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Selbstkorrektur dringend nötig

Das EuGH-Urteil ist ein Schlag in das Gesicht jeglicher Wissenschaft

von Gastautor

23.08.2018

| Lesedauer: 3 Minuten
Was den EuGH zu diesem folgenschweren Urteil bewogen hat, ist nicht zu verstehen, es sei denn, er handelte im Interesse von Großkonzernen, was dem Verhalten der EU generell entspräche.

Gregor Mendel ist schon tot, aber wahrscheinlich rotiert er angesichts der aktuellen Entscheidung des EuGH gerade in seinem Grab. Bei den Versuchen, die er zur späteren Vererbungslehre durchführte, führte er eine künstliche Befruchtung durch, die so Hybriden entstehen ließ. Spätestens die Worte „künstlich“ und „Hybriden“ lassen heute jedem Artenschützer die Nackenhaare hochstehen. Hätte er damals einen Forschungsantrag gestellt, hätte er wohl unter dem medialen Aufschrei von NGO und Medien nach kurzer Zeit entnervt aufgegeben.

Was schreibt Wikipedia über die Versuche von Gregor Mendel?

„Dem (der Versuchsanlage) lag die neue Hypothese zugrunde, dass ein Organismus als ein Mosaik von Merkmalen aufzufassen sei, die sich unabhängig voneinander vererben und neu kombinieren.“

Das ist die Grundlage jeder Züchtung, die seit Gregor Mendel immer bestrebt war, Pflanzen und Tiere zu schaffen, die den Bedürfnissen des Menschen besser entsprachen als ihre Vorgänger. Manche Pflanzen oder Tiere würde es ohne Züchtung nicht geben. Triticale ist so ein Beispiel, die Bulldogge, der Zwergpinscher, Broccoli oder die Hunderten von Zierpflanzen, die heute unsere Gärten schmücken. Alles künstlich. Und im Falle der Hunde-, Katzen- oder Zierfisch-Züchtung nur zum Vergnügen des Menschen. Also sinnlos.

Kein Verbot, aber …

De facto läuft es bei CRISPR/Cas auf ein Verbot hinaus, auch wenn das Urteil es nicht so formuliert. Durch die Unterwerfung unter die gleichen Bestimmungen und Auflagen wie gentechnische Veränderungen über Artgrenzen hinweg (Bt-Mais u.a.) und in Erinnerung rufend, was mit Versuchsfeldern hierbei geschehen ist, ist die Forschung, Anwendung und Prüfung durch die neue – übrigens in Europa mit entwickelte Methode und als nobelpreisverdächtig gehandelte Forschung – praktisch unmöglich gemacht. Es kommt einem Nutzungsverbot in Europa gleich, wird aber rund um die Welt schon breitest eingesetzt. Importverbote für so erzeugte Produkte werden allerdings nicht diskutiert. Konsequent ist das nicht.

Mutationszüchtung auch gleich verbieten

Der EuGH hat bei seinem Urteil zu Crispr CAS ausdrücklich die Mutationszüchtung durch Bestrahlung (!) und Chemikalien (!) ausgenommen. Dies ist in höchstem Maße inkonsequent und fahrlässig und sollte daher vom obersten europäischen Gericht jetzt dringend nachträglich überprüft werden. Wie auch bei anderen Entscheidungen sollte hier auch das von Frau Hendricks (Umweltministerin a.D.) und jetzt auch von Felix zu Löwenstein zitierte Vorsorgeprinzip gelten. „Eingriffe in das Erbgut von Lebewesen (mittels Genschere) sind Gentechnik und müssen reguliert werden“.

So sind auch die Züchtungsrichtlinien von Demeter, einem Bio-Anbau-Verband sehr konsequent: Jegliche Hybridzüchtung ist ebenso untersagt wie z.B. Polyploidisierung und andere Verfahren.

