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Klein ist stark

Ein Europa aus tausend Liechtensteins

von Gastautor

16.10.2021

| Lesedauer: 6 Minuten
Anstelle die „Vereinigten Staaten von Europa“ oder gar eine UN-Weltregierung herbeizusehnen, regt Titus Gebel an, einmal genau in die entgegengesetzte Richtung zu schauen.

Anstelle die „Vereinigten Staaten von Europa“ oder gar eine UN-Weltregierung herbeizusehnen, rege ich an, einmal genau in die entgegengesetzte Richtung zu schauen. Denn je größer und anonymer eine Gesellschaft ist, desto eher wird sich ein Wasserkopf von Politikern, Beamten und Lobbyisten um die Zentrale bilden und desto eher besteht ein Anreiz, persönlich nicht bekannte Mitmenschen auszubeuten und weltfremde Entscheidungen zu treffen. Echte Subsidiarität bedeutet, dass die meisten Entscheidungen auf Gemeindeebene getroffen werden. Man kennt sich und, kann die Auswirkung seines Tuns direkt beobachten. Eine Sozialkontrolle findet statt. Leopold Kohr, der „Philosoph der Kleinheit“ drückt es so aus:

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
In einer Gesellschaft kleiner Staaten verschwinden weder Krieg noch Kriminalität; sie werden bloß auf tragbare Größen reduziert. Statt dass man hoffnungslos versucht, die begrenzten Talente des Menschen auf eine Größe aufzublasen, die mit ungeheurer Größe fertig werden kann, soll die ungeheure Größe auf eine Größe reduziert werden, mit der sogar die begrenzten Talente des Menschen umgehen können. En miniature verlieren Probleme ihre Schrecken und auch ihre Bedeutung; das ist das Maximum, nach dem eine Gesellschaft streben kann.

Von daher dürfte einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren der Schweiz die Selbstbestimmung der Gemeinden mit ihren weitreichenden Zuständigkeiten sein. Zusammen mit den untereinander im Wettbewerb stehenden Kantonen drängen sie zentralistische, flächendeckende Visionen der Politik zurück. Diese Selbstbestimmung auf lokaler und regionaler Ebene ist vermutlich eines der am meisten unterschätzten Erfolgsrezepte der Eidgenossenschaft.

Nur Großmächte verursachen Großkatastrophen

Der Schweizer Adolf Gasser hatte dies bereits kurz nach der letzten europäischen Großkatastrophe, dem Zweiten Weltkrieg erkannt. Er sah, dass Zentralismus immer wieder in solche Katastrophen führt und schlug zur Neuordnung des Kontinents vor, allen Gemeinden Europas ein umfassendes Recht zur Regelung eigener Angelegenheiten einzuräumen. Er schreibt:

DEUTSCHE IDENTITäT
Die neu konstruierte Nation
Nur in einer übersichtlichen, lebensnahen Gemeinschaft vermag sich der Normalbürger das zu erwerben, was man als politisches Augenmaß, als Sinn für die menschlichen Proportionen zu bezeichnen pflegt. Nur hier lernt er im täglichen Gespräch die berechtigten Anliegen seiner anders gesinnten und anders interessierten Nachbarn einigermaßen begreifen und ihnen Rechnung zu tragen; nur hier entwickelt sich auf dem Boden der Freiheit jenes Minimum an Gemeinschaft, das den Hang zum Autoritarismus wie zur Anarchie wirksam einzudämmen vermag. In diesem Sinne sind und bleiben autonome Kleinräume unersetzliche Bürgerschulen, ohne die gerade der freiheitlich-demokratische Staat in seinen Wurzeln verdorren müsste.

Er fand im Nachkriegseuropa durchaus gewisse Beachtung, allerdings mehr in Sonntagsreden und in Symbolpolitik als in der praktischen Umsetzung. Das ist nicht weiter überraschend, weil sein Vorschlag der politischen Anreizstruktur widerspricht. Stellen Sie sich vor, Sie wären Politiker und müssten sich entscheiden zwischen System A, einem großen, mächtigen Gebilde mit einem riesigen Budget, dessen Führer weltweit bekannt und respektiert sind; selbst untergeordnete Positionen verfügen über erhebliche Macht, Einfluss und Anerkennung; Sie als Politiker haben die Chance, da einmal dazuzugehören. Oder System B: ein Flickenteppich von kleineren und mittleren Einheiten, allenfalls ein paar wenige Regenten sind überregional bekannt; verbunden in einer Art Staatenbund, regiert von einem turnusmäßig wechselnden Präsidenten, der nur eingeschränkte Kompetenzen hat; insgesamt gibt es nur wenige hochbezahlte und einflussreiche Stellen.

Die Wahl der Politik und der sie unterstützenden Meinungsmacher wird daher aus eigennützigen Motiven immer auf System A fallen, wobei wohlklingende Begründungen schnell bei der Hand sind: weil „große Aufgaben vor uns liegen“, die „Zukunft gestaltet werden muss“, nur große Einheiten „mit den Herausforderungen des Klimawandels fertig werden“, wir nur so „wirtschaftlich gegen China bestehen“ könnten usw. Deshalb sind auch in der Schweiz mutmaßlich die meisten höheren Regierungsbeamten – entgegen der Bevölkerungsmehrheit – für den Beitritt zur EU: dort winkt ein ganzes Universum von neuen, gut bezahlten und interessanten Posten, fernab der Kontrolle durch den Bürger.

Größenvorteile schlagen irgendwann um

In der realen Welt dagegen haben es kleine Länder wie Singapur, Island oder Liechtenstein geschafft, nicht nur in Frieden zu leben, sondern weit höhere Pro-Kopf-Einkommen als die großen Staaten zu erzielen. Und das bei stabilen Staatsfinanzen und geringer Kriminalität. Ein weiterer Aspekt sollte zu denken geben. Es gibt weltweit nur eine Handvoll Unternehmen, die mehr als eine Million Mitarbeiter haben und nur ein einziges, das mehr als zwei Millionen Mitarbeiter hat (Walmart). Da dies Ergebnisse einer ungeplanten und sozusagen natürlichen Entwicklung sind, spricht einiges dafür, dass ab einem gewissen Umfang Größenvorteile automatisch in Nachteile umschlagen.

AN DER ZEITENWENDE
Je mehr Staat, desto weniger Recht
Diese Beobachtung widerspricht auch der These, dass es in einem freien Markt aufgrund von inhärenten Monopolisierungstendenzen am Ende nur noch ein einziges Unternehmen gäbe. Zu große Gebilde sind irgendwann nicht mehr steuerbar und Gewinne erodieren im Organisationsgetriebe, selbst bei Monopolisten. Auch Staaten sind, bei aller Verschiedenheit zu gewinnorientierten Unternehmen, große Organisationen mit einer Art Geschäftsbetrieb, daher dürfte diese Beobachtung im Grundsatz auch für sie gelten. Die seinerzeitige Teilung des Römischen Reiches und das Subsidiaritätsprinzip, wonach die untergeordneten Einheiten über alles selbst entscheiden sollen, was sie selbst bewältigen können, dürften ebenso aus dieser Erkenntnis abgeleitet sein, wie die regelmäßige Aufspaltung mennonitischer Siedlungen nach Erreichen einer Größe von mehr als 150 Einwohnern.

