China wurde zuerst von Covid-19 heimgesucht und hat mit drastischen autoritären Maßnahmen darauf reagiert, der Westen folgte mit etwa zwei Monaten Verzögerung und agierte seitdem mit seinen völlig anderen Mitteln. Die Frage ist, wer am Ende in der Abwehr des Virus erfolgreicher sein wird, und diese Frage ist systemisch, denn das stärkere bzw. solidarischere System schneidet besser ab. Das schwächere System kann sogar dauerhaften Schaden nehmen bis hin zum Zerfall. Genau dieser Darwinismus wird in diesem Artikel beleuchtet, moralische oder philosophische Einstellungen spielen keine Rolle und erfolgreich ist derjenige, der länger lebt. Ferner geht es um einen Ausblick auf die wirtschaftlichen Folgen dieser Krise.
Hintergrund
In den letzten Jahren ist speziell in Deutschland eine zunehmende Realitätsflucht der Politik zu beobachten. In politischen Debatten überwiegen ideologische Positionen gegenüber praktischen Erwägungen. Insbesondere das Thema Migration/offene Grenzen/Asyl ist davon betroffen. 2019 hat der in den westlichen Medien dominante politische Mainstream das Thema „Klimawandel“ als sein Kernthema entdeckt und ordnet diesem tagespolitische Notwendigkeiten unter. Diese Philosophie hat Robert Habeck perfekt in dem Kernsatz seiner Politik zusammengefasst: „Sprache schafft Wirklichkeit!“ Politiker und Medien erhoben den Klimawandel zum Thema Nr. 1 und konnten sich daher mehr als je zuvor im Abstrakten und Grundsätzlichen bewegen und sich auf den Kampf gegen Rechts und sogenannte „Klimaleugner“ konzentrieren. Die EU sprang auch auf diesen Zug auf, Ursula von der Leyen stellte sogar bei ihrem Amtsantritt in Aussicht bis zu 3.000 Milliarden Euro für den Klimaschutz zu investieren. Sie blieb dabei völlig im Nebulösen, wohin diese gewaltigen Geldsummen fließen sollten.
Dann brach Anfang Januar 2020 das Corona Virus Covid-19 in Wuhan aus. Zehn Wochen später ist klar, dass dieses Virus sich als Test der politisch und wirtschaftlich dominanten Systeme dieser Welt erweist. Es ist eine konkrete Herausforderung, die schnelles und präzises Handeln erfordert und nicht abstrakt wie der Klimawandel. Als die Pandemie in China begann, haben pragmatische Politiker wie Trump zumindest den Flugverkehr nach China eingeschränkt (zum 31. Januar), Taiwan hat sich sogar sehr schnell abgeschottet und steht im ostasiatischen Raum bei Corona am besten da, während bei uns in Deutschland Flüge aus den Krisenländern bis weit in den März hinein zugelassen wurden, ohne überhaupt ankommende Fluggäste in Quarantäne zu nehmen!
Die Wahrheit ist, dass die Welt mit all ihren Errungenschaften und Systemen auf dem Prüfstand steht und das jetzt und nicht wie gedacht in 50 Jahren, wenn es im Schnitt wohl zwei Grad wärmer sein soll.
Der Vergleich mit der Grippe
Immer wieder ist zu lesen, dass das neue Corona-Virus mit Grippe zu vergleichen wäre, aber niemand in Panik ausbräche angesichts der jährlichen Grippewellen und ihrer Opfer. Hier seien nur kurz wesentliche Unterschiede skizziert. Covid-19 breitet sich sehr schnell aus, da die Menschen keine Antikörper haben, von daher kann man von einer exponentiellen Verbreitung ausgehen, was Verdoppelung der Werte in konstanten Zeiträumen bedeutet. Wenn sich die Infizierten innerhalb von fünf Tagen verdoppeln (was derzeit die Quote in Deutschland oder Italien ist) dann wäre der Schritt von 1.000 Infizierten (wurde in Deutschland am 8. März erreicht) auf eine Million innerhalb von 50 Tagen erreicht, also Ende April, falls keine wirksamen Gegenmaßnahmen getroffen werden.
Kritiker räumen die schnelle Verbreitung ein, weisen aber auf die niedrige Sterberate hin, wobei diese zwischen 0,5% und 4% in einzelnen Regionen schwankt. Das Problem ist aber nicht primär die Sterberate, sondern die 10-15% schwer erkrankten Menschen, die stationär in Krankenhäusern behandelt werden müssen und oft Intensivpflege oder sogar Beatmung benötigen. Italien hat zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels bereits 30.000 Infizierte und läuft in der Lombardei schon seit einigen Tagen in diese Kapazitätsengpässe hinein, wobei sich das Virus weiterhin ausbreitet. Tichys Einblick berichtete über einen tragischen Fall bei dem eine Frau in Quarantäne verstarb, weil medizinische Hilfe aus Kapazitätsgründen nicht verfügbar war und das bereits bei 7.000 (!) Infizierten in Italien!
Ein weiteres Problem ist der intensive Kontakt des medizinischen Personals mit den Kranken und schon in Wuhan war zu sehen, dass diese Personengruppe selbst von der Krankheit extrem betroffen war. Von daher ist die eigentliche Bedrohung auch im Zusammenbruch der medizinischen Versorgung zu sehen.
Das dritte Problem ist mathematisch und quasi ein Naturgesetz. Würden wir uns angesichts horrender Zahlen plötzlich total abschotten würden, dann würden die Zahlen etwa zehn Tage lang steigen wie zuvor, was eine Vervierfachung der Ausgangszahl bedeutete. Grund ist die Inkubationszeit und dass die Krankheit noch weiter ausbricht, auch wenn es keine neuen Ansteckungen gibt. Härtere Maßnahmen hat Deutschland bei etwa 5.000 Fällen beschlossen, auch wenn diese sofort wirkten, ginge der Wert ungebremst innerhalb von zehn Tagen auf 20.000 Fälle.
Individuell Westen vs. Kollektiv China
Beim Kampf gegen das Virus stehen sich zwei unterschiedliche Weltanschauungen gegenüber. Der Westen legt mehr Wert auf das Individuum und dessen Freiheiten, während China den Einzelnen weniger schätzt und statt dessen das Kollektiv achtet. Das führt in der Praxis dazu, dass im Westen Minderheiten besonders beachtet und geschützt werden und in China von diesen Minderheiten schlicht Anpassung verlangt wird. Wenn diese dem nicht nachkommen, greift der Staat drakonisch durch wie bei der muslimischen Minderheit der Uiguren.
Interessant ist, dass alle mir gut bekannten Chinesen (das sind sicher mehr als 100 Personen) diese grundlegende Einstellung ihrer Regierung teilen, selbst wenn sie schon jahrelang in Deutschland leben. Da ich mit einer Chinesin verheiratet bin, sind mir diese Ansichten bestens bekannt. Persönlich ist mir übrigens das westliche System angenehmer, da ich meine Freiheiten wertschätze und grundsätzlich auch meine politische Führung wählen können möchte, aber bei Covid-19 geht es nicht um Weltanschauungen, sondern um schlichten Darwinismus.
Dabei spielt neben dem Durchgriff des Staates auch Solidarität eine große Rolle. Als China Wuhan abriegelte, schickte der Rest des Landes Hilfsgüter in großen Mengen und 40.000 freiwillige Ärzte und Krankenschwestern begaben sich nach Wuhan. Am Donnerstag war ich 70 km am Bodenseeufer mit dem Fahrrad unterwegs und konnte ganze Schulklassen in Gruppen, Großfamilien beim Grillen und spontane Uferpartys trotz dringender Empfehlungen der Regierung zum „Social Distancing“ beobachten. Die Solidarität scheint bei uns wenig ausgeprägt zu sein, wenn man auch überlegt, dass Deutschland den Hilferufen von Italien nicht nachgekommen ist, als dort erste Engpässe auftraten.
Der Weg Chinas
Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und insbesondere der symbolträchtigen deutschen Wiedervereinigung schien das westliche System gewonnen zu haben. Mit China blieb zwar ein kommunistischer Riese übrig, aber nach dem Tode Maos reformierte sich China in Richtung einer modernen Industriegesellschaft und so erwartete der Westen, dass irgendwann in China auch ein Multiparteiensystem nach westlichem Vorbild entstehen würde. Das war aber nicht der Fall, China ging seinen eigenen Weg.
Aus meiner Sicht spricht zwar nichts dagegen, das kommunistische System durch ein demokratisches abzulösen, aber dazu sagen mir Chinesen, das sei in der Amtszeit von Deng Xiaoping (Parteichef der KPCh 1979-1997) bereits geschehen. Deng war berühmt dafür, komplexe Sachverhalte mit einfachen Metaphern (meist aus der Tierwelt) darzustellen: „Es spielt keine Rolle, ob die Katze schwarz oder weiß ist; solange sie Mäuse fängt, ist sie bereits eine gute Katze“, lautete seine bekannteste Äußerung. Damit spielte er auf die Politik unter Mao an, bei der im Rahmen von sozialistischen Fünfjahresplänen genau vorgeschrieben wurde, was wirtschaftlich zu tun sei, und das Volk permanent erzogen und belehrt wurde.
Deng hielt es für übermenschlich, dass Funktionäre in Peking genau wissen konnten, wie man in dem riesigen Reich arbeiten müsse und richtete Sonderwirtschaftszonen ein, um an deren Ergebnissen abzulesen, wie gut sie liefen. Ob das nach streng kommunistischen Regeln geschah oder einfach pragmatisch, war ihm egal. Der Erfolg war so groß, dass Deng die Marktwirtschaft quasi durch die Hintertür einführte. Die Partei behielt die Macht und die Wirtschaft agierte nach Marktprinzipien und durfte das auch, solange sie nicht an der Allmacht der Politik rüttelte.
Der Handelskrieg Donald Trumps
Die USA importierten 2017 Güter und Dienstleistungen im Werte von über 500 Milliarden Dollar aus China, während der Export nur knapp 130 Milliarden betrug. Trump warf China Diebstahl geistigen Eigentums und Protektionismus der eigenen Wirtschaft vor. Im Verlaufe des Handelsstreits erhoben die USA Strafzölle auf chinesische Warenwerte von 300 Milliarden Dollar. China reagierte mit Gegenmaßnahmen.