So ist in den Richtlinien des Verbandes zur Züchtung zu lesen (S. 3):

„Die Pflanze ist ein Lebewesen, das Himmel und Erde in seinem Dasein verbindet. Irdische Stoffe werden im Pflanzenwachstum durch kosmische Kräfte – modifiziert vom irdischen Umkreis – gestaltet und verwandelt. Die Pflanze richtet sich vom Erdmittelpunkt aus auf und nimmt Bezug zur Umwelt, aus der sie ihr Leben aufbaut. Sie bildet die Grundlage für das höhere Leben auf der Erde.“

Ob mein Artikel zynisch ist? Ja, das ist er, ohne jede Frage. Weil mich (und nicht nur mich) diese Entscheidung ratlos zurücklässt. Ich verstehe schlichtweg nicht, was den EuGH zu diesem folgenschweren Urteil bewogen hat. Dies umso mehr, als es einer der wenigen Fälle ist, wo das Richtergremium der Empfehlung des Generalanwaltes nicht nachgekommen ist. Es ist ein Schlag in das Gesicht jeglicher Wissenschaft. Ein Rückschritt, der nicht ohne Folgen bleiben wird. Dass ich das nicht alleine so sehe, sondern auch die „Süddeutsche“, gleich zweimal der „Spiegel“, die „FAZ“, die „Neue Zürcher“, das Max-Planck-Institut oder „Science“, tröstet mich nicht.

Diese Entscheidung spielt den Großkonzernen in die Hände. Die Gen-Schere wäre eine Möglichkeit auch für kleine und mittelständische Züchter gewesen, die sich andere und teurere Züchtungsmethoden nicht leisten und die eben nicht ihre Züchtungsarbeit mal so eben ins Ausland verlegen können. Wäre gewesen …

Gegen das Urteil des EuGH kann übrigens keine Revision eingelegt werden. Es ist endgültig.


Der Betrag von Dr. Willi Kremer-Schillings (Bauer Willi) ist zuerst hier erschienen.

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51 Kommentare

  1. Es ist wie mit dem Ende des Lebens. Wir haben den Punkt alle Hoffnung fahren lassen zu müssen nicht zuletzt dank den Kämpfernaturen unter den Medizinern und Patienten in den letzten Jahrzehnten weit nach hinten verschieben können. Aber wir können nicht leugnen, dass es diesen Punkt noch immer gibt. Und wann dieser erreicht ist, hängt von vielen Dingen ab, auf die der einzelne zum Teil gar keinen Einfluss hat. Aber über diesen Punkt hinaus zu hoffen, ist manchmal auch der Grund zu neuem Leid. Und dieser Punkt ist nicht zwingend deckungsgleich mit den Grenzen des medizinisch Machbaren. Hier ist die Geschichte, die mich neulich zutiefst beeindruckt hat: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/leihmutterschaft-in-der-ukraine-15340864.html
    Wenn ein Mensch das in seine Betrachtung mit einbezieht, ist das ein durchaus bedenkenswerter Beitrag.

  2. Bin keine Betroffene, aber ehrlich gesagt, dass wir so „gut“ beim Fortpflanzungtourismus abgeschnitten haben wunder mich irgendwie nicht (ukrainische Kiwu-Werbung in jedem Kiwu-Forum funktioniert wahrscheinlich), dass unsere Gesetze hoffnungslos veraltet sind ist ein sehr alter Kummer, das stimmt.
    Das Leiden und der Umgang mit Kinderlosigkeit ist auch für frühere Zeiten gut belegt. Eine sehr alte Quelle ist das Alte Testament (einfach – verkürzt gesagt -als alter Text zu Themen, die die Menschen beschäftigt haben gelesen), aber es gibt auch Texte aus dem Mittelalter, die explizit Frauengebete um Kinder belegen, häufig im Rahmen von Marienliedersammlungen. Ich hatte auch schon darauf hingewiesen, dass z.B. für Maria von England und Elisabeth von England die Sache nicht zuletzt auch ein politisches, öffentliches Problem gewesen ist.

  3. Sogar als Betroffene bin ich sicher nicht mit meinem Kinderwunsch dafür zuständig, dass die Repromediziner forschen oder auch nicht. Ich muss damit klarkommen, und wenn ich höchstselbst an einer Stelle sage: Schluss jetzt! dann habe ich damit nicht mein Recht auf Lebensglück schuldhaft verwirkt. Dann liegt es in meiner Macht, damit umzugehen, so oder so (wir haben unseren Sohn den ukrainischen Repromedizin-Ärzten zu verdanken). Ob ich nun ein behindertes Kind gebäre oder ein gesundes oder gar keins. Und ein aktives Annehmen dessen was man nicht ändern kann, ist meiner Meinung nach da der richtige Weg.