Die wichtigsten Vorteile großer Staaten können autonome Gemeinden trotzdem mitnehmen. Sie können sich für eine gemeinsame Verteidigung, für ein gemeinsames Rechts- oder Zollgebiet zu Staatsverbänden zusammenschließen. Und nicht jede Einheit muss ein vollständig unabhängiger Staat sein. Auch souveräne Kleinstaaten können sich auf bestimmten Feldern an größere Gemeinwesen anhängen, so wie etwa Monaco mit Frankreich eine Zollunion hat oder Liechtenstein Mitglied im Europäischen Wirtschaftsraum ist. Kleinstaaterei bedeutet nicht automatisch Abschottung oder Provinzdenken, aber in jedem Fall Selbstverwaltung und Subsidiarität. Und das eröffnet Möglichkeiten, die woanders fehlen.

Um das Jahr 1400 hatte China die besten, größten und seetüchtigsten Schiffe der Welt. Riesige Flotten segelten nach Indonesien, Indien, Arabien und bis zur Ostküste Afrikas. Die Chinesen standen kurz davor, das Kap der Guten Hoffnung zu umrunden, die Westküste Afrikas hinauf zu fahren und schließlich den Seeweg nach Europa zu entdecken. Dann geschah etwas Folgenschweres: Der 1432 an die Macht gekommene chinesische Kaiser sah die Seefahrt als Geldverschwendung an. Er verbot bei Strafe die Herstellung seetüchtiger Schiffe und gab den Befehl, die entsprechenden Werften abzureißen. Selbst die Aufzeichnungen der früheren Übersee-Expeditionen wurden vernichtet. Chinas Tradition der Seefahrt ging aufgrund der Entscheidung eines Einzelnen verloren und dabei blieb es.

Europas Erfolgsrezept: Vielfalt und Wettbewerb

Im Gegensatz dazu war Europa zu jener Zeit in etwa zweitausend Herrschaftsgebiete aufgeteilt. So klapperte der Genuese Kolumbus ab 1484 ein europäisches Herrscherhaus nach dem anderen ab, um eine Flotte zu erhalten, mit der er als erster über den Atlantik segeln konnte. Er versuchte es in Italien, Frankreich, Portugal und Spanien und erst beim zweiten Versuch willigte 1492 das spanische Königshaus ein und stattete ihn mit drei kleinen Schiffen aus. Es gab schlicht nie die Situation, dass ein einzelner Trottel (bzw. eine Trottel*in) über ganz Europa herrschte und eine gesamte Technologie abschaffen konnte.

ENTWEDER ODER
Deutschlands verlorene Kriege zwischen Hindukusch und Sahara
Wir sollten daher darüber nachdenken, ob eine Welt aus tausend Liechtensteins nicht eine bessere Welt wäre. Die meisten Entscheidungen würden auf lokaler Ebene und dezentral getroffen, gravierende Fehlentscheidung hätten begrenzte Auswirkungen, es gäbe zahlreiche Anschauungsbeispiele welche Dinge funktionieren und welche nicht. Selbst Ursulas und Angelas verlieren ihren Schrecken und ihr Zerstörungspotenzial, wenn sie jeweils nur über ein kleines Territorium herrschen.

Europas Erfolgsrezept war immer die Vielfalt und der damit verbundene Wettbewerb. Es schult auch die Toleranz, dem Nachbarn zuzugestehen, dass er anders leben und denken darf als man selbst, etwa in Fragen von Corona, Klima oder Sozialstaat. Allein aufgrund der Vielzahl von Gemeinwesen würde ein fruchtbarer Wettbewerb um „Kunden“ herrschen anstelle eines Staatenkartells, das die Bürger einerseits möglichst weitgehend melken und andererseits von allen Entscheidungen ausschließen will. Das muss nicht Schwäche bedeuten. Selbst Stadtstaaten wie Venedig und Genua oder größenmäßig eher marginale Staaten wie Portugal und die Niederlande konnten zu ihren Hochzeiten große politische, militärische und wirtschaftliche Macht entfalten.

Die Schaffung übergeordneter Institutionen, wie eine gemeinsame Freihandels- oder Wirtschaftszone oder eine gemeinsame Verteidigung, ist immer möglich und insbesondere bei wesensverwandten Gemeinwesen auch naheliegend. Man denke etwa an den Städtebund der Hanse oder auch den Deutschen Bund, einem Bündnis von 39 souveränen Staaten, der gemeinsame politische und militärische Institutionen unterhielt. Je kleiner die Staaten sind, desto weniger droht zudem ein einzelner oder eine Gruppe von Staaten zu dominant zu werden. Kleinstaaten führen keine Weltkriege. Nur Großmächte verursachen Großkatastrophen.

AUGEN ZU IST KEINE STRATEGIE
Von der Staatsverwahrlosung in die Verfassungskrise
Verglichen mit Deutschland ist etwa das kleine Liechtenstein ein Musterbeispiel für Systemrobustheit oder Antifragilität. Ein antifragiles System ist eines, das weniger Ausschläge aufweist, dafür über einen weit längeren Zeitraum stabil und letztlich erfolgreicher ist. Den Gegensatz dazu bilden fragile Systeme, die eine Zeit lang gut aussehen, dann aber in regelmäßigen Abständen katastrophal zusammenbrechen. Bis zum Jahr 1866 waren Liechtenstein und das heutige Deutschland im Deutschen Bund vereint. Ähnlich wie derzeit der intellektuelle Hauptstrom unter der Selbstbezeichnung „leidenschaftliche Europäer“, einen europäischen Bundesstaat anstrebt, war seinerzeit die Schaffung eines einheitlichen deutschen Staates das Maß aller Dinge. Der Deutsch-Nationalismus von damals ist sozusagen der Europa-Nationalismus von heute. Als nach der Schlacht von Königgrätz klar wurde, dass Preußen, welches den Fortbestand des Deutschen Bundes ablehnte, das Zentrum dieses neuen Staates sein würde, wurde von den Mitgliedsstaaten seine Auflösung beschlossen. Ein einziges Mitglied stimmte damals übrigens gegen die Aufhebung des Deutschen Bundes: Liechtenstein.

Was in der Folge mit Deutschland geschah, ist bekannt: Einigungskriege, Kolonialismus, Erster Weltkrieg, zwei Millionen eigene Kriegstote, Verlust eines Viertels des Staatsgebietes, Revolution, Hyperinflation, Währungsreform mit Verlust nahezu aller Ersparnisse, nationalsozialistische Diktatur, Zweiter Weltkrieg, Holocaust mit Auslöschung der jüdischen Mitbürger und ihrer Kultur, sechseinhalb Millionen eigene Kriegstote, Verlust eines weiteren Drittels des Staatsgebietes, fast alle Städte zerbombt, Vertreibung von zwölf Millionen Deutschen, Teilung des Landes in Besatzungszonen, erneute Währungsreform mit Verlust nahezu aller Ersparnisse, sozialistische Diktatur im Ostteil, dort Revolution und erneute Währungsreform. Insgesamt gab es sage und schreibe vier Systemzusammenbrüche seit 1870. Der fünfte leuchtet bereits am Horizont. Demgegenüber in Liechtenstein: null.

Heute verfügt das Fürstentum Liechtenstein über ein weit höheres Pro-Kopf-Einkommen als die Bundesrepublik Deutschland, ist ein stabiles Land ohne nennenswerte Kriminalität und ohne Staatsschulden. All dies wurde erreicht ohne einen einzigen Krieg, ohne eine einzige Revolution und ohne einen einzigen Anschluss an ein großes und mächtiges Gemeinwesen.


Titus Gebel ist Unternehmer und promovierter Jurist. Er möchte mit Freien Privatstädten ein völlig neues Produkt auf dem „Markt des Zusammenlebens“ schaffen. Der Beitrag ist ein Auszug aus seinem Buch „Freie Privatstädte – Mehr Wettbewerb im wichtigsten Markt der Welt“.