Aus meiner Sicht war es durchaus notwendig, dass die westliche Welt China wirtschaftlich Paroli bot. Während China gern die freien westlichen Märkte nutzt, erlaubt es dem Westen nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten im chinesischen Binnenmarkt. China verbietet Firmen wie Amazon, Google, Twitter oder Facebook vordergründig, um nicht ausspioniert zu werden, aber natürlich auch um eigene Produkte wie WeChat von Tencent, Alibaba oder Baidu zu implementieren, was auch gelungen ist.
Bis zu dem Handelskrieg konnte China fast unbehelligt schalten und walten, wie es wollte. Der Westen nahm China lange als verlängerte Werkbank wahr und übersah den Aufstieg der Chinesen auch in modernster Technik. Der Handelskrieg ist aber auch der Beginn eines darwinistischen Wettbewerbs der Systeme. Bisher sah sich der Westen unter Führung der USA als berechtigt an, weltweit den Handel zu bestimmen. Seit einigen Jahren kauft aber China bereits mehr Rohstoffe als wir, etabliert wirtschaftliche Beziehungen in Afrika, dominiert die asiatischen Märkte und krönt das ganze mit dem Multimilliardenprojekt „Neue Seidenstraße“.
Prüfstein der Systeme: CORONA SARS-Cov-2/ Covid-19
Am 30.12. 2019 wies der chinesische Arzt Li Wenliang in sozialen Netzwerken (WeChat) auf eine neuartige sehr ernste Krankheit hin, die schwere Lungenentzündungen auslöste. Er bemerkte, dass sich in seinem Hospital über 40 Personen mit schweren Lungenentzündungen einfanden und erkannte, dass es sich um eine neuartige Krankheit handelte. Offizielle Stellen nahmen seine Warnungen wochenlang nicht ernst und reagierten erst, als er diese Warnungen auch im Internet verbreitete. Li Wenliang ging an die Öffentlichkeit, obwohl er zuvor eine Schweigepflichtserklärung unterschrieben hatte. Der Grund war die massive Bedrohung durch das neuartige Virus, welche er eher erkannte als die Obrigkeit.
Damit trat genau eine Schwäche des Einparteiensystems zutage, nämlich dass unangenehme Meldungen als Kritik an dem System oder der Partei aufgefass und darum meist mit harten Maßnahmen unterbunden werden. Man ging sogar so weit, schon einen Tag später über die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua eine offizielle Stellungnahme zu verbreiten, nach der acht Ärzte in Wuhan (Li Wenliang und sieben seiner Kollegen) Falschinformationen herausgeben würden und ihnen nicht zu glauben sei. Der Vorwurf lautete „unwahre Behauptungen, die die gesellschaftliche Ordnung ernsthaft gestört hätten“.
Kurioserweise löste die Agenturmeldung den sogenannten „Streisand-Effekt“ (Phänomen, eine unliebsame Information entfernen zu lassen, was massive öffentliche Aufmerksamkeit nach sich zieht) aus. Die Kommentare des Arztes im sozialen Netz WeChat hatten nur ein paar Hundert Leute gelesen und kommentiert, aber als einen Tag später die offizielle Stellungnahme an die Bevölkerung ging, dass die Ärzte Lügen verbreiten würden, wurden die Leute misstrauisch. Sie fragten nach, was die Ärzte denn behauptet hätten und wie man nach nur einem Tag so sicher sein könne, dass sie lügen würden. Als offizielle Stellen auch noch zeitnah berichteten, dass es keine Anzeichen für Mensch-zu-Mensch-Übertragung geben würde, wurde die Aufmerksamkeit in ganz China geweckt, auch weil bereits einen Tag später der Markt in Wuhan geschlossen wurde, was sicher nicht wegen „lügender Ärzte“ geschah!
Damit sah es zunächst so aus, dass wir es mit dem klassischen „Betonkommunismus“ zu tun hätten, der sich schlicht nicht mit der Realität auseinander setzt oder mit der Ideologie „Sprache schafft Wirklichkeit“ der internationalen Linken, aber das ist schon lange nicht mehr der Fall in China. Der chinesische Präsident Xi Jinping legt nicht nur großen Wert auf seinen Machterhalt, sondern fordert das Land zu Ehrlichkeit und Realitätssinn auf. Kritik wie sie Li Wenliang geäußert hat, wäre nach der Doktrin von Xi sogar höchst erwünscht. So kam es auch wenige Tage später zu einer Kehrtwende im Denken und die lokale chinesische Führung rehabilitierte die Ärzte mit einer öffentlichen Entschuldigung und gab zu, dass Li Wenliang als Erster auf die wahren Gefahren hingewiesen hatte. Im maoistischen Kommunismus wäre diese Reaktion nicht möglich gewesen und China hätte eine Tragödie unfassbaren Ausmaßes erlebt. Tragischerweise ist Li Wenliang Anfang Februar im Alter von 34 Jahren verstorben, er hatte sich auch infiziert.
Harte Maßnahmen der Chinesen
Das chinesische CCDC (Chinese Center for Disease Control) gab zum 7.1.2020 die offizielle Meldung heraus, dass man es mit einem neuen Coronavirus zu tun hätte.
Als die Zahl in Wuhan bis Mitte Januar bereits auf 1.500 Infizierte mit ersten Todesfällen und Schwerkranken anstieg, entschloss sich China zu massiven Notmaßnahmen, die in unseren westlichen Demokratien in der Form kaum durchsetzbar wären. Schon am 23. Januar wurde die Neunmillionenstadt Wuhan von der Außenwelt praktisch abgeriegelt, die Bürger genötigt zu Hause zu bleiben und bewaffnete Patrouillen setzten diese Maßnahmen in die Tat um. Aus dieser Zeit erreichten uns gespenstisch anmutende Aufnahmen von Soldaten, die Menschen in ihre Häuser zurückdrängten oder sie öffentlich ohne erkennbaren Anlass festnahmen. Das nahmen Organisationen wie Amnesty International oder Human Watch zum Anlass zu harscher Kritik an der chinesischen Politik. Auch die Welt machte sich ihre Gedanken und wagte zu hoffen, dass das chinesische System über diese Krise zum Sturz gebracht werden könnte.
Aber ist das so? Schauen wir uns an, wie es weiterging in China. Ich nehme als Quelle einen Artikel der New York Times über eine Delegation der W.H.O (World Health Organization), die China im Februar bereiste. Der Leiter der Delegation Dr. Bruce Aylward berichtete anschließend über seine Erfahrungen. Nach dessen Aussagen hat China das Problem im Griff, andere Länder könnten es auch so machen, aber es würde Schnelligkeit, Geld und politischen Mut erfordern.
Dr. Aylward wurde kritisch zur Glaubwürdigkeit der chinesischen Zahlen befragt. Darauf wusste er zwar keine Antwort, stellte aber fest, dass bei seinen Besuchen in Krankenhäusern viele leere Betten zu sehen waren und neue Fälle stark abnahmen. Er ging davon aus, dass das mit der Aggressivität der Abwehrmaßnahmen Chinas zusammenhänge, welche das Virus in seiner Ausbreitung erfolgreich bekämpft hätten.
Dazu gehörte auch, dass 50% der Behandlung online passierte. Menschen konnten sich rund um die Uhr melden und bekamen die notwendigen Medikamente vor die Haustür geliefert. Dadurch wurde vermieden, dass Kranke zu den Ärzten liefen und andere Kranke und das medizinische Personal noch mehr ansteckten, als es ohnehin schon geschah. Jeder Verdachtsfall wird sofort und kostenfrei getestet in China. Es gibt ein flächendeckendes Netz an Stationen, wo diese Tests durchgeführt werden.
So wie derzeit in Europa wurde auch das medizinische Personal in Wuhan schnell knapp. In einer Solidaritätswelle meldeten sich Fachkräfte aus ganz China und 40.000 davon wurden entsandt, um zu helfen. Für einfache Hilfsarbeiten wie Fieber messen und Leute zu informieren bzw. Erstbetreuung zu leisten, stellte der Staat Bedienstete ab, die dafür angelernt wurden. Dr. Aylward sieht eine große Solidarität durch das Land China gehen, es sind nicht primär die Ängste, welche die Menschen antreiben, sondern der Wille, dem Land zu helfen und sogar Vorbild für die Welt zu sein.
Ergebnisse der Maßnahmen
Die Abriegelung hatte Erfolg. Es gab zwar bisher über 3.000 Tote und knapp über 80.000 Infizierte, doch meldete China Anfang März an einem Tag außerhalb der Provinz Hubei nur noch drei neue Infektionen, die alle durch Reisende kamen, die aus dem Ausland anreisten (ich halte diese Zahlen allerdings für nicht glaubwürdig). In weiten Teilen des Landes ist der Normalzustand wieder eingekehrt, man bleibt aber wachsam und ist vorbereitet. Fast legendär war die Aktion der Chinesen auf dem Höhepunkt der Krise ein Krankenhaus mit 1.000 Betten und kompletter Einrichtung für Notfall-Patienten aus dem Boden zu stampfen. Das Krankenhaus wurde nach zehn Tagen Bauzeit in Betrieb genommen. Auch wenn es aus Fertigbauteilen besteht, ist die Leistung schier unglaublich, die 1.000 Betten wurden sofort belegt und die Infrastruktur funktionierte von Anfang an.
Derzeit sieht es so aus, dass China das Problem ohne fremde Hilfe in den Griff bekommt. Nach anfänglichen Fehlern hat die Regierung konsequent und sachlich durchgegriffen, notwendige Einschränkungen beschlossen und durchgesetzt und mit großer Effizienz erste Hilfe geleistet. Meine chinesischen Bekannten äußern sich voller Stolz über ihre Nation, sie verzeihen der Regierung die anfänglichen Fehler (die etliche lokale Politiker ihren Job kosteten) und loben die nationalen Anstrengungen, die den sich abzeichnenden Erfolg erst möglich gemacht haben.
Zum Zeitpunkt als dieser Artikel entstand, hatte China weniger „aktive Fälle“(akut Erkrankte) als Deutschland mit stark abnehmender Tendenz und beklagt weniger Todesopfer als Italien. Charakteristisch für China ist das Zusammenspiel knallharter Zwangsmaßnahmen und solidarischer Hilfe des ganzen Landes. Das ist der Kern des Erfolges der Chinesen nicht nur bei Corona.
