Diesen Brief schickte mir (Bauer Willi, Anm. der Redaktion) Jürgen, mit dem ich einige lange und intensive Telefonate geführt habe. Ich habe ihn gebeten, seine Familiengeschichte einmal aufzuschreiben, damit sich Menschen außerhalb der Landwirtschaft ein Bild davon machen können, welchen Einfluß gesellschaftliche Entwicklungen und politische Entscheidungen auf den vielbeschworenen „bäuerlichen Familienbetrieb“ haben.
•••••
Mein ganzes Leben lang war ich davon überzeugt, dass ich mit Ackerbau und Viehzucht und mit der damit verbundenen Erzeugung hochwertiger Lebensmittel einen sinnvollen und wichtigen Beitrag für unser Land leiste. Mir war Bauer sein eigentlich schon in die Wiege gelegt. Mein Großvater war noch Knecht beim größten Bauern im Dorf. Der größte Traum war logischerweise, einmal ein eigenständiger Bauer mit eigener Scholle zu sein. Und diesen Traum hat er sich hart erarbeitet. Als Arbeiter im Steinbruch konnte er von einem kinderlosen Ehepaar auf Leibrentenbasis ein Kleinstanwesen mit 2 Kühen, 3 Schweinen und 1,5 ha Grund und Boden erwerben. Mein Vater führte dies als Untertagekumpel im Bergbau fort. Immer mit der Sehnsucht, einmal den Hof so zu vergrößern und auszubauen, um als Vollerwerbsbauer davon leben zu können.
Die Zeichen standen gut. Nach dem Hunger und Entbehrungen des Krieges wollte die Bevölkerung nur eines – keinen Krieg und auch keinen Hunger mehr. Mein Vater spezialisierte sich auf die Haltung von Mutterschweinen und zählte somit zu den ältesten Ferkelerzeugerbetrieben in Bayern. Mir wurde also schon von Kindesbeinen an beigebracht, dass die Versorgung und das Wohlergehen der Schweine an oberster Stellung standen. Auch das Feiern von Geburtstagen oder Weihnachten musste sich nach den Aufgaben im Stall orientieren. Die Verantwortung für die Tiere bestand 365 Tage im Jahr, auch an Sonn- und Feiertagen. Urlaub war schwerlich möglich. All diese Dinge waren aber im Familienverbund nicht tragisch, denn wir hatten das Gefühl eine wichtige, sinnvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit zu haben.
Den Lippenbekenntnissen der Verbraucherumfragen vertrauend und folgend, haben wir sogar 7 Jahre lang ökologisch gewirtschaftet. Aus Sorge um unsere Schweine, also aus Tierschutzgründen haben wir aber wieder auf konventionelle Schweinehaltung umgestellt. Durch die systembedingten Probleme in der Ökoschweinehaltung (unhygienische Haltungsform auf Stroh, Mangelerscheinung durch unausgewogenes Futter, Leberschäden durch Verwurmung der Tiere und qualitätsbeeinträchtigtes, zugekauftes Ökogetreide) hatten wir fast den dreifachen Antibiotikaeinsatz gegenüber der vorherigen konventionellen Haltung.
Auch die Vorstellung, man könnte als Biobauer dem permanenten Wachstumsdruck entgehen, entpuppte sich als Trugschluss. Der durchschnittliche Biobauer in Deutschland bewirtschaftet mehr Fläche als sein konventioneller Kollege. Das „Wachsen oder Weichen“ schreitet im Ökobereich noch schneller voran. Und auch die Lippenbekenntnisse der Verbraucher, sie würden sich mehr Bio wünschen, entpuppte sich als nicht verlässlich. Nach Skandalen stieg die Nachfrage sprunghaft an, aber fiel auch relativ schnell wieder ab. Wir mussten dann also unsere Bioferkel mangels Nachfrage konventionell vermarkten. Hohe Tierverluste, Kosten und Arbeitsaufwand durch Öko, dann aber zu konventionellen Preisen vermarkten – so kann und will man nicht wirtschaften. Das wollte ich nicht meiner Familie, aber vor allem auch nicht unseren Schweinen antun. Diese Erfahrung war aber wichtig, denn nur so konnten wir voller Überzeugung und geläutert zur konventionellen Schweinhaltung zurückkehren.
Ich habe drei Söhne, die zwei Älteren waren schon von Kindesbeinen an dabei und schon immer davon überzeugt, dass der Beruf „Landwirt“ der wichtigste und schönste überhaupt sei. Sie beschritten nach der Schule beide die landwirtschaftliche Ausbildung bis hin zum Meister. Voller Begeisterung übten sie den Beruf aus, bis in den letzten Jahren die NGO’s ein verzerrtes Bild ihrer Tätigkeit wiedergaben. Mit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in Bayern wurde aber eine neue Dimension erreicht. In der Folge kamen dann die unsachlichen Nitratdiskussionen und Vorwürfe aus der Ecke von angeblichen „Tierschützern“ hinzu. Plötzlich hatten in Deutschland anscheinend 98 % der Bevölkerung mehr Ahnung von Ackerbau und Viehzucht als die dazu ausgebildeten Landwirte selbst.
Vor wenigen Wochen nun hat uns ein Sohn unter Tränen mitgeteilt, dass er dieses Bauernbashing nicht mehr aushält. Er möchte sich nicht sein ganzes Leben als Insektenvernichter, Brunnenvergifter oder Tierquäler beschimpfen lassen und ist gegangen. Und auch mein ältester Sohn zweifelt inzwischen. Unter sehr viel Mühe und Eigenleistung hat er drei Jahre lang im laufenden Betrieb den Stall Schritt für Schritt auf mehr Tierwohl umgebaut. Da die Politik jahrelang keine genauen Vorgaben für Tierwohl definierte, versuchte er, unter Berücksichtigung der Statik, im Altgebäude das Bestmögliche zu realisieren. Er baute Freilaufbuchten, um nach der Geburt baldmöglichst den Ferkelschutzkorb zu öffnen und den Sauen mit den Ferkeln mehr Bewegung zu gönnen. Aufgrund der Statik im Altgebäude ergaben sich 6 qm. Nach dem Bundesratsbeschluss zur Tierschutznutztierhaltung wurden in der Verordnung aber nun 6,5 qm gesetzlich festgelegt. Die Vorgaben im Deckbereich sind noch dramatischer, liegen sogar über den EU-Ökorichtlinien und bringen sogar die Biobauern in Schwierigkeiten. Damit waren die Bemühungen meines Sohnes vergebens, und werden wohl zum Betriebsaufgabe führen. Vor allem, da ja teilweise nur 5 Jahre Übergangsfrist gestattet sind.
Fazit: Der „natürliche“ Strukturwandel, der bisher hauptsächlich Betriebsleiter betraf, die aus Altersgründen oder mangels Hofnachfolger aufgaben, erreicht nun eine völlig neue Dimension. Junge Betriebsleiter, die motiviert und begeistert den Beruf ausüben wollten, verlassen das sinkende Schiff Landwirtschaft in Deutschland.
Dem Volk laufen die Bauern davon.
Immer wieder wird den Landwirten mangelnde Veränderungsbereitschaft vorgeworfen. Man sieht, die jungen Landwirte verändern sich sehr wohl – aber eben nicht in der Landwirtschaft. Sie verändern sich beruflich und wandern ab. Und dies machen sie nicht aus Trotz oder Unkenntnis, sondern weil sie die Zusammenhänge und Hintergründe in Ackerbau und Viehzucht gelernt und gelebt haben und wohl besser einschätzen können als die selbsternannten Agrarexperten.
Und nun, was mache ich nun? Eigentlich hatte ich frühzeitig den Weg für die Nachfolger frei gemacht. Es gibt nichts Schlimmeres für junge Betriebsleiter auf den Höfen, als wenn der Senior nicht loslassen kann und ständig ungefragte Ratschläge gibt. Deshalb habe ich schon vor 8 Jahren begonnen, mir ein neues Aufgabengebiet vorzubereiten. Ich studierte Theologie im Fernkurs und machte nebenbei eine praktische Ausbildung. Am 29. September 2018 wurde ich zum ständigen Diakon mit Zivilberuf geweiht. Ich machte Kranken- und Gefangenenpastoral. Eine Vollzeitstelle in der JVA Regensburg für Gefangenenpastoral standen in Aussicht. Mit dem Verlassen des ersten Sohnes war dies nicht mehr möglich. Es stehen ja noch finanzielle Verpflichtungen gegenüber der Bank durch Stallbau im Raum. Also kehrte ich wieder Vollzeit in den landwirtschaftlichen Betrieb zurück.
