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Ein unersetzlicher Schatz

Der Verlust von Notre Dame ist kaum zu ertragen

17.04.2019

| Lesedauer: 2 Minuten
Die Zukunft Europas wird sich an unserer Haltung gegenüber den bedeutenden Kirchen und anderen kulturell wertvollen Bauwerken entscheiden, die das Herzstück unseres Erbes sind.

Unsere Kultur ist ein zartes Gewebe. Gestern ist ein Teil dieses Gewebes gerissen. Die Bilder, die aus Paris gesendet werden, sind kaum zu ertragen, mehr als zu stöhnen und den Blick abzuwenden ist nicht möglich. Es ist unerträglich zuzusehen, wie der Spitzturm von Notre Dame kollabiert und diese grandiose Kathedrale von Feuer verzehrt wird.

Evelyn Waugh sagte einmal, wenn er sich bei einem Brand im Haus zwischen der Rettung seiner Kinder oder seiner Bibliothek entscheiden müsste, würde er die Bibliothek wählen, weil diese unersetzlich sei. Allein in einem Augenblick wie dem gegenwärtigen ist es möglich, in dieser Bemerkung ein Quäntchen Wahrheit zu entdecken.

Selbstverständlich ist mit einer Suche nach Schuldigen zu rechnen. Es wird kritische Prüfungen von Budgets, Überstunden und Sicherheitsstandards geben. Schon vor zwei Jahren berichtete dieser lesenswerte Artikel von den Finanzierungsproblemen für die Restaurierung der Kathedrale. Doch wenn Notre Dame durch einen Brand zerstört werden kann, dann ist gegenüber diesem unerträglichen Ereignis all das belanglos.

PARIS
Notre Dame: Europas Seele brennt
Wie ich schon vor ein paar Jahren in einem Buch schrieb, wird sich die Zukunft Europas mehr oder minder an unserer Haltung gegenüber den bedeutenden Kirchen und anderen kulturell wertvollen Bauwerken entscheiden, die das Herzstück unseres Erbes sind. Werden wir um sie kämpfen oder sie vernachlässigen? Sind wir gewillt, uns für ihre Pflege und Erhaltung einzusetzen?

Politiker scheinen zu glauben, Epochen würden nach den Einzelheiten der Entscheidungen von Regierenden beurteilt werden. Das ist nicht der Fall. Sie werden danach beurteilt, was sie hinterlassen haben; am meisten danach, wie sie mit dem umgegangen sind, was die Geschichte in ihre Obhut übertragen hat. Selbst wenn die aktuelle Katastrophe nur ein extrem außergewöhnlicher Unfall wäre – unsere Epoche muss sich eingestehen, dass sie Notre Dame nicht vor einer unfassbaren Schädigung bewahren konnte.

Wir werden künftigen Generationen Auskunft geben müssen über diesen Schatz, den wir nicht beschützt haben und wie es war, mit ihm zu leben. Zu Beginn dieses Jahrzehnts pendelte ich jede Woche für ein paar Tage zwischen London und Paris, wo ich in einer kleinen Wohnung am Rande von Le Marais lebte. Jedes Mal, wenn ich am frühen Montagmorgen auf die Straße trat, um zum ersten Eurostar zu eilen, fiel mein Blick als Erstes auf die berühmte Kathedrale. Eines Wintermorgens, es schneite heftig, hielt ich auf meinem Weg zum Bahnhof abrupt inne: ich war ganz allein auf der Straße mit der Kathedrale vor mir und saugte dieses Bild eines Bauwerks ein, dass ich schon hunderte Male zuvor gesehen hatte. Als ich in London eintraf, konnte ein Freund erkennen, dass ich noch immer leuchtete und für einen Wochenanfang viel zu viel Freude ausstrahlte. Er fragte, wie es mir gehe und ich erinnere mich, ihm nur geantwortet zu haben: „Heute morgen habe ich Notre Dame im Schnee gesehen.“

So war es.

Dieser Beitrag von Douglas Murray erschien zuerst am 15. April 2019 in The Spectator. Wir danken Autor und Verlag für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.


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126 Kommentare

  1. Was mir bei dem Brand besonders auffällt ist, dass die Ursache noch ungeklärt scheint. Hallo bei jedem Einfamilienhaus ist das nach einem Tag klar.

  2. „Evelyn Waugh sagte einmal, wenn er sich bei einem Brand im Haus zwischen der Rettung seiner Kinder oder seiner Bibliothek entscheiden müsste, würde er die Bibliothek wählen, weil diese unersetzlich sei“

    Ich rede hier nicht von Evelyn Waugh, die mir unbekannt ist. Aber AUCH jemanden, der es für möglich hält, hierin „ein Quäntchen Wahrheit zu entdecken“, den kann ich subjektiv nur noch als Zyniker empfinden.

    Dazu wäre ich zwar intellektuell im Grundsatz auch fähig, wie ich gestehen muss und nicht sehr stolz darauf bin, aber danach war mir zumindest die Lust auf das Weiterlesen schon vergangen…

    • Dass der Autor damit etwas völlig anderes ausdrückt und Waugh nicht etwa zustimmt, ergibt sich aus dem Text nicht eindeutig für Sie?

      • Bitte rücken Sie mich nicht allzu sehr ins Triviale und richten danach Ihre Antwort aus. Die dann eben auch trivial wird. Und dem „völlig anderes“ widerspreche ich.

        Wie ich über mich selbst geschrieben hatte („…zwar intellektuell im Grundsatz auch fähig, …nicht sehr stolz darauf bin“, und danach explizit, dass ich deshalb nicht mehr weitergelesen habe), empfand ich Waughs Meinung als relative Erniedrigung des Menschlichen. So weit so klar, und für mich nicht akzeptabel.

        Soweit war ich bei Murray ja erkennbar nicht gegangen und wollte es auch nicht. Aber nachdem ich seinen Artikel jetzt doch gelesen habe, empfinde ich auch seine Meinung noch als relative Erhöhung von Sachen/Sachverhalten/Intellektualstrukturen gegenüber dem Menschlichen.

        Ein Selbstopfer darf man für so etwas bringen. Aber nicht die „Opferung“ z.B. eines eigenen Kindes. Nicht einmal darin „ein Quäntchen Wahrheit [zu] entdecken“. So einen Vater würde ich nicht haben wollen, ganz gewiss nicht…

        Meine Meinung halt…

  3. Rémi Brague zum Brand von Notre Dame

    LE POINT: Ist Notre-Dame von Paris nach diesem Brand, zusammen mit allem, was sich vor unseren Augen abspielt, auch eine Inkarnation der besonderen Beziehung zwischen Frankreich und dem Katholizismus?

    RÉMI BRAGUE: Ja, genauso wie die vielen anderen bescheidene Kirchen und Wegkreuze. Und wie so viele Spuren und Zeugnisse. Sowie mehr oder weniger bewusst: unsere Feiertage (die die CGT 1905 gegen die Antiklerikalen verteidigte, als diese sie abschaffenen wollten), unsere Vornamen, die nicht aus amerikanischen Fernsehserien stammen, und vor allem viele unserer spontan gewordenen Verhaltensweisen.

    Zum Beispiel ist der Respekt, den wir Frauen gegenüber zeigen (oder zeigen sollten, seien wir realistisch), nicht unverwandt mit der Verehrung der Gottesmutter, für die Notre-Dame gebaut wurde. Die Frage, vor die uns dieses Feuer stellt – und die uns alle diese Spuren diskreter stellen, ist, was wir tun wollen: Zerstören wir sie, wie der Islamische Staat, der begonnen hatte, alles zu zerstören, was dem Islam vorausgegangen ist? Wollen wir sie mit musealer Ästhetik einbalsamieren in dem „purpurnen Leichentuch, in dem die toten Götter schlummern“? Finden wir wieder die spirituelle Kraft, die all das getragen hat und die neue künstlerische, aber auch soziale Meisterleistungen hervorbringen könnte? Wir haben die Wahl.

    Rémi Brague ist Professor emeritus an der Sorbonne und an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er zuletzt den Romano Guardini Lehrstuhl innehatte.

    [Übersetzt aus https://www.firstthings.com/web-exclusives/2019/04/9-11-in-france ; ein Ausschnitt]

  4. Um mal etwas Positives, auch wenn es schwer fällt, aus dieser Brandkatastrophe zu ziehen: die Betroffenheit, der Schrecken, die Solidarität ist gesamteuropäisch. Ich habe in den Berichten/Reaktionen kein einziges mal „EU“ gehört. Es braucht eben kein Behördenmonster wie die EU, um sich europäisch zu fühlen. Oder um ein „wahrer Europäer“ zu sein. Und dieses Gefühl ist ganz eng an ein einendes Element gebunden, dem Christentum. Europa ist ein christlicher Erdteil. Noch.

