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Die alte Grenze ist zurück

Die zweite Teilung Deutschlands

von Gastautor

01.03.2025

| Lesedauer: 3 Minuten
Deutschland ist erneut gespalten: Die Wahlkarte zeigt einen tiefblauen Osten und einen schwarz geprägten Westen. Die AfD wird zur Volkspartei des Ostens, während der Westen sie verteufelt. Ein Aufstand gegen alte Wunden, überhebliche Westpolitiker und eine gescheiterte Einheit. Von Konrad Adam

Den meisten Aufschluss darüber, was mit der letzten Wahl anders geworden ist, verspricht ein Blick auf die Landkarte. Da erkennt man, dass etliche Jahre nach der Wiedervereinigung die alte Demarkationslinie, die Zonengrenze, wieder sichtbar wird. Sie teilt das Land von Neuem, diesmal in einen fast durchgehend blau gefärbten Osten und einen überwiegend schwarzen Westen, aufgelockert durch ein paar rote Flächen im Norden und grüne Einsprengsel im Süden des Landes. Im Osten liegt die AfD auf allen Ebenen – in Kreisen, Städten und Gemeinden – weit vorn. Zwar hat sie auch im Westen zugelegt, ist hinter der CDU – und vor der SPD! – zweitstärkste Kraft geworden, doch nur im Osten ist die AfD unangefochten das, was CDU und SPD gern sein wollen, aber nicht mehr sind: eine Volkspartei. Die einzige, die diesen Namen auch verdient.

Westparteien gibt es reichlich, aber nur zwei genuine Ostparteien: neben der AfD die Linke, die Nachlassverwalterin von SED und PDS. Ihr gutes Abschneiden im Osten war vorhersehbar – nur eingefleischte Westler konnten sich überrascht fühlen. Denn ähnlich wie die AfD versteht sich auch die Linke als Protestpartei, und Protest kommt unter Leuten, die sich übergangen, gedemütigt, um ihre Lebensleistung – wie die ständig wiederholte Formel lautet – betrogen fühlen, gut an. In diesem Klima hat die Linkspartei das BSW, das im Osten nicht zu Unrecht als Westpartei wahrgenommen wird, mühelos überrundet. Sie wäre wohl noch stärker geworden, wäre ihr die AfD als Anwalt der Entrechteten, der Mühseligen und Beladenen nicht um Jahre voraus gewesen. Aber die Rolle zieht: Ausgerechnet in Thüringen, wo die AfD schon seit Jahren stärkste Partei ist, hat Bodo Ramelow, der langjährige Ministerpräsident, für die Linke den zentralen Wahlkreis Erfurt-Weimar erobert. Die übrigen Wahlkreise gingen an die AfD, die andere Protestpartei.

DIE BUNDESTAGSWAHL AM 23. FEBRUAR 2025
Wahlen in unruhiger Zeit
Um zu verstehen, was da vorgeht, sollte man sich freimachen vom Glauben an den verstaubten Gegensatz von rechts und links. Scharf war der noch nie; inzwischen ist er gänzlich unbrauchbar geworden. Man überlege: Die AfD ist für den Mindestlohn; das BSW auch. Die AfD will die Einwanderung begrenzen; das BSW auch. Die AfD hält auf Distanz zu Amerika und sucht die Nähe zu Russland; das BSW auch. So könnte man lange fortfahren, ohne den Ursachen für den Erfolg der einen und die Niederlage der anderen Populisten auf die Spur zu kommen.

Klarer wird das Bild erst dann, wenn man das Rechts-Links-Schema durch das Ost-West-Gefälle ersetzt und die Wahl als eine Abrechnung versteht, mit der sich die Ostdeutschen Luft machten über das Unrecht, die Willkür und die Leiden, die ihnen der Westen zugefügt haben soll. Bodo Ramelow mag aus dem Westen stammen – als ehemaliger Ministerpräsident von Thüringen wird er als Anwalt des Ostens wahrgenommen, ähnlich wie Björn Höcke oder Alexander Gauland, die ähnliche Biografien hinter sich haben.

„Deutschland haftet als Ganzes!“, hatte Kurt Schumacher, der erste Vorsitzende der Nachkriegs-SPD, seinen Genossen eingeschärft. Die haben das längst vergessen. Oskar Lafontaine bekämpfte die Wiedervereinigung als ein Verlustgeschäft, und Sigmar Gabriel genoss es geradezu, die vom Schicksal gebeutelten Brandenburger, Thüringer und Sachsen als Pack, Mob und Gesindel anzusprechen – ganz ähnlich wie die beiden Ostbeauftragten, der eine von der CDU, der andere von der SPD, die das Amt dazu missbrauchten, ihre Landsleute als Materialisten, Populisten, Extremisten, Faschisten und so weiter zu beschimpfen. Keiner von ihnen ist auf den Gedanken gekommen, es wie Kurt Biedenkopf zu machen, der die Wähler dadurch für sich gewann, dass er, der geborene Pfälzer, in Sachsen von „Wir Sachsen“ sprach.

Wirtschaftlich liegt der Osten weit zurück und wird dort auf absehbare Zeit auch liegen bleiben; politisch hat er dem Westen aber einiges voraus. Denn anders als ihre Landsleute im Westen haben die Ostdeutschen nicht nur eine, sondern zwei Diktaturen hinter sich gebracht – erst eine braune und dann eine rote. Dabei haben sie gelernt, dass der Abstand zwischen der einen und der anderen gar nicht so gewaltig ist. Und dass es für das Opfer keinen großen Unterschied macht, ob es von der Stasi, der Gestapo, dem Verfassungsschutz oder sonst wem beobachtet, verfolgt, gedemütigt und angeprangert wird. Sie haben mehr erlebt als die Menschen im Westen und wollen das nicht noch einmal erleben. Die Wirklichkeit von heute ist ihnen näher als die Vergangenheiten von gestern oder vorgestern, deshalb wählen sie anders und grenzen sich ab. Die neue Grenze verläuft ziemlich genau da, wo auch die alte verlaufen war – mitten durch Deutschland.

