<
>
Wird geladen...
Zu Weihnachten läuft im Fernsehen alle Jahre

Weihnachtsfernsehprogramm: Murmeltier-Eintopf zum Fest

12.12.2021

| Lesedauer: 3 Minuten
Weihnachten ist ein Fest der Traditionen. Das trifft sich gut für Programmmacher. Denn es liefert ihnen einen Vorwand, die Arbeit einzustellen - das haben sie schon vor Jahren getan und senden seitdem immer wieder das gleiche. Teilweise sogar zur selben Sendezeit.

Weihnachten ist kein attraktiver Termin für die Wirtschaft: Die Geschäfte sind zu, vom Kaufanreiz zum Kauf ist der Weg also länger als sonst. Und außerdem visieren fast alle die junge Familie als Zielgruppe an. Die sitzt an Weihnachten – zumindest im Idealbild der Werber – nicht vor der Glotze. Das macht für die privaten Sender die Rechnung einfach: Keine attraktiven also teuren Werbepausen – nicht all zu viel ins Programm investieren.

Nun leistet sich Deutschland ein duales Fernsehsystem. Neben den Privaten gibt es auch noch die Öffentlich-Rechtlichen. Die könnten sich an Weihnachten besonders ins Zeug legen, da sie auf wirtschaftliche Zwänge keine Rücksicht nehmen müssen. Zum einen würden sie so dem feierlichen Anlass gerecht. Zum anderen würden sie die bedienen, die eben nicht in das ideale Familien-Stereotyp der Werbewirtschaft passen. Doch für sie fällt das Unterhaltungs-Festessen aus.

Stattdessen holen ARD und ZDF jede Menge Konserven aus dem Keller: Erst Pippi, dann Michel und letztlich Carmen – das ist das ZDF. Aschenbrödel, Loriot und Heinz Becker – das ist die ARD. Abends laufen dort dann Sissi und die Feuerzangenbowle – so zuverlässig wie das Glöckchen zur Bescherung. Loriots Familie Hoppenstedt kommt am Heiligabend die gleiche Bedeutung zu wie dem Kanzler. Zumindest läuft sie auf allen Kanälen: Erstes, WDR, NDR und SWR zeigen sie.

Die Dritten sind über die Feiertage ohnehin wie eine Ausgrabungsstätte für TV-Historiker, Schwerpunkt Deutscher Film. Hier durchleidet der Zuschauer noch mal wie rückständig die deutsche Komödie unmittelbar nach dem „Dritten Reich“ war: etwa „Charleys Tante“. Peter Alexander zwängt sich 1963 in ein Frauenkleid, becirct zwei ältere Herren und kommt dann mit der Besitzerin des Kleides zusammen. Was da wohl Identitätspolitiker:innen zu sagen? Der SWR präsentiert die Klamotte am Weihnachtstag um 21.45 Uhr.

Hessen 3 zeigt am gleichen Tag ab 13.20 Uhr „Im Weißen Rössl“. Peter Alexander singt, kellnert und erobert das Herz der Wirtin. Ihre erste Wahl ist er nicht. Aber sie kann ihren eigentlichen Schwarm nicht bekommen und sieht während des Filmes ein, dass sie als Frau nicht alleine leben kann. Für die Identitätspolitik ist Weihnachten im Öffentlich-Rechtlichen eher ein Rückschritt.

Und apropos Rückschritt: Der NDR kramt am zweiten Weihnachtsfeiertag „Max, der Taschendieb“ aus der Kiste. Ab 9.30 Uhr ist Heinz Rühmann zu sehen, wie er als Familienvater und hauptberuflicher Verbrecher Verbrechen eigentlich ablehnt und für das saubere Verbrechen eintritt. Diesen Spagat zwischen Ganovenromantik und der Moral eines Verwaltungsangestellten drehten die Deutschen 1961 – da hatte Hollywood schon Psycho zustande gebracht. Dessen eigentlichen Weihnachtsklassiker sind ebenfalls rar im deutschen Fernsehen  gesäet. Immerhin ist „Ist das Leben nicht schön“ am Weihnachtstag um 20.10 Uhr auf 3SAT zu sehen.
Viel Frisches ist indes nicht im Programm. Und wenn dann schmeckt es fad. Die Idee der Känguru-Chroniken waren in Buchform noch ganz nett: Ein ebenso ungewöhnlich wie selbstgerechtes Haustier gibt linke Parolen aus. Was sich liest als charmante Satire ist vom Rest des ZDF-Programms indes kaum zu unterscheiden. Die Premiere im freien TV läuft zum ersten Mal am Weihnachtstag ab 17.30 Uhr im ZDF.

