Während das katholische Oberhaupt Franz I. lustvoll mit kommunistischen Parolen (kleiner Scherz!) die Medienwelt und die eigene Kirche aufmischt, haben die konfessionellen Konkurrenzorganisationen eine große Parallelaktion nach dem Muster von Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften“ gestartet. Da wird derzeit ganzjährig ein karnevalistisch buntes „Lutherjahr“ gefeiert – das 500jährige Reformationsjubiläum.
Die Schlingel der Evangelischen Jugend des Rheinlandes missverstanden die recycelte Frohbotschaft als Aufforderung zu Schabernack und erlaubten sich einen Gag mit Luthers berühmtester Sentenz: „Hier stehe ich und kann nicht anders.“ Der Satz wurde auf tausende Kondomverpackungen gedruckt. Die Kirchenleitung, nicht so richtig locker drauf, erschrak und untersagte die Verteilung.
„Gott eine Frau, die auch tanzt“
Es muss seriös sein, dachten sich die Erwachsenen in der Kirche des Rheinlands. Sie sind wegen ihrer kühnen Modernität bekannt und prämierten aktuell die Nachwuchskünstlerin Kristina Stoyanova im Rahmen des Kunstprojekts „reFORMation – transFORMation“ für das Bild „Gott eine Frau, die auch tanzt“ – installiert unter der Orgel der Düsseldorfer Johanneskirche, gegenüber dem Altarraum mit Kruzifix, eine, wie die Laudatio ausweist, „Konfrontation der Gottesbilder“. Tiefsinn pur! Kann man noch einige Wochen bewundern. Wenn das nicht Beuys gefallen hätte …So richtig bekannt wurde die Ausstellung bisher nicht.
Deshalb: Ganz wichtig für Medienaufmerksamkeit sind Promis, das wissen wir alle – auch die Redakteure des forsch progressiven Christenmagazins Chrismon. Sie setzen auf populäre Quotes-Werbung unter der Überschrift: „Promis feiern Reformation!“ Was die Berühmten von Luther halten, wird auch das Fußvolk begeistern – oder?
Die zum Niederknien reizende Schauspielerin Anke Sevenich „findet den Spruch total klasse, dass aus einem verzagten Arsch kein fröhlicher Furz kommt. Das ist derb, saftig und so wenig vorsichtig. Das ist echt und eine Seite an ihm, die ich aus heutiger Sicht außergewöhnlich finde.“
Mein Lieblingstrainer Jürgen Klopp meint: „Ich mag Luther, weil er für die Unterprivilegierten und Ausgeschlossenen gekämpft hat.“ (Kleine Anmerkung: Mit Ausnahme der Bauern, gegen die Luther in seiner Schrift „Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern“ wütete: „Man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich wie einen tollen Hund erschlagen.“ Mit Ausnahme der Juden, die er für die „Synagoge Satans“ hielt und für die „Grundsuppe aller losen, bösen Buben, aus aller Welt zusammengeflossen“, die sich „wie Tataren und Zigeuner“ zusammengerottet haben, um die christlichen Länder auszukundschaften und zu verraten, Wasser zu vergiften, Kinder zu stehlen und hinterhältig allerlei Schaden anzurichten. Sie begängen wie die Assassinen Meuchelmorde an christlichen Regenten, um sich deren Gebiete anzueignen. Mit Ausnahme der Hexen, die „getötet werden sollen, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder … Sie schaden mannigfaltig. Also sollen sie getötet werden, nicht allein weil sie schaden, sondern auch, weil sie Umgang mit dem Satan haben.“ Mit Ausnahme von behindert geborenen Kindern, die er für „Wechselbälger“ und „Teufelsgeburten“ ohne Seele hielt. NS-Ärzte beriefen sich bei ihren Euthanasie-Tötungen auf Luther. Aber ich weiß natürlich: Für den unterprivilegierten „christlichen Adel deutscher Nation“ ist er schon tapfer in die Bütt gestiegen!)
Mein Lieblingskabarettist Eckhard von Hirschhausen sagt: „Er inspiriert mich in meiner Arbeit. Luther war ein großer Entertainer. Seine Rhetorik war brillant, er hatte Humor … Ich bedaure, dass Luther nicht bei YouTube irgendwo live zu finden ist. Damals gab es leider noch kein Bewegtbild. Heute wäre es ein viraler Hit.“ Also man kann nicht sicher sein, ob nicht Luther doch die Kondomaktion der Jungevangelen knacklustig gefunden hätte …
Gelassenheitsübungen für Temperamentvolle
Solche Celebrities putzen natürlich ganz prächtig. Aber im Tagein-tagaus, da braucht es – bildlich gesprochen – die Hirten, die Lotsen, die Bergführer. Die Durchblicker, und die sich dafür halten, geben also nicht lange Ruh, sondern überschwemmen die ausgedünnten Reihen ihrer Klientel mit einer Fülle an Erkenntnissen, die zwar auch schon von Opa und Oma stammen könnten, aber in einem heute verständlichen Therapie- und Workshopdeutsch korrekt und politisch up2date formuliert werden. Die stolze Schar der medienbeauftragten Pfarrer*Innen (hm – richtig geschrieben?) sind besonders verschwenderisch mit „gutem Rat“ (vermutlich für sie ziemlich dasselbe wie „Evangelium“) auf allen geöffneten Kanälen, Printstrecken und Onlineforen. Da empfiehlt etwa die Regionalbischöfin und gelegentliche „Wort-am-Sonntag“-Spenderin Susanne Breit-Keßler in ihren „Gelassenheitsübungen für Temperamentvolle: 7 Wochen ohne Wutausbrüche: Beim Einatmen bis vier zählen … Luft anhalten, auf ‚acht‘ ausatmen – und dann erst explodieren!“
Das passt auch genau in das Thema der Fastenaktion der evangelischen Kirche 2017 vor Ostern „Augenblick mal! Sieben Wochen ohne Sofort – Innehalten, Nachdenken, mehr in der Gegenwart leben!“ Breit-Keßler dazu: „Achtsamkeit, Besinnung und stellenweise Zurückhaltung sind geradezu typisch für das, was in der Bibel von Jesus berichtet wird. Bevor er agiert, zwischendurch und nach seinen Predigten und Taten verzichtet er auf ein besinnungsloses Sofort – und setzt dem ein geistliches, kluges ‚Augenblick mal‘ entgegen. Das ist unsere ureigene Botschaft.“ (Interessant wäre es zu wissen, wie lange Jesus dabei die Luft angehalten hat …) Das hat vermutlich der Apostel Petrus auch so gesehen – im berühmten verschollenen Brief an die Gemeinde im Luftkurbad Petra (heute in Jordanien): “Immer erstmal die Luft anhalten!“ (Als man ihm nicht folgte, sondern andauernd weiterzeterte, emigrierte er nach Rom.)