Ressourcenknappheit in China
Natürlich ist niemand wirklich vorbereitet auf solch eine Katastrophe. In Wuhan wurden schon nach kurzer Zeit Atemschutzmasken und auch weiteres medizinisches Material knapp. In dieser Zeit kam es zu Aufrufen zwecks internationaler Hilfe und unkonventionellen Maßnahmen. Firmen wie Lenovo (Computer) oder Geely (Kraftfahrzeuge) rüsteten innerhalb weniger Tage ihre Produktion auf Atemschutzmasken und andere notwendige medizinische Ausrüstung um. Das funktionierte so gut, dass schon Ende Februar keine Ressourcenknappheit mehr herrschte, obwohl damals in China der Höhepunkt der Pandemie erreicht war.
Privataktionen wurden auch ausdrücklich gebilligt von China. So ist ein entfernter Verwandter meiner chinesischen Frau im Vertrieb für medizinische Geräte an Krankenhäuser in der betroffenen Provinz Hubei zuständig. Das Krankenhaus hatte Ende Januar zu wenig Atemschutzmasken und andere Artikel. Sie haben Gelder auf das Konto von Auslandschinesen überwiesen und die haben hier die Artikel besorgt (falls verfügbar) und per DHL nach China geschickt. Meine Frau ist mit Hunderten von Chinesen vernetzt, die fast alle ihren Möglichkeiten entsprechend Feinstaubmasken und andere medizinische Artikel gekauft haben und heimschickten. Durch diese Aktionen haben die Chinesen in aus meiner Sicht vorbildlicher Weise Solidarität mit den Betroffenen gezeigt und mit maximaler Geschwindigkeit auf die Gefahrenlage reagiert. Allerdings haben die Chinesen hier auch wie ein Heuschreckenschwarm agiert und die Lager leergekauft, was sich derzeit rächt, da die Regierung in Deutschland das hätte unterbinden müssen.
Bereits Mitte Februar habe ich selbst etwa 20 Online-Händler für medizinischen Fachhandel abtelefoniert und keine Artikel mehr bekommen. Sie waren schlicht ausverkauft und die Lieferketten auch unterbrochen, da viele der Artikel in China gefertigt werden und China diese derzeit selber benötigt. Wir haben dann grade noch ein paar Masken für den Eigenbedarf für horrende Summen erstanden. Mit diesem Wissen kommt es mir geradezu grotesk vor, dass der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn Anfang März einen Exportstopp dieser Artikel verhängte. Diese Artikel wurden bereits vor Mitte Februar von den in Deutschland lebenden Chinesen aufgekauft und nach China geschickt. Dieses Wissen scheint weitgehend unbekannt zu sein, denn auch die Medien berichteten von Hamsterkäufen der Atemschutzmasken, aber nicht davon, dass diese von Chinesen in die Heimat geschickt wurden. In den Leserkommentaren las man dann von verwunderten Lesern, die schrieben, sie sähen niemand mit solchen Masken herumlaufen außer einigen Asiaten, was eben genau der Punkt ist, denn diese haben für den Eigenbedarf Artikel zurückbehalten.
Summa Summarum kann man feststellen, dass China nach anfänglichen Schwierigkeiten innerhalb kürzester Zeit mit drastischen Maßnahmen und vorbildlicher Solidarität der Bevölkerung die Pandemie eindämmen und damit entschärfen konnte. Es sind mehr als 3.000 Tote zu beklagen, aber bei einer weiteren Ausbreitung über Hubei hinaus wäre es ein Vielfaches gewesen.
Die Situation in der westlichen Welt
Nach Ausbreitung des Virus in China war das mediale Interesse sofort geweckt und Journalisten oder Politiker äußerten sich von Anfang an dazu. Auffällig war, dass man viele Absichtserklärungen hörte und diverse Maßnahmen in den einschlägigen Talkshows diskutiert wurden, aber dass wenig bis nichts davon verwirklicht wurde.
Ich hätte als anfängliche Maßnahmen erwartet, alle Arztpraxen mit der notwendigen Schutzkleidung auszustatten und Flüge von und nach China zu streichen. Das war aber nicht der Fall, mir sind Chinesen persönlich bekannt, die munter hin und her geflogen sind und keinem Gesundheitscheck auf deutscher Seite unterzogen wurden.
Mit diesen simplen Maßnahmen hätten wir schlicht Zeit gewonnen. Es wären sicher auch Infektionen in Europa und den USA vorgekommen, aber wesentlich weniger, als es derzeit der Fall ist. Damit wäre man auf der Zeitachse einige Monate später in den kritischen Bereich gekommen und könnte die Informationen der Wissenschaftler über das Virus verwenden, man wäre einem Impfstoff näher und auch die wärmere Jahreszeit sollte ein Verbündeter sein. Da man das alles bis Anfang März nicht getan hat, sind Teile Europas bereits schwer getroffen wie der Norden Italiens, der angesichts von über 1.000 Toten und zigtausenden Erkrankten mit weiterhin extremer Steigerungsrate sehr spät zu Notmaßnahmen wie der Abriegelung ganzer Regionen gegriffen hat und mittlerweile bei den Sterbefällen China überholt hat.
Im Unterschied zu Wuhan sind allerdings viele Italiener dieser Abschottung entflohen, indem sie in andere Gebiete gereist sind. Dadurch wird natürlich nicht nur die Maßnahme konterkariert, sondern durch das Reisen die Verbreitung des Virus sogar gefördert. Anders als in China überwogen die Stimmen, die sich sogar über das Virus lustig machten und die wenigen Todesfälle zu denen der Grippe in Relation setzten. Das neue Virus fängt natürlich mit wenigen Einzelfällen an, durchseucht aber schnell die Bevölkerung in großen Teilen und wir haben noch keine Impfstoffe. Darum wäre es höchstes Gebot gewesen, die Ausbreitung von Anfang an einzudämmen.
Maßnahmen gegen das Virus in Deutschland
Deutschland läuft derzeit sehenden Auges in das gleiche Szenario, welches in Italien vorherrscht. Man hat anfangs keine Maßnahmen ergriffen und sich mit allgemeinen Warnungen begnügt und nur reagiert, wenn etwas passiert. So haben sich bereits Profisportler infiziert, deren Mannschaften müssen in Quarantäne und erst dann wird über eine Aussetzung des Spielbetriebs diskutiert. Gleiches bei Schulen: Erst nachdem Schüler sich gegenseitig ansteckten und ihre Familien infizierten, wurden Schulen geschlossen. Der Virologe Kekule warnt bereits seit Wochen und nennt die Schließung der Schulen „alternativlos“. Aber anders als in China wartet die Politik hier immer, bis etwas passiert, und folgt dann den Ereignissen.
Gesundheitsminister Jens Spahn äußerte Ende Januar nach dem ersten in Deutschland bestätigten Fall, dass Deutschland „gut vorbereitet sei“ und dass die Ausbreitung des Virus verhindert würde, weil man die Kontakte des Erkrankten checken würde.
Am 28.2. gab es ein Krisentreffen der deutschen Regierung mit folgenden Ergebnissen:
- Kanzlerin Merkel plädierte für ein Vorgehen mit Maß und Mitte
- Ankommende aus stark betroffenen Staaten müssen „Aussteigekarten“ ausfüllen
- Sollten in Fern- und Regionalzügen Verdachtsfälle festgestellt werden, müssen Bahnunternehmen dies melden
- Großveranstaltungen sollen von umfassenden Risikobewertungen abhängig gemacht werden,
- Erforderliche Maßnahmen würden jeweils mit den örtlichen Gesundheitsbehörden abgestimmt.
Auf eine lange Phase des Beschwichtigens folgte der Katalog von „weichen Maßnahmen mit Maß und Mitte“ Ende Februar. Das Virus hat sich natürlich nicht aufhalten lassen und selbst, als in NRW schon Hunderte Menschen erkrankt waren, fand nahe des Krisenherds im März das Bundesliga Spiel Gladbach gegen Dortmund vor 60.000 Zuschauern statt. Wenn man die Maßnahmen kritisch durchliest, wird klar, dass sie die Ausbreitung des Virus in keiner Weise beeinflussen. Eine „Aussteigekarte“ schreckt kein Virus ab! Eine Chronologie dieses Versagens ist in hier nachzulesen.
Mitte März zog die Politik dann endlich die Reißleine und ordnete weitgehenden Stillstand des Landes an. Das ist richtig nach dem Motto „better late than never“ und von daher kann ich dieses Vorgehen nur unterstützen.
Gerangel um Zuständigkeiten
Die Welt hat in einem Artikel aufgearbeitet, wie absurd das Testen auf das Corona – Virus bei uns abläuft. Der Test kostet im Einkauf 2,50 Euro für den Arzt und ist eigentlich billig. Ein Herr namens Michael Kegler kam von einer Reise nach Portugal mit verdächtigen Symptomen zurück und wollte sich testen lassen, da der Veranstalter selbst infiziert war. Er rief eine Hotline zum Thema an, die ihn ans Gesundheitsamt verwies, welches ihn zu seinem Hausarzt schickte, welcher aber keine Testkits hatte. Herr Kegler meldete sich bei der größten Klinik in der Gegend (Uniklinik Frankfurt) und wurde dort auch abschlägig beschieden. Da er nicht aufgab, konnte er am Ende doch durchsetzen, dass das Gesundheitsamt ihn testete (er war nicht infiziert). In Asien dagegen gibt es einfache drive-ins, wo man unbürokratisch einen Test machen kann. Der Staat leistet sich das schlichtweg.
In Deutschland und auch anderen Ländern sind die Zuständigkeiten weitestgehend ungeklärt und praktikable Prozesse werden nicht vorgegeben. Genau die einfachen notwendigen Maßnahmen bleiben damit auf der Strecke und zwar genau so lange, bis Sachzwänge sie förmlich „herbeischreien“. Vorausschauendes Handeln sieht man in westlichen Ländern nur partiell. Ausgerechnet der vielgescholtene Donald Trump leitete eine richtige Maßnahme zur Eindämmung ein, indem er die Flüge aus der EU in die USA für 30 Tage verbot.
Taiwan und Südkorea machen vor, wie es richtig und einfach geht. Die testen eher zu viel als zu wenig (Südkorea macht pro Tag in etwa so viel Corona Tests wie die ganze USA in Summe bisher – Stand Mitte März). Taiwan hat im Prinzip die simpelste Maßnahme ergriffen, indem es die „virtuelle Zugbrücke“ zu China hochzog. Im Gegensatz zur linken Doktrin, dass einfache Maßnahmen nicht wirken, hat Taiwan damit weltweit einen Spitzenplatz im Kampf gegen Covid-19 erreicht.