Auch die Privaten tragen nicht viel dazu bei, dass sich Weihnachten im Fernsehen 2021 unterscheidet von 2020 oder 2019 oder 2018… Der Herr der Ringe auf ProSieben, Sister Act auf Vox oder Bud Spencer und Terence Hill auf Kabel 1 – am Heiligabend. In der Folge wärmen die Privaten auf, was sie an Feiertagen immer aufwärmen: die Scary Movies, Miss Marple, Rambo, Police Academy, Pretty Woman, Der Grinch oder Der Zoowärter.

Immerhin bietet ProSieben am Zweiten Weihnachtsfeiertag etwas Abwechslung. Matthias Opdenhövel präsentiert um 20.15 Uhr eine Festags-Variante von „The Masked Singer“. Drei Prominente gilt es unter neuen Masken zu erraten. Danach überträgt der Sender ein Spiel aus der NFL. Die Football-Begegnung zwischen den Las Vegas Raiders und den Denver Broncos ist eine mögliche Partie. Das erste Spiel auf ProSieben Maxx beginnt um 19 Uhr – die Moderatoren haben versprochen, während der Übertragung Pyamas zu tragen.

Im immer Gleichen unterscheiden sich wenigstens die Nuancen. Sat1 zeigt am Heiligabend „Kevin – Allein zu Haus“ und am nächsten Abend „Kevin – Allein in New York“. Soweit so alt. Doch im zweiten Teil der Reihe gibt es einen Cameo-Auftritt von Donald Trump. Beziehungsweise: Gab es. Sat1 hat den ehemaligen US-Präsidenten mittlerweile rausschneiden lassen. Immerhin haben sie sich die Mühe gemacht. Wem aber sonst das ewig grüßende Murmeltier zum Weihnachts-Programm einfällt, muss geduldig sein: Das zeigt RTL 2 erst am Neujahrstag.

Anzeige
Ad
Unterstuetzen-Formular

WENN IHNEN DIESER ARTIKEL GEFALLEN HAT, UNTERSTÜTZEN SIE TICHYS EINBLICK. SO MACHEN SIE UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS MÖGLICH.

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

34 Kommentare

  1. Man findet mittlerweile auch zwischen Silvester und Weihnachten kaum noch aktuelle Sendungen, von den Paniksendungen Tagesschau und Heute mal abgesehen. Wenn ich mir beispielsweise die Werktagsprogrammvorschau der „Anstalten“ durchsehe, hätte ich die „Auswahl“ zwischen alten Zoodokus, in denen Tiere gefüttert werden, die vermutlich schon länger nicht mehr unter uns sind, Quizshows, in denen so lebenswichtige Fragen geklärt werden wie der Geburtsort von Barbara Schöneberger oder Uraltfolgen des Dauerbrenners Eisenbahnromantik mit schwarzem Trauerrand, als es noch das alte Bildformat 4:3 statt 16:9 gab und die man jederzeit auch auf Youtube ansehen kann.

  2. Macht doch mal ne Statistik. Wie viele junge Leute schauen sich noch diesen Schmarrn im Fernsehen an? Wir Alten haben das schon etliche Male gesehen und vielleicht auch keinen Bock mehr drauf. Wann kommen die endlich drauf, daß andere Zeiten sind?

  3. Ich kenne genug Leute unter 60 die dieses Programm toll finden. Der Deutsche scheint im Allgemeinen sehr emfpänglich für schmalizige Schöneweltpropaganda zu sein.