  4. Wenn wir manche Ethik-Argumente in der Diskussion über die Repromedizin in D verwenden wollen, dann hoffe ich mal, dass die die Ethik von manchen konservativen Bürgern nicht auch den meisten durchaus mit eigener Erkenntnisfähigkeit ausgestatteten Kiwu-Patienten um jeden Preis überstülpen. Auch um den Preis, dass sie unter dem Kampf mehr leiden als an der Behinderung: der massive Kiwu-Tourismus der ungewollt Kinderlosen aus D in die Ukraine bleibt eine Tatsache. Das soll es nämlich auch geben, dass Menschen am Hörgerät mehr leiden als an der Schwerhörigkeit. Das ist dann aber nicht mit irgendeiner Schuld verbunden und der Schwerhörige ist auch nur begrenzt für die Innovationskraft des Herstellers verantwortlich.

  5. Hab mir öfter die Frage gestellt: Wenn man die Lage mit der Repromedizin in D beim Alten lässt wird das nicht heißen auch Kinderlosigkeit, Behinderung, Krankheit konsequenterweise akzeptieren?
    Manche ausweichenden Antworten auf die Bemerkung ungefähr so wie „Diese Argumentation ist gefährlich. Wenn wir sie zu Ende denken, müssten wir konsequenterweise auch Krankheiten hinnehmen.“ Genau das. Das heißt Frieden mit Kinderlosigkeit zu finden und keine Kiwu-Zentren in der Ukraine zu bereichern.

  6. Das VG Köln hat der Universität Bonn gerade übrigens verboten, zu Lehrzwecken durch Studenten der Medizin usw. Versuchsmäusen irgendwelche Wirkstoffe wie Alkohol zu injizieren. Die sollen dann zukünftig wohl nur am Menschen üben, wenn es nach dem VG geht.

  7. Man muss das verstehen, nicht nur Gentechnik, die ganze Genetik ist des Teufels und muss bekämpft werden.
    Sonst glaubt der einfältige Bürger womöglich noch, dass nicht alle Menschen in jeder Beziehung gleich sind. Von diesem Dogma gibt es nur wenige zulässige Ausnahmen, z.B. dass Ostafrikaner besser langlaufen können als Weiße. Dass jedoch der sehr unterschiedliche durchschnittliche Intelligenzquotient verschiedener (nein, nicht Rassen, pfui) Völker genetisch bedingt sein könnte, das ist eine Irrlehre, die mit allen Mitteln bekämpft werden muss.

  8. Ich frage mich, was die Anspielung in Richtung Großkonzerne soll.
    Meiner Erinnerung nach war es Roche die die PCR erfanden.
    Sollte etwa Forschung NUR staatlicherseits erfolgen???

  9. Welche Möglichkeiten der Gegenwehr stehen uns zu Verfügung? Die Wahlurnen sind weit entfernt und werden so wie es aussieht nur wilde Koalitionen hervorbringen, die außer der Sicherung des eigenen Stuhls im Parlament, keine Interessen, geschweige denn Ein- und Weitsicht haben. Die Webseiten TE, Achgut und viele andere berichten, warnen, rechnen vor und nach, ohne wirklich Wirkung zu erzielen. Experten wie Hans Werner Sinn reden sich den Mund fusselig, ohne Wirkungen. Was also bleibt? Demonstrationen, Schweigemärsche, Streik, Hungerstreik, Sitzblockaden, Anketten an öffentliche Gebäude? Wer ist dabei?

  10. Wie wahr, dieser zynische Kommentar!!!
    Bar jeder Sach- und Fachkenntnis ist diese Entscheidung.
    Bei der Frage nach dem Motiv zu dieser Entscheidung kann ich nur vermuten, dass AUCH an dieser Stelle dem Ruf der Dümmsten nur angeblichen „Ethiker“ folgend die „grüne Bestrebung“ zur Deindustrialisierung voran getrieben werden soll. –
    Anders formuliert: Europa – dem „Merkelschen Muster“ folgend – zum weltweiten „Hort der Ethik“ ausgebaut werden soll. Koste es auch alles was erarbeitet wurde, jeglichen Wohlstand, inneren Frieden samt jegliche Anerkennung, jegliches Standing in der Welt. –
    Ich fürchte, Europa – dort zuerst D. – wird von heute „Abweichler“ genannten Ländern (Orban, Visegrad, Baltikum) vor M. und Konsorten und ihren Plänen „gerettet“ werden müssen. O d e r von einem „Ereignis dramatischen Ausmaßes“ das von aussen über Europa hereinbricht. Die „inneren Entscheidungs-Strukturen“ (Verwaltung samt Gerichte, siehe obiges Urteil) sowohl in D. als auch in Brüssel (siehe dieses und andere Urteile) sind l e i d e r schon f e s t in der Hand (besetzt) von Europa-Moral-Faschisten“ einer „Marke“ namens M. –
    Ob daher eine Abwahl Merkels ALLEINE schon ausreichen wird wieder praktischer Vernunft die Oberhand zu geben darf bezweifelt werden. –

  11. Ein offizielles Fortschritts- und Forschungsverbot In Europa. Na prima, paßt ins Bild. England hat es richtig gemacht – raus aus diesem Museumseuropa.

