Sind Sie für das Grundgesetz? Okay ich gebe zu, das ist eine rhetorische Frage. Dennoch … Vielen ist gar nicht bewusst, dass das aktuelle Anti-Doping-Regime grundgesetzwidrig ist: Sportlerinnen und Sportlern werden Grundrechte verweigert, die essentieller Bestandteil unserer Gesellschaft sind. Das darf so nicht weitergehen: Dopingbekämpfung mag ein legitimes Ziel sein, doch eine auf liberalen Prinzipien gegründete Gesellschaft kann nicht alles dulden. Es gibt gewisse Grenzen – und diese sind derzeit weit überschritten. Das soll im Folgenden erläutert werden.
Häufig heißt es, Doping sei zu verbieten, weil es die Gesundheit gefährde. Das allein kann aber kein Grund für ein Verbot sein. Warum? Weil Artikel 2 des Grundgesetzes lautet: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit […].“ Dieses Grundrecht schützt jede freie Handlung des Einzelnen, sofern niemand Drittes geschädigt wird – und somit auch die Selbstschädigung. Das gilt auch für Sportler: Sie dürfen ihren eigenen Körper schädigen, das kann ihnen niemand verbieten, solange wir davon ausgehen können, dass sie eigenverantwortlich handeln.
Sportler wollen in ihrem Sport der Beste sein und sind bereit, dafür sehr weit zu gehen. Das kann natürlich nicht gesund sein: Sie müssen ihren Körper immer wieder an die Grenze bringen, im Training, im Wettkampf. „Ich hatte eine Serie von Verletzungen, zwei Kreuzbandrisse, Bandscheibenvorfälle, am Ende eine chronische Entzündung an der Ferse“, sagt z.B. Johannes Herber, ehemaliger Basketball-Profi. Gelenkprobleme sind auch direkt im Anschluss an die sportliche Karriere die Regel: „In dieser Zeit habe ich meinen Körper ganz schön gespürt: Knie, Ellenbogen, Wirbelsäule – und du fragst dich morgens: Was ist denn jetzt bitte schön los?“, so Oliver Kahn, der frühere Welt-Torhüter des FC Bayern München.
„Sporttreiben ist gesundheitsschädigend, mit oder ohne Doping-Mittel.“
Es mag traurig stimmen. Aber es ist wie es ist: Sporttreiben ist gesundheitsschädigend, mit oder ohne Doping-Mittel. Entscheidend ist somit auch nicht die Gesundheitsgefährdung, sondern die Eigenverantwortung, da sie den grundrechtlichen Schutz begründet. Sportler müssen durch die Trainer und Ärzte umfassend informiert werden: Welche gesundheitsrelevanten negativen Wirkungen sind durch die Einnahme eines bestimmten Doping-Mittels zu erwarten? Nur so können sie in Kenntnis der Tragweite ihrer Entscheidung handeln. Eine Doping-Freigabe könnte hier förderlich sein: Erstmals wäre es möglich, offen zu forschen. Mit dem neu geschaffenen Wissen könnte die Beratung sicherlich verbessert werden.
Ein weiterer Aspekt spricht gegen das aktuelle Doping-Regularium: Es wurde ein quasi-totalitäres Überwachungsregime installiert. Die Sportler müssen 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr für die Doping-Kontrolle zur Verfügung stehen. Sie sind verpflichtet, gegenüber den Kontrolleuren ihren Aufenthaltsort zu spezifizieren – und das für drei Monate im Voraus, auch im Urlaub. Diese Regelung ist mit der europäischen Menschenrechtskonvention nicht vereinbar. Dort heißt es nämlich in Artikel 8 zum „Recht auf Privatheit“: „Jede Person hat das Recht auf Achtung ihres Privat- und Familienlebens, ihrer Wohnung und ihrer Korrespondenz.“
Das aktuelle Doping-Kontrollverfahren verstößt gegen das Recht auf Privatheit aus drei Gründen: Das Grundgesetz schränkt die Unverletzlichkeit der Wohnung nur unter bestimmten Bedingungen ein, eine Doping-Kontrolle gehört nicht dazu. Sportler müssen aber zu jeder Uhrzeit Kontrolleure in ihre Wohnung lassen, auch mitten in der Nacht. Eine Verweigerung würde zu einer Sperre von vier Jahren führen. Sportler bestimmen zudem nicht frei über die Preisgabe und Verwendung ihrer personenbezogenen Daten. Durch die obligatorische Meldung des Aufenthaltsortes an die Nationale Anti-Doping Agentur ist das informationelle Selbstbestimmungsrecht verletzt. Des Weiteren ähnelt die Entnahme der Dopingprobe bei einer Frau einer gynäkologischen Untersuchung – ein sehr weitgehender Eingriff in den privaten Bereich einer Person. Und auch ein Mann hat sich von der Brustwarze bis zu den Knien freizumachen. Denn der Kontrolleur ist verpflichtet, ihm beim Urinieren direkt auf den Penis zu schauen.
Man fragt sich: Sind Sportler denn keine Bürger? Darf man mit ihnen alles machen? Ist jedes Mittel erlaubt, nur um das hehre Ziel „dopingfreier Sport“ zu erreichen? Damit muss Schluss sein! Eine auf freiheitlichen Prinzipien gegründete Gesellschaft kann ein solches Regularium nicht akzeptieren. Sportler sollten ihr Recht auf Privatheit einfordern, und jeder von uns sollte sich solidarisch zeigen.
„Eine Doping-Freigabe wäre nicht der Untergang des Sports.“
Doper werden hart bestraft: Sie sind in der Regel für zwei oder mehr Jahre gesperrt. In diesem Zeitraum darf der gesperrte Sportler an keinem Wettbewerb und Training teilnehmen. Er darf damit in dieser Zeit seinen Beruf nicht ausüben. Ein Berufsausübungsverbot muss aber laut Grundgesetz Artikel 12 besonders begründet werden. Ein Doping-Verstoß ist dafür nicht ausreichend: Doping ist ein vorsätzlicher Regelbruch – wie die „Notbremse“ im Fußball. Der Sportler will sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, der verboten ist. Wieso muss Doping so hart bestraft werden? Das ist unverhältnismäßig. In der Fußballbundesliga z.B. betrug die längste Sperre für rohes Spiel, eines der schlimmsten Vergehen, acht Wochen. Roh spielt, „wer rücksichtslos im Kampf um den Ball den Gegner verletzt oder gefährdet.“
Das Berufsausübungsverbot geht damit zu weit. Ein Sportler wird existenziell vernichtet, da er während der Sperre kein Geld verdienen kann. Es würde stattdessen ausreichen, das Ergebnis des Wettkampfs zu annullieren, in dessen Rahmen der Sportler positiv getestet wurde. Das Preisgeld müsste er zurückzahlen. Die Annullierung wäre zugleich die Kompensation für die Mitbewerber, die regelkonform agierten: Sie würden entsprechend ihrer im Wettkampf ermittelten Platzierung aufrücken.
Wir halten fest: Das aktuelle Dopingkontrollsystem ist nicht vereinbar mit den Prinzipien einer Gesellschaft wie der unsrigen, die auf einer freiheitlich-demokratischen Ordnung fußt. Fundamentale Grundrechte werden mit Füßen getreten. So wie bisher kann es daher nicht weitergehen. Kurzfristig könnte die Situation verbessert werden, indem man auf Trainingskontrollen verzichtet und die Sanktionen auf ein angemessenes Maß zurückführt. Mittel- bis langfristig ist die Sinnhaftigkeit eines Doping-Verbots generell in Frage zu stellen. Denn es gibt noch viele weitere Probleme, wie z.B. die schwammige Definition von Doping, die nicht klar regelt, was illegal ist. Ich habe das an anderer Stelle ausführlich erläutert.
Eine Doping-Freigabe wäre im Übrigen nicht der Untergang des Sports, wenn wir unterstellen, dass die neu gewonnenen Freiheitsräume sinnvoll genutzt würden. Dafür gibt es sicherlich keine Garantie, aber auf einen Versuch käme es an. Immerhin würde die Doping-Freigabe es den Sportlerinnen und Sportlern erlauben, selbst zu entscheiden, was sie aus ihrer Situation machen. Diese Veränderung wäre für sie auf jeden Fall von Vorteil, denn damit wären sie deutlich weniger fremdbestimmt als zuvor: Befreit vom anti-liberalen Regelwerk der Welt Anti-Doping Agentur könnten die Sportlerinnen und Sportler nun – unter Anleitung der Trainer und Ärzte – eigenverantwortlich über ihren Körper verfügen. Wäre das nicht auch im Sinne unserer Gesellschaft?