  4. Seit 3 Jahren schaue ich nur noch Netflix, Prime oder DAZN und vermisse nichts…. Schade dass ich mit der zwangsabgabe an den ÖR den Schrott mitfinanzieren muss

  5. Wer Weihnachten oder Silvester Fernsehen schaut, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

  6. Wenigstens an Weihnachten ist es noch entfernt möglich, dass Friede, Freude, Eierkuchen herrschen, also her mit den dümmlichen, alten Konserven. Wenn das ZDF nur einigermaßen Grips im Hirn hätte, würden sie wenigstens alte, besondere „Wetten daß“-Sendungen wiederholen. Das würde bestimmt Einschaltquotenmäßig on Top der ollen Kamellen landen.
    Die Realität ist eh nach drei Tagen wieder da.
    Und da ist es dann auch schon egal, für was unser hart erarbeitetes Geld von den „Elite-Sendern“ zum Fenster rausgeschmissen wird.

  7. Ich habe lange nicht verstanden, dass meine Kinder schon vor Jahren den Fernseher entsorgt haben. Sie wollten meine Enkel nicht diesem Müll aussetzen, der Tag für Tag aus der Glotze den Geist vermüllt. Dann kam 2015, da wusste ich, wie Recht meine Kinder hatten. Ich habe das DDR-Fernsehen erlebt, es war harmlos gegen das, was einem heute auf allen Kanälen an Böswilligkeit, Lügen, Gemeinheiten und Propaganda übelster Sorte entgegen schreit. Damals wusste jeder, dass die, die das DDR-Fernsehen gemacht haben, an den Schwachsinn, den sie unters Volk brachten, selber nicht geglaubt haben. Die Inbrunst mit der sich die Fernseh- u. Radiomacher heute vor den Mächtigen auf den Boden werfen, lässt mich erschauern. Inzwischen schaue ich nur noch die Programme des ungarischen Fernsehens.

  8. Wie jedes Jahr verbringe ich den Heiligabend und den ersten Festtag bei meiner Mutter am zweiten gehts nach hause. Meine Mutter(92) schaut nur ÖRR und so ertrage ich das was da kommt und schaue einiges mit. Nebenbei werde ich meine Flatrate im Net mal ausnutzen und mir das streamen was mich interessiert. Ich überlege, ob ich dieses Jahr mal meine Filmesammlung auf HDD mitnehme wo ich auch viel Komedy und Dokus drauf habe, immer schön gesammelt die Jahre. Was die Programme betrifft, mein Gott, die Macher oder besser Unterlasser der ÖR sind doch auch nicht doof. Wer setzt sich denn Heiligabend vor die Glotze und schaut ÖR? Am ersten FT wird Morgens bis Mittags gebraten nach dem ausgiebigen Essen ein Spaziergang gemacht, dann Kaffeetrinken und später der Glühwein oder andere Spirituosen. Wer Kinder hat spielt mit den neuen Spielzeugen der Kinder, Papa mit der neuen Carrerabahn und das Kind darf auch mal. Am zweiten FT werden andere besucht, Familie oder Freunde und Spiele gespielt oder anderes. So ungefähr läuft es doch bei den Deutschen, unsere Gäste aus aller Welt können meißt mit unseren Bräuchen zu dieser Zeit nichts anfangen und mit den deutschen Fernsehprogramm erst recht nicht. Die Privaten hatten früher mal Blockbuster im Angebot haben sich aber mangels Zuschauer der Zielgruppe der Verweigerungshaltung der ÖR den Zuschauer gegenüber angeschlossen. Das setzt sich zu Silvester fort, jedes Jahr die selben Gesichter mit den immer platten Witzen die Heiterkeit erzeugen sollen. Mutti und ich schauten oft die alten Wiederholungen der DDR Silvesterpartys an aber selbst das wurde von den ÖR letztes Jahr so verwursten, daß es nicht zum anschauen war. Was bleib, es wurde hin und her geschaltet aber das Grauen nahm kein Ende. Letzten endes warteten wir, daß es 0:00 Uhr wurde, böllern war ja auch verboten also gabs nichts zu sehen, warteten die Anrufe der Kinder und Enkel ab und um 1:00 Uhr ins Bett. Ach ich vergaß, natürlich die obligatorischen Berliner vor 0:00 Uhr. Vielen wird eh nach diesem grusiligen Jahr und der Vorrausschau auf ein noch grusiligem neuen Jahr nicht zum feiern zu Mute sein.