    • ja, die Richtung wird eingehalten: Europa soll sich nahtlos in die Dritte Welt einreihen.

      • In der FAZ war neulich gerade ein Fäuletonartikel, dessen Hauptstoßrichtung entlarvend offen war: Betrachten wir die europäische Kultur doch in einem größeren Rahmen und erkennen sie als Ausläufer der orientalischen. Es geht voran!

  12. Ich frage mich immer noch, warum! Ich komme einfach nicht drauf, bisher konnte mir niemand eine schlüssige Antwort geben. Vielleicht ist die Antwort zu primitiv bzw. liegt in einem neuen gedanklichen Primitivitätskonglomerat! Ist es der übermächtige Wunsch nach dem Paradies, das, wie vorgeblich im Kommunismus, auf Erden geschaffen werden soll? Liegt es tatsächlich an dieser die Wirklichkeit negierenden Simplizität einfacher Gemüter, die wirklich davon überzeugt sind, ganz schnell das große Paradies im Handstreich schaffen zu können? Oder ist es der genauso primitive unbändige Wunsch von wenig Talentierten, über andere herrschen zu können, es den Talentierten, mit Verstand Gesegneten, mal zeigen zu können, dass sie am Drücker sitzen! Wenn man sich die heute Maßgeblichen anschaut, mit großem Mundwerk, nichts dahinter, mit hohler, vor Kenntnislosigkeit strotzender Phrasen-Sprache, mit in restringiertem Sprachcode vorgebrachten hohlen, nichtssagende Lufblasen, kommt man sehr schnell zu diesem Schluss!
    Weiß jemand eine anderer Antwort?

    • Alles in Kombination, verbunden mit einer ordentlichen Dosis Aberglauben.

  13. ……wer sich durch europäische gesetzgebung s o entmündigen läßt, wie deutschland,
    sollte sich nicht über derartige urteile des eugh wundern! oder: er muß sich seine eigenständigkeit durch wahl- und rechtsakt zurückholen!

  14. Sehr geehrter Herr Dr. Kremer-Schillings,

    bin mit Ihnen fassungslos über die Fortschritts- und Technologiefeindlichkeit der europäischen Bürokraten. Genome-Editing ist enorm vielversprechend und wird nun wieder mit enormem regulatorischen Aufwand beforscht und benutzt werden können. Ob nun unbedingt die Lobby von Grosskonzernen dahintersteckt vermag ich nicht zu beurteilen. So oder so ist es eine weitere Entscheidung der Bürokratie gegen Fortschritt und Freiheit. Unwissend, applaudieren selbst auf diesem Blog viele und glauben, davon durch vermeintlich grössere Sicherheit zu profitieren. Das Gegenteil ist der Fall. Wir scheinen mit aller Macht jeglichen Fortschritt aufhalten zu wollen.

  15. Ich denke das Urteil ist folgerichtig, wenn man mittlerweile die Verblödung der Bevölkerung mit einkalkuliert.
    Früher lachte man noch über Lyssenkoismus in der Sowjetunion, heute erzählt man uns, dass Menschen alle gleich klug wären, wenn man sie nur ausreichend fördert. Genetik, Vererbungslehre und Biologie ist für die meisten „böse“. Leider gibt es mehr und mehr Geschwätzwissenschaftler… und Juristen, die Ahnung von Genetik haben, habe ich zu Lebzeiten noch nie getroffen. Als Ingenieur sagte man mir mal, dass ich bei manchen Dingen, auch wenn ich Recht habe bezüglich bestimmter Vorgänge, niemals vor Gericht klagen sollte, weil Richter es einfach nicht verstehen. Und mittlerweile muss ich leider zugestehen, dass es so ist.

    Genetik ist für die meisten, dank Journalismus und Grünen, böse.
    Meine zynische Schlussfolgerung lautet: Ich fände eine Übertragung auf Lebewesen sinnvoll: Insulinherstellung bitte verbieten, da wird auch böse gepfuscht und überhaupt viele Ersatzstoffe, Impfstoffe aus Rekombination etc. man müsste alles verbieten. Gentherapien ade! Homöpathie ist ja viel besser und fangen wir einfach wieder mit germanischem Gesundbeten an. Früher war ja alles besser!