„Worauf wollen Sie in der Fastenzeit 2017 verzichten?“ fragt auch das Evangelische Sonntagsblatt aus Bayern. „Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, CO2 zu sparen? Die fünfköpfige Familie Wollschläger aus Würzburg hat das im letzten Jahr mal sieben Wochen lang durchgezogen.“ Versteht sich mit begeisterndem Ergebnis.
Aktion „Auto fasten“, eine tolle Idee, findet dort auch ein gewisser Christopher Markutzik. Er musste gezwungenermaßen daran teilnehmen, denn er fuhr einmal zu viel etwas zu schnell.
Chrismon-Chefredakteur Arnd Brummer hat folgenden Vorschlag: „Ich habe mir vorgenommen, während der Fastenzeit nicht auf die Stauumfahrungsempfehlungen des Computers zu hören, nur um fünf Minuten früher anzukommen. Stattdessen möchte ich versuchen, gemütlich im Stau zu stehen, mir vielleicht ein schönes Hörbuch oder nette Musik mitzunehmen und zu sagen: Soviel Zeit muss jetzt sein.“
Pastorale Animateure
Wenn man derlei gutgemeinte Trivialitäten nicht als arbeitsplatzsichernde Leistungsnachweise für kirchensteuererhaltende Volkstümlichkeit anerkennen will, dann zeigt sich bei genauem Hinsehn etwas Anderes: die tiefe Verachtung der zu hütenden Schäfchen. Sind die eigentlich total verblödet, dass man ihnen solche geistliche Nahrung zu schlucken vorsetzt? Oder schmeichelt es vor allem dem Selbstgefühl der sich mit geringem intellektuellem Aufwand als Wissende inszenierenden Medienkleriker? Ratschläge dieser „Qualität“ werden in hunderten Radioweckersendungen, Frauenzeitschriften, Ratgeberbroschüren, von Tante Frieda und Onkel Fliege landauf landab im Gratis- oder Billigangebot verbreitet. Das stört die pastoralen Animateure gar nicht, denn sie betrachten die Gläubigen aus der hohen Warte des progressiven Pädagogen, der seine unmündigen Zöglinge lebenslang zu erziehen hat. Die geistliche Entsprechung zum Mutti-Staat. Diese Haltung motiviert dann die besonders Beweglichen, den Aufstieg in die nächsthöhere Etage der Klerikerhierarchie anzugehn: Auge in Auge mit den politisch Mächtigen.
Denn neben dem pädagogischen Allerlei aus der zweiten Reihe für jede und jeden gibt es auch noch die selbsterhöhende Berufung zu idealer Politik. Kant – ewiger Friede! Gandhi – Pazifismus pur! Häuptling Seattle – „Die Erde ist unsere Mutter!“ Das sind die wahren Heiligen dieses „Glaubens“. In ihrer reinsten Gestalt verkörpert dieses Schwärmereisyndrom die Charismatikerin, die Prophetin, die Fastkandidatin für die Bundespräsidentschaft: Bischöfin a.D. und Dr. h.c. Margot Käßmann. Sie tourt als „Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017“ durch Kontinente und deutsche Lande, diskutiert mit Gregor Gysi über Weltveränderung (hat ja auch einiges an Veränderung mitgemacht, der Schelm), mit zahllosen Frauen über Frauen, mit ausländischen Gästen über interkulturellen Dialog, und immer wieder über ihr spektakuläres – wenngleich noch seiner praktischen Umsetzung harrendes – Friedenskonzept: „Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Beten und Liebe zu begegnen.“ (März 2016)
Ein aufrechter Streiter für modern-theologisch fundierte Politik ist auch der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein aus Kassel. Unerschrocken kämpft er im Geiste Luthers gegen den Klimawandel, für Fair Trade und erneuerbare Energien, gegen Gentechnik, gegen Rüstungsexporte, für eine verbesserte „Flüchtlingspolitik“, für den notwendigen Dialog zwischen den Religionen. „Reformatorisch handeln, heißt gemäß dem 21. Jahrhundert auch, die Vielfältigkeit des Menschseins anzunehmen und gegen Intoleranz, Hass und Fundamentalismus aufzubegehren. Und diese Akzeptanz der Verschiedenheit von Sprachen, Umwelt und kulturellen Kontexten gilt es auch weiterhin im Sinne reformatorischer Handlungsabsichten auszubilden.“ Kritik, Mahnung und Ermutigung zu klarem Handeln seien die Kennzeichen einer Kirche, die „Kirche für die Gesellschaft“ sei.