Eine Ökologisierung oder Extensivierung des Betriebes kann ich als Diakon und Christ ethisch nicht verantworten. Es gibt nur sehr wenig Gunst-Gebiete auf dieser Welt die solche guten Voraussetzungen (Klima, Boden, Niederschläge, Know-How, Infrastruktur usw.) haben. Vor Jahren hat schon die UN (genauer: die dazugehörige FAO – Welternährungsorganisation) in Hinblick auf die rasant ansteigende Weltbevölkerung die Gunstgebiete dazu aufgerufen, die Tierhaltung zu intensivieren. Aus Ideologie heraus startet aber die EU jetzt eher eine Drosselung. Da wir in der EU immer noch über ausreichendes Einkommen verfügen, werden wir auch bei starker Reduzierung der Produktion nicht hungern müssen – wir kaufen einfach weltweit die Nahrungsmittel auf. Leidtragende werden die Menschen in anderen Erdteile sein. Dies kann ich moralisch und ethisch nicht vertreten.
Zu guter Letzt möchte ich betonen, dass die derzeitige Entwicklung nichts Außergewöhnliches in der Menschheitsgeschichte ist. Es gab immer wieder Hochkulturen die ungewöhnlich erfolgreich waren, aber alle sind bisher an ihrer eigenen Dekadenz zugrunde gegangen. Wenn die Anstrengungen für die grundsätzlichen Tätigkeiten nicht mehr gesehen und geschätzt werden, wenn alles zur Selbstverständlichkeit geworden ist und man sich nur noch um Luxusprobleme kümmert, dann verliert man die Bodenhaftung und den Blick für das eigentlich Wichtige. Vielleicht hat unsere Kultur aber auch schon den Zenit überschritten.
Mein Schuldbekenntnis:
Ich bekenne mich schuldig,
- dass ich so naiv war zu hoffen, als Landwirt mit der Nahrungsmittelproduktion als wichtig und systemrelevant zu gelten, und damit eine Ausnahme beim Verschwinden der Urproduktionen in diesem Dienstleistungsland zu sein..
dass ich glaubte, dass ein Land das Mindestlöhne für Arbeitnehmer einführt, auch gerechte Preise für Selbstständige und uns Landwirten anstrebt. - dass ich mit den Mitgliedsbeiträgen beim Bauernverband zwar die Posten der Verbandsvertreter sicherte, aber nicht sah, dass diese gar nicht für uns Bauern kämpften.
- dass ich als CSU-Mitglied eine Partei unterstütze, die zwar vordergründig den Bauern Unterstützung versprach, aber in Wirklichkeit das Wirtschaften für uns Bauern immer mehr erschwerte.
- dass ich es wagte, bei meinen Verpächtern um eine Pachtpreisminderung anzufragen, wenn nach einer katastrophalen Trockenheit oder ruinösen Preise kaum einen Verdienst gab. In der trügerischen Hoffnung, sie könnten dies als ehemalige Landwirte verstehen.
- dass ich dachte, ein Bauernhof in einem ländlichen Dorf, der seit Generationen besteht, sei ein natürlicher Bestandteil und nicht ein Störfaktor.
- den Verbraucherumfragen nach hochwertigen Nahrungsmitteln Glauben geschenkt zu haben, und mit 7 Jahre Ökolandwirtschaft die Existenz meines Betriebes gefährdete.
- so eingebildet gewesen zu sein, um zu glauben, eine landwirtschaftliche Ausbildung, Studium und Meistertitel würden ausreichen, etwas von Ackerbau und Viehzucht zu verstehen. Wenn mir doch jeden Tag die Medien mitteilen, mit wie viel Unkenntnis und Verantwortungslosigkeit ich mit Boden und Tieren umgehe.
- dass ich meinen Söhnen nicht eindringlicher verboten habe, den Beruf Landwirt zu erlernen.
Ich bitte um Verzeihung bei
- meinem Schöpfer, dass ich meine Talente und einen Großteil meines Lebens mit einem Beruf vergeudete, der von der Gesellschaft nicht mehr geschätzt und gebraucht wird.
- meinen Vorfahren, die ihre ganze Kraft dafür einsetzten, um den Bauernhof aufzubauen und zu erhalten, und der nun wohl in der letzten Generation besteht.
- meiner Familie, die auf freie Wochenenden und Urlaub verzichten mussten. Die täglich zur Mitarbeit gefordert wurde, in einer Zeit, in der andere ins Schwimmbad, zum Fußball usw. fuhren.
- meinem Körper, dem ich permanente Ruhelosigkeit abverlangte, um 365 Tage im Jahr für meine Tiere da zu sein.
Dieser Beitrag ist zuerst erschienen bei Bauer Willi
Oh, ich wohne auch im ländlichen Gebiet und kenne das gleiche Lamento von den Trecker Kings meiner Umgebung. Da kann ich weder was hinzufügen noch bestreiten, allein schon mangels Sachkenntnis.
Ne Ergänzung allerdings, was den Nachwuchs betrifft. Soweit ich weiß, sind zwei Söhne von verschiedenen Bauern ausgewandert, der eine sogar mit abgeschlossenem Studium von Weihenstephan. Irgendwohin Richtung Ukraine oder Rußland, so genau hab‘ ich dann doch nicht aufgepaßt. Angeblich geht’s den beiden recht ordentlich, jedenfalls nicht schlechter als ihren alten Herrn.
Ich kann auch schlecht prüfen, ob’s so stimmt, egal, sie sind jedenfalls weg. Der Punkt ist, daß wir so viel Wissen entweder gewaltsam veröden oder verschenken. Optimierte Ackerfruchtfolgen und Bedüngung – da hab ich Null Ahnung z.B., aber eine Vorstellung von der Mühseligkeit, das wieder aufzubauen. Also ein typischer Fall von „Brain Drain“, wie er in allen Bereichen stattfindet. Egal, ob Unterhaltungselektronik, Computertechnik, neuerdings Automobiltechnik sowie Landwirtschaft. Das Einzige, was wuchert, ist die Bürokratie.
„Vielleicht hat unsere Kultur aber auch schon den Zenit überschritten.“
Sogar dem römischen Reich hat es innerhalb weniger Jahrzehnte das Rückgrat gebrochen, als der innere Zerfall weit genug vorangeschritten war.
In Bezug auf Deutschland und Europa ginge damit ein Wunschtraum der Linken, Grünen und Bunten endlich in Erfüllung.
Und wo sind die Kirchen? Die warten ab bis die Bauern zu ihnen kommen und sich beklagen. Ich habe mir geschworen nie zur Kirche, zum Pfarrer oder zur Pfarrhilfe zu gehen. So will ich zeigen, daß die Kirche für mich völlig überflüssig ist. In meinen Augen ist sie die Fortsetzung des „Römischen Imperiums“ mit anderen Mitteln. Dazu gehört die Methode „divide e impera“(teile und herrsche).
Normalerweise spreche ich nicht so gerne über private Dinge, aber hier mach ich eine Ausnahme. Genau wie „Bauer Willi“ war ich davon überzeugt, dass mein Wirken im Weingut als selbstverständlich angesehen wird und die Wertschätzung auch unserer landschaftspflegerichen Tätigkeit von der Bevölkerung durchaus gesehen wird. Da habe ich mich geirrt, wenn nicht bei allen, so doch bei Vielen.
