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Zukunft der Vergangenheit

ZDF-Programmchef Himmler erwägt permanente Rückkehr von „Wetten, dass …?

09.11.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
Thomas Gottschalk erreichte mit seinem Comeback von "Wetten, dass ...?" im Schnitt 13,8 Millionen Zuschauer. Nun denkt der designierte Intendant des ZDF über eine dauerhafte Rückkehr des Erfolgsformats nach. Deutschland ist eben nicht nur demographisch, sondern auch mental alt geworden.

Friedrich Merz gilt in der CDU manchen als die Hoffnung für kommende Aufgaben. An Stammtischen schwärmen die Menschen von den Zeiten der zwei Helmute (Schmidt und Kohl). Pro 7 wirbt mit dem Logo und einem Comeback von „TV Total“, der Show von Stefan Raab, und ZDF-Programmchef Norbert Himmler spricht davon, dass „Wetten, dass …?“ dauerhaft zurückkehren könnte. Deutschland sehnt sich nach einer Zukunft der Vergangenheit.

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Warum Himmler, der bereits gewählte künftige ZDF-Intendant, sich ein dauerhaftes Comeback von „Wetten, dass …?“ wünscht, liegt auf der Hand: Von solchen Quoten können die Mainzer sonst nur noch träumen. Vor allem wenn es um jüngere Leute geht. 50,2 Prozent der 14- bis 49-Jährigen haben „Wetten, dass …?“ gesehen. Dabei ist das ZDF sonst nur bei den Alten stark. Am Montag erreichte der Sender eine Einschaltquote von 16,4 Prozent bei allen Zuschauern – aber nur 3,7 Prozent bei den 14- bis 29-Jährigen.

Wie lässt sich der Erfolg von Thomas Gottschalk und seinem Team erklären? Zum einen hat Gottschalk aufgefahren, was sich auffahren lässt: Helene Fischer, Udo Lindenberg und Abba. Ob ihm eine solche Besetzung bei sechs oder zwölf Folgen pro Staffeln immer gelingen würde, bleibt abzuwarten. Zum anderen war die Konkurrenz nicht stark. Das „Supertalent“ oder „The Masked Singer“ schwächeln ohnehin.

„The Masked Singer“ kam zuletzt nicht mehr an die Drei-Millionen-Marke ran. In der direkten Konkurrenz zu „Wetten, dass …?“ reichte es immer noch für über zwei Millionen Zuschauer. Das Format ist zwar unterhaltsam, aber die Münchener übertreiben es mit den Werbeblöcken. Vor allem im letzten Drittel der Folgen werden die Werbefilme nur noch sporadisch von Musikbeiträgen unterbrochen.

Doch die Gründe finden sich nicht nur im Offensichtlichen. Sie liegen tiefer. Deutschland ist ein altgewordenes Land. Das lässt sich leicht in den demographischen Daten ablesen. Doch es geht um mehr als ein biologisches Altsein – Deutschland ist mental alt. Geht es etwa um Freizügigkeit im Film, unterscheiden sich junge Aktivisten von Spießern der 50er Jahre nur durch die Argumentation. Im Ziel, keinen Pfuikram auf dem Bildschirm sehen zu wollen, sind sich Linke von heute und Spießer von gestern einig. Zu einem Samstagabend mit „Wetten, dass …?“ und Schnittchen ist der Weg da gar nicht mehr weit.

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Am liebsten solle sich gar nichts ändern, war der kleinste gemeinsame Nenner der Merkel-Ära. Und dass die Wahl ihres Nachfolgers auf Olaf Scholz fiel, lässt kaum erwarten, dass sich die Mentalität in den vergangenen Monaten irgendwie geändert hätte. Es liegt nahe, emotional an der Vergangenheit festhalten zu wollen. Denn geschäftlich ist die Vergangenheit in Deutschland ein Erfolgsmodell. Das Erfolgsmodell, um reich zu werden.

3,1 Billionen Euro werden Deutsche zwischen 2015 und 2024 erben. Das hat eine Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge ergeben. Um das einzuordnen: Das ist deutlich mehr als das Zehnfache der Summe, die El Salvador laut Weltbank im gleichen Zeitraum an Bruttosozialprodukt erwirtschaften wird. Wären die deutschen Erben ein mittelamerikanisches Land, wären sie ein extrem erfolgreiches.

