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Wie wir lernen die Welt zu sehen, wie sie ist

Warum wächst die Bevölkerung der Welt?

von Gastautor

12.08.2018

| Lesedauer: 9 Minuten
Die Tests des genialen Statistikers und Wissenschaftlers Hans Rosling haben belegt: viel zu viele Menschen haben ein völlig verzerrtes, zu düsteres Bild von der Welt. Diese Sichtweise beeinflusst ihr Denken und Handeln nachteilig. Doch Rosling zeigt: Fakten helfen.

Beginnen wir mit einer Faktenfrage: Nach einer Prognose der UN wird die Bevölkerung der Welt bis 2100 um weitere 4 Milliarden Menschen gewachsen sein. Was ist die Hauptursache dafür?

A: Es wird mehr Kinder geben (jünger als 15 Jahre).
B: Es wird mehr Erwachsene geben (zwischen 15 und 74 Jahren).
C: Es wird mehr sehr alte Menschen geben (75 Jahre und älter).

Richtig ist Antwort B. Die Experten sind überzeugt davon, dass die Bevölkerung wachsen wird, weil es vor allem mehr Erwachsene geben wird – nicht mehr Kinder und auch nicht mehr sehr alte Menschen. Dass die Anzahl an Kindern wächst, wird nicht angenommen. Schauen Sie sich die Kinderlinie des folgenden Diagramms an. Sehen Sie, an welchem Punkt sie sich abflacht? Sehen Sie, dass dies bereits geschieht?

(c) Gapminder (www.gapminder.org)

Die UN-Experten sagen nicht voraus, dass in der Zukunft die Zahl der Kinder nicht mehr wachsen wird, sie berichten, dass dies bereits der Fall ist. Der radikale Wandel, der notwendig ist, um den rasanten Bevölkerungsanstieg zu stoppen, besteht darin, die Zahl der Kinder nicht weiter wachsen zu lassen. Und das hat bereits begonnen. Wie konnte das geschehen? Das sollte eigentlich jeder wissen. Deshalb jetzt bitte gut aufgepasst! Das folgende Diagramm zeigt den unglaublichen und wirklich weltverändernden Rückgang der Anzahl Kinder pro Frau, der stattfand, seit ich auf der Welt bin. Im Jahr 1948, in dem ich geboren wurde, brachte eine Frau im Schnitt fünf Kinder zur Welt. Nach 1965 begann diese Zahl zurückzugehen, wie nie zuvor. Im Lauf der letzten 50 Jahre sank sie auf den unglaublich niedrigen globalen Durchschnitt von knapp unter 2,5.  (c) Gapminder (www.gapminder.org)

Dieser dramatische Wandel vollzog sich parallel zu all den anderen Verbesserungen, die ich in meinem Buch beschrieben habe. Die überwiegende Mehrheit der Milliarden Menschen, die ihre extreme Armut hinter sich lassen konnten, entschied sich dafür, weniger Kinder zu haben. Sie benötigten nicht mehr die Großfamilie und die Arbeitskraft zahlreicher Kinder, um die familiäre Landwirtschaft betreiben zu können. Und man brauchte auch keine kinderreiche Familie mehr, um sich gegen die Kindersterblichkeit abzusichern. Männer wie Frauen bekamen Zugang zu Bildung und begannen, besser ausgebildete und besser ernährte Kinder haben zu wollen, und weniger Kinder zu haben war die offensichtliche Lösung. In der Praxis war dieses Ziel dank moderner Verhütungsmittel, die nicht einmal den Verzicht auf Sex verlangten, leichter zu erreichen.

VON FAKE-NEWS UND FAKTEN
Factfulness: Wie gut geht es der Welt heute?
Es wird erwartet, dass der dramatische Rückgang an Geburten pro Frau sich fortsetzen wird, solange mehr Menschen aus der extremen Armut herausfinden und mehr Frauen Zugang zu Bildung, sexueller Aufklärung und Verhütungsmitteln bekommen. Drastische Maßnahmen sind nicht nötig. Nur mehr von dem, was wir bereits tun. Wie schnell der zukünftige Rückgang verlaufen wird, lässt sich natürlich nicht exakt voraussagen. Er hängt davon ab, wie rasch diese Veränderungen vonstattengehen. Jedenfalls hat die globale jährliche Anzahl an Geburten bereits aufgehört, weiter anzusteigen, was bedeutet, dass die Phase des schnellen Bevölkerungswachstums bald vorbei sein wird. Wir erreichen gerade »peak child«, die maximale globale Kinderzahl. Doch wenn die Anzahl an Geburten bereits nicht mehr im Steigen begriffen ist, woher sollen dann die vier Milliarden neuen Erwachsenen kommen? Aus dem Weltraum?

Warum wird die Bevölkerung zu wachsen aufhören?

Das folgende Diagramm zeigt die nach Altersklassen aufgeteilte Weltbevölkerung im Jahr 2015 und alle 15 Jahre danach. Auf der linken Seite zeigt das Diagramm die Altersstruktur der sieben Milliarden Menschen des Jahres 2015: Zwei Milliarden sind zwischen 0 und 15 Jahre alt, zwei Milliarden zwischen 15 und 30 und jeweils eine Milliarde zwischen 30 und 45, 45 und 60 und 60 und 75. (c) Gapminder (www.gapminder.org)

Im Jahr 2030 wird es zwei Milliarden neue 0- bis 15-Jährige geben. Alle anderen sind älter geworden. Die 0- bis 15-Jährigen des Jahres 2015 sind dann zwischen 15 und 30 Jahre alt. Die 15- bis 30-Jährigen des Jahres 2015 bilden dann die zwei Milliarden große Klasse der 30- bis 45-Jährigen. Von den 30- bis 45-Jährigen gab es 2015 nur eine Milliarde. So kommt es, dass wir eine Milliarde Erwachsene mehr haben werden, ohne dass die Zahl der Neugeborenen gestiegen wäre oder sich die Lebenszeit verlängert hätte. Diese eine Milliarde neue Erwachsene ergibt sich nicht aus der Geburt neuer Kinder, sondern aus Kindern und jungen Erwachsenen, die bereits auf der Welt sind.

Drei Generationen lang wird sich dieses Muster wiederholen. Im Jahr 2045 gehören die zwei Milliarden 30- bis 45-Jährigen zu den 45- bis 60-Jährigen, und wir haben eine weitere Milliarde Erwachsene. Und noch einmal eine Milliarde kommt im Jahr 2060 hinzu, wenn die 45- bis 60-Jährigen zu den 60- bis 75-Jährigen zählen. Doch was geschieht danach? Ab 2060 wird jede zwei Milliarden starke Generation von einer ebenfalls zwei Milliarden starken Generation abgelöst. Das schnelle Wachstum kommt zum Stillstand.

Also nicht, weil es mehr Kinder gibt, und auch nicht in erster Linie deshalb, weil die Menschen älter werden, wird der Bevölkerungsanstieg zunächst so stark sein. Tatsächlich rechnen die UN- Experten damit, dass die Lebenserwartung sich bis zum Jahr 2100 etwa um elf Jahre verlängert haben dürfte, wodurch eine Milliarde ältere Menschen hinzukommen und die Weltbevölkerung bei elf Milliarden liegen würde. Das starke Bevölkerungswachstum kommt hauptsächlich dadurch zustande, dass die heute bereits lebenden Kinder heranwachsen und das Diagramm mit weiteren drei Milliarden Erwachsenen »auffüllen« werden. Dieser »Auffüll-Effekt« wird drei Generationen lang dauern und dann aufhören. Das ist eigentlich alles, was Sie wissen müssen, um zu verstehen, warum die UN-Experten die Entwicklung nicht einfach geradlinig in die Zukunft verlängern. (Diese Erklärung ist natürlich krass vereinfachend. Viele Menschen sterben vor ihrem 75. Geburtstag, und viele Eltern sind älter als 30, wenn sie Kinder bekommen. Aber auch diese Tatsachen ändern nichts an der Gesamtsituation.)