  9. Ich muss mal eine Lanze für die alten Filme brechen: zwar müssen sie nicht in Dauerschleife sein und nicht immer dieselben, aber ab und zu sehne ich mich in die Zeit zurück, die diese Filme z.T. widerspiegeln, eine Zeit ohne aufgesetzte „diversity“ und political correctness…

  10. Mittlerweile erspare ich mir die Murmeltiere, die mich bestrahlen und beschallen sollen! Man hat das Gefühl, daß es seit 20 Jahren keine Filmindustrie mehr gibt, die rundum sorglos Wiederholung zieht schon Fäden! Als in den 80ern die Privatsender einzogen, war es was besonderes pro X zu schauen- kamen doch tatsächlich neue Hollywood Filme. Heute sind sie der verkommene Teil einiger weniger Monopolisten, die nur noch lächerliche shows abliefern mit profilierungsgeilen Selbstdarstellern. Das schönste sind die romantisierenden Werbungen mit Pralinen backenden Nikoläusen und Kinderaugen aus dem letzten Jahrhundert! Happy family bei Kerzenschein, oops family? Hat da jemand die Diversity vergessen? Brot und Spiele waren auch schon mal ausgewogener!

  11. Wie wäre es denn mit einer Woche ohne Fernsehen, früher gab es da das Testbild. Da können Familien wieder miteinander „Mensch ärgere Dich nicht“ spielen, oder Monopoly. Als Alternative bietet sich auch Bücher lesen, Skat oder DoKo an. Na dann, frohe Festtage.

  12. Es ist schon mehr als dreist!! 
    Schaut man sich das Weihnachts-TV-Programm an, so strotzt dieses nur vor Wiederholungen von früheren Sendungen. Die genehmigten erhöhten TV-Gebühren werden nicht für etwas Neues verwendet, sondern fließen offensichtlich in zusätzliche Personalzuwendungen.
    Vielleicht bewirkt das öde Programm, jedoch auch etwas Vorteilhaftes. Man läßt den Fernseher einmal ausgeschaltet und trifft sich zu einem spannenden gemeinsamen Spiel. Dabei schützt man sich auch vor der „Corona“-Dauerberieselung.

  13. Ein paar Tage mit gekonnter Unterhaltung. Friede sei mit den zu Erziehenden. Ein paar Tage „Schulferien“ ist uns gegönnt. Wie gut, dass es Weihnachten gibt. Und das ist kein Spott. Leider ertragen die normale mindestens tendenziöse Dauerberieselung immer noch zu viele Menschen anstatt die Zuschauerzahlen-Beine in die Hand zu nehmen.

    Moderne echte Unterhaltung gibt es die überhaupt? Dafür muss auf „olle Kamellen“ zurückgegriffen werden. Informationssendungen ohne Erziehung? Nein, inzwischen ist das Thema – nämlich Zerstörung durch den Menschen übers Klima und/oder Quote – vorgegeben. Und alle alten Natur-Sendungen erhielten zumindest neue Schluszsätze.

    Wundert mich eigentlich, dass nicht zumindest „Schindlers Liste“ gezeigt wird. Anbei für die Programmgestalter weitere Vorschläge von wikipedia https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Filmen_zum_Holocaust

    „Das Leben der Anderen“ dagegen steht zu Recht nicht auf dem Programm. Schließlich ist die DDR mit ihren Methoden toter als tot.

  14. Dass immer wieder das Gleiche gezeigt wird bedeutet doch nur, es gibt kaum neue Produktionen, die mit hintergründigem Humor oder Tiefsinnigkeit ein breites Publikum begeistern können. Auf Erziehungsfernsehen fahren halt nicht viele ab.