Die Zwänge der Marktwirtschaft sind da weit weg: Produktions-Steigerungen, Wirtschaftskriege um den Zugang zu Rohstoffen oder das chinesische und amerikanische Streiten um die Vormacht auf den Seewegen? Das hört sich alles an wie seelisch grausame Erzählungen, vor die man sich in seinen Schutzraum zurückziehen möchte. Der nette Onkel Thomas in seinen lustigen Klamotten darf da gerne laufen. Passenderweise wirbt das ZDF bereits für ein großes Porträt von Roland Kaiser, dessen Schlager vor allem Ende der 70er Jahre erfolgreich waren.

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Doch auch Nostalgie ist kein sicheres Fundament für Erfolge. Zwar strahlen die Einschaltquoten. Dieses mal. Doch zum einen sind die 13,8 Millionen Zuschauer der Schnitt von fast vier Stunden. Am Ende der Show saßen nur noch 7 Millionen Zuschauer vorm Fernseher. Die Zahl derer, die sich nicht vier Stunden an den Bildschirm fesseln ließen, ist also nennenswert.

Zumal der Neugier-Effekt hinzukommt. Nach seinem Aus bei „Wetten, dass …?“ 2010 ging Thomas Gottschalk zur ARD, um dort im Vorabendprogramm eine Internetshow zu moderieren. Über vier Millionen Menschen wollten seinerzeit die Premiere sehen. Danach war es bald nur noch ein Viertel und die erfolglose Show wurde wieder eingestellt. Das ZDF kann „Wetten, dass …?“ wieder zum festen Teil seines Samstagabends machen – aber auch Nostalgie nutzt sich irgendwann ab.

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38 Kommentare

  1. Ich habe mir diesen Berufsjugendlichen nur ein einziges Mal in TV angesehen, am Beginn seiner Serie, für wenige Minuten. Mir unverständlich, was man daran finden kann…

  2. Mir ist aufgefallen, ab einem bestimmten Alter wird man sentimental was seine Jugend betrifft.
    Als Ossi hat man zu „Wetten das“ auch eine gewisse Beziehung, aber die ist nicht so tief.
    Man verbindet mit einem Trigger ein Gefühl von damals…..

    Das ist der ganze Zauber.
    Die Jungen erreicht kein Fernsehen mehr, Immigranten auch nicht.
    Sind nur noch die ganz Alten und die Mittelalten mit so einer Sendung.
    Die Gesellschaft ist gespalten und die Gräben werden immer tiefer, der Kit schmilzt weg.

  3. Gottschalk kann nur eins wirklich gut: Radio.
    Mir war sein Erfolg im Fernsehen immer rätselhaft. Als er seinerzeit dort im ZDF auftauchte, war er für mich erledigt.
    Aber sollen sie nur machen: wieder Wetten, dass beim ZDF….“Flirting with disaster“ eben

  4. Ich habs zwar nicht gesehen, da ich das irgendwie gar nicht mitbekommen habe, dass es schon am Samstag lief, und das auch noch in Coronazeiten. Ich dachte immer, die Sendung wäre erst irgendwann nächstes Jahr geplant. Ein bisschen ärgert mich das aber schon, dass ich die Sendung verpaßt habe, denn ich wäre schon neugierig gewesen. Ich fand die Sendung zwar schon seinerzeit manchmal etwas übertrieben und manchmal auch irgendwie langweilig, da es im Prinzip doch immer wieder dasselbe war, aber im Vergleich zu dem, was inzwischen so an billigem Schrott im TV läuft, war „Wetten, dass…“ rückblickend gesehen spitzenmäßig und ansonsten war die Welt im Gegensatz zu heute auch noch weitgehend in Ordnung. Liveshows gibts ja heutzutage generell so gut wie keine mehr im TV,; das ist alles wie aus der Konservendose und vorher streng festgelegt. Vielleicht haben sich ja viele Zuschauer einfach danach gesehnt, die Zeit mal zurück zu drehen.

    • Was Gottschalk und die Gäste betrifft, haben sie natürlich vollkommen recht. Bei Gottschalk scheint die Zeit irgendwie vor 30 Jahren stehengeblieben zu sein, da er immer noch dieselbe Kleidung und dieselbe Frisur wie damals hat, was absolut nicht mehr in die heutige Zeit und schon gar nicht zu seinem Alter paßt. Er wirkt absolut aus der Zeit gefallen, was genauso auf die meisten Gäste zutrifft. Aber genau deswegen wäre ich irgendwie neugierig gewesen, die Sendung zu sehen.

      • Er verbiegt sich nicht und macht das was er kann, auch das er bei Bild-TV mitgemacht hat.
        Denke er macht das richtig.
        Ist ein alter Profi.
        Die jungen müssen erst noch ihre Erfahrungen in dem Irrgarten heute machen und das ist unendlich schwierig!