Dr. Konrad Adam ist Journalist, Publizist und ehemaliger Politiker der AfD. Er war Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Chefkorrespondent und Kolumnist der Tageszeitung Die Welt in Berlin.


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43 Kommentare

  1. Die Kongolesen haben ihr Heimatland in zwei Teile aufgespalten, so daß Vielfalt und Toleranz dort optimal abgebildet sind. Rechts des Flusses Kongo gibt es den Staat Kongo. Links die Demokratische Republik Kongo. Dies ließe sich auch auf Deutschland anwenden. Man könnte im Westen die Deutsche UnsereDemokratische Republik (kurz DDR), ausrufen. Mit Tübingen oder Wolfsburg als Hauptstadt. Den Landesteil im Osten nennt man dann Deutschland. Hauptstadt hier müßte man mal kucken. Berlin nicht. Berlin hat es hundert Jahre lang versemmelt.

    • Das ist ein guter Vorschlag, wenn denn sichergestellt ist, dass es keine Transferleistungen mehr aus dem Westen in den Osten gibt.
      … sorry, wenn es dadurch zur Utopie wird.

  2. Die Ostdeutschen haben den Gestank der Diktatur noch in der Nase. Dort kann man die Bespitzelung und Diffamierung der AFD durch den Geheimdienst richtig einordnen. Die Menschen dort wissen, dass es sich nicht um einen Kampf gegen Hass und Hetze sowie Desinformation handelt, sondern dass man Andersdenkende mit allen Mittel zum Schweigen bringen will. Viele Westdeutsche sitzen dagegen brav vor dem Fernseher und lauschen den Verlautbarungen und Lügen des Staatsfernsehens.

  3. Die DDR war tatsächlich soziologisch mehr ein „Arbeiter- und Bauernstaat“, dh. es gab bis hin zur proletarischen Sprachebene nicht den in den letzten Jahren zunehmenden westdeutschen Spracheskapismus eines grün-linken akademischen Milieus (Merz neulich dazu: die haben nicht alle Tassen im Schrank), die sich die Welt erklären aus dem Klang der Wörter. z.B. obwohl ich jahrzehntelang Hörer vom DLF war, beschränkte ich diese Gewohnheit sehr als die alte Generation abtrat und junge Frauen das Mikro übernahmen und sozusagen vor Sprachwissenschaftlern auf den Knien lagen als diese die AfD sprachlich „enttarnten“ und für die „Journalisten“ die Welt „einordneten“. Diese Westzonen-Besserwessi-Marotte (als ob sie von „Einordnung“ Ahnung hätten) tönt abends immer noch über die TV-Kanäle.
    Außerdem hatten sie, die Mitteldeutschen, durch die SED, genug vom ewigen Antifaschismus, von der Schule, durch die Armee,dem Feiertag zur Befreiung, das ND usw. Mit Alexander Gauland und der ewigen Platte vom „Vogelschiß“ bringt man im Osten keine Säle zum Kochen (wie im Westen). Die von Konrad Adam genannten Ost-West-Faktoren spielen eine zusätzliche Rolle. Totalitarismus wäre ebenso extra zu würdigen (der wurde im Westen sprachlich entsorgt).
    Anders: Im Osten historisierte sich der NS über die Zeit, diese Bewältigung hat der Westen noch vor sich.

  4. Trifft es mMn nicht ganz. Die Erststimmen werden oft taktisch vergeben, und das im Westen mit der Überlegung „der AfD-Kandidat schafft‘s nicht, also CDU, damit nicht grün“.

    In den unterschiedlichen Zweitstimmenanteilen wiederum schlägt sich nieder, daß die überwältigende Mehrheit der weiter-so-Wähler im staatsaffinen Bereich im Westen wohnt: Journalisten, Vorfeldfunktionäre, EU-Profiteure, „N“-GO-Gehaltsbezieher und der jeweils gutgesicherte Anhang. Wenn man in die Lokalergebnisse schaut, unterscheiden sich Westregionen sehr voneinander.

  5. Immerhin sollte jetzt auch dem letzten Naivling klar sein, was man sich mit der DDR eingehandelt hat. Der braune Sumpf hat da überwintert. Und nun bricht wieder der blaue Frühling aus.
    Die Westdeutschen haben nie verstanden was sie sich mit der DDR eingehandelt haben.
    Nu iss zu spät.

    • Der Westen wählt auch blau. Und wenn die Wirtschaft den bach heruntergeht werden es immer mehr.

    • Wenn es so klar ist, warum können Sie das noch immer nicht sehen?
      Aus der Nazi-Zeit lebt quasi keiner mehr. DDR-Angehörige gibt es hingegen viele. Die Methoden sind dieselben wie damals, aus persönlicher Erfahrung wissen das nur die im Osten.
      Der rote Sumpf, der sich den Westen gekrallt hat und den Staat ausnimmt, attackiert nun mit identischen Methoden diejenigen, die sie enttarnen.