    • Ich habe ähnlich schlechte Erfahrungen mit der Denkfähigkeit von Richtern gemacht. War in meinem Falle eine Richterin, die mehrere Jahre hintereinander nicht in der Lage war, zu akzeptieren, daß unterschiedliche Rechenvorschriften, angewendet auf den gleichen Datenpool, zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Und daß beide Ergebnisse richtig sein können. Leider war die Berufungsgrenze unterschritten, die Fehlurteile endgültig.

      Es ist wichtig, daß wir die Zahl der Studenten wieder vermindern, die eine Alterskohorte hervorbringt. Zu viele Halbgescheite drängen in Entscheiderpositionen, verschärft wird der Notstand noch durch politische Kungeleien und Quoten.

  16. Der Mensch spielt gerne „Gott“ und möchte Schöpfer sein,das geht so lange gut,bis eines oder mehrere der „Geschöpfe“ sich nicht an die gedachten Regeln halten und ausbrechen.
    Der dann anstehende „freie Schöpfungsprozess“ in der Natur,gleichgültig ob Pflanze oder Lebewesen wird die Natur derart verändern,das unter Umständen der Mensch von Mutter Natur als unvollkommenes Lebewesen erkannt wird und zum Aussterben verdammt wird!

    Manch einer mag denken : was schreibt der für einen Humbug dahin,aber was schon jetzt an Mutationen im Pflanzen und Tierreich unterwegs ist,von Menschenhand gemacht und nicht unter Kontrolle gehalten,davon können wir uns nur vage Vorstellungen machen,denn Evolution kommt nicht über Nacht,aber wenn sie da ist gibt keinen Notausgang mehr!!

    Die Forschung ist eine geniale Sache,aber immer wenn Forscher etwas Bahnbrechendes gefunden haben gibt jemanden der es einsetzen will um Profit zu machen,oder als Waffe zu benutzen!
    Wer an die dreißiger Jahre zurück denkt : Atomforschung = Atombombe,Atomenergie,Atomabfall und nicht vergessen Tschernobyl,Fukushima!!

    Gentechnik ist etwas anderes? nur minimal,denn wenn da etwas schief geht kann man nicht so schnell den Deckel auf die Flasche bekommen,ähnlich wie bei den Nuklearunfällen,davon haben wir dann alle etwas!!

    • Abgesehen davon, dass der Mensch immer und immer wieder irrt – er wäre sonst kein Mensch – könnten diese gewaltigen Menschenmassen auf der Erde ohne den Fortschritt – mit Irrtümen – nicht leben! Der Mensch könnte nur kleine Gruppen bilden, würde nicht alt, und wir wären bestenfalls in der frühen Steinzeit hängen geblieben!
      Der Mensch ist mit all seinen Vorläufern, Nebenentwicklungen etc. rund 4, 5 bis 5 Mio. Jahre alt, und das ist eine sehr kurze Zeit. Er bezeichnet sich in seiner Hybris als „Krone“ der Schöpfung! Nur sehr wenige, einfach gebliebenen Tiere – ich zähle dazu den Flusskrebs, den es kaum verändert seit 220 Mio. J. gibt – haben sich kaum weiterentwickelt! Alle anderen bildeten Nebenäste der Entwicklung, erwiesen sich als unterlegen, starben aus. Trilobiten z. B. bildeten 15000 Arten und starben vor rd. 250 Mio. J. aus! Die gewaltigen Saurier, die etwa 170 Mio. Jahre überlebten, wurden Geschichte. Nachfahren einiger Arten, z. B. Flugsaurier, haben sich zu Vögeln weiterentwickelt. Die alles beherrschenden großen Saurier waren nicht überlebensfähig.
      Heute beherrscht der Mensch die Erde – überlebensfähig? Ich glaube kaum!
      Die Gentechnik wird Gutes hervorbringen, im Moment, für die Massen, aber natürlich, wie immer, auch Negatives. Der Mensch wird sich selbst zerstören, weil er seine Lebensgrundlagen, ob mit oder ohne Gentechnik, mit seiner Masse höchst effizient vernichtet, und das geht nicht einmal langsam vonstatten – geologisch gesehen!

