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Außenpolitisches Desaster

Außenpolitik: Deutschland allein zu Haus

von Gastautor

29.04.2019

| Lesedauer: 5 Minuten
Eine blamable Bilanz stellt der frühere Top-Diplomat Uwe Schramm der Bundesregierung aus: Jetzt ging auch noch die deutsch-französische Ehe zu Ende - nachdem sich die USA verärgert abwenden und die Ostpolitik zu einer Dauerbaustelle verkommen ist.

Manches kommt eben unverhofft, wenn es auch irgendwann zu erwarten war. So bei der Rede des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron vom vergangenen Donnerstag. Wichtigstes Thema war die französische Innenpolitik im Schatten der Gelbwesten-Proteste. Dann aber ging Macron mit bisher nie gekannter Deutlichkeit auf die sich häufenden Konflikte und Meinungsverschiedenheiten zwischen Paris und Berlin ein. An Beispielen erwähnte er die Energiepolitik, die Klimapolitik, die Unterschiede in der Handelspolitik mit den USA und die Brexit-Verhandlungen. Er hätte noch mehr aufzählen können; etwa die Divergenzen bei der EU-Finanz- und Sozialpolitik, bei der gemeinsamen Verteidigung und beim Rüstungsexport. Dazu die innenpolitisch empfindlichen Fragen bei der EU-Migrationspolitik und dem EU-Grenzschutz.

Macron hätte sogar noch ganz andere, in Paris als Provokation empfundene Punkte aus jüngster Zeit hinzufügen können. So die Aufforderung der neuen CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer, Straßburg als Zweitsitz des Europäischen Parlaments neben Brüssel zu streichen, und die von deutscher Seite ohne Not losgetretene Kontroverse um den französischen Sitz im Sicherheitsrat, den man sich in Berlin aus naheliegenden Gründen gerne als gemeinsamen EU-Sitz vorstellen möchte. Aus französischer Sicht muss es so wirken, als sei Berlin daran gelegen, Paris eine Nummer kleiner zu machen. Das kam in Paris nicht gut an. Anderes schon vorher nicht, so die verdrucksten und ausweichenden Reaktionen aus Berlin auf die wiederholten europäischen Reformvorschläge Macrons.

ENTRüCKT
Regierungserklärung Angela Merkel: Für wen spricht sie? Deutschland, Europa oder die Welt?
Macron vermied in seiner Rede Zuspitzungen. Er sprach in von „fruchtbaren Konfrontationen“ und dem Willen zum Kompromiss. Trotzdem enthielt seine Rede ein klare Botschaft: Schluss mit lustig. Die Zeit der europapolitischen und anderen Avancen aus Paris, der vorauseilenden Rücksichtnahme und der vorherigen Abstimmung ist aller Voraussicht nach vorbei. Jetzt macht jeder was er für richtig hält und was er durchzusetzen vermag. Es gibt keinen deutsch-französischen Bonus mehr. Es herrscht in der EU von nun an freie Partnerwahl.

Unterm Strich bedeutet das, dass Berlin der wichtigste befreundete Partner in der Europäischen Union abhanden gekommen ist. Das heißt noch lange nicht Gegnerschaft, aber Entscheidung je nach Interessenlage von Fall zu Fall. Und zwar im ungünstigen Moment, in dem sich Großbritannien aus der EU verabschiedet, das mit Berlin in der Wirtschafts- und Finanzpolitik fast immer auf gleichem Kurs gefahren ist. London wird fehlen, wenn es um den finanziellen Appetit der Südeuropäer geht. Auch andernorts in der EU bläst Berlin der Wind ins Gesicht. Im Osten hatte sich schon vorher die Visegrad-Gruppe mit Polen, Ungarn und anderen gebildet, die sich gegen tatsächliche oder vermeintliche Diktate aus Brüssel und Berlin zur Wehr setzen will, wobei aus Wien, wenn es denn sein soll, gerne einmal zweckdienlich souffliert wird. Im Süden ist zwar Spanien Berlin stets gewogen, hat aber andere Sorgen. Über Staaten wir Italien und Griechenland muss man sich dagegen Gedanken machen. Alles in allem ist Berlin deshalb in der EU nicht isoliert. Aber es hat kaum noch Freunde. Genau genommen sind es Partner unterschiedlicher Nähe und Relevanz mit ganz unterschiedlichen Motiven, Zielen und Interessen.

Die Rede von Präsident Macron vom 25.04.2019 markiert jedoch nicht nur das Ende des deutsch-französischen Sonderverhältnisses. Vielmehr reichen die Folgen dieses inneuropäischen Achsenbruchs über die EU hinaus.

Hierfür gibt es eine Erklärung. Die deutsche außenpolitische Geometrie lässt sich mit drei Kreisen beschreiben. Das sind die Kreise, die für die Sicherheit des Landes wichtig sind, nicht nur für Wirtschaftsinteressen. Man könnte genauso gut von drei außenpolitischen Dimensionen sprechen: der europäischen, der atlantischen und der ostpolitischen. Das Problem jetzt ist: keiner dieser drei Kreise kann nach der Kurskorrektur Macrons noch als intakt bezeichnen werden.

MULTILATERALISMUS ADE
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Die europäische Dimension hat ihren Kern in der EU, ergänzt durch durch diverse formelle Vertragswerke wie etwa den Europarat und eine große Anzahl von informellen Mechanismen und Institutionen. Kern des Kerns ist aber bzw. war das deutsch-französische Tandem. Erfährt es einen Qualitätsverlust, so wie jetzt, so hat es Folgen für den ganzen europäischen Kreis unserer außenpolitischen Geometrie. Das Herz schlägt weiter, aber es hat einen Knacks bekommen.

Die zwei Dimension unserer außenpolitischen Geometrie sind die transatlantischen Beziehungen; an erster Stelle mit den USA, die für unsere Sicherheit so unverzichtbar bleiben wie je zuvor. Leider haben es unsere Politik und Presse es bis auf den heutigen Tag nicht verstanden, den amtierenden Präsidenten Donald Trump als etwas anderes zu betrachten als einen peinlichen Unfall der amerikanischen Politik. Berlin ist auch für die USA ein wichtiger Posten in der außenpolitischen Bilanz. Um unter diesen Umständen nahezu an das untere Ende der amerikanischen Sympathieskala zu rutschen, ist eine bemerkenswerte Fehlleistung. Sie erklärt sich nicht nur aus den rabiaten Egoismen der amerikanischen Politik, sondern eben auch aus dem Verhalten Berlins, von Sachfragen wie den nicht eingehaltenen deutschen Zusagen im Verteidigungssektor bis zu wilhelminischer Großkotzigkeit in der Presse und in öffentlichen Äußerungen selbst auf der politischen Ebene. Es ist eben so: wo Präsident Macron mit Ehefrau das Ehepaar Trump zum eleganten Abendessen in das Eiffelturm-Restaurant einladen, fehlt es auf deutscher Seite manchmal am Nötigsten im Bereich des zivilen Anstands. Das rächt sich, weil es die Gegensätze in Sachfragen noch emotional unterlegt. Es ist dann bei interpretationsbedürftigen Äußerungen des US-Präsidenten zu den NATO-Bündnisverpflichtungen ebenfalls keine Hilfe.

EIN KONTROVERSES BILD
Nord Stream 2, EU, Merkel und Putin
In der dritten, der ostpolitischen Dimension unserer außenpolitischen Architektur stehen wir ohne viel eigenes Verschulden vor den Trümmern der Entspannungspolitik, wie sie in der KSZE-Schlussakte von Helsinki im Jahre 1975 ausformuliert wurde und den Prozess der deutschen Wiedervereinigung ab 1989 möglich gemacht hatte. Es ist ein Abschied, der vielen bei uns schwerfällt und keinesfalls überall akzeptiert worden ist. Das Andenken Willy Brandts ist unvergessen. Noch der jetzige Bundespräsident Steinmeier hat in seinen Jahren als Außenminister versucht zu retten, was möglich schien, und vielleicht sogar zu den guten Anfängen zurückzukehren. Es war wie der Versuch, mit hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn zu fahren und sich dabei am Rückspiegel zu orientieren. Sein Nachfolger Heiko Maas ist dabei, Wunsch und Wirklichkeit wieder näher aneinander zu rücken.

Zurück zu Emmanuel Macron und zu seiner Rede 25.04.2019, die zwar nicht auf die Scheidung des deutsch-französischen Paares, wohl aber auf das Getrenntleben hinausläuft.

Berlin ist mit dieser Entscheidung des französischen Präsidenten in einer Situation, in der keiner der drei Kreise der deutschen außenpolitischen Geometrie mehr völlig intakt ist. Der deutsch-französische Achsenbruch hat der europäischen Dimension ihre besondere Qualität und Durchschlagskraft genommen. Das Verhältnis zu Washington hat ebenfalls gelitten, wobei man nicht sagen mag, welcher Seite mehr Verantwortung zukommt. Gut wäre es jedenfalls, wenn man auf deutscher Seite die Lautsprecher ein wenig herunterdrehen könnte. Die dritte, das ist die ostpolitische Dimension hat seit dem russischen Vorgehen auf der Krim und in der Ostukraine sowie anderen unerfreulichen Vorkommnissen keine friedensstiftende Wirkung mehr, so wie es unter Brandt, Schmidt und Kohl gewesen war, sondern sie ist zum Risikofaktor geworden, leider mit zunehmender Tendenz.

Vergleicht man die heutige Situation mit der außenpolitischen Lage unter Bundeskanzler Helmuth Kohl, als alle drei Dimensionen stabil waren, so steht die Bundesrepublik heute um einiges schlechter da. Zu Dramatisierungen besteht zwar kein Anlass. Wir steuern aber in eine außenpolitische Situation hinein, die im Fall von unerwarteten internen oder externen Erschütterungen zu einem Problem werden könnte.


Uwe Schramm, geboren 1941 in Bremen, ist ein deutscher Diplomat und war Botschafter in Ruanda, den Vereinten Arabischen Emiraten, Bangladesch und Georgien. Nach seiner Pensionierung war der studierte Rechts- und Staatswissenschaftler 2008/2009 Mitglied der EU-Berichtskommission zum Konflikt 2008 zwischen Georgien und Russland; 2014/2015 arbeitete er als politischer Berater der OZE-Sonderbeauftragten für den Ukraine-Konflikt in der Trilateralen Kontaktgruppe mit Russland und der Ukraine in Kiew. Er lebt in Berlin.

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130 Kommentare

  1. Wie sollten wir auch eine gute Außenpolitik haben? Dies würde ja voraussetzen, dass unser politisches Personal sich, wie es im Amtseid des Kanzlers heißt, am „Wohl des deutschen Volkes“ orientiert. Wer leugnet, dass es dieses Volk überhaupt gibt oder es, trotz seiner angeblichen Nicht-Existenz, abschaffen will, wird das wohl kaum machen, selbst wenn er geistig dazu in der Lage wäre. Im Übrigen: Merkwürdigerweise sind wir im Verhältnis zu den USA teilweise wieder in etwa da angelangt, wo wir 1939/1940 schon mal waren. Unsere Politiker verachten die Plutokraten in Washington ja noch mehr und verbal offensiver, als das Hitler damals tat. Die „Freundschaft“, die wir seit 1949 mit unserer Besiegermacht Nummer 1 so zwanghaft gepflegt haben, ist schon ziemlich den Bach runter und Alternativen haben wir nicht wirklich angesichts eigener Schwäche und amerikanischer Rücksichtslosigkeit. Mehr denn je ist Deutschland eine taumelnde Möchtegern-Superweltmacht ohne jede Strategie, außer der, sich überall unbeliebt oder lächerlich zu machen. Wie lange das noch gut geht, einigermaßen gut geht, ist die Frage.