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33 Kommentare

  1. Die kulturelle Blüte erlebte Deutschland in einer Zeit der Kleinstaaterei, als diese miteinander im Wettkampf um die Besten ihrer Zunft standen. Daher bin auch ich ein verfechter eines Europas der Regionen, sie selbstbestimmt entscheiden, welche Kompetenzen (Innere und äußere Sicherheit, Infrastruktur) sie an eine Zentrale Regierung abgeben. Dies gilt auch für das Bildungssystem. Prüfungen gehören standardisiert und allgemein anerkannt, aber jede kommunale Gliederung sollte entscheiden können, wie sie die Schüler darauf vorbereitet. Und das Größe nicht gleich Erfolg ist und Monopole sich nicht lange halten und man nicht Konzern sein muss, um Weltmarktführer zu sein. Dies zeigt ein Blick in das Buch von Simon „Hidden Champions“.

  2. Ich bin ein großer Anhänger des gemeinsamen Europa und deswegen ein erbitterter Gegner der EU. Gerade weil Europas Vielfalt seine Stärke bedeutet und die Einfalt der EU-Politiker o.g. Probleme auslöst.
    Diese Vielfalt gab es auch bei Kelten und Germanen, die solange funktionierte, allein gemeinsamer Verteidigungsgedanke existierte.
    Die Römer lassen grüßen und auch ein größenwahnsinniger Napoleon an der Spitze eines Zentralstaates. Er rühmte sich seiner Erfolge auch deshalb, weil er kaum französisches Blut verlor. Er scheiterte in Leipzig, als er den Bogen in Russland überspannt hatte und die gemeinsame Verteidigung erzwang, sogar die mittlere und untere Ebene der Sachsen in der Schlacht kehrtmachte. – Nicht zu vergessen dabei, dass eine andere Großmacht die Stripper zog.
    Die Stärke eines Schwarms zu nutzen, ohne scheibchenweise Raubtieren anheim zu fallen, dass ist hier die große Kunst.

  3. Mautgebühren sind bereits ( wieder ) Realität in Deutschland und auch im Rest Europas.
    Das „Bundesamt für Katastrophenschutz“ tut was genau?
    Offenkundige Tatsachen sind, wie wir alle erleben mussten und mutmaßlich wieder erleben werden, existiert kein Katastropenschutz in Deutschland. Die ~ 400 Beamte dort sind im Fall einer Katastrophe im Urlaub, im Wochenende oder im Homeoffice.
    Wehrdienst muss selbstverständlich wieder Pflicht werden in Deutschland. Fragt sich nur, müssen auch Asylanten Wehrdienst in Deutschland leisten? In meiner ehemaligen Heimatstadt, gibt es inzwischen eine Minderheit an nativen Deutschen. Von daher würde eine Pflicht auch nur eine Minderheit betreffen. Auch glaube ich nicht daran, dass sich Grüne oder Antifa für den Wehrdienst verpflichten lassen würden.
    Für Türken ist der in der Heimat zu leistende Wehrdienst ein anerkannter Asylgrund für Deutsche Richter. Entsprechend können diese Richter auf Lebenszeit, niemals wieder einem Deutschen Wehrdienst zustimmen. Der Zug für ein wehrhaftes Deutschland scheint mir für immer abgefahren zu sein.
    Deutschland befindet sich im Zustand der Kleptokratie.
    Der vermeintliche Staatsdienst führt einen Krieg gegen den Bürger.
    Niemals wird sich diese überprivilegierte und überversorgte Schicht, welche nicht wertschöpfend tätig ist, sich ihre Beute wieder abnehmen lassen.
    Deutschland wird auf Wunsch des IPCC und mit dem vorsätzlich falsche benutztem mathematischen Begriff der „Faltung“, deindustrialisiert.
    Denn: „Nur aus Not kann Kreativität entstehen“.
    Das Diktat sieht vor, dass in 30 Jahren, durch „neue ( noch unbekannte ) Technologien“, wieder Wohlstand in Deutschland möglich sein wird. Tönt Arne Levermann in jedes Mikrophon.
    Finanziert wird das IPCC durch Spekulanten wie Al Gore und natürlich aus Steuermitteln.
    Entsprechend ist es auch kein Zufall, das der vollkommen intransparente Co2 Emissionshandel auch nur Spekulanten wie Al Gore und George Soros, noch reicher gemacht hat. Oder glauben Sie daran, dass die Mrd „das Klima“ retten würde?
    Glaubt irgendjemand daran, dass Frau UvdL „geboren wurde um die Welt zu retten“? Das glaubt vermutlich nicht einmal Frau UvdL selbst. Oder?
    Der Privatier Schwab, wohnhaft in der CH, verdankt sein Vermögen der Gunst Chinas. Entsprechend lässt er sich als Mietmaul auch weiterhin von dort finanzieren. Dessen Shycehouse Ideen, beeindrucken nur kleine Geister / die neo Marxisten, wie z.B. die omnipotente Angela M. Die regina angelorum, aller Europäischen Marxisten. Diese war wichtig für Herrn Schwab und natürlich für China. Denn diese hatte und hat leider noch, Zugriff auf das Volksvermögen der Deutschen. Denn diese absolutistische Herrscherin hat den Zugriff auf die Steuerkasse und auf die Liegenschaften ( welche bereits an China verschleudert wurden, um die unangemessen hohen, lebenslangen Versorgungen des Wasskopf des Regime zu finanzieren ).
    „Es ist nicht einzusehen, dass ein hoher Beamter, der ohnehin schon privilegiert war in seinen Bezügen, auch in der Pension weiterhin solche Privilegien erhält. Bei uns ist das anders: Finanziert wird vom Staat für alle das gleiche Minimum. Daneben gibt es die steuerlich begünstigten Betriebs- und Privatpensionen.“ S.D. Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein.
    Der erste Schritt um Deutschland wieder zu einer Demokratie zu machen, ist die Abschaffung des vermeintlich lebenslangen Dienst.
    Der zweite Schritt ist die Abschaffung der Immunität. Ein ganzer Berufsstand hat sich selbst unter Immunität gestellt. Das bereits ist Ausdruck eines Demokratiedefizits und in meinen Augen auch ein Tatvorsatz.
    Aber auch das ist bekannt und benannt und wird sich niemals ändern.
    Die vermeintlichen Staatsdiener sind die letzten in der Nahrungskette. Aber auch diese Schicht wird der Untergang Deutschlands irgendwann treffen.
    PS: 800.000 Arbeitsplätze in der Energieintensiven Industrie werden Deutschland bis 2030 bereits verlassen haben. Denn mit Flatterstrom zu Wucherpreisen, kann man keine Industrie betreiben. An jedem dieser Arbeitsplätze hängen drei weitere.
    Die Pensionslasten betrugen bereits 2019, € 7,7 Billionen. Ohne „Corona“ wären die Pensionen schon 2020 nicht mehr zu bezahlen gewesen. Dank „Corona“ konnten neue Kredite vergeben werden und auch diese Mrd floßen als Personalkosten direkt in die privaten Taschen des Wasserkopf des dysfunktionalen, vermeintlichen Staatsdienst.