    • Auf youtube gibt es Filme über die Aufwärmphase vor der Sendung, die allein reichen, um ein Gefühl zu bekommen, wie das funktioniert hat.
      Es werden die alten Zeiten zelebriert.

  5. Brot und Spiele! Gab es das nicht vor einigen Jahrhunderten schon mal? Oder die Tribute von Panem? Sind wir inzwischen schon wieder so weit, dass mit solchen Ereignissen der „Pöbel“ glücklich gestimmt wird?

    Ja, wir sind es! Diese ganze Merkelpolitik mit ihren Gästen, der Klimahype, die Gendersprache und vieles mehr kommt beim Volk nicht mehr wie gewollt an. Aber um den Michel bei Laune zu halten, wenn demnächst die Ampel uns alle zur Schlachtbank führt, werden solche Sendungen wieder öfter im ÖR zu sehen sein. Denn der ÖR hat ja eine Aufgabe zu erfüllen. Die heißt, dass unsere große Vorsitzende weiterhin die Berichterstattung vorgibt und Sendungen und Beiträge von ihr und ihrem Gefolge „überarbeitet“ und entsprechend „korrigiert“ werden. Wie auch Wahlen, wenn das Ergebnis nicht stimmt.

  6. Ich fand die Sendung gut, aber ausschließlich wegen Gottschalk und weil die Wetten zumindest kurzweilig waren. Die Gäste waren allerdings kaum der Rede wert, ausser Fischer, der man ob man sie mag oder nicht zumindest zugestehen kann, dass sie ein Star ist, der allen Altersgruppen ein Begriff ist.

    Aber Lindenberg und Abba sind Menschen unter 60 allenfalls vom Namen her bekannt, ebenso wie Frank Elstner. Die Schauspieler Ferch und die junge Frau, deren Namen Gottschalk zu Recht vergessen hatte, die unvermeidlichen Fernsehnasen von Pro7, naja, die sind jetzt nicht unbedingt das, weswegen man früher die Show eingeschaltet hat. Man wollte internationale Stars sehen, wenigstens einen, aber die kommen heute wohl nicht mehr.

    Fairerweise muss man sagen, die Show lebt alleine durch Gottschalk. Der hat gezeigt, dass er immer noch jeden in den Schatten stellen kann, wenn es um Unterhaltung geht. Das sieht man gerade wegen der schwachen Gästeauswahl und dem eigentlich albernen Konzept, dass funktioniert mit keinem anderen, der es bisher versucht hat.

    Insofern darf es gerne weitere Folgen geben, aber nur mit Gottschalk. Ansonsten kann man es lassen. Und die Kinderwetten nerven, taten sie schon immer.

  7. Noch deutscher wäre „Die besten 20 Shows der 90 – Countdown mit Oliver Geissen“, aber am deutschesten wäre „Schnitzler und Witt – das Beste aus dem DDR-Fernsehen.“
    Aber im Ernst, wir alle wissen, dass wir noch vor 10 Jahren ein deutlich besseres Leben lebten. Schade, dass die wenigsten beschreiben können, woran das liegt, und sie sich stattdessen in emotionale Unterhaltungsnarkose fliehen.