Im natürlichen Gleichgewicht

Wenn eine Bevölkerung über einen langen Zeitraum nicht wächst und die Kurve des Bevölkerungswachstums flach verläuft, bedeutet dies, dass jede Generation neuer Eltern so groß ist wie die vorhergehende. In den Jahrtausenden vor 1800 verlief die Bevölkerungskurve ziemlich flach. Käme deshalb jemand auf die Idee zu sagen, die Menschen lebten damals in einem natürlichen Gleichgewicht?

Also, ein Gleichgewicht gab es schon. Aber keines, das man verklären sollte. Bis 1800 brachte eine Frau durchschnittlich sechs Kinder zur Welt. So gesehen, hätte die Bevölkerung mit jeder Generation weiter wachsen müssen. Tatsächlich blieb sie mehr oder weniger stabil. Erinnern Sie sich an die Kinderskelette auf den Friedhöfen der Vergangenheit? Im Durchschnitt starben vier von sechs Kindern, bevor sie selbst hätten Eltern werden können. Nur zwei blieben übrig, um Eltern der nächsten Generation zu werden. Wenn man da von einem Gleichgewicht sprechen will, dann aber nicht von einem, in dem die Menschen mit der Natur lebten, sondern in einem, in dem sie mit der Natur starben. Es war äußerst brutal und tragisch.

Heute ist die Menschheit dabei, wieder ein Gleichgewicht zu erreichen. Die Zahl der Eltern ist nicht mehr im Steigen begriffen. Aber dieses Gleichgewicht ist grundlegend anders als das alte. Das neue Gleichgewicht ist ein sympathisches: Die typischen Eltern haben zwei Kinder, und keines von ihnen stirbt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit leben wir im Gleichgewicht. Die Bevölkerung wuchs von 1,5 Milliarden im Jahr 1900 auf sechs Milliarden im Jahr 2000, weil die Menschheit im 20. Jahrhundert den Übergang von einem Gleichgewicht in ein anderes schaffte. Während dieser einzigartigen Periode bekamen Eltern im Durchschnitt mehr als zwei Kinder, die überlebten und selbst Eltern der nächsten Generation wurden.

(c) Gapminder (www.gapminder.org)

 

Diese Periode des Ungleichgewichts ist der Grund dafür, warum heute die beiden jüngsten Generationen größer als die anderen sind. Und auf diese Periode ist auch der Auffüll-Effekt zurückzuführen. Doch das neue Gleichgewicht ist bereits erreicht: Die jährliche Zahl an Geburten steigt nicht mehr an. Wenn extreme Armut weiterhin abnimmt und sexuelle Aufklärung und Verhütung sich immer mehr verbreiten, wird die Weltbevölkerung weiter rasch zunehmen, aber nur, bis das unvermeidliche Auffüllen abgeschlossen ist.

Ja, aber „sie“ haben doch immer noch viele Kinder

Nach Präsentationen, in denen ich diese Diagramme vorführe, kommen regelmäßig Leute auf mich zu, die meine Ausführungen anzweifeln und mich darauf hinweisen, dass »die Leute in Afrika und Lateinamerika nach wie vor viele Kinder haben. Und gläubige Menschen lehnen Verhütungsmittel ab und haben immer noch große Familien.«

Erfahrene Journalisten berichten in ihren Reportagen vorzugsweise über spektakuläre und außergewöhnliche Menschen. In den Massenmedien sieht man gelegentlich Beispiele äußerst religiöser Menschen, die, ob traditionellen Lebensweisen verhaftet oder durchaus modern wirkend, voller Stolz und als Zeugnis ihres Glaubens ihre sehr großen Familien vorführen. Aufgrund solcher Dokumentationen oder Reportagen könnte man den Eindruck gewinnen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Religion und sehr viel größeren Familien gibt. Doch egal, welcher Religion sie angehören – ob Christen, Juden oder Muslime –, diese Menschen haben eines gemeinsam: Sie sind Ausnahmen! In der Realität ist der Zusammenhang zwischen Religion und der Anzahl von Geburten pro Frau nicht so beeindruckend. Ich komme in meinem Buch immer wieder darauf zurück, wie die Medien ihre aufsehenerregenden Geschichten auswählen und entlarve den Mythos der Kausalität von Religion und großen Familien. Zunächst aber sollten wir einmal den einzigen Faktor, der eng mit großen Familien verknüpft ist, genauer betrachten: extreme Armut.

Warum mehr Überlebende weniger Menschen bedeutet

Alle Eltern zusammengenommen, deren Einkommensniveaus bei über 2$ täglich (Stufe 2) oder 8$ täglich (Stufe 3) bis über 32 $ (Stufe 4) täglich liegen, unabhängig davon, wo auf der Welt sie leben und ob sie einer Religion angehören oder nicht, haben durchschnittlich zwei Kinder. Im Ernst! Das gilt auch für die Bevölkerungen des Iran, Mexikos, Indiens, Tunesiens, Bangladeschs, Brasiliens, der Türkei, Indonesiens und Sri Lankas, um nur einige Beispiele zu nennen.

Die ärmsten zehn Prozent (Einkommensniveau von 1$ täglich, Stufe 1) zusammengenommen haben im Durchschnitt noch fünf Kinder. Und im Durchschnitt verliert jede zweite Familie, die in extremer Armut lebt, eines ihrer Kinder, bevor es fünf Jahre alt ist. Das ist eine beschämend große Zahl, und doch ist es deutlich besser als die schrecklichen Zahlen, die in den schlechten alten Zeiten das Bevölkerungswachstum niedrig hielten. Wenn man hört, dass eine Bevölkerung wächst, geht man automatisch davon aus, dies ginge, wenn nichts dagegen unternommen würde, einfach so weiter. Intuitiv stellt man sich vor, der Trend würde sich in die Zukunft hinein fortsetzen.

(c) Gapminder (www.gapminder.org)

Melinda Gates leitet zusammen mit ihrem Mann Bill eine karitative Stiftung. Sie haben Milliarden von Dollars gespendet und in medizinische Grundversorgung und Grundschulausbildung investiert, um das Leben von Millionen von Kindern, die in extremer Armut leben, zu retten. Doch intelligente und wohlmeinende Menschen nehmen ständig Kontakt mit der Stiftung auf und versuchen, sie davon abzubringen. Sie argumentieren folgendermaßen: »Wenn ihr weiterhin arme Kinder rettet, werdet ihr zur Zerstörung des Planeten wegen Überbevölkerung beitragen.«

Dieses Argument bekam ich gelegentlich auch nach meinen Präsentationen zu hören, und dies von Leuten, denen man bestimmt keine schlechten Absichten unterstellen kann und die die Erde für künftige Generationen retten wollen. Und intuitiv scheint diese Sichtweise ja auch vernünftig. Wenn mehr Kinder überleben, wird die Bevölkerung einfach weiterwachsen. Richtig? Nein! Völlig falsch.

Eltern, die in extremer Armut leben, brauchen aus Gründen, die ich schon dargelegt habe, zahlreiche Kinder: als Arbeitskräfte, aber auch für den Fall, dass das eine oder andere Kind stirbt. Gerade in den Ländern mit der höchsten Kindersterblichkeitsrate wie Somalia, Tschad, Mali und Niger bekommen die Frauen die meisten Babys – und zwar zwischen fünf und acht. Sobald die Eltern aber sehen, dass die Kinder überleben, sobald die Kinder nicht mehr als Arbeitskräfte benötigt werden und sobald die Frauen eine gewisse Bildung haben und über Verhütungsmittel Bescheid wissen und Zugang zu diesen haben, werden Männer und Frauen kultur- und religionsübergreifend danach streben, weniger, aber dafür gut ausgebildete Kinder zu haben.