    • …… Tschernobyl war tatsächlich eine atomare Explosion, weil sich bei einem graphitmoderierten Reaktor die Kettenreaktion nicht stoppen lässt, wenn das Ganze zu heiß geworden ist und die Absoberstäbe klemmen – schlicht mechanisch. Bei den Leichtwasserreaktoren, die wir alle verwenden, auch Fuku, ist das kein Problem. Die hatten nur keine Chance mehr, die Tonnen von strahlendem Material im Reaktorcore zu kühlen, das Wasser dort ist verdampft, hat sich teils zu Knallgas zersetzt und das ist dann hochgegangen. Die Kettenreaktion war von Anfang an abgeschaltet gewesen. Deshalb sollte man etwas kleinere AKW mit ca 5-600 MW bauen, da geht die Kühlung leichter, wenn mal was schief geht. Da kann die Feuerwehr helfen und den Reaktor nachfüllen, bis der Kühlkreislauf wieder funktioniert. Gentechnik ist noch mal was völlig anderes, hat damit nichts zu tun. Schon gar die CRSPR-CAS-Technik. Da Pflanzen nicht einfach weglaufen können und auch nicht explosiv sind, ist das „beherrschbar“. Noch gescheiter wäre es, die inzwischen nahezu unbeherrschbare Gentechnik der hemmungslosen Vermehrung der Menschheit zu beherrschen – da wird nämlich mit Genen gemischt, was das Zeug hält. Verbesserte Pflanzen zu Nahrungszwecken wären dann eher unnötig, oder? Problem gelöst, ganz ohne Gentechnik.

    • Danke für die Blumen!!

      Ich starte ab und an Versuchsballons um die Meinungsspektren der Kommentarteilnehmer auf politische Ausrichtung zu analysieren,das ist immer sehr aufschlußreich,macht eine Menge Spass und zeigt mir die Tatsächlichen Defizite bei vielen auf.

      Danke schön für ihre Teilnahme!

      Lieber @giesemann,ihre Erläuterung zum Reaktor in Tschernobyl hat einige Mängel,Ich nehme an Sie sind wie Ich kein Atomphysiker,aber Schwamm drüber,denn würde Ich den Versuch starten ihnen das einmal Haarklein genau zu erklären würden Sie mir antworten das Ich ein Klugscheißer bin.Leider ist Halbwissen in unserer Gesellschaft weit verbreitet,und es ist müßig sich damit zu beschäftigen.Es gibt Fachliteratur über den Reaktortyp von Tschernobyl,darin sollten Sie sich einmal vertiefen,dann merken Sie sehr schnell welche Mängel Ich meine.

      @bfwied,ihre Darstellung ist anschaulich und gut belegt,nur wäre der Mensch wirklich die Krone der Schöpfung,dann würde er nicht versucht sein durch seine „Versuche“ ob gut gemeint aber schlecht gemacht seine eigene Existenzgrundlage zu zerstören,da sind wir beide uns absolut einig.
      Das drängendste Problem aber nimmt der Mensch nicht in Angriff : die rasant wachsende Überbevölkerung vor allem in den rückständigsten Gebieten,denn das wird bei aller Genforschung und Fortschritten der Todesstoß der Spezies Mensch,der Mensch braucht die Natur zum Leben,die Natur aber nicht den Menschen.Solange der Neuzeitliche Mensch nicht anfängt das Gleichgewicht der Kräfte zu beachten,solange ist sein Fortbestand durch eigene Schuld enorm gefähdert!

      @Kaltverformer,ihre Verlautbahrung läßt tief blicken,aber bestimmt nicht zu ihrem Vorteil!

    • Ein wesentlicher Punkt der sogenannten Gentechnik ist vor allem, dass sie unsere einzige Chance ist, gegen die in freier Natur eintretenden Mutationen zu bestehen: Neue Virusstämme etwa machen auch um moralisch hochstehende Verzichter keinen Bogen. Abgesehen davon sind die „Triffids“ aus einem schlechten SF-Roman aus den 50er Jahren und nicht aus der Realität.

  17. ich finde das Verbot gut und richtig!
    Denn, wenn wir in Europa Pflanzen brauchen, die Hitze und Dürre aushalten, dann müssen wir doch nur die Pflanzen nehmen, die heute in Afrika wachsen.

    • Und um die Hungersnöte auszuhalten, nehmen wir auch gleich die Menschen dazu, die heute in Afrika wachsen, die sind ja an derlei gewöhnt.
      Endlich verstehe ich Merkels tiefere Weisheit! Danke!