    • Was hat sich die BRD mit der DDR eingehandelt? Immerhin wurde ein völlig neuer Markt für Erzeugnisse des „Westens“ eröffnet, Firmen die in Konkurrenz zu Firmen in der BRD standen wurden liquidiert und deren Absatzmärkte übernommen. Als Beispiel seien hier nur die Herstellung von Fallschirmseide für die NATO, optischen Geräten der Weltraumforschung oder die Herstellung von weißer Ware genannt. Laut Aussage internationaler Banken und des Steuerzahlerbunes ist der Solidaritätszuschlag zu sehr großen Teilen nicht im Osten sondern im Westen gelandet:

      Seit fast einem Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung sorgt der Solidaritätszuschlag für den Aufbau Ost, kurz „Soli“, immer wieder für Debatten. Das Aufkommen von rund 100 Milliarden Euro von 2014 bis zum Jahr 2020 ist fest im Bundeshaushalt verplant. Doch nur 33 Milliarden Euro fließen tatsächlich in den Osten der Republik. Das geht aus Berechnungen des Steuerzahlerbundes hervor

      Das wir Ostdeutschen Erfahrungen mit einer Diktatur haben kann uns keiner vorwerfen. Dadurch sind wir aber in der Lage, zu erkennen, was eine Demokratie ist und ab wann die Demokratie der BRD angefangen hat, zu Teilen zu einer Diktatur zu werden. Wenn heute die Nachrichtensendungen des ÖRR und der privaten Sender der „Aktuellen Kamera“ ähneln, Herr Restle ähnlich wie Sudelede argumentiert, das ist dass was im Osten nicht verstanden wird. 1989 gab es eine Revolution für Demokratie, die 68er des Westens haben die BRD in eine DDR 2.0 mit Meinungs- und Gedankenkontrolle zurück verwandelt.
      Und wer behauptet, der „braune Sumpf“ habe im Osten überlebt hat von der Besetzung von Regierungspositionen in der BRD nach 1950 keine Ahnung.

      • „Immerhin wurde ein völlig neuer Markt für Erzeugnisse des „Westens“ eröffnet,“
        Bezahlt wurde das alles mit gepumpten Milliarden aus „Aufbau Ost“-Programmen, die nach einem kleinen Strohfeuer prompt wieder verpufft sind. Die meisten jungen DDR-ler haben sofort nach der Wende „rübergemacht“, soviel zum Thema „Revolution der Demokratie“. Selten so gelacht. Es ging um Sozialismus + Konsum („kommt die D-Mark nicht nach hier dann gehen wir zu ihr“). Mit „Demokratie“ hatte das nichts zu tun.
        Nebenbei wurde das deutsche Rentensystem von Umlage- auf Kreditfinanzierung umgestellt (wenn die Westler die 1:1 anerkannten Ost-Renten aus der Umlage hätten bezahlen müssen hätte die Vereinigung nie stattgefunden) und damit ruiniert. Und der Phantasie-Umtauschkurs der wertlosen Ost-Mark – natürlich auch auf Pump finanziert – kam noch obendrauf.
        Im Westen gab es wenigstens sowas wie eine Aufarbeitung der Nazi-Zeit. Im Osten war man über Nacht im Sozialismus und damit war das ganze erledigt.
        Und nun kommt es wieder.

      • Im Westen gab es eine Aufarbeitung der Nazi-Zeit? Lesen Sie z.B. bei Wikipedia:
        In der Volkskammer der DDR gab es bis zu 25 ehemalige Mitglieder der NSDAP, im Bundestag waren es bis zu 129. Im Aussenministerium (es wurde durch Beamte der NS-Zeit wieder aufgebaut) waren bis 1954 352 ehemaliger NSDAP-Mitglieder im höheren Dienst tätig.
        Und wenn man von den Verhältnissen in der Nachwendezeit in der DDR keine Ahnung hat sollte man sich bitte nicht äußern. Was würden Sie denn als junger Mensch tun, wenn die Arbeitslosenquote in Teilen der ehemaligen DDR bei über 70% lag da die Industrie durch die Treuhand geschliffen wurde. Aber ich glaube, die Meinungsmacher der MSM haben in dieser Richtung im Westen ganze Arbeit geleistet.

      • Ich hatte das „Vergnügen“ als Wessi gelegentlich in der „Nachwende-Zeit“ in den fünf neuen Ländern beruflich tätig zu sein. Außer den Weiße-Elefanten Pseudo-„Aufbau Ost“-Leuchttürmen und einigen wenigen Lichtblicken, die von engagierten West-Politikern wie Biedenkopf oder Lothar Späth (Jenoptik) aufgebaut wurden war da dunkelstes Dunkeldeutschland und nix als Rumgejammer, Gemotze uns Ostalgie. Und natürlich die alten Seilschaften. Da war nix zu „schleifen“.
        Die „Aufbau Ost“-Milliarden hätte man sich sparen können.

      • Man merkt, sie haben überhaupt keine Ahnung von der Situation in den 1990er Jahren gerade in Ostthüringen.
        Nach dem die Linsenschleifmaschinen in Jena abgebaut und in Oberkochen wieder aufgebaut waren wurde die Carl-Zeiss-Stiftung nach Oberkochen verlegt. Sämtliche Lizenzen gingen von Jena nach Oberkochen, Containerweise wurden fertig geschliffenene Linsen in Jena entsorgt. Mein Onkel war fast 40 Jahre Zeissjaner, ich weiss also, wovon ich hier rede.
        Nehmen wir die Produktion von Fallschirmseide für die NATO: Erst wurde die Firma gekauft, dann die Maschinen abgebaut und in den Westen verbracht incl. der Verträge und Lizenzen. Woher ich dass weiss? Mein Schwiegervater war direkt davon betroffen.
        Manchmal stände es Menschen wie Ihnen einfach besser zu Gesicht, sich zurück zu halten und über das eigene Tun in den 1990er Jahren zu schweigen.

      • Jenoptik ist heute ein erfolgreicher global operierender börsen-notierter Konzern – die einzige Erfolgsgeschichte in der Ex-DDR, aufgebaut von Lothar Späth (dem „Cleverle“ aus Baden-Württemberg) mit Unterstützung der Treuhand und finanziert mit „Aufbau Ost“-Geldern.
        Was gibt’s dafür ?
        Gemotze und Gejammer.
        Danke für Nichts.