Vom depressiven Karfreitagschristentum zum säkularen Schuldbewußtsein
Die Transformation von Religion in Moral hat ja im Protestantismus eine lange Geschichte. Schon Calvin und die englischen Puritaner rückten die Kontrolle von Sitte und Moral ins Zentrum des Gemeindelebens. Wenn es sein musste, dann auch mit Galgen, Schafott und Scheiterhaufen. Mit Kants Gleichsetzung von Moral und Religion entdeckten die Protestanten die ihnen auf den Leib geschneiderte Philosophie und wandten sich von da an der Menschen- und Weltverbesserung zu. Es nützte wenig, dass Schleiermacher im 19., Rudolf Otto und Karl Barth im 20. Jahrhundert auf dem fundamentalen Unterschied von Moral und Religion beharrten. Was bei den Katholiken der Kirchturm in der Ortsmitte, wurde bei den Protestanten das Schulhaus. Das verschaffte lange dem evangelischen Teil der deutschen Bevölkerung einen signifikanten Bildungsvorteil. Allerdings auch eine höhere Anfälligkeit an weltanschauliche Moden und größere Anpassungsfähigkeit an die Mächtigen. Im 19. Jahrhundert applaudierte man Bismarck bei seiner Katholiken- und Sozialistenverfolgung, im Dritten Reich erfand man gehorsam ein Deutsches Christentum, für das Jesus ein Arier war und das Alte Testament etwas vom anderen, jüdischen Ufer, in der DDR traten die meisten aus der Kirche aus und schickten ihre Kinder in die Jugendweihe. Zur Ehre der aufrechten Minderheit sei angemerkt, dass sie gerade wegen der Anpassung der Vielen ausnehmend viel Mut beweisen mussten und im Widerstand gegen das SED-Regime auch bewiesen.
Warum sich die Kirchen dem Islam unterwerfen
Das überkommene Sündenbewußtsein des depressiven Karfreitagschristentums wurde ersetzt durch ein säkulares Schuldbewußtsein mit ähnlichem Effekt. Bei jeder Katastrophe, bei jeder Störung des Alltagslebens wird der Anfangsverdacht formuliert, dass sie „menschengemacht“ sei. Und irgendeine Kausalkette, und sei sie noch so dünn, lässt sich immer bis zum nur scheinbar harmlosen Verhalten des Einzelnen verfolgen. In dieser „Wirklichkeit“ trägt auch die kleinste Glühbirne dazu bei, ein Stück Polkappe abzuschmelzen. Das Steak in der Pfanne und das günstige Sweatshirt am Leib haben Regenwaldabholzung, „Klima“ und Kinderausbeutung zu verantworten. Mangelnde Fitness und Übergewicht belasten die Versicherungskosten der Allgemeinheit. Über das Tragen von Pelzen ist jedes Wort überflüssig (nun ich sag es: „Pfui Deibi!“). Der Preis für diese Verdünnung der Schuld ins unendlich Kleine ist ihre Allgegenwart. So bleibt ein ungeheures Themenfeld für die warnenden, mahnenden, alarmierenden, Betroffenheit markierenden geistlichen Hypermoralisten, ein ständig anschwellender Klagegesang. So manche Weihnachtspredigten über den Sozialstaat, die Gentechnik, die Öko-Krise, die Banker und das Asylrecht „gleichen Regierungserklärungen eines allzuständigen Klerikalgouvernements, das eine Kompetenz für globales Krisenmanagement in Anspruch nimmt“ – so der skeptische Theologe Friedrich Wilhelm Graf.
Der Staat nimmt die permanente Einmischung auch nicht wirklich übel, sondern nutzt das Lamento für die Rechtfertigung mannigfacher Erhöhungen von Steuern und Abgaben.
Was hier im evangelischen Beritt Usus geworden ist, hat unleugbar inzwischen auch Nachahmung in der katholischen Parallelinstitution gefunden. Der Applaus aus dem progressistischen Protestantenmilieu für Papst Franziskus kommt nicht von ungefähr. Und wenn der EKD-Obere (und SPD-Mitglied) Bedford-Strohm gemeinsam mit dem Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz Kardinal Marx bei hohen Muslimen zu Besuch ist, legen beide „aus Respekt gegenüber dem muslimischen Gastgeber“ das Kreuz ab. Auch eine Art Ökumene.
Zu dieser empathischen Geste hat implizit wiederum Kassels Bischof Hein einen gewichtigen Beitrag geliefert. Im November 2016 verkündete er vor der Landessynode in Hofgeismar, „dass Christen, Juden und Muslime zu demselben Gott beten“. In Saudi-Arabien würde er dafür möglicherweise öffentlich ausgepeitscht, in der IS Hauptstadt Raqqa geköpft, und auch einige namhafte evangelikale Prediger attackierten diese Auffassung vehement, wenngleich ohne Gewaltandrohung. Aber Kurhessens Bischof Hein steht wie Luther und kann nicht anders. Er bekräftigte im Februar 2017 seine Position erneut gegenüber dem kirchlich eher konservativen Magazin IDEA.