    • Ich greife die wichtigsten Sachen aus ihrem Kommentar mal heraus:
      Natürlich sollen Asylanten nicht in den Dienst für die Gesellschaft eingebunden werden. Das sollten nur deutsche Staatsangehörige tun, die damit dann ihre vollen Bürgerrechte erhalten würden.
      Das Hauptproblem unserer Gesellschaft ist die Entkopplung des zwischenmenschlichen Zusammenhalts durch finanzielle Transferleistungen. Die Menschen greifen sich deshalb nicht gegenseitig unter die Arme, sie gehen zum Jobcenter und lassen sich finanziell durch von der Allgemeinheit abgepresste Gelder aufstocken.
      Dadurch entsteht eine Anonymität zwischen dem Einzahler von sozialen Transferleistungen und dem Empfänger solcher Leistungen. Was letztlich dazu führt, dass da hart arbeitende Menschen Gelder an andere Menschen abdrücken müssen, die sie nicht einmal kennen und, wenn sie sie kennen würden, ihnen oftmals privat nichts leihen oder schenken würden, weil sie das aufgrund deren nicht selten faulenzenden und schmarotzenden Verhaltens gar nicht verdienen.
      Wenn ich als Pivatperson jemandem aus meinem Umfeld privat Geld leihe, ist das meine persönliche Entscheidung, die ich aufgrund meiner umfangreichen Kenntnis dieser Person treffe. Ich entscheide selber, ob diese Person meine Unterstützung verdient oder nicht. Wenn ich Zweifel an der Integrität dieser Person habe, das Gefühl habe dass sie mit dem Geld nicht das tut, was so vorgibt damit tun zu wollen, das Geld eventuell sogar gegen mich selbst einsetzt oder wenn ich das Gefühl habe, dass ich das Geld niemals wiedersehe, dann ist das meine persönliche Entscheidung, dieser Person kein Geld zu geben. Diese Entscheidung basiert also auf meiner ganz persönlichen Menschenkenntnis und meiner eigenen Einschätzung zu meinem eigenen Vorteil. Wenn das Verhältnis zwischen mir und dieser anderen Person gut ist, wird sie sich automatisch dafür bei mir revanchieren oder mir im umgekehrten Falle genauso helfen.
      Also ein „eine Hand wäscht die andere“ Modell.
      Bei einem Sozialstaat mit finanziellen Transfers fehlt diese persönliche Einschätzung weitgehend. Die Sachbearbeiter in den Jobcenter gehen nach rechtlichen Vorgaben vor. Nach rechtlichen Vorgaben, die der Gesetzgeber, also irgendwelche dahergelaufenen Politiker sich ausgedacht haben. Was dann dazu führt, dass die „Mitmach-Demokratie“ in Deutschland mehr und mehr vom Ausland unterwandert wird und soziale Transferleistungen ins Ausland abfließen. Und das oftmals in Länder, die mit uns politisch auf Kriegsfuß stehen. Hinzukommt die dadurch massenhaft ansteigende illegale Einwanderung, die dann wiederum dazu führt, dass wir mehr und mehr von denen sogar hier vor Ort ausgeplündert werden.
      Wir bezahlen also mit unserem Sozialstaat unsere Feinde im In- und Ausland. Das lässt sich alles abklemmen, wenn es kein Geld mehr gibt und die Bürgerrechte in Deutschland nur noch dann garantiert werden, wenn sich hier vor Ort jeder sozialverträglich verhält und sich mit Tatkraft in die Gesellschaft eingliedert. Wer sich hingegen asozial auf Kosten der Allgemeinheit verhält, wird dann automatisch ausgestoßen, was dann entweder zur Anpassung oder Abwanderung führt.
      Bzgl. deutscher Staatsangehörigkeit: Diese sollte erst dann gewährt werden, wenn sich eine zugewanderte Person hier über längeren Zeitraum aufhält und ihre Integrietät und ihr korrektes Sozialverhalten gegenüber der angestammten deutschen Bevölkerung unmissverständlich unter Beweis gestellt hat. Daraufhin würde dann die Einbindung des „Neudeutschen“ in das Bürgersystem erfolgen, wodurch erst dann(!) ein gesellschaftliches bzw. politisches Mitspracherecht entstehen würde. Man könnte auf diesem Wege also verhindern, dass unsere Gesellschaft durch ausländische Feinde unterwandert wird und sämtliche im System lebenden Teilnehmer würden sich automatisch, also ohne staatliche top-down Einmischung, miteinander arrangieren müssen.
      Einfach nur den Sozialstaat abzustellen, wie das viele Liberale gerne fordern, funktioniert nicht, denn das sorgt nur dafür, dass die Anzahl derer, die bei uns abseitigen und dysfunktionalen anhängen und dann dem Umsturz anstreben, stetig steigt.
      Man muss den finanziell orientierten Sozialstaat also durch etwas anderes ersetzen. Und das ist ein funktionierendes Gemeinwesen, wo sich die Bürger über schnöde finanzielle Interessen hinaus gegenseitig stützen.
      Ich gehe jede Wette ein:
      Wenn die Schweiz irgendwann einmal ihr Milizsystem ad acta legen sollte, wird das der Untergang der Schweiz mit ihrer Basisdemokratie und ihrem hohen Wohlstandsniveau sein. Das Milizsystem in der Schweiz erfüllt genau den Zweck, den ich oben beschrieben habe.
      Das ist das essentielle Grundgerüst, dass ein freiheitlich demokratischer und wohlhabender Staat braucht.
      In so einem Milizsystem ist jeder einzelne Bürger mit seiner Tatkraft also ein Standbein des Staates. Der Bürger stellt also den Staat selbst. Ohne Bürger gibt es dann auch keinen Staat.
      Ein Staat, der sich gegen seine eigenen Bürger vergeht, ist auf diesem Wege vollkommen ausgeschlossen.

      • Ich bekomme die von ihnen genannten Punkte nicht ganz zusammen. Dass schon seit Jahren an automatisierter Überwachungstechnologie gearbeitet wird, ist bekannt. Die Chinesen haben es ja bereits seit längerem im Einsatz.
        Dass es auch im Westen Firmen gibt, die so eine Technologie entwickeln und anbieten, erklärt sich von selbst:
        Ein staatlicher Auftrag saniert die Firma oder macht sie sogar zum dauerhaften Marktführer. Staatliche Investitionen sind immer ein Lockmittel für alles und jeden. Allerdings funktioniert das nur, wenn so eine Technik politisch durchgewunken wird und dann der Auftrag öffentlich vergeben wird. Und das sehe ich im vom Datenschutzwahn getriebenen Deutschland eher nicht.
        Ich arbeite ja selbst im Sicherheitsbereich und mir ist klar, dass es in der Politik Tendenzen gibt, alles und jeden mit Technik überwachen zu lassen. In der Praxis erfüllt das aber gar nicht den gewünschten Zweck, denn (ich vereinfache jetzt) Kameras verhindern keine Straftaten. Sie dienen allenfalls der Aufklärung von Straftaten. Und auch das funktioniert nur sehr begrenzt, denn eine Kamera sieht (und hört) nicht nur weniger wie ein Mensch, sie kann Dinge auch nicht interpretieren und dann direkt eingreifen. Auch mit Drohnen funktioniert das nur sehr begrenzt. Ich weiß, dass daran gearbeitet wird, letztlich ist das aber keine so große Bedrohung, wie es zunächst scheint. Ein auf einen Dissidenten angesetzter (menschlicher) Killer, ist immer noch weit effektiver und weit gefährlicher. Oder auch ein biologischer Kampfstoff.
        Man kann so (theoretisch) allenfalls Sicherheitspersonal einsparen. Aber auch nur theoretisch, denn im Vergleich zu einem echten Menschen, ist jede automatisierte Überwachungstechnik überaus fragil und durch Störsender leicht zu irritieren bzw. sogar auszuschalten oder gar zu kapern. Was dann die teure Sicherheitstechnik flugs die Seiten wechseln lässt. Bei echten Menschen geht das alles nur sehr bedingt. Da braucht es viel aufwändigere und vor allem auffälligere Methoden, wie einen direkten Mord oder die Gehirnwäsche. Ein biologischer Kampfstoff macht die Arbeit sogar selbstständig ohne weiteres zutun.