»Arme Kinder zu retten lässt die Bevölkerung einfach wachsen« klingt korrekt. Doch das Gegenteil ist wahr. Das Entrinnen aus extremer Armut hinauszuzögern lässt die Bevölkerung einfach wachsen. Jede Generation, die in extremer Armut verharrt, wird eine noch größere Folgegeneration hervorbringen.

Die einzige Methode, die sich bei der Reduzierung des Bevölkerungswachstums bewährt hat, besteht darin, extreme Armut zu beseitigen und den Menschen ein besseres Leben, einschließlich Zugang zu Bildung und Verhütungsmitteln, zu ermöglichen. Überall auf der Welt haben Eltern dann für sich selbst beschlossen, weniger Kinder zu bekommen. Aber dieser Wandel trat nie ein, wenn es nicht gelang, die Kindersterblichkeit zu senken.

In der bisherigen Diskussion blieb der eigentlich wichtigste Aspekt ausgeklammert, nämlich der des moralischen Imperativs, Menschen bei der Befreiung aus Elend und der Unwürdigkeit extremer Armut zu helfen. Ich habe meine Probleme damit, mich dem Argument zu öffnen, dass wir den Planeten für zukünftige Generationen und noch nicht geborene Menschen retten müssen, solange es heute Menschen gibt, die Not erleiden. Aber wenn es um Kindersterblichkeit geht, müssen wir nicht zwischen Gegenwart und Zukunft wählen oder zwischen Herz und Verstand: Dann geht es nur um eines, nämlich darum, alles dafür zu tun, diese Kindersterblichkeit zu senken – und dies nicht nur als Akt der Menschlichkeit für lebende und leidende Kinder, sondern zum Nutzen der ganzen Welt jetzt und in Zukunft.


Auszug aus:
Hans Rosling, mit Anna Rosling Rönnlund und Ola Rosling, FACTFULNESS. Wie wir lernen die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist. Ullstein Verlag, 400 Seiten, 24,00 €. 

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48 Kommentare

  1. Wenn man sich im Tierreich einmal eine Mäuseplage vorstellt, die nicht weltweit aber regional vorkommen kann, wird eine exponentielle Vervielfachung der Tiere feststellen.
    Dabei gibt es keinen Gleichgewichtszustand, die Sache wird erst beendet wenn alles fressbare weg ist und endet im Kanibalismus.
    Dann ist wieder Ruhe unter den Mäusen eingetreten, weil keine mehr da sind!

    Immerhin sind wir Menschen vernünftige Wesen und auch von Gottes Schöpfungsordnung her gesehen über alle anderen Lebewesen stehend und deshalb natürlich n i c h t mit den instinktiv gesteuerten Tieren vergleichbar.

    Dieser Artikel enthält eine neue Erkenntnis für mich, die mich in der Frage und Problematik der menschlichen Überbevölkerung zumindest beruhigt.
    Wenn einfach durch einen befriedigenden Lebensstandard in einer Bevölkerungsschicht die Eltern animiert werden, überwiegend nur noch 2 Kinder zu bekommen und dadurch ein partieller Gleichgewichtszustand einträte, wäre es einfach eine gute Sache.
    Das sieht ganz nach einem rückgekoppelten bzw. gegengekoppelten Regelkreis aus, es wird aber nur ein Parameter „ausreichendes Einkommen der Familie“ in Betracht gezogen.
    Vermutlich müssten noch einige andere Parameter in diese soziologische Betrachtung noch mit einbezogen werden, da müsste man mal die Fachleute Fragen.

    Wenn in der westlichen Zivilisation durch die unselige Genderideologie eine Erhöhung der gleichgeschlechtlichen „Ehen“ zustande kämen, würde es den Bevölkerungsanstieg ebenfalls i.A. reduzieren.

    Ich denke, wie viele Menschen auf dieser Erde leben können und wie lange dieser Planet noch besteht (Weltbevölkerung bis 2100 mit 11 Mrd.) ist einfach Chefsache, das sollten wir dem Gott überlassen der alles erschaffen hat und immer den Überblick behält.

  2. „unabhängig davon, wo auf der Welt sie leben und ob sie einer Religion angehören oder nicht, haben durchschnittlich zwei Kinder. Im Ernst! Das gilt auch für die Bevölkerungen des Iran, Mexikos, Indiens, Tunesiens, Bangladeschs, Brasiliens, der Türkei, Indonesiens und Sri Lankas, um nur einige Beispiele zu nennen.“

    Nenene, Herr Rosling! So leicht kommen Sie nicht davon. Beispiel Bangladesh und Indien: In der Tat 2,2 bzw. 2,4 Kinder pro Frau (was gerundet genauso 2 ergibt, wie 1,7). Die Wachstumsrate beträge allerdings jeweils 1,5 Prozent. Wäre ich jetzt böse, würde ich, wie Sie, diese einfach aufrunden auf 2. Sind ja nur ein paar zerquetschte. Die paar zerquetschte verkürzen allerdings den Zeitraum der Verdoppelung der Bevölkerung von alle 45 auf alle 35 Jahre. Nun sagen Sie, das Bevölkerungswachstum geht ja laut Experten zurück. Ja, um 0,1 Prozent pro Jahrzehnt weltweit ab 2050. (Die folgenden Beispiele setzen voraus, dass keine äußeren Faktoren wie Nahrungsmittelknappheit oder Krieg die Sterberate erhöhen.) Nehmen wir das für Bangladesh und Indien ab 2020 einfach mal an. Indien hat 1,2 Mrd Menschen Bangladesh 160 Mio. Dann hat Indien 2050 2,05 Mrd Menschen, 2070 2,5 Mrd und 2100 3,2 Mrd Menschen (Bangladesh: 2050/273 Mio, 270/337 Mio, 2100/482 Mio). Und das Wachstum ist 2100 dann keineswegs bei Null, sondern bei 0,7. Es wird also fröhlich weiter vermehrt. Hier geht es aber um Indien und Bangladesh, nicht um Subsahara und Nahost.

    Nehmen wir den Spitzenreiter Nigeria mit aktuell 177 Mio, Wachstumsrate 2,5 Prozent (Verdopplung alle 28 Jahre), Geburten pro Frau 5,8. Gleiche Annahme wie oben: Minus 0,1 Prozent Wachstum pro Jahrzehnt. 2050:360Mio; 2070:551Mio; 2100:970Mio.

    Drei konkrete Beispiele. Allenfalls bei Indien wäre eine deutlichere Verlangsamung denkbar. Das Extrem Nigeria könnte aber noch viel schlechter ausfallen. Der Kinderreichtum ist traditionell, kulturell derart nach wie vor verfestigt, auch bei Nigerianern in der ersten Welt, wie in vielen anderen afrikanischen Ländern auch, eine Anpassung an europäische Verhältnisse ist überhaupt nicht zu erwarten.

    Warum ist eine Anpassung in vielen Ländern Afrikas nicht zu erwarten? Aufgrund der politischen Verhältnisse, Instabilität und Clanstrukturen in vielen Ländern. Wenn die Politik durch Clans bestimmt wird, ist es auch wieder von Vorteil selbst Teil eines möglichst großen Clans zu sein. Und solange sich diese politischen Strukturen nicht ändern, wird dies bis in die kleinste Familie durchgereicht.

  3. Einen Aspekt hat Rosling übersehen: das Fernsehen! Allgemeiner Wohlstand ist ein grober Indikator für sinkende Geburtenraten, aber die tägliche Verfügbarkeit von Seifenopern und Telenovellas korreliert noch viel stärker mit der Fertilität. Ist auch klar: die Werbekunden definieren urbane, konsumorientierte Frauen mit eigenem Einkommen als Zielgruppe, da können die Fernsehserien keine bäuerlichen Mütterchen mit 10 Kindern als Rollenvorbilder senden…

  4. Die Weltbevölkerung wächst mit dem Nahrungsangebot. Und sie wird schrumpfen, sobald die Nahrungsmittelproduktion nicht mehr Schritt halten kann. So einfach ist das. Wir sind Natur. Und so ist das nunmal bei Viechern. Darauf geht der Autor überhaupt nicht ein. So genial scheint er nicht zu sein.