  2. Es kann nicht Aufgabe unserer politischen Führung sein, den amerikanischen Präsidenten, unabhängig von der Person, zu beleidigen, zu verunglimpfen und ein schlechtmöglichstes Verhältnis zu den USA zu erzeugen. Es ist auch nicht Aufgabe unserer Führung die ganze Welt zu schulmeistern und zu belehren.
    M.E. ist muss es Aufgabe unserer politischen Führung sein, mit allen Staaten Verhältnisse aufzubauen, die vor allem vorteilhaft für unser Volk sind. Das erfordert Staatskunst und hohes diplomatisches Geschick.
    Diese Voraussetzungen fehlen seit Langem bei unserem „Spitzenpersonal“. Mit ideologischem Irrsinn geht es eben nicht besser. Dies bringt unser Land in zunehmende Isolation, politische und wirtschaftliche Schwierigkeiten.
    Eine Frau Merkel, die zu Beginn ihrer Kanzlerschaft über k e i n e r l e i Voraussetzungen verfügte, um eine bürgerliche Demokratie erfolgreich zu führen, hätte niemals Kanzlerin werden dürfen. Sie hinterlässt, durch falsche Entscheidungen in den wichtigsten Grundsatzfragen, ein abgewirtschaftetes Land. Und selbst jetzt, wo die Auswirkungen ihrer irrsinnigen Politik offensichtlich werden, wird sie nicht ausgebremst!

  3. Frankreich war NIE der Freund Deutschlands, es hat immer seine eigenen Interessen verfolgt. Frankreich hat auch i.d.R. gegen Deutschland gekämpft, also anders als z.B. Italien oder Ungarn, die mit Deutschland in einer Allianz waren. Davon abgesehen: Es gibt in der Politik eh keine Freundschaften, es gibt lediglich knallharte Interessen, Geopolitik, und es gibt zur Durchsetzung der Interessen den Krieg.

  4. Eine Besatzungsmacht als befreundeter Partner? USA, England, Frankreich … wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.

  5. Der Fisch stinkt immer vom Kopf. Seit 2005 ist dieser Fisch am Stinken und ganz Deutschland verrottet.

  6. Ich würde mich NICHT wundern, wenn Merkels Politik am „Abgrasen“ dieser Polit-Lämmer ausgerichtet wäre…

  7. “ Im Osten hatte sich schon vorher die Visegrad-Gruppe mit Polen, Ungarn und anderen gebildet, die sich gegen tatsächliche oder vermeintliche Diktate aus Brüssel und Berlin zur Wehr setzen will, wobei aus Wien, wenn es denn sein soll, gerne einmal zweckdienlich souffliert wird.“
    Dieser Satz lässt aufmerken, macht stutzig. Bester MSM Stil. Die Regierungen jener Länder und ihre Bevölkerung sind ganz sicher diejenigen, die KEINEN SOUFLEUR für ihre Politik nötig haben und die sich gegen jeden derartigen Versuch konsequent zur Wehr setzen.
    Letztlich spricht aus diesem Artikel auch nur wieder die eigentlich angeprangerte Deutsche Überheblichkeit.

  8. Es gäbe jetzt eine Maßnahme die zwei Probleme gleichzeitig lösen würde, den Unmut Washingtons über Deutschland dämpfen und der Gefahr aus dem Osten begegnen würde; endlich AUFRÜSTEN!
    Wer jetzt verantwortungsloser Militarismus denkt sollte sich über die Stärke der Bundeswehr zu Zeiten des ‚kalten Krieges‘ im Vergleich zu jetzt vergewissern.
    Von den schlagkräftigen Panzerverbänden ist nicht mal mehr ein Zehntel übrig. In den anderen Waffengattungen sieht es nicht besser aus. Dabei haben wir längst wieder eine dem ‚kalten Krieg‘ vergleichbare Lage. Wie gefährlich die Lage damals im ‚kalten Krieg‘ schon war können ehemalige Kommandeure der DDR-Volksarmee bezeugen wo konkrete Angriffsplanungen gegen die damalige BRD kurz vor ihrer Durchführung standen.

    Was Macron und Frankreich angeht müssen wir klar machen das es nicht angeht das man in Frankreich ständig auf Kosten deutscher Steuerzahler lebt (‚Bankenrettung‘, Null-Zinsen, Handelszölle die speziell die französische Industrie schützen sollen). Erst mal in aller Klarheit die Kosten transparent machen und kumunizieren und dann handeln. Das ist längst überfällig und eine der Wesentlichen Ursachen warum es mit der EU-Wirtschaft ständig bergab geht.

    • Auch die NATO hat eine „Vorwärtsverteidigung“ genannte Angriffsstrategie in den Schubladen gehabt.

      • Vielleicht lesen Sie sich diesbezüglich noch einmal ein.

    • Deutschland aufrüsten um die USA zu besänftigen? *LOL*

      Warum wurde Deutschland wohl De-militarisiert, ein Atomausstieg erzwungen, wirtschaftlich abgewrackt und zum offenen Siedlungsgebiet erklärt?

      Weil solche politischen Schwergewichte wir Claudia Roth Deutschlandfeindlich sind?

      Oder sollte sie USA gemerkt haben, dass ein ethnisch homogenes nicht ideologisch zersetztes Deutschland wirtschaftlich immer dominanter wird, zwangsläufig in Europa die Führung übernimmt, und dann auch wieder einem 300 Millionen Salad Bowl wie den USA ein ernsthaft Konkurrent sein könnte?

  9. Diese „deutsch-französische Achse“ hat nie existiert. Sie ist ein schönes Narrativ. Wenn man z.B. mit Skandinaviern politisch diskutiert über Europa, dann hört man stets: Das kann gar nicht funktionieren, denn Deutschland und Frankreich haben keine gemeinsamen Interessen – außer, ggf. den anderen europ. Staaten etwas aufzuoktroyieren, wobei auch das nicht im Interesse Deutschlands ist. Kurz: Die „deutsch-französische Achse“ ist ein Problem für Europa und löst nichts. Vor allem aber ist Frankreich sich selbst genug, Frankreich braucht Europa eigentlich nicht. Höchstens, wie in der Eurokrise sichtbar, wird Deutschland als Sicherungsgeber (für franz. Banken) gebraucht. Ansonsten haben franz. Konzepte, Visionen etc. mit Europa eher wenig zu tun. (Das wissen auch alle in Europa). Wie ein Konzept, das sowohl für Deutchland wie auch Europa passt, in Deutschland formuliert werden soll, das ist eine interessante Frage. Merkel ist dafür genauso ungeeignet wie die vielen in der CDU/CSU, die alles verklären wollen. Realismus bedeutet , zu erkennen, dass Deutschland als europäischer Halbriese auf tönernen Füßen steht. In Berlin lebt man immer noch in einem Luftschloss der Illusionen.

    • Frankreich und Deutschland haben schon was miteinander. Vielleicht nicht die Politik, aber die Menschen. Vor 27 Jahren waren waren wir mit unseren kleinen Kindern im Süden Frankreichs und wollten an einem Fischerbootfestival teilnehmen. Der Wind war so stark, dass wir beschlossen, mein Mann geht mit dem größeren Kind an Bord und ich verkroch mich mit dem Kleinen in einem Buswartehäuschen. Da saß ein alter Mann und erzählte mir sofort, wie toll er Deutschland findet, denn er war als Soldat im Krieg dort. Mir viel beim besten Willen nichts mehr ein, was ich darauf antworten könnte.

      • Ja, habe ich auch erlebt, mehrfach. Wenn man sich anständig und freundlich benimmt, trifft man auf teils rührende Zuneigung. Die sind nicht doof, die Franzosen … sie wissen sehr wohl zwischen den unerträglichen Untaten der 1000jährigen Helden und der Gegenwart zu unterscheiden … was uns wiederum ganz verlegen macht.

  10. Nach außen politisch isoliert und innen wirtschaftlich und sozial völlig heruntergewirtschaftet. Merkel hat es in ihrer Amtszeit geschafft sämtliche Entwicklungen der Nachkriegszeit zunichte zu machen.

    • Merkel und die Blockparteien (früher war das due Nationale Front der DDR), die alle, bis auf die AfD, geklatscht haben.

  11. Wer eine Träne im Konfirmandenanzug auf Reisen schickt, kann nichts anderes erwarten.
    Der letzte ernst zu nehmende Außenminister war für mich Dietrich Genscher.
    Von da an ging’s bergab.
    Seither ist dieses Amt ja quasi verweist und wartet auf den Deus ex Macchina.
    Unsere heutigen Politiker sind leider eher die Negativauslese, ideologiegesteuert und ohne jegliche Weitsicht, egal mit welcher modischen Status-Brille.
    Diplomatisches Feingefühl und Gespür, wo sollen die das gelernt haben?
    Die eigenen Interessen (also die der eigenen Bürger, des eigenen Volkes!rrrrrrr) wahren und trotzdem mit anderen einen Ausgleich suchen?
    Deutschland steht nackt da, und über uns lacht die Welt. Über Herrn Macron aber auch.
    Im Augenblick kann uns die „Freundschaft“ eines von Gelbwesten Verfolgten auch nichts nützen. Und das ist auch gut so. 😉

  12. Wie auch immer man das Wirken von Merkel auf einzelnen Feldern der Außenpolitik beurteilen mag, was sie erreicht hat, kann sich sehen lassen. Wir stehen mittlerweile so gut da wie Deutschland 1914, allerdings minus Kaiserliche Flotte und „Dicke Bertha“. Da zeigt sich, wohin „Pragmatismus“ als Synonym für „Kein Plan“ führt. Immerhin: Im Unterschied zu Wilhelm II. wird Merkel ihren Lebensabend nicht mit Holzhacken verbringen müssen sondern auf irgendeinem ehrenwerten UN- oder EU-Posten.

  13. Bei dem Satz muss ich nur lachen. Vielleicht steht Schweden auf der deutschen Seite. Das ich als „failed state“ bezeichne…

  14. „Noch der jetzige Bundespräsident Steinmeier hat in seinen Jahren als Außenminister versucht zu retten, was möglich schien ….. Sein Nachfolger Heiko Maas ist dabei, Wunsch und Wirklichkeit wieder näher aneinander zu rücken.“

    Tut mir leid, aber bei diesen beiden Totalausfällen fällt mir das Lesen ihrer Zeilen wirklich schwer…

    • Es ist wohl der Ausdruck eines ehemaligen Diplomaten, der NICHT ins eigene Nest machen will.

      Ich würde Maas als „Durchläufer“ wie beim Kegeln bezeichnen – er macht vd Leyen Konkurrenz im „Niveau-Limbo“ des unfähigsten Minister.

      • Da sehe ich noch viele andere Konkurrenten beim Niveau-Limbo. Die Liste der fähigen Minister ist meines Erachtens kürzer als die Liste der unfähigen Minister. Zum einen haben wir Minister, die kaum einer kennt, weil sie nicht in Erscheinung treten (Bildungsminister, Kanzleramtsminister). Dann gibt es die Schwätzer, bei denen man sich fragt, für was die einen Sprecher brauchen. Die sind selbst um nichts besser als ihr Sprecher. Dann kann man sich fragen, wen man wirklich für gut findet.
        Hier ist die Auswahl:
        https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/bundeskabinett
        Dort findet man auch die Lebensläufe und fragt sich, wie die zu ihrem jetzigen Zuständigkeitsbereich passen.