Und genau wie Bauer „Willi“ kam ich zur Überzeugung unser Berufsstand habe keine Zukunft mehr. Nur, diese Erkenntnis hatte ich Anfangs der 80iger Jahre schon und habe meine Kinder erst gar nicht animiert den Beruf des Landwirtes zu ergreifen. Es war eine völlig richtige Entscheidung, denn meinen Kindern geht es sehr gut. Sie haben als Akademiker ganz andere Perspektiven als wären sie im Weingut eingestiegen.(von wegen Freizeit u. Selbstverwirklichung)
Generell : Es führte hier zu weit für die Kommentarseiten hier, wollte ich viel mehr schreiben.
Wenn man glaubt unter dem momentan üblichen Bashing und der Verbürogratisierung unserer Landwirtschaft und Vorgaben wie sie zur Zeit im Raum stehen noch junge Leute für den Beruf zu interessieren, dann irrn sich die. Denn eines steht fest, unsere Kinder haben noch rechnen gelernt.
Denn, den dummen Bauern als Schuhabstreifer und Knecht für billige Lebensmittel sich halten zu können, dieser Traum ist bald ausgeträumt.
Ja, das musste raus, auch wenn ich mir hier vielleicht keine Freunde gemacht habe.
Von mir nur volle Zustimmung, Sie können sich kaum ausmahlen was ich diesen Gutmenschen, mal so ganz pauschal, an den hals (wenn noch vorhanden!), wünsche.
Ich habe mit diesem Land schon seit geraumer Zeit abgeschlossen und vor allen mit der Mehrheit seiner Insassen.
Sie leisten einen wertvollen Beitrag!
Als Bauer und mit diesem Artikel!
Vielen Dank für Ihre Mühen!
Die negative Auswirkung von Biohaltung auf Ferkel war mir bis dato nicht bekannt, vielen Dank für Ihre Aufklärung!
Ich habe mit genau diesem Argument „Ich verstehe nichts von Landwirtschaft, lasst die Bauern das machen, die haben mehr Ahnung“ die „Rettet die Bienen“-Petition nicht unterschrieben. Gab zwar Zoff in der Familie und im Freundeskreis, aber nun bin ich froh, dass ich es gemacht hab.
Sie sehen, es stehen Menschen hinter Ihnen!
In Sachsen-Anhalt meinen jetzt auch die Linken, daß die GEZ sinnvoll sei und erhlht werden müsse. CDU und AfD sind noch dagegen; aber die CDUler dürfen nicht mit den „Schmuddelkindern“ (Franz Josef Degenhardt).
Deutschland verzwergt auf allen Gebieten, auf denen es mal gut bis führend war.
Gleichzeitig (oder als Ausgleich..) bildet es sich immer stärker ein, Vorbild für die ganze Welt zu sein. Man kann da schon wahnhaft nennen.
Nur diejenigen, die das alles konkret betreiben bzw. davon profitieren, handeln ausgesprochen rational – jeweils nach ihrer Interessenlage.
Guten Abend und sehr geehrter Landwirt,
genießen Sie die Früchte Ihrer Arbeit und Ihr Lebenswerk! Ich wuchs von klein auf sowohl von mütterlicher als auch von väterlicher Seite mit Landwirtschaft auf. Das weiter auszuführen ist jetzt nicht angemessen, als Hamburgerin gebe ich Ihnen einen Tip, senden Sie Ihr „Schuldbekenntnis“ an „GRETA UND LUISA“. Allerdings mache ich Ihnen wenig Hoffnung, dass diese weichgespülten eiskalten Zierpflanzen eine selbstgezogene Karotte von einer Kartoffel unterscheiden können!
Stecken Sie als Landwirt nur 50 Personen in einen kleinen Stall mit Kühen, Schweinen, die Temperatur wird ansteigen. 50 Personen mit dezenter Körpertemperatur von 36 Grad in einem Raum, da ist Heizung schlicht überflüssig!
Der grösste Budgetposten der EU sind die Agrarsubventionen. Hat man als Unternehmer, was Bauern mit einem eigenen Betrieb eigentlich sein sollten, seine Seele an den Teufel verkauft, so ist man ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Wäre man Unternehmer geblieben und hätte unisono auf diese Leistungen verzichtet, könnten einem Leute welche keine Ahnung von Landwirtschaft haben (Politiker) auch nicht am Zeug flicken.
Ihre Kritik an Politik und Staat, an welche die Landwirtschaft sich für einige Silberlinge verkauft hat, erscheint mir hier ein wenig unreflektiert. Ich mache ihnen keinen Vorwurf, verstehen sie mich nicht falsch, die Entwicklung unserer Gesellschaft hat ihren Wirtschaftssektor in wenigen Generationen komplett verändert. Im Zuge der industriellen Revolution wurde auch die Landwirtschaft revolutioniert, von vielen ineffizienten Kleinbetrieben zu wenigen grossen und effizienten Betrieben. Eigentlich waren die Subventionen ursprünglich wohl dazu gedacht, diesen raschen Strukturwandel abzudämpfen. Vor 220 Jahren waren in Europa noch 80% der Beschäftigten im Primären Sektor, sprich in Land- und Forstwirtschaft tätig. 1950 waren es mit 35% bereits weniger als die Hälfte und heute sind es noch ca. 2-4%.
Der Primäre Sektor hat sich bei 2-4% eingependelt, mit der Automation verschiedener Arbeitsschritte wird die Arbeit derjenigen welche dort beschäftigt sind sicher einfacher aber nicht mehr weniger. Der Primäre Sektor ist an einem Punkt angelangt an welchem eine Steigerung der Effizienz kaum mehr möglich sein wird. Eine gezüchtete Hochleistungskuh gibt eben nur soviel Milch wie sie unter optimalen Bedingungen geben kann, mehr ist kaum mehr möglich. Ein Feld wirft nur soviel Ertrag ab wie man mit ertragreichen Sorten und der notwendigen Düngung, sowie an der Topographie angepassten Erntemaschinen erreichen kann, da ist auch ende der Fahnenstange.
Die in allen Belangen anwachsende Bürokratie und das Wachstum des Staates schmälern aber die Gewinne, dies ohne das dem eine mögliche Erhöhung der Wertschöpfung entgegensteht. Da wir diesbezüglich mit der Effizienzsteigerung das mögliche Maximum erreicht haben, schmälert diese Entwicklung nicht nur den Gewinn, sie zerstört auch, trotz Subventionen, zusehends die Wirtschaftlichkeit bestehender Betriebe. Das mit dem Anwachsen der Bürokratie einhergehende Wachstum von Gesetzen und Verordnungen machen es zusehend unmöglich ältere Betriebe entsprechend den Vorschriften zu betreiben.
Der eigentliche Tod der Landwirtschaft sind die Bürokratie und die mangelnde Einsicht der Konsumenten welch Existentieller Bereich die Landwirtschaft für eine Nation ist und mit zunehmenden Lieferschwierigkeiten sein wird. Anstatt hinter den Bauern zu stehen, stimmen sie dem Umbau der Landwirtschaft in eine Subventionsabhängige und Ineffiziente Bioproduktion zu, welche nicht einmal im Ansatz dazu fähig sein wird die Bevölkerung mit Nahrung zu versorgen.
Hallo Phil,
wenn die EU-Staaten heute das Ersatzeinkommen für die Landwirte streicht, ist es in Kürze zu Ende mit dem Berufsstand und all jenen die trefflich an der Landwirtschaft verdienen. Diese Zahlungen ersetzen nur die reale Preisfindung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und dies noch nicht mal so, dass die Leute in Frieden damit leben können.
Wenn erst mal internationale Konzerne, bzw. Kapitalgesellschaften den Landwirt von Berufs wegen abgelöst haben, wird so mancher sich die Augen reiben, angesichts dessen was da auf die „Schnäppchen Jäger“ und ihre Geiz ist geil- Mentalität zukommt.
Das Fatale ist u.a., daß Grünen Vorstellungen ein romantisierendes Bild des Bauern aus dem 19.Jhdt zugrundeliegt. Es ist ds typische Wunschbild ahnungsloser Städter.
Dieses Wirtschaften im Einklang mit der „Natur“ hat es allenfalls in frühagrarschen, autarken Familienbetrieben gegeben.
Spezialisierung und die Notwendigkeit der Ertragssteigerung führten zu einer quasi industriellen Witschaftsweise.