Jetzt sind sie halt da
Während sich in China der Staatspräsident Xi Jinping schnell an die Spitze der Kämpfer gegen das Virus setzte, sieht das in der westlichen Welt ganz anders aus, wobei das Verhalten von Angela Merkel besonders provokativ wirkt. Sie äußerte sich zuerst gar nicht zu Covid-19, dann tauchte sie Anfang März aus der Versenkung auf und organisierte den Integrationsgipfel in Berlin mit Maßnahmen gegen Rassismus. Am 4. März widmete sie sich der Aufarbeitung der Morde von Hanau noch einmal mit einer groß inszenierten Trauerfeier, um einige Tage später bei einem Regierungstreffen zu beschließen, sogenannte Flüchtlingskinder aus Griechenland aufzunehmen. Sie äußerte sich weder zum Corona Virus noch zu der prekären Lage an Griechenlands Grenze, zu der andere EU-Länder bereits Hilfstruppen entsandt hatten, um sie zu verteidigen gegen Erdogans inszenierten Ansturm.
Merkel meinte auf einer Pressekonferenz am 10.3. lakonisch, das Virus würde am Ende wohl 60-70% der Bürger betreffen. Das klingt dann schon nach Verachtung gegenüber den Menschen im Land und ist einer Kanzlerin unwürdig. Konkrete Maßnahmen hatte sie bis dahin noch nicht geplant, das Virus breitete sich weiter ungehemmt aus. In einer Fernsehansprache vom 18.3. an die Nation wiederholte sie dann nur gebetsmühlenartig, was wir schon wussten. Wenn man sich das Krisenmanagement von Sebastian Kurz im Nachbarland Österreich anschaut, dann hat man schon das Gefühl, vernachlässigt zu werden.
Die Vorgehensweise insbesondere der deutschen Politik ist exakt das Gegenteil der Chinesen. Während in China knallharte Maßnahmen mit dem Ziel, das Virus einzudämmen, in die Tat umgesetzt wurden, diskutiert man bei uns, dass Schulschließungen Probleme berufstätiger Eltern nach sich ziehen oder dass Einstellung des Profisportbetriebs Vereine in Zahlungsschwierigkeiten brächten. Es findet also systemisch bedingt so gut wie keine Prävention statt. Wenn dann diese Maßnahmen am Ende doch angeordnet werden, folgt die Politik im Grunde nur noch den Fakten und die Umsetzung wird auch kaum kontrolliert.
2015 äußerte Merkel auf einer Sitzung der CDU-Bundestagsfraktion den legendären Satz „Ist mir egal, ob ich schuld am Zustrom der Flüchtlinge bin, nun sind sie halt da.“ Passend dazu könnte sie in einigen Wochen achselzuckend sagen: „Ist mir egal, ob ich schuld bin an der Ausbreitung des Covid-19 Virus, jetzt ist es halt da.“
Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen
Die Börsen stürzten im Januar in Asien förmlich ab, während gerade in den USA der DOW mit über 29.000 Punkten einen neuen Höchststand erreichte. Einzelne Firmen wie Apple, Amazon oder Microsoft erreichten geradezu unfassbare 1.000 Milliarden Dollar Börsenwert. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels sind der Dow um 30% und der DAX um 40% abgestürzt und es ist kein Ende dieses Börsencrashs in Sicht. Ich schätze das übrigens als nicht wirklich relevant ein, da ich selber meine Wertpapiere verkauft, mein Geld in Dollar geparkt habe und nach der Krise zeitnah wieder einsteigen werde. Genauso machen es derzeit viele große Fondsmanager, so dass der Börsencrash zwar heftig ausfällt, aber korrigierbar sein wird.
Andere wirtschaftliche Folgen sind aber leider nachhaltiger. In ganz Europa droht das Szenario von flächendeckenden Ausgangssperren, die ganze Wirtschaftszweige in den Ruin treiben werden. Natürlich leistet die EU hier Finanzhilfen, doch werden meist große Firmen unterstützt, wobei der kleine Gewerbetreibende leer ausgehen wird.
Europa als liberaler Kontinent wird die erforderlichen Maßnahmen nicht militärisch begleiten, sondern auf die Vernunft der Menschen setzen. Das schafft Freiräume für Anarchie und Plünderer, die die Situation ausnutzen. Regional sind auch (wie bereits in Italien spürbar) Versorgungsengpässe zu erwarten, und da ganz Europa betroffen ist, wird die Hilfe anderer Länder ausbleiben, anders als in Wuhan, wo intakte Teile von China sofort eingesprungen sind. So ist es für die EU peinlich, dass hauptsächlich China dem stark betroffenen Italien hilft (bald vielleicht auch noch anderen) und nicht die europäischen Nachbarn.
Sieger und Besiegte im darwinistischen Wettlauf
Die Sachzwänge holen uns gerade ein: Politiker, Künstler und Sportler werden positiv getestet, Veranstaltungen abgesagt und die großen Fußball-Ligen in Europa haben nach einer Woche der Geisterspiele ohne Zuschauer nun den Spielbetrieb eingestellt. Das alles passiert reaktiv und nicht proaktiv durch vorgegebe Pläne.
Da die Maßnahmen in den westlichen Demokratien bisher immer der Realität nachlaufen, ist anzunehmen, dass die Schäden wesentlich gravierender ausfallen als in China oder Südkorea. Südkorea ist zwar eine Demokratie, doch nicht nach westlichem Vorbild. Hier greift der Staat ähnlich rigide durch wie in China und die weitestgehend homogene Bevölkerung akzeptiert das. Südkorea ist von den betroffenen Ländern nach China das Zweite, welches die Lage in den Griff bekommen hat und stagniert derzeit bei knapp unter 10.000 Infizierten, in Singapur gibt es analoge Methoden und den gleichen Erfolg.
Durch den Shutdown des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft werden natürlich die Börsen crashen und da die EU mit riesigen Finanzhilfen eingreift, dem keine Werte gegenüberstehen, wird der Euro zu Währungen verlieren, die in Ländern gelten, welche früher wieder zur Normalität zurückkehren. Die volatilen Finanzmärkte werden das früh spüren und so erwarte ich eine Flucht des Kapitals und der Reichen aus Europa. Die Geldschwemme der EU wird diese Flucht noch anheizen, ähnlich wie es vor Jahren in Venezuela geschehen ist, als die damals noch gefeierten Sozialisten „Reichtum für Jeden“ schaffen wollten und mit ihrer Geldschwemme ihre Leistungsträger und Reichen förmlich außer Landes getrieben haben. Diese Flucht ist durchaus nachhaltig und wird Europa weit zurückwerfen im internationalen Wettbewerb.
In der westlichen Welt traue ich den USA eine Sonderstellung zu, dort ist man zentralistischer aufgestellt als in Europa. Das wird besonders deutlich am Fall Italien, wo vor einer Woche bereits der Notstand ausgerufen wurde. Alte Menschen konnten teilweise nicht mehr behandelt werden und mussten sterben. Die Solidarität der Nachbarländer, bei denen es zu dieser Zeit erst maximal 1.000 Infizierte gab, war gleich Null. Dazu kommt, dass viele Länder innerhalb der EU bereits mit unabgestimmten nationalen Maßnahmen agieren und Europa so vollkommen heterogen und ohne erkennbare Führung durch die Krise taumelt.
China ist offensichtlich sehr gut mit der Krise zurecht gekommen. Die größten Schwächen waren am Anfang zu sehen, als man die schlechten Nachrichten mit allen Mitteln geblockt hat, der Umgang mit Li Wanliang ist selbst für mir bekannte linientreue Chinesen als Desaster der Politik verbucht. Als aber einmal der Staat das Problem erkannte und sich an die Spitze der Kämpfer gegen das Virus setzte, kam die beispiellose Solidarität hinzu, für mich ist auch beeindruckend, wie meine chinesische Frau und andere Chinesen hier alles mobilisiert haben, um Pakete mit Hilfsgütern nach China zu schicken.
Unser Land ist tief gespalten und in dieser Krise wird das voll aufbrechen. Am Ende der Krise werden viele Menschen verstehen, dass Sprache doch nicht Wirklichkeit schafft, sondern alte klassische Tugenden mehr zählen als hehre Worte. Falls die europäische Wirtschaft schwer getroffen wird, werden die Asiaten (neben China auch Japan oder Südkorea) einspringen und internationale Marktanteile von Europa übernehmen. Da die USA wohl auch wieder erstarken werden, kann das Virus Europa selbst nach erfolgreicher Bekämpfung wirtschaftlich nachhaltig schwächen.
Der Umgang mit dem Virus deckt auch auf, wie handlungsunfähig die EU ist. Nur nationale Maßnahmen bringen Erfolg, diese sind in jedem Land anders und die Länder schotten sich derzeit bereits gegenseitig voneinander ab. Politisch ist das eine Bankrotterklärung der EU. China wird diese Schwächen gnadenlos nutzen und in den internationalen Märkten Anteile erobern. Es ist auch zu befürchten, dass der Euro durch die derzeitige Geldschwemme bei gleichzeitigem Stillstand der Wirtschaft dramatisch einbricht, was die Flucht von Kapital und Leistungsträgern anheizt. Ein massiver Wertverlust des Euro würde zudem auch die Rentenansprüche der Bürger entwerten, denen dann schlicht Armut im Alter droht. Ich rechne mit einem Kaufkraftverlust des Euro von 20-30% in den nächsten drei Jahren.
Dr. Jochen Heistermann hat in theoretischer Informatik promoviert. Er war dann selbstständig und lebt nun als Privatier am Bodensee.
Wenn man berücksichtigt, daß ja ein Ablaufszenario seit 2013 der Regierung vorliegt, das sie für Steuergelder von Experten hat erarbeiten lassen, dann kann man eigentlich in nur einem Ausrufzusammenfassen, was man ihr vorwerfen muß:
Ihr kommt zu spät!