  5. Politiker „werden danach beurteilt, was sie hinterlassen haben; am meisten danach, wie sie mit dem umgegangen sind, was die Geschichte in ihre Obhut übertragen hat“

    Das kann nicht gut ausgehen fuer Merkel.

    • …richtig, aber diese interesiert es nicht !

  6. Das Schlimmste waren für mich due vielen feixenden Muslime in den sozialen Medien und die Alua Akbar-Rufe an der Seine. Der wirklich abschließende Beweis für mich, dass Europäer und ihre Kultur, ihre Art zu leben in Todesgefahr sind. Jetzt.

    • Vermutlich sehen nicht wenige Christen, diesen Brand als Fanal. Es war in der Geschichte schon oft so, dass der Brand von bedeutenden Gebäuden eine neue Epoche einleitete.

      **

      • …hoffen wir es !

  7. Nach meiner Meinung wird hier, genau wie im Rest des deutschen Blätterwaldes mit einem unangemessenen Pathos über diesen Kirchenbrand berichtet und kommentiert.

    Sorry, aber ein Kirchenbauwerk ist weder die Seele Europas noch ist der Brand ein epochales Ereignis. Das ist schliesslich nicht die erste Kirche die brennt, noch wird es die letzte sein.

    Und im Vergleich mit anderen Bränden wie z.B. am Flughafen in Düsseldorf scheinen ja zum Glück keine Menschen umgekommen zu sein.

    Und wenn ich höre und lese, dass EU- und sonstige Staaten Frankreich finanzielle Hilfe zum Wiederaufbau anbieten, dann frage ich mich schon, ob Frankreich ein Land der 3.Welt ist, dass diese Kosten nicht selbst aufbringen kann.

    • Rein im äußerlichen stecken geblieben. Es geht nicht in erster Linie um den bejammerten Verlust eines wundervollen Kirchenbauwerks, sondern vielmehr um die (durchaus „göttlichen“) Wunder seiner Entstehungsgeschichte und worauf diese Wunder der Künste wiederum HINDEUTEN sollten. Damit ist jener GEIST gemeint, der sich nicht – wie im heutig-reinen Rationalismus – im HIER UND JETZT erschöpft, sondern wohl auch von einer gänzlich anderen – sprich der metaphysisch-transzendentalen Dynamik des Christentums getrieben war. Ein Geist, der inspiriert durch die „Schwingungen der Ewigkeit“, wie Ratzinger schrieb, eben zu anderen, tollkühneren Wundern der Geschichte aufbrechen konnte, als einer, der in der reinen Ratio-Logik verharrte. Das dieser Geist nun endgültig mit verbrannt sein könnte, ist das eigentliche, das insgeheime Fanal, nicht der Verlust eines prachtvollen Kunstwerkes per se.

    • So ähnlich haben sich wohl nicht wenige beim Reichstagsbrand (1933) geäußert.

      Ihr Meinung zeigt von wenig kulturellen und historischen Verständnis, gescheige denn religiösen „Respekt“. Ich hoffe, dass sie sich auf gegenüber anderen Glaubensgemeinschaften so „tapsig und flapsig“ äußern.

      • Ich weiss nicht, wieso sie den Brand in Notre Dame ausgerechnet mit dem Reichstagsbrand in Verbindung bringen, war doch letzterer der offizielle Startschuss und Begründung für die Beseitigung der Demokratie in Deutschland.

        Denken Sie, dass das jetzt auch in Frankreich ansteht? Starten jetzt die regierenden Parteien in Frankreich oder im EU-Parlament die Kampagnen um (ähnlich wie 33) die lästige Demokratie und den doofen Rechtsstaat los zu werden?

        Spräche das nicht eher gegen den Pathos und die überfrachtete Symbolik in Sachen Notre Dame?

  8. Der Artikel und die Kommentare vom Verlust lassen hier den Eindruck entstehen, dass die Kirche nicht mehr existiert. Liebe Leute , lasst mal die Kirche im Dorf . Bis auf das Dach steht die komplette Kirche noch und kann wieder aufgebaut werden . Ob der ganzen Tragik sollte man doch sachlich bleiben . Eine Katastrophe ist es allemal.

  9. Mit den Flammen, die aus dem Dach von Notre Dame schlugen, scheint eine Ära zu Ende zu gehen.
    Ebenso wie die Kathedrale brennt , brennt das Gebälk auf dem unsere europäische Zivilisation ruht.
    Die Aussenmauern des grossartigen Gotteshaus stehen noch, ein Wiederaufbau erscheint mit großen Anstrengungen und Willen möglich. Das allein wird aber nicht annähernd ausreichen wenn wir nicht zum Glauben, ich meine das weniger religiös, an unsere europäischen Werte, an die Einzigartigkeit unserer Kultur und an die Leistungen unserer Zivilisation zurück finden.
    Wenn uns das gelingt, löschen wir auch den Brand im erwähnten Gebälk unserer Zivilisation und werden es gleichsam stabilisieren um zu neuer Blüte zu kommen.
    Als langjähriger Feuerwehrmann, allerdings nur bei der Freiwilligen, aber immerhin, war ich ziemlich erstaunt, dass man, während die Kathedrale noch brannte, ausschliessen konnte ,dass es sich nicht um Brandstiftung handelt. Wenig glaubhaft so eine Aussage und wem nutzt diese ?

    • Aber die „Einzigartigkeit unserer Kultur u. europäischen Werte“ fußen nun mal schlussendlich auch ganz entscheidend auf dem theologisch-philosophischen Fundament bzw. Geist des christlichen Glaubens. Wie Ratzinger (Benedikt) schrieb, wird der Versuch der Moderne, die Welt „abseits von Gott“ zu gestalten, scheitern und in einem Szenario von Chaos und Kontrollverlust enden. Damit ist keine Proklamation zur Wiederbelebung einer (für die heutige Zeit natürlich völlig überholten) einstig-christlichen Glaubenspraxis gemeint. Gemeint ist eine vernünftige Verbindung zwischen reiner Ratio-Logik-und Meta-transzendentaler (auf Basis des christl. Wertekanons / Bergpredigt NT) Ebene. „Der Mensch lebt nicht von Brot allein“ und der Kampf gegen die Einnahme durch den Islam, kann ohne dieses geistig-theologische Rüstzeug nicht gewonnen werden. Wie letzteres in einer Welt von heute konkret auszusehen hat, maße ich mir nicht an, öffentlich zu proklamieren. Es müssten (auch) hier jedenfalls – (jenseits der Marx-Brothers & Co) – die Dinge völlig neu gedacht u. „gepredigt“ werden. Jemand, der das m. E. tut, ist Andreas Popp (Ist unsere Welt noch zu retten yt. vor allem die letzten 10 Min.)

      • Meine volle Zustimmung.

  10. Aus aktuellem Anlass würde ich gern auf die beiden wichtigsten französische Spendenkonten hinweisen, auf die Spenden für den Erhalt von Notre Dame getätigt werden können (mich wundert es ohnehin, dass es so wenig Hinweise dazu in der Presse gibt):

    https://www.fondation-patrimoine.org/

    https://don.fondationnotredame.fr/fapp-notre-dame

    Wer derartigen Spenden für überflüssig hält, meint, der Vatikan, der französische Staat oder die UNESCO seien zuständig, oder der Wohltaten lieber hungernden Kindern in Afrika zukommen lassen möchte, ignoriert diesen Post einfach.

    Mir jedoch war es ein inneres Bedürfnis, zu spenden. Das habe ich damals auch bei der Dresdner Frauenkirche getan. Und jedesmal, wenn ich nach Dresden komme, stehe ich stolz vor diesem Gebäude, und mir ist, als hätte ich selbst ein klitzekleinwenig mitgebaut. Und so soll es auch diesmal in Paris sein.

    • Danke für den Hinweis, werde natürlich auch spenden.

      • Retten wir mal wieder die Welt … ?

        Erst denken, dann spenden.

        800 Millionen sind bereits gesichert. Ohne das die Kirche selbst auch nur einen Cent locker gemacht hat. Vielleicht schauen die mal in ihre bischöflichen Stühle … .

        Wir brauchen unser Geld noch. Im Alter. Für angemessenes Wohnen. Die Unterstützung der Kinder, die sich in einer immer verrückteren Wirtschaftsumgebung, in der kaum noch ein Job sicher ist, zurechtfinden und dafür über die Länder beweglich sein müssen.