  18. Ist doch egal, machen es eben andere. Wenn ich auf dem Gebiet forschen will, gehe ich eben woandershin. Wo auch der Respekt und die Bezahlung besser sind. Sollen sie sich’s doch selber machen, die Pfiefen. Wer einen Juristen fragt, was er forschen darf, hat schon ausgeforschelt.

  19. Ach, sehen Sie das doch nicht so schwarz. Schauen Sie, Deutschland katapultiert sich gerade ganz weit zurück und das auf fast allen Ebenen.

    Wir werden aus (natürlich unbehandelten) irdenen Schüsseln mit den Fingern essen, Handel treiben mit Blumen, Pflanzen, Obst und Gemüse – die jeweils vor ihrem ‚Ableben‘ Himmel und Erde im Dasein verbunden hatten.
    Wir werden uns per Eselskarren fortbewegen und uns evtl. wundern, warum es so schrecklich ruckelt, mit den viereckigen Rädern…..

    …aber wenn wir gaaanz großes Glück haben, werden sich noch ein paar alte, weiße, kluge Menschen finden lassen, die dann (nicht nur) das Rad sozusagen „neu erfinden“.

  20. Leider steht auch auf diesem Feld die zu allem entschlossene grüne Afterwissenschaft gegen freie Forschung und kluge Anwendung von deren Ergebnissen. Wer wird den Wettbewerb gewinnen? Das, wie man immer häufiger lesen muß, sich auf allen Ebenen auch mit Hilfe seiner Gerichte immer weiter derangierende Europa? Dessen Lyssenkos? Exzellenzforschung und Hochtechnologie gehen, da die Welt gottlob etwas größer als Merkels und Junckers Imperium ist, dann eben woanders hin. Die Geschäftsmodelle auch. Für Europa bleibt am Ende der innerterritoriale Überlebenskampf, der, besonders nach dem millionenhaften Einfall undomestizierter Horden, nach uralten evolutionsbiologischen Gesetzen entschieden wird, von denen sie, die ewig klugscheißernden Dauerschöpfer des Weltparadieses, dort nichts mehr wissen wollten. Zur Not – welche witzige Pointe der Universaldecarbonisierung! – fressen die sich dann gegenseitig auf.

  21. Vielleicht ein Scharia-Urteil des EuGH im vorauseilenden Gehorsam für die im Werden begriffende neueuropäische Gesellschaft?

    Denn: Ist der Koran mit der Wissenschaft nicht vereinbar, liegt automatisch die Wissenschaft falsch. Wissenschaft dient nur dazu, den Koran zu bestätigen. Wissenschaft soll nicht neues Wissen zu schaffen, sondern bestehendes Wissen bewahren.

    Und schon fügt sich doch alles wunderbar zusammen, zur großen Freude der ebenso gentechnikfeindlichen wie islamfreundlichen Grünen, den Apologeten des rückwärtsgewandten Fortschritts.

    Disclaimer: Oft ist Satire Wirklichkeit. Noch öfter ist jedoch die Wirklichkeit reinste Satire!

  22. Hat schon Kant „erkannt“: Einseitig gesetztes Recht ist kein Recht, sondern birgt die Gefahr der Despotie. – Schön auch immer die Artikel, die von „Rechtsstaat“ sprechen, als ob das eine Steigerung oder was auch immer eines Staates ist. Der Staat hat eigene Interessen, und die sind gegen die Freiheit der Bürger gerichtet.

  23. Demokratie ist? Wenn Funktionäre (versehentlich Politiker genannt) das Bestimmen haben.

    Papier ist Geduldig wie jedes Papier, und nicht ist für die Ewigkeit.

    Demokratie wird erst wieder hergestellt sein, wenn jegliche Gesetze, aus jeglichen Parlamenten, sich beim entsprechendem Volk, die Mehrheit holen muss! Immerhin haftet das Volk immer für jedes ihn betreffende Gesetz. Und wenn ein Volk mit einem Gesetz einverstanden ist, ist es auch einverstanden dafür die Rechnung zu bezahlen. Und nicht wie heute, die Bestellung von anderen zu Bezahlen!

  24. Tja, Wissenschaft als Grundlage von Entscheidungen hat schon lange ausgediehnt. Sie stört nur, wenn sie neutral und ergebnisoffen ausgerichtet ist.