Im übrigen kann der Mensch nur gegen die nichtmenschliche Natur überleben. Schon wenn er einen Apfel pflückt oder eine Maus fängt, greift er ins „ökologische Gleichgewicht “ ein.
Alle Grüne Ideologie ist rückwärtsgewandt und durch einen extremen Mangel an Sachverstand gekennzeichnet. Sie ist nur etwas für einen bestimmten Typus: unproduktiv, von der Werschöpfung anderer lebend, besserwisserisch, diktatorisch.
Auch ich wohne in einem ehemals fast rein weidewirtschaftlich geprägten Gebiet im Nordwesten.
Industrie und Tourismus haben den Bewohnern zu einem bescheidenen Wohlstand verholfen, der sich hauptsächlich an der hohen Quote von Eigenheimbesitzern erkennen läßt
Allerdings zeigt sich immer mehr die große Gefahr, von einigen wenigen Großunternehmen abhhängig zu sein. Auch wurden in guten Zeiten viele Prestigeobjekte finanziert, deren Folgekosten nun nicht mehr tragbar sind.
Was tun die Bauern?
Man sieht fast nur noch Maisfelder, wo einstmals Weideflächen waren. Oder sie verpachten ihre Wiesen an Windradbetreiber. Ihre großen Stall- und Scheunendächer bieten sich für Solarpaneele an
All dies dient dem wirtschaftlichen Überleben und ist keineswegs verwerflich. Nur mit Landwirtsschaft hat das alles nichts mehr zu tun.
Gar nicht zu reden von der Landschaftszerstörung. Wer es nicht gesehen hat, wird es nicht glauben: Je mehr man sich der Küste nähert, desto „waldreicher“ wird die Gegend.
Die „Windparks“ von heute sind die Industriebrachen von morgen. Oder glaubt jemand, der Abbau und das Recycling seien in Zeiten allgemeiner Verarmung noch finanzierbar? Es ist auch nicht verkehrt, wenn die Ruinen einer verfehlten, rein ideologisch getriebenen Energiepolitik als ewige Mahnmale stehenbeliben.
Danke für diese Offenheit (Offenheit ist verletzlichkeit zeigen).
Konstruktiv möchte ich mit warmen Worten hinzufügen/ ergänzen:
> Bitte unterscheiden Sie zwischen „der Gesellschaft“ und den Eliten, die über Mainstream-Medien Propaganda noch immer große Teile der Bevölkerung Mainstreamhörig geistig kindnappen.
Bitte beachten Sie was die EU wirklich ist. Sie das Gegenteil von Menschlichkeit und Freiheit, sie ist die Ausgeburt von Global Governance, der Herrschaft weniger über viele, das Gegenteile von Souveränität und Freiheit. Ein SChritt hin zur NWO, die auf vielen Narrativen und Ängsten (Klimawandel, Corona, Überbevölkerung etc.) gebaut wurde und weiterhin gebaut wird.
Erst das Ende der Mainstreamhörigkeit führt dazu, dass MEnschen wieder frei handeln können. Die Pandemie ist nämlich dann vorbei, wenn die Menschen es wollen. DA jedoch der größte Teil in Angst Mainstreamhörig bis zum äußersten (Denunziantentum) gehorsam zeigt, liegt es an jedem einzelnen sein schon verfügbares Wissen zur Aufklärung in seinem eigenen Umfeld „zu sähen“.
Ich lebe in einem ländlichen Gebiet. Geprägt von Landwirtschaft.
Leider auch vom Tourismus, da „Naherholungsgebiet“ einer Großstadt.
Was ich da in den letzten Jahren an realitätsfremden „urbanen Phantasievorstellungen“ zum Thema Landwirtschaft sowie Natur- und Umweltschutz mithören „mußte“, kann ich in der gebotenen Kürze gar nicht wiedergeben.
Sowohl mir als meinen „ländlichen Mitbewohnern“ hat es dabei regelmäßig „die Zehennägel aufgerollt“.
Mit solchen Leuten diskutieren? Nach etlichen Versuchen in der Praxis ist mein Fazit: Unmöglich!
Diese Leute „WISSEN“ es einfach (besser).
Es liegt nur an uns „dumpfen Landeiern“, die das nicht begreifen/eingestehen wollen.
PS: Anteil Grünenwähler in dieser Großstadt bei der letzten Wahl: 22 %.
Anteil der Grünenwähler im „nicht-urbanen“ Teil, der um diese Stadt liegt: zwischen 6 und 7 %.
„Noch Fragen, Kienzle?“
Schlimm, dass die in den Städten mehr sind und damit bei Wahlen mit ihren kruden Ideen das Land dominieren können.
Historiker (wenn es die dann noch gibt), werden den Eintritt der GRÜNEN in die Parteienszene, ihre Beteiligung an der Macht, einmal als Anfangspunkt des Niedergangs dieses Lands markieren. Die etablierten Parteien können sich nicht frei von Schuld sprechen. Sie legen sich mit diesen Grünen ins Bett. Die größte Schuld aber trifft den Grünen-Wähler. Ich nehme mich nicht davon aus, ich habe sie auch einmal gewählt. Aber inzwischen habe ich wieder alle Latten am Zaun.
Ganz ehrlich: ich bin zwiegespalten. Ich gestehe, dass ich eine Sesselpupserin, Folienpinslerin bin. Ich gestehe auch, dass ich lange Jahre Bauern um ihre sinnhafte Arbeit beneidete. Gerne habe ich in meiner freien Zeit bei entfernten Verwandten auf deren Hof und Alm mit geschuftet. Sie waren Bergbauern mit 20 Milchkühen, mehr Melkplätze hatte die Alm nicht und Kälbern unten am Hof. Im Prinzip produzierten sie „Biomilch“, da die Milchkühe den ganzen Sommer auf der Alm waren, jedoch verkauften sie nicht mehr als Bio. Eine Verordnung aus Brüssel gab vor, dass die Kühe im Winter 1 Stde. „Ausgang“ vom Stall haben müssen. Die Bergbauern haben an dem Hof angeschlossenen Stall weniger Fläche für diesen Auslauf und die Kühe brüllten in ihrer Not, wenn sie in den Schnee mussten. Jetzt sind Wald- und Wiesengrund verpachtet, da sie in Rente sind. Von der Landwirtschaft konnten sie leben, Reichtümer gabs nicht, aber sie lebten gut. Dieses immer größer, immer mehr, machten sie nicht mit.
Mein Neid um das sinnvolle Leben kehrte sich in den letzten Jahren in großes Mitleid um. Angefixt von Landmaschinenherstellern, Banken, Bauernverband und Beraterzunft, schafften sich die Landwirte immer größere Maschinen an, bauten riesige Mastställe usw. und verschuldeten sich dafür über beide Ohren. Jetzt geht nur noch ein immer mehr, immer größer um zu überleben. Ackerland wurde an „Investoren“ verkauft und muss nun teuer von Landwirten gepachtet werden. Von Landwirten denen das Geld für den Kauf der Agrarflächen fehlt, weil sie sich für große Landmaschinen, Ställe etc. überschuldeten. Sieger werden die großindustriellen Agrarbetriebe sein.
Ich glaube der Fehler liegt darin, dass auch die Bauern immer noch einzig den Endverbrauchern die Verantwortung für Preisverfall etc. in die Schuhe geschoben wird und die Überschussproduktion an Agrarprodukten in keinster Weise erwähnt wird. Gerade Schweinefleisch ist ein gutes Beispiel: jetzt da der Export nach China eingebrochen ist, gibt es wieder die übliche Endverbraucherschelte.
Inzwischen betragen die Subventionen, Ausgleichszahlungen, Entschädigungen aus Steuergeldern rund 40% der Einnahmen der landwirtschaftlichen Betriebe incl. der großindustriellen Agrarbetriebe. Diese Steuergelder müssen erwirtschaftet werden, von Verbrauchern, Arbeitnehmern und Rentnern. In unserer globalisierten Welt und der EU wird kein Städter hungern, wenn es keine Landwirte mehr gibt. Wie beim Wohnungsmarkt auch, sind die Weichen für internationale Konzerne gestellt, die nur eines kenne: Rendite. Gerade und ganz besonders richten die SPD und die Grünen alles auf große Konzerne aus.