      • Das ihr zu unterstellte Ressort zum Schrotthaufen zu „reformieren“ hat in der Ausführlichkeit nur vd Leyen geschafft. Die anderen machen sich eigentlich nur durch Inkompetenz lächerlich.

    • Es gab Zeiten, in denen man diesen beiden Herren die Frage gestellt hätte: Und was machen Sie so beruflich?

  15. „Außenpolitik: Deutschland allein zu Haus“
    Liegt vielleicht auch daran, dass Kanzlerin Merkel nicht mehr ganz so großzügig deutsche Steuergelder verschenken kann, weil der marode Zustand Deutschlands immer deutlicher zu sehen ist.
    Die deutsche Kanzlerin war im Ausland nie sooo beliebte, wie imemr geschrieben wurde. Deutsche Steuergelder jedoch schon und natürlich war Präsident Obama von Merkel angetan, war sie doch eine der willfährigsten Weggefährten.

  16. Ich erlaube mir, Ihre sehr gelungene Tour de Horizon noch ein wenig aufzupeppen:
    1. noch höher als französische Butter schätze ich den französischen Käse, der (für mich)nur noch vom Pecorino Sardo übertroffen wird. Dagegen ist kein kulinarisches deutsches Kraut gewachsen.
    2. Friedrich der Große parlierte französisch, weil es seinerzeit die Sprache (der Gebildeten) des Adels war. Nichtsdestotrotz machte er (noch vor der französischen Revolution) Preußen zum fortschrittlichsten Staat in der Welt ( Aufhebung der Leibeigenschaft auf staatlichen Domänen, Einführung der Schulpflicht, Installation eines halbwegs funktionsfähigen Gerichtswesens etc.).
    3. Unter Helmut Schmidt und seinem französischen Gegenpart Giscard d`Estaing gab es kurzfristig die Hoffnung auf Normalisierung des deutsch-französischen Verhältnisses, um es dann von seinem Nachfolger Kohl gegenüber Mitterand untertänigst und in gebückter Haltung ( wie es bei Rheinländern schon vor dem Pfälzer Usus war) in die Tonne zu treten.
    4. Was erwarten Sie von einem beamteten deutschen „Diplomaten“? Rückgrat, aufrechten Gang, Selbsterkenntnis? Unter den Außendarstellern Fischer, Westerwelle, Steinmeier und Maas aufzumucken? Jeder ist sich selbst der Nächste: So schreibt er, und so stellen
    Sie ihn bloß.
    5. China wird das Reich der Mitte genannt. Deutschland (als Land der Mitte in Europa und damit geostrategisch seit ewigen Zeiten Kern aller französischen Begehrlichkeit, weil es Frankreich bei seinem Großmachtstreben im Wege stand), nach 1648 ein Flickenteppich aus 300+ Duodez- oder etwas größeren -Gebilden gefügt, hatte nie auf Grund anderer Interessen die Möglichkeiten, zu einem funktionsfähigen Staatsgebilde zusammenzuwachsen.
    5. Und heute werden wir wieder benutzt. Beschmutzt? Nein, nicht von diesem aufgeblasenem Gnom Macron, einer zu vernachlässigenden Randfigur im sich immer schneller drehenden Abnutzungsprozeß der Hilfstruppe der Globalisierer, den schon sein Vorgänger, den sich selbst als „Leuchtturm Europas“ bezeichnenden „Wie hieß nochmal der-durch Paris-zu-seiner-Konkubine-Roller-rasende-geile-Specht“? nicht überstand.

    Macron ist ein Untoter, Komparse im großen Globalisierungsspiel; Merkel ist nicht einmal das. Und die wenigsten in diesem Lande merkeln das.

    • .Verehrte Redaktion, mein Beitrag war als Ergänzung zum Kommentator Thomas Hellerberger gedacht. So -allein stehend- ergibt er keinen Sinn.

      • Das ist wohl wahr!

  17. Der gute Kohl hat die ganze Sache angeleiert. Mit dem Euro unser Vermögen halbiert, mit der Treuhand die DDR verschachert und mit Merkel der SED ein erweitertes Betätigungsfeld gegönnt. Die Honnecker Methode hat halt nichts mit Diplomatie zu tun und funktioniert nur solange, wie sie jemand bezahlt und da steuern wir jetzt wohl auf das Ende der Fahnenstange zu. Aber wenn dieser Luftikus von Macron zusammengefaltet wird, dann kann man doch wenigstens mal schmunzeln.

  18. Macron ist nichts anderes als das französische Pedant zu Drehhofer…
    der klägliche Versuch sich mit der Rhetorik Le Pen bei der EUropawahl vom Hals zu schaffen, aber das wird ihm mit solchen Phrasen wohl kaum gelingen.
    Und wenn Le Pen in zwei Jahren tatsächlich die Präsidentschaftswahlen gewinnen sollte, dann wirds richtig dunkel für Berlin.

    • Ich hoffe, dass das geschieht!!! Wir brauchen eine geballt konservative Wende in Europa gegen das Übel der Massenivasion.

  19. Der Autor hat Recht in Bezug auf die USA, völlig Unrecht dagegen in Bezug auf Osteuropa und Frankreich. Osteuropa besteht aus deutscher Sicht aus einemAntagonismus. Deutschland ist aufgrund von Größe und Wirtschaft das einzige Land in der Mitte und im Osten Europas, das Russland auf Augenhöhe begegnen kann. Wir haben eigenständige Interessen in Russland. Gleichzeitig sind wir Bezugspunkt und Schutzmacht für den Osten, eine Rolle, wo wir total versagen. Diese prosperierende Region ist unser natürlicher Markt und politische Einflussregion.
    Das Frankreich Macrons ist dagegen ein Totalausfall. Seine Europarede von 2018 war die Aufforderung an Deutschland, Steuergelder in die maroden französischen Sozialsysteme zu stecken. Gegenleistung ? Keine. Das reformunfähige Frankreich exportiert inzwischen nur noch soziale Probleme. Die Forderungen von AKK sind ein Minimum dessen, was nötig ist. Das EU-Parlament gehört weder nach Straßburg, noch nach Brüssel, sondern eher nach Prag, in die Mitte Eiropas.

    • „Balkangipfel“ in Berlin vor ein Paar Tagen zeigt die ganze Impotenz des Paares Merkel- Macron!
      Kosovo provoziert und ruft nach USA, EU ist ratlos und außer Spesen nichts gewesen. Wie so oft. Kein normaler Politiker kann erwarten, dass Serbien Kosovo anerkennt weil es dann absolut keine Garantien für Serbiens Interessen gibt. Waren die Jugoslawien Kriege in den Neunzigern wirklich durch Diplomatie nicht zu verhindern? War Genschers Anerkennung Kroatiens und Sloweniens kein Kardinalfehler und Vorpreschen ohne Plan? Was für ein Plan für Balkan hat EU heute? Soll Balkan ein Brückenkopf für Islamisten, Mafia und Schwarzgeld werden. Europäische Werte werden auf dem Balkan verraten und Apparatschiks in Brüssel, Berlin und Paris fischen weiter im trüben!

  20. Heißt das jetzt, Kohl/Genscher = Bismarck, Merkel = Willem Zwo?

  21. Wie lange muss dieses Land eigentlich noch diese Dilettanten an der „Spitze“ertragen? Merkels Regierung lässt auch nichts aus, bis am Ende alles bis Jahrtausendwende Erreichte geschliffen wurde. P.S.: „In der dritten, der ostpolitischen Dimension unserer außenpolitischen Architektur stehen wir ohne viel eigenes Verschulden vor den Trümmern der Entspannungspolitik…“ Dieser Einschätzung stimme ich ganz und gar nicht zu. Der Bruch mit Putin war ebenso falsch wie unnötig! Man muss sich nur die Verhältnismäßigkeit im Vergleich zur Politik gegenüber Erdogan ansehen.

  22. Zitat:
    „Anderes schon vorher nicht, so die verdrucksten und ausweichenden Reaktionen aus Berlin auf die wiederholten europäischen Reformvorschläge Macrons.“

    Dass ich einmal in die Situation komme, die aktuelle Politiker-Darsteller- Riege in Berlin zu verteidigen, hätte ich auch niemals geglaubt. Heute ist es soweit:
    Obiges Zitat impliziert, dass sich der Autor ein Entgegenkommen Berlins zu den utopischen Wünschen des kleinen Napoleons von der Seine gewünscht hätte.
    Ist dem Autor eigentlich klar, was das bedeutet hätte? Die französische Wirtschaft ist eine staatssozialistische Missgeburt und in absehbarer Zeit wird diese Volkswirtschaft an ihre natürlichen Grenzen kommen. All die schon heute seitens Deutschland eingegangenen Verpflichtungen im Rahmen der sog. Euro- bzw. Staatsschuldenkrise haben bereits jetzt zur Folge, dass der deutsche Steuerzahler für u.a. frz. Misswirtschaft, d.h. Staatsschulden und Schulden der großen Banken haftet (nicht Griechenland wurde gerettet, sondern vor allem frz. Banken, die dort in Größenordnungen investiert waren und sind).
    Dass sich Berlin hier nun reserviert zeigte, ist ein allerletzter Funke auflodernder Realpolitik. Wobei ich in Frage stelle, ob diese Reserviertheit nachhaltig ist, oder ob nach der EU-Wahl die Reste des deutschen Steuergeldes sich doch als Füllhorn über den Pleitestaaten ergießen?
    Ansonsten stimme ich der Analyse deutscher Außenpolitik im Wesentlichen zu. Wir haben international keine Freunde mehr: mit Amerika liegen wir im Clinch, China baut die Seidenstrasse ohne Deutschland oder die EU (mit Ausnahme von IT).
    Russland haben wir uns selbst zum Feind gemacht (Westerwelle stand neben Faschisten auf dem Maidan in Kiew und unterstützte so den Umsturz und Steinmeier unterschrieb mit FRA und RUS ein Abkommen, dass Stunden später nix mehr wert war) und Merkeldeutschland heuchelt Interesse an Norsstream2 , während der CSU- Weber in Brüssel auf Vereinbarungen pfeift und die Pipeline (die im deutschen Interesse ist) verhindern will. Was soll RUS davon halten?
    Zu Visegrad ist dem durchschnittlichen TE-Leser alles Wesentliche bekannt (man lese die Orban-Reden im Wortlaut nach) und wir Deutschen werden noch dankbar sein, in absehbarer Zukunft einen abendländischen Zufluchtsort zu haben, der nicht islamisiert ist.
    Afrika nimmt zwar dankend deutsche „Entwicklungshilfe“ , die diesen Namen nicht verdient, macht aber die wichtigen Geschäfte lieber mit China und Indien (Rohstoff-sicherung).
    Im nahen Osten spielen wir keine Rolle und Israel wird von unseren Medien und den Politdarstellern regelmäßig vor den Kopf gestoßen, während wir die Moslem-Terroristen der PLO als wahre Freunde bezeichnen und deren Chef dann vor dem EU-Parlament die Brunnenvergifter-Lüge unter Beifall der Linksgrünen zum Besten geben darf.
    Brasilien als größtes Land Lateinamerikas wird nach deutscher Lesart – nach den korrupten linken Vorgängern – nun von einem „Rechtsradikalen“ regiert, der Law and Order (das ist voll Nazi) durchsetzt und die Korruption zurückdrängen will.
    Wahrlich- unsere Außenpolitik ist ein Erfolg durch und durch und das Maasmännchen eine diplomatische Kompetenzfestung, wie man es sich als Deutscher in seinen feuchtesten Träumen nicht vorzustellen vermochte.
    Fazit:
    Der Laden wird uns sowohl aus wirtschaftlichen, als auch aus demographischen Gründen demnächst um die Ohren fliegen und fast die ganze Welt wird applaudieren.