  5. Sie haben recht damit, dass Kinderreichtum, unter anderem, eine Reaktion auf Ressourcenmangel ist. Es klingt widersinnig, ist aber logisch. Wo harte Konkurrenz um begrenzte Ressourcen herrscht und Mortalitätsrate hoch ist, zahlt es sich aus, mehrere Lose in der Trommel zu haben.
    Aber:
    Die 2-Dollar-plus Eltern haben deshalb zusammengenommen im Schnitt nur zwei Kinder, weil wir in Europa, Russland, China und Japan nur auf 1 Komma Kinder pro Frau kommen. In der muselmanischen Welt liegt die Reproduktionsrate im Schnitt wo? Bei 5 Komma? Und in Schwarzafrika?
    Nur eine weitere große Einwanderungswelle, die uns noch mal zwei Millionen Neubürger zusätzlich bringt, und nur eine einzige Generation, in der die Reproduktionsrate unserer Zuwanderer annähernd auf dem Niveau Ihrer Herkunftsländer bleibt (wegen Religion, kultureller Prägung, Memen etc.) , und es ist zappenduster in Deutschland.
    Die Welt wird vielleicht nicht so schnell an Überbevölkerung verrecken, Deutschland schon.

    • Hans Rosling, möge er in Frieden ruhen, hat festgestellt, daß auch in mehrheitlich muslimischen Ländern wie Iran oder Saudi-Arabien die Geburtenrate unter 2 Kinder pro Ehepaar abgesunken ist.

      Michael Blume dagegen hat festgestellt, daß man viel kleinere Skalen betrachten muß als „die Muslime“, „die Katholiken“, „die Protestanten“ oder „die Juden“, wenn man den Zusammenhang zwischen Religion und Demografie erforschen will. Wenn man „die Juden“ betrachtet, mittelt sich der Effekt der Haredim heraus, und wenn man „die US-amerikanischen Protestanten“ betrachtet, bleiben die Ord Order Amish eine vernachlässigbare Minderheit. Trotzdem trägt die Fruchtbarkeit dieser besonders religiösen Kleingrüppchen dazu bei, daß die Reproduktionsrate in Ländern, die solchen Grüppchen Religionsfreiheit bieten, nicht zu tief absinkt.

      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/hans-rosling-ber-religion-und-babys-richtig-verstehen/

  6. Wenn man den Artikel und die darin zusammengefassten Ergebnisse ernst nimmt, so ergibt sich: Entscheidend für die Kinderzahl pro Frau (Fertilitätsrate) ist das Einkommens- und Bildungsniveau, nicht die Religionszugehörigkeit oder gar Herkunft/Hautfarbe usw.
    Schlussfolgerung für AFDler und andere nationalistisch Gepolte: Wer mehr deutsche Kinder will, sollte jegliche finanzielle Unterstützung dafür streichen, denn mehr Einkommen (Familiengeld, Kindergeld, kostenlose KiTa usw.) führt zu weniger Nachwuchs!
    Noch eine weitere Schlussfolgerung: Wer nicht möchte, dass das prognostizierte UN-Szenario von einer Verdreifachung der afrikanischen Bevölkerung eintrifft, kann dagegen angehen. Die Zukunft ist nicht fest beschlossen (determiniert), wir können sie beeinflussen und verändern -> „Die einzige Methode, die sich bei der Reduzierung des Bevölkerungswachstums bewährt hat, besteht darin, extreme Armut zu beseitigen und den Menschen ein besseres Leben, einschließlich Zugang zu Bildung und Verhütungsmitteln, zu ermöglichen.“

  7. Es gibt ja eine ganz objektive – unabhängig von menschlichen Fortpflanzungsverhalten existierende – Grenze für die Bevölkerungszahl. Die Ressourcen, die die Menschen insgesamt verbrauchen, können nie größer sein als das was der Planet Erde an Ressourcen hergibt. Soweit ich sehe, wird dieses Thema hier überhaupt nicht diskutiert. Jedenfalls wird stillschweigend vorausgesetzt, dass mit mehr als 11 Milliarden Menschen (so weit gehen die Diagramme) diese Grenze immer noch nicht erreicht ist.
    Ja, ich weiß, das läuft auf die Theorie von Malthus hinaus. Malthus hat sich zwar geirrt, aber eben nicht grundsätzlich, sondern nur in der Zeit – er lag eben um 200 Jahre falsch. Man sollte, was die Ressourcen der Erde betrifft, nicht immer auf neue, noch nicht gemachte Erfindungen vertrauen. Grundsätzlich sind die Ressourcen endlich, und einmal wird der Tag kommen, an dem auch menschlicher Ideenreichtum diese Grenze nicht mehr weiter nach oben verschieben kann.

    Es gibt ernstzunehmende Studien, dass diese Grenze mit 10 Milliarden Menschen erreicht ist, und ferner, dass diese schon 2050, und nicht erst 2060, wie hier genannt, erreicht sein wird.
    Das besondere Problem dabei ist: Tiere besetzten in ihrem Lebensraum jeweils eine spezifische ökologische Nische. Die Population von Tieren wird durch die von der ökologischen Nische lieferbaren Ressourcen im Gleichgewicht gehalten. Beim Menschen hingegen ist die Ressource für den Lebensunterhalt der ganze Planet. Es ist also zu befürchten, dass, wenn das große Sterben beginnt, unser schöner Planet mit zerstört wird: Z.B. wird alles Eßbare, was im Meer und auf dem Lande kreucht und fleucht oder dort wächst, aufgegessen werden. Die Frage ist auch, wie friedlich dieses Sterben erfolgen wird. Ganz bestimmt wird es nicht so sein, dass in Afrika Menschen millionenfach sterben, und wir Nordeuropäer sehen uns beim abendlichen Snack auf unseren 4k-Fernsehern die Bilder an.

    • Malthus lag um mehrere Zehnerpotenzen daneben:
      http://www.cesaremarchetti.org/archive/scan/MARCHETTI-076.pdf
      70 Milliarden sind locker drin, 1000 Milliarden erfordern einfach nur entsprechend mehr Energie. Danach könnte es eng werden, aber bis 1 Billion Menschen erreicht sind, und die Käseproduktion statt Kuhmilch Kernenergie und Kompost als Rohmaterial verwendet, wird es sicher auch Fortschritte in der Raumfahrt geben.

      • Die zitierte Arbeit des Physikers von C. Marchetti von 1979 kommt zwar Gewand einer ernstzunehmenden wissenschaftlichen Arbeit daher, trotzdem ist das Ergebnis völlig unrealistisch. In den vergangenen 50 Jahren hat kein anderer Forscher eine solche Zahl auch nur annähernd bestätigt. (siehe Wikipedia unter C. Marchetti). Tatsache ist doch, dass die Erde bereits jetzt übervölkert ist. Für eine Rückkehr zum ökologischen Gleichgewicht wäre eine Reduzierung der Menschenzahl auf eine Milliarde oder weniger wünschenswert. Siehe z.B. http://goldblogger.de/weltgeschehen/nwo/die-menschheit-wird-auf-1-milliarde-reduziert.html

  8. Global (!) gesehen hat Rosling absolut recht, auch wenn der Wert von 2,5 noch immer etwas zu hoch ist. Allerdings existieren erhebliche lokale Unterschiede dieser Werte. In Europa wie in den meisten entwickelten Industriestaaten liegt Wert bei unter 2 (Deutschland derzeit 1,5), hingegen in Teilen Asiens, Afrikas, vor allem aber in den muslimischen Regionen, also genau in den Krisengebiete, den Gebieten, die sich jetzt schon nicht selber ernähren und versorgen können, liegen die Werte noch immer jenseits von gut und böse. D.h. der Migrationsdruck aus diesen Regionen wird weiter zunehmen, wenn die Geburtenzahlen nicht drastisch gesenkt werden können. Massenmigration hat noch nie in der Geschichte für was anderes als Krieg und Bürgerkrieg geführt. Und da helfen dann die niedrigen Geburtenquoten außerhalb dieser Länder auch nicht mehr.