        Aber nun bekomme ich bei alle dem nicht die Kurve zu den Jobcentern und dem Beamtenapparat. Dass es in den Führungspositionen des Staatsapparates ein gesteigertes Interesse daran gibt, den eigenen Job zu erhalten oder sogar zu versilbern, ist klar. Da wird nicht anders gedacht, als in den Führungsetagen von Unternehmen.
        Aber: Jobcenter sind eine kommunale Angelegenheit. Das bedeutet, da sitzen gar nicht die Spitzenverdiener des Apparates. Die sitzen eher in den jeweiligen Landes- bzw. Bundesministerien oder im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und da bekommt man die Neubürger als „Stimulation des Geschäftsbetriebes“ gar nicht ab.
        Eine Sache kommt dann noch hinzu:
        Ich weiß nicht wie es in anderen Kommunen ist, aber hier in Münster können die offenen Stellen gar nicht besetzt werden, weil es an kompetentem bzw. qualifiziertem Personal massiv mangelt und die Räumlichkeiten, um neues Personal unterzubringen, gar nicht vorhanden sind und kurzfristig auch nicht aus dem Boden gestampft werden können. Die Massenzuwanderung hat also einen neuen Bedarf generiert, der gar nicht gedeckt werden kann.
        Das kann in anderen Kommunen natürlich anders sein, aber bei uns sehe ich eher, dass das Personal unter den Anforderungen zerrieben wird.
        Den deutlich erkennbaren Hang Sanktionen auszusprechen, um die Leistungen einstellen zu können, sehe ich auch.
        Das hat aber meines Wissens eher nicht den Grund, dass sich das Personal das Geld selbst einsteckt, so viel verdient man im öffentlichen Dienst auch nicht, es hat eher den Grund, dass die öffentlichen kommunalen Kassen mittlerweile klamm sind. Was nicht verwundert, wenn die Wirtschaft durch Corona-Lockdown, Zuliefererprobleme und Facharbeitermangel mittlerweile schrumpft, weil sie immer öfter die Aufträge gar nicht bearbeiten kann. Was dann letztlich natürlich auch dazu führt, dass solche Unternehmen weniger Steuern zahlen, weil sie weniger erwirtschaften. Und wo weniger eingenommen wird, kann auch weniger ausgegeben werden. Das ganze dann mit Gelddruckerei kompensieren zu wollen, klappt natürlich auch nicht, denn mehr Geld im Umlauf treibt ja allenfalls die Inflation, was bereits deutlich erkennbar ist.
        Mehr Inflation bedeutet dann wiederum letztlich die Forderung nach höheren Löhnen durch die Gewerkschaften und nach höheren Sozialhilfesätzen, die aber wiederum gar nicht mit gedecktem Geld bezahlt werden können, was dann die Hyperinflation an die Tür klopfen lässt. Der Laden steht also eher wegen Überforderung vor dem Zusammenbruch, als vor einem Boom.
        Weiter oben im Apparat, also in den Ministerien, sieht man das sicher anders. Noch. Denn auch dort wird die Inflation ankommen.
        Und wenn die Wirtschaft zusammenbricht, kann man sich dafür dann natürlich auch nichts mehr kaufen, selbst wenn man überdurchschnittlich verdient oder entsprechende Diäten bezieht.
        Das ganze System Deutschland ist derzeit überfordert.
        Monetär, wie auch vom zur Verfügung stehenden Personal.
        Und wenn dieser Weg weiter beschritten wird, dann wird es zusammenbrechen. Genau darum fordere ich ja immer wieder eine Abkehr vom Geld, hin zu echter Handarbeit und echter gesellschaftlicher Teilhabe.
        Oder einfacher ausgedrückt:
        Wir müssen Geld durch Kompetenz ersetzen.

  4. Was für ’ne zündende Idee.

    Europa – allen voran natürlich Deutschland, wie ich annehme, – in tausende militärisch und ökonomisch wehrlose Liechtensteins zerlegen.

    Stammt die nun von Putin selbst? Oder von Erdogan? Xi Jinping? Oder doch nur Macron oder irgendeinem anderen namenlosen Knallkopf, der uns am Zeug flicken will?

    Schönen Sonntag noch

    • Denken Sie nicht an Liechtenstein, denken Sie an die Schweiz.
      Die Schweiz hat im internationalen Maßstab nur unbedeutend weniger aktive Soldaten (ca. 143.000) als Deutschland (ca. 184.000), dafür aber weit mehr mobilisierbare Reservisten, da in der Schweiz seit Anbeginn ununterbrochen die Wehrpflicht gilt.
      Die Schweiz hat zudem nur etwa ein Zehntel der Einwohner (ca. 8,6 Millionen), wie Deutschland (ca. 83 Millionen).
      Würde man die Bewaffnung bzw. die Anzahl aktiver Soldaten der Schweiz auf die Einwohnerzahl Deutschlands hochrechnen, müsste Deutschland also etwa 1,8 Millionen aktive Soldaten haben, um die gleiche Verteidigungsfähigkeit pro Kopf zu erreichen. Und genau das wäre ja der Fall, wenn man Deutschland genauso organisieren würde wie die Schweiz.
      China hat derzeit etwa 2,2 Millionen Soldaten bei etwa 1,4 Milliarden Einwohnern. Das Modell Schweiz eignet sich also ganz hervorragend, um die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands bzw. Europas im Vergleich zum Rest der Welt auf Vordermann zu bringen.
      Die Türkei hat derzeit etwa 435.000 aktive Soldaten bei etwa 380.000 Reservisten. Auch da wären wir mit dem Schweizer Modell überaus konkurrenzfähig.
      Die derzeitige Bundeswehr in ihrer jetzigen Auslegung ist es nicht.

      • Wenn der Artikel lautet „Ein Europa aus tausend Liechtensteins“, dann muss ich nicht an die Schweiz denken.
        Hören Sie auf, alles zu verwässern und denken Sie an Liechtenstein. Und zwar mit aller Kraft.

      • Haben Sie den Artikel gelesen?

    • Die Frage ist: Schaf gegen gegen Wölfe oder afrikanische Wildschweine gegen Leopard.

  5. Jeder Zentralismus neigt zum Totalitarismus. Zur Ideologie der Zentralplanung gehört die Bewertung, dass das Kollektiv und nicht das Individuum im Zentrum stehen solle, wobei sich der Planer anmaßt, über über umfassendes, holistisches Wissen über das Funktionieren von Gesellschaften zu verfügen. Die demokratische Methode ist formal und sie allein kann keine Gesellschaft freier Menschen zustande bringen, denn sie kann mißbraucht werden und zur Majoritätsdiktatur entarten. Nur der Wettbewerb der Systeme, ein Wettbewerb der Staaten, der Wettbewerb der politischen Ideen ist für die Verbesserung der Institutionen unerläßlich. Zentralisierung ist Monopolisierung und läßt keinen Erkenntnisfortschritt zu. Die Monopolisierung der „Wissenschaft“ führt uns derzeit eindrücklich vor Augen (Corona, Klima….) welches Menschenbild der monokratischen Despotie zu Grunde liegt. Die Totalisierung der Gleichheit der Wettbewerbsbedingungen, dann der Lebensbedingungen, dann der möglichst gleichen Schicksale, degradiert uns zu willfährigen menschlichen Gattungswesen. Selbstbestimmung und menschliche Freiheit, die Verteidigung der Würde des Einzelnen lassen sich nur in übersichtlichen Systemen verwirklichen. In diesem Beitrag finden sich die besten Denkanstöße dazu!