        Die Herrschaften werden sich die „Geldmaschine“, die „Notre Dame“ auch ist, schon wieder zurechtschnitzen.

        Auch ohne unsere „5 Cents“. „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“. Also fangen wir doch erst einmal an, uns selbst zu lieben. Danach kümmern wir uns dann um den Nächsten. wenn es nötig ist und er danach fragt.

        Das ist wie im Flugzeug. Erst ziehen wir die Sauerstoffmaske über unsere eigene Nase und dann kümmern wir uns um die Mitreisenden.

        Nennt sich Eigenverantwortung.

      • Notre Dame war ein Teil dieser „Sauerstoffmaske“ ohne diese so viele, bedauerlicherweise, glauben auskommen zu können. Ihre Auffassung, lieber Hadrian 17, ist das Problem unserer Gesellschaft, aber keinesfalls die Lösung.

      • Lieber Herr Thiel
        so weit ich informiert bin ist der Vatikan nicht bereit Geld für den Wiederaufbau zu spenden, der Kirche ist das Hemd mal wieder näher als die Hose…predigt Wasser und säuft Wein. Politik und Kirche schmarotzen sich durch unser hart erarbeiten bescheidenen bis kaum vorhandenen Wohlstand, die Politik verprasst unser Geld in alle Richtungen, als gäbs kein Morgen und der Vatikan hockt auf seinem Reichtum wie eine Glucke auf ihren Eiern. ( Dies ist meine ganz persöhnliche Meinung). Ist schon bekannt, wieviel Geld Macron, Merkel, Maas und Co persönlich spenden?

      • Liebe Olivia,
        Sie haben mit all dem, was Sie sagen völlig recht. Aber Ehrlosigkeit, Gleichgültigkeit und Unanständigkeit dürfen niemals Maßstab des eigenen Handelns sein, egal für wie wichtig oder ehrbar jene Mächtigen sich selbst halten oder von anderen angesehen werden. Vielmehr sollte der Maßstab insbesondere an sich selbst, immer höher angelegt sein, als man ihn selbst zu erreichen vermag. Das Christentum und mit ihm die Katholische Kirche fordern diesen hohen Maßstab. Das insbesondere die hohen Vertreter der Kirchen oder auch der Politik sich mehr ihres Amtes bedienen als ihm zu dienen, ist eine traurige Wahrheit, die aber im Grunde nicht überraschend ist, wenn man die Menschen kennt. Der mittlerweile aber unglaubliche Missbrauch einer korrupten in amoralischen Elite, die sich jenseits aller ethischen und christlichen Werte befindet, ist in der Tat schockierend und ich verachtete diese Leute zutiefst. Um so weniger können diese auch nur im entferntesten Maßstab meines Handelns sein. Und ich habe nicht vor, mir von diesen, meine konservativen Werte, meine Kultur, mein Land, meine Identität und auch nicht meine Katholische Kirche nehmen zu lassen, auch nicht von einem kommunistischen Sozialarbeiter der sich für den Papst hält. Auch Notre Dame die eine Verkörperung all dessen ist, will ich mir nicht nehmen lassen. Also werde ich spenden, selbst wenn ich der einzige wäre.

      • Lieber Herr Thiel,
        niemals werden Menschen, die ich für ihr Handeln verachte, mein Maßstab sein. Allerdings werde ich sie in ihrem schändlichen Tun (oder eher Unterlassen) nicht auch noch freiwillig unterstützen.
        Deutschland wird mit Sicherheit eine großzügige Spende an Frankreich überweisen, insofern spende ich schon.
        Ich hoffe für Sie und mich, dass Macron den Wiederaufbau nicht verstaut, indem er versucht sich mit modernen Architekturelementen selbst ein Denkmal zu setzen. Ich traue ihm genau das zu und in dem Falle fände ich es besser, wenn die Notre Dame nicht wieder aufgebaut wird.

      • Liebe Olivia,
        verstehe Ihre Auffassung, die aber nicht die meine ist. Für mich steht die Kathedrale selbst, im Zentrum des Geschehenen und jetzt Nowendigen. Etwas anderes als der Wiederaufbau ist für mich völlig undenkbar. Wer sich dazu wie verhält, ist für mich zweitrangig. Auf die Gefahr, dass Macron es versaut, habe ich keinen Einfluss. Das aber soll, wie gesagt, keinen Einfluss auf mein persönliches Handeln und dessen Intention haben.

      • Lieber Herr Thiel,
        Ihre Einstellung gefällt mir, Notre Dame hat für Sie eine andere Bedeutung als für mich, aber ich kann Ihre Beweggründe sehr gut nachvollziehen. Vielen Dank für unser kleines Gespräch, es stimmt mich im positiven Sinne nachdenklich.

      • Liebe Olivia,
        auch von mir herzlichen Dank für den interessanten Austausch.

      • Wir werden ebenfalls spenden.

  11. Dafür das es weder Wach noch Brandschutz gab, selbst die Feuerwehr 2 mal alamiert wurde, sind die gut davon gekommen. Die Feuerwehr hat einen guten Job gemacht.
    Ich hoffe man lernt mal daraus. Man wird das wieder aufbauen, wahrscheinlich mit einem Stahldachstuhl und einem Kupferdach. Bleidach ist ja auch giftig. Der Verlust ist unwiederbringlich, aber auch das ist Geschichte.
    Besser aufpassen demnächst, es braucht immer erst einen Unfall, dann passiert was.

    • Bei Metall müssen sie dann aufpassen, dass es nicht geklaut wird. Dies ist ein großes Problem für französische Kirchen. (sic)

      • Bei mir ums Eck haben sie die Stahlplatte aus dem Altar gebrochen

  12. Was auch unmöglich ist, das unsere Fernsehschranzen keine Braking News Sendung produzierten und das dieser füsseküsende Jesuiten Pabst sich 20 Stunden dazu nicht geäussert hat.

    • Der ist mit der Prophetin beschäftigt. Würde mich nicht wundern wenn er sie auch noch den Urbi-et-Orbi Segen sprechen lassen würde. Eine verachtenswerte Figur . Ich glaube an Gott, aber nicht an diese „Kirche“.

  13. Douglas Murray hat recht, mir geht es genauso, der Verlust ist kaum zu ertragen. Für mich sind es die Sonnenstrahlen die durch die farbigen Fenster der gewaltigen Südrose während der Mittagszeit drangen, feine Partikel in der Luft des Kirchenschiffes erleuchteten und dadurch im Raum sichtbar wurden. Für mich ein spiritueller Moment den ich nie vergessen werde und den ich sonst nur in der Natur erfahren kann.

    Jetzt bin ich wütend, unglaublich wütend, angesichts dieser kaum vorstellbaren Fahrlässigkeit und Ignoranz. Soetwas kann passieren? Nein, soetwas kann nicht passieren! Nicht, wenn man noch alle Tassen im Schrank hat. Soetwas passiert wenn einem alles gleichgültig ist, das Land, die Kultur, die Geschichte, die Vorfahren, die eigene Identität und Gott, für den diese Kathedrale errichtet wurde. Ich kann mich gar nicht mehr darüber beruhigen und ich will es auch nicht. Wir haben uns dieses großartigen Gotteshauses nicht würdig erwiesen, deshalb ist es uns genommen worden. Ja, wir können Notre Dame wieder aufbauen, aber wir werden es nicht für Gott errichten sondern nur für uns selbst, und deswegen, und nur deswegen, wird es niemals mehr das Gleiche sein.

    • Zustimmung, Herr Thiel. Der heutige Machbarkeitswahn findet hier eine unüberwindbare Grenze.

    • Ich gebe es zu: Ich habe geweint und bin immer noch traurig und fassungslos – aus welchen Gründen auch immer – , diese Kathedrale, ein Juwel Europas, brennen zu sehen.
      Staunend stand ich mit meinen Eltern als 5-jährige vor dieser phantastischen Kathedrale, besonders berührte mich der Lichteinfall durch die Mosaikfenster.
      Gut, die Kathedrale wird wieder aufgebaut; aber es bleibt eine tiefe Wunde in mir.
      Alles ändert sich, ist vergänglich, selbst ein jahrhundertealter Sakralbau wird zerstört und zeigt uns die Vergänglichkeit des Lebens.