    • Macrons Wünsche waren einfach und seit bald einem Jahrhundert die selbigen: „Deutschland zahlt“.

      Frankreich hat sich wohl allzulange darauf verlassen….

  23. Der Artikel beschreibt die Situation zwar mit recht zarten Worten, aber die Richtung stimmt. Über die eher wohlwollende Einschätzung der Herrn Steinmeier und Maas schaut man dabei besser hinweg.

  24. Wenn der Autor mit seiner Feststellung eines beschädigten deutsch-französischen Verhältnisses recht behält, ist das eine ausgesprochen gute Nachricht.

  25. Ehrlich gesagt ist mir das ziemlich Wumpe. Es wäre viel wichtiger, sich erst mal um dieses Land zu kümmern und die Außenpolitik davon abhängig zu machen, was gut für D ist.

  26. Das mit der Freundschaft zwischen Staaten ist doch nur ein Spruch. Es geht immer um Interessen. Mit dem Migrationstheater hat Merkel jede Menge Sympathien in Europa verspielt, von West bis Ost. Das krampfhafte Festhalten am Wahlverlierer in den USA bei gleichzeitiger Beschimpfung und Verächtlichmachung des Präsidenten mußte ja ins Aus führen. Zumal man dann auch noch jeden eigenen Beitrag zur Verteidigung durch VdL verunmöglichen läßt. Statt dessen bekämpft man Israel, indem man seine Feinde stützt und macht mit den Ayatollahs im Iran gemeinsame Sache, schiebt Milliarden an Erdogan rüber und ruiniert die Energieversorgung Deutschlands unter Beeinträchtigung der Nachbarn. Aber warum sollte ausgerechnet in der Außenpolitik irgendetwas Positives laufen, wenn es doch sonst auch nicht ein einziges Politikfeld gibt, auf dem diese Laienspielschar nicht umfassend versagt hätte mit ihren weltfremden Konzepten.

  27. So ist es halt, wenn zwei sozialistische System = Diktaturen um die Vorherrschaft in der EU kämpfen…wenn der französische Nationalsozialismus auf den deutschen Gruensozialismus trifft!

  28. Deutschland sollte mit den EU-Nordstaaten,einschl. England eine Union bilden, und Frankreich mit den Südstaaten. Das wäre an Ehrlichkeit, wenn man in der Politik dieses Wort überhaupt gebrauchen kann, nicht zu überbieten. Und weil diese „Ehrlichkeit“ nicht eintritt, haben wir in der EU eben das, was wir jetzt haben. Und es wird immer schlechter und schlimmer werden. Garantiert!

    • Eine Germanische Union. Heinsohn hat so etwas angedacht als er über einen Zerfall Deutschlands und die Gründung einer Nordunion (Skandinavien, GB, HH fantasierte). Die Freundschaft mit Frankreich ist künstlich und in den nächsten Jahren werden die Gräben wieder deutlicher werden. Eine Germanische und eine Romanische Union. Mit Nord- und Südeuro?

  29. Sein Nachfolger Heiko Maas ist dabei, Wunsch und Wirklichkeit wieder näher aneinander zu rücken. Zitat
    Also das halte ich für ein Gerücht. Ebenso, dass die deutsche Politik die Franzosen verprellen wo die doch die EU und das Verhältnis zu uns voranbringen wollen. Wenn sie das machen wollen nur wenn Deutschland den Geldbeutel öffnet selber Reformen, selber bezahlen? Weshalb hat der Macron denn die Gelbwesten am Hals?
    Warum in der EU die Verhältnisse der Länder/Völker sich so radikal ändern hat doch wohl damit zu tun, dass die Typen in Brüssel samt und sonders fehl am Platz sind. Entscheidungen werden getroffen die dem normaldenkenden Bürger die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Jetzt flattern dort die Büxen, weil die bösen Rechtspopulisten/Rechtsextremisten immer mehr zulauf bekommen. Wenn sich die EU nicht reformiert wird sie grandios scheitern.
    Wie man einen gewählten Presidenten des mächtigsten Landes der Erde wie einen Trottel behandelt ist an Beklopptheit nicht zu toppen. Nicht nur die Medien, die über den Mann herziehen wie man es selbst mit einem Presidenten eines unbedeutenden Dritteweltstaates nicht tun würde, haben alle politische Etiquette über Bord geworfen. Das Schlimmste aber dieses tun wird von der Regierung geduldet und ich denke insgeheim Gut geheißen. Wenn ich Trump wäre hätten ich so gut wie alle Politiker aus DL Einreisesperre verpasst incl. Maas und Merkel. Wahrscheinlich sagt sich Trump, was solls, die Deutschen werden bald sowieso nicht mehr existieren.
    Das Verhältnis zu Russland muss ich nicht kommentieren, seit der „Revolution“ in der Ukraine und dem damit ausgelösten Ostukrainekonflikt ist Funkstille mit Russland.
    Fazit. Innenpolitik – ein Desaster. EU Politik – Desaströs. USA Politik – Katastrophal. Russlandpolitk – ähm welche Politik?

  30. Das was unsere Leitmedien unter dem Jubel des ebenso realitätsfernen Politestablishments tagtäglich als den „richtigen Weg“ so frenetisch feiern, das ist in Wirklichkeit internationales Geisterfahrertum. Auch für die Franzosen, die der gegenwärtigen „Regierung“ hierzulande viel zu lange die Stange gehalten haben, ist irgendwann die Schmerzgrenze erreicht. Wir schon wieder gegen alle – sie tun hier so demokratisch und merken nicht, dass sie insgeheim durch ihre Maßlosigkeit, ihre uferlosen Übertreibungen und politischen Extrem-Dilettantismus wieder jene Allianz gegen sich haben, die es schon 1945 besser wusste:
    -alle gegen den bösen Trump; dabei macht der eine höchst erfolgreiche Politik. Was unsere durchgeknallte Mainstreamjournaille nicht davon abhält pausenlos gegen ihn zu hetzen. Unser polit-medialer Komplex lügt sich die Dinge zurecht, entfacht eine irrationale, abstrus-lächerliche Obama-Nostalgie statt diplomatisch professionell zu agieren. Bei der infantilen Anti-Trump Polemik steht viel mehr auf dem Spiel als nur das deutsch-amerikanische Verhältnis, das für uns so wichtig ist.
    -zuerst verursacht man den Brexit und dann lässt man die Briten nicht in Frieden ziehen. Auch hier wieder: aus purer Rechthaberei und Sturheit setzt man sie (mittels Instrumentalisierung der EU) auf eine schon fast kriminelle Weise unter Druck – nur um sich aus der Verantwortung zu winden. Schon allein wegen des Brexit hätten Merkel und etliche andere hier zurück treten müssen. So geht man mit einem Partnerland, das auch ein wichtiger Wirtschaftspartner ist, nicht um.
    -man verteufelt die Russen. Auch hier sind es nicht unsere Politversager, sondern der aus ihrer Sicht böse Putin, der an allem schuld ist. Statt die legitimen Interessen der Russen zu respektieren und Ausgleich und Kooperation mit Russland zu suchen wird es dämonisiert. Auch das erninnert an ungute Zeiten.
    -Die Franzosen wollen ein starkes Deutschland, das sie respektieren können. Denn von einem schwachen Deutschland profitieren auch sie am Ende nicht. Ein schwaches, weibisches Deutschland ist am Ende eine Gefahr. Sie wollen kein Deutschland, das Panzer in ihre Vorgärten rollt, aber eins der weltfremden Moral-Suppenkasper wollen sie noch weniger. Wehmütig erinnert man sich an die beste Zeit der „relations franco-allemandes“: unter den großartigen Persönlichkeiten Adenauer und De Gaulle und vor allem Helmut Schmidt und Valery Giscard D’Estaing. Schmidt war ein starker Kanzler, der wusste was er wollte (besser als seine Partei): das beste für sein Land. Dafür wurde er international respektiert. Zwischen ihm und Giscard D’Estaing entwickelte sich ein eine tiefe persönliche Freundschaft, obwohl sie politisch unterschiedlichen Lagern angehörten. Das deutsch-französische Verhältnis ist von ausschlaggebender Wichtigkeit – unser Polit-Establishment denkt fälschlicherweise, dass das nur mit einem schwachen Deutschland und unter Preisgabe der eigenen Interessen geht – das Gegenteil ist der Fall.

    Unsere jetzige politische Führung hat sich international isoliert, will anderen die ganzen Abstrusitäten aufzwingen, die sich ein paar „Irregeleitete“ hierzulande aus ihren Fingern gesogen und an den Haaren herbei geschleift haben. Statt anderen aus dem Greta Thunberg-Märchenbuch vorzulesen sollte man besser professionelle Politik machen. Auch an den Gelbwesten-Protesten in Frankreich sind vermutlich unsere parteiübergreifenden Linksgrün-Jakobiner schuld: Macron hat sich (aus einer Geste falsch verstandenen Entgegenkommens) wohl dazu hinreißen lassen, ebenso gegen den Diesel zu hetzen wie es hierzulande üblich ist – und damit bei sich zu Hause die Büchse der Pandora geöffnet. Das hat man hierzulande vielleicht auch schon (aus mehr als einem Grund) – nur der Michel hat eine zu lange Leitung und zu viel Herdentrieb um es zu merken. Er wird es noch merken.

    Man fragt sich was bei diesem ganzen Pfusch des Polit-Establishments aus unserem Land und den Beziehungen zu unseren Partnern werden soll.

  31. Ich zitiere hier einmal Egon Bahr als kleines 1 x 1 der Außenpolitik: „In der internationalen Politik geht es nie um Menschenrechte oder Demokratie. Ich ergänze, und Klimaschutz. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“ Und nach dieser Maxime regiert Macron wie auch seine Vorgänger im Amt; ebenso GB, GR, I und bes. PL. Und in D schwarz-rot mit grüner Flankierung??? Ganz sicher nicht für deutsche Interessen, wobei Merkels Psyche und ihre politischen Ziele sich kaum ergründen lassen.

  32. „Das Verhältnis zu Washington hat ebenfalls gelitten, wobei man nicht sagen mag, welcher Seite mehr Verantwortung zukommt.“

    Doch, das kann man sehr wohl sagen. Es ist eindeutig Deutschland. Infantil bis zum Gehtnichtmehr will man bis heute im Grunde den Wahlsieg von Donald Trump nicht anerkennen. Im amerikanischen Wahlkampf hat man sich mehr oder weniger offen -und dabei dumm und großmäulig (Hassprediger)- hinter Hillary Clinton gestellt, in der falschen Annahme Trump würde eh verlieren. Danach fehlte jeglicher Anstand im Umgang mit den USA und dem gewählten amerikanischen Präsidenten. Die 2% Vereinbarung wird eifach ignoriert, nicht ohne überall angebliche bündnistechnische Großtaten herauszuposaunen. Deutschland ist in der NATO ein erbärmlicher und feiger Verbündeter und nutzt „die Vergangenheit“ als Feigenblatt den versprochenen Verpflichtungen nicht nachzukommen. Dazu kommt eine schier atemberaubende Naivität in militärischen Fragen. Beispielsweise sagte damals Gabriel sinngemäß (beim derzeitig maroden zustand der Bundeswehr) tatsächlich, man wisse gar nicht, wofür man die 2% ausgeben solle, wenn man sie denn ausgeben wolle. Diese reichen wahrscheinlich nicht einmal, um die rüstungstechnischen Versäumnisse der vergangenen 15 Jahre auch nur halbwegs zu korrigieren.