Stefan Chatrath ist Professor an der University of Applied Sciences Europe. Seine Schwerpunkte in Lehre und Forschung sind u.a. Sportmarketing, Ticketing und Ethik im Sportmanagement. Er ist zudem stellvertretender Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission des Landessportbundes Berlin.
Dieser Beitrag ist bei Novo erschienen.
Naja, ich glaube die Frage nach einer Freigabe des Doping ist nicht so klar zu beantworten. Fakt ist, dass dann Alle die gleichen Chancen hätten, vorausgesetzt man dopt mit. Andererseits ist die „Mär“ ums angebliche russische Staatsdoping. Hier muss man sich denn schon Fragen, ob Doping etwas bringt, da die Russen in so gut wie keiner Sportart Bäume ausreissen. Eher kommt hier der Verdacht ob Andere besser dopen. Gut, ob man über die Verlogenheit und Scheinheiligkeit des Westens überhaupt noch diskutieren muss, lasse ich mal dahin gestellt. Aber was soll man denken, wenn man einen schwer beleidigten Ex-Funkionär vertraut, der rausgeschmissen wurde und ein riesen Hass auf Russland hat, und bisher noch keine wirklich echten Beweise geliefert hat. Wir sind immer noch bei Indizien ! Russland hat 144Mio Einwohner, wenn man dann vielleicht 1000 Sportler dopt und dies als Staatsdoping bezeichnet, ist das schon recht verschoben. Ich glaube auch nicht, dass es in DE soviel anders ist, in den USA/GB vmtl. noch schlimmer. Man braucht sich doch nur die Medaillenspiegel Olympias anschauen und stellt fest, dass es Länder gibt, die anscheinend ohne Doping soviel besser sein sollen als Russland. Irgendwas stimmt doch da nicht. (Fall Armstrong lässt grüssen) Und wenn man den Umgang des Westen mit einem Verdacht gegen „eigene“ Sportler (Phelps, Biles, Williams usw) umgeht, ist das schon messen mit zweierlei Mass. Im Radsport rund um Armstrong wurden durch westliche Funktionäre Jahr für Jahr systematisch die schärfsten Gegner Armstrongs aussortiert und gelogen was das Zeug hält. Und ich bin mir sicher, dass ist heute nicht anders, wenn es darum geht den eigenen System-Sportlern Vorteile zu sichern.
Sport ist heute nicht mehr das, was es mal war ! Es ist kommerziellisiert, politisiert und wird für geostrategische Ziele missbraucht. Dazu kommen Listen über Inhaltsstoffe die als Doping zählen, die kaum ein Sportler mehr versteht, und bei bei jeder Mahlzeit, Feier oder Wehwehchen am Rande der Legalität steht. Und Eines sollte jedem klar sein: Hier geht es im Milliardenumsätze !!! Generell ist jeder käuflich, die einzige Frage ist die Höhe des Kaufpreises und das ist in Russland genau wie auch in den USA so.
Was soll diese unsinnige Forderung der fraigabe des Dopings. es sollte sich auch beim Gastautor herumgesprochen haben, welche inzwischen bewiesenen Langzeitfolgen das Zeug hat. Wollen wir auf einer Welt leben, mit krankhaft veränderten Menschen?
Abgesehen davon. Die Mär von den gleichen Bedingungen kann man sich getrost abschminken. Auch dann wird der natürlich Vorteile haben, der erstens das meiste Geld zahlt, und zweitens die besten „Medikamente“ bekommt.
Ein ganz klares NEIN von mir!
Ich fürchte mit dem Doping im Spitzensport verhält es sich wie mit den Schönheitsoperationen bei Stars und Sternchen im Rampenlicht. Hauptsache der schöne Schein bleibt gewahrt. Vielleicht sollte man mal aufhören sich gegenseitig was vorzumachen. Mich interessiert seit Jahren kein Spitzensport mehr. Das ist doch blos Brot und Spiele für die Massen um vom echten Leben abzulenken. Und da gibt es für mich bessere Methoden in Form von produktiven, erfüllenden Hobbys. Ob die Spitzensportler dopen interessiert mich aus den, im Artikel genannten Gründen auch nicht. Ich gehe davon aus, dass es fast jeder tut und hinter dem Spitzensport eine halbseidene Pharmalobby „Wettrüsten“ um das beste Dopingmittel veranstaltet, dass bei Tests (noch) nicht aufgedeckt werden kann.
Wer Gefallen an solch modernen Gladiatorenkämpfen findet, der wird ja ausreichend von den GEZ-Medien damit versorgt. Ich möchte das aber bitte nicht mit Zwangsgebühren mitfinanzieren müssen, wenn junge Leute vor laufender Kamera fahrlässig ihre Gesundheit ruinieren.
„Sporttreiben ist gesundheitsschädigend, mit oder ohne Doping-Mittel.“ Mit Verlaub: Das ist Unfug. Es geht um Leistungssport, nicht um Breitensport. Letzterer ist sicher nicht gesundheitsschädigend. wenn er vernünftig betrieben wird.
Lieber Herr Chatrath,
wenn Sie dem Staat das Recht absprechen, Dopingsubstanzen zu verbieten, da ein Schutz des Bürgers vor sich selbst die Zuständigkeit des Staates überschreite, er sich diese unberechtigt anmaße, dann bitte aber nicht auf halbem Wege stehenbleiben.
Dann muss die Rezeptpflicht fallen und Drogen sind sofort zu legalisieren.
Der Wunsch nach einem Sport ganz ohne Doping ist so naiv wie der Wunsch nach Weltfrieden oder Reichtum für alle.
Dennoch sollte man durch das Verbot von unerlaubten Hilfsmitteln und die entsprechenden Kontrollen versuchen, dem Ideal des dopingfreien Sportes so nahe wie möglich zu kommen, um Chancengleichheit und extreme Auswüchse der Verwendung von Hilfsmitteln zu vermeiden.
Genau so wie wohl die meisten von uns es befürworten, dass zum Beispiel die Nationen der Welt durch internationale Vereinbarungen und Vereinigungen von Kriegen abgehalten werden sollten um dem (naiven) Ideal des Weltfriedens möglichst nahe zu kommen, so sollten wir auch versuchen dem Ideal des dopingfreien Sports möglichst nahezukommen. Wenn wir die Idee des dopingfreien Sports aufgegeben, keine Regeln mehr bezüglich Hilfsmitteln haben und nicht kontrollieren, dann wäre das Ende des Leistungssports weil man im Sport immer Regeln braucht und die Verwendung von Hilfsmitteln völlig ausarten würde.
Wie führt legales doping zum verantwortungslosen gebrauch von freiheit?
Wer verantwortet denn was und wer definiert besagte verantwortungslosigkeit?.
Gemäß ihrer logik würde zb selbstmord oder die zeugung eines kindes ein beleg für ihre angesprochene degeneration sein.
PS: es gibt nichts gefährlicheres als das leben an sich, da dieses zwangsläufig mit hilflosigkeit beginnt, unterwegs die gesamte zeit ein hochaggresiver oxidant eingeatmet wird, und mit dem tod endet.
Könnte der Sportler wirklich frei entscheiden im Falle einer Dopinglegalisierung? Ich denke, eher nicht… Wer nicht dopen will, hätte dann ganz offiziell keine Chance mehr zu gewinnen, weil alle anderen es eben tun… Inoffiziell dürfte das in vielen Sportarten jetzt schon so sein, aber so wird das ja auch noch legitimiert! Im Zweifelsfall wäre eine Dopinglegalisierung dann in Ordnung, wenn es bei der Bewertung entsprechend berücksichtigt wird. Wird dann verschwiegen, dass man irgendetwas Leistungssteigerndes zu sich genommen hat um nicht ein paar Punkte in der Wertung zu verlieren, muss es dann aber drakonische Strafen zur Abschreckung geben. Dann wäre aber wieder das Problem, dass wir die Angaben prüfen müssten…
Brot & Spiele… Ich halte Profi-Sport (genauso wie körperliche Inaktivität) grundsätzlich für eine Pervertierung des menschlichen Bedürfnisses nach Bewegung. Bewegung wirkt erwiesenermaßen präventiv, therapeutisch und rehabilitativ bei vielen Erkrankungen (kardiologischen und Stoffwechselerkrankungen, neurologischen und onkologischen Erkrankungen und nicht zuletzt auch bei psychiatrischen Erkrankungen und das ist ist noch nicht das Ende der Fahnenstange…). Profi-Sport dagegen wirkt nur ökonomisch positiv, aber negativ für die Gesundheit der Ausübenden und auch der Konsumenten, da Letztere von Aktivitäten abgehalten werden, die gesunder wären und übermäßiger Alkoholkonsum der Gesundheit nicht förderlich ist. Also keine Freigabe von Doping wäre anzustreben, sondern die Rückkehr zu Sport in menschlicher Dimension und nicht die Kreierung von Mutanten. Mir ist klar das dies utopisch klingen mag doch die Freude am Zusehen bei sportlichen Leistungen muss damit nicht vorbei sein, denn ich schaue mir zB lieber Amteurfussballspiele an als Spiele von Profivereinen, bei deren Spielern die Dollarzeichen in den Augen das hervorstechendste Merkmal sind…
Einverstanden. Dann bitte aber auch Leistungssport konsequent erst ab 18 erlauben.