  14. Ich denke man sollte nicht mehr aus diesem Brand machen als er ist. Natürlich ist es schlimm! Schlimmer noch, wenn es Brandstiftung gewesen sein sollte. Das würde selbst in Frankreich so lange negiert wie es möglich ist.
    Nicht der Brand als solcher ist das Schlimme, sondern die Frage, wie wir damit umgehen. Und da sehe ich eigentlich derzeit in erster Linie positive Zeichen. Der allgemeine Wille, die Kathedrale wieder herzustellen ist vorhanden. Es ist noch niemand auf die Idee gekommen die „Ruine“ als „Mahnmal“ stehen zu lassen. Ja, diese Kirche ist ein Teil der europäischen Kultur. Aber eben auch nur ein Teil davon. Wollen wir unsere Kultur als Ganzes erhalten, muss nicht nur diese Kathedrale wieder hergestellt werden, sondern wir müssen viel, viel mehr Dinge unserer Kultur wieder herstellen. Ob uns letzteres gelingen wird?
    **

  15. Falls es jemanden interessiert. Der Chefarchitekt und Bauleiter Herr Francois Chatillon der für die Bauarbeiten an der Kirche verantwortlich ist sagte heute aus, das die Restaurationsarbeiten und die Schweissarbeiten noch gar nicht begonnen haben, es wurden erst die Gerüste aufgebaut.

    • Es haben auch noch keine Ermittlungen begonnen. Aber man wusste schon nach zwei Stunden Branddauer,was es auf gar keinen Fall, unter keinen Umständen gewesen sein darf. Zu groß wäre die Gefahr unabsehbarer gesellschaftlicher Eigendynamiken.

      Alleine in den ersten drei Monaten gab es eine hohe Zahl von Kirchenschändungen in Frankreich…angefangen von der Zerstörung christlicher Symbole, dem Verschmieren von Fäces im Altarraum bis hin zu Brandstiftung.
      Am 17. März gab es erst einen Brandanschlag auf die berühmte, im 17. Jahrhundert gebaute Kirche Saint-Sulpice in Paris.

      Die französischen Medien und politisch Verantwortlichen unterdrücken Nachrichten über diese Vorgänge so gut es geht, obwohl die Zahl der Anschläge stetig zunimmt.

      Anschläge auf christliche Kirchen sind ein bekanntes Phänomen im islamischen Raum und wurden z.B. vom IS auch für Europa gefordert.

  16. Der Brand von Notre Dame ist vor allem ein Symbol. Dafür wie abgewirtschaftet Frankreich ist, wie abgewirtschaften große Teile Europas sind. Für den Abstieg, ja Absturz Europas.

  17. Sollten wirklich alle jetzt trauen bzw. nur trauen oder auch wach werden?
    Und davor hatten alle kein Grund dafür?

    In Frankreich sind in den letzten Monaten Vandalismus, Brandstiftung und Schändung christlicher Relikte in katholischen Kirchen und Kathedralen ziemlich häufig geworden.
    Der letzte größere Vorfall dieser Art ereignete sich Mitte März in Paris, als in der Kirche St. Sulpice ein Feuer ausbrach.

    Die Zahl der Meldungen über Kirchenschändungen auch im Deutschland ist seit 2016 stark angestiegen.
    Es scheint so, dass Kirchen langsam genauso wie jüdische Einrichtungen auch polizeilich überwacht werden sollten.

  18. Wenn es ein Unglück, Mißgeschick, Unfall war, dann verstehe ich diesen Text nicht, es sei denn er ist ganz subjektiver Natur. In diesen Tagen wird vielerorts so getan, als sei der Brand einer Kirche etwas Außerordentliches, noch nie Dagewesenes. Dabei begeiten Feuersbrünste die Kirchen des Abendlandes von Beginn an. Natürlich kann man geschockt sein, traurig, bekümmert. Meineswegen symbolisiert man das Ereignis auch für die derzeitigen Gefahren, die unserer Zivilisation drohen. Aber ein seltenes Ereignis ist dergleichen überhaupt nicht. Hunderte Kirchen, ach was, tausende sind schon im Laufe der Geschichte abgebrannt und wurden wiedererrichtet. Meist war Blitzeinschlag die Ursache. Das ist bedauerlich, kann aber passieren.

    Einzig wenn Brandstiftung hier die Ursache war, wird die Sache zu einem Ernstfall. Daß diese Möglichkeit schon vor einer Untersuchtung kategorisch ausgeschlossen wurde, muß uns alle nachdenklich machen.

  19. The Chinese famously view natural disasters and similar events as portents of political change, as disasters suggest the Emperor/ruling elite has lost the Mandate of Heaven.

  20. Großartig ist es, was unsere Vorfahren uns an Kulturgütern hinterlassen haben, erbaut und hergestellt mit einfachsten Mitteln und höchster Handwerkskunst. Wir hinterlassen unseren Erben Dinge wie (aktuell) 1,5 Mio Tonnen Windmühlenschrott aus Verbundkunststoffen…

  21. Was ist eigentlich mit euch Journalisten los?

    Gibts keine anderen Probleme?

    Da wird ja teilweise wegen eines Brandes der Untergang des Abendlandes beschworen…

    Meine Güte, nichts ist für ewig.

    Echt peinlich, diese übersensible Berichterstattung.

    Und jeder tut so, als einziger eine besondere Bindung zu diesem Bauwerk besessen zu haben.

    Fehlt nur noch eine Freitagsdemo der Disney Fans vom Glöckner vom ND…

    Kriegt euch wieder ein!

    • Haben Sie versucht, den Artikel von Murray zu verstehen, bzw. haben Sie ihn überhaupt gelesen?
      Was macht Sie so wütend bei der Konfrontation mit der Vergänglichkeit des Eigenen?

      • Ja, habe ich, aber haben Sie meinen Post verstanden bzw. gelesen?

        Kriegt euch wieder ein – es ist ein Bauwerk von vielen, nicht der heilige Gral…

        Hier wird die eigene Ohnmacht gegenüber den schwerwiegenden Umwälzungen unserer Tage auf eine Kirche projeziert, dass es anscheinend kein Halten mehr gibt.

        Das Teil wird wieder aufgebaut, nicht durch eine Moschee ersetzt, meine Güte.

        Und ich bin nicht wütend, sondern nur erstaunt darüber, wie hier symbolträchtig der Untergang/Erhalt der westlichen Zivilisation mit einem Brand gleichgesetzt wird.

        Wo waren eigentlich die ganzen Effektheischer, als zB das Kölner Stadtarchiv in einem Loch verschwunden ist und mit ihm das Historische Archiv?

        Und jetzt dafür volle Breitseite Hysterie für eine Kirche – erinnert mich ein bisschen an die derzeitige Hysterie um Greta und das Klima, da ist nur der Standpunkt ein anderer, das Handeln ist das gleiche.

        Ob ND da ist oder nicht, würde zwar am Stadtbild etwas ändern, aber nicht das Geringste am Untergang des gewohnt westlichen Gefüges.

        An ihren Taten sollt ihr sie erkennen – nicht an ihren Bauwerken…

        Bleibt auf dem Teppich, Leute.

      • Sie hängen fest in der reinen Ratio-Logik und übersehen dabei natürlich das eigentliche Fanal, welches weit über den rein sachlichen Verlust der Tragödie hinausgeht. Doch auch vor dem Hintergrund, dass in ND angeblich Holzteile und ein Nagel des Kreuzes Christie und der Dornenkrone aufbewahrt wurden(?)/werden, ist Ihr Vergleich mit dem Kölner Stadtarchiv mehr als absurd. Sorry!

      • ..ganz einfach, das erkennen der eigenen Winzigkeit !

    • Vermutlich haben Sie nicht begriffen, worum es bei dem Brand dieses besonderen Baudenkmals geht. Die Bindung der meisten Kommentatoren an dieses Bauwerk ist eine Bindung an die europäische Kultur. Die gibt es nämlich, auch wenn das heute von einigen merkwürdigen Gestalten der Berliner Politschickeria geleugnet wird.

    • „Meine Güte, nichts ist für ewig.“- genau das ist ja der Punkt! Materielle und ideelle Werte können bewahrt, vernachlässigt oder vernichtet werden. Das kann schleichend oder wie in diesem Falle schlagartig passieren. Im Gegensatz zum schleichenden Verlust bietet dieses optisch dramatische Ereignis mehr emotionalen Grund, um über die eigene Position gegeüber Bewahrenswertem zu reflektieren.

    • Volle Zustimmung! Ich bin bei dem Artikel genau bis zur Wahl zwische Kindern und Bibliothek gekommen, dann reichte es mir. Und als Dresden oder Hamburg ausbrannten gab es keine Sofort-Spenden der umliegenden Milliardäre und das Leben ging weiter.

    • Sorry, aber der Freitag ist schon für die – Ihnen sicherlich genehmere – Demos der Klimakinder/innen vergeben.