  6. Ich bin gebürtiger „Wessi“ und lebe nach wie vor auch im Westen. Aber tatsächlich stelle ich mir schon seit ein paar Jahren die Frage, ob ich hier wirklich richtig bin, erst recht nach der Wahl vom letzten Wochenende…

  7. Wir sollten uns nichts vormachen. Die Linkspartei ist nicht die Fortsetzung der SED. Wenn man sich deren Programm anschaut, ist das eine Variane der grüne Politik, ergänzt um einige anarchosyndikalistischen, trotzkistischen und maoistischen Ziele. Erfolg hat sie im Osten nur, weil sie den Abgehängten Sozialleistungen verspricht, ohne zu wissen wie das erwirtschaftet wird. Und so dämlich war nicht einmal die SED. Sie betrieb eine völlig untaugliche Wirtschaftspolitik, war aber nicht so blöd, den Menschen eine Steinzeitgesellschaft schmackhaft zu machen. Deswegen existierte sie auch länger als die Ampel.

  8. Florian Illes schreibt in seinem Caspar-David-Friedrich-Roman „Zauber der Stille“: „Offenbar wird Anfang der siebziger Jahre in Sachen Friedrich nirgendwo marxistisch-leninistischer argumentiert als im akademischen Mittelbau der Bundesrepublik.“ Genau darin liegt das Problem. Die Ostdeutschen wollten mit der Wende ein wirtschaftlich leistungsstarkes Land mit allen bürgerlichen Freiheiten. Sie wollten einen starken Nationalstaat und waren damit patriotischer als die Eliten im Westen. Die waren, was 1990 keiner in Ostdeutschland auch nur ahnte, überwiegend Anhänger einer linksgrünen Ideologie, resultierend aus der 60er-Bewegung. Mittlerweile haben alle Parteien, außer der AfD, die linksgrüne Agenda übernommen und verinnerlicht. Groteskerweise wurde die Große Transformation unserer Gesellschaft von der größten Opportunistin und Ostdeutschen Frau Merkel durchgedrückt. Das Resultat kann man nun täglich spüren: die Deindustrialisierung wegen einer völlig irren Klimaideologie, die unser Land in jeder Bezeihung überfordernde und zudem noch vollkommen gesetzwidrige Masseneinwanderung, die freiheitsraubende Corona-Politik ohne jegliche Bestrebung zur Aufarbeitung, die Einschränkung der Meinungsfreiheit durch eine woke Politik mittels Gesetzen (NetzwerkDG) und immer mehr „Beauftragten“ und Meldestellen für „Delikte“ unter der Strafbarkeitsgrenze. Es ist richtig: Die Ostdeutschen haben all das aus ihrer Erfahrung zweier Diktaturen viel früher erkannt und wählen deshalb die Partei, die sich allein dem ganzen Wahnsinn entgegenstemmt.

  9. Dabei war auch der Osten einst schwarz gefärbt – insbes. gerade Sachsen (Biedenkopf) und Thüringen (B. Vogel) – Ausnahme war nur Brandenburg (Stolpe).
    Was ist in der Zwischenzeit passiert, dass es nun eine AfD gibt, die im Osten nun stärkste pol. Kraft geworden ist? Merkel ist passiert!
    Und mit Merkel wurde die einst schwarze CDU/CSU „ver-rot-grünt“ und nach links verschoben. Merkel hatte selbst die Schröder-SPD noch links überholt. Und Merkel war aufgrund ihrer auf ganzer Linie verfehlten (und teuren) Politik letztlich der Geburtshelfer der AfD.
    Und noch etwas ist passiert. Die SPD ist noch weiter verlinkst. Ein „Seeheimer Kreis“ ist dort nicht mehr wahrnehmbar. Man braucht nur mal einen Blick in die Jusos werfen, dann weiß man auch, warum es den „Seeheimer Kreis“ dort praktisch nicht mehr gibt. Die ganzen Linken in der SPD haben die Spitzen vollständig übernommen. Der „Seeheimer Kreis“ ist in der SPD das, was die „WerteUnion“ einmal in der CDU/CSU war, bevor sie sich ausgründete.
    Was mit dem „System Merkel“ begann, löste bei den Ossis eine Art Deja Vu aus. Je mehr die CDU Schlagseite nach links bekam, desto intensiver das Deja Vu.
    Die Menschen im Osten erkennen Strukturen, Methoden und Verhaltensweisen wieder, von denen sie 1989/1990 glaubte, sie endlich überwunden zu haben. Und diese Strukturen, Methoden und Verhaltensweisen – bspw. ggü. den indiv. Grundrechten, ggü. der Opposition (insbes. aus der AfD) oder ggü. Andersdenkenden im Allgemeinen – gingen vom pol. linken Lager aus, zu denen nun auch die verlinkste CDU gehörte.
    Die CDU hat ihre pol. Glaubwürdigkeit im Osten verloren. Deutlich verloren.
    Deswegen gewinnt die CDU im Osten auch keinen Blumentopf mehr. Es ist auch kein „Rechtsruck“, wie die Linken immer gern über die Stärke der AfD behaupten, und nie müde werden, diesen Unsinn zu wiederholen – es ist vielmehr eine Linksflucht.
    Eine Linksflucht vor allem vor der Union, die unter Merkel das Vermächtnis Adenauers, Erhards und Kohls verraten hat.