  9. Ja, so ist das. „Gleichzeitig müsste ich dafür sorgen, dass meine Anhänger keinen Zugang zu Bildung bekommen …“ Und schon war’s nix mit dem Geburtenrückgang. Den Geburtenüberschuss schieben meine „Anhänger“ dann zwecks weiterer Aufzucht und Ernährung anderen unter. Und genau so geschieht dies in den Ländern, die ihre anschwellenden Massen nach Europa exportieren. Kommt so auch im Tierreich vor. Ein Brutvogel kann nicht beliebig viele Eier ausbrüten, weil er sonst mit der Atzung seiner Küken nicht hinterherkommt. Anders sieht das beim Kuckuck aus. Zum Nestbau, zum Brüten und zur Aufzucht ist er nicht begabt, stattdessen legt er zwei Dutzend Eier in fremde Nester, je eines pro Nest. Damit es nicht auffällt, färbt er seine Eier ähnlich und trägt ein Ei seines Wirtsvogels aus dessen Nest („Er darf kein Misstrauen bei seinen Opfern säen“). Ist das Küken des Kuckucks geschlüpft, wuppt es als erste Handlung die Stiefgeschwister über die Kante. Dann sperrt der junge Kuckuck desto eifriger, seine Pflegeeltern rackern sich fast zu Tode dabei den nimmersatten Fettsack, der bald größer ist als sie selbst, satt zu machen. Sehr erfolgreich diese Strategie – im Tierreich.

  10. Man nehme sogenannte Fakten, verquirle sie und analysiere dann den resultierenden Brei.

    Zweifellos besteht ein Zusammenhang zwischen dem relativen Wohlstandsniveau und der Zahl der Nachkommen. Abgesehen davon, daß sich der Autor aus den drei Szenarien der UN-Prognose, nämlich maximal 16,6 und minimal 7,3 Mrd, auf das mittlere mit 11,2 Mrd. stützt, fragt man sich, was er damit beweisen will.

    Seine pauschale Aussage, die er aus seiner „Faktenlage“ ableitet (wenn man UN-Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung für Fakten halten mag) lautet: Es wird alles gut, die Bevölkerung wächst nicht ungehemmt weiter, weil der Wohlstand zunimmt. Ja! Wenn er zunimmt. „Männer wie Frauen bekamen Zugang zu Bildung und begannen, besser ausgebildete und besser ernährte Kinder haben zu wollen, und weniger Kinder zu haben war die offensichtliche Lösung. In der Praxis war dieses Ziel dank moderner Verhütungsmittel, die nicht einmal den Verzicht auf Sex verlangten, leichter zu erreichen. “ Eine Binse!

    Unterstellt der Autor, dieses Muster werde sich allgemein ausbreiten? Meint er damit auch „Afrika südlich der Sahara?“ Oder die islamischen Länder?“ Die UNO jedenfalls glaubt dies nicht. In Afrika wird sich laut der gleichen Prognose die Bevölkerung bis 2100 von jetzt 1,2 auf (mittlere Variante) 4,4 Mrd. mehr als verdreifachen. Die relative Stagnation des Wachstums der Weltbevölkerung geht einzig auf die prognostizierte Entwicklung im Rest der Welt zurück, wobei sehr optimistisch davon ausgegangen wird, daß sich infolge steigenden Wohlstands das Wachstum auch in Lateinamerika und den muslimischen Staaten Südostasiens abschwächt. Deshalb betitelt der SPIEGEL seine einschlägige Grafik (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/uno-prognose-so-entwickelt-sich-die-bevoelkerung-bis-2100-a-1046128.html) auch zutreffend „Die Erdbevölkerung verschiebt sich“. Und: „Am stärksten wächst die Bevölkerung in Niger, in den kommenden 85 Jahren soll sie sich verzehnfachen.“

    Aus europäischer Sicht wird deshalb nichts „gut“. Der Migrationsdruck wird im Gegenteil immer schneller wachsen. Was die gleiche UNO in ihrem „Compact of Migration“ zum Anlaß nimmt, angesichts einer von ihr prophezeiten Abnahme der angestammten Bevölkerung Europas von 738 Mio. auf 646 Mio., die Ansiedlung von zig Millionen Afrikanern zu fordern. Wie denn auch Dirk Messner, Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik an die EU-Staaten appelliert: „Menschen aus Afrika legale Möglichkeiten der Zuwanderung und befristeter Beschäftigung zu ermöglichen. Eine Abschottung ist de facto unmöglich, und sie rüttelt am moralischen Grundgerüst des Kontinents“, sagte Messner der WELT“. https://www.welt.de/politik/deutschland/article144603847/Afrikas-Bevoelkerung-vervierfacht-sich.html Dann rütteln wir doch lieber am ganzen übrigen Gerüst, als am moralischen! Wenn das Gerüst einstürzt, so haben wir wenigstens guten Gewissens daran mitgewirkt. Fiat honestum et pereat mundus!, um ein bekanntes Motto abzuwandeln.

    Viel zu viele Menschen haben ein völlig verzerrtes, zu optimistisches Bild von der Welt. Diese Sichtweise beeinflusst ihr Denken und Handeln nachteilig. Doch Fakten helfen.

  11. Es ist beruhigend, dass die Menschheit sich einem Stabilem Gleichgewicht bis vielleicht im Jahr 2100 theoretisch annähert. Ich stelle die Studie nicht in Abrede. -Aber Fragen über Fragen?
    1. Wissen das auch die 10% der Ärmsten – die mit den 2 $ Einkommen ? Und wollen sie NOCH bis 2100 auf den „Stabilen Zustand“ warten ?
    2. Was ist, wenn sie ( Stufe 1 ) beschließen, sich SOFORT zu denen mit dem Einkommen der Stufe 2 = 8 $ , oder gleich weiter zu denen der Stufe 3 = 28 $, auf den Weg zu machen?
    3. Und was ist mit denen der Stufe 1.5 mit 5 $ Einkommen am Tag, Bevölkern diese dann erst die Ballungszentren – ehe sie sich auf den Weg machen?

    4. Was ändert sich, wenn die untersten 10% von 2 $ auf 4 $ aufsteigen?

    5. Der „Stabile Zustand 2100“ suggeriert FFE ( Friede -Freude- Eierkuchen) – Kann aber der „Weltmarkt“ überhaupt soviel Wachstum vor Ort generieren? Von Ressourcen/Energieverbrauch / Klima gar nicht erst zu reden.

    Der Tsunami (Bevölkerung) rollt über das Mittelmeer auf uns zu. U-Boote können abtauchen. Die Kreuzfahrtschiffe und Passagierdampfer nicht.

  12. Dieser Beitrag ist – ebenso wie das gesamte Buch von Hans Rosling –ausgezeichnet.

    Allerdings hat er einen gigantischen Blinden Fleck.

    Nach der mittleren Prognose der UN sieht die Sache so aus:

    2018
    Welt: 7,633 Milliarden
    Subsahara-Afrika: 1,050 Milliarden
    Rest: 6,583 Milliarden

    2100:
    Welt: 11,184 Milliarden
    Subsahara-Afrika: 4,001 Milliarden
    Rest: 7,183 Milliarden

    Subsahara-Afrika stellt heute 13,8 Prozent der Weltbevölkerung.
    Im Jahr 2100 wird Subsahara-Afrika 35,8 Prozent der Weltbevölkerung stellen.
    Das heißt: 2100 ist weit mehr als jeder Dritte ein Schwarzafrikaner (auch wenn 500 Millionen davon in Deutschland leben)!

    Bis 2100 wird die Weltbevölkerung um 3,552 Milliarden wachsen.
    Davon gehen alleine 2,952 Milliarden auf das Konto von Subsahara-Afrika.
    Das heißt: Das Bevölkerungswachstum bis 2100 wird zu 83,1 Prozent von Subsahara-Afrika getragen!