Du bist nicht Gott – von der »missverstandenen« Religion
Ein weiser Papst hat es vor einigen Jahren abgelehnt, die Schwestern und Brüder aus der Konkurrenzkonfession „Kirchen“ zu nennen. Offensichtlich mit einigem Grund. Wir feiern vielleicht demnächst seinen bevorstehenden 90. Geburtstag in den Katakomben.
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Eben wegen diesem ganzen Tamtam, das zudem noch heuchlerisch und natürlich politisch korrekt daher kommt – Luther wäre übel geworden – habe ich mir vorgenommen, nicht nur zur Fastenzeit auf diesen Brimborium zu verzichten!
Ist doch auch gefastet!?
Dazu möchte ich aus meiner Sicht folgendes beitragen:
Wichtig ist, dass sich unser Vertrauen auf unseren lebendigen Gott selber bezieht und ursächlich auf ihm selber und seiner eigenen und persönlichen Offenbarung zu uns begründet ist und nicht auf einem menschengemachten Abbild. Klar, eine Fälschung verweist auch auf eine gutes Original, aber ein Abbild ist letztendlich doch ein „Götze“. Wir haben nach der Wiederversöhnung, mit unserem liebevollen Gehorsam, durch den in uns wirkenden heiligen Geist, durch die biblische Verheißung als Kinder unseres Gottes und durch unsere Wiedergeburt aus „Wasser und Geist“ den direkten, persönlichen Zugang zu unserem liebevollen Gott. Wichtig sind immer die zu erkennenden „Früchte“ in unserem Leben und unserem Umfeld.
Mir ist außerdem klar, dass es in der Geschichte der christlichen Kirche entsprechendes zum Islams gab und auch noch gibt. Dieses erfordert auch die deutlich kritischere Betrachtung der kirchlichen Landschaft.
Dazu möchte ich hier noch folgendes aus der Kirchengeschichte weitergeben, aktuell zum Lutherjahr 2017. Anfänglich war die Erkenntnis der Rechtfertigung aufgrund unserer Vertrauens in unseren liebevollen Gott und durch Jesus vergebenden Gott („Turmerlebnis“) ein durch den heiligen Geist geleiteter Volltreffer Martin Luthers, sowie auch seine trotz widriger Umstände erreichten Bibelübersetzung in einem markanten Deutsch, welche aber keine allzu hohe Präzision bei der wörtlichen Übertragung zum Ursprungstext hat. Bloß später hat er den neuen Wein leider wieder in die alten Schläuche gefüllt, d.h. es ist trotz der von vielen zu dieser Zeit angestrebten grundlegenden und eindeutig an der Bibel orientierten Neugestaltung bei der Kirchenform und inhaltlichen Ausrichtung im Grund sehr viel beim bisherigen geblieben, inklusive der brutalen Verfolgung derer, die diesem aufgrund ihrer bleibenden Verankerung in der eigenen, innigen Verbundenheit mit unserem Gott nicht zustimmten. Sehr fatal war auch die Verknüpfung mit politischen Machtinteressen. Heute freuen wir uns um so mehr über unsere aktuelle Freiheit.
Hier im Gesamtkontext ein nachdenkenswerter Artikel über das Wirken von Luther und dem nachfolgenden Agieren der Ev. Kirche bis in die Gegenwart:
https://jenswaetjen.wordpress.com/2015/06/01/luthers-ungeliebte-kinder/#more-524
Alles Kindergartenveranstaltung diese evangelische Kirche.
Alle mit Arbeitsvertrag und Altersversorgung, kein Glauben mehr.
Luther würde aus dieser Kirche austretten, er war berufen und nicht Verbeamtet!
bzw. Ich fürchte mit seinen Thesen würde er durch ein Berufsverbotsverfahren, nach Maas, geprügelt werden!
Der jetzige Prässes Doppelnamen Paul ist so beseelt, dass es scheppert, diese Konifere ……. hicks!
Die machen viel Käss-Mann.
An den beiden christlichen Kirchen kritisiere ich, dass sie Moral eindimensional auslegen und wie ein Kochbuch mit genauen Vorgaben gehandhabt sehen wollen. Dies degradiert den Menschen zu einem Automaten. Moralische Beispiele sind nützlich, aber kein starres Rezept für alle Fälle, insbesondere wenn nur eine Seite der interaktiv Beteiligten damit bedacht wird.
Wer glaubt in dieser EKD noch an Auferstehung und Ewiges Leben (vgl. 1 Kor 1,14.19)?
Hat jemand den ZDF-Fernsehgottesdienst am 26.02. mit Herrn Bedford-Strohm gesehen? In seiner Predigt fiel 20-mal das Wort „Christus“. Manch einer mochte seinen Ohren nicht trauen, sich die Augen reiben, wenn er die Predigt noch einmal las, denn das sind neue Zeiten wieder entdeckter Begrifflichkeiten.