Bei der Tour galten mal Gangschaltungen an den Fahrrädern als unerlaubt. Auch Kniestrümpfe; erst durften sie im Radsport noch beim Training, aber nicht bei Wettkämpfen getragen werden, dann auch nicht mal mehr beim Training: unerlaubte Mittel! Jan Ullrich wurde von einer deutschen Juristin angezeigt, weil er „Eigenblutdoping“ anwandte (nachgewiesen wurde es ihm nie, „Hijo Rudicio“, lachhaft!), dieselbe Juristin sieht aber ganz offensichtlich in den hier im Artikel geschilderten flagranten Rechtsbrüchen gegen die bürgerlichen Grundrechte Sportler keinen Grund zu klagen; beredtes Schweigen. Ulrichs Karriere war beendet, der Einzige der deutschen Radfahrer-Equipe, der Armstrong hätte Paroli bieten können. Doping sollte tatsächlich freigegeben werden, damit es von Ärzten und Wissenschaftlern und nicht von Masseuren geführt wird. Ich sehe das wie die Formel 1 oder moto-gp: es wird das Extreme an extrem leistungs- (und leidens)-fähigen Menschen oder Maschinen erprobt, zum Gefallen des Publikums präsentiert und zum Nutzen der breiten Masse kondensiert. Warum nicht?Andernfalls wäre beispielsweise Skispringen mit DEN Brettern wohl bald verboten; sollen die Athleten doch die Schanze runterlaufen und vom Schanzentisch springen, sehr erbaulich, aber nur für Moralisten. Oder gerät alsbald auch die ausgeklügelte Trainings-Methodologie in üblen Verdacht?
Und sagen wir, wie es ist: die Leistung kommt vom Athleten, Lance Armstrong ist auch ohne Doping ein Jahrhundert-Ausnahme-Radsportler gewesen; die Notwendigkeit der Mobilisierung der paar Prozente Zuwachs unter Ausnutzung der „autonom geschützten Reserve“ durch „UM“ sind der Enge an der Spitze geschuldet.
Das kann man noch mehr verallgemeinen. Wenn jeder frei für seinen Körper verfügen kann, dann frage ich mich, warum wird von mir in der deutschen Aptheke eine Rezept verlangt, wenn ich z.B. eine „verschreibungspflichtige“ Salbe kaufen möchte. Komischerweise werden in der ungarischen Apotheken manche in D. verschreibungspflichtige Medikamente frei verkauft und umgekehrt. Was geht es einen an, was für ein Medikament ich kaufe, wenn ich dafür aus eigener Tasche zahle? Der Gesetzgeber hat Angst, dass ich davon krank werde und die Krankenkasse muss meine Heilung bezahlen? Nun gut, der Sportler, der sich doppt wird wahrscheinlich auch eines Tages zum Krüppel und muss kostenintensiv behandelt werden. Daher es ist schon vernünftig, dass sich die Profisportler nicht mit Anabolika aufpumpen, weil die Siegesprämien kassieren sie, aber dann die Nebenwirkungen werden sozialisert.
Zugegeben habe ich mich schon manchesmal gefragt, ob dieser Hochleistungssport überhaupt ohne Doping erträglich für den Athleten ausgehen kann.
Was macht James Bond, bevor er für seinen Beruf tätig wird? Trinkt er einen Tee oder einen Martini?
Was macht seine Chefin?
Körperliche Kraft will ernährt werden. Wird das nicht ausreichend beachtet, dürften sich ebenfalls schwere Schäden durch Überanstrengung einstellen.
Ist es edler im Gemüt an Mangel zu erkranken oder dem Gegenteil?
Für das Gegenteil kann man vielleicht einen Blick werfen auf „Die purpurnen Flüsse 2“.
Sinnessteigerung durch Rauschmittel und körperliche Leistungssteigerung durch Amphetamine mit deutlich reduziertem Schmerzempfinden als hätte der Mensch die Schwerkraft besiegt.
Aufgrund welcher körperlichen Leistung gelingt Vögeln das Fliegen?
Was für eine Herzfrequenz hat ein Kolibri und wie hoch ist seine Lebenserwartung oder sein Nahrungsbedarf?
Zugegeben auch mit Doping kam Didi Thurau nicht so elegant über die Berge wie Armstrong.
Was ist der Preis?
Wie verändert sich die Wahrnehmung.
Ist es nicht doch ein Unterschied im Flugzeug zu sitzen oder selbst das Flugzeug zu sein?
Macht Leistungsmessung dann überhaupt noch Sinn, wenn der eine gedopt ist, der andere aber nicht und zwingt das, um des Broterwerbs Willen, nicht jeden dazu zu dopen?
Der getriebene Vermeidungsaufwand scheint aber auch mir zu hoch, obwohl die Klage darüber auch eher so klingt, als würde jemand sagen, wie soll ich geregelt mein Doping verwischen, wenn ich dauernd dabei gestört werden könnte.
Mit anderen Worten, als medizinischer Laie kann ich nichts dazu sagen.
Sport habe ich früher mal gemacht.
Ich kann mich entsinnen, das Kondition eine Menge ermöglichte.
Kondition plus Doping könnte zu frühzeitigem Altern führen im Sinne verbrauchter Organe oder anders, die enorme Erweiterung der Leistung müßte mit höheren Abbau/Erholungszeiten verbunden sein?
Ein freiwilliger Verzicht auf Doping im Falle einer Freigabe würde die Situation absurderweise umdrehen. Ein Sportler, der auf Doping verzichtet, wäre bald keiner mehr, der international eine Rolle spielen könnte. Mit ziemlicher Sicherheit würden die „Gewinner“-Leistungen fehlen, diesen Kampf würde „David“ garantiert verlieren.
Insofern käme das ebenfalls einer langzeitlichen, wenn nicht sogar einer lebenslangen Sperre gleich – eine schlimmere Strafe als wenn man beim Doping zur Zeit „erwischt“ wird.
Überprüfungen müssen also m.E. sein. Die Art und Weise allerdings halte auch ich für gesetzeswidrig.
In der Schule hätte der Lehrer gesagt: “ Thema verfehlt, sechs, setzen „.
Es geht sich doch bei der Kontrolle auf Doping nicht in erster Linie um die Gesundheitsrisiken des Athleten, sondern darum, die gleichen Ausgangsbedingungen im Wettkampf zu schaffen. Dazu mal eine ganz einfache Frage an den Autor.
Wie sollen die Sportverbände sich denn verhalten, wenn die ersten Athleten mit inzwischen möglichen technischen Hilfsmitteln ihre Wettkampfleistung erhöhen ? Was, wenn beispielsweise ein Hochspringer Federkonstruktionen am Körper trägt, die seine Sprungleistung erhöhen ?
Ich kann im Grundsatz keinen Unterschied zwischen leistungssteigernden Mitteln auf chemisch-biologischer Basis oder physikalischer Basis erkennen. Beide Gruppen der Hilfsmittel sind nicht Bestandteil der natürlichen Voraussetzungen eines Athleten.
Natürlich kann man lange über den Sinn des Sports und der erlaubten Hilfsmittel streiten. Wenn man aber jedem Athleten die Wahl unterstützender Mittel frei überlässt, darf man die sich daraus ergebenden Wettkämpfe nicht mehr „fairen Sport“ nennen.
Da sollte der Autor sich vielleicht mal über den ursprünglichen Sinn des Sports informieren, bevor er so etwas verzapft.
Im Übrigen, kein Sportler ist gezwungen sich im Hochleistungssport zu engagieren. Wer das dennoch macht, kennt die Randbedingungen, unterwirft sich den Kontrollen also freiwillig.