  6. Da in den Kommentaren öfter der Slogan „small is beautiful“ erwähnt wird, hier die Hinweise auf seine Urheber: Ernst F. Schumacher und Leopold Kohr.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Friedrich_Schumacher
    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Kohr
    In ihrer Mischung aus Anarchismus, Sozialismus und Buddhismus bieten sie bei oberflächlich ähnlichen Zielen ein interessantes Gegenbild zu den elitären „freien Privatstädten“, in denen sich (Liechtenstein lässt grüßen) v.a. Reiche ihrer sozialen Verpflichtung entziehen wollen.

  7. Die Welt ist, wie Sie nun einmal ist. Da hilft alles theoretisieren nicht auch nur ein Stück weiter.

  8. Herr Gebel weist in die richtige Richtung. Die EU hat nichts mit „Vereinigten Staaten“ zu tun, da jedes Land in Europa eine mehrhundertjährige, eigene Geschichte aufweist, die nicht auszulöschen und stets stärker ist als die Theoretisieren und Blauäugigkeit der EU-Fans (während bei Gründung der USA kaum ein Gliedstaat mehrere Jahrzehnte alt war). Die EU ist auch deshalb ein problematisches Ding, da dort ausgerechnet jene beiden Mächte -Deutschland und Frankreich- die in Europa am kriegerischsten wirkten in den letzten 220 Jahren- heute den Ton angeben. Sie sind mittlerweile zu schwach, um einzeln ihre Hegemonie von früher weiterzuführen. Die EU ist perfekt für sie: Hinter den Kulissen mischeln sie wie früher, bezeichnen sich dreist als EU-Motoren, und wenn es schiefläuft -wie meistens- ist die EU schuld… . Das deutsche Getue, um die angebliche Problematik eines Nationalstaates ist vollkommen ein singuläres, deutsches Problem – und zwar von seinen Eliten. Die meisten anderen Nationen waren friedfertig, sahen und sehen sich nicht als Vorbilder (Am D-Wesen soll die Welt genesen) und schauten einfach zu sich und ihren Leuten. Es braucht Grenzen und es braucht Nationen. Wir wären in Europa mittlerweile viel weiter ohne die EU! Zu small is beautiful: In der Tat hat das seine Richtigkeit, man denke etwa an die vielen weltberühmten Dichter, die kleine Länder wie Irland oder Portugal oder die tollen Maler, die Holland oder die Schweiz hervorgebracht haben: Provinziell geht anders, provinziell sind in ihren Ansichten heute viele Vertreter der Eliten in den Städten! Alle wirtschaftlichen Ratings werden heute von kleinen Ländern, auch der Schweiz (die übrigens eine sehr hohe Dichte von jedes Jahr neu angemeldeten Patenten aufweist, was auf hohe private Innovationsfreudigkeit schliessen lässt – während in Deutschland, das einmal ähnlich erfindungsfreudig war die Patentanmeldungen je hunderttausend Einwohner rückläufig sind), angeführt. Ein klares Indiz gegen die Merkel/Macron/Experten-Verlautbarungen, die nur mehr in Grossgebilden a la EU Wettbewerbsfähigkeit sehen: Völliger Quatsch. Deutschland wäre heute ohne die EU weit konkurrenzfähiger. Ein letztes Wort zur Schweiz: Sie taugt mit der direkten Demokratie nicht zum Vorbild, weil in jedem anderen Land der Dünkel und die Angst der Eliten vor dem „Pöbel“ noch immer so gross ist wie zu voraufklärerischen Zeiten, als Pfaffen und Aristokraten bestimmten. Wunderbares Beispiel dazu aus Deutschland: Die Grünen, einst basisdemokratisch und für Volksabstimmungen, lehnen heute Volksinitiativen und Referenden klar ab. Die Schweiz, welche vier verschiedene Kulturen (Deutsch, französisch, italienisch, rätoromanisch) sowie mittlerweile über 35% Ausländer aus aller Herren Länder vereint, weiss, weshalb sie mit direktdemokratischen Systemen, Föderalismus und Delegation von Aufgaben/Verantwortlichkeiten von unten nach oben (Gemeinden-Kantone-Staat) agiert. Das Rezept war und ist erfolgreich. Aber kein anderes Land wird es übernehmen können, weil deren Eliten das Volk als unmündig ansehen, insbesondere in Deutschland!

    • Es geht nicht um Erbsenzählerei: Schauen Sie, wie Napoleon Europa verwüstet hat und dann den deutschen Kriegseinsatz 1914-18 und 1939 bis 1945 an. Mehr Leid für Soldaten und Zivilisten war nie!

  9. Der Nationalstaat ist die beste Staatsform, um Rechtsstaatlichkeit und Demokratie zu gewährleisten wobei die direkte Demokratie zu bevorzugen ist, so daß die Bürger das Sagen hat und nicht die Regierenden.

  10. Bei Strafe des Untergangs (wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit) werden die Größenwahn geplagten Eliten um U vdL alles daran setzten ihr AuspressSystem zu erhalten. Der DEXIT könnte der Ausweg sein, es darf aber nicht sein, zumal die Mehrheit mal wieder untergehen möchte.

  11. Die „Vereinigten Staaten von Europa“ sind schon allein deshalb ein Hirngespinst, weil die Bürger Europas keine gemeinsame Sprache sprechen und deshalb keine gemeinsame Öffentlichkeit entstehen kann. Und selbst Schulenglisch als Pflichtfach in allen EU-Ländern würde wenig helfen. Die Bedeutung von Sprachdifferenzen wird von den Eine-Welt-Utopisten sträflich unterschätzt.

    • Man könnte noch ergänzen, dass mittlerweile nicht mal mehr die Deutschen eine gemeinsame Sprache haben.

    • Es gäbe sicher schon ernste Auseinandersetzungrn darüber, welche Sprache Amtssprache werden sollte.
      Aber das wäre noch ein kleineres Übel, das zu regeln wäre.
      Es gibt so viele Unterschiede auf allen Feldern, dass ein Vereinigtes Europa kaum möglich sein wird.
      Und das ist gut so.

  12. „Small ist beautiful“, das war mal ein Slogan der Grünen: Die berühmte „kleine, überschaubare Einheit“. Während der Jugoslavien-Krise witzelte ein KONKRET- Autor, dass es ihnen am liebsten wäre, wenn jeder Bauer auf dem Balkan seine eigene Republik aufmachen würde. Eines muss man ihnen lassen: Sie fallen von dem einen Extrem in’s andere, dazwischen gibt es anscheinend nichts….