    • In früheren Zeiten konnte sich der Islam in Europa insbesondere dort festsetzen, wo Häretiker stark vertreten waren. Heute sind es Leute wie diese, die unser reiches europäisches Kulturerbe weder schätzen noch bereit sind, es zu schützen und sich darüber auch noch mockieren. Häufig kann man erst etwas schätzen, wenn man es verloren hat. Man kann nur hoffen, dass solche Leute diese Erfahrung nicht machen müssen.

    • Hauptsache Ihre Lieblingsspielhalle brennt nicht ab, über Kleingeld scheinen Sie ja mehr als ausreichend zu verfügen.

  22. Manche haben die Meinung, das Gemäuer würde nur aus historisch-touristischen Gründen erhalten, dass aber Religion im übrigen eine reine private Angelegenheit wäre.

    Welch ein Irrtum!

    Wer A wie Atheismus (und gönnerhaft Privatangelegenheit zu ergänzen von armen Irren) sagt darf sich nicht wundern, wenn er dann mit B wie Islam aufwacht.

    Islam ist nichts anderes als der Ausgang aus der billigen und beliebigen Aufklärung. (Bitte hier möglichst viele Daumenrunter!!)

    Die christliche Religion war immer, ist und bleibt immer ein Ärgernis. Aber sie gehört gerade deswegen auch zum Politischen, eben weil sie den Mächtigen keine Vorwände für unmenschliches Handeln liefert. Ein Christ der zur Unmenschlichkeit in politischen Dingen rät ist ein Verbrecher, tut ein Moslem das gleiche, ist er ein jeweils guter Moslem.

    So ist das Gleiche – Religion im Politischen – dann doch nicht das selbe. Und deshalb darf das Christentum nie Privatsache sein, sondern musser immer einstehen.

    • Die Bücher von Richard Dawkins lesen, hilft vielleicht, den Blick auf Religion zu ändern. Wer Atheismus sagt, muss nicht zwangsläufig über das Christentum beim Islam landen. Entscheidend ist, dass der Glauben an eine Religion oder ersatzweise an eine Ideologie, nicht dazu dienen sollte, das Denken und Handeln anderer Menschen für Macht und Geld zu unterdrücken.

    • Sie unterliegen einem Irrtum! Dass die Religion aus der Politik verbannt wurde, dafür haben Generationen von „Aufklärern“ gekämpft.

      Dass Politikern nicht in Unmenschlichkeit ausarten, dafür gibt es z. B. die Menschenrechts-Charta der UN, das Kriegsvölkerrecht oder unser Grundgesetz.

      Wissen Sie wie die Losung für den ersten Kreuzzug lautete: Deos lo vult (Gott will es).
      Also: Lassen Sie die Religion aus der Politik!

    • „Wer A wie Atheismus (und gönnerhaft Privatangelegenheit zu ergänzen von armen Irren) sagt darf sich nicht wundern, wenn er dann mit B wie Islam aufwacht“
      das is ja lustig, die Atheisten sinds also. Sie verwechseln Glauben mit der Zugehörigkeit zu einer Institution. Und es sind die Bischöfe & Kardinäle, die schon mal das christliche Kreuz an der Kette ablegen, es sind Mitgleider der Institution Kirche, die in Missbrauchsskandeln verwickelt sind. Von der unrühmlichen Vergangenheit der Institution Kirche will ich schon nicht schreiben.
      Es gibt Menschen im Land, die es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, derartige Institutionen zu stützen.
      Und es ist nicht Huldigung von (Protze) Bauten, die einen gläubigen Menschen ausmacht. Wenn ich vor Bauten wie Notre Dam, dem Kölner Dom usw. stehe, kommt in mir immer die Frage auf, wieviel Not & Leid der Bau dieser Gebäude damals über die Bevölkerung brachte. Und es war die Institution Kirche, die derartige Bauten erstellen ließ.

    • Mir scheint, die eifrigsten Steigbügelhalter für die Islamfunktionäre heißen eher Bedford-Strohm, Marx und Woelki. Die Herren wollen sich den Kuchen wohl lieber mit ihren „abrahamitischen Glaubensbrüdern“ teilen, als eine wirkliche Trennung von Staat und Kirche zu akzeptieren. Diese Trennung aber wäre der beste Schutz vor dem Machtanspruch des Islam, würde aber eben auch den genannten Herren ganz und gar nicht ins Konzept passen.

  23. Ich bin ganz bestimmt ein Mensch, der Kulturgüter schätzt, aber wenn jemand sagt, dass ihm seine Kinder weniger wert sind, dann ist dieser für mich ein durch und durch verkommener Mensch.

    • Mr.Waugh wollte hier erwas zum Ausdruck bringen das Sie offenbar nicht verstehen….

      • Ich bin da bei Susi Cassandra…verstehe es wohl auch nicht.

      • Nachdem ich hautnah miterlebt hab, was es für Eltern bedeutet, wenn sie ein Kind verlieren, halte ich diesen Vergleich auch nicht gerade für prickelnd.

      • Es war eine Methapher zur Einordnung des Wertes, den er seiner Bibliothek zumisst. Das zum einen. Zum anderen tritt er damit der allgegenwärtigen Überschätzung und Überhöhung des Menschen entgegen. Aus meiner Sicht völlig zu recht.

      • Was Mr. Waugh zum Ausdruck bringen wollte, ist das Eine. Was er zum Ausdruck gebracht hat, das Andere!!!!!!!!!!!!!!!

      • Sehe ich auch so.

  24. Der Beitrag hat mich sehr berührt, spricht er doch viele Gedanken aus, die mit Sicherheit sehr viele Menschen bewegen, vor allem hinsichtlich des Symbolcharakters für Europa und seine Kultur, für deren Erhaltung wir kämpfen müssen.

  25. Verlust an sich gehört zum Leben. Verlust ist schwierig aber nie unerträglich. Unerträglich ist in dem Zusammenhang allein, dass nirgends, wirklich nirgends ehrlich etwas zur Brandursache geschrieben wird. Bei so einem sensiblen Thema müsste die Öffentlichkeit detailliert und transparent aufgeklärt werden. So lange das nicht passiert, wird Spekulationen Tür und Tor geöffnet und jegliche Verschwörungstheorie implizit unterstützt,

  26. Lieber Herr Murray, in Deutschland ist man an zerstörte Gebäude, Dome, Städte ein wenig gewohnt. Zumindest, was die ältere Bevölkerung angeht. Das sollte man nicht vergessen. – Seit ich die Bilder von dem Brand dieser wunderbaren Kathedrale in den Medien gesehen habe, bin ich, ebenso wie viele Menschen in unserem Land, sehr betroffen..

    • stimmt , dieser Bericht konnte nur von einem nichtdeutschen kommen, denn wir deutsche haben das schon hinter uns, wir haben schon vor 70 jahren unser gesamtes KulturErbe verspielt . ich habe das erst wirklich verstanden als ich 10 Jahre in england und danach 20 jahre in italien lebte. dort sind alle stadtkerne uralt und intakt, etwas was ich als deutscher überhaupt nicht kannte. man lebt physisch von der alten kultur umfangen ,es ist als würde man in einem Mueseum leben. wonderfull.dann merkt man erst mal richtig schmerzlich was wir hier verloren haben, vor 70Jahren.

  27. Wissen Sie Herr Murray was ich unerträglich finde? Das totschweigen der Ursachen und zwar weltweit. Es war also ein Brand, soviel wissen alle Redakteure schon mal.
    Komisch ist nur das diese Redakteure das recherchieren verlernt haben.
    „Zufällig“ brannte die zweit grösste Kirche in Paris genau vor einem Monat und sie konnte nur durch den Einsatz der Feuerwehr gerettet werden. Jeden zweiten Tag wird in Europa eine Kirche geschändet, zerstört oder entweiht.
    Zufälle gibt es!!??

    Und zufällig meinten französische Brandsachverständige gestern im Radio, dass Sie mit Brandbeschleuniger rechnen da selbst altes Holz nicht derart schnell brennt. Das übliche Dämmungsmaterial Stroh wurde in dieser Kirche bereits vor Jahren entfernt.

    Ganz zufällig hat vorgestern der Tunesische IS-Sympathisant Mohamed J. mit einem Anschlag auf den Kölner Dom gedroht.
    Könnte es eine Korrelation zwischen unseren neuen Gästen und diesen Anschlägen geben, den Zeichen unserer Religion?

    • Und selbst wenn es so wäre, würden wir es nicht erfahren. Denn das wäre ein echter Brandbeschleuniger für die Europawahl! Aber allein, daß diese Gedanken des Verheimlichens und Vertuschens auftauchen, zeigt ein nicht mehr gut zu machendes Mißtrauen gegenüber europäischen Regierungen und den Medien, die sich dieses Mißtrauen in der Vergangenheit auch redlich verdient haben….