    • Neutral und ergebnisoffen war gestern … Heute gilt in allen Bereichen „Gesinnung“, „Haltung“ und der rechte Glaube!
      Wieso beschleicht mich das Gefühl, das wir vor 500 Jahren schon genauso weit zurück waren ?!

  25. Es gibt immer weniger Richter, immer weniger Journalisten, immer weniger Moderatoren, immer weniger…… – dafür gibt es immer mehr Sendungsbewußte, die diese Jobs ausfüllen.

    Diese Leute machen sich ja nicht nur in Deutschland breit, sondern auch in weiten Teilen der EU, in den USA, in Australien, in Kanada – kurz in der gesamten, wirtschaftlich saturierten, westlichen Welt. Die Bauchgetriebenen plustern sich derart auf, daß den Vernunftgetriebenen kaum noch Platz zum Atmen bleibt.

    Die Araber, die Asiaten, die Afrikaner: Alle haben sich von ihren Plätzen erhoben und spenden den Leuten mit den großen Emotionen „standing ovations“. Mein Gott, ist das schön.

  26. Die eigene Forschung wird kastriert, während sich die Konkurrenz ins Fäustchen lacht. Unser Außenminister hat ja gerade in seiner bekannt bescheidenen Art verkündet, dass er oder wir(?) die transatlantische Partnerschaft mit den USA neu justieren will, also wenn die Amis eine rote Linie überschreiten, dann greift unser Schwergewicht ein und balanciert das aus! Dem Vernehmen nach hörte man Lachen aus dem „Weißen Haus“,
    bis hinaus auf die Straße!

  27. „Die Pflanze ist ein Lebewesen, das Himmel und Erde in seinem Dasein verbindet. Irdische Stoffe werden im Pflanzenwachstum durch kosmische Kräfte – modifiziert vom irdischen Umkreis – gestaltet und verwandelt.“
    Und die Erde ist eine Scheibe. Sie ist 6000 Jahre alt und wird von der Sonne umrundet. Der EuGH hat nichts besseres zu tun, auf Grundlage des Kenntnisstandes der Kreationisten Urteile zu fällen, anstatt sich an Gesetze und wissenschaftliche Erkenntnisse zu halten. Das alte „Iudex non calculat“ kann man leider abwandeln in „Iudex non cogitat“.

    • „Irdische Stoffe ( H2O + CO2) werden im Pflanzenwachstum durch kosmische Kräfte
      (Licht der Sonne im blauen und roten Spektralbereich) – modifiziert vom irdischen Umkreis – gestaltet und verwandelt (O2 + C6H12O6)“

      • Man verallgemeinert und schon wird Chemie zur Geisteswissenschaft umdeklariert. Dann ist Wissen und Sachverstand überflüssig. Die verallgemeinernden Sprüche werden dann zur Religion.

    • es müssten viel mehr
      die alten lateinischen und griechischen
      gelehrt und verstanden werden.
      Daumen hoch!

  28. Solche Urteile zeigen doch eindeutig die politische Unabhängigkeit der europäischen Rechtsprechung, oder nicht?

    • mit Menschen ubd Völkern darf in großem Stil
      in Europa/West experimentiert werden.
      mit ungewissem Ausgang.
      HIV-Verbreitung inklusive.

  29. In der Schweiz gab es mal eine Initiative (derzeit eher im Sande verlaufend), dass die Schweiz sich nicht mehr dem Diktat des EuGH unterwirft, weil mit dem EuGH die Schweizer Demokratie nur noch ein Witz ist: Egal, was die Mehrheit der Schweizer in einer Volksabstimmung entscheiden, ein paar Richter aus dem Ausland haben mehr Macht zu bestimmen, was die Schweizer dürfen und was nicht. Das hat mit Demokratie NICHTS mehr zu tun.

    • Also wie bei uns? Die EU ist ein Umweg für jedes Schrottgesetz das hier nicht mal durch die WM geschummelt werden kann, um doch noch reingepresst zu werden, weil in der EU die Bürger nur eine Chance auf ein Veto haben, mehr nicht. Und das um fünf Ecken.

    • Und der EuGH ist die Disziplinierungskeule gegen alle die Bevölkerungen in der EU, die sich gegen die Bevormundung und Denationalisierung wehren.

  30. Gibt doch nichts besseres als undemokratische Institutionen die jeden Aspekt meines Lebens nach Gutdünken regulieren.

  31. Wie steigert man dumm?
    Dumm, Dümmer, EU, Deutschland, Politiker…

    • ……die sich prostituierenden dummen!

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