  10. Nun, ich erlebe da anders: Während der für autoritäre Regierungen empfänglichere und reifere Osten bereits flächendeckend AFD wählt, ist der Westen zur Zeit in einer Wechselperiode: Auch hier beginnen Klügeren untern den Wählern für sich zu erkennen, dass die Kombination aus Merz & Esken wohlmöglich keine konservative Politik und schon gar nicht einen „Politikwechsel“ darstellt und ihrer Meinung nach der Zusammenbruch Deutschlands daher nur mit der AFD aufgehalten werden kann.

    • Und wie genau spannen Sie den Bogen zwischen „für autoritäre Regierungen empfänglicher“ und reifer Osten? Nach 30 Jahren eigener Erfahrung in einem wirklich autoritärem System kann ich Ihren sagen, daß ich und sicher auch alle heute blau Eingefärbten die Reiferen sind und genau das nie wieder haben wollen. Wenn heute alle anderen Farbschattierungen unisono „unserer Demokratie“ plärren, können Sie davon ausgehen, daß sie damit nur deren und nicht auch meine meinen. Und genau DAS ist autoritär.

      • Mit der Aussage, der Osten ist für „autoritäre Regierungen empfänglicher“ meine ich, dass ihre ‚Antennen‘ dafür „empfänglicher“ sind – sprich die gemachten Erfahrungen sie im Vergleich zu Westbürgern schneller vor gefährlichen Fehlentwicklungen warnt und nicht, dass sie solche eher „willkommen“ heißen. Es war vielleicht ein wenig mißverständlich ausgedrückt 🙂

      • Danke für die Richtigstellung, paßt. Tatsächlich riechen Ostdeutsche 10m gegen den Wind, wenn ihnen irgendwer ein X für ein U vormachen will. Und gleich zweimal, wenn dich z.B. Vater Staat“ mit einer Bratwurst unbedingt zum Spiken drängen will.

  11. Söder ist ja nun so stolz auf „sein“ Wahlergebnis in Bayern. Zweitstimmenanteil der CSU 37,2 Prozent.
    Dass die AfD ihn in anderen Bundesländern überbietet, hat er noch nicht zur Kenntnis genommen.
    Sachsen 37,3 Prozent. Knapp vor den Bayern.
    Thüringen 38,6. Klar besser, als die CSU in Bayern.
    Ein Wahlergebnis, dass mir zeigt, wie verrückt „der Westen“ geworden ist, ist das Ergebnis im einstmals schwer katholischen Mainz.
    Dort liegt die Linkspartei mit 11,1 Prozent der Zweitstimmen knapp vor der AfD mit 10,8 Prozent der Stimmen.
    Stalins und Honeckers Erben haben dort mehr Zuspruch als eine Partei, die wirksamen Schutz für die Bürger will.
    Die Mainzer haben was an der Birne.

  12. Der Artikel greift meines Erachtens zu kurz. Es ist nicht nur das Erleben zweier Diktaturen, das den Osten vom Westen unterscheidet. Ich habe in beiden Teilen Deutschlands gelebt, und die Mentalität sowie die Sozialisierung sind bereits grundlegend unterschiedlich. Der Westen ist in gewisser Weise wohlstandsmüde. Viele Menschen verstehen nicht (mehr), dass Demokratie und Wohlstand keineswegs selbstverständlich sind, sondern stets neu hart erarbeitet bzw. erkämpft werden müssen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es für den Westen jahrzehntelang bergauf. Man begann nach dem Krieg mit einem Währungsschnitt, hatte keine Schulden, und die Demontage von Industrieanlagen wurde in wesentlich geringerem Umfang durchgeführt. Oft wurden sie durch neue Anlagen ersetzt, die von den Amerikanern und Briten zur Verfügung gestellt wurden – anders als im Osten. Im Osten wurden Industrieanlagen in großem Umfang demontiert, und Reparationszahlungen an die Sowjetunion (,die die meisten menschlichen Opfer und den größten Schaden hatte) mussten in erheblichem Umfang geleistet werden. Die Planwirtschaft des Krieges wurde dort nahtlos fortgesetzt. Wohlstand und Konsum gab es im Osten folglich nie im selben Ausmaß wie im Westen. Wichtiger waren zwischenmenschliche Bindungen und das Gemeinschaftsgefühl. Das ist übrigens auch der Grund, warum die mediale Berichterstattung und Beschimpfung als „Dunkeldeutschland“ an den Ostdeutschen abprallt. Als ich in Köln lebte, empfand ich menschliche Bindungen und Freundschaften oft als oberflächlich. Status und Statussymbole wurden als wichtiger erachtet wohingegen Werte und Prinzipien als verhandelbar betrachtet werden. Wichtig für viele Menschen ist stattdessen als „die Guten“ angesehen zu werden und den Ruf bzw. das Gesicht zu wahren. Die Sozialisierung durch die SU war auch eine andere. Während in der BRD der Schuldkomplex tief verinnerlicht wurde, hatte sich die DDR nicht als Nachfolgestaat des NS begriffen. Folglich sind heute viele Ostdeutsche nicht zu beeindrucken, wenn man ihnen ständig ein schlechtes Gewissen wegen der Zeit vor 80 Jahren machen will.