Danke, Herr Neuhaus genau so ist es. Ich als ehemaliger Leistungssportler (Radsport in den 90ern…), der so einiges persönlich mitbekommen hat, bin doch sehr über diesen Artikel und die undifferenzierte Diskussion überrascht.
Wie im gesellschaftlichen und geschäftlichen Leben so benötigt man auch im Sport und Leistungssport Regeln. Die Anti-Doping Regeln im Sport sollen der Chancengleichheit dienen und ausserdem dafür sorgen, dass es nicht immer extremere Auswüchse der Verwendung von Hilfsmitteln gibt. Das Argument, dass es ja trotz des Doping-Verbotes so viele Sportler gibt, die dennoch dopen, zieht nicht. In Analogie könnte man dann ja auch alle möglichen Strassenverkehrsregeln abschaffen. Da so viele Autofahrer zu schnell fahren, da so viele Fussgänger und Radfahrer rote Ampeln ignorieren, erlauben wir doch einfach jedem Autofahrer so schnell zu fahren wie er oder sie will und entfernen alle Ampeln.
Fakt ist doch, dass selbst im Radsport die Dopingkontrollen ziehen. Es wird offensichtlich deutlich seltener, deutlich weniger EPO verwendet als bis 2008. Es gibt auch klare Indizien dass Eigenblut-Doping in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist. Jeder der den Radsport als Insider schon in den 90ern kannte, wusste was genommen wurde (auch wenn die ÖR Medien völlig ahnungslos waren, was ich damals überhaupt nicht verstand) und weiss dass jetzt dass deutlich weniger Blutdoping betrieben wird, viel fokussierter trainiert werden muss und die Leistungsdichte deutlich abgenommen hat gegenüber der Zeit von 1992 (Aufkommen von EPO, dem ultimativen Leistungsbooster, dem man ohne Dopingtests nicht wiederstehen konnte) und 2006 (Fuentes-Affäre) / 2012 (Armstrong Überführung und Einführung des Blutpasses).
Hochleistungssport ist geschäft und show und es geht dabei um viel geld. Deshalb werden die zulässigen grenzen ausgelotet.
Man lese das buch von stefan matschiner „grenzwertig“ und da ist man geheilt von der olympischen idee.
Auch im schiesssport wird gedopt und man soll es nicht glauben, auch im schach.
Da werden mittelchen zur beruhigung (beta blocker oder so was) eingenommen.
Gruss aus dd
Wozu Regeln,ich mach was ich will.Bestimmt nicht arbeiten und Steuern zahlen.
Schwarzfahren, na und?
Mit 180 durch die Stadt,Strassensperre für Hochzeitsballerei,lustig und traditionell.
Einen Pass brauche ich nichtunbedingt ,und wenn, dann habe ich gleich zwei verschiedene, lebe vom Geld und Arbeit der Dummen.
Machen schon viele hier,und täglich werden es mehr.
Auch ohne Doping gibt es im Sport keine Chancengleichheit :
In manchen Sportarten wurden deshalb Gewichtsklassen eingeführt, da es augenfällig unfair ist, z.B. im Boxen ein Federgewicht gegen einen 110 kg Mann antreten zu lassen.
Wenn man Chancengleichheit will, wäre es auch sinnvoll im Hochsprung nach Körpergröße zu klassifizieren.
Andere leistungsspezifische Werte sind optisch nicht erkennbar, aber ebenso relevant, wie z.B. der Hämatokrit-Wert. Auch hier müssten die Sportler in verschiedenen Leistungsklassen antreten, da sonst Sportler wie Claudia Pechstein durch genetische Anomalien bevorzugt sind.
Fazit:
Fairness im Sport ist eine Illusion.
Auch ohne Doping gibt es im Sport keine Chancengleichheit :
In manchen Sportarten würden deshalb Gewichtsklassen eingeführt, da es augenfällig unfair ist ein Federgewicht im Boxen gegen einen 110 kg Mann antreten zu lassen.
Wenn man Chancengleichheit will, wäre auch sinnvoll im Hochsprung nach Körpergröße zu klassifizieren.
Andere leistungsspezifische Werte sind optisch nicht erkennbar, aber ebenso relevant, wie z.B. der Hämatokrit-Wert. Auch hier müssten die Aportler in verschiedenen Leistungsklassen antreten.
Fazit:
Fairness im Sport ist eine Illusion
Guter Vorschlag, die Sporter sollten allerdings verpflichtet werden, sichtbar auf dem Sportdress anzuzeigen , womit sie dopen.
+
Tja – das Volk sucht seine Helden – und Helden müssen „sauber sein“ – das Hemdchen ein Weisses, in Persil gewaschen. ..dies erklärt, warum die „Schmutzfinken“ der Dopingsünder so mächtig bestraft werden.
…erstaunlich ist doch, dass die allermeisten nach Freiheit streben, wenn es aber darum geht, Räume für eigene Verantwortung zu schaffen, wie hier: dem Doping freien Raum zu geben – dann wird nach dem (Nanny-)Staat gerufen, der die eigene Verantwortung ab nimmt und für Ordnung mit Recht und Gesetz sorgen soll. Dabei kann eine Freie Gesellschaft nur wachsen, wenn sie ihre „Verantwortung“ bei sich bewahrt und sie nicht dem Spielball der Obrigkeiten und Gesetzgebenden übereignet.
Bedingung ist nur: Gesundes Vertrauen in die eigenen Kräfte und Distanz zu übergeordneten Systemen, die dem Fadenschein der „Heiligen Sauberen“ dienen.
+++
Beim Radsport-Klassiker Paris-Roubaix ist der Belgier Michael Goolaerts vor zwei Tagen gestürzt und verstorben. Noch rätselt man, ob sein Herz VOR dem Sturz oder WEGEN des Sturzes aufgehört hat zu schlagen. Aber auch ohne diesen aktuellen Fall wissen wir, wie schädlich die moderne leistungssteigernde Medizin für den Mensche sein kann. Vor ein paar Jahren lief eine Dokumentation auf ARTE/3Sat, die gezeigt hat, dass z.B. Radsport-Profis während der Tour-de-France, kein Witz, sich nachts im Hotel auf den Fluren treffen, weil sie 1.) nicht einschlafen können und 2.) Angst haben, dass ihr Herz stehenbleiben könnte, wegen der absurd niedrigen Herzfrequenz, bedingt durch die vielen Substanzen die sie einnehmen. Nein, Doping soll verboten bleiben, selbst wenn es ein völlig verlorener und aussichtsloser Kampf ist, denken wir nur an den Profi-Fußball, wo alle wegschauen. Aber es geht um das Prinzip. Und der Verweis auf die Bürgerrechte ist absurd, Entschuldigung, denn mit dem Argument können Sie auch Crack-Rauchen und Heroin-Spritzen ins Ermessen des Einzelnen stellen.
Zum Anderen vergessen… Hochleistungssportler mit mehr als fürstlicher Vergütung gelten ja gemeinhin als Vorbilder und Sport ist seit den ollen Griechen eine Sache von Fairness. Wo bleibt die Verantwortung un die Fainress? So versaut man Menschen und inspiriert zum Lügen und Betrügen. Das ist dann kein Sport mehr. Und das sagt jemand, der Sport nicht einmal auf der Couch im Fernseher „praktiziert“.
Warum nicht einfach Wettbewerbe trennen in gedopt und natürlich? Die Specialolympics erfreuen sich doch auch größter Beliebtheit. Was kann der Mensch aus seinem Körper herausholen und was können wir, mit Hilfe der technischen Möglichkeiten aus einem Menschen heraus holen? Solange die Sportler die freie Wahl und die Zuschauer eine klare Ettikettierung haben, wäre das doch überlegenswert.
WhyNot: Was Sie vorschlagen, gibt es faktisch schon im Bodybuilding. Da gibt es die regulären Meisterschaften, wo offiziell zwar Doping verboten ist wie überall sonst auch, aber faktisch weiß jeder, dass massiv gedopt wird. Und dann gibt es die „Natural Bodybuilding“-Meisterschaften, wo Doping streng verpönt ist (und die Teilnehmer entsprechend weniger massiv sind, aber aus meiner Sicht ästhetischer).
Das betrifft dann aber auch Drogen, rezeptpflichtige Medikamente usw.
Bis zu dem Punkt, an dem mit der Gesellschaft interagiert wird.
Hier wird es aber spannend: eine allgemeine Krankenversicherung ist nämlich dann auch nicht mit der liberalen Gesellschaft vereinbar. Wer sich hinrichten will, kann das also gerne tun – so lange ich keinen Cent dafür zahlen muss.