  15. Das Programm soll die Zielgruppe 40+ bedienen. Die will keine Überraschungen. Der Rest ist im Netz zwischen Gaming und Netflix, Insta und YouTube. Oder trägt Neugeborene in den Schlaf, fährt Ski oder arbeitet.

    Und was sollen die Sender auch bringen? Gauland analysiert die Welt? Gauweiler die EU,? Professor Sinn die EZB?

    Die Leute wollen vor allem nichts von Problemen hören.Daher : keine Politik, keine Grsundheitsthemen, keine Rentendebatte- nur Friede, Freude, Eierkuchen.

    • bei solchen Kommentaren ist es immer wieder tröstend zu wissen, dass die Kommentatoren auch älter werden, also 40+ sein werden, wenns Leben einigermaßen läuft.

  16. Liebe TE-Redaktion, am Anfang kommt das entscheidende Stichwort: „Die junge Familie“.
    Dies mit dem linearen deutschen Fernsehen zu gebrauchen, ist ein Widerspruch in sich. „Junge“ Familien in Deutschland sind, mangelsd deutscher Geburten, mehrheitlich nicht-deutsch und schauen daher weder deutsches und schon gar nicht öffentlich-rechtliches Programm. Wenn Sie in einer Grundschulklasse in NRW die Mädchen fragen, worum es bei „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ geht, wissen 90 Prozent der Kinder nicht, was das ist. Die wenigen autochthon-deutschen mögen es mit „Aschenputtel“ (hat nichts damit zu tun) verwechseln, die mit MIhigru (also 80 von 100) wissen weder, daß das ein Film ist noch, worum es da gehen könnte.
    Feuerzangenbowle? Ich habe zwei Neffen und Nichten im Alter von 10 bis 14 Jahren, die kennen nicht einmal Karl-Heinz Rühmann. Dafür aber Dagi Bee, Amouranth und etliche andere Stars auf Instagram und Tiktok, die für uns Erwachsene so geheim und unerklärlich sind wie Nirwana oder Carl Cox für unsere Eltern damals. Zug der Zeit.

    Das Weihnachtsprogramm der deutschen Sender wendet sich an ein Phantom-Publikum, das es so gar nicht mehr gibt. Alternde Babyboomer, wenn sie, was in ihrer Generation häufig vorkommt, allein leben, mögen ab und an einschalten, dann dabei manchmal leise weinen, wenn sie an die alten Zeiten in den 70ern oder 80ern zurückdenken und nicht fassen können, daß sie schon 62 oder 57 Jahre alt geworden sind. Jene, die die Klamotten von Peter Alexander oder Rudi Schuricke oder Hitchcock selbst als junge Zeitgenossen in Kino sahen, sind schon lange tot oder Corona hat sie mitgenommen.

    Die „junge“ Familie schaltet über die Feiertage Netflix ein, oder Amazon Prime, oder andere Streaming-Dienste. WENN Sie als TE-Redaktion das Weihnachtsprogramm der Deutschen rezensieren wollen, schauen Sie dort vorbei. Und die Besprechungen des ÖRR-Programms sollten mit dem Abwandern von Alexander Wallasch doch bei TE endlich der Vergangenheit angehören? Er jedenfalls hat bei Reitschuster erklärt, daß er das nicht mehr kann. Mein Neujahrswunsch an TE: Nichts mehr hier auf diesem Medium von oder über Lanz, Plasberg, Will oder den ÖRR im allgemeinen lesen zu müssen. Lassen Sie ihre Jungredakteure lieber ein neues Format für Youtube, Rumble oder Gettr kreieren. Da liegt die Zukunft.

    • Jene, die die Klamotten von Peter Alexander oder Rudi Schuricke oder Hitchcock selbst als junge Zeitgenossen in Kino sahen, sind schon lange tot oder Corona hat sie mitgenommen.“

      Da täuschen Sie sich aber. Ich (80) bin weder lange tot noch hat Corona mich (ungeimpft) mitgenommen. Im Gegenteil.