    Subsahara-Afrika ist der Teil der Welt mit dem niedrigsten Intelligenzniveau. Der mittlere IQ liegt – optimistisch betrachtet – bei 75. Das entspricht etwa dem kognitiven Entwicklungsniveau von 12-Jährigen in modernen Gesellschaften.

    Zweifellos wird sich auch bei Schwarzafrikanern ein Flynn-Effekt einstellen und das Intelligenzniveau wird steigen. Aber es ist vermutlich eine Illusion anzunehmen, dass Schwarzafrikaner bis 2100 das Intelligenzniveau erreichen werden, das für eine moderne Industrie- und Informationsgesellschaft erforderlich ist, zumal die Anforderungen in Zukunft noch weit höher sein werden als heute.

    Die Masseninvasion aus der rückständigsten Region dieser Welt nach Europa hat bislang noch nicht einmal begonnen.

    Europa darf sich auf ein ereignisreiches Jahrhundert freuen, an dessen Ende die bisherigen Europäer eine Minderheit sein werden.

    Ostasiaten werden die Welt beherrschen und sich über die groteske Dummheit der Europäer kaputtlachen.

  13. Wenn man sich von den Horror-Demographie-Visionen langsam verabschiedet, sollte man das auch von der Idee, eine modere Gesellschaft müsse ihre Bevölkerungszahl halten, um in Zeiten von immer höherer Produktivität diese immer weiter hinaufzuschrauben. Das ähnelt doch archaischem Denken?
    Wir leben in einer stark vernetzten Welt, die sich überall der Globalisierung öffnet.
    Ist es nicht so, dass ich bei manchen Serviceanrufen um Hilfe etc. mit Leuten in Indien telefoniere?
    Ich denke, dass wir auch bei Bevölkerungsrückgang gut weiterkommen werden.

  14. Ich kann ad hoc nicht beurteilen, ob das alles wirklich logisch ist und ob es diese Gründe sind, die zu einem Rückgang der Erdbevölkerung führen werden, aber jedenfalls ist dies eine mich sehr positiv stimmende Sichtweise. Ich hoffe, dass sie stimmt ud freue mich, dies hier bei TE lesen zu können.

  15. UN-Prognose für 2050. 2013 9,5 Mrd. Zwei Jahre später dann 9,7 Mrd. Danach lockerte China die Ein-Kind-Politik. Weitere 0,2Mrd zuwenig!? Eher mehr! Also UN lieber mal mit Vorsicht genießen. Genau so wie der Hunger in Ost-, Südost- und Südasien sowie Südamerika zurück ging und alle so tun als wäre man am guten Weg. Der Hunger in Afrika und Westasien nahm zu. Was in anderen Teilen gut funktioniert hat funktioniert hier gar nicht. Neue Strategien Fehlanzeige.

    Viele Gesellschaften reduzieren zwar die Kinderzahl. Aber nicht unter zwei. In Ägypten gilt die 3-Kind-Familie als Ideal. Auch in abgeschlagenen Ländern verschiebt sich das Alter der Mütter bei Erstgeburt nach oben. Das erste Kind mit 17, dann hat man mit 30 gerne 6 und gut ist mit Kinder kriegen. Das erste Kind mit 30, dann kommen gerne noch 2-3 Geschwister. Beide Sachverhalte führte (so ähnlich) die UN als Ausrede für 200.000.000 Menschen mehr (genauer 2013 zuwenig) in nur zwei Jahren an.

    200.000.000 in zwei Jahren! China hätte um hunderte Millionen schrumpfen sollen. Das wird nicht passieren und hätte selbst wenn Nigeria oder Pakistan genau Null geholfen.

    Der Hunger in Afrika wird zunehmen und nur durch massive Geschenke blanken Horror verhindern. Die Geschenke werden zunehmen, genau wie die Bevölkerung. Die steigenden Zahlen in Afrika und Westasien können bald nicht mehr mit Präsentation von globalen Zahlen geschönt werden. Wenn in China keiner mehr hungert oder Kaukasier ausgestorben wären. Schrumpft keine andere Seite mehr. Da ist nur noch die eine Seite und die steigt und mit ihr der globale Durchschnitt.

  16. Eine Menge Informationen, die mir in ähnlicher Form schon vor Jahrzehnten zur Verfügung standen. Die Frage ist auch nicht ob das Wachstum der Weltbevölkerung bei 3 oder 7 Milliarden abflacht, sondern wieviele der Bewohner Afrikas und des Nahen Ostens davon ausgehen, dass mein Heimatland ihr neues Siedlungsgebiet ist. Und ich gehe leider sehr stark davon aus, dass sich diese Zahl in den nächsten Jahren von völlig inakzeptabel (sagen wir 100.000.000) auf kataklysmisch (heißt: fegt unsere Zivilisation weg, 800.000.000) vervielfachen wird. Anderer Stelle wurde nämlich nicht Beruhigendes(?) über die Bevölkerungsentwicklung verbreitet, sondern Entsetzliches über den Wanderungswillen gemessen am Mittleren Jahreseinkommen. Dort hieß es, dass sich bei einer Steigerung von 2000$ auf 12.000$ Jahreseinkommen der Wille zum Aufbruch statistisch verdreifacht. Einfache Rechnung: Afrikas Bevölkerung verdoppelt sich, der prozentuale Anteil derer mit 12.000$ verdoppelt sich durch Entwicklung, Kapitalismus, uva., und der Wanderungswille verdreifacht sich. 2 x 2 x 3 = 12. Da war meine Schätzung oben also sehr konservativ.

    Konkret werden 10 bis 20 Millionen Afrikaner Europas Gesellschaften zum Integrationskollaps führen, und es wollen grob 100 (EINHUNDERT) mal so viele wandern. In Zahlen: 1.000.000.000 Afrikaner.

    An welcher Stelle soll ich den obigen Fakten auch ein Quentchen Positives entnehmen, insbesondere wenn ich an die katastrophale Bundesregierung, den beschämenden Zeitgeist denke, oder an die einfach Tatsache, dass ein einziger übergeschnappter Schwarzafrikaner die Stadt Unna in den Ausnahmezustand treiben kann? Etwas überspitzt, aber was dort abgeht, macht einen schon sprachlos.

    • „Die Frage ist auch nicht ob das Wachstum der Weltbevölkerung bei 3 oder 7 Milliarden abflacht, sondern wieviele der Bewohner Afrikas und des Nahen Ostens davon ausgehen, dass mein Heimatland ihr neues Siedlungsgebiet ist.“

      *

      Genau das ist die alles entscheidende Frage!
      Alles andere ist dagegen irrelevant.

      Die Masseninvasion aus Schwarzafrika hat bislang noch nicht einmal begonnen.
      Entweder Europa verteidigt sich mit militärischen Mitteln oder der Kontinent ist im Jahr 2100 schwarz und islamisch.

  17. Irgendwie kommt mir da der kulturelle Aspekt etwas zu kurz. In afrikanischen und Nordafrikanischen, muslimischen Gesellschaften gilt Kinderreichtum kulturell als Statussymbol, da dafurch in den archaischen Gesellschaften die Potenz des Mannes angezeigt wird und die Bedeutung und der Einfluss der Familie gesteigert wird. Da hat der Kinderreichtum dann weniger mit Armut oder Reichtum zu tun als im Text suggeriert wird. Gerade gut situierte Araber haben viele Kinder und ggf. sogar einen Harem, durch den dann plötzlich Familien mit mehr als 16 Kindern möglich sind.
    Bei uns kuscheligen Sozialstaat Deutschland dagegen gilt Kinderreichtum als Indikator für Armut oder für Reichtum- je nachdem. Die Armen können ihre finanzielle Situation durch viele Kinder ihren Anspruch auf staatliche Leistungen verbessern. Die Reichen dagegen können sich den teuren Luxus vieler Kinder in Abgrenzung zur Mittelschicht überhaupt leisten. Nur der arbeitende, steuergeschröpfte Normalbürger hat weder die Zeit noch das Geld für viele Kinder. Das sich eine moderne, aufgeklärte Frau mit Berufsausbildung nicht zur entrechteten Gebährmaschine machen lassen will ist im Übrigen wohl eine meist zutreffende Annahme. Insofern besteht vielleicht trotz der traditionellen Strukturen in Nord-und Schwarzafrika Hoffnung. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Der Arabische Frühling war da sehr kontraproduktiv!