  28. Ich finde wir müssen uns mehr um die Häme in islamistischen Kommentaren kümmern und dabei auch den Machtanspruch, der mit dem Bau von Moscheen verbunden ist richtig beleuchten.

    • Die Islamisierung Europas ist nur das Symptom, nicht die ursächliche Misere.

    • Die Antifanten haben doch Gestern getwittert Ruine abreißen und stattdessen eine Große Moschee dorthin setzen wäre das richtige Zeichen der Zeit.

  29. …der Kern der Identitären Bewegung.“ sollte es heißen.

  30. Interessant, wie auch hier (im Kommentarbereich) spirituelle Selbstverortung und Selbstgewissheit von vielen verachtet wird.
    Ohne diese Selbstverortung wird es aber kein gutes Europa mehr geben.
    Ein rein rational motivierter Widerstand ist kastriert. Dies (und nicht irgendwelche vermeintlich „völkische“ oder gar „rechtsextreme“ Motive) ist übrigens der Identitären Bewegung.

      • @Stefan L.

        …und die Nazis haben Sie noch vergessen.

        Wer spirituelle Selbstverortung mit ideologisch fundiertem Dominanzstreben, Ignoranz, Abwertung der Anderen und Gewaltbereitschaft assoziiert, der hat Angst vor sich selber, vermute ich .

      • …und belassen es nicht beim Argumentieren sondern schlagen mit bemerkenswerter Leichtigkeit eine Brücke vom Psychischen ins Physische.

  31. An der Tatsache, dass man – obwohl es eine Serie von Anschlägen auf Kirchen gab – von Beginn an eine Brandstiftung kategorisch ausgeschlossen hat, sieht man, wohin die Zukunft Europas geht. Auch die EU-Wahlen werden wohl kaum etwas ändern. Zum Einen, weil die Propaganda bestens funktioniert, zum Anderen, weil ich inzwischen fest davon ausgehe, dass manipuliert werden wird (und ich bin von meinem Wesen her weit weg von einem Verschwörungstheoretiker).

  32. Man war schon traurig,dass die „Notre-Dame „abbrannte..
    Erstaunt war ich auch,dass man seitens der Behörden noch während der Löscharbeiten von einem Unfall sprach..
    Hatte die Staatsanwaltschaft eine Kristallkugel,oder eine Weisung von oben?

    Merkel hat auch schon Hilfe beim Wiederaufbau angeboten…Darauf sollten die Franzosen verzichten..
    Wenn ich an den BER denke,würden wir wohl den Wiederaufbau der Notre-Dame nicht mehr erleben,wenn Merkel Hilfe schickt,oder?

    • Ich dachte Frau Merkel will beim Flugzeugträger mitarbeiten. Jetzt auch noch beim Notre Dame .
      Auch Heiko Maas will mithelfen. Die suchen scheinbar schon alle einen neuen Job. Heiko mit Mutti auf der Baustelle, in 60 Meter Höhe. Da kann die Uefa einen neuen Film drehen. Fehlt noch Claudia Roth…und Greta. Perfekt.

  33. Bei allen Krokodilstränen die jetzt wegen Notre Dame vergossen werden und bei allen Trotz diese Bauwerk wieder zu errichten, am 26. Mai werden in Deutschland wieder ca. 88 Prozent der Wähler eine der Parteien wählen, die nichts gegen die Zerstörung der eigenen Kultur unternehmen, unternehmen wollen. Auch in Deutschland werden Kirchen und deren Einrichtungen, Kapellen, Wegekreuze etc Opfer des Vandalismus, der in den letzten Jahren merkelich angestiegen ist. Aber was soll’s, es wird einfach hingenommen. So sei es denn.

    • So ist es. Heutzutage sollen schon wieder ganze Nationalitäten abgeschafft werden und verschwinden, in einem willkürlichen Multi-Kulti-Orkus verschwinden, angeführt von einem nichtlegitimierten und sich schmarotzend fürstlich selbstbedienenden EU-Beamten-und Politikermoloch. Und Deutschland dabei vorneweg. Das ist wesentlich gefährlicher!

      • Deutschland finanziert den Laden. Wenn die Beiträge von GB wegfallen, ruft Deutschland gleich hier, um die Lücke zu füllen.

  34. Tja, erinnern wir uns einmal an den Feuersturm in Dresden, an den teilzerstörten Kölner Dom, den Speyrer Dom und viele andere.

    Das war schrecklich, aber auch eine Chance. Diese Gotteshäuser waren über die Jahrhunderte von jeder Generation verschlimmbessert worden, mit dem jeweils modischen Kitsch einer jeden Epoche. Durch die ungewollten Teilzerstörungen war es auch möglich, diese Verkrustungen zu beseitigen respektive wegzulassen und so den ursprünglichen Charakter der Architektur wieder hervortreten zu lassen.

    Der jetzt zerstörte Dachreiter war ja erst im 19. Jhdt. aufgesetzt worden und hatte da eigentlich nichts zu suchen. Der wirkliche Schaden besteht im Verlust des „Eichenwald“ genannten Dachstuhls, der wohl nicht mehr zu rekonstruieren ist, da es an Unterlagen fehlt. Typisch … in einer Zeit, in der jedes Nasenbohren im öffentlichen Raum in „Datenräumen“ gespeichert und abrufbar ist, fehlt offensichtlich die gründliche Bestandsaufnahme einer solch einmaligen Konstruktion. Man kann darob nur mit dem Kopf schütteln.

    Die Schäden scheinen ansonsten überschaubar und werden wohl in fünf Jahren beseitigt sein, die ganze Kirche komplett innen und aussen gereinigt und -hoffentlich- in ihrer Ursprünglichkeit wiederhergestellt sein.

    Da geht es uns wie mit der Frauenkirche. Wir erleben das Haus so authentisch wie weiland die Erbauer bei der Eröffnung. Ein wirkliches Zeitfenster.

    Finanzierung? Was ist eigentlich mit der Kirche.Die „bischöflichen Stühle“ zumindest hierzulande scheinen so prall gefüllt, dass das doch kein Problem sein sollte … .

  35. Es geht nicht um Steinhaufen. Es geht um das, was hinter den Steinhaufen steht, um die Kultur, die sie hervorbrachte, um die kulturellen Wurzeln Europas, die da sind: Griechische Philosophie, römisches Recht und das Judenchristentum, miteinander verwoben.
    Gerade die Aufklärung brach damit, indem sie die Zeit aus der sie hervorgegangen ist, als „dunkel“ verleumdete. Es geht heute darum, diese Verleumdung zu erkennen und sie zurück zu nehmen, zu erkennen, dass diese drei Wurzeln einander mehr ergänzen als sich widersprechen. Nur Mut! Sapere aude! Metanoia, Umkehr, Teschuwa sind angesagt …
    Sonst übernimmt der Islam, der ebenfalls die Zeit davor als „dunkel“ (Dschāhilīya) verleumdet … Die Wahl zwischen dem islamischen Kalifat oder dem säkularen Terrorstaat Leviathan sollten wir vermeiden, beide fordern sie Unterwerfung.

    • Ich meinte Judeochristentum …
      J. J. Rousseau war sich der Wurzeln, wie wohl viele der ursprünglichen Aufklärer, wohl bewusst, in „Considérations sur le Gouvernement de Pologne“ schrieb er:
      „Ich schaue auf die Nationen der Neuzeit. Ich sehe in ihnen viele Politiker, aber keinen einzigen Gesetzgeber.
      Unter den Alten sehe ich drei herausragende Männer dieser Art, die besondere Aufmerksamkeit verdienen: Moses, Lycurgus und Numa.
      Alle drei widmeten ihre Hauptanstrengungen Objekten, die unsere eigenen Männer der Wissenschaft als lächerlich erachten würden.
      Alle drei erzielten Erfolge, die man nicht für möglich halten würde, wenn sie nicht so gut belegt wären.“

    • …….judenchristentum?????…das ist doch der islam von seinen wurzeln her!!!!

  36. Es ist kaum zu ertragen, welche Bedeutung auch in diesem Artikel dieser abgebrannten Kirche zugeschrieben wird. Siicherlich mag es Leute geben, die diesen Verlust -warum auch immer- kaum ertragen können. Es wird aber auch eine stattliche Anzahl von Menschen geben, die mit diesem Hype von Religionen und deren Bauwerken nichts anfangen können.