  17. Zitat: „das haben sie schon vor Jahren getan und senden seitdem immer wieder das gleiche.“

    > Öhm, „vor Jahren“? Haben Sie sich hier vielleicht vertan und wolten stattdessen „vor Jahrzehnten“ sagen?

    EGAL ob Weihnachten, Sylvester oder Ostern, der ARD/ZDF Staatsfunk(inkl Dritter) sendet immer wieder die gleichen ollen Kamellen mit z.Bsp P.Alexander, H.Rühmann und B.Spencer!

    Und den sogenannten Privaten fällt doch im Grunde auch nix besseres als den ÖR ein: die zeigen dann den ganzen Tag über irgendeine Schwachsinnserie die sie ansonsten während der Woche als Doppelfolge senden

    Als „Highlied“ gibt es dann zwischen den Wiederholungen und Dauerserien auch noch gaaanz tolle Reklame mit Dunkelhäutigen und Schwarzen, mit sich knutschenden Männern und übergewichtigen jüngeren und älteren Frauen die von ihrer Super-Creme oder Periode erzählen sowie natürlich auch noch die volksverdummenden Nachrichten.

    In diesem Sinne @All schöne Feiertage wünschend 😉

  18. „Känguru-Chroniken waren in Buchform noch ganz nett:“
    Im Ernst? Ein vorlautes, mit diktatorischem Gehabe auftretendes Känguru, dass ständig fordert aber nie leistet, finden Sie nett? Da muß ich völlig humorbefreit sein. Beim lauschen der hochgelobten Hörbuchausgabe, gelesen vom Autor Marc-Uwe King, überkam mich statt des erhofften Lachens mehrfach ein Unwohlsein, hervorgerufen von den permanenten Unverschämtheiten des Kängurus.
    Sollten die Chroniken allerdings eine Satire sein, liege ich ebenso falsch wie die links-grünen Zeitgenossen, bei denen die Bücher geradezu Kultstatus genießen.
    Dann doch lieber den darbenden Leopold, die resolute Josepha und den schönen Sigismund Sülzheimer.

  19. Es gibt eine Alternative zu diesem abgestandenen Brei, nein, nicht die AfD.
    Es gibt herrlich schön zu lesende Literatur, für Jung und Alt. Und mit diesem geistigen Brennstoff ausgestattet kann Weihnachten gar nicht lang genug sein. Und bei den nicht so Sattelfesten in Bezug auf Orthographie etc. hat es einen völlig leisen Lerneffekt. Ohne daß man muss, lernt man ganz beiläufig Rechtschreibung. Nicht nach Gehör, nein, so wie man sich auf breiter Front allgemein verständlich macht, mit richtigem Deutsch, das jeder versteht, der unsere Sprache beherrscht.
    Beim lesen entstehen Bilder im Kopf die ein Film nie so zeigen kann, wie sie von der Phantasie erzeugt werden. Immer wieder habe ich diese Erfahrung gemacht und bin meinem Schöpfer dankbar dieses herrliche Geschenk bekommen zu haben.
    Eine echte Alternative zu dem Stuss, den ein menschliches Gehirn von diesen “ Bildungspezialisten“ in den öffentlichen Rundfunkanstalten zugemutet bekommt.
    Nur Ideeologisch beladen sollte diese Literatur nicht sein, sondern dem Leser die Endscheidung überlassen ob geeignet oder nicht.

    • Zitat: „und bin meinem Schöpfer dankbar dieses herrliche Geschenk bekommen zu haben.“

      > Mhh, Sie vergessen hier leider nur, dass der Schöpfer nicht jeden Menschen mit solch schönem „Geschenk“ beglückt hat. Ein Blick auf unserer Regierungs- und Altparteienelite ist Beweis genug 😉

  20. Da ich eher, fast ausschließlich, einen Streamingdienst bemühe, interessiert mich das Fernsehprogramm fast nicht. Allerdings sind mir ältere Filme viel lieber als die meisten aktuellen Filme mit Erziehungscharakter. Also lasst sie dann doch ihre ollen Kammellen vorholen.