  8. Ich stimme der Analyse zu. Für mich war das Aus von „Wetten dass….“ 2011 auch ein Symbol für das Ende des alten Deutschlands (unter gesellschaftlich-demographischen Gesichtspunkten). 2011 war Deutschland demographisch und mit Bezug auf seine kollektive Identität und gesellschaftlichen Konsens noch überwiegend als Deutschland erkennbar. Einigkeit und Recht und Freiheit waren für uns Deutsche noch so selbstverständlich, dass man gar nicht drüber nachdenken – geschweige sich ernste, wirklich ernste, Sorgen machen musste.
    All das, Einigkeit und Recht und Freiheit – und zwar alle diese drei Grundsäulen Deutschlands – wurden seitdem von und unter Merkel massiv ramponiert und eingerissen. Vermutlich sogar „nachhaltig“. Die unzähligen Beispiele sind bekannt.
    Dass die unter diesem Eindruck gegründete neue konservative Oppositionspartei Deutschlands, davon bis heute nicht profitieren kann und in den westdeutschen Bündesländern (die 85% der Wähler stellen) lediglich +/- 7% der Bürger überzeugt ist beschämend und enttäuschend zugleich. Aber die vielen Gründe dafür sind auch bekannt – und spalten die (ehemaligen) Wähler der Partei bis heute.
    Wie dem auch sei – ich vermute das parteimediale Machtsystem hat dem regime-/regierungstreuen Propagandaführer des ZDF, Hr. Himmler, den Auftrag erteilt, dafür zu sorgen, den alternden, vergreisenden aber vielleicht doch noch halbswegs energiegeladenen und damit für die Mächtigen potenziell lästig bis gefährlich werden könnenden Deutschen – insbesondere die 30 – 70-Jährigen (die Jungen/Jüngeren – zu 35-40% bereits migrantischen Hintergrunds (man beachte seit 1-2 Jahren nur mal die TV-Werbespots) – sind im Großen und Ganzen bereits linksgrün umerzogen und die Alten sind in der Masse allesamt ARD- und ZDF-infiltiert und damit bereits doppelt ruhiggestellt) die gute, alte Bundesrepublik der 1990er und 2000er Jahre vorzugaukeln.
    Vielleicht feiert sich die letzte große Generation der Freiheit und Emanzipation auch nur ihren Abschied von der großen Bühne der Freiheit, die in den 1960ern begann und nun langsam aber sicher zu enden scheint. Age of Aquarius. ABBA ist dabei. Nach ihr die Sintflut: EU-Autokratie, Überwachungsregime, Bargeldentzug, Totalüberwachung in privaten Kommunikation, Freiheitseinschränkungen, Meinungsdruck, Netzzensur, Account-Löschungen, Sprachdiktate, Ausgrenzung, Diffamierung und Hetze gegen Andersdenkende und Demonstranten bei gleichzeitigem medialem Hochjazzen und Dauerpropaganda für die eigene Transformationsagenda multiplizierende Organisationen wie FFF, Antifa, BLM, etc., Dauerinflation, Nullzinsen, Vermögensenteignung der Mittelschicht, Schulden- und Transfer-EU, usw. usw. – und die Deutschen wählen weiter und weiter und weiter….CDUCSUSPDFDPGRÜNE……und schauen immer weiter brav ARD und ZDF, Tagesschau-, heute-, Will-, Plasberg-, Illner-Propaganda…..
    Vielleicht laufen ja demnächst auch wieder Wiederholungen der alten Derrick-Folgen zur Hauptsendezeit Freitagabend 20:15? Ach, würden doch noch Blacky Fuchsberger, Heinz Schenck oder Dieter-Thomas Heck noch unter uns sein denkt man sich wohl im Kanzleramt. Thoelke, Carrell, Kulenkampff, Moik – alle weg. Mmmmh… Carolin Reiber oder Heino wären noch da! Aber Volksmusik? Fahrten-, Wander-, Volkslieder heute im ZDF? „Des Geyers schwarzer Haufen“, „Schwarzbraun ist die Haselnuss“, „Wir sind durch Deutschland gefahren“ im Bariton des blonden Barden Samstagabends 21:00 Uhr live und in Farbe im ÖR vor einem Millionenpublikum – und im Hintergrund die Westfälischen Nachtigallen mit vier Dutzend blonden deutschen Mädels? Erinnerungen an eine schöne Kindheit und Jugend in den 1980/90ern werden wach….aber:
    Um Himmels Willen!
    All das is ja deutsch und damit spätestes seit der laufenden linksgrünen Umerziehungsagenda (proprogandistisch versteckt hinter dem „Zeitgeist“, dem Geist der Zeit) unter Merkel-Führung Nazi pur – und außerdem wissen wir Deutschen spätestens seit den offiziellen Verlautbarungen der einflussreichen SPD-Parteifrau mit migrantisch-missionarischem Islam(isieurngs)bewusstsein, Aydan Özoguz, dass es eine spezifisch deutsche Kultur ja gar nicht (mehr) gibt!
    Oder wie wär´s mit Ilja Richter? Halt! Geht auvon gibt es eine spezifisch deutsche Kultur gemäßch nicht. Könnten die Deutschen mit Norbert Kleinwächter verwechseln und dann auch noch sympathisch finden…und das geht schon mal gar nicht. Da muss Hr. Himmler mit seinen Schergen wohl noch mal gründlich nachdenken….wie man die Deutschen bis zu ihrem endgültigen demografischen vergreisen und wegsterben abschließend einlullen kann.
    (ZDF – Zahlen Daten, Fakten: Deutschland 1990: 72 Mio. Deutsche ohne Migrationshintergrund; 2020: 61 Mio., 2050: ca. 40-42 Mio. Tendenz weiter rapide fallend – quantitativ aufgefüllt von Aber- und Abermillionen Zuflüchtenden/Zuflüchtlingen, die tausende Kilometer über den halben Globus gezielt vor ihren bis an die deutsche Grenze nachsetzenden Häschern und Killerkommandos nach Starnberg, Prüm, Lüneburg, Bonn, Mettmann, Pforzheim, Halle, Iserlohn oder Olpe wandern, laufen, fliegen, Busfahren, geframt genannt „flüchten“) abschließend einlullen kann.)
    Der Rest war Geschichte eines großen Volkes, einer großen Kulturnation.
    Daran wird auch Thomas Gottschalk nichts mehr ändern – er kann nur noch die Illusion wahren.
    Aber, die Hoffnung stirbt zuletzt. Darum: Weitermachen!
    „Auf geht´s Deutschland kämpfen und siegen…“.