Als Sohn eines kleinen Landwirts kann ich den Artikel sehr gut nachvollziehen. Ich habe Gott sei Dank den Absprung in eine Angestelltentätigkeit geschafft und den Betrieb bei der angedachten Übernahme vor 20 Jahren schon geschlossen.
Eine Produktion zu Weltmarktpreisen bei deutschen Vorschriften und Kosten ist nunmal nicht möglich. Von dem Ansehensverlust der Bauern mal ganz abgesehen. Wir konnten damals leicht aufhören weil wir keine Schulden hatten. Aber wer kann das heute ?
Vor vielen Jahren schon kostete einmal eine Tonne Altpapier mehr als eine Tonne Weizen. In dem Moment habe ich beschlossen dass das Thema Landwirtschaft in Deutschland am Ende ist.
Es werden nur mehr wenige Betriebe übrig bleiben, die hängen dann am Tropf ihrer großen Kunden. Das ist nichts was Erstrebenswert wäre. Dann lieber vorher aufhören oder ins Ausland gehen.
Die Zukunft wird eine andere….der beschriebene Landwirt wird aussterben. Abgelöst durch Agrar-Industrie-Firmen die riesige Flächen aufkaufen und bewirtschaften. Dort sind Landwirte „angestellt“…ähnlich LPGs….aber eben super-Gewinn-orientiert. Das Gleiche gilt in der Fleischproduktion….den „kleinen“ Landwirt wird es in 50 Jahren nur noch als Exoten geben…auch im Bio-Bereich. Im Ausland….Marokko, Türkei…gibt es schon diese Bio-Großbetriebe bereits. Wir hängen immer noch der Bärenmarke Werbung mit glücklichen Kühen (vor allem lila-farbigen) hinterher.
„Wir hängen immer noch der Bärenmarke Werbung mit glücklichen Kühen (vor allem lila-farbigen) hinterher.“
Ich verwehre mich gegen das „Wir“.
Schöne Grüße von einem „Landei“.
“ Das ist genau der Knackpunkt. Nicht nur die Bauern, auch andere Menschen wählen immer wieder, auch nach deren eindeutigem Versagen und sogar Betrug am Wähler, dieselben Parteien wieder. Das werde ich wohl nie verstehen.
Die Deutschen werden in nicht allzu ferner Zukunft wohl nur noch den Fraß aus China oder von u.U. skrupellosen Großbauern bekommen. Den Chinesen sind unsere Werte hinsichtlich Natur usw. total egal. Aber wenn keine einheimischen Bauern mehr da sind, dann ist es zu spät.
Aufhören! Ich als Bauer würde sofort aufhören. Lasst doch die neunmalklugen Gutmenschen aus den Städten schauen, woher sie ihre Nahrung bekommen. Die Dekadenz der urbanen Stadtbewohner ist nicht nur bei der Nahrung zu beobachten. Auch z.B. bei der Energiewende werden Schlößer aus dem Wolkenkuckucksheim gebaut. Die Leute sind satt und überfressen. Die ganzen Katharinas, Carolinas, Annalenas, Gretas und wie sie alle heißen. Lasst sie in ihrem Sumpf untergehen.
Ich habe schon seit mehr als 10 Jahren das Gefühl, dass es bei Subventionen und Regeln für die Landwirtschaft gar nicht um Tierwohl, Bio oder sonst was geht, sondern tatsächlich um die Zerstörung möglichst vieler Betriebe. Die großen Lebensmittelkonzerne haben weltweit Flächen um „fabrikmäßig“ Nahrungsmittel zu erzeugen. Und wo ergeben sich die größten Gewinnmöglichkeiten? Wenn die Weltbevölkerung abhängig ist von ein, zwei Riesenkonzernen!
Die Tatsache, dass Hochkulturen schon immer an ihrer eigenen Dekadenz zu Grunde gegangen sind, ist historisch belegt. Schade, dass die Menschheit absolut nicht in der Lage ist, aus ihrer Geschichte zu lernen.
Traurig wenn nur noch Ideologie zählt. Unabhängig halte ich von Bio nichts. Aber was ich verbieten würde ist er Einsatz von Antibiotika.
Lieber Jürgen und lieber Bauer Willi, danke für diesen schonungslosen, deprimierenden und offenen Lebensbericht. Da kann ich nur sagen: Willkommen im Club der zerstörten Existenzen.
Die Gehirnwäsche der Menschen (nicht nur in Deutschland) ist schon so weit fortgeschritten, dass eine Umkehr zu Verstand und Vernünftigkeit unmöglich scheint.
Die wahren Schuldigen sitzen in den öffentlich-rechtlichen Medien, alteingesessenen Print- und nunmehr Onlinemedien und vor allem: den Parteien.
So ist das, wenn man den Lügnern und Betrügern einfach „das Feld“ überläßt und die Freiheit des Lebens als selbstverständlich ansieht.
So ist das, wenn man Politiker an die Spitzen stellt, die nichts anderes können als blenden und labern, in ihrem ganzen Leben aber nicht einen einzigen Tag wertschöpfende Arbeit geleistet haben.
Wir haben die grünroten Extremisten belächelt und sind zur Tagesordnung übergegangen, während die Zerstörer in aller Ruhe in jeglichen Bereich hinein ihr teuflisches Unwesen treiben durften. Heute ist es zu spät.
Nicht nur für Euch Bauern, sondern für eine Unzahl an Menschen und ihre Existenzen. Die Hochkultur Mensch ist schon am Aussterben, wir kehren zurück zur „Hochkultur“ Untertanen- und Sklaventum – allerorten regiert nur noch Verlogenheit, Dummschwätzertum, Dekadenz und Vorteilsnahme. Der Schritt zur Diktatur in Europa ist nicht mehr groß – und dann wird der kleine, übriggebliebene Rest an Klugheit und Intelligenz auch noch zerstört werden.
Ich habe die Hoffnung längst aufgegeben, dass es wirkliche Freiheit zu meinen Lebzeiten noch einmal geben wird. Für meine Kinder tut mir das unendlich leid. Ende der 80er und Anfang der 90er geboren, kennen sie den Zustand wirklicher Demokratie nicht mehr. Sie kennen als erwachsene Menschen nur merkel und deren Hofschranzen und sind gefangen in einer Umwelt, die ihren eigenen Untergang auch noch bejubelt.
Also bitte auch ich um Verzeihung bei meinen Kindern, dass ich jahrelang untätig war und diese Zerstörer habe gewähren lassen. Weil ich nicht glauben konnte, dass Deutschland sich jemals so destruktiv entwickeln würde.
„Ich habe die Hoffnung längst aufgegeben, dass es wirkliche Freiheit zu meinen Lebzeiten noch einmal geben wird. Für meine Kinder tut mir das unendlich leid. Ende der 80er und Anfang der 90er geboren, kennen sie den Zustand wirklicher Demokratie nicht mehr. Sie kennen als erwachsene Menschen nur merkel und deren Hofschranzen und sind gefangen in einer Umwelt, die ihren eigenen Untergang auch noch bejubelt.
Also bitte auch ich um Verzeihung bei meinen Kindern, dass ich jahrelang untätig war und diese Zerstörer habe gewähren lassen. Weil ich nicht glauben konnte, dass Deutschland sich jemals so destruktiv entwickeln würde.“
Ich schließe mich Ihnen mit meinem „mea culpa“ vollumfänglich an. Und leider auch dem „Ich habe die Hoffnung längst aufgegeben“.
PS: Ich habe früher im Verein Schach gespielt. Mein Mentor im Schachclub (immerhin regionaler Schnellschachmeister) hat mir einmal in einem simplen Satz erklärt, woran man einen guten Schachspieler erkennt:
Er gibt auf, wenn er weiß, daß er keine Chance mehr hat, anstatt sich erst nach langer Agonie und vergeudeter Energie Schachmatt setzen zu lassen.
Ich habe die Partie „Deutschland“ inzwischen aufgegeben und bin auf der Suche nach einem neuen „Club“… Leider.