    Und diese Menschen haben dann auch keinerlei Verständnis dafür, dass binnen eines Tages unvorstellbar hohe Spenden eingehen, damit diese Ruine wieder aufgebaut wird. Ich kann Kommentatoren wie Rainer001, die lieber Geld in seelenlose Gebäude statt in lebende, fühlende und sehr leidensfähige Wesen stecken, nur anraten, nie in finanzielle Nöte wie Arbeitslosigkeit zu geraten. Wer Existenzängste der schlimmsten Art erlebt, steht fassungslos und oftmals hungrig vor Spendenaufrufen für Kirchen.

    Die Zeiten der hier postulierten Kultur sind vorbei, denn diese lähmen anscheinend die Menschen, die wirklich dringlichen Aufgaben anzupacken. Von der Betroffenheit für Notre Dame hat leider niemand etwas, das gilt sowohl für Menschen und Tiere in Not, wie für ein freiheitliches und lebenswertes Leben in diesem einstmals schönen Land.

    • „…dass binnen eines Tages unvorstellbar hohe Spenden eingehen…“ Für das Geld, dass unsere Bananenrepublik in die Energiewende steckt, für einen komplett halluzinierten Klimaquatsch, kann man EINTAUSEND Kathedralen wieder aufbauen. Ebenso beabsichtigt unsere multikulterell verquaste Bananenrepublik noch einmal so viel Geld in die Beherbung illegaler, explizit nichtchristlicher Zuwanderer zu stecken. Da ist die Grenze meiner Leidensfähigkeit bei weitem überschritten. Ich bin Atheist, und dennoch erwarte ich kategorisch, dass dieses Symbol unserer europäischen, explizit nichtislamischen, Kultur in vollem Glanz wiedererrichtet wird. Der Preis ist mir egal, denn Freiheit kann man nicht in Euronen messen.

      • Danke.

    • Es ist ein Symbol. Das wird fatalistische Stimmung in Frankreich noch mal runterdrücken,

  37. Ich bin ganz der Meinung von Douglas Murray. Nicht aus religiösen Gründen. Mich interessiert nicht, an wen oder was jemand glaubt, das ist eine persönlich Angelegenheit.
    Aber in Zeiten in denen Respekt für alles mögliche gefordert wird, verliert unsere Gesellschaft zusehends die Achtung vor echten künstlerischen, wissenschaftlichen und technischen Leistungen und das Gefühl für Würde und Schönheit.
    Die Wahrheit über die Brandkatastrophe von Notre Dame wird irgendwann ermittelt werden. Die feiernde Community im Netz disqualifiziert sich selbst und spricht für ihren Mangel an geistiger Reife und Bildung, das Fehlen jeglicher Bedürfnisse das über Essen, Schlafen und Kinder zeugen hinaus geht.

  38. Europas Dekonstruktion passiert zwischen Vorsatz und grober Fahrlässigkeit, eine Spannbreite von Hass bis Unvermögen. Wir sind Zeugen und Mitbewohner einer Regentschaft von Elenden, deren Entmachtung uns kaum möglich ist mit den Mittel, die uns tatsächlich zur Verfügung stehen. Die Katastrophe von Notre Dame ist ein kaum zu überbietendes Symbol für den Sturz Europas, der willfährig inszeniert oder auch in Kauf genommen wird. Während aber materieller Verlust heilbar ist, ist es der ideele und gesellschaftliche wohl nicht mehr. Die Brandschatzer stehen an den Mikrofonen und heucheln Betroffenheit während sie vor den Ruinen ihres Werkes stehen.

  39. RÜCKGRAT EINER KULTUR
    Ein Wesensmerkmal unserer zeitgenössischen „Kultur“ ist deren Kurzlebigkeit. Ständig wechselnde, oft noch sich widersprechende Trends und die Tendenz, die menschliche Existenz auf Smartphones und anderen Firlefanz zu reduzieren. Nur weil es in dem Bereich fast alle 14 Tage irgendwelchen neuen Schnickschnack gibt meinen Viele, sie könnten genau so oft die Welt immer wieder neu erfinden. Das führt zu Stress, Hektik, Hetze. Unser Leben wird vom Smartphone bestimmt, diesem Symbol von digitalem Klatsch und Tratsch, das uns zwar neue Möglichkeiten gibt, in vielen Bereichen die Lebensqualität aber erheblich reduziert.

    Wir leben in einer Zeit ohne echte Werte-Blech statt Gold, Trivialität statt Erhabenheit. Einer Zeit, die allenthalben gekennzeichnet ist von bedeutungslosen Moden, Eintagsfliegen im Strom der Zeit. Gretahype, grüne Schickimickis, sie alle symbolisieren den Ausverkauf echter Werte und deren Ersatz durch billigen Tand.

    Wie gut ist es da, zu wissen, dass es Dinge gibt, die die Zeiten überdauern. Ich selbst, katholisch getauft, bin schon vor ca. 15 Jahren aus der Kirche ausgetreten. Nicht weil ich gottlos wäre. Ich konnte nur mit kirchlichem Dogmatismus nie viel anfangen. Und wenn ich mir den oberflächlichen, an den linksgrünen Zeitgeist angebiederten Charakter heutiger Kirchenfunktionäre ansehe werde ich in meiner Austrittsentscheidung bestätigt.

    Auch wenn ich nicht mehr an Messen teilnehme, Kirchen als monumentale Bauwerke sind für mich nach wie vor hochinteressant. Ich suche regelmäßig große Kathedralen auf, und das religiöse Empfinden ist dabei sogar weit intensiver als zur Zeit meiner Glaubenszugehörigkeit.

    Kirchen haben etwas Majestätisches, etwas Unverlogenes, etwas Logisches. Ihre Türme haben eine breite Basis und verjüngen sich nach oben – sie zeigen damit die richtige Richtung an – gen Himmel. Heutzutage hingegen sind die Dinge oft auf den Kopf gestellt. Wenn man sich die ganzen Entgleisungen unserer Zeit ansieht, von Feminismus über Gender und dem wieder aufflammenden Kommunismus – man schüttelt nur noch den Kopf und wendet sich angewidert ab.

    Die Erbauer (vor allem gotischer) Kathedralen müssen selbst von tiefem, unverfälschten Glauben erfüllt gewesen sein, anders hätten sie solch monumentale und dabei so filigran wirkende Gebilde nicht schaffen können. Die Verirrungen des zeitgenössischen Wohlstands- und Konsumgeschädigten lassen sich nur ertragen durch den Glauben an eine höhere Macht, den Kosmos. Die Anbindung an diesen empfinde ich vor allem in einem jahrhundertealten, stolzen, auf unverrückbare Fundamente gegründeten Kirchenbau besonders intensiv.

    Möge Gott uns möglichst viele davon erhalten. Wenn der Mensch noch einen Funken Anstand hat, so steht er bestürzt vor dem was letztendlich er diesem Pariser Gotteshaus und Wahrzeichen angetan hat. Seine Profitgier, seine Oberflächlichkeit, seine Eitelkeit (die sich letztendlich auch in verlogener Moral äußert), sie waren es wohl die diesen Brand letztendlich ausgelöst haben.

    Der Mensch sollte Demut lernen, sonst wird der Kosmos Mittel und Wege finden, ihn Demut zu lehren.

  40. >>Evelyn Waugh sagte einmal, wenn er sich bei einem Brand im Haus zwischen der Rettung seiner Kinder oder seiner Bibliothek entscheiden müsste, würde er die Bibliothek wählen, weil diese unersetzlich sei. Allein in einem Augenblick wie dem gegenwärtigen ist es möglich, in dieser Bemerkung ein Quäntchen Wahrheit zu entdecken.<<

    So denke ich auch. Und bin gestern auf's Übelste beschimpft worden, als ich diese Ansicht in einem Freundeskreis äußerte.

    Als 2009 das Kölner Stadtarchiv einstürzte, empfand ich tiefstes Entsetzen. Nicht ob der zwei Personen, die damals ums Leben gekommen sind, sondern über die Zerstörung der Zeugnisse von 2000 Jahren Stadtgeschichte und der darin vorkommenden Menschen. Das wog und wiegt für mich viel schwerer, weil das vergangen ist, nie mehr wiederkommt, und nun auch diese wenigen UNERSETZLICHEN Brücken zur Vergangenheit eingestürzt waren. Und von diesen gab es nach dem Bombenkrieg ohnehin nur noch einen kleinen Rest.

    Ein Gebäude wie Notre-Dame ist beseelter Stein, es erzählt den heute Lebenden etwas über die Menschen, die diesen Platz einst bevölkerten, die in der Lage warum, so etwas zu erdenken und zu erbauen. Es wuchs aus der Vergangenheit in unsere Zeit. Zwar haben die Jahrhunderte ihre jeweils eigenen Spuren an Notre-Dame hinterlassen, haben hinzugefügt, haben weggenommen, haben verunstaltet, haben verziert. Aber der elementare Corpus hat überdauert.