Der Asprekt ist doch der, was man von seinen Politikern verlangt. Chinesen wollen eine starke Führung die einen klarenPlan hat, was sie tut und was sie läßt. Die Amerikaner wollen positive Ergebnisse – die sind ergebnisorientiert. Und die Deutschen sind dann zufriden, wenn moralisch alles einwandfrei ist, egal, was dabei heraus kommt. Dann geht auch ein Regieren auf Sicht, ohne Plan und ohne Kenntnisse – aber moralisch ist der Hintern sauber wie ein Kinderpopo. Ergabnisse können dann aber nur Murks sein.
Wollen wir tatsächlich herummurksende Politiker? Warum gegeb wir uns dann mit Laiendarstellern in Fachministerien zufrieden? Warum habe ich den Eindruck, dass viele aktuelle Fachminister nur bemüht tun ( Altmaier in der Wirtschaft, Spahn bei der Gesundheit, Annegret bei der Verteidigung …..), sich aber nicht mal bemühen?
Ein Aspekt kommt gerade noch dazu. Dadurch, dass der Staat nun massiv Gelder verteilt und denen keine Leistungen gegenüber stehen, bekommen wir das „Venezuela – Problem“. Alle haben Geld und es gibt nichts zu kaufen. Ich rechne damit, dass Nahrungsmittel dramatisch teurer werden. Spanien und Italien werden sicher bald wenig bis kein Obst mehr liefern, Gemüse wird knapp, Mehl und Klopapier werden durch die Nachfrage teuer. Glück hat wer Dosenfisch mag, der ist jahrelang haltbar und liegt weiter wie Blei im Regal.
Das macht doch nichts, dafür steigen die Vermögenspreise erneut. Gold macht den Anfang, dann folgen Immobilien und schließlich Aktien. Blöd für die, die so etwas nicht haben. Die werden dann von den Sozialisten umgarnt und gegen die „Reichen“:und gegen „Rechts“ in die Schlacht geführt. Die Spaltung vertieft sich. Divide et impera!
Eigentlich müsste unser Vergleichsmaßstab gar nicht China sein, sondern die ostasiatischen Länder um China herum wie Südkorea, Japan, Taiwan, Vietnam, Thailand, etc.
Denn bei uns kam genau wie in all diesen Ländern der Virus von außen herein. Und in all diesen Ländern – außer Südkorea – sind die Fallzahlen nicht so hoch, obwohl sie sehr viel Kontakt mit China haben. Und Südkorea scheint es auch wieder im Griff zu haben.
Danke für den ausführlichen Artikel. Dieses Land wird sich tatsächlich Tag für Tag ändern. Wie auch immer die Krise ausgeht, das Europa, das wir kannten, wird es nicht mehr geben. Wie die Chinesen sagen: „Mögest du in interessanten Zeiten leben.“
Mit weniger als 1% Infektionen der Bevölkerung ist China (und wir alle) noch lange nicht durch.
Da werden uns noch für lange Zeit Glutnester dieses Flächenbrandes begleiten und beschäftigen.
Was sich aber jetzt schon zeigt ist, dass es ein kapitaler, kapitalistischer Fehler war, zuzulassen, dass die Produktion von lebenswichtigen Gütern ausserhalb der eigenen Verwaltunsgshoheit angesiedelt wurde.
Gleichzeitig haben wir ganz nebenbei die technologischen Fähigkeiten für praktisch alle
unsere Produkte für ein Erbsengericht (ein paar Jahre billige Löhne) verschenkt.
Aber schön wars!
Genau das macht aber China. Die bekämpfen die Glutnester und finden die auch. Wir isolieren erstmal alles und wenn wir danach wieder hochfahren wird das Virus wieder stärker, wenn wir das nicht intelligent machen wie auch Südkorea, das wohl best practise ist.
In Ihrem letzten Satz ist alles gesagt: Unfähige, böswillige Nichtsnutze haben hier das Sagen. Es ist allerhöchste Zeit, dass wir diese Kriminellen zum Teufel jagen …
Ich schreibe noch etwas Grundsätzliches hier: die derzeitigen Instanzen politischer Systeme werden getestet durch das Virus. Ich halte persönlich eine funktionierende Demokratie für die beste Staatsform, aber derzeit konkurriert ein fähiges autoritäres System mit westlichen „Postdemokratien“. In Zukunft kann es sein, dass China eine schwache oder nur am Machterhalt interessierte Regierung bekommt und das Land abwirtschaftet. Derzeit sind uns aber die Ostasiaten überlegen, Südkorea hat ja auch überzeugt bei der Corona Abwehr.
Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht eher eine Elitenfrage ist. In Österreich, Israel und Dänemark (s. a. Schweinepest) z. B. wird nach Gesetzeslage bzw. Katastrophenschutzplan gearbeitet – mehr oder weniger erfolgreich (klar, das es nicht 100% erfolgreich ist). Wir in Deutschland aber haben uns Partien erlaubt, die seit vielen Jahren permanenten Rechtsbruch begehen und das ganze nur noch als open borders zu verwalten bzw. ausplündern. Ich würde das deshalb nicht primär als Systemfrage verstehen, weil ein leistungsfähiges System ja prinizipiell existiert, aber ohne den politischen Willen, eine staatliche Vorsorgepflicht in manchen Bereichen überhaupt als solche anzuerkennen und dann rechtzeitig zu handeln, nützt auch eben auch das beste System nichts. Das passiert, wenn ein Land selbstzufrieden und „offen“ ist. P.S. Auch das demokratische Taiwan macht das sehr effizient. Und die Ostasiaten werden nach der Krise natürlich am besten aus den Startlöchern kommen.
Ein System, das solche Laienspieler an die Schalthebel der Macht befördert, wie bei uns, ist nicht leistungsfähig zu nennen.
Wir brauchen unbedingt eine Amtszeitbegrenzung, damit eine solche Negativauslese nicht auf dauer unser Schicksal bestimmen kann.
Wieso soll Merkel nicht die Deutschen verachten? Sie macht seit mindestens 5 Jahren nur noch Politik für Aussereuropäer, Minderheiten und Kulturfremde und gegen die eingeborene Bevölkerung und die Idioten wählen sie trotzdem!
Exakt so ist es. Leider.
der moralische und weltanschauliche Aspekt dieser Katastrophe ist sicher ein weites Feld, man könnte es abkürzen und sagen, Spahn, Merkel, Laschet usw. gehören lebenslang hinter Gitter wegen ihrer vorsätzlichen Untätigkeit. Im Moment jedoch sind die Meisten mit der Frage beschäftigt, wie kommen wir aus dem Inferno unbeschadet raus. Rette sich wer kann, die Führung wird uns nicht helfen. Schutzmasken für die Bevölkerung wird es auch in 1, 2, oder 3 Wochen nicht geben. Wer in den Großstädten wohnt hat schlechte Karten, auf dem Land siehts etwas besser aus.
ich persönlich bin der meinung, dass china europa besetzen sollte und hier für ordnung und sicherheit sorgt. die europäer können das nämlich scheinbar nicht selbst. das kann man vergleichen mit der bestellung eines gerichtlichen betreuers für menschen, die es eben einfach nicht selbst können.
Ob es auch nur bei einem einzigen unserer überbezahlten, unterqualifizierten Selbstdarstellern für solch weitreichende Analysen reicht? Da habe ich erhebliche Zweifel. Hervorragender Artikel!
Uebrigens entwickelt ein in weiten Teilen abgelehnter und offiziell preisgegebener Nationalstaat auch keine Identifiktionsgefuehle mehr und damit das, was sich insbesondere in Krisen daraus ableitet. Das gilt fuer unsere „Gäste“ in erhöhtem Masse, ueber die die ostasiatischen Länder gewollt nicht verfügen. Homogenität ist essentiell, wenn es um derartige schwarze Schwäne geht, hierzulande aber verpönt.
Da ist manches richtig, manches geht etwas durcheinander und ist nicht frei von Widersprüchen, was sich bei einer derartigen, etwas sprunghaften, Vorgehensweise nicht vermeiden laesst, und manches ist mit Verlaub falsch. Unstrittig ist, dass hier deutlich zu spaet und wie ueblich nicht konsequent und konsistent gehandelt wurde. Die Folgen bestimmen nun unweigerlich das Handeln, das bei einem Infektionszustand wie in den genannten ostasiatischen Ländern naturgemäß anders aussieht, als bei einer selbst verschuldeten, bereits laufenden Durchseuchung ohne hinreichende Testoptionen. Ich beschraenke mich auf die grundsätzlich zu Recht angesprochene evolutionäre Systemfrage oder frei nach Taleb darauf, welches System mit welchen verantwortlichen Figuren mit schwarzen oder grauen Schwaenen besser fertig wird. Die EU ist kein System und somit nicht mit echten Systemen zu vergleichen. Ob Deutschland aktuell noch als faktischer (funktionierender) Nationalstaat bezeichnet werden kann, ist fuer mich sehr fraglich. Im Falle Deutschlands liegt ein von den Eliten abgelehnter rein formaler Nationalstaat, der essentielle Merkmale aufgegeben hat und dies vorsaetzlich und der folgerichtig in Teilen seine natürliche Funktionsfähigkeit „verloren“ hat. Somit hinkt auch hier der Vergleich mit China und anderen Nationen massiv. Bei der EU handelt es sich um ein Gebilde eigener Art zur Alimentierung von Selbstversorgern und von Geber-und vor allem Nehmerstaaten, die unwillig sind, sich der Konkurrenz zu stellen, deren Machthaber trotzdem aber ueber die Versorgung ihrer Untertanen an der Macht bleiben wollen. Es ist – gewollt- nicht Fisch und nicht Fleisch mit überwiegend unfähigen Verantwortlichen und weit von dem, was man ein System nennen koennte, entfernt. Dass hier bei Merkel und Co. unlautere Absichten in Richtung eines bestimmten Systems, das weder realistisch ist, noch funktionieren wuerde, bestehen ist nicht zu übersehen. Aktuell „reagiert“ somit folgerichtig nicht ein nicht vorhandenes System, sondern unterschiedlich befaehigte Verantwortliche fuer ihre Nationen wenden ihre Möglichkeiten unterschiedlich, je nach eigener Einschätzung, an. Die Handlungen oder Unterlassungen wechseln je nach der Qualifikation des jeweils Verantwortlichen. Mit einem System, das bewusst! darauf ausgerichtet ist, gerade in solchen Faellen optimal in alle Richtungen zu funktionieren, sobald es aktiviert ist bzw. durch ein Problem aktiviert wird, hat das Alles nicht das Geringste zu tun. Ebenso euphemistisch ist leider auf Seiten der Akteure auch die Beschreibung „Strategie“, zu der nahezu sämtliche Eigenschaften fehlen. Und nicht zuletzt zeigen die Verantwortlichen in allerdings unterschiedlicher Ausprägung, dass sie bei Herausforderungen dieser Art, uebrigens auch schon anderer in frueheren Jahren, geistig und charakterlich überfordert sind. Kein Wunder, wenn man sich den Rekrutierungsprozess anschaut. Uebrigens liegt auch der mehr oder weniger praktizierten Globalisierung kein wie auch immer geartetes System zugrunde. Die Dinge oder Zustände sind vorzugsweise aus ökonomischen Gruenden einfach gelaufen, ohne dass hier systemisch ueber moegliche Folgen und Stabilisierung in allen Bereichen und deren Behandlung auch nur nachgedacht wurde. Das Ergebnis ist klar und wird, wenn nicht Entscheidendes revidiert oder „nachgeholt“ wird, was zunaechst einmal mindestens fraglich ist, spätestens beim nächsten schwarzen Schwan fuer Einheiten, die sich (vorsaetzlich) nicht systemisch und personell krisensicher aufstellen, zu einer Art evolutionärer Finalisierung führen.