Dann müssten aber jegliche staatliche Förderungen wegfallen – sonst investiert der Staat
(mein Geld also) 20 Jahre in die „Ausbildung“ und der knallt sich am Ende weg und übt in der Innenstadt nackt Fallschirmspringen. Das Ganze klappt also nicht so ohne Weiteres.
Der Dopingrummel dagegen hält sich doch eher in Grenzen, die Folgen für die Sportler sind lächerlich – aber es ist ein privatwirtschaftliches Vertragsverhältnis, oder nicht? Klingt doch sehr, sehr liberal. Man hat ja eingewilligt, das mit sich machen zu lassen. Kann jederzeit einen anderen Lebensweg einschlagen, ist das nicht liberal?
Sportler könnten auch einfach NEIN zum Sport sagen, der ihre Grundrechte einschränkt. Insofern ist es eine freie, selbstbestimmte Entscheidung, die Dopingkontrollen inkauf zu nehmen. Wer einen Arbeitsvertrag schließt, verzichtet auch auf seine freie Zeiteinteilung.
Wenn Höchstleitungssport schon ungesund ist, gibt es keinen vernünftigen Grund, ihn noch ungesünder werden zu lassen. Auch ungesunder Höchstleitungssport ohne Doping könnte von Ärzten kontrolliert auf dem Level der Gesundheit gehalten werden. Aber es läuft anders: alle Beteiligten stehen unter Erfolgsdruck. Die Folgen sind andere als in der idealen Theorie.
Sport ist nicht nur eine Sache selbstbestimmter Sportler. Er zieht Fans an, er macht Schule. In der Gruppe läuft man anders als allein.
als ehemaliger gerätet urner kann ich ein klagelied vom leid eines leistungssportlers singen. wer dabei noch einer geregelten arbeit nachging, schaffte es nicht lange leistungssportler zu sein!
Ich glaube, es war Volker Pispers, der schon vor Jahren gefordert hat, dass alle Sportler den Namen „ihres“ Dopingmittels in Großbuchstaben auf ihre Trikots drucken sollten.
Der Ehrlichkeit halber und zum Qualitätsvergleich! (Ironie OFF)
Doping heißt, sich durch unlautere Mittel einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Mit liberaler Gesellschaft hat das Nullkommanichts zu tun. Und soweit ich hier die Stimmen im Forum überflogen habe, sind natürlich wieder jede Menge Menschen dabei, denen eigentlich Sport sowieso zuwider ist oder die zumindest keine Verbindung dazu haben. Dazu zähle ich auch jene, die nonchalant meinen, es dope ja sowieso jeder. Dem ist nicht so, nein, es dopt nicht jeder. Wer unvorhergesehen, mehrmals hintereinander nachts zur Dopingkontrolle gebeten wird, kann nicht dopen. Dopingkontrollen sind der richtige Weg im Sport, die Strafen – vor allem gegen Nationen, die diese Kontrollen umgehen – sollten unnachgiebiger sein. Btw: Alleine die Dopingschäden verbieten die Freigabe.
1. Da der deutsche Staat dem Paternalismus frönt, ist Ihr Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung müßig.
2. Die riesige, ich nenne es der Einfachheit halber, überwachende und kontrollierende „Bürokratie“ beschäftigt zahlreiche Menschen. Haben Sie es je erlebt, dass Bürokraten überflüssig werden wollen.
3. Durch eine Dopingfreigabe könnte sich der Profi Sport verändern, auch im Hinblick auf dessen Perzeption.
Ich vertrete schon lange die Auffassung des Autors. In vielen Sportarten hätte das aber mglw. zur Folge, daß nicht mehr die talentiertesten und fleißigsten Athleten, sondern diejenigen die sich die besten und teuersten Dopingmittel leisten können gewinnen.
Allerdings würden sich dann sicherlich auch viele Sportinteressierte abwenden. Dies könnte dann zu einem Umdenken bei den Sportlern führen: warum sollte man seine Gesundheit ruinieren, wenn es niemanden mehr interessiert?
„Ich vertrete schon lange die Auffassung des Autors. In vielen Sportarten hätte das aber mglw. zur Folge, daß nicht mehr die talentiertesten und fleißigsten Athleten, sondern diejenigen die sich die besten und teuersten Dopingmittel leisten können gewinnen.“
Das stimmt nicht. Ohne Doping würde sich an den Medaillenrängen höchstwahrhscheinlich nicht ändern, die Zeiten werden halt nur langsamer. Sie können durch Doping einen Mittelklasseathleten nicht zu einem Weltklasseathleten machen. Die köperliche Voraussetzung, das Talent und die harte Arbeit muss bereits da sein.
So verständlich die Forderung ist, ignoriert sie aber völlig den Treiber hinter Dopingverboten. Interessanterweise ist es ein Paradoxon: Zwar giert die Masse nach immer neuen Rekorden, aber diese sollen bitte sauber zustande kommen, sonst verliert sie das Interesse. Damit würde der Sport seiner kommerziellen Verwertbarkeit beraubt…Wenn alles freigegeben ist, ksnn leicht der Eindruck entstehen, es ginge nur noch darum, wer die besten Ärzte hat. Ein solcher Wettbewerb aber wäre nicht mehr interessant, da die eigentliche Leistung des Sportlers verschwimmt. Zuschauer hätten den Eindruck mit den richtigen Mittelchen „kann das doch a jeder!“ und das Interesse ginge verloren. Dass
ab einem bestimmten Niveau neue Rekorde ohne Mittelchen nicht mehr möglich sind, wird dabei ignoriertDie Illusion zählt
Es ist naiv zu glauben, „a jeder“ käme den Mont Ventoux mit dem Rennrad hoch, sobald er eine Spritze in den Popo bekommt.
Ich denke, Sie glauben das nicht.
„Im Übrigen würden sich dann sicher ganz schnell Veranstalter finden, die wie bisher eine Konkurrenzveranstaltung ohne Doping aufziehen würden.“
Sowas gibt’s bereits im Bodybuilding.
Preisgelder bei den Dopern gehen in die Millionen, während Natural Bodybuilder mit vierstelligen Beträgen bei Wettbewerben auskommen. Von Werbedeals will ich hier gar nicht reden.
Ja, prima, so besehen im Prinzip nichts einzuwenden, aber dann hat man nur noch den Wettbewerb, wer die besseren Hexenküchen beschäftigt.
Davon abgesehen spreche ich den meisten Sportlern die Kompetenz ab, zu überblicken, was sie sich mit dem Zeug antun. Und dann befindet man sich auf einem sehr gefährlichen Pfad, wo Fallstricke wie schwere Körperverletzung überall lauern, sobald die Aufklärung nicht mehr vollumfassend erfolgt oder erfolgen kann. Experimente am Menschen halt.
Zunächst einmal wird ja niemand zum Profisport gezwungen und die Bedingungen dafür zu akzeptieren. Und gibt man die Regeln oder ihre Sanktionierung auf, wird ein Wettlauf der Chemiker entfesselt. Wirklicher Sport verschwindet endgültig aus den grossen Arenen. Und wäre dann eine solche Leistungsschau noch attraktiv? Es ist ja heute schon vieles nicht nachweisbar und ein Blick z.B. auf die amerikanischen Leichtathleten kann einem bereits ordentlich den Appetit verderben.
Dass Doping die Gesundheit der Dopers schädigt, ist in der Tat kein Grund für das Verbot. Das muss jeder selbst entscheiden. Aber ein Argument für das Doping-Verbot ist, dass es unlauterer Wettbewerb ist, bei dem der Ehrliche, der seine Gesundheit nicht schädigen möchte, keine Chance hat. Im Bodybuilding gibt es inzwischen die normalen Meisterschaften, bei denen jeder weiß, dass man ohne Doping keinerlei Chance hat – und dann die Meisterschaften im Natural Bodybuilding. Wollen wir künftig eine solche Trennung in allen Sportarten? Ist das realistisch und wünschenswert?
„Ist das realistisch und wünschenswert?“
Ich denke schon, dass das wünschenswert wäre. Nur würden die „gesunden“ Athleten dann wohl ein Nischendasein fristen wie die Natural Bodybuilder, denn was Sponsoren und Zuschauer trotzdem sehen wollen werden, sind Rekorde und absolute Spitzenleistungen. Obwohl es natürlich auch sein kann, dass der PC-ÖR gedopte Wettbewerbe dann boykottiert und so den Markt beeinflusst.