  9. Der Analyse kann ich gar nicht zustimmen:
    „Geht es etwa um Freizügigkeit im Film, unterscheiden sich junge Aktivisten von Spießern der 50er Jahre nur durch die Argumentation.“
    Das stimmt ja nicht mal ansatzweise, in der Schule werden doch schon die Kinder über alle möglichen sexuellen Perversitäten indoktriniert.
    „Am liebsten solle sich gar nichts ändern, war der kleinste gemeinsame Nenner der Merkel-Ära.“
    Das stimmt ja auch überhaupt nicht, in der Merkel-Ära gab es die größten Umwälzungen in vielen Bereichen wie Euro, Flüchtlinge, Energie etc. Die Energiewende wird so katastrophal wirken wie ein verlorener Weltkrieg. das kann man doch beim besten Willen nicht als „Am liebsten solle sich gar nichts ändern“ beschreiben. Die Merkel-Jahre haben die größten negativen Auswirkungen seit mehr als 70 Jahren auf die BRD und die BRD wird sich davon nicht mehr erholen.

  10. Vielleicht auch nur die „gute alte Normalität“ hochheben, damit die Veränderungen bzgl. nicht endendem Corona, schlechter Rente, dubioser Immigration, bösem Klima und unklarer Politik gut verdrängt werden können? Vielleicht sogar ein strategisches Ziel des ZDF, dass unser Alltag doch so bieder-vertraulich bleibt wie das Wohnzimmer auf dem Parteitag der Grünen?

  11. Ich denke auch der Wunsch nach Normalität hat die
    Zuschauer gelockt. Ein mal jährlich als eine Art meinetwegen Adventsklassiker, das würde funktionieren, alles andere nicht.

  12. Ich gebe zu, daß ich Wetten Daß auch gesehen habe. Und ja, ich habe das erste Mal seit langem wieder das ZDF gesehen.
    Bin ich alt? Ja. Ich bin Babyboomer, und alles über 50 ist alt. Aber was folgt daraus? Und was folgte daraus, daß unsere 13jährige Nachbarstochter auch Gottschalk gesehen hat, den sie bewußt in seiner hohen Zeit gar nicht erlebt haben kann?
    Grundsätzlich stimmt es natürlich, daß ein geburten- und kinderarmes Land auch mental altert. Mit einer Mischung aus Amüsement und Ärger lese ich mir immer die Leserbeiträge bei TE durch, wenn es um das Thema Rente geht wie die Tage bei einem Beitrag von Albrecht Metzger, der die kräftige Rentenerhöhung verriß und folgerichtig auf eine Armanda von wütenden Rentnern traf, die wirklich immer noch meinen, ihre früher gezahlten Rentenbeiträge würden wie ein Sparbuch funktionieren und sie folglich um ihre Einlagen betrogen. Daß ihre „Einlage“ aber nicht die Rentenbeiträge waren, sondern ihre Kinder (sofern bekommen) bestritten sie noch heftiger. Sie bleiben ganz Kinder ihrer Zeit.
    Aber Rente ist hier nicht das Thema. Denn der Beitrag von Mario Thurnes machte nur Sinn, wenn das Unterhaltungsformat von Gottschalk eine Rentnersendung wäre. So wie zum Beispiel „In aller Freundschaft“. Oder das ZDF-Herzkino. Doch das ist Wetten Daß ja gerade nicht. Erst recht nicht am letzten Samstag.
    Aus dem Erfolg sprechen mehrere Tatsachen:
    Die modernen Unterhaltungsformate, zumeist nur dürftig eingedeutsche Übernahmen US-amerikanischer Franchises, gehen am Publikumsgeschmack vorbei. Sie laufen nur da, wo sie genuines Unterschichten-Fernsehen sind (Goodbye Deutschland (sic!), Bares für Rares, Bauer sucht Frau) oder der Moderator sticht, etwa Steffen Henssler. Die junge und jüngere Mittelschicht ist längst bei den Streaming-Diensten, aber auch Alte sind nicht mehr durchweg beim linearen Fernsehen. Nehmen wir meinen Vater, Gott hab ihn selig, Jahrgang 1924. Bevor er starb, verbrachte er seine Abende schon vor über 10 Jahren nicht mehr vor der Glotze, sondern – seinem Rechner, und zwar auf Youtube. Da bekam er all die alten Schlager der 30er und der Kriegsjahre, es gab umsonst „Berlin Symphonie einer Großstadt“ von 1927 oder Rudi Schurike oder Theo Lingen. Alles nach Gert Fröbe konnte ihn mal. Die Zeit mit Hitler kannte er persönlich, daß mußten ihn keine Unsinnsformate von Welt TV oder Phoenix erklären. Das schöne am Alter, das merke ich jetzt auch, ist ja, daß wir Schrott schon in unserer Jugend so viel hatten, daß wir ihn heute nicht brauchen und trotzdem die Schätze von früher heben können, so leicht geht das im Internet. Und wenn ich mir Miami Vice dann ansehe und dazu parallel die Serien der Streaming Dienste, denke ich mir, ach Leute, habt Ihr 2021 wirklich nicht mehr drauf als wokes Politgetue und schlechte schwarze Schauspieler, die Weiße mimen?
    Doch das erklärt immer noch nicht, warum Gottschalk mit links ganze Familienclans vor die Röhre bekommt, wo ein Mark Foster oder Winderscheidt kolossal versagen. Und nebenbei, noch so einer: Bohlen. Seit der bei DSDS raus ist, schaut die Nummer keiner mehr.
    Wetten Daß war eben „heile Welt“. Es war eben eine Welt, in der es noch kein „2015“ gegeben hatte, #metoo, einen Steinmeier als Bundespräsidenten oder Messerstecher allerorten. Es fällt dann sogar den Kids der Generation Z auf, daß und was da fehlt in der Welt von heute. Und sicher hat ja Mario Thurnes recht, daß uns ein Abend mit Gottschalk diese Zeit nicht zurückbringen wird. Aber es ist mehr als ein Fingerzeig, daß die Menschen im Hier und Jetzt eine Ödnis vorfinden, derer sie immer dann gegenwärtig werden, wenn es einen Ruf aus dem Früher gibt.
    Noch hat der Tropfen den Stein nicht gehöhlt, Aber er tropft unablässig.