Die Globalisierung wird jetzt zurückgedreht.
China hat alles was es haben und wissen wollte von uns bekommen und wird das in der Zukunft in Kombination mit einer Bevölkerung, die bereit ist 10 – 12 h am Tag zu arbeiten als Herschaftsinstrument benutzen.
Sehe ich auch so. China erforscht alles, patentiert, pilotiert und baut es dann selber. Die machen die ganze Produktkette selbst.
„Allerdings haben die Chinesen hier auch wie ein Heuschreckenschwarm agiert und die Lager leergekauft ..“ Ich beobachtete vor einigen Tagen, wie hier unsere Neubürger mit Kleinbussen aus den umliegenden Städten in die Supermärkte unseres Stadtteiles einfielen, um palettenweise Mehl, Hülsenfrüchte etc. zu kaufen.. Die Rationierung auf haushaltsübliche Mengen erfolgte erst später. Ihre gepriesene Solidarität der Chinesen, die hier leben und arbeiten, gilt in aller Regel also in erster Linie den Menschen ihrer Herkunftsländer, genauso wie die unserer anderen Neubürger. Uns Kartoffeldeutschen wird diese nationale Solidarität als extrem rechts und nazihaft verkauft.
Meine chinesische Frau handelt so, dass sie in Deutschland nur mich und befreundete Chinesen unterstützt. Sie teilt auch ihre Atemschutzmasken mit denen. Ähnlich zu beobachten bei anderen Ethnien, die gemeinsam Hamsterkäufe machen oder als Familie grillen. Es sieht aus wie Apartheid mit dem Deutschen als Zahlmeister und Einzigem, dem keine Solidarität gilt.
Zuallererst: Wir haben es mit einer Ausnahmesituation zu tun.
Es geht beim „Systemtest“ also nicht darum zu schauen, wie effektiv das System als solches läuft, sondern wie effektiv es mit Ausnahmen von der Regel umgeht.
Dass China, als von vornherein stark von oben durchregiertes Land natürlich schneller und drakonischer Gegenmaßńahmen ergreifen kann, ist klar.
Dass die EU als „Work in Progress“ auf dem falschen Fuß erwischt worden ist, weil die Kompetenzen zwischen EU, Nationalstaaten und den jeweilig zugehörigen Provinzen bzw. Bundesstaaten keinem mehr ersichtlich sind, sollte man erkennen.
Die USA sind hingegen kein „Work in Progress“ mehr und haben seit Jahrhunderten ihre jeweiligen Kompetenzen im Land klar verteilt.
Ich halte alle drei Systeme (die EU besonders) für unfähig, mit der aktuellen Situation schnell und effektiv umzugehen.
Im Falle eines tödliche und hochgefährlichen Virus, muss die Verbreitung so schnell als möglich im Keim erstickt werden.
Deshalb setze ich lokale Verantwortung. lokale Entscheidungsträger und lokale Kompetenz dagegen!
Dazu folgender Punkt:
Zitat:“Am 30.12. 2019 wies der chinesische Arzt Li Wenliang in sozialen Netzwerken (WeChat) auf eine neuartige sehr ernste Krankheit hin, die schwere Lungenentzündungen auslöste. Er bemerkte, dass sich in seinem Hospital über 40 Personen mit schweren Lungenentzündungen einfanden und erkannte, dass es sich um eine neuartige Krankheit handelte. Offizielle Stellen nahmen seine Warnungen wochenlang nicht ernst und reagierten erst, als er diese Warnungen auch im Internet verbreitete. Li Wenliang ging an die Öffentlichkeit, obwohl er zuvor eine Schweigepflichtserklärung unterschrieben hatte. Der Grund war die massive Bedrohung durch das neuartige Virus, welche er eher erkannte als die Obrigkeit.“
Hätte man in Wuhan die lokale (kommunale) Entscheidungsgewalt gehabt, hätte man vor Ort sofort das Epizentrum der Epidemie selbstständig unter Quarantäne setzen und von der Außenwelt abschotten können.
Nicht nur, dass die KP in China die Äußerungen des Arztes unterdrücken wollten, sie hat ihn offensichtlich zunächst nicht ernst genommen.
Chinas KP hat es unterm Strich mitnichten besser gemacht, als alle anderen. Dies ergibt sich allein aus der Tatsache, dass der Virus sich im Rest der Welt auch ausgebreitet hat.
Wie sich die Situation in den USA fortentwickelt, wird sich noch zeigen. Der Atlantik scheint, wie bei allen anderen Entwicklungen zwischen den Kontinenten auch, massiv auszubremsen.
Nun zur EU: Da hat man den Virus bis vor kurzem nicht nur nicht mal bemerkt, man hat die Entwicklung in China auch noch vollkommen verpennt. Die EU zieht immer mehr Kompetenzen an sich und versagt total dabei, diese Kompetenzen im Falle eines Falles sinnvoll einzusetzen. Dies klappt meist nicht mal auf nationalstaatlicher Ebene, sondern derzeit nur auf Ebene der Bundesländer. Und genau das ist in der Tendenz richtig!
Weil: In jedem Bundesland, in jeder Kommune herrschen andere Bedingungen als in dem oder der nächsten. Es macht keinen Sinn, Örtlichkeiten unter Quarantäne zu setzen, die von der Infektion gar nicht betroffen sind und so wirtschaftlich zu ruinieren.
Es macht jedoch Sinn, Örtlichkeiten, die davon betroffen sind, schnell und ohne Kompetenzgerangel selbstständig abschotten zu können. Das geht natürlich nur, wenn man vor Ort die dazu nötige Kompetenz (rechtlich, wissenschaftlich, militärisch) hat.
Je länger die Entscheidungswege sind, sie wachsen mit der Größe des Apparates, desto träger sind sie, was eine Verzögerung bei lebenswichtigen Entscheidungen mit sich bringt und gerade im Falle einer Virusinfektion die Verbreitung enorm begünstigt.
Wenn ich vor Ort die nötige vollumfängliche Kompetenz habe, ein Problem selbstständig zu analysieren und selbstständig gegenzusteuern, habe ich nahezu keine Latenz und die kürzesten Entscheidungswege. Was im Falle von COVID-19 die Ausbreitung von vornherein verhindert hätte und die anderen Teile der Welt gar nicht vor die jetzigen Probleme stellen würde.
Korrektur: Es heißt natürlich DAS Virus.
Der Duden sagt, beides geht.
Danke. Da hat die Rechtschreibreform wohl zugeschlagen. 😉
Danke für die interessante Analyse. Ich teile grundsätzlich, dass EUropa auf dem absteigenden Ast ist. Die Corona Epidemie ist allerdings nicht der Auslöser, sondern höchstens das i-Tüpfelchen, was das Fass zum überlaufen bringt. Die Gründe für den schleichenden Niedergang sind vielfältig. Die EU wurde über die Vorgängerorganisationen in Leben gerufen, um eine reine Wirtschaftsunion zu sein. Es ist nie gelungen daraus einen legitimierten demokratische Staatenbund zu machen. Aus purem wirtschaftlichen Nutzen hat man die EU nach Osten erweitert, die merkwürdiger Weise heute den meisten Widerstand gegen die Bürokratie aus Brüssel leistet. Demokratie: Der letzte Coup war die Kommissionspräsidentin von der Leyen, die ohne Legitimation anstatt Herrn Weber nun das Wort führt. Wenn man einen Blick auf Deutschland wirft, dass eigentliche Zugpferd der EU, hat man es eher mit einem lahmen Gaul zu tun. Unser Gesundheitssystem folgt planwirtschaftlichen Grundsätzen. Ärztefunktionäre bestimmen Fallzahlen, Kennzahlen und wer wo praktizieren darf. Die Krankenhausstruktur wird seit Jahren ausgedünnt und Bertelsmann liefert die Blaupause für weitere Einsparungen. Thema Migration: Insgeheim und nur für Insider erkennbar, bereitet sich Europa auf den ungehemmten Zuzug von Migranten vor. 2015 war der Anfang und durch geschickte Vermischung von Flüchtlingen und Migranten wir suggeriert, dass wir verpflichtet sind, diesen Menschen zu helfen oder zumindest Herrn Erdogan zu sponsern. EUropa und insbesondere Deutschland verteilt damit über sein Sozialsystem den erarbeiteten Wohlstand, leider ohne, dass neuer Wohlstand entsteht. Um weiteren Diskussionen über Zahlen, Daten und Fakten vorzubeugen stürzen wir in eine nicht endende Klimadiskussion, die über die Stadthalterin von der Leyen bereits europäische Dimensionen hat. Durch das Geschwafel wird die Energieversorgung geschwächt, ohne technische und wirtschaftliche Alternativen zu haben. Am Beeindruckensten ist das Thema Meinungsfreiheit. Während sich die links/ grünen Protagonisten Neubauer, Habeck, Baerbock, … und andere Konsorten in ihre Echoräume zurückgezogen haben und von dort aus über das digitalen Netz ihre soziale Verwahrlosung zeigen, während die heilige Greta, obschon Immun, sich auch ins Digitale gestürzt hat, betätigt isch die mehr oder weniger gleichgeschaltete Presse und der ÖRR damit, jede Maßnahme der Regierung als „Stein der Weisen“ zu feiern und verbreitet weiter ihr einschläferndes Gift. Aber es gibt auch einen Funken Hoffnung. Wenn die Prognosen stimmen, werden wir an den Rand des Kollaps geführt, denn die Politik-Dilettanten haben verabsäumt, den „Point of No Return“ zu beachten. Es könnte sein, das das Volk am Ende der Krise weit weniger nachsichtig sein wird, als Merkel und Co., und die Links/ grüne Mischpoke gedacht haben.