Ich denke, dass es noch einen anderen Grund gibt, das Doping freizugeben. Gerade haben wir gesehen, dass die Dopingregularien als politische Waffe (in diesem Fall gegen Russland) missbraucht werden können. Sowas ist einfach nur scheinheilig.
Das Doping-Verbot ist ebenso scheinheilig wie es die Amateurstatuten der Olympischen Spiele im vergangenen Jahrhundert waren. Bekanntlich wurden diese dann aufgegeben. Beim Dopen sollte man sich allerdings nicht so saudumm anstellen wie der Mannschaftsarzt der deutschen Fußballmannschaft 1954 (Bern), wo es mit einer verseuchten Spritze mit völlig harmlosem Traubenzucker gelang, gleich ein Dutzend Spitzenfußballer mit Hepatitis C zu infizieren, die in mehreren Fällen tödlich verlief.
Auch für den Fall, dass ich mich damit unbeliebt mache: aber vor dem Doping kommt das Hanf.
Bin ich voll dafür. Vor allem in einem Land, in dem sogar die Abgeordneten zum BT mit Kocks erwischt werden. Egal ob das jetzt für den Herrn grünen Abgeordneten oder für seinen baccha bazi war.
Und wer einmal die Streif hinuntergefahren ist, auf einer Sprungschanze gestanden, in einm Formel 1 Wagen das Gaspedal angetippt hat, dem ist klar: die Typen sind lobotomiert. Alle!
Dann gibt es also zwei Veranstaltungen: Veranstaltung 1, bei der offiziell gedopt wird und bei der jeder Teilnehmer und Zuschauer weiß, das gedopt wird,
sowie Veranstaltung 2, bei der Dopen nicht erlaubt ist, bei der aber unerlaubt gedopt wird und jeder Zuschauer und Sportreporter ganz überrascht tut, wenn jemand als Doper erwischt wird, so wie es aktuell der Fall ist. Schöne, heile Scheinwelt.
Das ist alles so einfach daher gesagt: Lasst sie doch, bitte schön, dopen, wie es
ihnen gefällt. Denkt doch an ihre Menschen – und Persönlichkeitsrechte! Aber,
sehr geehrter Herr Professor (was es aber auch heutzutage alles für Professuren
gibt!), was ist mit Spätschäden? Was ist, wenn Frauen, die dopten, behinderte,
oder geschädigte Kinder gebären? Durch Doping kann es zum Geschlechter-
wechsel kommen, viele Doper sind an Leber-, Bauchspeicheldrüsen und
Prostatakrebs zu früh verstorben. Irreparable Herzvergrößerungen sind nicht
selten, von der großen Zahl an weiteren unliebsamen Nebenerscheinungen des
Dopings will ich nicht reden, die aber die Dopenden, vor allem weibliche, psy-
chisch sehr belasten. Als junger, aufstrebender und Erfolg-haben-möchtender
Sportler, der schon internationale Sportluft geschnuppert hat, und auch die
monetären Aspekte einbezieht, schiebt man das madizinische Doping-Folge-
Problem, Beratung hin – Beratung her, von sich. Ich rede aus eigener Erfahrung
und habe das Glück gehabt, nur kurze Zeit im Staatsdopingprogramm der DDR
eingeschlossen gewesen zu sein- doch Herzprobleme mit Blutverdünner garniert
werden mich bis an mein Lebensende begleiten. Deshalb: Schützt unsere Jugend
vor leistungssteigernden Mitteln, Leistungssport ist von vornherein gesundheits-
schädlich.
Komisch: Da fährt jemand berufsbedingt mit einem Rennrad den Berg rauf und runter, ein anderer schlägt berufsbedingt mit einem Plastikschläger stundenlang gegen einen Ball, das wird dann als Sport bezeichnet. Da setzt ein anderer den ganzen lieben Tag lang berufsbedingt per Muskelarbeit Steine aufeinander, den nennt man Maurer und nicht Sportler. Den einen jubeln die Massen zu, obwohl sie nichts Sinnvolles vollbringen, der andere wird von den Massen eher missachtet.
Weil das Aufeinanderstapeln von Poroton auch nur noch Konfektionsware der traurigen Sorte entstehen lässt. Maurer, Steinmetze und Stukkateure sind Helden der Ewigkeit.
Ich unterstütze die Forderung, Doping freizugeben voll und ganz.
Dopingfreier Leistungssport/Berufssport ist in der Realität nicht umsetzbar. Deshalb ist es absolut sinnvoll, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, Doping freizugeben.
Auch in anderen Berufsbereichen, dort wo sehr hohe Leistung zu erbringen ist, wo Leute arbeitstäglich voll konzentriert 16 Stunden und mehr geistige Leistung bringen müssen, wird gedopt. Dort kam bisher auch noch niemand auf die Idee, Doping zu verbieten.
(Viele Schüler gehen heute schon nicht mehr ungedopt in die Schule!)
Genau. Man denke nur an Krankenhausärzte, die sich alles mögliche reinpfeifen, um 30h-Schichten zu schaffen.
Ob da die Krankenkasse auch sagt: „Operation ungültig, Chefarzt gedopt.“?
D´accord. Jeder soll sich seine Gesundheit ruinieren können wie er will.
Nur dann, wenn es ans Therapieren geht, bitte nicht die Kosten auf die Allgemeinheit umschlagen, z.B. die Krankenkassen. Alle Gesundheitschäden, die durch Doping entstehen, müssen von den Gedopten selber verantwortet und kostenmäßig getragen werden.
Man sollte zudem bei jeder Sportart zwei Wettkampfklassen einführen, den der Gedopten und derjenigen, die auf Doping verzichten.
Stimme zu, aber nur wenn die jeweiligen Medalien Gewinner auch eine Mindestzeit nach dem Wettkampf noch leben. Beim vorzeitigen Ableben wegen Medikamentenüberdosierungen sollte die Medallie an den zweiten gehen, vorausgesetzt der überlebt eine gewissen Zeit…könnte interessant werden.
Das erinnert mich an die „Logik“: Da „in der Realität nicht umsetzbar“ ist, dass die Menschen sich an die Straßenverkehrsordnung halten, schaffen wir sie ab. Und da viel geklaut wird in Läden, legalisieren wir den Ladendiebstahl.
Der Autor verharmlost die schweren Nebenwirkungen der meisten Dopingmittel. Ob dieses Risiko geringer zu bewerten ist als das informationelle Selbstbestimmungsrecht des Athleten, wage ich zu bezweifeln.
Eine Freigabe des Doping würde einen ungehemmten Dopingwettbewerb schüren mit entsprechenden negativen Folgen für die Gesundheit der Athleten. Effektive ärztliche Überwachung ist sehr teuer und ist nur durch reiche Nationen zu leisten, die armen Nationen nehmen halt dann soviel von dem Zeugs, dass die Leistung stimmt.
Die derzeitige Dopingüberwachung kann selbstverständlich nicht alles verhindern, aber extreme Auswüchse sind da kaum vorstellbar.
„Der Autor verharmlost die schweren Nebenwirkungen der meisten Dopingmittel. Ob dieses Risiko geringer zu bewerten ist als das informationelle Selbstbestimmungsrecht des Athleten, wage ich zu bezweifeln.“
Die zeugung von nachwuchs führt prinzipbedingt zu schwersten risiken für den nachwuchs.
Der nachwuchs hat dabei null einfluss und wird damit um sein ‚informationellen selbstbestimmungsrecht‘ gebracht.
Sollen wir nun den zeugungsakt unter strafandrohung verbieten?
„Eine Freigabe des Doping würde einen ungehemmten Dopingwettbewerb schüren mit entsprechenden negativen Folgen für die Gesundheit der Athleten.“
Aus welchem grund?
Falsch eingenommene medikamente haben negative folgen auf die gesunsheit.
Ergo verbieten?
„Effektive ärztliche Überwachung ist sehr teuer und ist nur durch reiche Nationen zu leisten, die armen Nationen nehmen halt dann soviel von dem Zeugs, dass die Leistung stimmt.“
Worin genau besteht der unterschied zum illegalen doping?
In unserer Gesellschaft darf grundsätzlich jeder sich soviel dopen, wie er will, und/oder bis er umfällt.
Es ist in unserer liberalen Gesellschaft aber auch erlaubt, einen Verein zu gründen, der in seiner Satzung ein Doping-Verbot stehen hat. Wer diesem Verein freiwillig beitritt, ist dann aber verpflichtet, sich nach den Regeln dieser Satzung zu richten.