    Man könnte diese Liste endlos fortsetzen aber wie im Artikel richtigerweise angemerkt wird: Irgendwann ist eben Ende der Fahnenstange.

  33. die Vita von Hr. Schramm ist beeindruckend, und sicherlich hat er auch nur Gutes im Sinn, wenn er diese Analyse entwickelt. aber der Stallgeruch der diplomatischen Laufbahn, die Verinnerlichung der reinen Lehre der 1960-70er bundesrepublikanischen Diplomatenschule der Bonner Republik, verstellt in mancher Hinsicht den Blick auf eine neu geordnete Welt. die deutsche Diplomatie ist selbstüberschätzend und ihre Werkzeuge sind veraltert. es werden „überalterte Scheinwahrheiten“ wie die deutsch-französische Achse, oder die Alternativlosigkeit der „ever closer union“ noch dann als ultima ratio gesehen, wenn es nur noch mit Selbstaufgabe und vorauseilendem Gehorsam unter Aufgabe sämtlicher rational-kritischen Beleuchtung der Probleme geht. die Selbstüberschätzung / Überheblichkeit führt zu krassen Fehlbewertungen, und weit und breit ist kein Korrektiv vorhandnen, sondern nur wohlfährige Claqueure. und es fängt schon mit den Akteuren selbst an: wenn ich vor lauter Eigensucht und Unfähigkeit schon schräge Töne und Visagen absondere, also den künftigen Gesprächspartner schon beleidige, bevor ich mit ihm am Tisch sitze, dann läuft was falsch. und solche Personen sind für Aussenpolitik nicht zu gebrauchen. die Namen der Personen dieses Kalibers sind dem gewogenen Leser bekannt.
    Deutschland weiß selbsts nicht, wer es ist, für was es steht, und wohin es will. und Macron, der Einäugige, will die Blinden Deutschen führen, aber wohin?
    Ich will, dass wir wieder Politiker bekommen, die für unsere Land denken, für das Wohl unseres Volkes. dazu muss Deutschland aber keine duckmäuserische Haltung einnehmen, sondern offen mit den Nachbarn Probleme diskutieren, Konsens erreichen, aber auch im Inneren die Freiheit des Denkens und den Diskurs wieder zulassen.

  34. Der Autor bestätigt meine Meinung über das Auswärtige Amt, seit Generationen sind dort nur Leute mit äußerst schwachen Geistesgaben beschäftigt. Kaum einer von diesen fühlt sich auch nur im Geringsten dem Wohle ihres Vaterlandes verpflichtet, im Gegenteil, wenn es anderswo heißt „if right or wrong, my country“, plappern diese sog. „Diplomaten“ immer irgendwelche antideutschen Phrasen ihrer Gastländer nach.
    Bismarck hätte gut daran getan, so etwas wie eine „Diplomatenschule“ analog dem Großen Generalstab ins Leben zu rufen, dann wäre uns Deutschen im 20. Jahrhundert so manche Katastrophe erspart geblieben.

  35. Das die Frankreich Deutschland Freundschaft nicht mehr lange hält, war absehbar. Wie oft hat Macron mit Küsschen gebettelt und getätschelt, um deutsche Steuergelder anzuzapfen. Da hat die ganze Charme Offensive nix gebracht, jetzt seht er halt alleine da. Die Gelbwesten im Nacken, vor sich der Abgrund. En Marche am Ende.

    • Eine Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland hat es nie gegeben.

  36. wurde nicht im Januar in Aachen mit viel Pomp der erneuerte deutsch-französische Freundschaftsvertrag unterzeichnet?

    • Stimmt. Aber es fällt auf, das schon seit langer Zeit kein „neues Kapitel „ in den – -? mehr aufgeschlagen wurde. Wohl ein schlechtes Omen.

    • Es war sogar die Rede von einer zwei Staaten Mini EU.

    • … das war inhaltsleere Symbolpolitik, mehr nicht.

    • Das ist nur Papier mit vielen schönen Worten. Und Schnittchen gab es auch.

    • Den muß der Herr Diplomat glatt übersehen haben. War ja auch nur ein Show-Ritual.

    • Jeder von uns hat in seinem Leben schon alles mögliche unterzeichnet.

    • Das war nur eine Alibi Karnevalsveranstaltung. Fehlten nur die Narrenkappen. Dafür war das Bild von Macron echt Spitze, wo er vor der Säule stand und sich so freute.

  37. Wenn sich in der deutschen Innen und Außenpolitik alles um Klimaideologie. und Menschenrechte dreht, kann es den Partnern nicht verübelt werden, wenn sie nur noch übers Wetter mit uns plaudern. Madame Merkel die noch vor Jahren in China eine Allianz mit Deutschland das Wort redete, versteckte sich wie üblich, als es jetzt in China um die
    Seidenstraße ging. Es scheint so, als wenn die Dame an einem Türschwellentrauma leidet.

    • Die kann keine Entscheidungen treffen, und wenn Sie Entscheidungen trifft, sind die kurzfristig und alles andere als überlegt, schon gar nicht vom Ende her gedacht.
      Das ist der Merkel Modus.
      Da wird rumgedruckst, bis andere längst Entschieden haben, so bleibt nur noch eine Lösung über, welches für Deutschland meist die Schlechteste ist. Das ist dann alternativlos.

  38. Wie kommt der Autor darauf, daß das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich jemals „Freundschaft“, Partnerschaft, Rücksichtnahme und dergleichen umfaßte?
    Als Diplomat sollte er doch wissen: Staaten haben Interessen, aber keine Freunde. Nun, vielleicht sollte ich einschränken, außer, wenn sie Deutschland heißen. Die Niederlage von 1945 und vor allem die von den rheinischen und westdeutschen Eliten erst akzeptierte, dann goutierte Teilung Deutschlands hat in unserem Land merkwürdige Sonderwege entstehen lassen, einer davon ist, die EU als Ersatzvaterland für das verachtete Deutschland anzusehen, nachdem der Traum von der USA als solchem im Vietnamkrieg zerstob.
    Frankreich hat relativ zuverlässig ausrechenbare Interessen, die sich seit Louis XIV. und schon davor niemals grundlegend geändert haben, so wie es auch sicher ein „ewiges“ Frankreich gibt. Dazu gehören sein Drang zur Ostexpansion (weswegen die deutsche Stadt Straßburg, so wie der Elsaß, seit dem 17. Jahrhundert von Frankreich okkupiert sind, ein anderes Zeugnis ist das zerstörte Heidelberger Schloß), sein Ansinnen, führende und bestimmende Macht auf dem Kontinent zu sein, und, nicht erst seit Clemenceau „les boches payera tout“. Es mag für das gegenseitige Verhältnis kennzeichnend sein, daß es für Deutsche das bis heute völlig gebräuchliche drastisch abwertende Wort „boches“ gibt, bei uns aber die Fürsten- und Königshöfe, Alter Fritz eingeschlossen, freiwillig französisch parlierten.
    Das bedeutet: Wir überschätzen Frankreich traditionell gewaltig, wie wenig es drauf hat, sah man 1940. Und es muss nicht nur ums Militär gehen. Die deutsche militärische Selbstverzwergung seit 1945 ist vollkommen freiwillig. In Sachen Wirtschaftsleistung konnten sie uns noch nie das Wasser reichen, außerhalb von Paris gibt es nur Landwirtschaft (aber, eingestandenermaßen, die beste Butter Europas) und jede Mittelstadt Norditaliens hat mehr Industrie. Sicher, Berlin scheitert seit 200 Jahren kläglich daran, eine Stadt wie Paris zu sein, seit 60 Jahren wollen die Berliner das allerdings auch nicht mehr und rufen „mehr Kalkutta“ oder auch „mehr Moskau“. Wir mißverstehen das französische Nationalbewusstsein, das wir seit vor 1843 und seit 1945 empathisch nicht nachempfinden können, und verstehen so nicht das französische Geraune von „Europa“, wie letztens wieder Macron als das, was es ist: Europa, aber unter französischer Vorherrschaft. Das Blatt, das da zwischen Napoleon und Macron passte, ist so dünn, daß es erst noch erfunden werden muß.
    Das alles ist nicht schlimm, wie ich finde, die Franzosen sind halt wie sie sind. Was das schlimme ist, ist die die deutsche Selbstverzwergung, Selbstnihilierung, die den Kontinent in der Tat immer mehr bedroht, weil trotz allem Deutschland und die Deutschen dadurch nicht, wie von den bürgerliche-linken Eliten und Schichten Deutschlands erhofft, verschwindet.

    Wer zurückschaut und allen Ernstes Adenauer und de Gaulle oder Kohl und Mitterand als „bessere Zeiten“ bezeichnet, hat nach meiner Ansicht nichts verstanden. Damals waren die Deutschen der reiche Kellner, der dem arroganten, aber verarmten Edel-Clochard von der Seine aus eigener Tasche sein Großmaultum finanzieren durfte – und es sogar gerne tat, weil er hoffte, daß so vom Glanze der Champes Elyseés auf ihn abfiele, wo bereits ein einzelnes Pariser Arrondissement mehr Einwohner hatte als seine kleine Ausweichhauptstadt. Diese Zeiten sind vorbei. Wir schulden den Franzmännern gar nichts, und sich an sie zu binden, wird unser Land nur in den Abgrund ziehen. Wer als deutscher Kanzler die Interessen dieses Landes im Auge hätte, würde morgen den Dexit verkünden, den Briten eine Freihandelszone anbieten und die Holländer und Dänen einladen, mitzukommen. Der Club Med darf dann la vie en rouge und dolce vita leben – aber auch selbst bezahlen, und wir machen bei ihnen im Sommer Urlaub, denn schön ists da unten.
    Möge Gott mit Frankreich sein, auch Allah, denken wie an seine Demographie. Aber sonst haben sie für uns nichts.

    • Alles richtig, nur welche praktischen Folgerungen ergebgen sich daraus für deutsche Au
      ßenpolitik? Mir scheint überhaupt keine. Am liebsten würde man Außenpolitik insgesamt nach „Europa“ delegieren und überhaupt keine deutsche Außenpolitik mehr machen, zumindest trifft das auf die SPD, die Grünen und weite Teile der CDU/CSU zu.
      Man benötigte in Deutschland für eine angemessene und komplexe Außenpolitik zumindest ein Genie wie Bismarck, das mit 5 Kugel gleichzeitig jonglieren könnte und alle im Auf-und Absteigen so im Auge behält, dass bei dieser hohen Kunst nichts ducheinander kommt.
      Fakt ist, Frankreich rüstet auf, Deutschlands Bundeswehr ist in einem beklagenswerten Zustand, UK wird nicht mehr Teil der EU sein, ob die USA Sicherheitsgarnt in gewohntem Umfang bleiben wird ist ungewiss, Russland kürzt zwar seine Militärausgaben ist aber neben China souveräne Macht ohne eigentlichen Bündnispartner und garantiert seine Sicherheit selber.
      Eine Alternative zur NATO wäre eine „europäische Armee“ mit eigenständigem Generalstab, sie bleibt eine Schimäre, da Frankreich als alleinige Atommacht innerhalb der EU nei und nimmer bereit sein wird, die Verfügungsgewalt über der Force de Frappe zu teilen.