Ich kann jedem nur empfehlen, die Predigt genau zu lesen und sich zu fragen, ob es nur darauf ankommt, Begriffe häufig zu verwenden. (vgl. https://tinyurl.com/glev54s). Da fielen eben auch unglückliche Sätze wie „Niemand kann dir beweisen, dass Christus den Tod besiegt hat, dass er all deine Dunkelheiten von dir genommen hat und dich hineingenommen hat ins Licht.“ Warum hat Bedford-Strohm es nicht umgekehrt formuliert: „Niemand kann dir das Gegenteil dessen beweisen, dass Christus …“? Und völlig absurd wurde es, als die wohl unvermeidbaren politischen Kernbotschaften fielen: „Und im Antlitz Jesu selbst sehe ich die, die heute leiden: Den zu Tode gequälten Freiheitskämpfer aus den Folterkellern Assads. Den wegen seines christlichen Glaubens vom IS brutal Hingerichteten.“ Woher hat Bedford-Strohm das Wissen um die Folterkeller Assads und die „Freiheitskämpfer“? Von Amnesty International? Jeder kann einmal auf die deutsche AI-Seite gehen und dort nach dem Stichwort „Syrien“ suchen und selbst entscheiden, ob AI eine unabhängige, objektive Darstellung will – und sich dann fragen, ob Bedford-Strohm eine objektive Botschaft zum Syrien-Konflikt vermitteln wollte. Und wenn Bedford-Strohm schon den IS erwähnt, warum fragt er nicht – wie ein Donald Trump – warum der IS nicht schon längst besiegt ist?
Kirche soll, ja, muss sich einmischen. Aber wenn sie – wie hier Bedford-Strohm – immer nur willig das macht, was die aktuell herrschende Politik vorgibt, dann ist sie nicht eine Kirche, die Christus im Blick hat. Herrn Bedford-Strohm scheint nicht bewusst zu sein, wie viele Menschen heimatlos wurden und gestorben sind aufgrund der Syrien-IS-Unternehmung des alten Westens (vgl. auch http://www.bastasanzioniallasiria.org/deutsch/)
Das ganze Drama der Mogelpackung – und deshalb erwähne ich die Predigt von Bedford-Strohm hier – zeigt sich aktuell eindrücklich an der Verquickung von Thron und Altar im Hinblick auf den Syrien-Konflikt. Das ganze Gerede von barmherzigem Samaritertum, das ganze Austauschen von Humanitäts-Preisen mit der Politik, das fällt jetzt – da nun nach Trumps Wahl die Thematik genauer betrachtet wird und Amerikaner und Russen endlich gemeinsam gegen den IS in Syrien vorgehen – als Mogelpackung in sich zusammen und alles eben auch auf die EKD zurück.
Auch durch uns ist durch Regime-Change-Versuch, Sanktionen, Streichung der UNHCR-Mittel, Nichtbesiegung des IS unendliches Leid über das syrische Volk gebracht worden! Kein Syrer hätte in den Merkel-Erdogan-Pakt fliehen müssen, kein Syrer wäre gestorben.
Ist das bei der EKD schon als Erkenntnis angekommen?
Das zu erkennen, wäre nur zu begrüßen. Und es ist gut, dass das ausgerechnet im Reformationsjubeljahr geschehen würde. Denn es ist auch eine große Chance, dass die Kirche wieder entdeckt, was sie einst in der Stuttgarter Schulderklärung bekannte: „Nun soll in unseren Kirchen ein neuer Anfang gemacht werden. Gegründet auf die Heilige Schrift, mit ganzem Ernst ausgerichtet auf den alleinigen Herrn der Kirche gehen sie daran, sich von glaubensfremden Einflüssen zu reinigen und sich selber zu ordnen.“
Ich weiß nur wirklich nicht mehr, ob das mit dieser EKD-Führung noch möglich ist und fordere eine große Bekenntnissynode, auf der geklärt werden sollte, ob hier überhaupt noch jemand an den auferstandenen Christus – in einer Kirche, die sich christlich (!) nennt und ein solus christus eines Martin Luthers feiern will – glaubt.
Wo bleibt das Spirituelle? Die protestantische Kirche hat damit nix am Hut. Deshalb ist sie mehr Gewrkschaft, NGO und öffentl. Tafel als Kirche. Die kath. Kirche ist auch nicht besser. Sie tut zwar noch so als ob, aber in Wirklichkeit, nix mehr dahinter. Die beiden Konfessionen sind heruntergekommen, ja eigentlich völlig verkommen. Und zwar zu irgendwelchen weltlichen Hilfsorganisationen, die mit dem eigentlichen Begriff Kirche nichts mehr gemein haben.
Kirche sollte mit Glauben verbunden sein und nicht mit Sozialpolitik. Kirche sollte mit Gott verbunden sein und nicht mit Machtpolitik. Kirche sollte mit geistigen Dingen verbunden sein und nicht mit Geldpolitik. Aber die Kirchen haben mit Gott nicht mehr das Geringste zu tun. Sie suchen sich neue Betätigungsfelder. Die islamische Ideologie scheint ihnen geeignet zu sein. Deshalb stürzen sie sich darauf. Sie finden sie cool und exotisch. Und viel interessanter als die eigene Religion. Wir können auf keinerlei Unterstützung hoffen. Schon gar nicht von dem Kirchen. Die Unterwerfung wird total und vollständig sein. Gott sei uns gnädig.
Man sollte Luther nicht mit heutigen Maßstäben messen.
Als Vor-Rationalist glaubte er an Hexen und den Leibhaftigen.
Er glaubte, dass der Mensch vor 6.000 Jahren aus Lehm geformt wurde und dass Blitze von Gott zur Strafe auf die Menschen geschleudert werden.
Er glaubte wörtlich an die Bibel – deshalb war Astronomie für ihn Teufelszeug.
Er war Antisemit und Anhänger des Endzeitglaubens.
Kurz: Er war ein „unaufgeklärter“ Mensch in einer ‚unaufgeklärter Zeit“.
Anm.: Das gleiche gilt natürlich analog für Mohammed.