  18. Das kann nicht unwidersprochen bleiben!

    Denn etliche Aussagen, die im Gewand vermeintlicher Wissenschaftlichkeit daherkommen, sind pure Ideologie. So ist es gerade nicht der Fall, dass Menschen in Afrika auf große Nachkommenschaften verzichten, wenn sie feststellen, dass die Kinder zusehends überleben. Gerade das Gegenteil ist der Fall, anders ist das Bevölkerungswachstum Afrikas seit 1950 (von 230 mio. auf aktuell 1,3 mrd.) gar nicht zu erklären. Und anders auch nicht der durch die zahlreichen Nachkommen in Afrika entstehende Migrationsdruck der Vielen, die ohne jede Zukunft stetig geboren werden.

    Auch ist es Unsinn, die Reduzierung von Armut als Mittel gegen Bevölkerungswachstum zu beschwören: Rund 1. Billion Dollar Entwicklungshilfe seit 1950 (und derzeit rund 55 mrd. jährlich) haben nichts durchgreifend Positives bewirkt. Die UN kommt etwas klüger denn auch in ihrem „World-population-Report“ zu der Einsicht, dass Bildung für, und Befreiung der Frauen von Unterwerfung, sei es aus archaisch-patriarchaler oder religiöser Begründung (der Islam ist hier leider wieder als großer Feind von sexueller Selbstbestimmung zu nennen) der einzige wirkliche Schlüssel zu einer wirksamen Reduzierung der Geburtenrate in Afrika sei. Armut hat auch Asien nicht an verändertem Reproduktionsverhalten gehindert, das mal am Rande, auch dort waren es Bildung und mehr Freiheit der Frauen.

    Wer’s ehrlich wissen will lese z.B. die Studien des weltweit maßgeblichen Teams um den US-Wissenschaftlers Patrick Gerland z.B. für die UN im Original nach – einen guten Eindruck bieten die Artikel aus 2014 in der Science: „World population stabilization unlikely this century“ /By Patrick Gerland, Adrian E. Raftery, Hana Ševčíková, Nan Li, Danan Gu, Thomas Spoorenberg, Leontine Alkema, Bailey K. Fosdick, Jennifer Chunn, Nevena Lalic, Guiomar Bay, Thomas Buettner, Gerhard K. Heilig, John Wilmoth
    (Published Online18 Sep 2014 / DOI: 10.1126/science.1257469)

    Dort wird das düstere Szenario entwickelt, dass sich zwar das Wachtum auf allen Kontinenten des Planeten abflacht, in Afrika hingegen aber massiv weiter Wachstum erfolgt. Und linear allein in Afrika bis zu 10,6 mrd. Menschen in 2100 denkbar sind, realistisch aber wenigstens rund 6 mrd.

  19. Ich ergänze mal, den richtigen Kommentar, in einer Schnellfassung.

    Die ein Kindpolitik in China bewirkt in Zukunft, das immer weniger Frauen, für ein Bevölkerungswachstum zur verfügung steht. Das begünstigt den Import von Frauen aus ärmeren Weltgegenden nach China. Bis hin zur Ukraine:

    https://www.russland-partnervermittlung.de/der-ukrainische-heiratsmarkt-reicht-mittlerweile-bis-nach-china/

    Wachsender Wohlstand in armen Ländern wird nur dort zum erfolg führen, wo sich die Frauen von Fremdbestimmung durch Männer, Clans, Glauben (Islam) und sonstigen kulturellen Vorgaben, befreien können! Da sehe ich in einigen Weltgegenden keine Entwarnung beim Bevölkerungswachstum.

    Wenn ich mir dann noch den Personenkreis, aus diesen Weltgegenden, auf unseren Straßen anschaue?

  20. 11 Milliarden, also fast 4 Mrd mehr als heute, ist ein Wachstum um ca.60%!

    60% mehr Arbeitsplätze, Wasser und selbst wenn wir die Lebensmittel besser einsetzen sicherlich 20% mehr.

    Fast alle neuen Erdenbewohner werden in Schwarzafrika geboren werden! Von allen Regionen die mit den wenigsten Aussichten heute. Werden die jetzigen Afrikaner 30 Jahre warten um einen Wirtschaftswunder zu erleben (selbst wenn..) Nein

    Afrika soll also in 80 Jahren 4 Milliarden Menschen mehr beherbergen, und in der Zeit ihnen ein solches Leben ermöglichen, dass sie nicht in andere Gebiete ziehen.

  21. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!
    Muslimische und afrikanische Länder wachsen rasant. Und wenn ich unsere sogenannten Neubürger auf dem Bahnhof sehe, sind da mindestens 2 Kinder und eine schwangere Frau. Wie sagte man mir in Ägypten: Der Araber hat gerne Kinder. Und so sieht auch seit Jahrzehnten die (verheerende) Bevölkerungsentwicklung in Ägypten aus, das ja durchaus nicht arm ist.

  22. Solche Betrachtungen sind nett, beschreiben aber nicht unser aktuelles Problem in Deutschland. Hier wird mit der Überflutung von nicht integrierbaren jungen Männern aus tribalistischen Kulturen, aus islamischen Ländern, die zunehmend ihre Familien nachholen (die deutlich mehr Kinder zur Welt bringen als die Deutschen) die deutsche Bevölkerung marginalisiert und damit ihre Kultur, ihre Lebensweise zerstört. Und das sofort und täglich fortführend. Ist mir da ein wenig egal, wie die Weltbevölkerung sich im Allgemeinen entwickelt.

  23. Soll uns das beruhigen? Fakt ist, dass die Bevölkerungszahl in Afrika rasant wächst und dass eine sehr große Menge dieser Menschen nach Europa auswandern will. Eine Menge, die Europa nicht verkraften kann. Fakt ist weiterhin, dass die Geburtenzahlen in den hoch entwickelten Ländern niedrig ist, während sie in niedrig entwickelten Ländern hoch ist. Fakt ist weiterhin, dass die Geburtenzahlen bei Migranten, die nur schlecht integriert sind, wesentlich höher ist, als bei sehr gut integrierten Migranten (die dann ähnlich niedrige Geburtenzahlen haben, wie die einheimische Bevölkerung).
    Zähle ich dies alles zusammen, so beruhigt mich das keineswegs. Man kann mit Statistik alles und nichts beweisen, es hängt nur immer vom Blickpunkt der Auswertung ab.