Zu Frau Merkel ist aufgefallen, dass ihre TV-Ansprache mit englischen Untertiteln bei Deutsche Welle als Video verfügbar sein soll, und, z.B. in der New York Times, zusammen mit einer Rede von Justin Trudeau, als positives Kontrastprogramm zu Donald Trump über den grünen Klee gelobt wird. Bei der NYT gilt Trump als „unterirdisch“, womit man grosso modo durchaus einverstanden sein kann, es wird aber nicht erkannt, dass Frau Merkel nur anders, aber deswegen nicht weniger „unterirdisch“ ist. Sonst – besten Dank für interessante Einsichten.
Entscheidend für ein Vergleich bzw. für eine Bewertung über dieWirksamkeit der durchgesetzten Maßnahmen ist, nach meiner Auffassung, wie „belastbar“ die angegebenen Zahlen sind. Da habe ich so bei China meine starken Zweifel, ob das alles wahr ist. Aber immerhin, es wurde dort schnell reagiert. Das kann man von den deutschen Politikern, mit der mächtigsten Frau der Welt und Staatsratsvorsitzende ADM, und deren Medien nun wirklich nicht behaupten. Wir könnten also heute schon viel erfolgreicher wirksame Gesundheitsmaßnahmen durchgeführt haben. Diese Personen sollten es sich verkneifen, sich nach Bewältigung der Krise für ihr Tun zu loben und keine Dankbarkeit erwarten. Sie alle haben schlicht und ergreifend VERSAGT!
Eine Bemerkung zur Solidarität in Deutschland. Die gibt es seit 1990, nach meiner Erfahrung, nicht. Beispiel: Als nach der sogenannten Wende die Kohlkumpel im Westen streikten, fuhren die Kumpel in Massen aus dem Osten dahin, um ihren Kollegen bei der Durchsetzung der Forderungen behilflich zu sein. Als die Kumpel im Osten streikten, wurden sie von ihren Westkollegen im Stich gelassen.
Das ist ein wirklich grossartiger Artikel.
Der Elternspruch lautete früher „Euch geht es wohl zu gut.“ Das korrespondiert mit der Zustandsbeschreibung am Beginn dieses Artikels: „In den letzten Jahren ist speziell in Deutschland eine zunehmende Realitätsflucht der Politik zu beobachten.“
Den Kritikpunkten in dem Artikel und auch den Einschätzungen über die Systeme bzw. Regionen China – USA – EU stimme ich zu. Letztere (die EU) ist mE nach dem Corona-Desaster klinisch tot und wird noch finanziell beatmet, aber hat den Realitättest nicht bestanden. Niemand braucht DIESE Brüsseler Bürokratie. Der Nationalstaat hat seine Bedeutung in Mitteleuropa wiedererlangt. (Anderswo hat niemand am Nationalstaat als notwendige und sinnvolle Handlungsebene gezweifelt.)
Werden die Deutschen aus dem Versagen dieser Regierung lernen? Natürlich, ja, aber es gibt keine unmittelbare Alternative. Früher konnte die CDU-Regierung ab- und eine SPD-Regierung gewählt werden, aber jetzt gibt es nur auf der einen Seite die Merkel bejubelnden Blockparteien, und dann die opponierende Alternative, die nicht reif ist.
Nach der Corona-Wirtschaftskrise bräuchte es einen Wirtschaftsminister Erhardt, bräuchte Vertrauen in ein freies Wirtschaftsleben innerhalb eines starken, den Rahmen setzenden Staates. Corona hat die Gefahren der Globalisierung aufgezeigt und Trumps Politik bestätigt (- die dieser aus anderen Gründen macht). China als verlängerte Werkbank bis hin zu Medikamenten und Schutzkittel, das ist inakzeptabel. Corona ist auch in dieser Hinsicht ein echter Warnschuss; die Risiken durch von dort gelenkten IT-Systemen wurden noch nicht virulent, aber wird man bei echten Konflikten spüren.
Es gibt eine Zeit nach der Pandemie, und dann wird es wieder aufwärts gehen. Nach 1945 kamen die 50er und 60er.
Machen wir uns nichts vor: Merkel wird wieder als Super-Corona-Krisenmutti gefeiert und auch wieder gewählt. Evtl auch als Laschet-Söder-Spahn-Klon. Hier wird sich nichts änder, niemals, und die Leite kriegen halt die Quittung für ihre Schafsgeduld.
Chinesische Herrscher hatten und haben vor zwei Dingen panische Angst. Vor Aufständen in der Bevölkerung (gab es in der Vergangenheit öfter und haben die eine oder andere Dynastie zu Fall gebracht) und vor dem Zerfall des Landes (gab es in der Vergangenheit auch öfter, Stichwort Warlords, darum sagte Mao auch sinngemäß: „Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen, aber immer muss die Partei die Gewehre kontrollieren und nicht umgekehrt). Bei rechtzeitigem Handeln der Behörden in Wuhan hätte man die weltweite Pandemie verhindern können. Insofern hat China der Welt gegenüber einiges wiedergutzumachen. Dass es sich bei unseren Politikern in toto um Schönwetterleichtmatrosen handelt bleibt davon unbenommen. Und dass Merkel nie geführt hat, sondern immer hintergelaufen ist auch. Ich tippe darauf, dass Söder sich gerade als wahrscheinlichster Kanzlerkandidat anbietet.
Wenn ich den Autor richtig verstehe, dann meint er wohl, daß autoritäre Systeme erfolgreicher und überlebensfähiger sind. Ich weiß, das viele Chinesen – außer in Hongkong und Taiwan – ein autoritäres System gut finden. Da muß ich als alter überheblicher Europäer aber sagen, ** mir unheimlich, wenn Westler sich vom chinesischen Model angezogen angezogen fühlen. Was den aktuellen Vergleich des Erfolgs Chinas und Europas, insbesondere Deutschlands anbelangt, muß man zustimmen. Nur nicht was die Ursachen betrifft. Deutschland ist ein Land im Niedergang. Jahrzehnte langer Marsch linksgrüner Ideologen durch die Institutionen haben das Land ruiniert und quasi sturmreif geschossen. Leistung, Verantwortung und Ordnung gelten als Sekundärtugenden – also quasi Nazi, das Geld kommt von der Bank und der Strom von Windrädern aus der Steckdose. Statt Naturwissenschaften wie die Chinesen studiert man hier Genderwissenschaften, Politologie oder „irgendwas mit Medien“. Allerorts haben die Dummen und Verantwortungslosen die Macht übernommen, die sie nun mit Zähnen und Klauen verteidigen. Der Rechtsstaat wird durch Gesinnungsethik ausgehebelt und Unfug, wie gendergerechter Sprache und geschlechtsneutralen Toiletten mehr Raum eingeräumt, als einem funktionierenden Bildungssystem. Daß autoritäre Maßnahmen in einer Demokratie im Notfall nicht durchgesetzt werden, stimmt nicht, wie man an den aktuellen Beschränkungen des öffentlichen Lebens sieht. Daß sie zu spät eingeleitet werden hängt mit der Inkompetenz unserer „Eliten“ zusammen.
Deutschland und Europa hat in seinem Zustand wirtschaftlich gegen China keine Chance und militärisch schon gar nicht, wir könnten uns nicht mal gegen die Schweiz verteidigen.
Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, daß eine Kultur verfällt, aber an Humanismus, Aufklärung und persönlicher Freiheit liegt das nicht!
Meine ich eigentlich nicht. Eine funktionierende Demokratie würde sehr transparent und ideenreich auf die Krise reagieren und wäre wohl das beste System, aber das haben wir nicht mehr. Ich denke eine ähnliche Krise in der Zeit der „alten Bundesrepublik“ wäre besser gemeistert worden.
Das sehe ich genauso. Die alte Bundesrepublik hatte noch viele Politiker, die
den Krieg miterlebt hatten oder dessen Auswirkungen. Die bauten dann doch
nicht so hohe Luftschlösser wie die heutigen. In den letzten Tagen habe ich
öfters an den jungen Helmut Schmidt denken müssen zu seiner Zeit in Hamburg
1962 und die Sturmflut.
Da dürften Sie sehr, sehr Recht haben.
Bon.
Ein äußerst lesenswerter, fundierter und vor allem ideologiefreier Bericht zur Lage, herzlichen Dank dafür! Bei der Lektüre wird jedem, der sich seinen gesunden Menschenverstand bewahrt hat, sofort klar, warum die „EU“ insgesamt, besonders aber auch die „führenden“ Mitgliedsstaaten in ihrem ideologischen Globalisierungswahn und ihrer irrealen Weltrettungsspinnerei voll gegen die Wand gefahren sind! Das ging jetzt doch erheblich schneller, als es viele Mahner schon seit langem prophezeit haben. Die Politik hat keinerlei Führungsfunktion mehr, es herrscht nur noch völlig kopfloses Reagieren von einem Tag auf den anderen, wie kann da noch Vertrauen oder gar Solidarität bei den „Regierten“ erwartet werden. Ein Virus, eine mikroskopisch kleine organische Struktur, hat es geschafft, die offenbar unausrottbare Illusion eines „neuen Sozialismus“ wieder mal wie eine Seifenblase platzen zu lassen – wie schön!
Sehr guter Überblick, vielen Dank. Vor allem der weitere Absturz des Euros und dessen Auswirkungen werden bei uns noch nicht einmal ansatzweise diskutiert. Es scheint, als ob nach Jahren des billigen Geldes die Feuerkraft doch ziemlich mau ist. Und wenn man weiß, daß die USA einen eher starken Dollar und Raum für Zinssenkungen, sowie die Chinesen viel Geld für Investitionen haben …
Kluger Artikel. Vielen Dank!
Danke für diesen Artikel und die klaren Worte.