Das soll keinesfalls ein primitives ‚Luther-bashing“ sein, aber es wundert mich immer wieder, warum man Jahrhunderte nach den Erkenntnissen von Keppler, Kopernikus, Galileo, Darwin,….. Menschen wie Luther (und Mohammed) als eine Art „Übermenschen“ feiert, die uns im 21 Jahrhundert bei der Bewältigung unserer Probleme helfen können.
Für mich besteht Luthers grösste Leistung darin, dass er zusammen mit Gutenberg (unbeabsichtigt) eine deutsche Einheitssprache gerschaffen hat.
Religion hat etwas mit Glauben zu tun.
Es ist egal, ob man an eine Religion glaubt, oder an eine andere Illusion, wie menschengemachter Klimawandel, alle Einwanderer sind schutzsuchende Flüchtlinge, alle Frauen sind gut und Männer sind schlecht. Eine Welt nur mit Homosexuellen wäre für Kinder besser als eine Welt nur Heterosexueller.
Glauben heißt eben nicht Wissen – und allzu oft ergibt Wissen das Gegenteil des Glaubens.
Am 31. Oktober 1517 hat Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg geschlagen, so wird jedenfalls überall berichtet. Ob es stimmt, ist umstritten.
Ich habe so daß Gefühl, daß jetzt, im Jahre 2017, die Zeit reif wäre für 95 weitere Thesen, um die Kirche, die sich vom EIGENTLICHEN Glauben so weit entfernt hat, wie nie zuvor, mal wieder auf die Füße zu stellen.
http://www.evangelium.de/themen-und-impulse/reformation-heute/reformation-heute-these-34-37.html
Aus dem Jahr 1996, These Nr. 36
hört sich sehr interessant an,
schade, dass die Kirchenhäuptlinge sich nicht mehr daran halten.
Was feiern die Evangelen da eigentlich?
der Witz ist gut „Kirche im Jahr 2067“ … „Bundespräsidentin Akilah Yilmaz“ (!) hält eine autoritative Ansprache zum 550jährigen: „
Was wird in 50 Jahren noch übrig sein bei Leuten wie B-S? kleine Statistik „https://de.wikipedia.org/wiki/Mitgliederentwicklung_in_den_Religionsgemeinschaften
1950 West D 95,4% Kath+EV (EV 50,6%) sicher ein christliches Land (3,6% konfessionslos
1990 D gesamt 72,3% kath+ev – ev 36,9% konfessionslos 22,4%
2015 56% kath+ev – ev 27,1% konfessionslos 36%
Verlust seit 1990 ev 7 Millionen oder rd 10% am Bevölkerungsanteil
wenn ich es linearisiert auf die nächsten 50 Jahre betrachte, bleiben wohl 6-7 Millionen Evangelen übrig – eher eine unbedeutende Sekte, falls sie überhaupt überleben.
sicher ist bei <50% D bald kein christliches Land mehr
passend zu diesen Selbstherrlichen
Hesekiel 34:2
Du Menschenkind, weissage wider die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen: So spricht der HERR
HERR: Weh den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen nicht die Hirten die Herde weiden?
Jesus Christus hat die Geldwechsler aus dem Tempel vertrieben. Heute bauen die Geldwechsler eigene Tempel ohne Gott.
Sie haben Jesus Worte „Wo-zwei-sich-Treffen-ist-auch-Gott“ umgedeutet: statt zwei Menschen sagen Sie Angebot und Nachfrage; statt Gott sagen Sie Preis. Die unsichtbare Hand Gottes, die das Leben hervorbrachte, ist jetzt die unsichtbare Hand des Marktes, der den Preis bestimmt. Da die Marktteilnehmer den „Preis“ jeden Tag wahrnehmen, fällt der Glaube leicht. Dieser Glaube lässt sich besonders erfolgreich mit alttestamentarischen Todsünden wie Gier oder Hochmut praktizieren.
Die Kraft, die das Leben hervorbrachte, wirkt immer noch. Mit und ohne Gläubige, Atheisten u. a. Geistesgrößen.
Nach Glauben vieler Pastoren und Pastillen war Jesus der Gründer der Partie DIE GRÜNEN!
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So, so: Chefredakteur Brummer will während der Fastenzeit keinen Stau umfahren.
„Ich habe mir vorgenommen, während der Fastenzeit nicht auf die Stauumfahrungsempfehlungen des Computers zu hören, nur um fünf Minuten früher anzukommen. Stattdessen möchte ich versuchen, gemütlich im Stau zu stehen, mir vielleicht ein schönes Hörbuch oder nette Musik mitzunehmen und zu sagen: Soviel Zeit muss jetzt sein.“
Hoffentlich schaltet er beim „Stop“ im Stop-and-Go immer schön den Motor aus.
Luther mit seinen Vorurteilen und Schwächen war auch nur ein Mensch seiner Zeit. Darüber zu urteilen maße sich an wer will. Er hat uns aber etwas Zeitloses gegeben: Die Erkenntnis von der Freiheit jedes Christen. Die befreit auch von der vermeintlichen Deutungshoheit der Pfaffen.
Klasse Artikel, der ausführt, wohin uns das 2. Vatikanum [1962-1965] und dem dort beschlossenen Dialog mit den Religionen, und zwar insbesondere mit dem Islam, langsam und stetig gebracht hat.
