.
    Meine Bodenanalysen sprechen hier eine eindeutige Sprache.
    Die Amortisationsdauer meines Invests ist auf 15 Jahre ausgelegt, jetzt nochmals 5 Jahre Glyphosat und dann wird ein Nachfolgeherbizid gefunden sein.
    Das Zusammenwirken aller Umweltgifte, Nahrungszusatzstoffe und Konservierungsstoffe ist ein anderes Thema.
    Aber einer/eine überlebt immer, so hart sich das anhört, Fressen und Gefressen werden, das alte evolutionäre Spiel, Survival of the fittest.

    Wenn die Wiederansiedlung von Wölfen politisch wichtiger ist als Lammkeule und Schurwolle, und wenn grenzenloser Humanismus wichtiger ist, als Industrie 4.0 und die gewachsene Population, dann wird in beiden Fällen die Sache glorios in die Hose gehen und die Wölfe ihre grünen Biogutmenschen fressen.
    Das BfR, das Kraftfahrzeugbundesamt und die anderen im Fahrwasser der Wirtschaft angesiedelten Institute zur Gewissensberuhigung sind wichtig zur Absicherung der Wirtschaft, des Wachstums und der internationalen Konkurrenzfähigkeit.
    Sehen wir den Tatsachen doch ins Auge, ein jeder hat sein Verfallsdatum und bis dahin gilt es dabei zu sein im internationalen Trend, marktkonform und durchregierbar.
    Das ist gut so!

  28. „Sachgemässer Gebrauch“,sehr treffend und doch dehnbarer Begriff.
    „Viel hilft viel“ , vor allem dem Hersteller,wie war das mit den Untersuchungen von Cholesterin und zuletzt wurden in USA die „gesunden Werte“ für Blutdruck reduziert,wer da wohl dahinter steckt.
    Warum wurden Zigaretten, Schnaps und Co. , die eindeutig schädlich sind,noch nicht verboten?
    Weil das den Steuereintreibern schadet?

    • Vielleicht auch, weil jeder eine Eigenverantwortung hat? Jedenfalls so lange noch bis Roth und Maas durchregieren können.

    • „Viel hilft viel“ gilt vielleicht im privaten Bereich. Da nimmt man schnell mal zwei Aspirin statt einem mit dieser Begründung. In der Landwirtschaft jedoch ist Glyphosat ein Betriebsmittel und damit ein Kostenfaktor. Kosten jedoch muss man als betriebswirtschaftlich denkender Mensch möglichst niedrig halten, sonst ist man bald raus aus dem Geschäft.

    • Ja stimmt. In einer brandneuen Studie stand jetzt, Zigarettenrauch ist für organische Schäden zuständig. Während Gras rauchen psychische Schäden verursacht!
      Sogar Internet ist schädlich. Darum Gratulation zu Ihrem Heldenmut, hier zu kommentieren.
      Ach ja, nach Erscheinen von Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ stieg die Selbstmordrate in Deutschland signifikant. So das man über ein Vertriebsverbot nachdachte oder dieses sogar erließ. (Was davon weiß ich jetzt nicht mehr so genau.)
      Im 1. Weltkrieg sanken die Hektarerträge im Deutschen Reich so um die 40 Prozent.
      Kein Dünger mehr da. Grund war die Seeblockade der Briten.
      Fragen Sie mal Ihre Urgroßeltern. Die haben gern gehungert.

  29. Allein schon durch das nichtveröffentlichen der Monsanto Studien und das mit Sicherheit Zurückhalten von Monsantostudien die negative Ergebnisse zeigen, ist die Zulassungsverlängerung absolut nicht akzeptabel. Gerade in Hinblick auf Monsantos „Ruf“ ist diese Entscheidung eine Verhöhnung der Bevölkerung

    • Monsantos „Ruf“ ist zu einem erheblichen Teil Ergebnis wissenschaftsfreier Hetze seitens bestimmter „Aktivistengruppen“ wie Greenpeace etc. und der Bereitschaft vieler – ähnlich glaubender Journalisten – dies als Wahrheit zu verkünden.
      Sie sind doch bestimmt auch für ein Verbot von Dihydrogenmonoxid, das in allen bösartigen Tumoren nachgewiesen wurde und nachweislich immer wieder zu Todesfällen führt…

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