Wer keine Lust hat, sich diesen Regeln zu unterwerfen, darf seine Muskeln beliebig dopen, und kann dann z.B. am Wettbewerb zu Mr. oder Mrs. Universum teilnehmen, und sich dort feiern lassen. Soweit ich weiß, gibt es bei diesen Veranstaltungen kein Doping-Verbot.
Vielleicht kein Dopingverbot, aber es gibt ein Verbot zur Einnahme bestimmter Medikamente, und zwar die gesundheitsschädlich sind.
Und das ist gut und richtig so. Warum soll die Allgemeinheit für die Dummheit und Egoismus eines Einzelnen zahlen, nur weil er sich aus seinem Narzißmus heraus die Gesundheit zerstört hat? Wer dem nicht widerstehen kann, hat im Wettkampfsport nichts verloren.
Ich will wissen zu welcher körperlichen Leistungsfähigkeit jemand fähig ist und nicht wer den besten Dopingarzt hat. Da braucht man sich Wetttkämpfe nicht mehr ansehen, denn es sind nur Wettkrämpfe. (ja Krämpfe).
Mit die Allgemeinheit zählt meinen Sie die Krankenkasse? Da gibt es vieles, was m. E. nicht über die allgemeinen Beiträge abgedeckt werden sollte. Warum sollte sich ein Leistungssportler nicht extra versichern? Für ein Dopingverbot spricht das nicht. Die „Allgemeinheit“ muss auch für die Kontrollen bezahlen. Oder werden die nicht auf die Karten u Fernserechte umgelegt?
„Warum soll die Allgemeinheit für die Dummheit und Egoismus eines Einzelnen zahlen, nur weil er sich aus seinem Narzißmus heraus die Gesundheit zerstört hat?“
Und wenn wir kein sozialistisches Gesundheitssystem hätten, sondern eines, das sich am individuellen Risiko orientiert, dann könnte sich der Staat nicht in unsere private Lebensführung einmischen. Ich fände das gar nicht so schlecht.
Ein Hochleistungssportler muss dann eben eine Zusatzversicherung abschließen, die die Kosten für sportbedingte Verletzungen übernimmt. Und die Allgemeinheit ist fein raus.
Richtig! Um die Liste derer zu vervollständigen, für deren Fehlverhalten die Allgemeinheit nicht zur Kasse gebeten werden sollte:
– Adipöse,
– von ihren Eltern misshandelte Kinder,
– Arbeiter in Risikoberufen,
– Menschen, die freiwillig älter geworden sind,
– Menschen, die freiwillig Sport treiben und sich dabei verletzen oder die Gelenke ruinieren,
– Menschen, die mit dem Auto, dem Motorrad oder mit dem Fahrrad fahren,
– Dachdecker, wenn sie Politiker werden,
– Urlauber,
und: jetzt wird
s politisch, wenn nicht gar unerträglich rassistisch: Menschen mit Erbkrankheiten, die sich darum wissend erlauben, Nachwuchs in die Welt zu setzen.
Ich will ihnen mit diesen zum Teil geschmacklos erscheinenden Beispielen (und ich bin beileibe nicht der erste, der eine solche Reihe aufmacht, wenn auch aus völlig anderer Intention heraus!) deutlich machen, dass der von Ihnen (verbal) begonnene Selektionismus unweigerlich an die Frage der Menschenwürde rühren wird, wenn Sie sich die Mühe machten, Ihren Gedanken selbst zu Ende zu denken.
Und überdies, und nicht nur zu Ihnen gesprochen: klar gibt es negative Auswirkungen von Doping; die Dosis (über die Zeit) macht, dass ein Ding zu Gift wird, wusste bereits Paracelsus. Aber: warum (zum Kuckuck!) findet niemand heraus, ob es nicht auch Fälle gibt, in denen Doping sich auf die Gesundheit positiv ausgewirkt hat? Weil es die angeblich nicht gibt? Oder weil es nicht untersucht/nicht veröffentlicht wurde? Und Narzissmus wird mit Doppel-s und nicht mit ß geschrieben.
Ich habe Sie jetzt sehr ausführlich belehrt, aber ich habe nicht die Absicht damit verfolgt, Sie abzukanzeln; es geht mir nur um einen Kern in Ihrer Aussage und dass sie den hier gebracht haben, ist dankenswert (und das ist nicht zynisch gemeint). Sollten Sie jetzt traurig, wütend oder angewidert von mir sein, dann nehmen Sie bitte meine ernst gemeinte Entschuldigung an. Ich habe hier absichtlich und zur Verdeutlichung etwas überzogen, weil ich den Punkt, den Sie ansprachen, für ziemlich wichtig, weit verbreitet und meiner Meinung nach mit einem Denkfehler behaftet sehe.s geht übers Doping weit hinaus…
„Ich will wissen zu welcher körperlichen Leistungsfähigkeit jemand fähig ist und nicht wer den besten Dopingarzt hat. Da braucht man sich Wetttkämpfe nicht mehr ansehen, denn es sind nur Wettkrämpfe.“
Gehe ich richtig in der annahme, das sie sich heutzutage keine sportlichen wettkämpfe ansehen, da es letzten endes auf das beste illegale doping ankommt?
Good Point!
Michael Hoffmann: „In unserer Gesellschaft darf grundsätzlich jeder sich soviel dopen, wie er will, und/oder bis er umfällt.“
Nein, denn die oben angeführte Argumentation ist schlicht falsch…
ZITAT: “Weil Artikel 2 des Grundgesetzes lautet: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit […].“ Dieses Grundrecht schützt jede freie Handlung des Einzelnen, sofern niemand Drittes geschädigt wird – und somit auch die Selbstschädigung.“
Es verletzt sehr wohl die Rechte anderer. Denn Spitzensportler dopen ja nicht privat, daheim, zum Zeitvertreib. Sie tun dies, um sich beruflich einen Vorteil zu verschaffen.
Was ist mit dem Recht ihrer Konkurrenten auf einen fairen Wettkampf?
Zudem wird, wie so häufig….., Artikel 2 GG unvollständig zitiert.
Denn als weitere Einschränkungen der persönlichen Freiheit nennt dieser die Gefahr für die verfassungsmäßige Ordnung (hier tatsächlich unerheblich), sowie das Sittengesetz.
Sittengesetz. Was für ein altmodisch wirkender Begriff, auch von heutigen Richtern gerne ignoriert, weil er im Zeitgeist, dem sie entsprungen sind, nicht mehr vorkommt.
Aber genau deshalb ist er ein wichtiger Anker:
Wollen wir wirklich ein Land, in dem in einem medialen Zirkus Leute gegeneinander antreten, wissend, daß diese ihre Gesundheit dabei durch Doping bewußt ruinieren?
Daß auch ihre Gegner, ob sie nun „wollen“ oder nicht, zu immer härterem Doping gezwungen werden, um überhaupt mithalten zu können?
Und solche „Sportler“, mit solch einem Verhalten, und wir, die wir all dies wissentlich zur persönlichen Unterhaltung dulden und finanzieren, sollen dann noch Vorbild für unsere Kinder und Jugendlichen sein?
Es ist schlimm genug, daß sich all dies nicht restlos verhindern läßt.
Aber es wäre etwas ganz anderes, all dies widerstandlos zu akzeptieren.
Eine solche Gesellschaft hätte Sitte und Anstand aufgegeben.
Und warum sollte man sich Regeln unterwerfen, die man ändern kann?
Natürlich kann man sich auch dafür einsetzen, daß Regeln geändert werden.
Solange sie aber nicht geändert sind, muß man sich nach den bestehenden Regeln richten, wenn man mitspielen möchte.
Lieber Herr Hoffmann, ich stimme Ihnen absolut zu. Eine Zusatzinfo: Auch beim Bodybuilding gibt es das Dopingverbot, aber die Leute halten sich so wenig dran wie bei anderen Sportarten. Daher gibt es alternative Veranstaltungen des „Natural Bodybuilding“, wo sehr streng darauf geachtet wird. Die Teilnehmer haben nicht die unglaubliche Muskelmasse der normalen Wettbewerbe, aber sind gesünder und es sieht auch ästhetischer aus.
Die Frage nach der Freigabe von Doping ist berechtigt. Man kann sie auch so stellen: Ist es die Aufgabe des Staates die Bürger davon abzuhalten, sich selbst umzubringen? Also die gleiche Frage, die sich Politiker bei der Freigabe von Drogen stellen?