    • Man sehe sich die Serie auf Netflix von Oliver Polak an die zweite Folge mit der einen Rapperin…..die hat mit D. nix am Hut, die wollen nur profitieren und nix machen.
      Das sprengt die Gesellschaft auseinander! Es gibt in den Städten kein Zusammenhalt mehr, das ist alles nur großes Showtheater!
      Es geht im Gefühl und da stimmt das Bild mit der Ödnis sehr gut!

      Das ist alles eine trostlose Ödnis…….

  13. So nostalgisch mit lauter alten weißen Männern und ner Frau. Kein PoC, keine LGBT-Irgendwas, keine Diversität, keine Quoten, keine PC und trotzdem oder deshalb gute Einschaltquote? Da kommt das ZDF ins Grübeln.

  14. Eine Neuauflage kann nicht gut gehen, die jetzige Einschaltquote wird mit Sicherheit die Ausnahme sein, ist reine Sentimentalität. Die Gottschalk-Anhänger erinnern sich an Zeiten, in denen es der Mehrheit richtig gut ging, was jetzt zu kippen droht, deshalb brauchen viele diese kuschelige Insel der Erinnerung. Wir haben eine kurze Ausnahme von unserer ÖR-Abstinenz gemacht und aus reiner Neugier eingeschaltet, nach fünfzehn Minuten abgeschaltet, zu flach, zu oberflächlich zu beliebig, was in den letzten Sendungen vor gut zehn Jahren auch schon immer deutlicher zum Vorschein kam.

  15. An alle Griesgrame hier: ich fand die Sendung geradezu erfrischend salopp und befreit von den aktuellen Korrektheiten – alle Beteiligten schienen echten Spass gehabt zu haben! Wiederholung 1x jährlich wäre super – allerdings nur mit Thomas Gottschalk…

  16. Würde mich nicht wundern, wenn sie es nochmal versuchen mit der Show. Was kreatives bringen die hochgepamperten Allround-Experten im ÖRR sowieso nicht hin. Entweder einen alten James Bond Schinken oder die gefühlt 1000ste gähn Quizsendung. Und jetzt eben wieder Wetten das, wie armselig ….. Spielt ja auch keine Rolle, das Geld kommt trotzdem reichlich und pünktlich.