Also – kuck‘ nach Schweiz: CVP und SVP und FP – also die christlichen (CVP) und die muslimkritische usw. CH-AfD (= SVP) und der Freisinn = FP machen Bauernpolitik. – Und die Schweiz schützt die CH-Bauern tagein tagaus – nicht zuletzt durch saftige Zölle und traumhafte Verbraucherpreise. – Dieser Blick nach Süden müsste viel (viel!) öfter gewagt werden!
(Artíkel ist super!)
Gerade die Situation der Bauern liegt mir immer sehr am Herzen, und an meinem Nachbarn sehe ich, auf wie dünnem Eis sich die Gesellschaft bewegt. Von daher ist auch Jürgens Brief interessant.
Natürlich versucht die Politik eigentlich m.E. ein Gleichgewicht herzustellen zwischen den Interessen der am Staat beteiligten. Landwirte sollen von ihrer Arbeit leben, alle Bürger nicht ihr gesamtes Einkommen in Nahrungsmittel stecken. Sonst gehen z.B. die Autoindustrie und das kulturelle Leben so zugrunde, wie man es heute sehen kann. Vielleicht ist das Verhältnis nicht ausgewogen. Andererseits sehe ich, dass der größte Teil der Einnahmen meines Nachbarn aus EU-Subventionen kommt. Von seiner Arbeit mit den Tieren lebt er schon lange nicht mehr. Könnte er auch gar nicht. Jetzt gibt es aber viele Bürger und Parteien, die gegen die EU wettern – was soll mein Nachbar tun?
Die Nitratbelastung ist immer wieder ein Thema, das zu Streit führt. Welche Gesellschaft könnte ein Interesse daran haben, eine mögliche Gesundheitsgefährdung des Großteils der Bevölkerung in Kauf zu nehmen? Ich habe keine Ahnung, wie es sich mit dem Nitrat im Grundwasser verhält – aber ich möchte nicht, dass meine Kinder in 50 Jahren um sich greifenden Krebs einfach so hinnehmen müssen. Es gab ja mal die Theorie, dass die römische Kultur (Stichwort Dekadenz) daran zugrunde gegangen ist, dass Bleirohre für die Wasserversorgung genutzt wurden. Die Theorie wurde widerlegt. Gibt es wohl aber ähnliche Gefahren, die aus wirtschaftlichen (!) Erwägungen beiseite geschoben werden? G5-Strahlung, Elektrosmog, Lärmbelastung durch Straßen, Infraschall durch Windkraftanlagen? Die Wirtschaft sagt, dass alles ganz unbedenklich für den VOLKSkörper ist. Die Bauern wollen aus wirtschaftlichen Gründen weiter Gülle ins Grundwasser lassen.
Aus Jürgens Brief wird auch deutlich, dass die Dinge, die man bedenken muss, auf verschiedenen Ebenen liegen. Es gibt eine Verordnung dazu, wie viel Platz ein Schwein haben soll; das kann man sich vorstellen, dass da eine Zahl hervorgeholt wird, die irgendwie bestimmt werden muss. Jürgen hat in seinem Altbau aber nicht so viel Platz. Aber daran ist ja die EU nicht schuld. „Science doesn’t care about your feelings“ wollte mal jemand auf ein T-Shirt drucken lassen. Genauso ist es wohl mit bundesweiten Vorgaben. Da kann nicht jeder Altbau bedacht werden. Letztendlich läuft es bei Jürgen wohl auf ein wirtschaftliches Problem hinaus.
Ich will niemandem irgendeine Schuld geben und nehme keine Schuldbekenntnisse an. Es ist aber vielleicht an der Zeit, dass sich die Gesellschaft zusammensetzt und Interessen abwägt. Wie viel ist mir billiges Fleisch wert? Sollen der Bauer oder die Autoindustrie zugrundegehen? Kann das Schicksal eines Familienbetriebs gegen die Gesundheit eines Dorfs aufgewogen werden? Ist die Gesundheit wirklich in Gefahr? Ab wie vielen Einzelschicksalen sollte die Gesellschaft Maßnahmen ergreifen (Die Coronapandemie sagt mir: 100 Tote pro Tag sind in Ordnung. Die Tabakindustrie sagt mir: 29000 Tote durch Lungenkrebs pro Jahr sind in Ordnung – am Rauchen ist noch niemand gestorben.)
Bei all dem muss man natürlich Willi, Jürgen und meinen Nachbarn mitbedenken. Das tue ich auch immer. Das heißt aber nicht, dass diesen drei Menschen eine Gesellschaft untergeordnet wird. Und dennoch denke ich, dass Landwirte nach allen Möglichkeiten unterstützt werden sollten. Und kleine Bioläden und Buchläden und Schlachter und Bäcker.
„Lebensgefährlich- zuviel Gefühl!“
Ideal / Deine blauen Augen!
Der Autor und sein Schicksal ist kein Einzelfall. Die grünsozialistische Ideologie zerstört alles, was sich nicht fügt und bestimmt, was gut und was schlecht ist. Der konventionelle Bauer ist böse, der „Biobauer“ ist gut. Letzterer würde die Menschheit niemals ernähren können, gibt dafür dem Anton Hofbauer die Genugtuung, dass er allein bestimmt, wie sich die deutsche Bevölkerung zu orientieren hat. Und unsere d…….. Mitbürger tun genau das, was die Habecks, Baerbocks und Hofreiters von ihnen wollen. So sei es.
In unserer Zustandsbeschreibung dieses Gemeinwesens hat wohl das Schlüsselwort „Dekadenz“ eine bisher eher seltene Rolle gespielt.
Aber es trifft es genau: Wenn eine Gesellschaft systematisch die physischen Grundlagen ihres Daseins zerstört, kommt alles andere ins Rutschen (lat. decadere – verfallen, hinabsinken).
Eine Weile bleiben von Brot und Spielen noch die Spiele übrig. Der Fall kommt auch nicht plötzlich – wie etwa durch einen Krieg – sondern eher ist das Bild der Schiefen Bahn angebracht
Die Irrationalität unserer Gesellschaft hat eine Dimension erreicht, die zwangsläufig in einem brutalen Crash enden muss.
Wo soll man anfange? Bei der Zerschlagung unserer Schlüsselindustrien, unserer Energieversorgung, bei der Marginalisierung unserer Bildungseinrichtungen, bei der Verächtlichmachung staatstragender Bevölkerungsgruppen, beim Niedertreten individueller Freiheiten auch im Verkehrswesen, oder wie hier beschrieben bei der Zerstörung einer leistungsfähigen Landwirtschaft?
Merken diese urbanen Eliten, die den Diskurs bestimmen, eigentlich nicht, dass sie durch ihre Ahnungslosigkeit genau das Gegenteil von dem erreichen, was sie vordergründig fordern:
Als Beispiel die Forderung nach mehr regionalen Produkten, gleichzeitig werden die regionalen Anbieter, wie oben beschrieben, zur Aufgabe gezwungen.
Oder der angebliche Kampf gegen den Landverbrauch, welcher durch den bevorzugten Bioanbau um bis zu 50% erhöht würde.
Die vorgebliche Sorge um die dritte Welt, denen wir nach Rückbau unserer Landwirtschaft die Lebensmittel vor der Nase wegkaufen werden. Das Ganze wird noch dadurch verschärft, dass durch die gewollte Verknappung in Europa die Lebensmittelpreise rapide steigen werden.
Alles, was diese überhebliche, nichtswissende, durchideologisierte städtische selbsternannte Elite auf den Weg bringt, bringt uns keinen Schritt weiter sondern täglich ein paar Schritte zurück.
„Irrationalität“ ist der Schlüsselbegriff. Man könnte auch von einem Wuchern der Utopien über die Realität sprechen: Klimarettung, Energiewende, Integration völlig Kulturfremder.
Wann aber verfällt eine Gesellschaft Utopien?
Entweder, wenn es ihr schlechtgeht. Dann flüchtet sie sich in Träume von Wohlstand, ewigem Frieden, Harmonie aller mit allen.