  13. Ich kenne Liechtenstein seit ca. 60 Jahren, politisch, rechtlich und wirtschaftlich, sehr gut und kann deshalb sagen, dass das kleine, konstitutionelle Fürstentum ein völlig ungeeignetes Beispiel ist. Die Idee der Subsidiarität und Dezentralisierung ist zwar in vielen Teilen sehr gut und richtig, wir bräuchten aber einen Gesetzgeber, der solche strukturelle Änderungen beschließt und umsetzt. Den gibt es, natürlich, nicht. Wir erleben schon heute, dass die deutschen Bundesländer, z.B. in der Digitalisierung der Verwaltungen, schon seit vielen Jahren bei weitem nicht tun was sie tun könnten. Auch Bayern ist nicht “ Laptop und Lederhose“ sondern “ Klemmbrett und Lederhose “ und wenig zeitgemäße IT-Organisation. Die Fax-Maschinen werden schließlich in den Gesundheitsämtern gebraucht, weil die Landes-Gesundheitsminister, zusammen mit den Landräten, Bürgermeistern und Direktoren der Gesundheitsämter, mehr an der Modernität ihrer Dienstwagen als an der Modernität der Ämter, für die sie am Papier verantwortlich sein sollten, interessiert waren. Die Beteiligung an Bürgermeisterwahlen, dort wo diese direkt gewählt werden, ist bei 25-40%, also fast nichts. Die Planungshoheit der Gemeinden für Flächennutzung und Bebauung hat, seit 15 Jahren verschärft, aber tatsächlich schon viel länger, zu den geradezu menschenfeindlichen und sozialschädlichen Baulandverknappungen und Steigerung der Grundstückspreise geführt, wie wir sie haben. Kein Bürgermeister ist politisch dafür verantwortlich, dass bei Bevölkerungswachstum einer Stadt auch Bauland und Wohnung für die Bürger wirtschaftlich möglich sein muss. Der ÖRR, eine Domäne der Länder, hat sich mit Zustimmung der Länder so organisieren können, dass sie praktisch machen können was sie wollen, und das auch tun. Effektivität und Effizienz von Politik und Verwaltung, kann in wesentlichen Politikfeldern nur von großen Einheiten angestrebt und realisiert werden. Man muss deshalb sehr genau hinsehen was mit der Idee von Subsidiarität und Dezentralisierung wirklich Sinn macht, und was nicht. Oder ob man nicht ganz andere Methoden zur Verbesserung von Effektivität und Effizienz überlegen muss.

  14. Schweden und Norwegen sind auch gute Beispiele. Der Mensch hat nur zwei Feinde. Das ist der Staat und andere Mensch. Gegen alle anderen Gefahren kann sich jeder selber Verteidigen. Seit der Mensch Feuer und Distanzwaffen (Bogen, Sperr) erfunden hat, tragisch sterben Menschen fast ausschließlich durch andere Menschen.

  15. Da Bauen neuer politischer Systeme, jetzt nach dem Motto „small is beautifull“ (und erfogreich noch dazu), Beispiele Singapur, Lichtenstein oder das liebenswürdige Königreich Buthan mit seinem Glücksindex, ist zweifelsohne reizvoll, fragt sich nur wie und auf welchem Weg politisch durchsetzbar. Alte europäische Nationalstaaten, älter als Deutschland oder auch Italien, wie Frankreich, Spanien, Schweden oder das nach 1918 wiedererstandene Polen, müßten sich ebenfalls auflösen in Provinzen, Städte-Republiken und Hanse-ähnliche Zusammenschlüsse, sonst entständen wieder gravierende politische Ungleichgewichte und Rivalitäten. Und wenn man von Europa einmal absieht indem man seinen Blick in Richtung China, USA oder auch Russland lenkt, wie sollen da politische Dezentralisierungsbestrebungen eingeleitet und durchgesetzt werden?. Globale politische Neuordungen, und nur darum kann es sich handeln, bedürften zuerst globaler Vereinbarungen, dezentrale Ziele zu verfolgen und zu realisieren, also eine Art von globalem Government. Wie so etwas zu bewerkstelligen wäre, wäre wieder eine Frage an „Systembauer“ und ihre kreative Intelligenz.

    • Sie haben recht, das Problem ist (zur Zeit) ein abendländisches. Woran das genau liegt? Es wird behauptet, am radikalen, vielleicht sogar selbstzerstörerischen Individualismus, der damit einhergehenden Auflösung der Familie und mit dieser der „Keimzelle des Staates“.

      Die USA stehen derzeit kurz vor der Selbstzerlegung, trotz (vielmehr wegen) zentralistischer Diktiererei aus Washington. Und ob das „Oiropah“ als eine Art Ostrom überleben wird; wenn die Nato dann auch weg ist, bleibt fraglich. Eher als eine Ansammlung chinesischer und arabischer Kolonien. Wenn nicht Kriegsgebiet.

      Und in der Tat wird in den USA auf der rechten Seite zur Zeit als Heilung gegen eine zentralistische, wasserköpfige, undemokratische, bürokratisch- faschistoide Bundes- („Federal“-) Diktatur genau das versucht: Der ubiquitäre, lokale neu- Aufbau des Staates aus allerkleinsten Einheiten, radikaler Subsidiarität, mit Werten um Organisationen wie Familie, Kirche, Schule, Kommune, lokale Polizei, strenges Wahlrecht. Und da fungieren die Mennoniten tatsächlich auch als Vorbild.

    • China und Russland werden autoritär regiert, weil die Menschen das dort so wollen. Sie sind es nicht nur gewohnt, sie wollen es, weil sie bereit sind sich unterzuordnen und die Verantwortung abzugeben. Daraus erwächst natürlich militärische Stärke, denn Zwang trifft auf wenig Widerstand. Individuen werden zur Verfügungsmasse wie bei uns in den Weltkriegen. Das kann nicht unser Weg sein, denn er führte mehrfach in den Abgrund.

       

      Corona zeigt, dass es bei uns über alle Lager hinweg mindestens 50 Prozent Wähler gibt, die autoritäres Regieren ebenfalls reizvoll finden.

       

      Jedoch zeigte Corona ebenfalls auf, dass es eine sehr große Minderheit gibt, welche die Verheißungen des demokratischen Rechtsstaates ernst nehmen und an seinem Verschwinden leiden.

       

      Titus Gebel zeigt in seinem Buch wiederum auf, dass man für diese unterschiedlichen Menschen eben unterschiedliche Lebensformen erlauben müsste. Das ist erst einmal der richtige Weg. Ich leide seit Jahrzehnten unter dem säkularisierten Protestantismus, schlimmer noch unter dem säkularisierten Calvinismus, der zwischen 1949 und 1990 in Westdeutschland im Ghetto sein Dasein fristete, der – sowohl Adenauer als auch Brandt hatten das vorhergesehen – durch die Wiedervereinigung (fast) mehrheitsfähig wurde. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Die Wiedervereinigung weckte die Dämonen in Gesamtdeutschland auf, die Romantik, das Irrationale und Mystische, das Glauben dem Wissen vorzieht, die Heilserwartung, die Idiotie, sich für auserwählt zu halten, den Glauben, besser zu wissen, was für andere gut ist als diese selbst, sprich das, woran wir mehrfach zugrunde gingen. Das ist nichts spezifisch Östliches, das ist leider sehr deutsch.

       

       Ich empfinde ein Leben mit solchen Mitmenschen – sie sind wirklich überall und in allen Lagern vertreten – nicht als lebenswert, bin seit 25 Jahren immer südlicher gezogen und würde gerne nach Liechtenstein ziehen – kann es aber aus vielen Gründen derzeit nicht.

       

      Ich sehe auch nicht in einem wiedererstarkten Preußen eine Lösung, dessen Rechtsstaatlichkeit zu bewundern, dessen autoritärer Geist zu hassen ist. Ich kann und will nicht so leben. Gebels Idee löst deshalb bei mir Begeisterung aus.

       

      Was ein über den lokalen Einheiten thronender Gesamtstaat leisten müsste, wäre die Garantie äußerer Sicherheit (innere Sicherheit, Bildung, Gesundheit und Kultur könnten die lokalen Einheiten garantieren) sowie den Zugang zu Rohstoffen und Handelswegen. Das wäre die Herausforderung. Da dürfen aber keine Angsthasen sitzen – ich lauschte vor einigen Jahren Helge Braun wie er im „internet of things“ Deutschlands letzte Patrone sah – sondern vernünftige Männer mit Erfahrung.