    Der 15.04.2019 hat vielleicht die größte Wunde geschlagen, aber es ist, Gottseidank, eine Wunde, die mit der richtigen Behandlung wieder heilen kann. Nicht in fünf Jahren, wie es dem eitlen Macron vorschwebt, aber vielleicht doch noch zu meinen/unseren Lebzeiten. Die Türme mit ihren Glocken stehen noch da, und hoffentlich bald wieder in der Lage, ihren Klang über die Dächer Paris' zu schicken. Die einzigartigen Rosetten scheinen kaum Schaden genommen zu haben, und werden nach Reparatur und Reinigung wieder ihr himmlisches Farbenspiel in den Kirchenraum zaubern können. Und auf dem Dach wird ein neuer Wald wachsen.

    Wenn "wir" alles richtig und mit Bedacht machen, wird Notre-Dame auch in Zukunft die Königin der Christenheit sein und ein Testament der europäischen Zivilisation, an dem sich auch in Jahrhunderten die Menschen erbauen können. Diejenigen, die auf dieses Unglück mit Spott, Häme und Jubel reagierten, haben nur bewiesen, daß sie nicht zivilisiert und keine Europäer sind.

  41. Weshalb wird so eine Show gemacht wegen dem Dachstuhlbrand an dieser Kathedrale? Vergessen wird dabei, dass solche kirchliche Monumentalbauwerke Denkmale der Machtdemonstration der Kirchenorganisationen sind und in erster Linie zur Einschüchterung der Gläubigen, der Untertanen der Kirchenorganisationen dienten. Oft wurden die Gläubigen auch gezwungen, den Bau solcher Bauwerke finanziell zu unterstützen. Es sind aus architektonischer Sicht zwar bewundernswerte Objekte, man sollte jedoch nicht vergessen, welchem Zweck solche Bauwerke dienten.

  42. „Misthaufen der Geschichte“: Dieser Brand ist ein notwendiger und heilsamer Schock für eine Gesellschaft, die glaubt, Geschichte sei nur noch ein Misthaufen, auf den man unliebsame Äußerungen werfen könnte.

    Ich erinnere an Macron, der sagte: „die französische Kultur gibt es nicht“
    Kulturpolitik in Frankreich: Vage Liebe, Die Zeit vom 10. Mai 2017

    Wie man sieht, sind das törichte Äußerungen einer pubertierenden Mentalität mit zu viel Intellekt.

    „Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.“
    Aydan Özoguz, SPD, Integrationsbeauftragte

    Zuwandererneid auf eine Gesellschaft, die ihre Kultur widerstandslos preisgibt.

    Etwas Besseres als dieser Brand hätte uns nicht passieren können.

  43. Nur als Hinweis, die Daily Mail zeigt heute Luftaufnahmen, die das Ausmass der Zerstörung schrecklich deutlich machen („Bloodied but Unbowed“).

  44. Eine zerstörte Kirche läßt sich wieder aufbauen, aber wenn sich erstmal 30-40% Moslems in der europäischen Gesellschaft befinden ist es für diese unweigerlich zu spät!

  45. Sind wir uns trotz aller Aufregung um den allseits erkennbaren Untergang unserer Kultur darüber einig, dass Unglücke passieren, nicht zu 100% zu verhindern sind und somit zum Leben dazugehören?

    • Ja, das sind wir, aber darum geht es nicht. Es geht darum ob wir willens sind unser kulturelles Erbe zu bewahren und zu schützen, oder ob wir es als „Altlast“ betrachten die nur im Weg ist und Geld kostet.

  46. Auch wenn Notre Dame wieder aufgebaut wird, ist sie nicht mehr die Notre
    Dame, die der Menschheit in Obhut gegeben wurde. Wie kann es passieren
    dass bei so einem unersetzliche Bauwerk ein Brand entstehen kann?
    Im Erfurter Dom wurde zu Beginn der 80er Jahre an der wohlklingendsten
    Glocke der Welt ein Riss festgestellt. Da es technisch zu damaliger Zeit nicht
    möglich war, die 10Tonnen schwere Glocke aus dem Turm nach unten zu
    befördern, entschloss man sich, die Glocke in ihrem gewaltigen Eichenholz-
    gestühl zu reparieren. Dazu musste in einem Kessel mit großer Hitze Bronze
    hergestellt werden. Die Reparatur dauerte viele Tage und nichts brannte. Zur
    Erinnerung: Erfurt lag damals in der DDR und die sehr teure, natürlich nicht
    zu vergleichen mit den Erneuerungskosten für Notre Dame, Reparatur be-
    zahlte die katholische Kirche.

      • Es ging mir nicht um eine politische, sondern um eine technische Be-
        wertung (die Arbeiten an der „Gloriosa“ wurden von einer West-Fir-
        ma ausgeführt). Als Erfurter bis 1989, dann Ausreise, hatte ich schon
        Augen im Kopf, und ich sah die heruntergekommene Substanz dieser
        mittelalterlichen Perle. Die Aufbauleistung, vom Westen finanziert,
        war gewaltig, und ich bin, obwohl ich in Frankfurt wohne, sehr dankbar
        dem Steuerzahler gegenüber, dass diese Stadt wieder zu den schönsten
        Städten Deutschlands zählt.

    • Wenn ich den anderortens geposteten Kommentaren von Leuten, die selbst aktiv an der Restaurierung historischer Bauwerke wie dem Kölner Dom beteiligt sind, Glauben schenke, ist schon allein auf Grund der massiven Sicherheitsauflagen ein „Unfall“ nahezu ausgeschlossen. Die aktuelle Häufigkeit von Kirchenbränden in Frankreich ist ebenfalls „ungewöhnlich“. Ich kann nur hoffen, dass entgegen der schnell verbreiteten Meldung, ein Fremdverschulden läge nicht vor, trotzdem intensiv ermittelt wird. Allerdings befürchte ich, dass dies nicht geschieht, weil das Ergebnis einer solchen Untersuchung die Bevölkerung womöglich beunruhigen würde…

  47. Es wird Hunderte Millionen Euro kosten (pers. schätze ich weit über eine Milliarde), Notre Dame wieder aufzubauen. Es ist eine europäische Aufgabe und muss einfach gelingen. Auch wenn es Jahrzehnte dauert. Gleichzeitig kann man jetzt schon Stimmen (aus der üblichen Ecke) hören, z.B. auf twitter: „Da wird dann Geld für ein Gebäude raus geworfen und im Mittelmeer ertrinken Flüchtlinge… und das Klima geht vor die Hunde.“ – Könnte man ignorieren, wenn nicht die ganz konkrete Gefahr bestünde, dass diese „Stimmen“ in den nächsten Jahren Regierungspolitik mitgestalten.
    Und sarkastisch muss ich anfügen: Merkel hat deutsche Hilfe angeboten. Bitte nur Geld, keine Ingenieure, Architekten, Statiker…. die am BER oder sonstigen Großprojekten (Stuttgart 21, Elbphilharmonie) beteiligt waren.

    • 1 Mrd. € ?
      Das ist lediglich die Transfersumme von 10 leicht über Durchschnittsniveau eingeschätzten Balltretern….

      • Oder die Summe, die uns die moralische Überlegenheit unserer Gutmenschenfreunde für 14 Tage kostet.

  48. Die Richtung des Beitrages stimmt. Indes, die Folgen dieses Fanals werden erst viel später erfasst werden. Notre Dame steht, über das Christentum hinaus, für die westliche Kultur, Freiheit und Verantwortungsbereitschaft gegenüber ihrem Fortbestand, deren fortlaufende Zerstörung wurde durch den Brand erleuchtet. Eine völlig pervertierte Ideologie der Toleranz und „Weltoffenheit“ ist der Knebel, der Europa langsam aber unaufhaltsam erstickt. Notre Dame steht für den Untergang von Notre Europe, mit dem auch am Ende die untergehen werden, denen wir doch so viel Gutes tun wollten. Das Entsetzen der Umstehenden dieser Feuersbrunst symbolisiert das kommende Entsetzen über den Untergang Europas.

  49. Nein!
    Notre Dame ist nicht verloren.Gerade der Wiederaufbau wird ein Zeichen für unsere Kultur setzen.
    Der Mainzer Dom ist am Tage seiner Einweihung am 29. August 1009 abgebrannt und steht heute noch.

    • Der Dom zu Trier hat die ältesten Bauteile einer Kathedrale auf deutschem Boden, sie reichen ins 4. Jhdt. n. Chr. zurück. Mithin 1700 Jahre kontinuierlicher christlicher Geschichte.

      **

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