Oder, wie bei uns, wenn es ihr (zu) gut geht. Ein langes Glück verliert schon allein durch seine Dauer, wie der Philosoph sagt. Da muß man sich prinzipiell unerreichbare Ziele setzen.
Außerdem verlangt der Anblick des Elends in weiten Teilen der Menschheit nach Rechtfertigung des eigenen Wohlstands. Die letzte Konsequenz besteht dann in Verzicht oder Zerstörung, z.B. auch durch die Öffnung des Sozialstaates buchstäblich für alle.
Der Crash wird kommen, aber schleichend über 30 Jahre, erst unmerklich und langsam, dann plötzlich und abrupt. Es ist noch soviel abschöpfbares Geld da, dass es noch gut 10-20 Jahre weitergehen kann. Irrationalität und Utopien kann man solange durchhalten wie Geld da ist, d.h. es eine intakte Mittelschicht gibt, die man ausreichend hoch besteuern kann. Irgendwann wird es spürbar schlechter und dann gibt es einen brain drain, eine Abstimmung mit den Füßen, bei der die letzten Hochproduktiven das Land verlassen, um der Enteignung durch Besteuerung zu entgehen. Dann ist das sozialistische Umverteilungssystem am Ende. Davon sind wir noch weit weg.
Die Grünen sind ökologisch verkappte Sozialisten. Sie haben Sozialismus wieder hipp gemacht. Die Medien lieben und pushen und hypen sie. Sozialismus ist Klientelpolitik. Die linken Parteien kaufen sich ihre Wählerstimmen bei Umverteilungsabhängigen ein, also Rentnern und Nicht- oder Geringverdienern. Natürlich zulasten der Mittelschicht. Bei 15 Mio Steuerzahlern auf 65 Mio Wähler ist es kein Wunder, dass das Land von Kapitalismus und Liberalismus weg hin zu Sozialismus steuert. Linke NGOs haben im Zusammenspiel mit linken Medien erst Liberalismus als Neoliberalismus und Ausbeutung stigmatisiert, dann haben sie Konservatismus als Rassismus und Faschismus stigmatisiert. Sozialismus ist die einzige verbliebene medial akzeptierte politische Ideologie.
Dann will das politische Establishment die BRD auflösen und in der EU aufgehen lassen wie einst Preußen in Deutschland. Die EU ist aber französisch geführt und seit dem Brexit de facto ein erweiterter Club Med. Die Rolle der BRD als Lasten- und Dukatenesel ist klar. Die EU ist kein Staat sondern eine Bürokratie unter französischer Hegemonie mit sozialistischem Einschlag. So oder so wird die BRD von innen oder außen her zunehmend sozialistisch. Sozialistische Systeme laufen dann in einer Stagflationsspirale solange weiter bis die sozialen Systeme kollabieren, was sie bei uns aufgrund der Demographie innerhalb der nächsten 30 Jahre ohnehin tun werden. Sozialismus verstärkt wie Migration das bestehende fatale Demographieproblem nur noch und beschleunigt den Niedergang und Kollaps von Wirtschaft, Sozialstaat und gesellschaftlichem Zusammenhalt.
„Ich bekenne mich schuldig,
Das sind zwei Punkte, die ich schon lange nicht mehr verstehe:
Weshalb die Bauern über Jahrzehnte hinweg, und immer noch, eine Partei (CDU/CSU) unterstützen, die sich nicht für die Interessen der Bauern einsetzt und weshalb die Bauern einen Bauernverband unterstützen, der eine Unterorganisation der Partei CDU/CSU ist, der also nicht wirklich für die Interssen seiner Mitglieder, also für die Belange der Bauern kämpft, sondern stattdessen immer nur versucht, die „Mutterpartei des Bauernverbandes“ CDU/CSU gegenüber den Mitgliedern des Bauernverbandes in ein gutes Licht zu rücken anstatt wirksame Lobbyarbeit zum Nutzen ihrer Mitglieder zu leisten.
Das das so ist, kann man nun wirklich schon sehr lange beobachten, es ist nichts Neues.
Deshalb muss man leider feststellen: Die Bauern trage tatsächlich eine große Mitschuld an ihrem Dilemma.
Hochinteressant und bestürzend zugleich. Links-Grüne Unwissende und reine Ideologen regieren dieses Land, zerstören den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die ( Land-) Wirtschaft. Die breite Masse der Bevölkerung will es nicht merken , schaut tatenlos zu, nein, jubelt sogar diesen Claqueuren zu, unfassbar aber wahr.
…aber das noch Unfassbarere steht uns aber doch erst noch nach der nächsten Bundestagswahl bevor!
Genau. Da wird dann wieder die CDU stärkste Partei, weil sie uns doch so toll durch Corona geführt hat. Die Deutschen haben sich ihren Untergang wirklich verdient.
DANKE, ja, wir wählen unseren Untergang ‚aus voller ideologischer Überzeugung‘! Unfassbar.
Grün dominiert Medien und ÖRR und wird bald schwarz-grün regieren. Ein grüner Kanzler ist nur eine Frage der Zeit (noch 4 oder 8 Jahre). Die Grünen werden die Wirtschaft und Mittelschicht ruinieren. Aber es ist unvermeidbar.
Also Grüne wählen und dann finis germaniae und germania delenda est.
Es kommt wie es halt kommen muss und ist sowieso nicht mehr aufzuhalten. Don’t fight the Zeitgeist.
Selbst in Schuld.
Und bitte weiterhin die CSU wählen, …den „Marcus Söderus„, der im Sinne der „spät-römischen Dekadenz“ als ´grün` leuchtendes Beispiel für die Schuld am Untergang eines Staates in die Geschichtsbücher eingehen wird.
Die Vergrünung der CSU symbolisiert die Schleifung der letzten konservativen Partei/Bastion. Alle bürgerlichen Parteien rutschen Hals über Kopf nach links, angefangen mit CDU über FDP und jetzt CSU. Was macht sie so panisch? Es müssen Demoskopieanalysen und Wahlergebnisse sein. Das Land also Leben außerhalb der Städte stirbt ab und die Wähler der Zukunft sind die junge Generation in den Großstädten, die überwiegend grün wählen.
Konservatismus hat keine Zukunft. CDU/CSU und FDP sind entkernt. Konservatismus und Liberalismus sind terminal stigmatisiert. Die Grünen können Öko-Sozialismus besser. Die Grünen sind seit Fukushima führende politische Kraft im Parteiensystem und werden auf mittlere Sicht auch die Wahlen gewinnen und Regierung und Kanzler stellen. Die Grünen sind der Zeitgeist, an ihnen führt kein Weg vorbei, der Erfolg fällt ihnen in den Schoß. Die richtige Ideologie zu richtigen Zeit am richtigen Ort: dem späten absterbenden degenerierenden Mitteleuropa. Ist Sozialismus immer eine Verfallserscheinung? Der Sozialismus in Deutschland kommt ohne Revolution, sondern mit viel Gehirnwäsche und Heuchelei und er ist keine Verzweiflungstat sondern Symptom von Wohlstandsverwahrlosung und übersättigter Langeweile, also Degeneration und Dekadenz. Germania deleta est, aber freiwillig von innen heraus, wie der Esel auf dem Eis.
Schon mal erlebt, dass etwas wirtschaftlich wurde, wenn der Staat eingreift?
Nein, leider nicht. Der VEB Deutsche Eisenbahn bekommt jedes Jahr 6 Milliarden Euro Schmiergeld vom Steuerzahler überwiesen, damit der marode Laden überhaupt noch einigermaßen fährt. Fahrplan ist dabei eher eine grobe Orientierung. Im Corona Jahr gab es weitere 5 Milliarden, also 11. Vielleicht konnte man die hinesische Eisenbahn begeistern, dass die den Laden übernimmt.
Jedes sozialistische System ist bislang an Ineffizienz, Unproduktivität und Verelendung gescheitert. Trotzdem probieren die Leute es immer wieder, wollen es immer wieder aufs neue wissen. Daran sieht man schon dass sie nicht allzu intelligent sein können, wenn sie aus der Geschichte nicht dazulernen wollen.