  21. Halt Qualitätsfernsehen at it’s best, ganz der „Grundversorgung“ verpflichte.
    So kramen sie halt TIEF im Archiv, um dort auf dem Grund der Rumpelkammer fündig zu werden.

  22. Als Kind war es tatsächlich ganz amüsant, irgendwann im Laufe des Abends der Weinseligkeit des Festes zu entrinnen und Bruce Willis beim langsamen Sterben zuzusehen.

    Nach 2 Jahren Homeoffice und leer geschauten Streamingportalen ist die Sehnsucht nach der Flimmerkiste auf einem Tiefpunkt angekommen.

    Ich versuche es diesmal mit Peter Lustig. Einfach mal abschalten.

  23. Das sind Propagandaferien, das kannte man auch aus der DDR. Nur mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass unsere Regierungssender seit zig Jahren nur noch alten Billigkram in Endlosschleife zeigen, der nichts im „Einkauf“ kostet. Naja die dreist frechen hohen Gehälter und Pensionen der Propagandatröten müssen ja zu allererst bedient werden. Nicht einmal China oder gar Nordkorea leisten sich solch einen fetten Propaganda-Apparat.

  24. Dass Heinz Becker noch nicht den linksgrünen Gesinnungswächtern zum Opfer gefallen ist wundert mich, auch wenn seine extreme politische Inkorrektheit nur Satire ist.

  25. Aber gegen berechtigte Demonstrationen Hetzen und den Scharfmacher spielen, ein wirklicher Skandal: Zwangsgebühren, lauen Job und dann noch Hass und Hetze gegen Ungeimpfte verbreiten, so wie gegen Joshua Kimmich!

  26. Das lineare TV ist eh tot bzw. beschallt nur noch die überalterten Teile der Kndschaft. Der Rest der Kundschaft geht, wenn überhaupt zu klassischen Sendern, egal ob ör oder privat, gerade noch mal in die Mediatheken.

  27. Kein Wunder: Wenn alle Kreativität erstickt wird und nur noch politische Korrektheit verlangt wird, wo sollen noch neue Ideen kommen.

    • So ist es. Politische Korrektheit und cancel culture killen jegliche Kultur. Und aus Hollywood kommt nur noch billiger Trash. Filmische 5-Minuen-Terrinen. Abgedroschener, abwegiger oder an den Haaren herbeigezogener Kram.

      Die wirklich interessanten, kontroversen Themen umgeht man, aus Feigheit oder Bequemlichkeit.

    • Alles egal, legal, illegal, schei.. egal, Hauptsache Germany rettet sämtliche und alle und jeden aus allen Armuts- und Elends-Regionen des gesamten Planeten in unsere Sozialsysteme, jeder bekommt Rundum-Sorglos-Paket aus Wohnung, Geld und unbegrenztem Familiennachzug staatlich garantiert, lebenslang ohne jegliche Gegenleistung.

  28. IM WESTEN NICHTS NEUES

    Da ich seit ca. 6 Jahren konsequent die linksgrünen Mainstreammedien boykottiere geht mir das eh‘ alles an der Jacke vorbei. Man muss allerdings noch froh sein, wenn sie den Leuten den alten Schnulzenquark auftischen. Es könnte wesentlich schlimmer kommen: Grünenparteitage in Dauerschleife von Weihnachten bis Neujahr. Wie sonst das ganze Jahr über.

    Dass Qualitätsregisseure wie Dieter Wedel mal Filme machen, die den ganzen verkrusteten und verlogenen linksgrünen Leierkastenbetrieb kritisch durchleuchten, davon ist realistischerweise nicht auszugehen. Daher: im Westen nichts Neues.

    Wie gut, dass man einen Schatz an guten alten Filmen auf der Festplatte hat.

    Und dass es YT gibt, wo man suchen kann was man sehen will.

  29. So what? Die Leser von TE gehören sicher nicht zu denjenigen, die sich Nachrichten und Unterhaltung der ÖR anschauen. Ob die was, oder überhaupt senden, ist so was von Wumpe.

Einen Kommentar abschicken