OK, beim Doping ist das Problem noch komplexer, als bei den Drogen. Eine Freigabe würde dazu führen, dass es einen Wettkampf der Pharmaindustrie gäbe. Es gewinnt nicht mehr zwangsläufig der beste Sportler, sondern der Sportler, der die besten Dopingärzte an der Hand hat. Die Sportler würden verleitet, ihre Gesundheit zu ruinieren. Der Fall der Leichtathletin Birgit Dressel, die vor gut 30 Jahren in Folge von massiv em Doping gestorben ist, sollte eigentlich eine Warnung sein.
Dem Versuch, mich zu verleiten, bin ich an vielen Stellen ausgesetzt. Als mündiger Bürger kann ich mich entscheiden. U wenn jemand den Sport höher setzt als sein Leben, kann er das doch tun. Ich unterstütze daher die Forderung, das Verbot aufzuheben.
„Es gewinnt nicht mehr zwangsläufig der beste Sportler, sondern der Sportler, der die besten Dopingärzte an der Hand hat.“
Wo bitte besteht der unterschied zu heute?
„Die Sportler würden verleitet, ihre Gesundheit zu ruinieren.“
Wo ist der unterschied zu heute?
Und warum sollte eine legalisierung des dopings zu einer ruinierung der gesundheit führen, die illegale einnahme jedoch nicht?
„Der Fall der Leichtathletin Birgit Dressel, die vor gut 30 Jahren in Folge von massiv em Doping gestorben ist, sollte eigentlich eine Warnung sein.“
Wurde besagte sportlerin zur einnahme gezwungen (ich kenne den fall nicht) oder erfolgte dies freiwillig?
Ihre argumentation ist leider nicht stimmig.
An den Gastautor.
Der krude Vorschlag, Doping freizugeben, widerspricht jeglichen Moralvorstellungen von fairem Wettbewerb. Die Regeln, die sich der international organisierte Wettkampfspor selbst gegeben hat, sind einzuhalten. Wer seine bürgerlichen Grundrechte als Deutscher Leistungssportler durch die Athletenvereinbarung aufgibt, tut das freiwillig. Da der DOSB und die Spitzensportverbände, das NOK , das IOC und die NADA sich eindeutig für eine konsequente NULLTOLERANZ -Politik gegen Doping positioniert haben, fordere ich Sie unmissverständlich dazu auf, Ihre Funktion im wissenschaftlichen ??? Beirat des Berliner Landessportbundes niederzulegen. Sie , Herr Chatrath, haben sich durch diese Veröffentlichung selbst disqualifiziert. Der LSB kann Ihre menschenverachtende Haltung unmöglich tolerieren. Die jüngsten Ermittlungen zu Korruption und Sportbetrug im Biathlon, auch gegen die Deutsche IBU-Generalsekretärin Nicole Resch sind ein klares Indiz dafür, dass es ein zwingendes Erfordernis ist,mit rechtsstaatlichen Mitteln im Sinne der Antidopinggesetzgebung gegen Wirtschaftskriminalität und Doping einzuschreiten.
Eine Frage noch! Sie lassen sie offen! Ab welchem Alter denn, im Kinder-Schülerbereich, der Zeit der Talentfindung, nach der Pubertät, bei Volljährigkeit ,wollen Sie Anabolika, Peptid-Hormone, Epo, HGH, Meldonium, Methylhexanamin, Tramadol, Cortison, Salbutamol, Testosteron, Clenbuterol…Blutwäsche , den ganzen Dreck denn freigeben? Jede Medikation ohne therapeutischen Hintergrund ist nicht verantwortbar.
Endlich sagt es mal jemand. Ohne Doping kann man im Spitzensport gar nichts werden.
Wer noch nicht erwischt wurde, hat Glück gehabt, und ein Mittel, für das es eben noch keine Tests gibt.
Das öffnet auch dem Schwarzmarkt für neue, und noch nicht ausreichend geprüfte Medikamente Tor und Tür.
Seltsamer Weise haben ja Sportler überproportional häufig Asthma. 😉
Ein Wettkampf der Asthmatiker? Die dürfen dann Asthmamittel nehmen, andere nicht.
http://www.sueddeutsche.de/sport/doping-das-spezielle-thema-asthma-1.3875316
Meinetwegen. Gebt Doping frei, Verzichtet auf Kontrollen in der Formel 1, lasst Männer in Frauenteams spielen und verschafft Euch nach Belieben Vorteile gegenüber allen anderen Sportlern. Aber ohne mich als Zuschauer oder Unterstützer.
Übrigens, wenn wir schon dabei sind: Warum nicht auch Wahlen von Politikern fälschen? Wenn es ohnehin (bald) alle machen? Oder Dissertationen von anderen schreiben lassen, gute Schulnoten vom Lehrer kaufen und Führerscheine fälschen?
„lasst Männer in Frauenteams spielen “
Das gibt es bereits in den USA. Im Zuge der Transgenderideologie gibt es bereits einige Fälle, in denen Jungs, die sich für Mädchen halten tatsächliche Mädchen im Ringen plattmachen. Man darf das aber nicht kritisieren, weil voll transphob und so…
Caster Semenya?
Nein. Googeln Sie mal nach
„High School wrestling transgender“ oder ähnliches. Da werden Sie diverse Fälle finden, die dokumentieren, dass High-School-Jungs, die sich für Mädchen halten, und u.U. auch Pubertätsblocker nehmen, oder ähnliches, bei Wettkämpfen gegen Mädchen antreten dürfen und natürlich die Mädels plattmachen.
Lieber Herr Templar, Sie haben es 100% auf den Punkt gebracht. Es geht auch gar nicht um die Gesundheit dessen Dopenden, der sich selbst schädigt, sondern darum, dass keiner mehr eine Chance hätte, der nicht dopt.
Sie haben den obigen text schon gelesen?
Wenn ja, dann ist es mir völlig unklar, wie sie in ihrem kommentar äpfel mit birnen vergleichen…
Ich denke die Antidopingpolitik zielt nicht nur auf den Sport, sondern auf die gesamte Gesellschaft eine Freigabe würde einen Markt eröffnen bzw. massiv erweitern in dem es zu pharmakologischen Selbstiptimierungen käme. Nicht nur im Bereich des Amateursports sondern auch im Berufsalltag. Hierbei könnten resultierende Gesundheitsschäden schon grsamtgrsellschaftlich relevant werden. Eine individuelle Entscheidung wäre mitunte schwierig, wenn die allgemeinen Erwartungen und Möglichkeiten durch Doping eine Spirale in Gang setzten, derer man ohne Doping nicht gewachsen ist.
Soweit so gut. Aber in dem Moment wo Sportler in einen Wettbewerb untereinander treten wird es schwierig. Da ist ja dann gar kein „fairer“ Vergleich mehr möglich.
Wo bitte ist im Sport denn überhaupt von Fairness die Rede? Die sportliche Idee ist doch mit Samaranch bereits zu Grabe getragen worden. Es gibt doch im Hochleistungsport nur noch Profis, die das betreiben, um irgendwann einmal von den Einnahmen leben zu können. Bestes Beispiel Boris Becker. Das Problem dabei ist nur, dass leider die Intelligenz bei so einem Vorhaben auf der Strecke bleibt und man dann trotz der (geschätzten) 200 Mill Pleite geht. Kürzlich gelesen, Arnold Schwarzenegger warnt alle Hochleistungs-Body Builder nur ja keine Steroide zu nehmen, weil man im Alter mit dem Herzen Probleme bekommt.
Ich bin auch dafür, diese scheinheiligen Dopingkontrollen aufzugeben. Wenn das Volk dreibeinige Fußballer sehen möchte, dann bitte sehr…
Illegales doping, welches prinzipbedingt nicht zu 100% erkannt werden kann, ist ihrer meinung nach ‚fairer‘?
Komische moralvorstellung, die sie da haben…
Absolut korrekt.
Im Profisport dopen eh alle. Es geht nur darum, es so anzustellen, dass man nicht erwischt wird. Ausnahme sind wohl reine Geschicklichkeitssportarten wie der Schießsport. Aber überall, wo körperliche Leistung gebraucht wird, muss man sich ohne Doping auf eine Medaille keine Hoffnung machen. Der „saubere Sport“ ist nichts anderes als eine Wunschvorstellung der Funktionäre und ein Theaterstück fürs Publikum.
Ein Wettkampf der Pharma-Industrie ist das doch längst schon.
Wer etwas anders glaubt, ist wirklich naiv.
Auch im schiesssport wird gedopt und man soll es nicht glauben, auch im schach.
Da werden mittelchen zur beruhigung (beta blocker oder so was) eingenommen.
Gruss aus dd