      • Babylon, der erste Schritt für eine deutsche Regierung wäre, die Interessen Deutschland anzuerkennen. Sie liegen weder in der durch Zinslosigkeit quersubventionierten Überbetonung von Ausfuhrwirtschaft (also über dem Euro) die über die Abgaswerte und Industriefeindlichkeit aber derzeit ohnehin demontiert wird, noch in einer aberwitzig forcierten Einwanderung, die innerhalb Europas nur ein Transfer südost- und osteuropäischer (und dazu orientaler und afrikanischer) Sozialfälle nach Deutschland ist (also nicht in der „europäischen Einigung“, wie der das Wieselwort lautet, in Schengen und EU) sondern darin, ein lockeres Bündnis mit Staaten zu unterhalten, die unsere Interessen teilen (die Russen ohne Krieg östlich des russisch-polnischen Sprachgrenze zu halten und die Amerikaner außerhalb von Europa) und mit dem Rest freundliche Nachbarschaft ohne Finanztransfers und Bevölkerungsaustausch.
        Damit einher gehen müßte der Abschied von der seit spätestens 1949 von allen Blockparteien und den ihnen nahestehenden Eliten geteilten Doktrin, daß nur die Überwindung der deutschen Nation und des deutschen Nationalbewußtseins einen neuen Hitler verhinderte. Obwohl sie alle glauben, sie hätten damit mit dem 3. Reich gebrochen, so liegen sie, ohne es zu realisieren, ganz in seiner Kontinuität. Käme Hitler heute tatsächlich auf die Erde zurück und betrachtete er Europa, würde er sagen: Ja, so in etwa habe ich mir das auch gedacht. Nur über Brüssel müßte man noch reden, ich wäre da für meine Geburtsstadt Linz. Und gut, daß Europa judenfrei ist, ich wußte schon, warum ich auf die Muslime gesetzt habe. Wenn Sie das für unangemessen oder ungeheuer halten, gehen Sie die Punkte mal durch und überlegen sich, wie ein Deutschland und Europa nach einem Kriegssieg der Nazis wohl ausgesehen hätte. Das „Großdeutsche Reich“ war spätestens ab 1938 oder 1939 schon ein Vielvölkerstaat und die Tschechei als Billigstandort (Skoda!) und Polen als Handwerker hätten wir auch dann gehabt. Wo wäre der wirkliche Unterschied gewesen?

      • Hitler wollte ohne Zweifel einen kontinentalen „Europäischen Großraum“ schaffen mit Russland als Hinterland sozusagen als angegliederten eurasischen Kolonialgroßraum.
        Die heutige EU wäre dann nach seinem Geschmack gewesen, wenn sie eindeutig von Deutschland dominiert wäre ev. mit Italien als Junorpartner, das gleich hätte für Spanien gegolten.
        Ein Deutschland freundlich gesinntes England hätte er vielleicht mit seinem Kolonialbesitz unangetastet belassen, dem Islam, als Religion von Kriegern, wäre er mit einer gewissen Sympathie entgegengetreten.
        Schäuble hat einmal sinngemäß gesagt, zwei mal haben wir „Scheiße gebaut“ (WKI, WKII), das dritte Mal machen wir es besser.
        Eine gewisse Kontinuität was die Schaffung eines europäischen Großraums angeht,(Beim dritten Mal ohne Krieg und „demokratisch“ ist unverkennbar).

    • Sehr flüssig geschrieben! Aber 1. Die Franzosen haben den Vertrag immer als Arbeitsvertrag interpretiert. 2. De Gaulle war etwas Klüger und vernünftiger als Adenauer. Adenauer wollte das vereinte Europa. De Gaulle das Europa „der Vaterländer“. 3. Ohne den Franzosen Graf von Graimberg wäre das Heidelberger Schloss heute noch nicht einmal eine Ruine. Graf von Graimberg sorgte dafür , das das als Steinbruch missbrauchte Schloss von der Heidelberger Bevölkerung nicht mehr angetastet wurde, und somit wieder aufgebaut werden konnte. Die Deutschen machen Politik mit dem Bauch. Die anderen Länder benutzen andere Organe und Mittel.

    • Ohne Scheuklappen behindert, ist die Analyse historisch richtig.
      Das Verhältnis nach der Industrialisierung im 19.Jhd zu GB ist ebenfalls eine Betrachtung wert.
      Das wirtschaftlich aufstrebende Deutschland war den Briten ein Dorn im Auge und man versuchte mit allen Mitteln den Konkurrenten auszuschalten, mindestens aber kleinzuhalten. In diesem Sinne waren sich die seit Jahrhunderten spinnenfeindlich gesinnten F und GB einig. So ist die Alleinschuld D an WK I heute unter Historikerorikern umstritten.
      An der Schuld an WK II ist nichts zu deuteln, F und GB wieder in einer Allianz, diesmal mit den GB-Verwandten USA und dank der dummen D mit der SU.
      Nach 1945 war es keine „Liebesgemeinschaft“ mit D in der Nato, sondern ein Muß gegen den Kommunismus der SU, was ohne die BR nicht möglich war.
      Ein geteiltes D war ein gewünschter Garant für das Kleinhalten.
      Bis 1989 funktionierte das auch, die wirtschaftliche Stärke D wurde zähneknirschend hingenommen, s.Frau Thatcher und Herrn Mitterand, bei der Wiedervereinigung zeigten dann beide ihr offenes Gesicht, der Verzicht einer DM sollte die witschaftliche Stärke D relativieren.
      Den Brexit sollte man auch danach untersuchen inwieweit die wirtschaftlich Stärke D wieder ein Grund für GB war, eigene Interessen nach vorne zu bringen.
      Bei F sehen ebenfalls deren eigene Interessen im V o r d e r g r u n d !
      Nur D verweigert sich seinen eigenen legitimen eigenen Interessen, im ewigen Büßergewande, ausgenutzt von Anderen, nicht geachtet wegen solcher „Selbstverachtung“.
      Es wäre einmal interessant zu erfahren ob die ständig wiederholten Sprüche vom Hauptprofiteur der EU und des EURO der Wahrheit entsprechen, Fachleute wie z.B. Prof.Sinn sprechen eine andere Sprache, werden aber einer breiten Öffentlichkeit vorenthalten, die meisten Medien dosieren, weil ncht „gewünscht.“
      Selbst kleinere Länder wie D, s.CH und N kommen ohne EU, aber mit Handelsverträgen , auch mit der EU, bestens klar.
      Dankenswerterweise bestehen heuzutage freundschaftliche Verbindungen zu fast allen Ländern der Welt und in privaten Kontakten.
      Handel und Wandel sind der Schlüssel für ein gedeihliches Zusammenleben, jeder nach
      seinen natürlichen, aber friedlichen, Interessen.
      „Wer bestellt, muß auch zahlen “ Selbstverständlichkeiten dürfen nicht kontakariert werden, Notleidenden muß geholfen werden, selbstverständlich, Lug und Trug dürfen allerdings auch keine Chanchen haben. Nebelkerzen-werfen müßte aufhören.

    • Mehrere Volltreffer! Man müsste Sie und Henryk Broder, wahlweise auch Michael Klonovsky, zusammenbringen. Intellektuelle Wucht gepaart mit scharfer Zunge und grossem Allgemeinwissen.

      Während des Studiums gab’s bei uns das folgende Bonmot: „Wenn Frankreich nicht wär‘, läg‘ Freiburg am Meer!“

    • Sehr guter Aufriß der Geschichte und wahr noch dazu. Aber die Selbstverzwergung Deutschlands ist leider nicht erst seit Angie I. Staatsräson. Man wird sie nicht mehr aus den Köpfen herausbringen, fürchte ich.

    • Niemand, Herr Hellerberger, hat noch etwas für uns, weil wir für uns selbst nichts mehr haben.
      In allem haben Sie recht, allerdings, dass Deutschland schon bessere Zeiten als die heutigen gesehen hat, können Sie nicht ernsthaft abstreiten.

    • „Damals waren die Deutschen der reiche Kellner, der dem arroganten, aber verarmten Edel-Clochard von der Seine aus eigener Tasche sein Großmaultum finanzieren durfte.“

      Wie schrieb der Figaro 1992?: „Maastricht – Das ist der Versailler Vertrag ohne Krieg.“
      ——————————————————————————————————

      „…weil trotz allem Deutschland und die Deutschen dadurch nicht, wie von den bürgerliche-linken Eliten und Schichten Deutschlands erhofft, verschwindet.“

      Warte, warte nur noch ein kleines Weilchen. „Wir schaffen das!“

    • NATO und EWG waren aus deutscher Sicht Mittel, damit die Deutschen „wieder unter die zivilisierten Völkern aufgenommen werden“ (wie es in einer Folge von „Yes, Minister“ hieß). Aus Sicht der anderen Europäer waren sie Mittel, um die „Deutschen unten zu halten“.
      Alles andere ist nur verlogenes Gerede.
      Und aus Sicht des linksliberalen deutschen Publikums heute ist „Europa“ eine Möglichkeit, wie sie dem üblen Geruch, Deutsche zu sein, zu entkommen hoffen. Sie sind ja Europäer, keine Deutschen mehr.
      Aber jeder Psychologe sagt einem, dass es keinen Sinn hat, vor sich selbst davonzulaufen. Man muss zu dem stehen, was man ist. Auch wenn es einem nicht gefällt. Wäre Deutschland eine Person, würde man sagen, diese Person ist schwer gestört.

    • @Thomas Hellerberger
      Chapeau claque …

    • Sehr geehrter Herr Hellerberger, ich danke Ihnen für diesen großartigen Kommentar!

    • Es war doch der preußische Militarismus und die Außenpolitik Bismarks, der Deutschland in die Katastrophe führte. Frankreich hat sich die Tatsache zunutze gemacht.
      Die Analyse zu Frankreich ist mehr als dürftig. Der Einfluss Frankreichs ist gerade im westlichen Teil Europas sehr ausgeprägt. Und die politischen Fantasien zu Dänemark und Niederlande zeigen wieder einmal ihre Realitätsferne. Wer glaubt, dass diese beiden Staaten mit Deutschland in wichtigen Fragen der Außenpolitik gegen den Rest Europas zusammenarbeiten, ist mit politischer Dummheit beschlagen.
      Es war gerade die deutsch-französische Freundschaft, die Europa vorangebracht hat. Wer was anderes fordert, der wird Europa ins Chaos führen. Nutznießer werden die Russen, Britten und Amerikaner sein. Deutschland wird aber wieder zum Schlachtfeld, wie im Dreißigjährigen Krieg, seiner ideologischen Verblendetheit.

      • „Es war doch der preußische Militarismus und die Außenpolitik Bismarcks, der Deutschland in die Katastrophe führte“.
        Irrtum, Bismarck hat eine sehr kluge, wenn auch komplizierte Außenpolitik gemacht. Erst seine Nachfolger im Kanzleramt und WilhelmII haben es zu einer Isolierung Deutschlands kommen lassen mit dem einzigen Bündnsipartner, dem maroden K&K Reich und dem unzuverlässigen Italien.