    • Ich lehne eine Glorifizierung oder Benedikdeiung der Ostdeutschen ab. Sicher haben sie die SED gestürzt und die DDR beendet, aber – machen wir uns nichts vor – erst zu einem Zeitpunkt, als es nicht mehr gefährlich war. Die Wiedervereinigung und das Ende des Sozialismus im Osten kamen mindestens 10, wenn nicht 20 Jahre zu spät.
      Die Russen haben im Grund schon Mitte der 1980er das Interesse an der DDR verloren. Ich denke eher, daß bei den Ostdeutschen, die in der DDR blieben, und nicht in den Westen rübermachten, die Enttäuschung von 1953 nachwirkte, als der Westen sie im Grunde hängenließ und sich die wirtschaftlich schon damals wieder potente BRD als Schaf im Wolfpelz erwies. Selbst wenn Adenauer damals schon wieder ein eigenes Militär gehabt hätte – als er auf der Beobachtungsplattform in Westberlin stand und mit dem Fernglas in die Leipziger Straße reinblickte, wie russische T-34 Ostberliner auseinanderwalzten, dürfte er mehr Angst gehabt haben, dass die tatsächlich die Mauer (die es damals noch gar nicht gab) durchbrechen und mit deutschen Flaggen den Ku’damm runterlaufen würden. Ich bin mir sicher, die Amis hätten sie mit Schusswaffen ohnehin daran gehindert.
      Das Interesse an einer deutschen Nation schwand indes in beiden deutschen Staaten in dem Maße, wie Zeit verging und die vor dem 2.Weltkrieg sozialisierten Jahrgänge demographisch abtraten. Die Boomer aus Ost und West hatten kein deutsches Nationalberwusstsein mehr, und das spürt man in Bezug auf den Osten deutlich an einem Tino Chrupalla (so wie in westlicher Hinsicht an jedem beliebigen CDU- oder politisch linke Westpolitiker), den ich gar nicht mal für so prorussisch halte wie eher regelrecht staatenlos oder ohne eigene nationale Identität. Die DDR ist weg, und das was da ist, ist ihm fremd. Auch und obwohl er den größeren Teil seines Lebens im wiedervereinigten Deutschland verbracht hat.
      Was mich an der AfD seit einiger Zeit massiv enttäuscht, ist das geringe Eintreten für Deutschland als Nation. Auch die AfD begreift Deutschland bloß als Sozialamt, und weil dem das Geld ausgeht, will man eben Ausländer vom Bezug freistellen. Was aber, wenn das durch ist und es reicht weiterhin nicht? Die Ausländer erzeugen unsere sozialen Probleme nicht, sie verstärken sie nur. Sie sollten aus diesem Land raus, aber das wird weder Renten noch Krankenkassen retten.
      Ein postives Bild von Deutschland gibt es in der AfD nicht, und damit meine ich nicht das Steinmeier-Geseires vom „besten Deutschland aller Zeiten“ oder „Unsere Demokratie™“
      Die Rettung Deutschlands kommt daher nicht aus dem Osten. Aus meiner Sicht wäre der Osten gut beraten, erst einmal selbstkritisch seine tatsächlichen eigenen Problem anzugehen, als da wären: Die niedrige Geburtenrate, das drohende Aussterben ganzer Landstriche, wenn die Boomer-Generation abtritt, da dort keine jungen Menschen mehr wohnen, die unveränderte Wanderungsverlust an jungen Frauen in den Westen, die geringe Neigung zu Risisko und Unternehmertum. An all diesen Malaisen hat der Westen keine Schuld. Der Westen hat sie auch – und verdrängt sie genauso. Nur, sollte das Maßstab für den Osten sein, der in dieser Hinsicht dem Westen 20 Jahre vorraus ist? Kann sein, daß in 20 Jahren im Ruhrgebiet kein Deutscher mehr leben wird. Aber in Vorpommern oder dem Mansfelder Land wird dann nicht nur kein Deutscher, sondern gar niemand mehr leben. Und nicht nur da. Da wird Putin garantiert nicht helfen.

      • Um wen nachen sie sich sorgen? Um das mannsfekder kand , das so einsam ohne Bevölkerung daliegt?

  13. Ich habe mir nach der Wahl die Ergebnisse in meinem näheren Umfeld, Landkreise, Gemeinden und Städte angeschaut. Ohne daraus eine allgemeingültige Wahrheit ableiten zu wollen, ist hier die AFD durchweg auf dem zweiten Platz und ganz nahe an der CDU. Ich spreche hier von Regionen sehr zentral in Westen. Wenn der CDU nichts bahnbrechendes einfällt und eine Korrektur erfolgt, könnte es auf dem Wahlzettel ein Wiedervereinigung geben und das schneller als mancher sich vorstellen kann.

  14. Ich stimme dem Autor nur bedingt zu. Sieht man sich die Statistiken genauer an, wird klar, dass in Bayern, Baden-Würtemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland die AfD die zweitstärkste Partei ist. Das wird auch im Artikel erwähnt. Somit hat Westdeutschland erheblich zu den 20,8 % der AfD beigetragen, wenn auch dort keine Direktmandate errungen wurden. Diese Entwicklung wird sich – bei den gegenwärtig regierenden „Eliten“ weiter verstärken, auch wenn die Erkenntnis bei den Westbürgern aus den vom Autor genannten Gründen etwas länger dauert. Warum die AfD die Nähe zu Russland sucht, aber Distanz zu den USA hält, ist natürlich vor dem Hintergrund der aktuellen Politik kompletter Unsinn. Diplomatie auf Augenhöhe ist gefragt, wobei die Einbettung in den – restlichen noch vorhandenen – westlichen Werten nicht in Frage steht.

  15. Nur weil etwas in Teilen, und vorübergehend, sehr unterschiedlich ist, ist es nicht gleich eine “ gescheiterte Einheit „. In den sogenannten alten Bundesländern sind es die angegrünten Wohlstandsbürger, die sich, vielleicht, noch über das Heizungsgesetz aufregen, auch wenn es ihnen gar nicht ums Geld geht. Bis in die obersten Etagen der Wirtschaftseliten ist sehr vielen, viel zu vielen, jeder wirtschaftliche Hausverstand abhanden gekommen. Sie haben bereits um das Jahr 2000 hingenommen, dass der Ausstieg aus den AKWs, und die systematische Verteuerung der Energie, EEG, drei Ziele gleichzeitig erreichen könnte. (1) Klimaziele, (2) technologisch-industrielle Transformation, und (3) steigende Prosperität und Wohlstand. Aus dieser Dreifaltigkeit des Unsinns ist dann in mehr als 20 Jahren alles weitere entstanden. Seit 2006 hat eine heimliche Ehrenvorsitzende der links-grünen Weltbewegung, als CDU-Kanzlerin, sozialdemokrsatische und grüne Politik gemacht. Selbst die Grenzöffnung von 2015 hat man ihr mit Refugees Welcome mitgemacht. In HH sollen morgen bis zu ca. 17% Grün wählen – das nach Moorburg uvam. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis wieder mehr Wähler “ alle Tassen im Schrank haben „.