Die evangelische und katholische Kirche wird sich in diesen Jahrhundert komplett selbst abschaffen. Wobei die katholischen und evangelische Religionskirche sich schon von Anfang an, an die Natur-Jahreszeiten Rituale der Menschen (auch eine Art Religion) angepasst hat.
Das Land, der Bauer…mussten ja alle zum Katholischen, weltlichen Kirchenglauben geführt werden….und was bietet sich da besser an, als sich den Jahreszeitlichen Ritualen zu bemächtigen und hier einen anderen – katholischen-weltlichen Glauben/Ritual überzustreifen…
1. Weihnachten, das Fest der Geburt und des Licht fällt mit der Wintersonnwende zusammen.
2. Die Fastenzeit fällt in die Zeit des Übergang von Winter zu Frühling…also die Zeit, in der früher der Vorrat, der über den Winter in den Frühling hinein halten sollte, knapp geworden ist. Man hat also gefastet um über den Winter in den neuen Jahreskreislauf von Saat, Wachstum, Ernte rüber zu kommen.
3. Die Osterzeit von Tod und Auferstehung fällt in die Jahreszeit von Aussaat (Korn in die Erde = Tod) und Wachstum (Auferstehung aus der Erde zum neuen Leben).
4. Pfingsten…das Fest des heiligen Geist…des Wachstum fallen in die Monate Mai – Juni.
5. Die Marienprozessionen im Juli-August…für eine gute Ernte.
6. Das Erntedankfest fällt in die Monate September-Okotober.
7. Allerseelen, Allerheiligen…in den grauen und tristen Monat November
Und im Dezember geht wieder alles von neuen los…Jahreszeiten-Kreislauf…der von der weltlichen katholischen und dann auch evangelischen Kirche für sich vereinnahmt worden sind um die Menschen und Untertanen gehörig und gefügig…in Abhängigkeit zu halten…mit Steuern und Abgaben…Buse und Beichten auferlegt.
Religionsgeschichtlich ist das ja nicht neu – monotheistische Religionen bauen auf den animistischen Gottesvorstellungen auf. Das sind meist chtonische Gottheiten, die im Rhythmus der Natur sterben und wieder auferstehen. Man findet diese bei den Ägyptern, bei den Griechen und bei den Römern.
Das Christentum hat die römischen Mithraskulte bis ins kleinste Detail 1zu1 übernommen: (Mysteriengedöns; Bau der Heiligtümer = Kirchen Richtung Sonnenaufgang (Osten); auch die jahreszeitlich bedingten Feste, die genau mit den Vegetationszyklen der Natur (sähen – wachsen – ernten) getaktet waren, wurden nur anders benannt.)
Die chtonischen Gottheiten haben die Natur mystisch erklärt und planbar gemacht. Die Herausforderungen sind seit Galilei und Einstein andere – wenn ein „neuer Luther“ kommt, gut. Wenn nicht suchen sich die Menschen andere Erklärungsmuster. Wie die jeweiligen Amtskirchen dann ihre Einkommen generieren, bleibt abzuwarten. Leute vom Kaliber einer Frau Käßmann sind allerdings unsterblich. Denn Einstein sagte ja schon : Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Ich frage mich ernsthaft, ob auch nur IRGENDWER in der ev.-luth. Kirche den Reformator wirklich verstanden hat. Ich bin selber lutherisch getauft und habe mich mit ihm mal auseinandergesetzt. Wenn Luther seine „Nachfahren“ heute mal betrachten könnte, so würde er, kann ich mir jedenfalls vorstellen, eines seiner berühmten Donnerwetter loslassen. Er war einer, der dem Volk „auf Maul geschaut“ hat, heute würde man sagen, ein Populist, und er war einer, der verkrustete Stukturen zu durchbrechen versuchte, was er ja auch geschafft hat.
WENN es mal einer wagen würde, in Luthers Tradition zu handeln, dann müßte auch er auf die Mißstände in diesem Land aufmerksam machen, aufstehen und auch sagen: HIER STEHE ICH, ICH KANN NICHT ANDERS
Er würde seine Thesen an den „Brett-vorm-Kopf-tragenden religiösen und geistlichen Oberhäuptern festdübeln.
Wenn Luther heute die Welt betrachten könnte, dann würde er (hoffentlich) erschrecken ob seiner damaligen Weltanschauung.
– Er würde erkennen, dass er den Fehler machte die Bibel wörtlich zu nehmen.
– Er würde Kopernikus Abbitte leisten und akzeptieren, dass die Erde nicht Mittelpunkt des Kosmos ist.
– Er würde erkennen, dass der Mensch evolutionär entstanden ist und nicht vor 6.000 Jahren von Gott aus Lehm geformt wurde.
– Er würde erkennen, dass das Gewitter eine elektrostatische Entladung ist und nicht der Zorn Gottes. Er würde bedauern deshalb Mönch geworden zu sein statt einen Blitzableiter zu installieren.
– Er würde nicht mehr an den Leibhaftigen und Hexen glauben.
– Er hätte erkannt, dass die Medizin und Menschen wie Alexander Flemming Krankheiten wie Lepra besiegt und mehr Menschen geheilt haben als Jesus
Er würde vermutlich erkennen, dass man mit Rationalismus und Naturwissenschaften eine bessere Welt schaffen kann und wäre heute statt im Kloster vermutlich im Silicon Valley zu verorten.