  17. Erst mal vornweg: Ich schau seit Jahren nicht mehr fern, das Programm geht mir also am A…ten vorbei. Aber: Wieso nicht eine Neuauflage des alten Formats mit dem alten weißen Mann, wenn es bei den Zuschauern, bei Jung und Alt gut ankommt? Haben Sie, werter Herr Thurnes, eine bessere Idee? Etwas Neues? Etwas das die ganze Familie vor die Flimmerkiste lockt und womöglich nach der Sendung für gemeinsamen Gesprächsstoff sorgt? Sie haben sicherlich recht mit Ihrer Vermutung, dass der Neugier-Effekt eine Rolle gespielt hat. So what?

  18. Na, hier Gottschalk mit dem Erbschaftsvermögen zu verknüpfen halte ich doch für etwas abenteuerlich.
    In meinen Augen halte ich den Versuch mit „Wetten, daß…?“ an die erfolgreiche Zeiit der 70iger und 80iger anzuknüpfen als zum Scheitern verurteilt. Diese Zeit war schön, war wohl die beste der Bundesrepublik. Nach dem Ende des Konformismus und der Prüderie der 50iger begann nach der Wiedervereinigung die Rückabwicklung der persönlichen Freiheiten, begann der Mehltau des Sozialismus sich langsam über Deutschland auszubreiten. Die Jugend von heute kann die Freiheit der damaligen Zeit nicht greifen, nicht begreifen. Für Linke aller Couleur ist persönliche, nicht bevormundete Lebensweise sowieso ein rotes Tuch. Das Gefühl, das die heute „Alten“ mit der damaligen Zeit verbinden, kann man nicht beschreiben, man muss das erlebt haben. Für den überwiegenden Teil der heutigen Jugend ist die damalige Freiheit unvorstellbar, im wahrsten Sinne des Wortes.
    <<Im Ziel, keinen Pfuikram auf dem Bildschirm sehen zu wollen, sind sich Linke von heute und Spießer von gestern einig. Zu einem Samstagabend mit „Wetten dass …?“ und Schnittchen ist der Weg da gar nicht mehr weit.>>

    Na, ich weiß nicht! Ich habe die Sendungen mit Gottschalk anderes in Erinnernung. Heute wären sie so wie damals nicht mehr möglich. Sicher, Modenschauen wie bei Dietmar Schönherr gab es nicht, aber ansonsten wurde mitunter sehr offenherzig diskutiert. Ich würde eher sagen, die Linke von gestern und die jungen Spießer von heute, die sich über offene Hemdenknöpfe und fehlende BHs echauffieren sind das Problem.

    Unterm Strich sehe ich dieses Comback als Ohrfeige für das Etablishment. Die Leute, auch die Jugend hat ein Zeichen gesetzt, dass sie andere Vorstellungen hat als die bestimmende Minderheit! Es liegt an uns alten weißen Menschen unserer Jugend wieder die Richtung in eine lebenswerte, lebensbejahende Zukunft zu zeigen!

  19. Hadmut Danisch hat doch Recht. „Voller Bestand an alten weißen Männern mit Herkunft aus den 80er und 90er Jahren, dazu noch ein Bestand an klassischen hübschen Blass-Blondinen: Nix türkisch, nix schwarz, nix migrantisch, nix politisch korrekt, nix quotig, nix gerecht, kein Politiker, niemand, der sich über Frauenbenachteilgung beklagt, keine Sexismusbeschwerden, dafür Schnoddermaul Gottschalk.“ Man ist einfach froh, mal einen Abend lang nicht volkserzogen zu werden. Bei Krimis und Fernsehspielen wartet der Zuschauer (m/w/d) ja geradezu auf  die Quoten-Migranten und antirassistische Anmerkungen.

  20. Da würde ich mir eher noch alte Harald-Schmid-Folgen ansehen. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass im Mainstream irgendetwas vorkommt, was witzig und treffend ist.