  16. Einem britischen Historiker war die Grenze als Wasserscheide der Mentalitäten schon vor Jahrzehnten aufgefallen. Er sinnierte über die mittelalterliche Besiedlungsgeschichte Ostelbiens, das Eindringen germanischer Stämme in eine slawische Mehrheitsbevölkerung, die nicht vertrieben oder ausgerottet wurde. Noch weiter östlich in baltischen Landen gipfelte das in einer hauchdünnen germanischen Oberschicht als Landbesitzer und städtisches Bürgertum. Dieser Historiker fragte dann noch, wie es einem Deutschen Reich ohne Ostelbien wohl ergangen wäre.

  17. Nun ja, wenn man zwei Diktaturen durch hat, wählt man aber nicht die SED Nachfolger, die Verursacher der roten Diktatur, die sich bis heute nicht von ihrer Vergangenheit getrennt haben. Und eine Nähe zu Rußland, der einstigen Besatzermacht Ostdeutschland und nunmehrigem Kriegsaggressor, wie sie angeblich die AfD propagiert, ist das, was es mir schwer macht , mich für die AfD zu entscheiden. Die USA sind bis auf weiteres noch die Schutzmacht unseres Landes, sodaß Freiheit, freie Rede und Liberalität garantiert sind. Nicht Rußland, ein autoritäres menschenverachtendes postkommunistisches Regime, in dem das alles verboten ist. Ich kann daher das Wahlverhalten nur so verstehen, wie es auch der Autor des Artikels beschrieb: Protest gegen die abgehobenen , zum großen Teil dummen, ungebildeten Westpolitiker, die der Osten meist überhaupt nicht interessiert.

  18. Die Demütigung der Ostdeutschen ist dieselbe wie die der Altmigranten: Die Sozialleistungen wurden für sie nicht erhöht. Warum auch? Für sie gab es auch keine Aufmärsche, obwohl sie weder jemanden ermordet hatten und auch nicht widerrechtlich in das/ihr Land eingedrungen waren. In Ostdeutschland war die planwirtschaftliche Wirtschaft endgültig kollabiert, weil die Produkte auf dem Weltmarkt ganz überwiegend nicht konkurrenzfähig waren und zudem hohe Schulden angehäuft worden waren, um die sozialistische Folklore bis zum Endsieg pflegen zu können. Hier wurden – völlig zurecht – keine Schuldenberge angehäuft wie wir es jetzt aber erleben. Die Eindringlinge (denn so nennt man Personen, die sich illegal zu einem fremden Staat Zutritt verschaffen) arbeiten in sehr großer Anzahl nicht einmal, sind nicht Teil der Verantwortungsgemeinschaft, die als Volk den Staat trägt, und werden trotzdem von ihm (warum?) zwangsfinanziert und sollen zudem nach dem erklärten Willen mancher linker Volksverächter den Abstammungsdeutschen ersetzen, weil man sich so bessere Wahlergebnisse verspricht und ein neues Untertanentum, abhängig von Zuweisungen der Politik, erhofft. Das ist ein schäbiges Spiel, welches unmoralischer, unsittlicher, aggressiver und machtversessener kaum denkbar ist. Es zeugt nicht von Selbsthass – wie einige meinen -, sondern vom Hass auf andere: Sich selbst halten die neuen Herren und Volkshalter (nicht Sklavenhalter) nämlich für überlegen und fortgeschritten. Dieser Wahn ist indes so alt wie das Jahr 1933 und fährt auf derselben Autobahn in die Katastrophe.

  19. Ja der Mythos des demokratisch viel versierten Ostdeutschen und wie benachteiligt die Ostdeutschen alle sind.

    Kann ich so nicht unterschreiben und ich habe die ersten knapp 30 Jahre meines Lebens im Osten verbracht.

    Alle 17 Mio. DD-Bürger haben ja schließlich das Unrechtsystem gestürzt, oder waren es doch nur 800.000 bis 1 Mio. die demonstrierten während der Rest hinter der Gardine stand und zugeschaut hat (mich eingeschlossen). Und wir wollen nicht ein paar glücklich Umstände sowie eine BRD bzw. USA und UdSSR vergessen, die einer Wiedervereinigung zustimmten bzw. diese wollten.

    Soweit ich mich erinnere, war das der grobe Ablauf.

    Nach der Wende hatten die Ossis alle Chancen, waren ihres Glückes Schmied, etliche haben die Chancen genutzt. Und heute ca.35 Jahre später jammern gefühlte Verlierer (die Betonung liegt auf gefühlte Verlierer) sie währen benachteiligt usw., ich kann es nicht mehr höheren. Die Leute haben alle Möglichkeiten gehabt, ihr Lebensstandard hat sich in den letzten 30 Jahren massiv verbessert, sie können Reisen wohin sie wollen und doch ist alles schlechter.

    Das ewige Gejammer der Ossis ist der Grund, warum ich für eine Abspaltung des Ostens bin. Können sich dann gerne an Russland ranwanzen, hat den Leuten ja früher so gefallen. Die Russen hatten immer den besten Ruf in der DDR (Ironie).