Lieber ZurückzurVernunft,
grundsätzlich kann ich Ihren Thesen nur zustimmen, aber worum geht es beim Thema Glaube eigentlich? Soweit ich verstanden habe, darum, das Unerklärbare erklärbar zu machen. Auch heutezutage gibt es noch allzu vieles, das man (noch) nicht erklären kann. Das war zu Luthers Zeit so und ist heute nicht anders. Die zweite Existenzberechtigung des Glaubens ist schlicht und einfach Hoffnung, und ein gewisser, sagen wir mal, Leitfaden, wie man miteinander umgehen könnte, ohne sich gleich gegenseitig umzubringen, auch wenn das in Bezug auf die illegalen Migranten heute völlig fehlgedeutet wird. Ich persönlich bin der Ansicht, daß der Glaube eine höchst private Angelegenheit ist, und in der Öffentlichkeit nichts zu suchen hat. Dummerweise kann das nur in einem SÄKULAREN Staat so sein, und der geht in diesem Land immer mehr über den Jordan (siehe Zugeständnisse an die Muslime). Luther hat die Mißstände in der damals profitorientierten katholischen Kirche angeprangert und damit mehr oder weniger eine eigene Form des Christentums gegründet. (Zwingli und Calvin hatten in der Schweiz das gleiche getan, wurden aber umgebracht. )
Eine heutige Reformation müßte zum Inhalt haben, die Kirchen von ihrer Inhaltsleere und ihrem Opportunismus weg, und zu ihren eigentlichen Lehren hin zu bewegen. Ich bin zwar nicht besonders gläubig, habe die Bibel aber gelesen, und es steht NICHTS davon drin, daß man sich seinen Feinden zu ergeben hat. Luther hat sich gegen eine Übermacht gestellt. Wo ist denn der Luther des Jahres 2017????
Danke.
1. Das Unerklärbare erklärbar machen:
Die Bibel wurde bis vor Kurzem wortwörtlich genommen, auch wenn heute versucht wird das zu relativieren.
Dem Rationalismus und den Naturwissenschaften ist es gelungen viele früher unerklärliche Sachen erklärbar zu machen. Auch hier haben wir bislang nur einen ganz winzigen Teil entschlüsselt. Aber die Theorien der Bibel waren bzw. sind schon sehr abenteuerlich, sofern man sie nicht in dreister Weise umdeutet.
2. Regeln für das Zusammenlebens
Als der Mensch die Stammesgesellschaft (100 Personensozietät) aufgab und grosse Städte bildete, waren neue Regeln notwendig. Da sie Mensxhen weder lesen noch schreiben konnten musste das in 10 simplen Regeln (Geboten) zusammengefasst werden. 8 dieser Gebote sind Bestandteil aller Weltreligionen, was die Universalität unterstreicht.
3. Inhalt der Religionen
Mittlerweile sind die Staaten besser organisiert, so dass z.B. das Gebot „du sollst nicht töten“ in modernen Gesetzbüchern einige tausend Seiten umfasst, da zwischen Mord, Mord im Affekt, Totschlag, Körperverletzung mit Todesfolge, etc. unterschieden werden muss.
Für mich hätten Religionen also nur einen Sinn, wenn sie sinnvolle transzendentale Botschaften vermitteln könnten. Da ist aber für mich Fehlanzeige. Und Diskussionen über Burkas langweilen mich nunmal.
Herzlichen Dank für die Antwort.
Wie wahr, da kann ich nicht widersprechen. Manchmal habe ich so das Gefühl, die einzige, BRAUCHBARE Religion dürfte der Buddhismus sein, obwohl auch der sicherlich nicht das Gelbe vom Ei ist.
Da feiern wir 500 jährige Reformation einer mittelalterlichen Religion, haben uns mit Hilfe des Verstandes aus unserer selbstverschuldeten Unmündigkeit befreit und nun werfen unsere Politiker all das weg und fördern eine andere mittelalterliche Religion , die in ihrem Buch das Ziel hat, alle Ungläubigen zu töten und auch schon damit beginnt, es in die Tat umzusetzen.
Nun schaffen wir also wieder den Verstand ab, begeben uns in die Zeit vor 500 Jahren und unsere Elite findet das toll.
Finde ich auch, denn wenn ich als Kind sagte, das ist aber toll, bekam ich von meinen Vater den Satz zu hören : Toll ist keine Beschreibung , sondern ein Zustand. Genau, deshalb finde ich , unsere Elite ist toll !
Ich möchte auf die lesenswerte Streitschrift „Kirchendämmerung“ des evangelischen Theologen Friedrich Wilhelm Graf, 2011 erschienen, verweisen. Seine Stichworte sind unter anderem Sprachlosigkeit, Bildungsferne, Moralismus und Sozialpaternalismus in der evangelischen Kirche. Insbesondere die damalige Käßmannsche EKD-Ratsvorsitz hatte es Herrn Graf anscheinend ganz besonders „angetan“.
Die obige Kritik ist also so neu nicht; trotzdem gut, wenn sie mal wieder formuliert wird. Auch wenn rein gar nichts in Richtung einer Verbesserung passiert oder passieren wird, dient sie vielleicht noch der Selbstvergewisserung und leitet zu der Feststellung über oder muß man sogar vom Kairos sprechen:
niemand ist gezwungen der evangelischen Kirche anzugehören!
Ich hoffe doch ganz stark, dass im Jahr 2067 Bundespräsidentin Akilah Yilmaz keine muslimische oder katholische Staatspräsidentin ist, sondern jede Art von Religion aus ihrem Berufsleben fernhält.
Privat kann sie meinetwegen an den blauen Pfau Melek Taus glauben, immerhin könnte der Name auch darauf hinweisen.