       

      Wir dann freien Bürger müssten auch wieder wehrhaft werden und akzeptieren, dass wir stets die Konsequenzen des eigenen Versagens tragen müssen. Es gäbe keinen Papa Staat, der einen auffängt. Schon Sallust sah in seiner Verschwörung des Catilina sowie Macchiavelli sah in „Der Fürst“ in ebendieser spezifischen Dekadenz ein Kernproblem des Überdauerns von Gemeinwesen.

       

       

      Für jeden Anghörigen der Kaste Berufspolitiker, Staatsdiener, Mitarbeiter im ÖR, Angehöriger einer NGO sind solche Ideen natürlich eine Kriegserklärung, weshalb sie mit allen Mitteln dagegen kämpfen werden. Viele, die sich einen Adenauer, einen Helmut Schmidt oder sogar einen Kohl zurückwünschen, und das ist leider die Mehrheit, werden sich den Sirenengesängen hingeben.  Sogar ein Sarazzin hält es für klug, diejenigen zu bremsen, die zu fleißig sind. Das erzeugt bei mir Wut.

       

      Deutschland war immer nur in kurzen Phasen stark, nämlich, wenn die Staatsgewalt dem Erfindungsreichtum der Bürger sowie ihrem Fleiß keine Grenzen setzte.

       

      Isch over.

  16. Das Buch von Titus Gebel habe ich im Sommerurlaub gelesen. Wer von Hayek und von Mises mag, für den ist das Buch ein Muss!
    Leider sehe ich meine Zukunft nicht auf Roatan. Vaduz hilft mir wegen der Wegzugssteuer nicht. Gäbe es eine Freie Privatstadt in Europa, wäre ich dabei.

    Schön auch die Reaktion der Linksradikalen und Linksextremen auf das Buch bei Linkstwitter. „Für Gebel sind Menschenrechte Verträge zu Lasten Dritter.“
    Richtig ist, dass Grundrechte Abwehrrechte gegen den Staat sind. Erst mit der aus Preußen stammenden Idee der Fürsorgepflicht, mit der vom Bundesverfassungsgericht 1957 erfundenen Wertordungslehre, mit den linksradikalen Ideen der Teilhabe, ist dies verwischt worden.

    Titus Gebel hat mit so vielen Dingen Recht, dass man gar nicht anders kann als während der Lektüre in einer Tour zu nicken.

    Amerika, du hast es besser. Texas darf sich abspalten und wird sich abspalten. Und wir müssen in einem Land leben, dessen vergiftetes Klima man täglich immer weniger ertragen kann, ausgebeutet von einer Kaste von Nichtskönnern.

    • „Ausgebeutet von einer Kaste von Nichtskönnern.“
      Leider richtig. Aber diese Nichtskönner sind von Bürgern in ihre Positionen gewählt worden.
      Das macht die Sache noch unverständlicher.

  17. Darauf wartet Russland doch nur und das ist doch der Grund, warum das Deutsche Reich als BRD fortbestehen darf.
    Ich hätte den Siegermächten liebend gern vorgeschlagen, aus Großdeutschland wieder ein paar nette Monarchien (Bayern, Brandenburg, Sachsen) und die ein oder andere Republik (Rheinland, Hamburg) zu zimmern, aber ich war leider in Jalta nicht dabei.

  18. Liechtensteins Fürst Hans Adam II. hat vor einigen Jahren ein Buch geschrieben, in dem man genau dasselbe lesen kann.

    Aber:

    – Der Verlauf der Menschheitsgeschichte ist ganz einfach so, dass mit dem Fortschritt der Technik auch die staaten dazu tendieren, immer grösser zu werden. In der Steinzeit hat man in Stammesverbänden gelebt, die schon aus rein praktischen Gründen nicht grösser sein konnten als ca. 100 – 150 Personen. Dann kamen die ersten Stadtstaaten, dann das Alexander- und das Römische Teich, u.s.w. Grosstaaten wiedie USA wären in der Steinzeit nicht möglich gewesen, heute sind sie es.

    – Ein moderner Staat hat heute viel grössere und vielfältigere Aufgaben, als ein Staat vor 150 Jahren sie hatte. Das erfordert eigentlich auch eine gewisse Mindestgrösse. Liechtenstein greift hier in vieler Hinsicht auf die Strukturen Österreichs und der Schweiz zurück.

    – Liechtenstein ist nur deshalb so wohlhabend, weil die grösseren Nachbarn es zulassen. Insbesondere der zugang zum europäischen Binnenmarkt ist eine conditio sine qua non. Sollten die EU und die Schweiz einen Handelsboykott verhängen, wäre es mit dem Wohlstand bald vorbei.

    – Sie sollten Ihren Lesern auch nicht vorenthalten, was für eine Tragödie das heutige Liechtenstein im 17. Jhdt unter den Hohenemsern, den Vorgängern des jetzigen Fürstenhauses erleben musste. Damals waren es die übergeordneten Institutionen des Sacrum Imperium, die rettend eingreifen mussten, was überhaupt erst die Voraussetzung für den Erwerb des Territoriums durch die aus Österreich stammenden Liechtensteiner war. So viel zum Thema Trottelei.

    – Bestenfalls kann man sagen, dass es in der Gesellschaft der Staaten, wie in jeder Gesellschaft, Grosse und Kleine, Starke und Schwache, Reiche und Arme gibt. Jeder muss schauen, wie er aus seinen Möglichkeiten das beste macht. Aber ein einheitliches Erfolgsrezept gibt es nicht, und eine Welt aus lauter Zwergstaaten würde vermutlich nicht sehr gut funktionieren.

  19. interessante These,die für mich von zwei falschen Massgaben ausgeht:

    1. Die Schweiz als Vorbild zu nehmen.

    Die Schweiz hat den Status als „neutrale“ Macht vorwiegend dem gleichzeitigen Status als „neutrale Bank“ zu verdanken, die zudem keinerlei Ambitionen in Bezug auf Nachbarstaaten hatte.
    Darum konnte sie durchaus relativ unbeschadet die grösseren Konflikte aussitzen und vorher wie nachher rundum Handel treiben.
    Was die „Eigenständigkeit“ der Kantone angeht,wussten diese sehr wohl,das im Zweielsfall die restlichen Kantone für Sie eintreten bei Grenzsreitigkeiten und eben nicht autark handelten.
    2.Die „Kleinstaaterei“ gab es in D schon einmal,dabei war DAS gar nicht mal das GROSSE Problem,gab es doch einen verbindenden Staats-Kaiser,sondern der reale Einfluss auslaendischer Herrscher (Briten/Hannover,Franzosen/Baden,Schweden(Schleswig etc) die alle Singularinteressen einschoben und damit die Gemeinschaft mehr als einmal torpedierten und die Anhaengsel als Satelitentruppensteller nutzten.
    Der Nationalstaat ist die ideale Grösse,allerdings verlangt er eine homogene Bevölkerung,die die gegenwaertige parteiübergreifende Politik gerade trachtet zu beseitigen,im Auftrag der „Vereinigten Staaten von Europa“

    • Zitat:“Der Nationalstaat ist die ideale Grösse,allerdings verlangt er eine homogene Bevölkerung.“
      Die (flächenmäßige) Größe bzw. die Bevölkerungsdichte ist durchaus relevant dafür, ob ein Nationalstaat funktioniert. Zumindest muss die Organisationsstruktur des Nationalstaates diesen beiden Punkten angepasst werden.
      Die entscheidende Größe dabei ist der Mensch und seine üblichen (begrenzten) Eigenschaften, die mit steigender Größe des Nationalstaates eben nicht mitwachsen. Je größer die Nation und dichter die Bevölkerung, desto komplizierter wird die Verwaltung des ganzen. Und ohne Verwaltung, wäre es dann auch kein Nationalstaat. Es kommt also drauf an.

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