Der Lockruf idealistischer Utopien überwindet alle rationalen Bedenken, Hoffnung wiegt stärker als Vernunft. Der Sirenengesang führt aber direkt auf die Klippen. Oft fühlt sich lauthalse Heuchelei vor anderen auch einfach so gut an. Man fühlt sich so edel und ein besserer Mensch als andere. Ein Großteil der Attraktivität von Sozialismus ist individuelle Heuchelei. Das macht ja auch Religionen so interessant.
Ich kann mit Fug und Recht sagen dass ich in meinem Beruf auch einen „sinnvollen und wichtigen Beitrag für unser Land leiste“.
Ich bekomme aber keine SUBVENTIONEN.
Vielen Dank für diesen hervorragenden Beitrag.
Ich vermute, wenn man Glöckner diesen Text vorlegen würde, so wäre sie aufgrund ihrer Begrenztheit nicht in der Lage, die vollumfängliche Tragweite des hier Geschriebenen zu verstehen und zu verarbeiten.
An diesem Fallbeispiel lässt sich die Überheblichkeit unserer abgehobenen Politikerkasste sehr gut nachvollziehen.
Es scheint, Sie haben da Gottfried Glöckner und Julia Klöckner verwechselt – optisch wie inhaltlich eigentlich unmöglich!?
Ich stimme Ihnen zu, obwohl Sie mit Frau Klöckner nun ausgerechnet diejenige Bundesministerin schelten, die von allen Bundesministern mit uneinholbarem Abstand von ihrem Ressort am meisten versteht! Schließlich war sie ja mal Weinkönigin…
Bei nochmaliger Betrachtung wird hieran das generelle Problem mit unserem Parteiensystem mit seinen Berufspolitikern wunderbar deutlich!
Erschütternd und lehrreich. Das berührt mich sehr. Danke, Bauer Willi, dass du uns die Augen öffnest für die Nöte von euch Landwirten.
1. Mit dem Wort Dekadenz ist eigentlich alles gesagt.
2. Wir brauchen auch nicht denken,dass der Hunger in Europa, in Deutschland für immer und alle Zeit besiegt sein muss. Heute und morgen kommt er bestimmt nicht, aber in diesen unsicheren, schnelllebigen Zeiten ist alles wieder denkbar(brauchen bloß an das Thema: Seuchen denken). Diese Agrarpolitik fällt uns vielleicht mal schwer auf die Füsse.
3. Zu dem Punkt mit der CSU-Zugehörigkeit hätte ich eine wunderbare Idee.
4. Und um Verzeihung müssten andere bitten, Sie, lieber Bauer Willi, bestimmt
nicht.
Ich wäre eigentlich auf Seiten der Landwirte und kann mir auch gut vorstellen, welch harte Arbeit es bedeutet, Bauer zu sein. Aber: Ich habe gesehen, dass die Bauern bei jeder Gelegenheit murren – mal ist es zu trocken, mal zu nass, mal zu kalt, mal zu warm. Die Bauern erhofften sich stets Subventionen und als sie letztlich anfingen ins Horn der Klimadioten zu blasen, indem sie vergangenen (eher gemäßigten) Sommer als Hitze-Inferno darstellten, hatten sie bei mir verspielt. Und: Jeder Bauer hat seinen eigenen Kopf zum Denken – trotzdem haben die Bauern immer nach der Pfeife der Politik alle gleichzeitig mal Schweine, mal (Benzin-)Mais angebaut und sich dann gewundert, dass die Preise sinken. Nein, sie sind nicht nur Opfer.
Das Problem ist in der Tat, dass die Bauern sich zu Subventions- und damit Befehlsempfängern der Politik gemacht haben, die eine ganz eigene Agenda verfolgt. Schwer verständlich ist die Naivität, mit der die Landwirte sich von CDU/CSU haben kaufen lassen, aber so läuft das fast überall, nachdem die Politk nicht mehr wie – wie nach dem Krieg – von blanken Notwendigkeiten getrieben wurde. Die Bauern müssen heraus aus dieser Spirale der Abhängigkeit von den bildungsfernen und arbeitsscheuen Bürokraten, die sich unseren Staat zur Beute gemacht haben. Und das kann nur heißen: in der Opposition aktiv werden und anders wählen.
Lieber Jürgen!
Zunächst möchte ich Dir für all das, was Du und Deine Familie geleistet habt, meinen herzlichen Dank aussprechen. Es ist richtig: unsere Gesellschaft leidet an ihrer eigenen Überheblichkeit. Viele in meinem Umfeld denken, dass Bauern lediglich die Empfänger unglaublich hoher Subventionen sind. Von diesen kaufen sie sich vermutlich dicke Autos und ähnliche Luxusgüter. Da meine Mutter selbst noch auf einem kleinen Bauernhof aufgewachsen ist, habe ich viel von der Landwirtschaft und den Leistungen der Bauern mitbekommen. Dafür bin ich sehr dankbar. Aber gerade in Akademikerkreisen stellt man fest, dass den Menschen die Erdung völlig abhanden gekommen ist. Die kaufen zwar Bioeier für 5 Euro im Supermarkt und denken, daß sie damit der Umwelt etwas Gutes tun. Sie realisieren aber nicht, dass dahinter große niederländische Konzerne oder ostdeutsche LPGs stecken. Letztlich hätten es die Medien, aber auch die Bauernverbände in der Hand. Deren Vertreter sind aber nichts anderes als Politiker und die lügen sobald sie den Mund aufmachen. Auf der einen Seite wird die Weltwirtschaft und die Globalisierung immer als alternativlos dargestellt. Aber sobald eine Krise auftaucht (wie z.B. gerade jetzt), merkt man plötzlich wie verwundbar die einheimische Wirtschaft ist. Die Haltung der Neoliberalen ist doch: wenn meine Ernte schlecht ist, dann kaufe ich einfach auf dem Weltmarkt ein. Aber das funktioniert eben nicht. Ein gut geführter Staat legt Wert auf eine maximale Versorgungsunabhängigkeit. Nur das, was er nicht selbst produzieren kann, kauft er hinzu. Dann ist man auch unabhängig von allerlei Krisen. Ein hervorragendes Beispiel dafür sind die Amish und die Mennoniten. Die produzieren alles Mögliche selbst und das zu umweltschonenden Bedingungen. Auf diese Weise sind sie durch alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krisen sehr gut durchgekommen. Und sie schaffen das alles mit einem hohen moralischen Standard. (Das wäre übrigens mal ein sehr schönes Thema für eine TE-Reportage).
Vergelt’s Gott und viele Grüße aus der Landeshauptstadt!
Stefferl
Das wollen die auch nicht.
„Ein gut geführter Staat legt Wert auf eine maximale Versorgungsunabhängigkeit.“ Deshakb wurde die EWG gegründet. Erinnert sich noch jemand an die Butterberge (Verkauf von Butter an die UdSSR zur Lackfabrikation die Tonne für 20 Pfennige oder so), und dieser Berg spiegelte sich im Weinsee auf der einen und im Milchsee auf der anderen Seite. In den Schatten gestellt wurde er durch den Schweinehälftenberg… Als junger Mensch hatte ich noch Anfang der 60er den Wunsch, Bauer oder Landwirt zu werden. Ich will den Beruf und die Leistungen nicht herabsetzen; aber die Probleme sind komplexer als daß man sie mit Eliten der Geschwätzwissenschaften (Danisch) erklären könnte.
Diese kleine Biographie kann man zusammenfassen in: die die keine Ahnung haben, haben ihr Ziel erreicht. Bei den Bauern und bald in jedem funktionierenden Bereich in diesem Lande.
Stimmt. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Was zählt schon Logik und Praxis gegen Ideologie? Nix. Jedenfalls in dekadenten Gesellschaften nicht.
Erst wenn die letzte Firma unter der Regulierungslast zusammengebrochen ist, der letzte Bauer nicht mehr kann und keiner mehr Deutschlands Schulden kauft, werden die Schwarzen bis zu den Grünen merken, dass man Ideologie nicht essen kann.
Wie lange noch kann dieses linksgrüne Ökopack noch sein Unwesen treiben, Existenzen vernichten und unsere Lebensgrundlagen gefährden? Ab wann ist es genug?