’schland und die EU haben fertig. Hoffe, die Italiener ziehen die Konsequenzen und verlassen auch die EU.
Und das, was jetzt kommt, ist ein Desaster mit Ansage. Ich bin aber zuversichtlich, dass die Olochkratie in Politik und Medien es schafft, ohne Konsequenzen damit durch zu kommen. Merkel wird ja bereits in allen Medien für ihre ruhige Hand gefeiert.
Meine Frage an Dr. Heistermann, da er sehr gut ins Reich der Mitte vernetzt zu sein scheint, wäre: Ist die Coronakrise in China tatsächlich überstanden? Kommen seine vielen chinesischen Kontakte wirklich zu diesem Schluss oder ist es vielmehr lediglich die politische Führung, die die Krise für beendet erklärt hat?
Ich zweifle die perfekten Zahlen aus China an. Ich denke aber die isolieren sofort die Kranken und machen extrem viele Tests und desinfizieren überall. Das heisst die Zahlen werden größer Null sein, aber es entstehen derzeit keine größeren Ansammlungen von Infizierten, da man da genau aufpasst.
„Das klingt dann schon nach Verachtung gegenüber den Menschen im Land und ist einer Kanzlerin unwürdig…..“
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Die besondere „Wertschätzung“ für die Menschen in diesem Land zeigt sich auch in folgendem:
„Update vom 20. März, 9.57 Uhr: Mit ihrer historischen Ansprache zur Corona-Krise hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch, 18. März, ein Zeichen gesetzt. Die Ausstrahlung ihres eindringlichen Appells an die Bevölkerung hat bei ZDF-Zuschauern aber einen bitteren Nachgeschmack. Denn die rund 8,97 Millionen Zuschauer, die die Rede der Kanzlerin im ZDF verfolgen wollten, wurden vor der Ansprache mit einem minutenlangen Werbeblock bestrahlt, bevor die mahnenden Worte der Kanzlerin endlich zu hören waren.
Der Werbeblock sorgte bei manchen Zuschauern für Kritik. Nun hat sich das ZDF geäußert und für den Werbeblock entschuldigt. dwdl.de berichtet erklärte der Sender: „Das war ein Fehler, der nicht hätte passieren dürfen. Wir bedauern das sehr!“
https://www.merkur.de/politik/corona-angela-merkel-tv-fernsehansprache-zdf-werbung-mittwoch-appell-buerger-probe-krise-13604204.html
Und wer nur zu berichten weiß, dass sich wohl 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung mit dem Coronavirus CoV-19 infizieren werden, hat nicht nur die Glocke nicht gehört, die Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal von Millionen, die in diesem Statement zum Ausdruck kam, ist atemberaubend.
https://www.wsws.org/de/articles/2020/03/13/pers-m12.html
„Die Solidarität scheint bei uns wenig ausgeprägt zu sein“ – ich frage mich, wer soll mit wem denn solidarisch sein, wenn die Gesellschaft vollkommen entsolidarisiert wurde? Werden denn plötzlich Merkels Migranten mit der Bevölkerung solidarisch, oder die Beamten mit den Rentenempfängern? Die Jungen mit den Alten, die mit 63 schon in Rente gegangen sind, die privat Versicherten mit den gesetzlich Versicherten? Oder gar die Politiker mit den Untertanen? Aber eines ist Gewiß, die Politiker werden überleben, auch ohne die Untertanen. Dem Durchschnittsbürger leuchtet es langsam ein, dass er vollkommen alleine gelassen wird, denn er hat keine Lobby.
Darum bin ich selber Privatier geworden. Ich habe früher gern auch in Deutschland gearbeitet und fand meine Abgaben an den Staat okay. Aber ich will nicht Antifa oder Kampf gegen Rechts oder einen bürokratischen Nannystaat finanzieren, darum Rückzug und schleichende Entsolidarisierung.
Ich kann es nachvollziehen, Herr Heistermann. Ich werde im Herbst 65 Jahre alt und hatte vor bis mindestens 70 zu arbeiten, weil ich meinen Job sehr gern mache. Aber seit einigen Wochen habe ich es mir anders überlegt – sehr zur Freude meiner Frau. Danke für Ihren sehr informativen Beitrag!
Ich hoffe Sie sind noch gesund. Bin selber Segler und im Verein gibt es viele muntere Senioren, die sich einen schönen Lebensabend gönnen!
Ein Artikel, dem man nahezu voll zustimmen kann.
Es bleibt anzufuegen, dass jetzt auch Cuba Hilfe und Aerzte nach Italien und Serbia gesendet hat. Serbia ist ein Grossempfaenger chin. Hilfe.
Nachdem die Menschen ueber 2 Jahre lang den falschen Prophetinnen (gretellisaannnnalleeena) nachgerannt sind, bekommen diese einen brutalen Reality Check.
Wenn diese Krise & Pandemia zu Ende ist (in vielleicht 1 1/2 Jahren) werden sich viele Lander in Africa und Latin America fragen: wer hat uns geholfen, und welches System hat die Krise besser gemeistert. Ruanda, das erfolgreichste Land Africas, hat sich schon vor 10 Jahren entschieden.
Kleine Notiz: ein Kollege , Prof. John Carter-Hatcherson besucht zur Zeit ein paar Partnerkliniken in Uganda & Tanzania: und es gab nat. auch Gespraeche zur Politik.
Auf die Frage an hoehere Politiker und Minister, ob sie Mme von der Waescheleine kennten, wussten fast niemand eine Antwort. Aber auf die Frage, wer denn Xi JinPing sei, da wurden sogar im evangelikalen Uganda sogar viele Christen fast ectatisch ! Und das bedeutet etwas. Ein Pastor sagte im, „EU is just a continuation of the colonialists“….
Aber in Ihrer China-Begeisterung vergessen Sie hoffentlich nicht, daß wir dieses Virus mindestens chinesischer Schlamperei, wenn nicht schlimmerem zu verdanken haben!
Und wenn die Afrikaner meinen, die Chinesen betrieben keinen Kolonialismus, nun ja Pastoren sind ja in der Regel nicht die Intelligentesten…
Ja. Und Pastoren verhalten sich nicht immer und ausschließlich christlich …
„Der Westen legt mehr Wert auf das Individuum“. Das ist nicht das Problem. Das Problem heißt Demokratie, die eine Schönwetterstaatsform (Kühnelt-Leddihn) ist. Die politische Führung besteht in der Demokratie aus Demagogen. Die größten Schwätzer (die mit den großen Wahlversprechen) kommen in einer Demokratie nach oben, das sind aber nicht die fähigsten Leute, die wird man wahrscheinlich in der Unternehmensführung finden: Entscheider, Macher. (Hayek hat sich da m. W. „Im Weg in die Knechtschaft“ drüber ausgelassen.) Die beste Staatsform für die Freiheit des Individuums ist m.E. die Monarchie. (vgl. Hoppe: Demokratie, der Gott der keiner ist)
Aber wir haben doch schon eine Kaiserin, die sich als zweite Katharina die Große sieht, daran kann’s also nicht liegen. Demokratie braucht politische interessierte einigermaßen gebildete und verantwortungsbewusste Menschen. Und die gibt’s in der Regel nur im einstelligen Prozentbereich.
Es braucht aber auch gebildete und politisch interessierte Mitbürger und die haben wir nicht. Freedom is not for free, wie es so schön heißt. Und die Jugend hat keine Ahnung, daß man Freiheit täglich erkämpfen muß.
Ihre Freiheitliche Grundordnung können Sie vergessen!
Das Mehrheitsprinzip ist kein Selbstzweck, und es garantiert auch keine freiheitlichere Ordnung. Es gewährt, wenn es nicht durch den Schutz der Individualrechte und durch einen wirksamen Minderheitenschutz ergänzt wird, lediglich die Vormacht der jeweiligen Mehrheit vor der jeweiligen Minderheit. Wenn diese Minderheit zu Lasten der Mehrheit regelmäßig zur Kasse gebeten wird, tendiert die ökonomisch staatsabhängige Mehrheit dazu, das Interesse an Freiheit und Eigenständigkeit zu verlieren.
Ha ha, und wieso sollte da ausgerechnet die Personalauswahl besser sein?
Durch Zuchtwahl vielleicht? Durch solide Ausbildung? Durch Traditionen?
Entscheidend scheint mir zu sein, wie schnell der Westen einen Wirkstoff gegen Corona entwickeln wird. Dass unsere politische Führung, auf Landes wie auf EU Ebene versagt, wundert eigentlich nicht. Bislang haben diese Leute keine Problemlage erfolgreich geregelt. Politiker mit solcher Fehler Bilanz können sich Staaten im Wohlstand leisten. Wenn die Zeiten gefährlicher werden, müssen diese Leute gehen. Einen Systemvergleich mit China zu ziehen, halte ich für falsch und gefährlich. Wir brauchen keine staatliche Planwirtschaft, sondern fähige Leute an der Spitze des Staates. Keine verhinderten Pastorinnen, Sozialpädagogen, etc. Sondern Menschen, die tatsächlich die Welt kennen und etwas können!
Wie sagte Bundesfinanzminister Scholz kürzlich über die unsinnige Energiewende: „Weil wir es können!“
Klar, mit sprudelnden Steuereinnahmen, der arbeitenden Bevölkerung abgepresst, (verhindert übrigens auch, daß der Mittelstand Rücklagen für Krisen wie diese bilden kann) kann man Geld für alles mögliche raushauen, sei es für Armutsmigranten aus aller Welt, Subventionen für Windkraft oder Gender-Lehrstühle. Aber die Krise fördert hemmungslos zu Tage, welch überforderte Gestalten an der Staatsspitze stehen, man blicke nur auf die erbärmlichen Lebensläufe dieser Partei-Karrieristen.
Und das Schlimmste: Sie würden wieder gewählt…..
Leider kann man nur einmal den Daumen nach oben senden.
Habe gerade Ihren zweiten Daumen virtuell geliftet …
Danke. Nur wahr – leider.
Schauen wir mal was nicht nur vom Euro und der EU danach noch übrig sein wird. Wenn beide z.B. ein Produkt wären, würden Sie es kaufen? Nein? Hoppla.
Die EU schneidet am schlechtesten ab, weil sie dafür die passenden Politiker, Pressevertreter und Wähler hat. Wenn schwatzen ohne zu denken und Handlungsunfähigkeit, die Stärken sind, kann man nichts anderes erwarten.