    • Die Ossis jammern nicht, die handeln. Das wir jammern, wird vielleicht im Westen so dargestellt. Ich stand 1989 nicht hinter der Gardine, sondern auf der Straße, jeden Montag.
      Außerdem sollte man mal aufhören, die Sowjetunion mit Russland zu vergleichen. Das sind zweierlei Schuhe.

      • Kenne so viele Leute im Osten die genau so ein Quatsch erzählen, alle habe eigenhändig das SED-Regime gestürzt.

        Waldschrat:
        „Außerdem sollte man mal aufhören, die Sowjetunion mit Russland zu vergleichen. Das sind zweierlei Schuhe.“
        Laut der Logik wären auch die Linke und SED zweierlei Schuhe.

  20. Einen wichtigen Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschen gibt es noch. Im Gegensatz zu ihren Landsleuten im Westen haben sich die Ostdeutschen ihre Freiheit selbst erkämpft, als sie im Herbst 1989 eine kommunistische Diktatur zu Fall gebracht hatten. Die einzig erfolgreiche Revolution in der deutschen Geschichte bisher. Ich sage das mit gewissem Stolz auf unsere Landsleute im Osten als Westdeutscher. Den Westdeutschen wurde die Demokratie von den Westalliierten, insbesondere den USA geschenkt, ohne daß sie dafür etwas tun mußten. Was die Linkspartei betrifft, muß ich Herrn Adam widersprechen. Das ist nicht mehr die sozialistische Kümmererpartei vor 10 oder 15 Jahren, die sich um sozial Abgehängte im Osten sorgte, sondern eine linksextreme, antideutsche Wohlstandspartei, die unser Land verachtet und durch ungesteuerte Masseneinwanderung von bildungsfernen Migranten aus islamischen Staaten destabilisieren will. Die aggressive, fanatische Rede von Frau Reichinnek zu diesem Thema im Bundestag, wo sie zum militanten Aufstand („Auf die Barrikaden“) gegen Grenzkontrollen aufrief, hat mich entsetzt, eine Rede einer überzeugten Kommunistin. Die Linkspartei vertritt im Gegensatz zur AfD ganz gewiß nicht die Interessen der Ostdeutschen, sondern die einer linksextremen Willkommens-Sekte, ähnlich wie die Grünen.

    • Den Westdeutschen wurde nicht nur die Demokratie von den USA geschenkt, sie hatten nach dem Krieg auch die „Rosinenbomber“. Im Gegenzug haben die Ostdeutschen die Reparationen für den 2. WK an die UdSSR bezahlt. Die Rote Armee hat alles rausgeholt, was nicht niet- und nagelfest war, inkl. Uran aus dem Erzgebirge, der Osten hatte absolut nichts davon. Bergleute, z.B. aus Schlesien wurden gezwungen, in die Uranschächte einzufahren. Die sind fast alle an Verstrahlung und Staublunge noch jung an jahren gestorben.
      Also zwei vollkommen unterschiedliche Voraussetzungen für den Wiederaufbau. Pech für die einen, die in der von Stalin besetzten Zone lebten, Glück für die anderen. Aber wer weiß das denn schon (noch)?

  21. „Die AfD hält auf Distanz zu Amerika und sucht die Nähe zu Russland“, irgendwie passt das nicht zu der Tatsache, dass die AfD beste Beziehungen zur neuen US-Administration hat. Das Bestreben, die Beziehungen zu Russland wieder zu entgiften im Sinne der wirtschaftlichen Interessen Deutschlands, hat auch nichts mit Nähe zu tun, sondern mit Vernunft und Pragmatismus und mit Populismus schon gar nichts.

    • So ist es. Es geht bei den Beziehungen zu Russland um tragfähige Beziehungen durch gute Diplomatie. Die ständig in Gang gesetzte moralische Kavallerie kann im Stall bleiben.

  22. Solange diese Beschreibung ihre Gültigkeit hat, wird dieses Land politischen Stillstand haben, den Wohlstand und die Wirtschaft abbauen. Speziell im Westen, aber auch im Osten gibt es genügend Menschen die das nicht erkennen wollen und die das Ganze auch nicht interessiert!

  23. Durchaus interessant! Erinnert mich an vergleichbare Karten aus dem Jahre 1932: bei katholischen Gebieten war das Zentrum stärkste Kraft und bei protestantischen Gebieten die Braunen. egal ob im Katholischen Ermland in Ostpreußen oder im protestantischem Markgräfler Land in Südbaden.

  24. Ein Schmarrn – das BSW war einzig und allein zum Niederhalten der AfD bei den Landtagswahlen von allen Medien, inklusive TE, hochgeschrieben worden. Was das BSW inhaltlich ist oder war, weiß doch keiner. Eine Frau Muhammed Ali gegen Einwanderung? Hä, wer soll das glauben? Auch das Verhalten nach den Landtagswahlen war doch erratisch. Deshalb sind die doch gleich wieder abgestraft worden.
    Die AfD gegen Amerika? Hoho, schauen und hören Sie sich noch mal das Gespräch Weidel – Musk an.
    Derzeit geht es für Schland um sein oder nicht sein. Egal auf welchem Feld: Migration, Energie, Bildung, Infrastruktur, Kriegstreiberei. Das ist nur auf der dunklen Seite der Karte noch nicht erkannt worden.

  25. Die AfD ist zwar nur im Osten die Nr. 1, sie ist aber im Westen die Nr. 2 im Südwesten und die Nr. 3 im Norden. Man kann nicht sagen, daß die AfD im Westen schlechter abgeschnitten hätte als im Osten. Angesichts der Parteitreue der Westwähler ist der Erfolg im Westen eher noch beeindruckender als der im Osten.

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