  24. Ehrlicherweise bin ich an derartigen Erhebungen, Berechnungen und Schlussfolgerungen, mit denen man ( auch zukünftiges )menschliches Verhalten abbilden will, nur mäßig interessiert und lese sie mit großem Misstrauen, unabhängig davon, dass mögliche! Effekte ( natürlich führen Bildung und Zivilisation über mehr Wohlstand zu weniger Nachwuchs), wenn überhaupt irgendwann, uns aktuell und bis auf weiteres nicht „ beruhigen“ können, da sie erst in etlichen Jahrzehnten wirken würden.Fakt ist, dass die Bevölkerung Afrikas rasant zunimmt, was schlichte Zahlen belegen. Alle „ Hochrechnungen“ ermitteln deshalb eine zukünftige Bevölkerungsanzahl gegen 1, 5 Mrd. , wobei es eher müßig ist, ob diese Zahl 2040, 2050 oder 2060 plus x. erreicht wird. Es spricht nichts dafür, dass die Ursachen der unstrittig ( zu ) hohen Reproduktion ( wirtschaftlich /vor allem aber kulturell ) sich in den nächsten Jahrzehnten entscheidend ändern. Die Annahme, dass weniger Kindersterblichkeit zu weniger Reproduktion führt, wird in den letzten Jahrzehnten empirisch widerlegt, denn die Bevölkerungszahl steigt trotz nachgewiesener deutlich geringerer Sterblichkeit. Man kann natürlich annehmen, dass Afrika mit unverändert hoher Sterblichkeit die 1,5 Mrd. schon erreicht hätte.Der Autor „ übersieht“ offenkundig – ihm vielleicht unangenehme und tabuisierte – andere Fortpflanzungsfaktoren, die man bei Afrikareisen gut beobachten kann. Der ( rein ) wirtschaftliche Versorgungsaspekt mag wegfallen, andere Ursachen bleiben unverändert. Zu Optimismus besteht diesbezüglich kein Anlass, im Gegenteil, es sei denn, der Autor geht von einer irrealen rasanten wirtschaftlichen Entwicklung durch chinesische „Unterstützung“ aus. Auch die ideologisch/ wirtschaftlich begründete Aufnahme von frustrierten jungen Herren ( die Zweit – bis x .Geborenen) dürfte keineswegs zu einer Reduktion der Reproduktion führen, warum auch. Bekanntlich führt selbst die HIV- Problematik nicht zu nennenswerten Verhaltensänderungen unterhalb der Promi – Ebene und das hat sehr wenig mit Nichtwissen oder Unmöglichkeiten, aber viel mit Einstellung und Verhalten der Herren zu tun. Dass höhere Reproduktion im übrigen auch auch ein wichtiger Verdrängungsfaktor ist, sollte dem Autor geläufig sein. Er kann sich ggf. bei Herrn Erdogan „ schlau“ machen.

  25. „Moralischer Imperativ…….“ Weltenrettung, Bill Gates………

  26. Hans Rosling muss man unbedingt „in Action“ sehen, z.B. auf Youtube.

  27. Dann ist also die Bevölkerungsexplosion ein Fake? Sorry, die gesamten Ausführungen scheinen mir mehr von irgendwelchem ideologischen Denken geprägt, als vom Sicht auf die Realität. Zum Beispiel, dass die Mentalität in jedem Land und jedem Kontinent verschieden ist – weil die Sozialisierung verschieden ist. „Die typischen Eltern haben zwei Kinder, und keines von ihnen stirbt.“ Für welche Länder gilt so eine Aussage denn? Geburtenkontrolle in Afrika wäre dringend angesagt. Dazu das, was ein befreundeter Arzt mir erzählt hat: Er hat an einem Besenstiel versucht beizubringen, wie Verhütung funktioniert. In den nächsten Tagen standen vor den Türen Besenstiele mit Kondomen drauf. So viel zum Thema Verhütung, wenn die Bildung auf Null ist.

  28. Ehrlich gesagt beruhigt mich das überhaupt nicht. Warum? Weil man angefangen hat, in Deutschland ausgerechnet Muslime und Afrikaner anzusiedeln. Beides sind leider Gruppen, bei denen die Assimilation überhaupt nicht funktioniert. Die sog. Integration hat bei den Muslimen vielleicht noch halbwegs in der ersten Generation – ich nenne sie die Generation Atatürk – funktioniert. Seitdem geht es rapide bergab. Von den einfachen, konservativen Syrern, Afghanen, Irakern, Nordafrikanern oder Schwarzafrikanern will ich gar nicht erst anfangen, weil weder Integration noch Assimilation möglich ist. Von daher hilft es nur bedingt, wenn die Bevölkerung der ‚Welt‘ nicht mehr so stark wächst, da die Katastrophe in Deutschland leider vorprogrammiert ist.

  29. 2100, das ist ja wirklich beruhigend. Wie sähe es denn aus, wenn all diese Leute in demselben Wohlstand leben würden, Auto hätten, Energiebedarf, Industrieanlagen etc.
    Wie viel verkraftet die Erde? Eine andere Frage, wenn man die Einkommensstufen betrachtet, von 1 Dollar pro Tag angefangen bei Familien mit 5 Kindern, ist es dann sinnvoll, unbegleitete Jugendliche nach Deutschland zu holen, wo die Kosten pro Kopf zwischen 100000-200000 Euro liegen? Ist diese Migrationsprotzerei, die sich unter dem Deckmantel der Humanität und Moral tarnt, nicht in Wirklichkeit eine zutiefst asoziale, weltfremde und zum scheitern verurteilte Selbstbeweihräucherung? Mit voller Hose ist eben leicht stinken.

  30. Doch, es gibt mehr Kinder. Nicht pro Familie aber in der Summe. Doppelt so viele Erwachsene brauchen nur halb so viele Kinder bekommen, damit das Bevölkerungswachstum so weiter geht wie bisher.

    • „Doppelt so viele Erwachsene brauchen nur halb so viele Kinder bekommen“ Werden wirklich doppelt so viele Erwachsene überhaupt Kinder bekommen? Darüber kann man spekulieren ….

      • War nur ein Prinzipienbeispiel. Darf auch mit anderen Proportionen gerechnet werden.

        Eines ist auch klar: Das Bevölkerungswachstum geht weiter, und Menschen kommen nicht als Erwachsene auf die Welt 😉

    • Bei 3,9 Kindern pro Frau wäre die Hälfte 1,95 und daran sieht man, daß ihr Gedankengang noch präzisiert werden müßte.

    • Das sollten Sie mal an einem Beispiel demonstrieren.

    • Lesen Sie den Text noch mal aufmerksam durch und versuchen Sie insbesondere, die Abbildung mit den schönen Alterskästchen zu verstehen.

      Es gibt in der Tat allen Grund zu der Annahme, dass gegen Ende des Jahrhunderts ein neues Gleichgewicht bestehen wird. Allerdings mit 3,55 Milliarden mehr Menschen.

      Von diesen 3,55 Milliarden werden 2,95 Milliarden aus Subsahara-Afrika stammen werden, also 83,1 Prozent!

      Das heißt: Die Bevölkerungsexplosion geht nahezu ausschließlich auf die Region zurück, die das niedrigste Intelligenzniveau dieser Welt aufweist.

      • Prognosen haben es an sich, dass sie in die Zukunft gerichtet sind, die man noch nicht kennt. Außerdem gelten sie in diesem Fall unter Vorbedingungen, die über die Mentalitäten der Völker hinweg keineswegs sicher sind. Die Projektion der westlichen Art auf die Welt führte schon allzu oft zu Fehleinschätzungen.

        Dass es irgendwann ein Bevökerungsgleichgewicht und sogar eine Verringerung gibt, glaube ich dennoch gern. Am sichersten, wenn die Bodenschätze ausgehen und die technikbasieren Überlebenssysteme nicht aufrechterhalten werden können. Alles andere ist das Braten ungelegter Eier.

      • Peak Child ist aber erreicht – die Zeit von der Schlagzeile „6 Milliarden Menschen“ zu der Schlagzeile „7 Milliarden Menschen“ war tatsächlich *länger* als von „5 Milliarden“ zu „6 Milliarden“ – die Kurve *hat* sich bereits abgeflacht, es ist *keine* Exponentialkurve mehr.

        Das sind die Fakten.

      • >’Prognosen haben es an sich, dass sie in die Zukunft gerichtet sind, die man noch nicht kennt. Außerdem gelten sie in diesem Fall unter Vorbedingungen, die über die Mentalitäten der Völker hinweg keineswegs sicher sind. Die Projektion der westlichen Art auf die Welt führte schon allzu oft zu Fehleinschätzungen.'<

        Ich hoffe, Sie berücksichtigen dabei auch exponentielle Prognosen.
        Die sind weitaus realistischer, werden aber weitestgehend immer außer Acht gelassen.
        Zugegeben, die sind auch deutlich erschreckender.

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