  21. Der ewige Gottschalk? Das geht doch nicht so ein alter weißer Mann…Wo bleibt da der Zeitgeist?

  22. Die Wette mit den Klobürsten war der Knaller. 😉
    Ich habe leider erst spät zugeschaltet und mich im Nachhinein geärgert, dass ich weite Teile nicht gesehen hatte. Das Schöne an dem Format ist doch, dass es etwas gesamtgesellschaftlich Einendes an sich hat:
    Die Sendung vereint nicht nur Promis und Durchschnittsbürger unter einem Dach, sie öffnet auch die Tür für völlig unbekannte Ausnahmetalente in Bereichen, von denen niemand auch nur dachte, dass sie überhaupt existieren.
    Und sie bindet gesellschaftlich wichtige Institutionen ein, wie z.B. die Feuerwehr bzw. den Zivilschutz, und gibt ihnen ein Forum zur Präsentation.
    Nebenbei ist das ganze dann auch noch sehr stressfrei, weil ohne Hektik umgesetzt. Was einerseits am faktischen „Open End“ liegt, anderseits an den fehlenden Werbeunterbrechungen.
    Dass die Jugend hier wohl weniger erreicht worden ist, liegt aber weniger am Format selbst, als vielmehr daran, dass es für die Jugend ein eher unbekanntes Format ist. Ein gutes Konzept bleibt ein gutes Konzept, auch wenn es weniger bekannt ist.
    Man muss eins bedenken: Die Größe, die „Wetten Dass“ zu seiner Hochphase hatte, hatte es am Anfang noch nicht. Das kam erst, als es mit dem Publikum zusammen reifte. Wenn man so lange mit dem Format auf Pause stand, ist die Jugend mit dem Konzept natürlich nicht mitgereift und auf andere Formate gewechselt. Man müsste sich also quasi nochmal für die jüngeren Teile der Bevölkerung beweisen, die das Format in ihrer bisherigen Lebenszeit gar nicht wirklich erlebt haben.

    • Hin und wieder mal abschalten und sich berieseln lassen, ist doch nicht verkehrt. Das schöne an Wetten Dass ist ja, dass es das ganze politische Rambazamba ausblendet und die Menschen wieder herunter auf den Teppich bringt.

  23. Die Vergangenheit bei WettenDass hat für mich nicht die Merkel Jahre repräsentiert. Eher die vor Merkel Jahre. Einzig die beiden ModerationsAktivisten Joko und Klaas paßten nicht. Sie gehören zum Merkel Ungeist im Fernsehen, wo es nur noch um Haltung geht.

  24. Klar – meine Oma mit 86 hat sich total gefreut – endlich nochmal an alte gute Zeiten erinnert werden.
    Ich 47 würde es wahrscheinlich über TE mitbekommen wenn ARD & ZDF nicht mehr senden würden – diese Sender existieren für mich garnicht im täglichen Leben

  25. Ich bin beim Durchschalten kurz hängen geblieben, hoppla, Gottschalk, ist das live? Irgendwas mit Skaten, ein Kind (Mädchen? Junge?). Völlig überfordert, dressiert, überdreht, kinduntypisch auf cool getrimmt – wem gefällt so was!? 13 Millionen Gaffern, doppelt und dreifach…..geimpft. Es gruselt einen. Und das wars schon.

  26. Angenommen, das ZDF könnte sein Programm nicht mit den herausgepressten GEZ-Gebühren bestreiten, sondern via Einschaltquoten wegen herausragenden Inhalten – es würde überhaupt niemand mehr gucken.

  27. Deutschland ist nicht nur mental alt, sondern wohlstandsverwöhnt, manche meinen wohlstandsverkommen. Bei vielen Alten gilt die Devise eurer Kanzlerin: „Nach mir die Sintflut.“ Und die Jungen haben sich behaglich in ihrem grünen Wolkenkuckucksheim eingerichtet.
    Leider dürfte das Kartenhaus in den nächsten Jahren einstürzen. Die 2020er Jahre werden wohl wie die 1920er enden.
     
     

    • Tja. Kündigen Sie ihnen das an. Und monieren Sie, dass sich die Sender nicht mehr an den Rundfunkstaatsvertrag halten und Sie das Geld deshalb einbehalten. Zeigen Sie sich stets zahlungsbereit – aber natürlich nur dann, wenn der ÖR wieder zu den gesetzlichen Grundlagen zurück kommt. Kontaktformulare im www unter „Rundfunkeitrag“. Spart die Briefmarke.

  28. Die Quote war der Neugier geschuldet und sonst nichts.

  29. ZDF-Programmchef Himmler

    Ich muß zugeben, wegen zu schnellen Auges über diese Überschrift gestolpert zu sein. 😀

    War nicht schlecht, die Sendung. Hier und da blitzten so Momente auf, wo ich dachte: „Samstagabend im ZDF als Kind.“ Allein dafür bekommt der TG ein kleines Dankeschön von mir.

    Am liebsten solle sich gar nichts ändern, war der kleinste gemeinsame Nenner der Merkel-Ära.

    Und die grausame Ironie daran ist doch, das genau das Gegenteil eingetreten ist.

  30. Spätestens nach der 10ten Ausgabe taugt die Sendung auch als Ersatz für Schlaftabletten

  31. G…! Zurück zu den alten Männern für die Quote! Kein schlechter Witz.

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