  39. Ich hoffe natürlich nicht, dass der Autor die Mahnungen und Appelle der „ Weisen aus MP „ und das „Gekläffe „ eines deutlich unterqualifizierten „ Maasmännchens „ schon als Außenpolitik bezeichnet, selbst wenn sie von großzügigen Spenden begleitet sind. Aus einem gewollt entmilitarisierten und deindustrialisierten, tribalisierten Land ( Energie, Auto, Chemie und nicht zuletzt der Mittelstand ) dürften derartige sicher gutgemeinten Ratschläge die USA, China und selbst Frankreich eher wenig beeindrucken. Ein Land, das sich selbst und seine Pfunde zum Wuchern abschafft, hat zu Recht nichts zu melden.

    • Aber der deutsche Michel hat diese Dilettanten gewählt. Das Schwein wählt seinen eigenen Schlachter.

  40. Es wäre dem Artikel gut zu Gesicht gestanden, wenn die Ursache dieser Misere mal beim Namen genannt worden wäre. Es war Angela Merkel, die unmittelbar oder durch Gewährenlassen solcher Größen, wie die Herren Steinmeier und Maas das Porzellan zerschlagen hat, das seit 1945 mühselig gebrannt worden war.

  41. Der Artikel setzt voraus, Merkel-Deutschland hätte eine Außenpolitik. Davon hat sich Merkelland aber längst verabschiedet. Wir haben eine Unzahl von außenpolitischen Illusionen, aber keine realistische Außenpolitik, nicht mal im Ansatz. Zu den Illusionen zählt zum einen das Bekenntnis zum Multilateralismus. Allerdings setzen unsere Altparteien dabei immer voraus, dass die anderen sowieso tun, was die in Deutschland Regierenden und ihre mediale Fangemeinde wollen. Das ist so bei der Flüchtlingskrise und beim Rüstungsexport und vielen anderen Themen. Am Ende wundert man sich, dass man isoliert ist, aber auch das lässt sich wunderbar ignorieren.

    • Immerhin ist Merkel mehr im Ausland als in Deutschland. Jetzt auch.

    • Dieses „Merkel“-Deutschland hatte eine rotgrüne Außenpolitik…..
      schon seit 1998…
      vertreten durch die Herren Fischer, Steinmeier, Gabriel, jetzt Maas,
      in deren Dienste der Autor dieses Artikels stand. Bis zum Ruhestand.
      Also eine linksgrüne Aussenpolitik, was Ihre Feststellung einer
      realitätsfernen Außenpolitik bestens erklärt.
      Und was auch den Tenor dieses Artikels erklären dürfte.

      Und die Zeit eines Außenministers Westerwelle war gekennzeichnet
      durchseine Enthaltung zum Lybien-Krieg, der eine linksgrün gesteuerte
      Medien-Kampagne folgte, die die FDP erstmals aus dem Bundestag
      katapultierte.

      Schon damals war überdeutlich,
      wer dieses Deutschland eigentlich regierte……
      Stand nur nicht so in den Zeitungen…..

      • Für ihr Abschneiden bei der damaligen BTW benötigte die FDP keine medialen Helfer. Das haben sie sehr gut selber geschafft.

    • Dabei hätten sie dem US Vize Mike Pence auf der Münchner Sicherheitskonferenz dieses Jahr nur besser zuhören müssen: „Wir werden mit der Welt umgehen, wie sie ist, nicht wie wir sie uns wünschen.“

  42. Ich gebe zu, dass ich nie darauf gekommen wäre, dass andere Länder bzw. deren Regierung die Interessen dieser Länder vertreten, deren Volk sie hoffentlich mehrheitlich u.a. zu diesem Zweck gewählt hat. Dass dies Alles für für die „ Internationale“ in Berlin und ihrem Anhang nicht gilt, ist offensichtlich. Dass es unter Ländern keine Freundschaften, sondern Interessen gibt, die – aufgepasst – sehr unterschiedlich sein können und die – Achtung – mitunter mit eher unfeinen Mitteln verfolgt werden, ist hierzulande wohl nicht mehr zu vermitteln. Die Eurobeheidterung hat sicher nur mit der Begeisterung der Südstaaten für die europäische Idee als „ Friedensprojekt“ zu tun und natürlich nicht mit handfesten Alimentationsinteressen. Vermutlich nennt man das alles Realpolitik, zu der natürlich auch eine realistische! Einschätzung der eigenen Möglichkeiten gehört. Die „ „Außenpolitik „ dieser Regierung ist – soweit man überhaupt von Politik sprechen kann – noch dilettantischer, als das, was irrtümlich als Innenpolitik bezeichnet wird. Sie unterliegt massiven Fehleinschätzungen, dem sattsam bekannten pseudomoralischen Impetus und einer Wiederkehr des überwunden geglaubten Größenwahns in Gestalt der Weltverbesserung, natürlich gegen den Willen der Restwelt von etwa 98 %. Sie ist gekennzeichnet von einem unfähigen Personal und vor allem einer Person, die reihenweise – außer sichtlich genossenen Turteleien mit entsprechenden Herren – nur miserable Deals abliefert, medial aber dafür gefeiert wird, bis die Realität ihre Deals zu Lasten des deutschen Volkes früher oder später grausam einholt. Und natürlich erkennt die Dame aus der Uckermark auch nicht, dass es immer um die besseren Karten auf der Hand geht ( den Trumpf ), die man sich selbst beschaffen muss und mit denen man dann aber spielen können sollte, was eine Selbstschwächung ausschließt. Sie kennt ihre Partner nicht, mit Ausnahme deren Attraktivität natürlich, biedert sich an die Falschen an, vergrault die Nützlichen/ Wichtigen und erkennt keinerlei ( strategische )Zusammenhänge, von ihrer wirtschaftlichen Dummheit ganz zu schweigen. Dabei wäre es exakt diese Wirtschaft, auf die es hierzulande – mangels sonstiger Mittel – ankäme. Die Bilanz kann damit nur ähnlich „erfolgreich“ sein wie die des Herrn Obama, leider mit einem Land, dass eine „etwas“ andere Ausgangslage hat.

  43. Es ist wahrscheinlich vieles von dem richtig was Hr. Schramm schreibt.
    Alles bekommt einen ganz faden Beigeschmack, wenn ich mir seinen be-
    ruflichen Werdegang ansehe. Er war häufig nah am Geschehen dran , wo
    war seine kritsiche Stimme je zu hören? Mir ist keine deutliche Äußerung
    von ihm bekannt. Ich lasse mich gern eines besseren belehren, wenn ich
    falsch liege. Als Botschafter muss er doch mit Vorortkenntnissen ausgestattet
    auf Fehlentwicklungen aufmerksam machen. Es wirkt nicht überzeugend erst als Pensionär rückwirkend Kritik zu üben. Vielmehr entsteht der Eindruck,
    jetzt schlage ich mich auf die Seite derer die das schon immer etwas anders
    beurteilten.
    „Botschafter sind die Augen und Ohren der Staaten“.
    Francesco Guicciardini

    • Wenn schon Maaßen mit seinen Informationen nie gehört wurde – weshalb sollten dann wichtige Meldungen aus Ruanda, den Vereinten Arabischen Emiraten, Bangladesch und Georgien durchkommen? Die Verantwortliche scheint doch seit Jahren nur noch wahrzunehmen, was sie will.

  44. Wie hat schon de Gaulle völlig richtig erkannt: „Staaten haben keine Freunde, sondern nur Interessen“. Allein die AfD hat das erkannt und artikuliert das auch im Bundestag. Erst wenn die deutsche Regierung diese Tautologie wieder entdeckt und nach ihr handelt, wird Deutschland wieder zu einem respektierten Partner in der Welt werden. Z.Z. lacht die Welt nur über die Weltrettungsphantasien einer völlig durchgeknallten Politik.

    • Durchgeknallt, dass trifft es auf den Punkt. Verstand in der Tonne! Würde der Bürger immer so handeln, wären wir alle bankrott. Sind wir auch auch.Die Industrie und jeder Mittelständler wird versuchen sich anderweitig in Europa oder anderswo zu engagieren. Hier nur Perlen vor die Säue.

    • Immer haben alle geklagt, die Deutschen hätten keinen Humor, jetzt lachen sich alle über uns kaputt, und ist auch wieder nicht gut.

  45. Es gibt nur einen Weg fuer eine Europaeische Union. Ein attraktives System gemeinsamer Regeln, denen ein Land beitreten kann und diese Regeln dann ohne jede Ausnahme akzeptieren muss. Wenn es diese Regeln nicht mehr akzeptieren will oder kann, muss das Land freiwillig austreten oder zum Austritt gezwungen werden koennen.

    Den Irrweg, den die Union gegangen ist, naemlich viele Laender zum Beitritt zu noetigen, fuehrt nicht zur allgemeinen Akzeptanz der Regeln und schafft nur Chaos (Griechenland, Grossbritannien). Die EU ist NICHT reformierbar. Man muss noch einmal von vorne anfangen!

  46. Wenn ein so wichtiges und ökonomisch starkes Land wie die Bundesrepublik von einer ** regiert wird, soll man sich nicht wundern, wenn die Ergebnisse der Politik entsprechend sind. Da das politische Verständnis der Wähler offensichtlich dem Niveau einer Sandkiste gleicht, hat die Wählerschaft es nicht besser verdient, diese selbst eingebrockte Suppe in den nächsten Jahrzehnten auszulöffeln. Mit Mitleid ist erloschen, ich verachte die Deutschen nur noch für ihre Blindheit, Feigheit und Unterwürfigkeit.

  47. Ach ja, Frau Merkel und ihr Fanclub haben es geschafft und Deutschland in der Welt erfolgreich isoliert. Isolation war schon immer der absolute Erfolgskurs für unser Land. Aber sie begreifen es einfach nicht. Frau Merkel glaubt tatsächlich, dass sie das Recht und die Fähigkeit hat, für andere Staaten mit zu denken! Wie jenseits der Realität kann man eigentlich sein?

    • All diese Fragen wird sie beantworten sobald der Flugzeugträger fertig ist.

    • Nicht nur Merkel.
      Schauen Sie sich die „Wahlplakate“ der sogenannten Grünen an.
      First we take Europa, than we take the world. „Wer die Welt retten will, muss auf dem Kontinent anfangen.“
      Gehts noch?

  48. Die Achse Berlin-Paris war niemals mehr als eine Fata Morgana. Frankreich hat wie die meisten anderen Laender seine eigenen Interessen verfolgt (Euro, Bankenunion, europaeische Arbeitslosenversicherung etc.) und es traeumt seine eigenen Traeume. Erst dieser Tage wieder hat sich herausgestellt, dass Frankreich eine eigene Libyenpolitik verfolgt hat, ohne Absprache mit europaeischen Partnern. Aber vielleicht Absprache mit den USA? Aber auch Deutschland war nie zur Zusammenarbeit bereit (Oeffnung der Grenzen ohne Absprache, Energiewende ohne Absprache etc.).

    Im uebrigen sind die anderen Laender nicht amuesiert, wenn ein deutsch-franzoesisches Tandem die Richtung diktiert.

    • „dass Frankreich eine eigene Libyenpolitik verfolgt hat, ohne Absprache mit europaeischen Partnern.“

      Ich will hinzufügen: Zum Glück, ja, setzt Frankreich wie auch die Amerikaner und Russen auf den hoffentlich zukünftigen Diktator Khalifa Haftar.

      Deutschland dagegen reiht sich, wie so oft, ein mit Erdogan und den Muslimbrüdern Katars zur Unterstützung der GNC, der angeblich „legitimen“ Regierung Libyens.

      Das ist gleich in mehrerer Hinsicht dämlich, einerseits weil die GNC vollkommen zersplittert ist, weitere Instabilität Libyens wäre geradezu vorprogrammiert. Auch weil die GNC mit Jihadisten durchsetzt ist.

      Andererseits ist es offensichtlich, dass man auf das Pferd, welches verlieren wird, setzt. Die GNC kontrolliert keinerlei libysche Ölfelder und lediglich die Ölraffinerien in Tripoli. Außenpolitisch ist die GNC praktisch isoliert, wie gesagt, lediglich Deutschland, die Türkei und Katar unterstützen diese. Naja, und die Italiener. Weil sie Migrantendeals mit Tripoli gemacht haben.

  49. Die ganzen „Bail-outs“ der letzten Jahre, die deutsche Bürger hunderte von Milliarden gekostet haben dienten vor allem dazu das französische Bankensystem und damit auch Frankreich vor der wohlverdienten Pleite zu retten.

    Ohne unser Geld wäre GR ein Armenhaus, in I könnte nicht die halbe Bevölkerung BMW und Audi fahren, in Spanien wären die Banken bankrott und Frankreich würde sich der Welt als genau der Failed State präsentieren, der Frankreich auch ist.

    Und was hat Merkel mit der Veruntreuung unseres Geldes erreicht? Wir werden überall gehasst, verachtet oder verlacht, gerade auch in den Ländern deren A—- wir „gerettet“ haben.

    Merkel ist eine Anti-Politikerin. Das ist die abartig dümmste politische Leistung seit Rom den Barbaren die Pforten öffnete.

    • Gertrud Höhler?

      Merkel interessiert sich nur für sich selbst. Sie ist der Überzeugung im Kanzleramt herumsitzen zu müssen. Und dass sie (bisher) vier Mal gewählt wurde sagt gar nichts Gutes über Deutschland aus. Der gemeine Deutsche lässt sich offenbar gerne misshandeln.

      Ansonsten richtet sie sich grob nach den Vorgaben der globalistischen Internationale. Solange sie von der großen Mehrheit der sog. Journalisten bejubelt wird, passt es für sie.

      • Ihre Wahl hatte sicher auch etwas mit den Alternativen zu tun. Es ist ja nicht so, dass die Sozis nach Schröder irgend etwas von Gewicht aufgeboten hätten.

      • Das war sie schon, die komplette Stellenbeschreibung.

    • Ich mag den Gerd Schröder überhaupt nicht. Aber im Suff nach der Wahl hat er mal etwas wirklich Richtiges gesagt. „SIE kann es nicht“!

  50. Tja, deutsche Außenpolitik , wenn sie gut gemacht wird, ist heute mindestens ebenso komplex oder sollte es sein wie zu Bismarcks Zeiten und dessen fünf Kugeln die so auzubalncieren wären , dass beim Jonglieren möglichst keine ausfällt, um auf den Boden zu fallen.
    Das Verhältnis mit Russland, um damit anzufangen, ist schwierig, weil die Ukaine als Schlüsselstaat nach Zbigniew Brzezinskis Werk „The grand Cessboard“, in dem er geostrategische und geopolitische Maßnahmen US-amerikanischer Außenpolitik für die Region vorstellte, mittel-und längerfristig wie etwa Polen und die baltischen Staaten in westliche Strukturen eingebunden werden sollte, mit allen Verwerfungen und geostrategischen Veränderungen die sich daraus ergeben. Wenn der ukrainische Präsident regelmäßig auf NATO-Treffen anwesend ist, ergibt sich daraus ein Bild, das entsprechende Rückschlüssen zulässt. Die Anektion der Krim durch Russland ist mehr Folge als Ursache dieser Entwicklung.
    Die USA als Garant für die Sicherheitspolitik Deutschlands im Rahmen der NATO ist seit dem Amtsantritt von Trump nach wir vor unersetzlich aber ähnlich schwierig geworden wie Russland, da Trump nicht zuletzt offenbar nicht davor zurückschreckt, eine Art von Wirtschaftskrieg mit einer rigorosen Zollpolitik zu starten, ganz abgesehen von einer Prozeß-Lawine mit der deutsche Unternehmen in den USA überzogen werden.
    UK fällt innerhalb der EU aus als „eine Kugel“ womit Fankreich Freiraum erhält für seine Bestrebungen „Etatismus“ auf EU-Ebene einzuführen.
    Italien geht seinen Weg unabhägig von Berliner Politik, das gilt ebenso für die Visegrad-Staaten.
    China und sein Projekt der „neuen Seidenstrasse“ ist vollends in seinen ökonomischen und strategischen Folgen nicht umfänglich einzuschätzen und insofern was zukünftige Entwicklungen angeht ambivalent zu sehen.
    Man kann gespannt sein, wie deutsche Außenpolitik, wenn sie den Anspruch hat intelligent gesteuert zu sein mit diesen Herausforderungen umgeht.
    „Mehr Europa“ und alles außenpolitisch einer EU-Kommission zu überlassen wird nicht ausreichen, schon gar nicht einem Herrn Weber, der sich als ein ziemlich unbedarftes
    Leichtgewicht präsentiert.

    • Mit Herrn Weber wird die EU noch mehr an Akzeptanz und Gewicht verlieren.

  51. Merkels Politik vereint die feuchten sozialistischen Träume der SED (vormals **) mit den typisch deutschen Tugenden des Oberlehrers, Weltverbessers, Blockwarts und Weltbeherrschungsphantasten. Wer mag das schon?

  52. Wobei ich für die Spannungen mit Frankreich ausnahmsweise NICHT Merkel verantwortlich machen würde.

    Frankreich verhält sich skrupellos egoistisch. „Europäische Reformen“ sind doch nur was Frankreich finanziell und machtpolitisch nutzt. Eine EU-Rentenunion kommt für Frankreich z.B nicht in Frage, weil davon in erster Linie deutsche Rentner profitieren würden, denn in Frankreich sind die Renten im Durchschnitt doppelt so hoch wie in Deutschland und das Eintrittalter ist 62. Paradiesische Zustände.

    Ein echter deutscher Kanzler hätte Frankreich schon viel früher „verärgert“, weil er deutsche Interessen nicht so systematisch ausverkauft hätte wie Merkel. Bemerkenswert ist nur, wie schlecht Merkel trotz massiven Ausverkaufs dasteht. Die hat Feinde gekauft.

  53. Marx ist mit seiner Ideologie zum Scheitern verurteilt, weil er von einem falschen Menschenbild ausgegangen ist. Der frühere Top-Diplomat Uwe Schramm ist mit seiner Bilanz gescheitert, weil er bei deren Erstellung nicht von den Zielen der Bundeskanzlerin und der ihr geistig nahestehenden Politiker und sozialistischen Parteien ausgegangen ist.

    Merkel hatte nie die Absicht, die Ziele früherer Politik zu verfolgen. Spätestens bei Merkels Rede vor dem US Kongress hat belegt, welche Art von Demokratin sie ist. Ihre „Sehnsucht nach Demokratie“ – von den Klatschhasen des US Kongress frenetisch gefeiert – begründete sie mit der Sehnsucht nach Original US Jeans…

    Frau hatte nie die Absicht die Politik zu verfolgen wie sie dem früheren Top-Diplomaten Uwe Schramm vorschwebte…

  54. Merkel und ihre Hofschranzen sind Innen- und Außenpolitisch unfähige Zerstörer. Wenn die Zeit von Merkel rückblickend analysiert wird, bleibt von ihr nichts über als das was sie ist: Die schlimmste und schlechteste Kanzlerin aller Zeiten für Deutschland (knapp hinter AH natürlich).

    • Warten wir mal ab, im Gegensatz zur bisherigen Nummer 1 ist sie noch im Amt …

  55. Außen- wie innenpolitisch geht alles auf ein paar erratische Entschlüsse einer vom Cäsarenwahn befallenen Kanzlerin zurück, die handstreichartig die Grundlagen der Republik zu Fall bringt. Kein außenpolitischer Akteuer bei Verstand mag sich an ein Land binden, das von einer verrücktgewordenen Autokratin zerstört wird. Wer weiß schon zu welchen überraschenden Sonderlichkeiten diese Kanzlerin auf ihre (hoffentlich) letzten Tage noch verfällt. Und die Dinge sind ja nicht nur nicht mit unseren europäischen Partnern nicht abgestimmt. Die wirklich folgenreichen Entscheidungen haben ja idR nicht mal eine Legitimation durch Parlamente.

  56. Fast 14 Jahre mit einer weltfremden Quotenfrau mit SED-Sozialisierung an der Regierung hinterlassen halt nicht nur innenpolitisch tiefe Spuren.

    Alles was diese Frau politisch „leistet“ ist zum Schaden der Bundesrepublik und zum Schaden Europas. Wir werden dies in den nächsten Jahren noch deutlich erleben dürfen.

  57. Lieber Herr Schramm,

    ich verstehe zwar, dass Sie feststellen wollen, dass das deutsch-französische Verhältnis gerade weniger harmonisch ist als sonst, und Sie machen eine große Runde über allerlei Themen, trotzdem weiß ich am Ende nicht so recht, was Sie mitteilen wollen.

    • Es ist halt eine Wiederholung. Diesmal bestätigt von einem Diplomaten. Abheften.

  58. Die „Ära Merkel“ endet in einem Trümmerhaufen. Erschreckend ist das die staatstragenden Parteien CDU und SPD dies alles mitmachen. Historische Vergleiche verbieten sich …

  59. Der ideale Moment also auch in Deutschland endlich Politik für Deutschland und die Deutschen zu machen. So wie die Franzosen es auch tun, die anderen EU-Staaten sowieso. Allerdings wird man das im Lande der Deutschlandabschaffer nicht erleben, wird weiter gehen die Interessen des eigenen Volkes und des Wohles der Bürger gehandelt und regiert. Wer noch einen Beweis benötigt, der schaue sich nur die Wahlslogan zur EU-Wahl der sog. „etablierten“ Parteien an. Man möchte am liebsten sofort im Brüsseler EU-Beamten-und Politikermoloch ein-und untergehen. Kein Wort über die Interessen der Deutschen, alles zum Wohl und Gedeihen der EU.

  60. Merkel hat es doch jetzt endlich geschafft, es mit allen zu verkacken.
    Mit Putin, mit Trump, mit Frankreich, der EU, und wer weiss noch.
    Bravo, kann man nur sagen.
    So unbeliebt war D sogar im 1. und 2. WK nicht.

    • Mit Verlaub, Ihr letzter Satz ist hahrsträubender Unsinn. Oder glauben Sie im Ernst, dass Deutschland, das in beiden Weltkriegen mit der halben Welt Krieg führte, dort nicht verhasst war?

      • Sie haben den Kommentar nicht richtig gelesen. Das wir nicht verhasst waren, davon war keine Rede. Die Rede war davon, dass wir nicht mal so unbeliebt waren wie wir es jetzt sind.
        Das Deutschland […] mit der halben Welt Krieg führte ist so auch nicht richtig. Umgekehrt wird ein Schuh daraus – schauen Sie mal zurück wer mit Deutschland Krieg führte. Ich glaube nicht, dass ich Ihnen noch erklären muss, dass der Sieger die Geschichte schreibt. Aber einiges im Lauf der Geschichte bedürfte doch einer Korrektur. Das Deutschland unschuldig war, davon redet niemand – aber ALLE Fakten sind längst nicht auf dem Tisch.

      • Jetzt mal nicht kleinlich werden hier. Wir sind schließlich ein reiches Land.

    • Und hat es Folgen, daß die Uckermärkische mehrfach Sch**** gebaut hat? Es läuft doch alles weiter wie bisher für sie (obgleich holpriger).

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